S. Pexton und W . K. Hutchison, D ie Aufsammlung von Gas über Quecksilber mit konstanter Geschwindigkeit. Vff. verweisen auf dio Mängel des ,,Huntly“ -Gas- aufsammlcrs, dio schon We i g h t (C. 1928. II. 2385) betont hat: Es treten bei ihm Schwankungen in der Aufsammlungsgeschwindigkeit von 5 0 % auf. Es wird ein App.
beschrieben, der diese Fehler vermeidet; er beruht auf Wasserverdrängung durch fallendes H g; dabei reguliert eine capillare Rohrstelle im Strömungsweg des W . den Druck auf konstante Größe. Es wird die mathemat. Theorie des App. entwickelt u. gezeigt, daß boi bestimmter Dimensionierung seiner Einzelteile die Konstanz der Gasaufsammlungsgesehwindigkeit am besten gewahrt bleibt. Die den App. in seinen Einzelteilen darstellenden Figuren sind im Original einzusehen. Kont roll verss. er
geben eine sehr befriedigende Konstanz der Gasaufsammlungsgesehwindigkeit. (Journ.
Soe. ehem. Ind. 48. Transact. 242— 44. 9/8. Lab. der Gas Light and Coke Comp.) FkbG.
J. E. Shrader, E in einfaches Luftthermometer. Beschreibung eines besonders einfachen gegen Zerbrochen geschützten Luftthermometers, dessen Glaskolben sich in einem mit Hahn versehenen Metallgehäuse befindet, welcher das Einleitcn von Dampf u. Ablassen von Schmelzwasser ermöglicht. (Journ. opt. Soe., America 19.
162— 63. Sept. Philadelphia, Drexel Inst.) As c h e r m a n n. Chas. T. Knipp und P. C. Ludolph, Hochvakuumtechnik. — Untersuchung des Einflusses der Ionisierung auf die Pumpgeschwindigkeit. Beschreibung einer zwei
stufigen Quecksilberdampfpumpe mit Innenkühler u. cingeschmolzenen Elektroden zum Anlegen von Hochspannung. Es wird festgestellt, daß, wenn die Gasentladung die gleiche Richtung wie der Luftstrom hat, d. h. wenn die Elektronen ihm entgegen
fliegen, die Pumpwrkg. verlangsamt wird, da die negativen Ionen unter dem Einfluß des elektr. Feldes sich der Luftströmung entgegen bewegen. Ist dio Entladung hingegen dem Luftstrom entgegengesetzt, so wird dieser beschleunigt u. zwar beispielsweise um mehr als 90% , wenn der Pumpdruck 0,1 mm Hg u. das Vorvakuum 0,49 mm be
tragen. (Journ. opt. Soe. America 19. 152— 57. Sept. Illinois, Physikal. Labor, d.
Univ.) As c h e r m a n n.
John Hume, Thermostat zum Anschluß an das Wechselstromnetz. Beschreibung eines direkt an das Wechselstromnetz anzuschließenden Thermostaten für ein Bad von 150 1 H20 , welches 5 Monate lang Tag u. Nacht mit einer größten Abweichung von 0,001° auf konstante Temp. gehalten wurde. Der Thermoregulator war mit 135 ccm Toluol gefüllt. (Journ. opt. Soc. America 19. 158— 61. Sept. Leeds, Anorg. Inst. d.
Univ.) As c h e r m a n n.
A. H. W . Aten und L. M. Boerlage, D ie Bestimmung der Leitfähigkeit von Elektro
lyten mit Wechselstrom niedriger Frequenz. (Vgl. C. 1921. II. 869; vgl. auch C. 1929.
II. 2227.) Es wurde ein Vergleich zwischen den Messungen von elektr. Widerständen mit einem käuflichen Wechselstromgalvanometer (Le e d s u. No r t iir u p, boi 1000 ß Widerstand Empfindlichkeit = 0,025 fiA.) bei der Frequenz 50 u. mit einem Telephon bei den Frequenzen 1100 u. 2300 gezogen. Dabei wurde gezeigt, daß mit einer Zelle geeigneter Konstruktion Widerstände oberhalb 200 D mit dem Galvanometer mit einer relativen Genauigkeit von 0,01% gemessen werden können. Widerstände größer als 10 000 ß lassen sich besser mit dem Galvanometer messen als mit dem Telephon, weil bei den Messungen mit höherer Frequenz, besonders im W.-Bade, Fehler ent
stehen durch elektrostat. Kapazität u. durch kapazitive Erdverbb., dio sich nicht in einfacher Weise beseitigen lassen. Es wurde eine Schaltungsweise angegeben, welche gestattet, direkt die spezif. Leitfähigkeit abzulesen, u. eventuell auch den Einfluß der Polarisation u. der Temp. zu beseitigen. (Ree. Trav. chim. Pays-Bas 48. 698— 710.
15/7. Amsterdam, Univ.) Wr e s c h n e r.
F. C. Hymas, Photochemische Methoden zur Eichung ultravioletter Strahlenquellen Drei ehem. Methoden zur Eichung von Ultraviolettlampen wurden untersucht. Die 1. Methode beruht auf dem Freiwerden von Cl2 aus CC14 (2 CC14 = C2C10 + Cl2). Die 2. Methode benutzt die Zers, von Oxalsäure mit Uranylsulfat als Katalysator. Die Prodd. dieser Rk. sind C 02 u. HCOOH. Die 3. Methode beruht auf der Zers, von K J.
Der Einfluß von Belichtungsdauer, Temp. u. Alter der Lampe auf alle drei Methoden
3166 G . An a l y s e. La b o r a t o r iu m. 1929. II.
■wurde untersucht. Methode 1 ist unbefriedigend, da die Rk.-Geschwindigkeit mit der Zeit zunimmt. Die beiden anderen Methoden ergeben nicht gleiche Resultate, da sie für verschiedene Spektralgebiete verschieden empfindlich sind. ( Quarterly Journ. Pharmac. Pharmacol. 2. 281— 91. April/Juni.) WRESCHNER.
Beverly L. Clarke und Leland A. Wooten, D ie Anwendung diffefential-potentio- metrischer Titration zur Bestimmung schwacher Säuren in verdünnter Lösung. Es wird ein App. u. eine Methode beschrieben zur differentialpotentiometr. Titration schwacher Säuren in Konzz. bis herunter zu 0,0004-n. Es wird eine Theorie der Methode gegeben, u. eine Methode zur Best. des Endpunktes abgeleitet. (Journ. physical Chem. 33.
1468— 80. Okt. Bell Telefon Labor.) Wr e s c h n e r. Grégoire Gutzeit, Über eine Methode der qualitativen Schnellanalyse. II. Methode der Schnellanalyse nach dem „T ü p fe l“ -Verfahren fü r die häufigsten Kationen und A n ionen. (I. vgl. C. 1929. II. 2228.) Die früher beschriebenen zahlreichen spezif. Rkk.
unter weitgehender Benutzung von organ. Reagenzien (Tüpfelrkk. für die durch Filtrier
papier aufgesogenen u. teilweise durch verschiedene Diffusion darin getrennten Lsgg.) ermöglichen einen regelrechten Analysengang, der eingehend mit Abbildungen einiger Rkk. beschrieben wird. Es wird auch ein abgekürztes Verf. (Schnellanalyse) geschildert.
(Helv. chim. Acta 12. 829— 50. 1/10. Genf, Univ., Lab. f. analyt. Chemie.) R. K . Mü.
Elemente und anorganische Verbindungen.
A. Benedetti-Pichler, Fortschritte in der M ikroanalyse. Zusammenfassender Vortrag. Besonders eingehend werden Verss. aus dem Grazer Institut mitgeteilt, die Beobachtung von „Schlieren“ zu verfeinern. Die erforderliche, verhältnismäßig einfache Apparatur, die gestattet, die „Stärke“ der Schlierenbldg. objektiv zu messen, wird beschrieben. Die Schlierenmethode ist vorteilhaft, um die Konz, einer Lsg.
durch Vergleich mit Standardlsgg. zu bestimmen, ferner um die Reinheit eines Prä
parats zu prüfen (Vergleich mit Standardpräparat sowie verschiedener Siede- bzw.
Schmelzfraktionen miteinander), sowie schließlich zum Nachweis von Fermenten usw.
Näheres im Original. (Ztschr. angew. Chem. 42. 954— 59. 28/9. Graz, Techn.
Hochsch.) Kl e m m.
— , Prüfung 'von Schwefelsäure auf Wasser. Der W.-Geh. von H2S 04 läßt sich durch Zugabe von 1 % B aS04 bestimmen. Bei H 2SO., bis herab zu 9 3 % bildet sich eine Verb. BaSO,,- II2S0.,, die in Lsg. bleibt; unter diesem Prozentgeh. bildet sich eine uni. Verb. B aS04-2 H2S 0 4-H 20 in Form von Nadeln. Bei Säuren unter 83% , die für Trockenzwecke nicht mehr in Frage kommen, setzt sich das B aS04 als pulvriger Nd. ab. (Text le Colorist, 51. 615. Sept.) Br a u n s.
Walter Rudolph, Über den Ersatz von metallischem Quecksilber durch Quecksilber
sulfat beim Aufschluß nach Iijeldahl. Vf. schlägt vor, das metall. Hg beim Kj e l d a h l- Aufschluß von Futtermitteln wegen der großen Giftigkeit von Hg durch H gS04 zu ersetzen. Vergleichende Analysen ergeben die Brauchbarkeit des Hg-Salzes. (Land- wirtschl. Vers.-Stat. 109. 123— 25. Sept.) Tr e n e l.
Harry Dugald Keith Drew und Charles Raymond Porter, D ie Mikrobestim
mung von Selen und Tellur in organischen Verbindungen. Zur Best. von Se in 5 bis 20 mg Ausgangssubstanz wird nach Erhitzen auf 250° mit H N 03 das Cariusrohr ab
wechselnd mit, W . u. konz. HCl gespült u. in die saure Lsg. (ca. 10 ccm) auf dem Wasserbad S 02 eingeleitet; der Nd. wird nach Koagulation bei 100° durch einen PREGLschen Goochtiegel mit capillarem Ansatz filtriert, bei 110° im Luftstrom ge
trocknet u. gewogen. — Für die Mikrobest, von Te wird das Verf. von Le n h e r u.
Ho m b e r g e r (Journ. Amer. chem. Soc. 30 [1908]. 387) entsprechend modifiziert.
Auch CI u. Br lassen sich mikrochem. in Te-Verbb. bestimmen durch Zers, mit konz.
H N 0 3, J nach KOH-Behandlung durch Fällen mit k. A gN 03-haltiger H N 0 3. (Journ.
chem. Soc., London 1929. 2091— 95. Sept. Birmingham, Univ.) R. K . Mü l l e r. C. Tama, Schnellanalyse in der Metallgießerei. Bei den chem.-analj’t . Verff. hat man die Wahl zwischen sogenannten gravimetr. u. volumetr. Verff. Die erstgenannten scheiden im allgemeinen als Schnellanalyse aus. Dagegen können die volumetr. Verff.
verhältnismäßig schnell durchgeführt werden. Für dio Zwecke der Schnellbest, im Betriebe haben sich weiter die Schnellelektrolyse u. die Spektralcolorimetrie als ge
eignet erwiesen. (Ztschr. Metallkunde 21. 342— 43. Okt.) Ka l p e r s. Harry Baines, E ine volumetrische Methode zur Bestimmung von Silber in Gegen
wart von Halogeniden und Cyaniden. Zur Best. von Ag' in Ggw. von Halogeniden u. Cyaniden löst Vf. alles Ag' in einem geringen Überschuß IvCN-Lsg. (etwa 13 g
1929. II. G. An a l y s e. La b o r a t o r iu m. 3167 KCN + 5 com NH 3, D. 0,880, in 1 1), titriert dann mit Vio-n- J-Lsg. (zweckmäßig nach dieser Methode gegen A gN 03 eingestellt) in 2 Stufen zurück a) nach KCN + J2 = KJ + CNJ bis zur Opalescenz durch AgJ-Ausscheidung (diese wird befördert durch Ggw. von Elektrolyten, wie NaCl oder K N 0 3), b) nach KAg(CN)2 r 2 J , = K J -f- AgJ + 2 CNJ in Ggw. von Stärkelsg. bis zur Blaufärbung, deren Erkennung neben der durch CNJ bedingten Rotfärbung durch Verd. erleichtert wird. Geeignete Farb
stoffe für die Verwendung als „J-Körper“ nach F a ja n s (C. 1924. II. 1610) konnten nicht gefunden werden. Die Methode hat sich, vor allem zur Unters, von photograph.
Prodd., gut bewährt. (Journ. ehem. Soc., London 1929. 2037— 41. Sept. Ilford,
Rodenside-Lab.) R. K . M ü l l e r .
F. Feigl und J. Tamchyna, Eine komplexchemische Methode zur Bestimmung von Silber. Während Komplexbldg. im allgemeinen die Rk.-Fähigkeit herabsetzt, ist auch der umgekehrte Fall möglich, Erhöhung der Rk.-Fähigkeit eines Stoffes nach dessen Einbau in eine Komplexverb. Nach K . A. Ho f m a n n u. Wa g n e r (Bor. Dtsch.
ehem. Ges. 41 [1908]. 317. 1628) gibt Hg(CN), mit Ag-Salz erst dann eine Fällung, wenn man O H ' in die Lsg. bringt. Vff. nehmen dabei folgende Rkk. an:
1 [ S . ! o H « o S i ] K * [ § > g g ä i ' + K * H g > s ™ ] ~ 0 N ' + H , 0 + H e g g
Wenn man, gemäß diesen Gleichungen, zu einer klaren Lsg. von Hg(CN)2 u. A gN 03 einen Tropfen mit Phenolphthalein geröteter Laugenlsg. bringt, so fällt AgCN aus u. die Lsg. entfärbt sich. Man kann diese Rk. zu einer Ag-Best. ausbauen u. zu einer mit Hg(CN)j-Lsg. im Überschuß versetzten A gN 03-Lsg. entweder 1 . NaOH-Lsg. bis zur bleibenden Rötung von Phenolphthalein zugeben u. das gebildete AgCN wägen, oder aber 2. NaOH-Lsg. bis eben zum Auftreten einer bleibenden Färbung von Phenol
phthalein zugeben u. aus dem Laugenverbrauch die Ag-Menge berechnen. Nähere Einzelheiten, auch über einige Trennungen, im Original. (Ber. Dtsch. ehem. Ges.
62. 1897— 1901. 18/9. Wien, Univ.) " K le m m . Bestandteile von Pflanzen und Tieren.
Hubert Bradford Vickery und Charles S. Leavenworth, D ie Trennung des Cystin$ von Histidin. Die basischen Aminosäuren des menschlichen Haares. Cystin gibt in saurer Lsg. eine Ag-Verb., deren Löslichkeit mit steigendem pn abnimmt.
Bei Ph= 6 wird fast das gesamte Cystin als Ag-Verb. ausgeschieden. Da diese Amino
säure auch von anderen Schwermetallverbb. weitgehend gefällt wird, die zur A b
scheidung des Histidins Verwendung finden, gelangt sie bei der üblichen Eiweiß
analyse stets mit in die Histidinfraktion. Die Abtrennung des Cystins aus diesen Fraktionen kann mit Hilfe der sehr wl. Cu-Verb. dieser Aminosäuren bewerkstelligt werden. Dies geschieht am besten durch 1/ 2-std. Kochen der wss., mit H 2S 0 4 schwach angesäuerten Lsg. von eifiem Teil Cystin mit 6 Teilen Cu(OH)2. Zur völligen A b
scheidung des Cystins läßt man die Fl. 1/2 Stde. stehen, bevor filtriert wird. Durch die Entfernung des Cystins wird die Best. des Histidins mit Dinitronaphtholsulfosäure wesentlich erleichtert. Eine mit menschlichem Haar durchgeführte Analyse ergab 0,5 % Histidin, 8% Arginin, 2 ,5 % Lysin u. 16,5% Cystin (letzteres eolorimetr. be
stimmt). (Journ. biol. Chemistry 83. 523— 34. Sept. New Haven, Landwirtschaft
liche Versuchsstation.) OliLE.
H. O. Calvery, D ie basischen Aminosäuren. D ie Bestimmung der basischen Aminosäuren in kleinen Mengen von Casein und Edestin mit H ilfe der modifizierten Methode von Vickery und Leavenworth und anderer Methoden. Das von V i c k e r y u. L e a v e n w o r t h (C. 1928. II. 172) beschriebene Verf. zur Best. der bas. Am ino
säuren in Proteinen erfordert relativ große Substanzmengen, die in vielen Fällen nicht zur Verfügung stehen u. wurde daher so umgearbeitet, daß die Bestst. auch bei Anwendung von nur 5 g Protein durchführbar sind. Die Vers3. wurden mit Casein u. Edestin angestellt u. ergaben gute Übereinstimmung mit den früher gefundenen Ergebnissen. Dabei wurden noch folgende Beobachtungen gemacht. Der Total-N der Argininfraktion ist kein Maß für das wirklich vorhandene Arginin. Bei der alkai.
Hydrolysenmethode von VAN S l y k e gibt der Total-N jedoch einen richtigen A u f
schluß über den Arginingeh. dieser Fraktion. — In der Histidinfraktion zeigt der Total-N auch bei der Methode von V i c k e r y u. L e a v e n w o r t h den wahren Histidin - geh. an, in Übereinstimmung mit der eolorimetr. Methode von H a n k e u. K o e s s l e r u. der Bromierungsmethode von P lim m e r u. P h i l l i p s . Die Ergebnisse der letzt
genannten Methode werden jedoch von der Säurekonz., Bromierungsdauer u. vor
3168 G . An a l y s e. La b o e a t o k iu m. 1929. II.
allem von der Rk.-Temp. stark beeinflußt. Außerdem wirkt die Anwesenheit ver
schiedener anderer Aminosäuren, z. B. Cystin u. Tryptophan sowie dessen Zers.- Prodd., störend. — Die Löslichkeit der Hg-Verb. des Histidins wird stark verändert durch die Säurekonz. Bei einem H2S 0 4-Geh. von 13 Gewichtsprozent fällt die Hg- Verb. überhaupt nicht mehr aus. Die optimale Fällung findet statt bei einem Geh.
von 3— 5 Gew.-% H2SO.,. (Journ. biol. Chemistry 83. 631— 48. Sept. Ann Arbor,
Univ.) ‘ * Oh l e.