Paul Gavelle, D ie Fabrikation synthetischer Salpetersäure durch Ammoniak
oxydation. Bestimmung der Ausbeute bei der Katalyse. I. Vf. gibt Formeln (mit Ab
leitung), Tabellen u. Diagramme für die Berechnung des Umwandlungsgrades von N H 3 bei der katalyt. Oxydation mit Luft aus dem Geh. an N H 3 u. Luft in den Anfangs
gasen (Voll. NHj/100 Voll. Luft), dem Geh. an Rest-NH, im Endgas (Voll./lOO Voll.
Endgas nach Kondensation des W .), der Acidität der Endgaso u. der H N 0 3- u. H N 0 2- Menge im Endgas. — II. Beschreibung der prakt. Anwendung: Probenahme in Anfangs- u. Endgas, Analysenmethoden: 1. NH 3 im Anfangsgas durch Absorption mit W ., im Endgas durch colorimetr. Vergleich der Probe mit einer Reihe Vergleichsproben (NH.,Cl-Lsg. verschiedener Konz. + Na2C 03) mit Nesslers Reagens; 2. Acidität durch Titration mit 1/ 5-n. H 2S 0 4 gegen Methylrot unter Abzug des gebundenen NH 3; 3. HNO»
durch Titration einer Lsg. von 5 ccm l/ 20-n. K M n04 + 10 com H 2S 0 4 (66° Bé) + 200 ccm W . mit der wss. Waschlsg. Vf. berechnet den Einfluß verschiedener Fehler
quellen auf das Gesamtergebnis u. fügt zahlreiche Tabellen für die Auswertung der Ergebnisse bei. (Chim. et Ind. 28. 3— 11. 67— 92. Ind. ehimique 19. 482— 89. 565— 69.
August 1932. Etablissements Kuhhnann.) R. K. Mü l l e r. Giacomo Fauser, Umgehmig von Absorption durch direkte Synthese konzentrierter Salpetersäure. (Vgl. C. 1931. I. 333.) Durch Reindarst. von fl. N 20 4 unter Kühlung auf Tempp. bis — 10° u. bei einem Druck von ca. 10 at kann H N 0 3 bei der NH 3- Oxydation direkt hergestellt werden. Werden aus den Oxydationsprodd. % des Rk.-W . entfernt, dann ergibt sich 98%ige H N 0 3. Vf. komprimiert die nitrosen Gase auf 8 at u. leitet sie durch einen Oxydationsturm, einen Kälterecuperator u. einen mit Kälte- gemisch oder NH3 auf — 10° gehaltenen zur Kondensation u. Absorption von N 20 4 dienenden Turm, der mit verd. H N 0 3 berieselt wird. Aus dem Restgas werden nach Kälteaustausch die noch vorhandenen nitrosen Gase mit dem Rk.-W . absorbiert u.
sodann dio Energie des gespannten Gases in einer Turbine ausgenutzt. (Chem. metallurg.
Engin. 39. 430— 32. August 1932. Novara.) R. K . MÜLLER.
J. Tröger, Über die vielseitige Wirkung und Verwendung der Salpetersäure. Kurzer Überblick über die Gcschichte der Salpetersäure. Besprechung der oxydierenden, lösenden u. passivierenden Wrkg. der Salpetersäure in Abhängigkeit von ihrer Konz, unter Berücksichtigung ihrer Zerfallsprodd. Kurze Angabe eines vom Vf. u.
WESTER-1932. II. H y. A n o r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 2219
KAMP modifizierten Verf. der alten Methode der Blei-Zinntrenmmg mittels H N 03.
Das Verli. des Nitrats beim Erhitzen ermöglicht ihre Anwendung in der Analyse u.
zur Darst. mancher Oxyde. — Auf organ. Substst. wirkt H N 0 3 weniger als Oxy
dationsmittel, als vor allem als Nitrierungsmittel. Besprechung der Geschichte, Darst., Eigg. u. Anwendung wichtiger Nitroverbb. der aliphat. u. aromat. Reihe unter be
sonderer Berücksichtigung der Sprengstoffe u. weiterer industrieller Anwendungs
möglichkeiten. Hierbei werden Ammonsalpeter, Nitroglycerin, Dynamit, Nitro
cellulose, Kollodiumwolle (Chardonnet-Seide), Trinitrotohiol, Pikrinsäure, künstliches Bittermandelöl u. künstlicher Moschus näher besprochen. (Pharmaz. Zentralhalle 73.
326. 19 Seiten bis 394. 26/5. 1932. Braunschweig.) Ro m a n.
— , Verbesserte Vorrichtung zur Herstellung von Wasserstoff. Es wird vorgeschlagen, die Umsetzung von KW-stoffen u. Wasserdampf in mit Katalysator gefüllten Rohren vorzunehmen, die im Heizofen frei hängen u. nur am (gekühlten) oberen Ende, wo auch die Rk.-Gase zugeführt werden, mit einer geeigneten Tragfläche aufgelagert sind.
Eine Formänderung oder Verbiegung der Rohre durch die Wärmeausdehnung wird so vermieden. Besonders geeignet sind als App.-Material Legierungen mit annähernd gleichen Ni- u. Cr-Mengen, z. B. 20 u. 24% . Die Temp. im Heizofen richtet sich nach dem Durchsatz u. dem Mengenverhältnis von KW-stoffen u. Dampf. Es erfolgt fast vollständige Umwandlung in H2 u. CO ( + H20 — ->- C 02). Als Katalysatoren werden Ni, Cr u. deren Oxyde genannt, zweckmäßig werden sie auf inerten Trägern angewandt.
(Petroleum 28. Nr. 34. 9—-11. 24/8. 1932. Standard-I. G. Co., Techn. Abt.) R. K . Mü.
N. D. Zelinsky, M. A. Rakusin, P. P. Borissow und A. N. Titowa, Verwertung von Naturglaubersalz. Durch Elektrolyse von Na2- oder (NH4)2S 0 4 gebildete H2S 0 4 erfordert großen Stromverbrauch; die Stromausbeute beträgt 23,3% - Es wurde ver
sucht, die Na2S 04-Elektrolyse zur Herst. von NaOH zu verwerten. Es wurde die von Er i c h Mü l l e r beschriebene Apparatur verwendet unter Beifügung eines porösen Gefäßes, in dem die Pb-Anode untergebracht war. Als Kathode diente eine Hg-Schicht;
elektrolysiert wurden gesätt. Na2S 0 4-Lsgg. Die Stromausbeute betrug bei diesen bei 35° durchgeführten Verss. nur 20— 24% . Bei den weiteren Verss. wurde das Hg mit einer Schicht wasserfreien Na2S 04 bedeckt; dies hatte den Zweck, die Hg-Elektrode vor dem H ‘ zu schützen. Es wurde dadurch eine erhebliche Steigerung der Strom
ausbeute erreicht (bis auf 71% ). Die Na2S 0 4-Schicht scheint tatsächlich den Kathoden
raum vor der H 2S 0 4 zu schützen, die im Maße der Elektrolyse in das die Na2S 0 4-Lsg.
enthaltende Gefäß eindringt, unter Bldg. von N aH S04. Die Stromausbeuto sinkt jedoch mit zunehmender Acidität der Elcktrolytlsg.; die Elektrolytlsg. wird zweck
mäßig durch Zugabe frischer Na2S 0 4-Lsg. u. Abgießen der sauren Lsg. auf eine Acidität von 4— 5 % gehalten. Aus der sauren Elektrolytlsg. scheidet sich beim Abkühlen leicht Na2S 0 4 aus. (Journ. chem. Ind. [russ.: Shurnal chimitseheskoi Promyschlennosti]
1932. Nr. 1. 21— 23.) ______ Sc h ö n f e l d. Westvaco Chlorine Products, Inc., New York, übert. von: Frank S. Low, Niagara Falls, Gewinnung von Salzsäure. In einem horizontal gelagerten Rk.-Railm läßt man Alkalichlorid U. H 2S 04 in zur Bldg. des neutralen Alkalisulfats erforderlichen Mengen aufeinander einwirken. Durch eine elektr. Heizung wird für eine stufenweise gesteigerte Temp. längs des Rk.-Raumes gesorgt. Die Endtemp. soll über 900° liegen.
Die Rk.-Materialien fließen in Richtung der steigenden Temp. durch die Kammer.
Die HCl wird an der Stelle tiefster u. das Na2S 0 4 in geschm. Zustand an der Stelle höchster Temp. aus dem Rk.-Raum entfernt. (A. P. 1 868 946 vom 14/9. 1928, ausg.
26/7. 1932.) Dr e w s.
Ferro Enameling Co., Cleveland, übert. von: Glenn H. Me Intyre, East Cleve
land, Gewinnung von Fluoriden aus Fluor enthaltenden Abgasen. Die insbesondere aus Glasierungsanlagen o. dgl. stammenden Abgase werden mit fein verteilten Alkali
oder Erdalkalihydroxyden in Berührung gebracht. Hiernach werden die Abgaso gekühlt ü. von den noch vorhandenen nichtflüchtigen Fluoriden getrennt. (A. P.
1 869 019 vom 3/5. 1928, ausg. 26/7. 1932.) Dr e w s. Friedrich Bartling, Huglfing, Stabilisieren von Ammoniumbicarbonat. Krystallin.
N H 4H C 03 wird mit fein verteilter NaCl-Lsg. behandelt, so daß ein Schutzüberzug von NaHC03 gebildet wird. Die zur Durchführung des Verf. geeignete Vorr. wird näher beschrieben. (A. P. 1869 235 vom 25/3. 1930, ausg. 26/7. 1932. D . Prior. 26/3.
1929.) Dr e w s.
144*
2220 H v. An o r g a n i s c h e In d u s t r i e. 1932. H.
Th. Goldschinidt A .-G ., Essen, Herstellung von Ammoniumsulfat und Eisenoxyd aus Ferrosulfat. Das Eerrosulfat wird mit NII3 zur Rk. gebracht. Das abgeschiedene Fe-Hydroxyd wird sodann mit 0 2 oder 0 2 enthaltenden Gasen oxydiert. Man kann auch zunächst das Ferrosulfat oxydieren u. danach das Hydroxyd mit NH3 fällen. Gegebenen
falls kann bei erhöhter Temp. u. bei erhöhtem Druck gearbeitet werden. Die Umsetzung kann in der Hitze vorgenommen werden, indem man z. B. auf das auf ca. 400° erhitzte Eerrosulfat gasförmiges N H 3 einwirken läßt. Das (NH.^oSO, wird hierbei verflüchtigt.
(E. P. 376 719 vom 9/1. 1931, ausg. 11/8. 1932. D. Prior. 22/1. 1930.) Dr e w s. Silica Gel Corp., Baltimore, iibert. von: Gerald C. Connolly, Baltimore, A b
sorptionsmasse. Aktivierte Feinkohle, deren Teilchen ein 300 Maschensieb passieren, wird in eino anorgan. oxyd. Gele bildende M. in 2 5 % nicht übersteigenden Mengen gebracht, worauf diese M. in ein hartes, poriges Gel übergeführt wird. Man verwendet vorzugsweise SiO,-Gele, Ti- oder W-Gele. (A. P. 1868 565 vom 22/11. 1930, ausg.
26/7. 1932.) “ Dr e w s.
Silica Gel Corp. Baltimore, übert. von: Earle H. Barclay, Hamilton, Her
stellung von Oelen. Zu E. P. 364 663; C. 1932. I. 2219 ist nachzutragen, daß das dort beschriebene Verf. in analoger Weise für die Herst. von Mischgelen Verwendung finden kann. Man stellt z. B. ein Gemisch her aus einer Lsg. eines Silicates u. eines Wolframates u. gibt unter Rühren ein Stannisalz hinzu. Die Mengen u. IConzz. der Mctallsalzlsgg.
sowie der Silicatlsg. werden hierbei so gewählt, daß die Rk.-M. alkal. ist. (A. P.
1 8 6 4 628 vom 3/10. 1929, ausg. 28/6. 1932.) Dr e w s. Silica Gel Corp., Baltimore, übert. von: Sidney T. Adair, Baltimore, H er
stellung eines festen Adsorptionsmittels. Geeignete Gele werden mit Lsgg. solcher Stoffe imprägniert, welchc in hochakt. Kohle überzugehen vermögen, z. B. mit Rohrzucker - lsgg. Anschließend folgt Trocknen u. Erhitzen zwccks Abspaltung des C. Als geeignetes Gel ist Silicahydrogel angegeben. Ferner eignen sich die entsprechenden Gele des W , Ti, Al, Sn. (A. P. 1 8 6 7 43 5 vom 29/8. 1930, ausg. 12/7. 1932.) Dr e w s.
Georges Yan, Frankreich, Zersetzung von Kohlenoxyd zwecks Gewinnung von fein - verteillem Kohlenstoff. Der verwendete pulverförmige oder gekörnte Katalysator wird in dem zu behandelnden Gasgemisch suspendiert. Als geeigneter Katalysator wird Ni angegeben. Zur Trennung des C vom Katalysator wird den Gasen eine derartige Ge
schwindigkeit erteilt, daß wohl der C, jcdocli nicht der Katalysator mit fortgeführt wird.
— Die Gesamtanlage wird näher beschrieben. (F. P. 727 961 vom 7/12. 1931, ausg.
27/6. 1932.) Dr e w s.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., übert. von: Otto Schmidt und Otto Grosskinsky, Ludwigshafen a. Rh., Gewinnung von Ruß. Zu E. P. 327 374;
C. 1930. II. 312 ist nachzutragen, daß das dort beschriebene Verf. unter erhöhtem Druck durchgeführt wird. (A. P. 1868 919 vom 26/12. 1928, ausg. 26/7. 1932. D. Prior.
31/12. 1927.) Dr e w s.
Carbide & Carbon Chemicals Corp., New York, übert. von: Joseph George Davidson, Yonkcrs und Harold Foster Robertson, Coraopolis, Herstellung von Calcium- carbid in geformten Blöcken o. dgl. CaC2 wird im Überschuß mit einer Lsg. von poly
merisiertem Vinylester gemischt, partiell getrocknet, geformt u. anschließend voll
ständig getrocknet. — 100 Teile gemahlenes CaC2 werden mit 2— 6 Tin. eines Binde
mittels vermischt, welches durch gemeinsame Polymerisation von 80 Tin. Vinylchlorid mit 20 Tin. Vinylacetat erhalten wurde. Das geformte Endprod. eignet sich zur Be
schickung von Acetylenerzeugern; es verhindert das Schäumen innerhalb des Gene
rators sowie das Verhärten des Kalkschlammes. Außerdem kann auf diese Weise der Zutritt der Luftfeuchtigkeit zu den geformten Blöcken vermieden werden. (A. P.
1 8 6 7 965 vom 24/1. 1930, ausg. 19/7. 1932.) Dr e w s. Alfred Mentzel, Berlin, Erzeugung von Alkalihydroxyd aus einem Gemisch von Alkalibicarbonat oder -carbonat mit Kohle unter Zusatz einer Erdalkaliverb, oder einer Mg-Verb., 1. dad. gek., daß das Gemisch bei hoher Temp. mit N 2 behandelt, die Rk.-M.
bei geringerer Temp. verseift u. sodann ausgelaugt wird, u. daß der Erdalkali- oder Mg-Zuschlag so bemessen wird, daß er die nicht in Hydroxyd übergegangenen Mengen des Alkalis kaustifiziert. — 2. dad. gek., daß das Behandlungsgut während der Rk. in sehr dünner Schicht ausgebreitet wird. (D. R. P. 555168 Kl. 121 vom 18/12. 1930,
ausg. 19/7. 1932.) Dr e w s.
Alfred Mentzel, Berlin, Erzeugung von Alkalihydroxyd aus Alkalidicarbmat oder -carbonat gemäß D. R. P. 555 168; 1. dad. gek., daß als kaustifizierender Erdalkali
zuschlag BaC03 verwendet wird. — 2. dad. gek., daß der durch das Auslaugen der Rk.-M.
1932. II. H v. A n o r g a n i s c h e I n d u s t r i e . 2221 gewonnenen Lsg. frisches Alkalicarbonat in einer dem Ba(OH)2-Bestandteil der Lsg.
entsprechenden Menge zugesetzt wird. (D. R. P. 555 929 Kl. 121 vom 3/3. 1931, ausg. 1/8. 1932. Zus. zu D. R. P. 555 168; vgl. vorst. Ref.) Dr e w s.
American Potash & Chemical Corp., Trona, übert. von: Heinz H. Chesny, Los Angeles, Fällen von grobleörnigem krystallinischem Nalriuribicarbonat. Na2C 03-Lsgg.
werden der Einw. von C 02 enthaltenden Gasen unterworfen, wobei man unter Druck u. bei Tcmpp. von 46— 76° arbeitet. Die Lsg. soll im Liter 50— 90 g NaCl u. 150— 220 g Na2SO., enthalten. (A. P. 1865 832 vom 21/1. 1929, ausg. 5/7. 1932.) Dr e w s.
Heinz H. Chesny, Los Angeles, Gewinnung von Natriuinbicarbonat. Na2C 03- Lsgg. werden bei Tempp. zwischen 46— 76° mit C 02 behandelt. Hierbei soll der Partial
druck der C 02 zur Verhinderung der Bldg. von Sesquicarbonaten ausreichend sein.
Man erhält körnige Krystalle. (A. P. 1865833 vom 21/1.1929, ausg. 5/7.1932.) Dr e w s. Ges. für Kohlentechnik m. b. H ., Dortmund-Eving (Erfinder: Bernhard LÖpmann, Dortmund-Eving), Gewinnung von Natriuinbicarbonat und Salmiak nach
einander aus derselben Lsg. unter Verwendung einer an NaCl, NH.,C1, NH,,HC03 u.
NaHC03 gesätt. Lsg. mit einem besonderen Zusatz eines leicht 1. Na-Salzes gemäß D. R. P. 530 028 zwecks Gewinnung von reinem NH.,C1, dad. gek., daß in die nach Abscheidung des NaHCOs erhaltenen Mutterlaugen zur Änderung der Löslichkeits
verhältnisse der noch vorhandenen Bicarbonate bei der Aussalzung des NH,CI durch Neutralisation während des NaCl-Zusatzes oder vorher, also bei der NH.,C1-Aus- scheidung, geringe Mengen NH3 eingeleitet werden. (D. R. P. 556 881 Kl. 12 k vom 12/11. 1926, ausg. 17/8. 1932. Zus. zu D. R. P. 530028; C. 1931. II. 2918.) Dr e w s.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., übert. von: Friedrich August Henglein und Friedrich Wilhelm Stauf, Köln-Deutz, Herstellung von Allcalihypo
chloritlösungen. Zu Schwz. P. 143 012; C. 1931. I. 2248 ist nachzutragen, daß die Einleitung des CI in die Alkalihydroxyd enthaltenden Abwässer bei Tempp. zwischen dem Gefrierpunkt u. 10° so lange erfolgt, bis die Fl. eine schwach alkal. Rk. aufweist.
(A. P. 1 867 666 vom 6/2. 1929, ausg. 19/7. 1932. D. Prior. 11/2. 1928.) Dr e w s. Bozel-Maletra (Soc. An. Industrielle de Produits Chimiques), Frankreich, Ge- winnung von Chlorkalk. Man arbeitet nach dem Turmverf. u. führt das innige Gemisch von CI u. Luft an mehreren Stellen ein. Der Cl-Gch. des Gasgemisches kann gegebenen
falls variiert werden. In den unteren, als Silo dienenden Teil des Turmes wird ebenfalls an mehreren Stellen Luft zwecks Kühlung u. Ventilation eingeführt. (F. P. 728 960
vom 2/3. 1931, ausg. 16/7. 1932.) Dr e w s.
Klöckner Werke A .-G ., Castrop-Rauxel, und Otto Kippe, Osnabrück, Gewinnung von Calciumnitrat aus Dolomit unter gleichzeitiger Gewinnung von Magnesia. Dolomit wird in H N 0 3 gel. Die Magnesia wird mit Hilfe von Kalk- oder Dolomitmilch, die zuvor durch ein feines Sieb filtriert wurden, gefällt. Oder man filtriert in W . aufgeschlämmten Dolomit durch ein feines Sieb u. behandelt das Filtrat mit H N 0 3, wobei das Ca als Nitrat in Lsg. geht, während die Magnesia gefällt wird. (E. P. 376 683 vom 4/3. 1932,
ausg. 4/8. 1932.) Dr e w s.
Joseph J. Pelc, Chicago, Gewinnung von Beryllium, seinen Verbindungen und Salzen. Man läßt ein Be-Salz mit einer organ. C-lialtigen O-frcien Verb. reagieren u.
führt die erhaltene Organo-Be-Verb. in Metall über. BeO eignet sich in besonderer Weise als Ausgangsmaterial. Zur Umsetzung verwendet man gesätt. u. ungesätt. K W - stoffe, wie aliphat. KW-stoffe, insbesondere Kerosen; ferner cycl. KW-stoffe, ins
besondere Bzl., alicycl. KW-stoffe, insbesondere Naphthalin. Überdies sind genannt organ. Nitroderiw., wie primäre oder sekundäre Amine bzw. Imine, vornehmlich Anilin, Hydrazine, Azo-, Diazo- u. Hydrazoverbb., wie Hydrazobenzol, Nitrile, Iso- nitrilc. Die Umsetzung erfolgt durch Schmelzen der Be-Verb. mit dem organ. Stoff oder durch Kochen der Be-Verb. mit dem in einem inerten Lösungsm. gel. organ. Stoff.
Die Umsetzung läßt sich durch Zusatz von Katalysatoren beschleunigen. Als solche kommen in Frage die Oxyde des Fe, Al, Mn, Ni, Cr o. dgl.; ferner trocknes gasförmiges N H 3, Cyanide, Anilinsalze, trockne, vorzugsweise geschm. Alkalihydroxyde, Carbonate, Chloride, Sulfate, Phosphate, Silicate, Nitrate, Fluoride, Acetate, Tartrate. Die Um
setzung mit Bzl. verläuft folgendermaßen: 2 C0H6 + BeO = Be(C0H6)2 + H20 . (A. P.
18 6 7 755 vom 9/2. 1931, ausg. 19/7. 1932.) ‘ Dr e w s. Siemens & Halske A .-G ., Berlin (Erfinder: Hellmut Fischer, Berlin), Gewinnung von Berylliumsalzen aus berylliumhaltigen Mineralien gemäß D. R. P. 519 622, dad.
gek., daß der Aufschluß vor dem Lösen in Salzsäure durch Sintern der Mineralien mit zweckmäßig überschüssigem Alkalicarbonat bei etwa 700° erfolgt. (D. R. P.
2222 H VI. G l a s ; K e r a m i k ; Z e m e n t ; B a d s t o f f e .
1932. n.
557228 Kl. 12 m vom 18/12. 1927, ausg. 19/8. 1932. Zus. zu D. R. P. 519 622;
C. 1931. I. 3039.) Dr e w s.
Max Büchner, Hannover-Kleefeld, Thermische, Zerlegung von Aluminiumnilrat, 1. dad. gek., daß hierbei indifferente Gase über die erhitzte M. geleitet werden. — 2. gek. durch die Zerlegung im gasverdünnten Baum. — 3. dad. gek., daß als Aus
gangsstoff Al-Nitrat verwendet wird, welches vorher durch Verdampfung einer Lsg.
bei niederer Temp. im Vakuum erhalten worden ist. (Hierzu vgl. E. P. 283 117;
C. 1 9 2 8 .1 . 1993.) (D. R. P. 5 5 6140 Kl. 12 m vom 8/1. 1926, ausg. 4/8. 1932.) Dr e w s. Fritz Gewecke, Seelze b. Hannover, Thermische Zersetzung von Aluminiumnilrat, dad. gek., daß Al-Nitratlsg. durch Vcrdüscn mit bewegter Tonerde vermischt u. das Gemisch vorzugsweise im Vakilüm u./oder Überleiten von Dampf bzw. Gasen erhitzt wird. (D. R. P. 556 882 Kl. 12 m vom 16/9. 1927, ausg. 15/8. 1932.) Dr e w s.
Metallgesellschaft A .-G ., Frankfurt a. M. (Erfinder: Hans Lehrecke, Frankfurt a. M.), Aufarbeitung von Lösungen, welche Aluminiumverbindungen und freie Phosphor- säure enthalten, insbesondere solcher, welche durch Aufschlicßen von Al enthaltenden Rohphosphaten mit Mineralsäure oder SiF4 entstanden sind, 1. dad. gek., daß das Al aus der freie H3PO., u. gegebenenfalls noch Phosphate enthaltenden Lsg. nach an sich bekannten Umsetzungsrkk. als Doppelfluorid, z. B. Al-Na-Fluorid, ausgefällt wird.
— 2. dad. gek., daß zur Aufarbeitung von Lsgg., welche das Al als Fluorid enthalten, auf 1 Atom Al als A1F3, 3 Mole oder mehr NaF oder die entsprechenden Mengen von Na CI u. H F angewendet werden. — 3. dad. gek., daß zur Aufarbeitung von Lsgg., welche das Al als* Salz anderer Säuren als HF enthalten, auf 1 Mol Al etwa 6 Mole oder mehr NaF oder 3 Mole oder mehr NaCl u. etwa 6 Mole oder mehr HF angewendet werden. — 4. dad. gek., daß bei der Aufarbeitung von Lsgg. anfallendes Al-Doppelfluorid in an sich bekannter Weise zu A120 3 u. F-Verbb., wie z. B. NaF, umgesetzt u. die letzteren in den Prozeß zurückgeführt werden, z. B. derart, daß NaF zur Ausfällung weiterer Mengen von Al-Doppelfluorid aus den zu verarbeitenden Lsgg. verwendet wird. (D. R. P. 557 004 K l. 12 m vom 20/11. 1928, ausg. 17/8. 1932.) Dr e w s.
Standard Oil Co. of California, San Francisco, übert. von: Melvin M. Holm, Berkeley, Herstellung von Aluminiumchlorid. Ein für die AlCl3-Gewinnung geeigneter Koks wird hergestellt, indem man zunächst fein verteilte Tonerde mit W . behandelt, trocknet u. zerkleinert. Das so gewonnene Prod. wird mit einem asphalt. Material gemischt u. verkokt. Anschließend folgt Behandlung mit Cl2. (A. P. 1865 008 vom
27/9. 1927, ausg. 28/6. 1932.) Dr e w s.
Standard Oil Co. of California, San Francisco, übert. von: William H. Shiffler, Berkeley, Verarbeiten von Aluminiumchloridrückständen. Die bei der Behandlung von KW-stoffen erhaltenen Rückstände werden in Ggw. von W.-Dampf bei über 100°
liegenden Tempp. zerstäubt, wobei der Rückstand in HCl u. C-haltiges A120 3 gespalten wird. (A. P. 1865 797 vom 8/9. 1926, ausg. 5/7. 1932.) ‘ Dr e w s.
V I. Glas; Keram ik; Zement; Baustoffe.
Hugo Kühl, Glasur-Emaill-Glas. Allgemeine Ausführungen über Beziehungen zwischen diesen Werkstoffen. (Glashütte 62. 489— 90. 507— 08. 25/7. 1932.
Berlin.) Sa l m a n g.
Ludwig Stuckert, Grundemails fü r Gußeisen. (I. vgl. C. 1932. II. 910.) Aus
führungen über den Einfluß des Ausdehnungskoeff. auf die Haftung, die Mühlen- zusätzc, ihre Zus. u. Wrkg. ihrer Bestandteile, den Erweichungsbereich, den Abbrand.
(Ccramic Age 20. 60— 65. Aug. 1932.) Sa l m a n g. Vielhaber, Unterstützt Borsäure das Haften der Grundemails ? B20 3 scheint nicht nur wegen ihres niedrigen F.. sondern auch aus besonderer Wrkg. die Haftung zu unterstützen. (Emailwaren-Ind. 9. 251. 12/8. 1932.) Sa l m a n g.
H. Bollenbach, Bleisilicate als Rohstoffe fü r Glasuren. Betriebsanweisungen mit vielen Rezepten. (Sprechsaal Keramik, Glas, Email 65. 607— 09. 19/8. 1932.
Höhr.) Sa l m a n g.
E. C. Hill, Chromgrünfarben. Eine Reihe von Unterss. wurden durchgeführt, um die Formel für Segers Grün ( Viktoriagrün) als Unterglasurfarbe abzuwandeln. 4 neue Rezepte wurden als brauchbar gefunden. (Journ. Amer. ceram. Soc. 15. 378— 81.
Juli 1932. Philadelphia, Pa., Conkling-Armstrong Terra Cotta Co.) Sa l m a n g. Knapp, D ie Fortschritte der Glasindustrie im Jahre 1931. Aufbau, Bestandteile u.
1932. II. H v]. Gl a s; Ke r a m i k; Ze m e n t; Ba u s t o f f e. 2223 Eigg. der Gläser, Rohstoffe u. Gemengebereitung. (Glashütte 62. 505— 06. 18/7.
1932.) Sa l m a n g.
K . Metzger, Alte und neue Kühlöfen fü r Hohlglas. (Glasteohn. Ber. 10. 411— 20.
Aug. 1932. Wärmetcchn. Beratungsstelle d. deutschen Glasindustrie.) S ALM ANG.
Eric Preston und W . E. S. Turner, Eine Untersuchung der Verflüchtigung und der Dampfspannung eines Alkali-Bleioxyd-Silicaglases bei hohen Temperaturen. Ein Glas aus 55,57 Si02, 29,83 PbO, 1,29 R20 3, 0,22 CaO, 5,18 Na20 , 7,60 K 20 wurde im clektr. Ofen bei 900— 1400° bis zu 200 Stdn. erhitzt. PbO war das weitaus flüchtigste Oxyd, Alkali verflüchtigte sich erst oberhalb 1200°. Bei 1400° war binnen 40 Stdn.
alles PbO bis zu 3 mm Tiefe aus dem Glase herausdest. Aus der nicht bewegten Ober
fläche eines solchen Glases im Hafen von 1 m Durchmesser wurden in der 1 Stde. bei 1400° 110 g u. bei 1300° 42,5 g abgegeben. Der log der Verdampfungsgeschwindigkeit, gegen 1/T° (abs) aufgetragen, ergibt eine Gerade. Es scheint also eine Beziehung zwischen Dampfdruck u. Temp. zu bestehen. Für die Zeit t des halben Verlustes, die verflüchtigte Menge x u. den ursprünglich vorhandenen Betrag A des flüchtigen Anteils gilt dio Beziehung x/(A — x) = k-t. Die Geschwindigkeit der Verflüchtigung hängt ab von der Oberfläche gegen den Gasraum, der Tiefe u. der Diffusionsgeschwindigkeit im Glase. Es besteht ein definierter Konz.-Gradient für eine bestimmte Tiefe im Tiegel zum Durchmesser, wie in einem Dauervers. gezeigt wurde. Unter der Annahme, daß der Konz.-Gradient eine Gerade darstellt, gilt die Gleichung:
log [A — 2 x]/A = — [2 Kt]/h,
wo h die Tiefe im Glase ist. Von 1100— 1350° wurden Dampfdrücke von 0,16 mm Hg bis 3,90 mm gemessen. Dio Beziehung zwischen Dampfdruck u. Temp. war die
selbe wie zwischen Verflüchtigung u. Temp. Die Verflüchtigungswärme von PbO wurde zu etwa — 60 000 cal berechnet. (Journ. Soc. Glass Technol. 16. 219— 39. Juni 1932. Sheffield, Univ. Dep. of Glass Technol.) Sa l m a n g.
F. de Carli, Calciumfluorid als Glasläutcrungsmitlel und sein Einfluß au f die Acidität einiger Ampullengläser. Bei Ampullen, deren Glas unter Verwendung von CaF2 als Läutcrungsmittol hergestellt war, sind Zerss. des Inhalts beobachtet worden, dio darauf zurückgeführt werden können, daß CaF2 beim Erweichen des Glases (Zuschmelzcn der Ampulle) mit SiO, unter Bldg. von SiF., bzw. H 2SiF0 u. H2Si03 reagiert u. da
durch die Acidität des Inhalts erhöht. CaF2 kann im wss. Auszug aus den untersuchten Gläsern mittels Alizarin-Zr-Laek (vgl. STONE, C. 1931. I. 2367) nachgewicsen werden.
Vf. zeigt, daß beim gemeinsamen Erhitzen von CaF2 u. Si02 im IST,-Strom auf 850 bis 1200° die Zers, des CaF2 mit der Temp. u. mit dem Si02-Geh. des Gemisches zunimmt.
Als Läuterungsmittel für Ampullenglas an Stelle von CaF2 ward (NH4)2C03 empfohlen.
(Annali Chim. appl. 22. 479— 83. Juni 1932. Rom, Univ., Chem. Inst.) R. K. Mü l l e r. F. Bauer, D ie Entfärbung des Olases. Betriebsanweisungen. (Glashütte 62.
559— 61. 15/8. 1932.) Sa l m a n g.
— , Verwendung von Selen in der Herstellung von Glaserzeugnissen. Vf. führt die Literatur über So in der Glasindustrie auf, beschreibt Anwendungen zum Färben u.
Entfärben u. gibt Rezepte. (Ceramic Ind. 19. 72— 76. Aug. 1932.) Sa l m a n g. H . P. Rooksby, D ie Farbe von Selenrubinglas. Die färbenden Stoffe sind CdS ü.
CdSe. Der Farbwechsel im Glase erfolgt mit der Änderung der Zus. der färbenden Teilchen, wie durch Röntgenstrahlen bewiesen wurde. Mkr. Unters, zeigte, daß Wachs
tum der Tcilchen eintreten kann, ohne daß Farbänderung erfolgt, wenn die röntgeno- graph. beobachtete Zus. der Teilchen konstant bleibt. In Gläsern verschiedener Farbe kann die Teilchengröße gleich sein. Die Teilchengröße hat also scheinbar wenig Ein
fluß auf die Farbe. In einigen Gläsern konnte die Rubinfarbe durch Senkung der Temp.
in orange verwandelt werden, wobei sich die Zus. änderte. Der Teilchengröße können offenbar nur die Übergangsfärbungen vom klaren zum farbigen Glas zugeschrieben
in orange verwandelt werden, wobei sich die Zus. änderte. Der Teilchengröße können offenbar nur die Übergangsfärbungen vom klaren zum farbigen Glas zugeschrieben