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Vf. steUt fest, daß er den betr. Vorgang wie Ko l t h o f f (vorst. Ref.) ebenfalls als selektive Adsorption ansieht, da die Änderung des Gleichgewichts an der Grenzfläche bei den Farbstoffen entsprechend ihrer verschiedenen Absorbierbarkeit eintritt. N ur

1927. II. A s . Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 2163 s a h Vf. in der Gleichgewichtsänderung den Prim ärvorgang. (Kolloid-Ztschr. 43.

52. Berlin-Dahlem, Kaiser-W ilh.-Inst. f. physik. Chem.) W URSTER.

N. R. Dhar, Adsorption von Ionen und Solen an Grenzflächen und ihre Anwendungen a u f gewisse Probleme der Kolloidchemie. Zusammenfassung der wichtigsten experi­

m entellen u. theoret. Ergebnisse des Vf. (Q uarterly Journ. In d ian chem. Soc. 4.

173—81. Allahabad, Univ.) Kr ü g e r.

H. Bradley, Adsorptionsisotherme. E ür dio Adsorptionsisothermo eines Gases gibt Verf. eine neue Gleichung, die in vielen Fällen m it den Beobachtungen übereinstim m t:

a = f ( T ) p T,2‘8x/( l + 0 (T ) p T' ^ 3*); a = adsorbierte Menge, T = absol. Tem p.;

J ( T ) u. 0 (T ) sind Funktionen von T , die konstant sind, wenn T konstant ist; p ist der Gleichgewichtsdruck des Gases; p kann durch c, der Gleichgewichtskonz., ersetzt werden, wenn s ta tt des Gases ein gel. K örper adsorbiert wird, x ist oft = 1 oder eine kleine ganze Zahl, x = 1 für die Adsorption von CO, A r, Ne an Holzkohle, x — 2 oder ein Vielfaches von 2 für die A dsorption von Wasserdampf an Baumwolle, Holz, Leder; x = 2 für die A dsorption von Aceton u. Brom in W. an Blutkohle-, x = 3 für d ie A dsorption von Benzoesäure in Bzl. an Blutkohle; x — 4 fü r die Adsorption von Isoamylalkohol in W. an Blutkohle. Die obige Gleichung läß t sich auch auf die Ad­

sorption von Strahlung durch Gase u. Dämpfe anwenden. (N ature 120. 82. British B oot, Shoe and Allied Trades Res. Assoc.) E . JO SEPH Y.

Sidney J o h n Gregg, Die Adsorptionswärme von Gasen an Kohle. Vf. m ißt für d ie Adsorption von N 20 , C2I1V C2H e, GO, S 0 2, GOv G2H t u. N 2 durch Birkonliolz- kohle Gleichgewichtsdruck p, adsorbierte Menge x (Grammole pro g Kohle) u. die integrale Adsorptionswärme Q m it Hilfe des BüNSENschen Calorimetcrs (m it Eis bzw. Phenol) bei 0° u. 40°. Spuren nicht kondensierbarer Gase im System h atten Hysteresisersclieinungen zur Folge; Verflüssigung des zu adsorbierenden Gases, Dost, im Hochvakuum u. gute Evakuierung der Kohle brachten sie, außer bei Äthylchlorid, zum Verschwinden. Zwischen Q u. x besteht dio Beziehung Q = k- x n (k u. n — K on­

stanten) ; n ist einigermaßen charakterist. für das betreffende Gas u. liegt etw a zwischen 0,9 u. 1,0. k nim m t ab, wenn an der K ohle schon vorher Adsorption u. Wieder­

entfernung desselben oder eines anderen Gases stattgefunden h at. d Q /d x für x — 1000-10~° ist 2—3-mal größer als dio nach der CLAUSlUS-CLAPEYRONschen Gleichung berechnete latente Kondensationswärmo des Dampfes bei 0°. Eür N 20 sind Q -a .d Q/d x bei 0° u. 40°, d. h. oberhalb u. unterhalb der krit. Temp., nicht sehr verschieden; der aus der VAN’t HoFFSchen Isochore berechnete W ert von d Q /d x , u nter der Annahme, daß diese zwischen 0° u. 40° konstant bleibt, stim m t m it dem experim entellen W ert nahe überein. Die WlLLIAMS-HENRYsehe Gleichung log x / p — A 0 — A x x (A 0 u. A i = K onstante bei konstanter Temp.) g ilt nu r bei den nicht leicht kondensierbaren Gasen. Außer bei S 02 lassen sich die R esultate durch eine modi­

fizierte Form der iLJiN schen Gleichung (Physikal. Ztschr. 26. 497; C. 1925- II. 2133), näm lich Q — B log (p /a -(- 1) -f- A , darstellen. Der W ert von a is t bei gegebener Temp. einigermaßen charakterist. für das betreffende Gas u. kann auch ohne Best.

von Q m it Hilfe des Ausdrucks k x n — JSdog (p + a) — B - lo g a gefunden werden;

d enn da n annähernd 1 ist, gibt log (p -\- a) gegen x aufgetragen annähernd eine Gerade. Der W ert von a fä llt in derselben Reihenfolge wie die W erte der VAN DER WAALSschen K onstanten a u. 6 zunehmen. Die Abnahme von a m it steigendem b is t der Beobachtung von SZYSZKOWSKI (Ztschr. physikal. Chem. 64. 385; C. 1908.

I I. 1995) bei Oberflächenspannungsmessungen, wo a m it wachsender Länge der KW- stoffkette fiel, analog. Zwischen der Adsorption an einer Kohle-Gas-Grenzfläche u. einer W .-Gas-Grenzfläche scheint also eine enge Analogie zu bestehen. Im Gegen­

sa tz zu Sk y s z k o w s k i s R esultaten bleibt B für eine gegebeno Kohle nicht konstant;

die Sz y s z k o w s k i s ß entsprechende Größe ist jedoch hier eigentlich B /S , u. dio ad­

sorbierende Oberfläche S der Kohle kann sich von einem Gas zum anderen in un ­ bekannter Weise ändern. (Journ. chem. Soc., London 1927. 1494— 1512. London,

Univ.) Kr ü g e r.

Albert Brainah Pearce Page, Die Aktivierung von Holzkohle durch fortschreitende Oxydation in Beziehung zur relativen Dichte {,,bulk density“) und Jodadsorption. Birken- holzkohle wird durch Oxydation m ittels eines N2- 0 2-Stroms unter verschiedenen Bedingungen aktiviert u. relative D., Ausbeute, Sorptionsvermögen für J in Benzollsg.

u. Sorptionsgeschwindigkeit untersucht. — Die Unterscheidung zwischen Adsorption u. Absorption ist nicht klar; die Sorptionswerte für verschiedene Kohlen liegen nach

2164 A3. Ko l l o i d c h e m i e. Ca p i l l a r c h e m i e. 1927. II.

22- u. 150-std. Schütteln in der gleichen Reihenfolge, sind aber absolut sehr verschieden.

Diese Langsam keit der Sorption beruht vielleicht z. T. auf einem Alterungseffekt, der jedoch unregelmäßig ist. Bei gegebener Ausbeute sind die m it einem schnellen Gasström hergestellten Kohlen weniger akt. als die m it einem langsamen Gasstrom gewonnenen. Veränderungen der Aktivicrungsdauer u. 0.2-Ivonz. sind ohne m erk­

lichen Einfluß, -wenn die Gesamtmenge des 02 konstant gehalten wird. Die Ausbeute fä llt bei gegebener Temp. direkt m it Zunahme des angewandten 02-Vol., etwas lang­

samer, wenn nur noch wenig K ohle unverbrannt ist, bei niedriger Temp. weniger schnell als bei höherer. Die relative D. der bei 500° behandelten Kohlen ist nahezu konstant u. unabhängig von der verbrauchten 02-Menge, bei 600—900° nim m t sie m it fort­

schreitender Oxydation regelmäßig ab. Bei 600° u. 700° steigt die relative D. zuletzt wieder etwas, wahrscheinlich infolge des sehr hohen Asehegeh.; die A ktiv ität dieser P räparate ist sehr gering. Die log Cs — log O i-K urven (Cs u. G l = J-Konz. in der festen bzw. fl. Phase) sind meist geradlinig, für sehr schwach oxydierte Kohlen unterhalb 850° jedoch gekrüm m t. Werden die K onstanten der F R E ü N D L IC H sc h e n Gleichung gegen das angewandte 02-Vol. aufgetragen, so fällt bei 600—850° k zu­

nächst steil ab u. steigt dann wieder an ; hei 900° nim m t k durchweg zu. Der Anfangs­

w ert von k sinkt m it steigender Temp. bis zu einem sehr niedrigen W ert bei 900°.

1/n ändert sich imm er gleichzeitig u. in der Regel reziprok m it k. Die k- bzw. 1 /n- K urven bei 600—850° lassen sich aus den einfachen K urven zweier Größen aufhauen, von denen die eine m it fortschreitender Oxydation rasch abnim m t, während die andere wächst. Erstero ist wahrscheinlich die wirksame Zahl von A ttraktionszentren, letztere die verfügbare Oberfläche (infolgo Abnahme der relativen D.). (Journ. chem. Soc., London 1 9 2 7 . 1476—94. South Kensington, Im p. Coll. of Science and Techn.) K r ü .

Hiroshi Tamiya und Naotaro Ishiuchi, Untersuchungen über die adsorptiven Eigenschaften von Cellulose. Vff. bestimmen den pn-W ert verschiedener Filtrierpapier- sorten m it Farbindicatoren. Nach mehrfachem Auskochen des Papiers m it dest. W.

erreicht Ph einen für jede Filtrierpapiersorte charakterist. Endwert. An den so ge­

reinigten Eiltrierpapierscheiben wurde die Adsorption in Salzlsgg. untersucht. Die Cellulose adsorbiert aus der Lsg. K ationen, wobei ihre A cidität abnim m t, während die [H ] der Lsg. zunim m t (bestim m t m it Indicatoren). Dio Erdalkaliionen werden stärker adsorbiert als die Alkaliionen, die Schwermetallionen stärker als die Erdalkali­

ionen. F ü r dio Säuren ließ sich keine Gesetzmäßigkeit aufstellen. E n th ä lt die Cellulose elektrolyt. Beimengungen, so gibt sie K ationen an die Lsg. ab, wodurch die A cidität der Lsg. abnim m t. Je geringer der Asehegeh. des Filtrierpapiers, um so größer ist seine Acidität. Von Farbstoffen werden durch das gereinigte Filtrierpapier die bas.

stärker als die sauren adsorbiert. Die Adsorption wird durch den Elektrolytgeh. der Lsg. u. die Aschebestandteile der Cellulose erheblich beeinflußt. Von Enzymen wurden beträchtlich adsorbiert (10-—40% der in der Lsg. enthaltenen Menge): T rypsin, Pepsin, Katalase u. Pankreatin-, wenig oder gar nicht adsorbiert wurden: Diastase, Urease, Emulsin, Papain u. Invertase. Von Nichtelektrolyten wurden Traubenzucker u. Essig­

säure nur von aschehaltigcn Filtrierpapieren schwach adsorbiert, Oetylalkoliol u.

T ributyrin nicht. Salzsäure wurde von aschehaltigem Papier stärker, N atrium carbonat- Isg. schwächer adsorbiert als von aschefreiem. Es wird ein App. beschrieben, m it Hilfe dessen durch Elektroendosmose der relative W ert des elektrokinet. Potentials der Doppelschicht an der Celluloseobcrfläche gemessen wird. Eine negative Ladung der Celluloseoberfläche wird durch K ationen verm indert. Ca u. Mg wirken zweimal so sta rk wie K u. Li, Al u. Th laden positiv um. H-Ionen wirken schwächer als Al u.

Th. Durch Anionen wird das negative Potential entsprechend ihrer W ertigkeit ver­

größert. Durch bas. Farbstoffe wird die negative Ladung abgeschwächt, durch saure verstärkt. Vff. halten die Prüfung der [H 'j nach der Indicatorm ethode für die beste Reinheitsbest, der Cellulose. D er Asehegeh. des Filtrierpapiers ist ausschlaggebend für die Adsorption von Elektrolyten u. Farbstoffen. Bei hohem Aschegeh. findet vorwiegend Austauschadsorption s ta tt, während bei geringem Asehegeh. die elektrostat.

A dsorption überwiegt. Bei gewöhnlichem Filtrierpapier gehen beide nebeneinander vor sich. (Acta phytochim. 2. 139— 92. Tokyo, Univ.) Mi c h e e l.

Harry B. Weiser u nd Everett E. Porter, Die physikalische Chemie der Farblack- bildung. I. Allgemeine Prinzipien. Vff. untersuchen die Adsorption von Sulfat- u.

Oxalat-Ionen durch sehr reine Solo von liydrat. Fe20 3, Cr20 3 u. A l30 3 hei verschiedener Ph. Die Adsorption von SO.," aus H2SO.,-KOH Gemischen durch hydrat. Cr203 fällt schnell m it zunehemder OH'-Konz. u. ist bei p s ca, 9,2 prakt. 0; zwischen pü 7 u. 9

1927. II. B . An o r g a n i s c u e Ch e m i e. 2165 werden sowohl S 0 4" als auch OH' adsorbiert. Die pn-Adsorptionskurve bis Ph 2 zeigt kein Anzeichen der Bldg. einer Verb. zwischen S 0 4" u. Cr20 3. Das Maximum der S tabilität des Sols bei abnehmender pn fällt m it der maximalen Adsorption des flok- kenden Ions zusammen. Bei gleicher pn ist die S 0 4"-Adsorption aus C aS04-Lsg.

größer als aus K2S 04-Lsg. u. die Adsorption von Oxalation (in Ä quivalenten ausgedrückt) aus H2C204-K0H -G em ischen stets größer als diejenige von S 0 4". D er Flockungswert von Oxalat ist für pn < 5 höher als der von Sulfat; dieser scheinbare W iderspruch erklärt sich dam it, daß außer C20 4" auch HC20 4' adsorbiert wird. F ü r hydrat. Fo203

u. A1203 ist der allgemeine C harakter der pn-Adsorptionskurve derselbe. Aus Gemischen von H2C20 4, H2S 04 u. K O I! wird durch Cr203 in alkal. u. neutralem Gebiet Oxalat viel stärker adsorbiert als Sulfat; das Verhältnis der Konzz. von Sulfat zu Oxalat, bei dem die Adsorption gleich ist, beträgt in neutraler Lsg. 128: 1 u. fällt dann schnell m it wachsender auf ca. 1:1 bei pn 2,5. Entgegen der B ehauptung von M e h r o t r a u. S e n (Q uarterly Journ. Ind ian chem. Soc. 3 . 297; C. 1 9 2 7 . I . 1934) ist die Summe der gleichzeitigen Adsorption von Oxalat u. Sulfat etwa das M ittel der Adsorption von beiden allein bei gleicher p H. (Journ. physical Chem. 3 1 . 1383— 99. Houston

[Texas], The Rice Inst.) K r ü g e r .

A. Demoion und G. Barbier, Anwendung der Viscosimelrie zum Studium der kolloidalen Tone. (Vgl. S. 1299.) Durch die Benützung der viscosimetr. Methode lassen sich nu r relative W erte erhalten. Der Dispersionsgrad u. dio N atur der a d ­ sorbierten K ationen haben einen sehr großen Einfluß, iveshalb nur m it Tonen, welche keine durch Vs*11- HCl ersetzbaren Stoffe enthielten, u. m it den feinsten Dispersionen gearbeitet ivurde. Die Suspensionen folgen dem PoiSENILLEschen Gesetz nicht mehr, auch vermindern sich die W erte, wenn der Durchmesser der Capillare wächst.

Die Tone wurden zuerst m it V5-n. HCl extrahiert, gewaschen, m it %o-n. N a2C 03-Lsg.

kräftig gerührt, 24 Stdn. sedim entiert u. m it HCl ausgeflockt. Der Nd. gewaschen u. bis zur Entfernung des CI' dialysiert, durch ein Seidenfilter (200 Maschen) gegeben u. 24 Stdn. gerührt. Die Konz.-Kurve is t eine hyperbolische von gleichem Aussehen wie die der hydrophilen Kolloide. Durch Zugeben von Elektrolyten steigt die Vis- eosität bis zu einem Maximum, um dann wieder abzunehmen. Die Chloride u. N itrate haben dabei etw a dio gleiche W rkg., w ährend das S 0 4" sieh als bedeutend schwächer erweist. Von den K ationen h a t das N a‘ die geringste Wrkg. Die P erm eabilität des Koagulums wächst kontinuierlich m it der Konz, des Elektrolyten u. geht bis zu dem oben angegebenen Maximum parallel m it der Viscosität. (Compt. rend. Acad.

Sciences 1 8 5 . 542—45.) EN SZ LIN .

Markus Reiner und Rassa Riwlin, Die Theorie der Strömung einer elastischen Flüssigkeit im Oouetteapparal. M athem at. Ableitung u. Aufstellung von Formeln für die Ström ung einer hypothet. elast. Fl. im C oU E T T E Schen App. zwecks Aufklärung der variablen Viscosität mancher disperser Systeme. (Vgl. Kolloid-Ztschr. 39. 80;

C. 1926. II. 364.) (Kolloid-Ztschr. 43. 1—5.) Wu r s t e r. H. R. Kruyt and H. S. van Klooster, Colloids; a texthook. New York: Wiley 1927. (262 S.)

8°. Lw. S 3.50.

Richard Zsigmondy, Kolloidchemie, Ein Lehrb. 5., verm. u. umgearb. Aufl. Tl. 2. [Schluß]

Leipzig: 0. Spamcr 1927. gr. 8°. = Chemische Technologie in Einzeldarstellgn. AUg.- chem. Technologie. 2. Spezieller Tl. (X, 256 S.) h M. 14.— ; Hlw. b M. 16.—.

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