F r o m m e , Bakteriologische Trinkwasseruntersuchungen und Colibacillen. (Vgl.
Ztschr. f. H yg. u. Infekt.-Krankh. 65. 251; C. 1910. I. 1027.) V f. hat während eines D /J ä h rig en Zeitraumes 747 W asserproben aus 179 verschiedenen W asser
versorgungsanlagen (eine Flußwassersandfiltration, 15 Quellen, 19 Kesselbrunnen, 125 Röhrenbrunnen, 17 Abessinier, 2 Tiefenwasserzentralversorgungen) au f K eim zahl und G gw . von Colibacillen untersucht. In 68 A nlagen (38%) wurden Coli
bacillen gefunden, 111 Anlagen waren colifrei. Unter den 747 untersuchten Proben erwiesen sich 208 (28%) als colibaeillenhaltig, also in etwa % der Proben wurden Colikeime nicht gefunden. D er durchschnittliche K eim gehalt der colinegativen Anlagen, bezw. Proben betrug 200, bezw. 182, der colipositiven 581, bezw. 487 im ccm ; W ässer mit Colibacillen haben also im allgemeinen auch eine höhere K eim zahl. V on 208 colipositiven Proben wiesen 126 (61%) eine Keim zahl auf, die unter 100 la g ; von diesen 126 Proben enthielten 77 (61%) eine Keim zahl zwischen 31 und 99 im ccm W . Daraus folgt der verhältnismäßig häufige Colibefund bei niedriger, nicht zu beanstandender Keimzahl.
B ei den A nlagen, in deren Proben Colikeime nachgewiesen wurden, haben sich in den meisten Fällen örtliche Verhältnisse feststellen lassen, welche das H ineingelangen von Colibacillen iu das Reinw asser durchaus m öglich erscheinen ließen. In zahlreichen Fällen sind allein au f Grund des N achweises von Coli
bacillen (bei gleichzeitig niedriger Keimzahl) durch die daraufhin erfolgte ein
gehende Unters. Mängel der Brunnenanlage festgestellt, die eine Verunreinigung des Brunnens hinreichend begründeten. D ie Coliprobe stellt also unter Umständen einen empfindlicheren T est dar als die Keimzählung. D a demnach die Keimzahlen durchaus nicht immer einen sicheren Maßstab für die bakteriologische Beschaffen
heit eines W . abgeben, so ist die Unters, au f Colibacillen als eine w ertvolle Be
reicherung der bakteriologischen Trinkwasseruntersuchungsinethodeu anzusehen.
Es sollte daher bei der bakteriologischen Beurteilung einer W asserversorgungs
anlage stets au f Colibacillen untersucht werden. (Ztschr. f. H yg. u. Infekt.-Krankh.
74. 74—107. 25/4. D üsseldorf. Bakteriolog. A btlg. der hygien.-ehem. Untersuchungs
stelle des X V . Armeekorps.) Pp.o s k a u e r.
N. S c h o o r l, Sauerstoff Bestimmung im W asser. Im Zusammenhang mit den A nsichten von v a n E ck (S. 304) über die Verw endung von Seignettesalz bei der
O-Best. im W asser, schlägt Vf. vor, diese Arbeitsw eise gänzlich aufzugeben u. die Fl. nicht in der Pipette, sondern in einem Becherglase so anzusäuern, daß die Öffnung der Pipette unter der Oberfläche der Fl. bleibt. Praktisch erhält man dabei dieselben Resultate. (Chemisch W eekblad 10. 495. 14/6. Utrecht.) Sc h ö n f e l d.
G. N. W a t s o n , Heidelbeersaft als Indicator. Neutral gestellter Eteidelbeersaft färbt sich mit Alkalien olivgrün, mit Säuren rot. D er Farbenum schlag ist sehr scharf und läßt sich sehr gut in der Maßanalyse verwenden. 5 Tropfen Indicator genügen bei Titrationen mit 1/ so-n. L sgg. (Amer. Journ. Pharm. 85. 246— 47. Juni.
Drug Lab. der Kansas Univ.) Gr im m e.
G. F r e r ic h s und E. M a n n h e im , Dimethylaminoazobenzol als Indicator. Im Gegensatz zu E. R u pp (vgl. S. 173) sind die Vff. der Meinung, daß die vom Arznei
buch vorgesehriebene Lsg. 1 : 200 für die Praxis des Apothekers durchaus brauch
bar ist. Eine schärfere Empfindliehkeitsprobe ist überflüssig, weil der Indicator nur bei 7 r n> ^ sg g . gebraucht wird. (Apotb.-Ztg. 28. 4S9. 2/7. Bonn.) Gr im m e.
E m m . P o z z i-E s c o t, Bemerkungen über die Methode zur Bestimmung des A m moniaks durch Form ol und über die Bestimmung des Formols durch Ammoniak. Im Anschluß an die Publikationen von Ga il i.OT (Ann. Chim. analyt. appl. 18. 15;
C. 1913. I. 741) weist Vf. darauf hin, daß die Methode zur Best. des Form ols durch NH3 längst bekannt ist, und daß die umgekehrte Best. des N H 3 durch Form aldehyd weniger zuverlässig als die Destillationsm ethode sei. Auch sei das Hexamethylen
tetramin unter den von Ga il l o t angegebenen Arbeitsbedingungen keineswegs uni.
(Ann. Chim. aualyt. appl. 18. 193— 94. 15/5.) DüSTERBEHN.
A . Q u a r ta r o li, Über eine Fehlerquelle bei der Fällung von Ammoniummagnesium
phosphat in Gegenwart von Ammoniumcitrat. Vf. weist an der Hand mehrerer Tabellen nach, daß mit steigendem Gehalte an F e ” ’- und A l"'-V erb b . die Fällbar
keit der P j 0 5 als Am moniummagnesiumphosphat in G gw . von Ammoniumcitrat rapid sinkt. Betreffs Einzelheiten muß au f das Original verwiesen werden. (Staz.
sperim. agrar, ital. 46. 322 — 28. [A p ril.] Pisa. Chem. Lab. des Techn. Inst.) Gr im m e. L u e ie n R o b i n , Charakterisierung unendlich kleiner Spuren von B or mit H ilfe der Mimosablütentinktur. V f. hat seine M ethode zum Nachweis von Bor mit Hilfe der Mimosablütentinktur (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 138. 1046; C. 1 9 0 4 . I. 1503) wie folgt wesentlich verfeinert. Zur Darst. der Tinktur erhitzt man 5 g Mimosa- blüten mit 50 ccm 95°/0ig- A . 10 Min. au f dem W asserbade, läßt erkalten, filtriert, wäscht die Blüten mit 40 ccm A. nach und vereinigt diese Fl. mit dem ersten Filtrat. D ie Tinktur ist in vor Staub geschützten Glasstöpselgläsern im Dunkeln aufzubewahren. Man gibt in eine flache, s a u b e r e Porzellanschale von 5— 5,5 cm Bodendurchmesser 4 — 5 Tropfen der zu prüfenden Fl., 2 —3 Tropfen einer aus metallischem N a bereiteten, l 0/o'g- Natronlauge u. 1— 2 T ropfen der Mimosatinktur, wobei die Fl. eine gelbe Farbe annimmt, säuert durch 1— 2 Tropfen 5°/0ig. H Cl an, wodurch die Fl. w ieder entfärbt wird, u. dampft au f dem W asserbade zur Trockne.
Nach dem Erkalten befeuchtet man den trocknen Rückstand mit 25°/0ig. N H 3. Bei Abwesenheit von Bor färbt sich die M. citronengelb, bei Ggw\ von Bor rosa bis blutrot. Es ist n otw endig, sich durch einen blinden Vers. vorher von der A b wesenheit von Bor in den Reagenzien und von der Sauberkeit der Schale zu über
zeugen. D ie rosa, bezw. rote Färbung ist nicht beständig, sondern geht über Ziegelrot in Kastanienbraun über. — A u f die oben angegebene W eise lassen sich noch 0,0004 mg Borsäure = 0,000074 mg Bor in 1 ccm Fl. nachweisen. D ie
Em pfindlichkeitsgrenze steigt au f 0,000 27 m g Borsäure = 0,000 048 mg Bor, wenn man die Fl. nicht au f dem W asserbade, sondern im Vakuum zur T rock n e bringt.
D urch V ergleich mit einem blinden Vers. läßt sich die Em pfindlichkeitsgrenze auf 0.000 018 mg B or steigern.
V on gleichzeitig vorhandenen Salzen stören die Phosphate die Bk. etwas, immerhin gelang es, in der A sch e von 12—15 Tropfen M ilch Spuren von Bor nachzuweisen. Organische SS. sind zuvor durch Glühen zu zerstören. (Bull. Soc.
Chim. de France [4] 13. 602—G. 20/6.) DüSXEP.behn.
J. F . S a ch e r, Zu r A nalyse des Bariumsulfids. Es w erden zw ei Verff. ange
geben, von w elchen über das eine bereits nach Ztschr. f. anal. Ch. 52. 28 ; C. 1913.
1. 328 referiert worden ist. D as zweite V erf., welches sich besonders für Litho- ponfabriken eignet, beruht au f der maßanalytischen Best. mit H ilfe einer Zink- sulfatlsg. bekannten W irkungsw ertes unter A nw endung von M ethylorange als Indi- cator. Man stellt die Zinksulfatlsg. so ein, daß 1 ccm derselben 0,05 g BaS ent
spricht, u. bem ißt die Einw age der am besten etwa 0,2% ig.'B arium sulfidlsg. derart, daß die Zahl der bei der Titration verbrauchten ccm Zinksulfatlsg. direkt die Zahl des Prozentgehaltes von BaS ergibt. D ie Zinksulfatlsg. weist einen sehr konstanten Titer auf; die Titerbest, geschieht gravim etrisch durch Best. des Zn- oder S 0 4-G e
haltes. — D ie A bw eichungen des Verf. übersteigen nicht 0 ,0 5 % BaS. (Farben
zeitung 18. 2059. 21/6.) Bl o c h.
H . K o e ls c h , E in e Schnellmethode zur Bestimmung des K u pfers in Kiesabbränden.
D ie rasche Best. des K upfers in K iesabbränden w ird durch die Schwerlöslichkeit des hochgeglühten Eisenoxydes in SS. verhindert, zumal man bei dem oft geringen K upfergehalt eine größere Einwage nehmen muß. Reduziert man aber das Oxyd zu Oxydul, dann löst es sich sehr leicht. Das Natrium hypophosphit, (NaH2P 0 2-aq.), bildet ein geeignetes Mittel zur Reduktion. 10 g des fein gepulverten Abbrandes werden mit 6 —7 g festem Natrium hypophosphit und 40 ccm H C l (D. 1,16) zum Sieden erhitzt. Man verd. mit 100 ccm h. W . u. fällt mit Schwefelnatrium lsg. Man filtriert, glüht, versetzt mit etwas H N 0 3, raucht mit H 3S 0 4 ab und elektroly- siert. K om m t es au f größte G enauigkeit nicht an , so erhitzt man Filter und Nd.
mit 10 ccm HNOs (D. 1,4), bis keine roten D äm pfe mehr entw eichen, fügt etwas Harnstoff- zu , kühlt, macht schw ach am m oniakalisch, dann essigsauer und titriert nach Zusatz von K alium jodid in bekannter W eise mit Thiosulfat. D er meist nur geringe Eisengehalt stört w eder die Elektrolyse, noch die Titration. — Unter diesen Bedingungen wird aus A bbränden durch Salzsäure-H ypophosphit etwa ebensoviel K upfer gelöst, als sich durch verd. Schwefelsäure ausziehen läßt. D ie säureuni.
K upferverbb. lassen sich nach dieser M ethode fast frei von Eisen isolieren und werden dadurch der analytischen Behandlung zugänglich.
D ie Behandlung mit Salzsäure-Hypophosphit läßt sich mit V orteil überall an
wenden, w o hochgeglühtes Eisenoxyd in L sg. gebracht werden muß. Eisenhaltige R östblende z. B. löst sich ebenfalls sehr leicht. (Chem.-Ztg. 37. 753. 24/6. K öln -
Kalk.) Bl o c h.
F r e d e r i c k W i l l i a m A t a c k , Über die Anw endung des a-Benzildioxim s zum Kachiceis und zur Bestimmung kleiner M engen von Nickel. a-B enzildioxim ist ein sehr empfindliches Reagens au f Nickel. Es w ird dargestellt, indem 10 g Benzil in 50 ccm Methylalkohol gelöst werden, und die L sg. mit einer konz. wss. L sg. von S g H ydroxylam inchlorhydrat 6 Stdn. gekocht wird. Das ausgefällte D ioxim wird mit h. W . und dann mit w enig A . ausgewaschen und aus A ceton umkrystallisiert.
F . 237°; krystallisiert aus A ceton in Blättchen. D ie alkoh. a-B enzildioxim lsg. gibt
mit Ni-Verbb. einen Nd., Ca9H2SN40 4Ni, der in W ., A ., A ceton, 10°/0ig. Essigsäure und Ammoniak uul. ist. D er Nd. w ird beiin K ochen rötlichgelb. Eine aceton
haltige a-B enzildioxim lsg. bildet ohne K och en einen rötliekgelben Nd. Eine 0,05% ig- Lsg. ist viel empfindlicher zum Nachweis von N i als Dim ethylglyoxim . Man kann mit «-B en zild ioxim in einem Vol. von 20 ccm 1 Tl. Ni in 5000000 Tin.
W . nachweisen. A u ch die quantitative Trennung von Ni und Co ist in ammonia- kalischer Lsg. mit diesem Keagens m öglich. (Chem.-Ztg. 37. 773. 28/6.; T h e Analyst 38. 316—21. Juli. Faculty o f T echn ology. Univ. o f Manchester.) Ju n g.
M a x F r a n k , P rü fu n g von Goldchlorid. Reines G oldchlorid ist vollständig 1.
in A., während die zur V erfälschung dienenden Chloralkalien als weißer, krystal- liuischer Nd. ungel. bleiben. (Schweiz. W ch scb r. f. Chern. u. Pharm. 51. 386. 28/6.)
Gr i m m e. M. E m m . P o z z i - E s c o t , Untersuchungen über ein genaues Verfahren zur B e
stimmung des Glycerins in vergorenen Flüssigkeiten. A ls Ergebnis seiner Unterss.
empfiehlt Vf. folgendes V e rf.: 50 oder 100 ccm der zu untersuchenden Fl., die nicht mehr als etwa 5 g Glycerin in 1 1 enthalten soll, werden im luftverdünnten Raume mittels W asserdam pfstrom es bei 60— 65° langsam abdestilliert; es werden SO— 100 ccm Destillat in mittels einer Kältem ischung gekühlter Vorlage aufgefangen.
Die verwendete Apparatur wird an Hand einer A bbildun g beschrieben. D as D e stillat wird in einem G laskolben au f 40 — 50 ccm eingeengt, w obei kein Verlust an Glycerin zu befürchten ist. D ie Best. des Glycerins darin geschieht in h., stark schwefelsaurer L sg . mittels D ichrom at. Zu dem Z w ecke werden 10 ccm der G ly- cerinlsg. mit 20 ccm konz. H 3S 0 4 versetzt u. die erhitzte Fl. sofort mit D ichromat- lsg. (19 g in 1 1, 1 ccm = 0,0025 g G lycerin) titriert. Zur Erkennung des E nd
punktes dient der U m schlag der blaugrünen Färbung der Fl. in G elbgrün; er ist nach einigen orientierenden Bestst. mit jedesm al 10 ccm der Fl. genau festzustellen.
Die ursprüngliche Fl. ist vor der Dest. zu filtrieren und, wenn nötig, durch Zusatz von 2 g Bleihydrat, in W . aufgeschwemm t, zu klären; die damit versetzte Fl. wird gekocht, bis sich A ., A ldehyde u. andere flüchtige Prodd. verflüchtigt haben, w obei das Volumen der zu einer Dest. angewandten Fl. au f 30— 40 ccm zu halten ist.
Darauf wird mit K O H neutral oder ganz schwach alkal. gem acht, filtriert, nach- gewaschen und das Volum en auf 50 ccm gebracht. D iese, nur noch Glycerin, Zucker und einige Salze enthaltende Fl. ist zur Vornahme der Dest. fertig. D er bei Anw endung dieses V erf. m ögliche absolute Fehler ist sehr gering; der relative kann anfänglich 5°/0 überschreiten. (Bull, de l ’A ssoc. des Chem. de Sucr. et Dist.
30. 743— 49. Mai. Lim a.) Rü h l e.
P. S z e b e r e n y i, Z u r quantitativen Bestimmung von Methyl- und Äthylalkohol in Gemischen beider Alkohole. D ie von Me y e r f e l d angegebene M ethode (S. 175) wurde nachgeprüft. Gute Resultate w erden bei Anw esenheit verhältnismäßig geringer M ethylalkoholmengen erreicht, ist aber 3 0 % und mehr Methylalkohol vor
handen, so entgeht ein Teil des bei der Oxydation als Zw ischenprod. gebildeten Formaldehyds der weiteren Oxydation. D er dadurch entstehende Fehler läßt sich vermeiden, wenn man anstatt den Sauerstoffverbrauch zu bestimmen die bei der Oxydation gebildete Essigsäure titriert, nachdem sie aus dem Oxydationsgemisch mit W asserdam pf überdestilliert worden ist. D ie Essigsäure ist dem vorhanden gewesenen Äthylalkohol genau äquivalent. (Chem.-Ztg. 37. 757. 24/6. [7/6.] N agy-
vdrad.) Ju n g.
Z e n n o sh in H a t t a , Zur K ritik der Zuckerbestimmungsmethode von Ivar Bang.
Die von I v a r Ba n g (Biochem. Ztschr. 2. 271; C. 1 9 0 7 . 1. 375) angegebene Methode
der Zuckerbest., bei der der Cu-Überscbuß, nach der Reduktion durch den Zucker, mittels H ydroxylam in in der K älte zurüektitriert wird, gibt, selbst bei sorgfältigster Herst. und K ontrolle der angewandten L sgg., beträchtliche A bw eichungen vom wahren Zuckerw erte, w obei der prozentische Fehler umso größer ist, j e geringer die Zuckerkonzentration is t, und bis zu 9 % betragen kann. Zur A u fkläru ng der Fehlerquellen hat Vf. alle Stadien der M ethode aufs genaueste nachgeprüft u. ge
langt zu dem E rgebnis, daß im wesentlichen drei Momente als Fehlerquellen in Betracht kom m en, nämlich der Einfluß der Titrationsgeschw indigkeit, der Einfluß der Tem p. der Cu-Lsg. bei der Titration und schließlich die Selbstreduktion der Cu-Lsg.
D urch Ä nderung der Titrationsgeschwindigkeit kann eine W ertverschiebuug der H ydroxylam inlsg. um maximal 5,2— 6,8 % stattfinden. W esentlich ist diese Fehlerquelle indessen nich t, da man im allgemeinen bei der Titerstellung w ie bei der Zuckerbest, mit gleicher G eschw indigkeit titrieren wird. Auch der Temperatur
fehler, der in dem Intervall von 10—30° bis 7,8 % betragen kann, w ird , da mau meist bei nahezu gleicher Tem p. arbeitet, w enig ins G ew icht fallen. D agegen ist die Selbstreduktion der Cu-Lsg. als w esentliche Fehlerquelle anzusehen; die Größe des Fehlers beträgt 3— 3,2 % . D a dieser Fehler eine konstante G röße ist, kann man ihn durch eine geeignete K orrektur beseitigen, w odurch der Maximalfehler der M ethode von 9 % au f ca. 3 % herabgedrückt wird. (Biochem. Ztschr. 52. 1— 43.
25/6. [19/5.] Tokio. Medizin.-ehem. Inst. d. Univ.) Ri e s s e e.
R o b e r t C o h n , Über den Nachweis von Salpetersäure in gewässerten Frucht
säften. Bei der Feststellung der Em pfindlichkeitsgrenze der von ihm beschriebenen Rk. au f H N O s fand Vf. im Gegensatz zu T lL L lIA N S und Sp i.i t t g e k b e r (Ztschr. f.
Unters. Nahrgs.- u. Genußmittel 25. 417; C. 1813. I. 1781), daß diese Rk. noch 2 mg N ,0 5 in 1 1 H im beersaft eindeutig naehzuweisen erlaubt. (Ztschr. f. öffentl.
Ch. 19. 223— 26. 30/6. [3 /6 ]. Berlin W . 15. Chem.-Lab.) Rü h l e.
E r ic h K re ts c h m e r , Über die Bestimmung des Milchzuckers in der Milch durch Fällung mit Ammoniumsulfat. D ie von Sa l k o w s k i (Ztschr. f. physiol. Ch. 78. 89;
C. 1912. II. 384) angegebene Best. des Milchzuckers wurde einer eingehenden N ach
prüfung unterzogen. B ei Vergleich der Drehung einer reinen 5 % i g . M ilchzucker- Isg. mit der einer 5 % i g . M ilchzuckerlsg., der 17,5 g Ammoniumsulfat hinzugesetzt w aren, konnte — nach A usgleich der durch den Salzzusatz bewirkten Volum zunahme in der K ontrollprobe mit W . — keine Differenz gefunden werden, so daß die von Ja h n s o n- Bl o h m (Ztschr. f. physiol. Ch. 83. 441; C. 1913. I. 1543) vorge
schlagene K orrektur (Erhöhung der W erte um 0,10% ) nicht für zweckm äßig ange
sehen wird. D ie Ammoniumsulfatmethode eignet sich außer für K uhm ilch auch für Best. des Milchzuckers in Frauenmilch und Yoghurt. D ie Vorzüge der Methode, vor allem für die Praxis, liegen darin, daß sie ein sehr schnelles und leichtes A rbeiten erm öglicht u. stets ein absolut blankes Fi'itrat liefert. — Das WEYLsche V erf. zur Enteiw eißung der Milch kann ebenfalls für die polarimetrische Best. des M ilchzuckers verw endet werden. D ie W erte stimmen mit den nach der Am m onium sulfatmethode erhaltenen sehr gut überein. (Ztschr. f. physiol. Ch. 85. 286— 91.
7/6. [28/4.] Berlin. Chem. A bt. d. Patholog. Inst. d. Univ.) Fö r s t e r. E . C a r lin fa n ti und E . L a F a c e , N euer Beitrag zur Butter Untersuchung. Die VfL haben eine neue M ethode zum Nachweis von Butterverfälschungen ausgearbeitet, beruhend a u f dem Krystallisationspunkte der Ftttsäuren. Z ur Ausführung der Best.
w erden 10 g geschm olzenes und filtriertes Butterfett mit 5 ccm höchstkonz. NaOH so lange geschüttelt, bis eine dichte Emulsion entstanden ist. Innerhalb 20 Minuten
erhärtet die M., ein Zeichen, daß die Verseifung beendet ist. D ie Seife w ird in 150 ccm W . unter Erhitzen gel., die L sg. nach dem Erkalten im Scheidetrichter mit 25 ccm H 2S 0 4 (30% ) versetzt und die SS. mit Ä . aufgenommen. D ie äth. Lsg.
wird 2— 3 mal mit 3 ccm W . gewaschen, mit CaCl2 getrocknet und der Ä . ver
dampft. N ach 12-stdg. Stehen bestim mt man den Beginn der Krystallisation der geschmolzenen SS. unter Benutzung eines näher beschriebenen A pp. Zur A blesung der Temp. dient ein G E iS S L E R sch es Thevmometer. D u r c h Verss. wurde festgestellt, daß reines Butterfett einen Krystallisationspunkt von 35,5° hat mit einer Latitüde von 2— 3 D ezigraden nach beiden Seiten. In 3 Tabellen worden die Resultate für künstlich hergestellte Gemische mit Cocosfett, Oleomargarine und M ischungen beider mitgeteilt. Es ergab sich , daß C ocosfett schon in Mengen von 5 % ein deutliches Sinken des Krystallisationspunktes bew irk t, während Oleomargarine erhöhend wirkt. B ei Gemischen beider w ird die W rk g. gegenseitig aufgehoben, so daß nur mehr ganz grobe Verfälschungen mit der neuen M ethode nachweisbar sind. Betreffs der T abellen muß au f das Original verw iesen werden. (Boll. Chim.
Farm. 52. 431— 35. Juni. [Januar.] Rom. Chem.-pharm. Inst. d. Univ.) Gr i m m e. J ose p h L . M a y e r, Methoden zur Untersuchung von JcastiUscher Seife. Unter dem Namen „kastilische Seife“ ist in der U. S. Pharmakopoe eine reine O livenöl
seife offizineil. V f. bespricht kritisch die offiziellen Prüfungsm etboden, w elche den Gehalt an W ., tierischen Fetten, Jodzahl, Refraktion u. F . der Fettsäuren, Gehalt an S i02 u. anderen Füllstoffen, Soda und freiem Alkali berücksichtigen, und macht einige Vorschläge zu ihrer Verbesserung. Dieserhalb wird au f das Original ver
wiesen. (Am er. Journ. Pharm. 85. 249— 52. Juni. [13/5.*.].) Gr i m m e. P h . M a lv e z in , Über eine neue JRcaktion zum Nachiveis der Anilinfarbstoffc in Nahrungsmitteln und besonders in W ein. Das Verf. gründet sich au f eine charak
teristische Eigenschaft der formaldchydsclmefligen S. D iese V erb ., w elche man leicht durch Einleiten von schwefliger S. in 4 0 % ig . Form aldehydlsg. des Handels erhält, hat die Eigentüm lichkeit, eine selbst sehr verd. L sg. von Fuchsin violett zu färben, sogar nach vorhergegangener Entfärbung der L sg. durch schweflige S.
oder Tierkohle. D ie Rk. ist besonders in der W ärm e empfindlich. Man entfärbt z. B. den verdächtigen W ein mit nicht zuviel Tierkohle und schüttelt 2— 3 ccm des Filtrates mit dem gleichen Volum en form aldehydschwefliger S. Man erhält so bei Anwesenheit von Fuchsin, bei sehr geringen M engen nach raschem K ochen, eine violette F ärbu n g, bei A bw esenheit von Anilinfarbstoffen dagegen nur eine kaum bemerkbare Fleischrotfärbung. Ä hnlich verfährt man bei Sirupen, Likören etc.
(Ann. Chim. analyt. appl. 18. 193. 15/5. Lab. Bourbouze.) Bl o c h. C h arles H . L a W a l l , Sollen die offiziellen Grenzzahlen fü r den Stickstoff geholt des Äther extraktes von Pfeffer modifiziert oder a u f gegeben werden? D ie offiziellen Untersuchungsmethoden für Pfeffer (Zirkular Nr. 19 des Bureau o f Chemistry des U. S. Dep. o f Agriculture) fordern für den nichtflüchtigen Ätherextrakt von schwarzem Pfeffer ein Minimum von 3,25% N, bei weißem Pfeffer 4 ,0 % N. V f. zeigt an einer Reihe von einwandfreien Mustern w eißen Pfeifers, daß diese Forderung fast nie einhaltbar ist. (Amer. Journ. Pharm. 85. 243— 44. Juni.) Gr i m m e.
E r ic h 0 . S o m m e rh o ff, Über die bakteriologische JDifferentialfärbung der Tuber
kuloseuntersuchung und ihre Anwendung zur qualitativen Beurteilung von H aut
blößen. V f. bespricht die theoretischen Grundlagen der D ifferentialfärbung und deren Übertragung au f die Färbung von H aut zur Beurteilung des qualitativen Zustandes von Hautblößen. (Collegium 1913. 377— 80. 5/7. [19/5.] Turin. Lab. di
chimica industríale del R. Politécnico.) R ü h le .
E r ic h 0 . S o m m e r h o ff, Gerbung der S a u t durch „ unlösliche“ Metallgallerten und Schlußfolgerungen a u f die Tanninanalyse. D ie in W . uni. frischgefällten P hosphate, H ydroxyde, Sulfide und Silicate der Schwermetalle besitzen stark gerbende W rk gg . au f die H aut, die au f rein m echanischer Absorption beruhen im Gegensätze zu der üblichen Gerbung. Auch bei den in der K älte nicht klar 1.
Gerbstoffextrakten muß man annehm en, daß die Gerbung damit teilw eise durch unmittelbare Absorption der „u n gelösten “ Phlobaphene erfolgt. D a die heutige Tanninanalyse nur das gel. Tannin berücksichtigt, stimmt sie mit den Verhältnissen der Praxis nicht überein, indem sie den gerbenden Tanningehalt meist zu gering bewertet. Ferner ergibt sich , daß das heute übliche K altlöslichm achen der Gerb- holzextraktbrühen nur von geringer Bedeutung ist, da man auch mit ungelösten Tanninen in kolloidaler Suspension gerben kann. (Collegium 1913. 381— 82. 5/7.
[24/6.J Turin. Lab. di chimiea industríale del K . P olitécnico.) Rü h l e. R . L au ff'm an n , S i e Acidität der Gerbstoffe und das VaniceJcsche Gerbstoff
bestimmungsverfahren. K ritik des VANICEKschen Verf. (vgl. Ztschr. f. angew. Ch.
26. 08; C. 1913. I. 905); es ergibt sich , daß diesem Verf. keine, selbst für prak
tische Z w eck e genügende Genauigkeit zukommt. Zunächst ist die Annahme, daß das . G esam tgerbstoff . . . .
Verhältnis — :——~— r —- bei einem u. demselben Gerbmittel während des ganzen
seine Gerbsäure °
G erbvorganges dasselbe bleibe, nicht zutreffend, da die L sgg. sämtlicher Gerbstoffe nach einiger Zeit und auch während des G erbvorganges Um wandlungsprodd. der Gerbstoffe ausscheiden, die deren sauren oder neutralen Anteilen entstammen können; hierdurch kann das Verhältnis natürlich verschoben werden. Außerdem ist das Titrationsverf. wegen der geringen A cidität der Gerbstoffe u. des stets un
scharfen Farbenumschlages bei der Titration an sich von keiner großen Genauigkeit.
Vf. gelangte zu vorstehender K ritik bei Gelegenheit von Verss., die A cidität der Gerbstoffe zur U nterscheidung u. Prüfung von Gerbstoffauszügen heranzuziehen.
Er bezeichnet als „ G e r b s t o f f s ä u r e z a h l “ diejenige Menge K O H in m g, die zur
Er bezeichnet als „ G e r b s t o f f s ä u r e z a h l “ diejenige Menge K O H in m g, die zur