IX . Organische Präparate
X. Farben; Färberei; D ruckerei
P. Victorow, Ist die Digallussäure identisch m it T annin in ihrer Verwendung als Beize f iir basische Farbstoffe ? Beim Beizen m it T annin u. Brcchweinstein w irkt nur die Digallussäure, sie kann an Stelle von T annin als Beize für bas. Farbstoffe benutzt werden. Angaben über H erst. der Digallussäure. (Rev. gén. M atières colorantes, Tein
ture etc. 1927- 33—34. 67—68.) Sü v e r n.
L. J. Hooley, Farben und ihre Anwendung: Neuere technische Fortschritte. (Vgl.
S . 329.) Neuere A rbeiten über die Theorio des Färbens, über den Dispersionsgrad von Farbstoffen, über die ehem. Theorie opt.-akt. Farbstoffe u. das Färben anorgan.
Stoffe sind besprochen. (Chem. Age [Dyestuffs M onthly Supplem ent] 16. 47.) SÜ V ER N .
Georg Rudolph, Indanthrenfarben a u f Kunstseide. Angaben übor Anwendung u. Eigg. der Farbstoffe, genaue Färbevorschriften für Viscoseseide. (Kunstseide 9.
366— 68.) Sü v e r n.
W. Alterhoff, Die Kunstseiden-Avivage. Eine Emulsion aus Olivenöl u. P r ä - s t a b i t ö l wird empfohlen, auch Erdnußöl ist verwendbar. (Kunstseide 9. 368— 69.) S ü.
August Noll, Moderne Netzmittel und Emulgatoren. Nach Aufzählung einer großen Anzahl netzend u. emulgierend wirkender Stoffe werden besonders die Nekale, der Idrapidspaltcr u. die Neomerpine besprochen. (Papierfabrikant 25. Sondernummer.
97— 104. Tilsit.) SÜ V E R N .
Carl ¡Z. Draves, Kritische Untersuchung über die Genauigkeit der Beurteilung von Küpenfärbungen nach ihrer Stärke. E s wird ausgeführt, welche Genauigkeit in der Beurteilung der S tärke von F ärbungen m it Ponsolgelb G, Ponsolblau BCS u. GD sowie m it Ponsolviolett R R D prakt. erzielt werden kann. (Amer. Dyestuff Reporter
16. 337—42.) ‘ SÜ V E R N .
K. Rudolf, Über Zeimntfarbenerfahrungen. Die an zementechto Farben zu stellenden Anforderungen, geeignete Farbkörper, die Benutzung von K üpenfarbstoffen u. anderen organ. Farbstoffen u. der Nachweis von Ausschlagbldg. werden besprochen.
(Farbe u. Lack 1926. 508.) Sü v e r n,
1927. II. H x. Fa r b e n; Fä r b e r e i; Dr u c k e r e i. 981 Hans Wagner, Der heutige Stand der BuntfarbenforscTiung und ihre nächsten Aufgaben. Nach Besprechung der wichtigsten Arbeiten, die auf dem bczcichneten Gcbieto erschienen sind, wird als weitere Forschungsarbeit erw ähnt: Ausbau der Komplexchcmie, E rm ittlung der L ichtcchthcit reiner u. m it Substraten vermischter, trocknor u. in B indem itteln angericbencr Farben, Adsorption der Pigmente, S tru k tu r
erm ittlung der K örperfarben auf röntgenograph. Wege. (Farben-Ztg. 32. 2187—88.
Stuttgart.) SÜVER N.
— , Verdickungsmittel fü r Druckfarben. Angaben über Stärke, D extrin, Gummi
arten, Pflanzcnschleime, Eiweißstoffe u. Kaolin. (Ztschr. ges. Textilind. 30. 432
bis 434.) SÜVER N.
Paul Nettmann, Das Farbspritzverfaliren und seine Rückwirkungen a u f die Farbenindustrie. Hoch- u. Niederdruckverf. ist besprochen. Das Farbspritzen ver
billigt dio Anstriche, sio können daher eher erneuert werden. Schönes Aussehen u.
Gewöhnung hieran sind dio Folgen. (Farben-Ztg. 32. 2188— 89. Charlottenburg 5.) Sü.
A. V. Bloni, Das Absetzen von Ölfarben. Es wurde untersucht, inwiefern das Dispersionsmittel am Absetzvorgange beteiligt ist. N icht nur innere Reibung u.
D. sind von Einfluß. Verwendet m an bei Absetzvcrss. hintereinander verschiedene Dispersionsmittel, so gehorchen dio Absetzgeschwindigkeiten nicht m ehr dem Gesetz von STOKES u. die Endvoll, der Sedimente werden bald vergrößert, bald verkleinert.
Wichtig ist gleichmäßige Benetzung des Pigments, maschinell abgeriebcnc Farben sind anderen überlegen. Die Wrkg. der Solvathülle ist ferner von Einfluß. Die Erscheinung der Volumenvermehrung wird zu erklären versucht. (Farben-Ztg. 32.
2082—83.) SÜV ER N .
F. P. Ingalls, Benutzung der Spektralrefleklionskurve als M ittel zum Nachweis von Druckfarben. Dio Aufzeichnung der K urve nach dem Spektrophotom eter u.
ihre prakt. Anwendung ist beschrieben. (Canadian Chem. Metallurg. 11. 171—73.) Sü.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F rankfurt a. M., Färben von Textilgut. Die F ärbe
flotte, in der das zu färbendo T extilgut frei herumschwimmt, wird abwechselnd durch Saugen oder D ruck in Umlauf gebracht. Man bringt das zu färbendo Gut, H üte, Baum- wolLhandsehuhe, Socken, in einen durchlöcherten Behälter, der in dom F ärbebottich angeordnet ist, außerhalb dos F ärbebottichs ist oino Voir, zum Saugen oder Drücken angebracht. (E. P. 270 307 vom 27/4. 1927, Auszug veröff. 22/6. 1927. Prior. 27/4.
1926.) F r a n z .
Heinrich Perl, F ra n k fu rt a. M., Herstellung von Farbstiften. Zu dem Ref. nach F. P. 603 263; C. 1927- I. 1373, ist nachzutragen, daß die F arbstifte vorzugsweise zum Färben der menschlichen H aut dienen. Hierzu feuchtet man zuerst die bzgl.
Hautstelle an u. streicht d ann m it dem F ärbem ittel leicht darüber. Es entsteht so eine richtigo Färbung der H a u t selbst, im Gegensatz zu einem bloßen Aufträgen eines gefärbten Pigmonts. (Schwz. P. 118 335 vom 13/7. 1925, ausg. 3/1. 1927. D. Prior.
30/1. 1925.) Sc h o t t l ä n d e r.
Soc. Anon. Des Établissements Petit-Didier, Ancienne Maison Jolly-Belin St.-Dcnis, Seine, Frankreich, Bedrucken von Geu-ebe. Bei dem im H au p tp aten t be
schriebenen Verf. zum Bedrucken von Gewoben aus Celluloscacetatseidc u. N atur
seide oder Wolle wird das Gewebe nach dem Bedrucken der Celluloseacetatscide zuerst durch ein Bad von K alium perm anganat u. dann durch eine Lsg. von N atrium bisulfit genommen, hierdurch werden alle Spuren von Farbstoff aus dem Naturseiden- oder
\Vollgrund entfernt. (E. P. 270 657 vom 25/3. 1927, Auszug veröff. 29/6. 1927. Prior.
7/5. 1926. Zus. zu E. P. 256238; C. 1926. II. 2945.) F r a n z .
G. Zimmerli Chemisch-technische Fabrik, A arburg, Schweiz, Herstellung eines widerstandsfähigen Benetzungs- und Entfettungsmittels. M m verm ischt ein sulfoniertcs F e tt m it einem Sulfosäuregeh. von über 40°/n des Gesamtfettgeh. m it hydriertem N aph
thalin u. neutralisiert die Mischung. Die Mischung gibt nach dem Verdünnen m it W.
eine milchige Emulsion, die gegen hartes W. beständig ist u. eine große Emulgierungs-, Entfottungs- u. Reinigungskraft besitzt. (Schwz. P. 119114 vom 23/3. 1926, ausg. 16/4.
1927. Zus. zu Schwz. P. 111767; C. 1926. I. 1735.) F r a n z .
Deutsche Gasglühlicht-Auer-Gesellschaft m. b. H., Berlin, Beständige Farben.
Noch an dem Pigm ent anhaftende Säure wird durch ZnO in wss. Suspension neutrali
siert, dann werden die Pigm ente filtriert, gewaschen, getrocknet u. geglüht. (Schwz. P.
118 971 vom 12/10. 1925, ausg. 16/2. 1927. D. Prior. 31/10. 1924.) K a u s c h .
982 H x ,. Ha r z e; La c k e; Fi r n i s. 1927. II.
Hermann Frenkel, Leipzig-Mölkau, Porenfüllende, ölhaltige Grundierungsmittel.
Den zur Herst. des Grundierungsm ittels benutzten Ölen wird neben den an sich uni.
Porcnfüllern noch ein voluminöser anorgan. K örper (leichte Kreide, feinst geschlämmte Tonerde) zugesetzt. (Schwz. P. 120 438 vom 26/9. 1925, ausg. 16/5. 1927. D. Prior.
23/10. 1924. Zus. zu Schwz. P. 115940; C. 1926. II. 3416.) Ka u s c h.
Heinrich Wartmann, Oberort-Au, Zürich, Farbenbindemittel, insbesondere fü r Stein- und Eternit-Anstrichfarben, bestehend aus oinor Lsg. von Na„C03, K„Cr04 u.
Wasserglas. (Schwz. P. 119 474 vom 25/6. 1925, ausg. 16/3. 1927.)' K a u s c h .
X I. Harze; Lacke; Firnis.
Fernand Vacher, Das Acrolit. E in neues Kunstharz. (Rev. gen. Matières plast.
з. 231—32. — C. 1927. I I. 174.) Br a u n s.
Aladin, Neuere Auslandspatentliteratur über Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Phenolen und Aldehyden. Auch Anwendungsverff. sind berücksichtigt. (Kunststoffe 17. 83—85. 106— 08. 13fr—40.) SÜVER N.
F elix Hehler, Vanadinverbindungen als Trockenstoffe. W iderspruch gegen die Angaben von Sw e h t e n (Farben-Ztg. 32. 1138; C. 1927. I. 2606). Mitgeteilto Verss.
zeigen, daß Vd. keine besser trocknenden Firnisse ergibt als Mn, geschweige, daß diese m it Co-Firnissen konkurrieren können. Vd-Firnisse ziehen allerdings verhältnis
mäßig schnell an, trocknen aber langsam er durch als das Leinöl, aus dem sio bereitet wurden. Vd-Firnisfilme kleben noch nach 7 Tagen, w ährend der Leinölfilm nach 5 Tagen staubtrocken war. N ach 7 Tagen vorgenommene Ritzverss. zeigten dio Vd-Filme zäher, aber nur, weil sie noch immer nicht durchgetrocknet waren. Dunkle Automobillacke sind in D eutschland n ich t unterzubringen, hier wird hellst© Farbe verlangt. (Farben-Ztg. 32. 2077— 78. Hannover.) SÜ V ER N .
F. Quincke und K. Kamphausen, Molekulare und absolute Sikkativwirkung verschiedener Metalle. Eine neue A rt der Viscositätsbcst. durch Emporsteigenlasscn der Firnisso in F iltrierpapicr ist beschrieben. Verss. m it Holzöl u. Leinöl sowio ver
schiedenen Metallen ergaben, daß dio Metalle, deren stärkste Wrkg. bei 3 mg-Mol.
auf 100 g Öl gleichmäßig erreicht wird, wohl spez. k ataly t. Erreger sind, indem sic einen gelartigen Zustand des Öls m ehr oder woniger sta rk beeinflussen. F ü r prakt.
Zwecke wird m an stets am besten dio Resinate oder Linoleato in Lackbenzin gel.
и. nicht die Metalloxyde als Siccativzusatz verwenden. Co zeigt die stärkste Wrkg., für Leinöl kann es durch Mischungen m it Mn- u. Pb-Salz, aber nur zum Teil, ersetzt werden, w ährend für Holzöl Fe, Mn u. Cu schon allein u. einzeln in ihrer Siccativ- wrkg. das Co ersetzen können. (Farbe u. Lack 1927. 341—43. Hannover.) SÜ V ER N .
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder dessen Derivaten und Formaldehyd, 1. dad. gek., daß man zu einem in W. 1. Kondensationsprod. aus 1 Mol. H arnstoff u. mindestens 2 Moll. CH20 , vor oder nach oder zu irgendeinem beliebigen Z eitpunkt der Einengung, soviel H arnstoff zufügt, daß im R k.-Prod. n ich t weniger als 1,05 Mol.
H arnstoff auf 2 Moll. CH20 kommen, u. alsdann das Gemisch in Ggw. eines sauren K atalysators in das feste, h arte Endkondensationsprod. überführt. — 2. dad. gek., daß man dio Lsg. des Anfangskondensationsprod. entweder vor. oder nach oder teil
weise vor u. teilweise nach Zugabe des H arnstoffs u. des sauren K atalysators einengt. — 3. dad. gek., daß m an den H arnstoff u. den sauren K atalysator zu verschiedenen Zeitpunkten der Einengung zugibt. — Das Verf. ermöglicht u nter erheblicher E r
sparnis an CH20 die H erst. blasen- u. rißfreier, harter, widerstandsfähiger Endprodd.
Durch den Zusatz des H arnstoffs zum 1. Kondensationsprod. wird der Viscositäts- irrad der Lsg. so sta rk herabgesetzt, daß dio Entfernung des W. bis auf einen geringen B ruchteil gelingt u. m an so zu wasserarmen u. dennoch leichtfließonden u. gießbaren Massen gelangt. Jo nach der Mengo des verwendeten H arnstoffs erhält m an glas- klaro, oder m ehr oder woniger getrübte bis undurchsichtige Massen. Vor der Ü ber
führung in den festen Zustand lassen sieh beliebige Füllstoffe, Plastizierungsm ittel oder Farbstoffe zusetzen. Dio Endprodd. lassen sich g u t mochan. bearbeiten u.
zoigen beim Polieren hohen Glanz. Folgende Beispielo sind angegeben: Man löst Harnstoff in neutralem 38% ig. CH20 u. erh itzt die Lsg. 3— 4 Stdn. u nter Druck oder 30 Stdn. am Riickflußkühlor auf 100°. Dio wasserhello Lsg. des Anfangskondensations- prod. wird wie folgt w eiterverarbeitet: Man setzt entweder Harnstoff u. etwas N H4C1
1927. ir. H x l. Ha r z e; La c k e; Fi r n i s. 983 hinzu, dest. das Lösungswasser bei 40— 50° im Vakuum ab, gießt dio klare, viscoso Fl. in Formen u. erw ärm t auf 60—70°. Man erhält in kurzer Zeit ein hartes, durch
sichtiges Kondensationsprod. — Oder m an konz. die Lsg. bei tiefer Temp. im Vakuum, gibt eine m it etwas H2S 04 vorsetzte wss. Harnstofflsg. hinzu, engt weiter bei tiefer Temp. im Vakuum ein u. verarbeitet den R ückstand wie vorher, wobei ein weißes.
durchscheinendes Prod. entsteht. — Oder m an gibt zu der Lsg. Harnstoff u. N 11,01.
dest. nach erfolgte Lsg. das W. ab, bis der R ückstand oben noch fließt, gießt in Formen u. h ärte t durch mäßigo W ärme, wobei m an ein hartes, weißes, undurchsichtiges End- prod. gewinnt. — Oder man g ib t zu der Lsg. Harnstoff, erhitzt 1 Stde. auf 90—100°, konz. bei tiefer Temp. im Vakuum, gibt eine wss. Lsg. von 50% ig. H3P 04 u. Pyridin dazu, befreit dio Lsg. weitgohond von W., gießt den R ückstand in Formen u. h ärte t durch E rhitzen auf 70°. Das Endprod. ist eine harte, weiße, trübe M. — Oder man gibt zu der Lsg. Harnstoff, konz. bei tiefer Temp., versetzt m it einer wss. (NH.,)2S 0 4- Lsg., konz. weiter, gießt den völlig klaren Sirup in Form en u. h ä rte t bei 60—70°.
Es entsteht ein hartes, schwach durchscheinendes, weißes, alabasterähnliches Prod.
(E. P. 249101 vom 1/3. 1926, Auszug veröff. 25/5. 1926. Schwz. Prior. 10/3. 1925.
F. P. 611271 vom 16/2. 1926, ausg. 24/9. 1926. Schwz. Prior. 10/3. 1925. Schwz. P.
117170 vom 10/3. 1925, ausg. 16/10. 1926.) Sc h o t t l ä n d e r.
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel, Schweiz, Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder dessen Derivaten und Acrolein. Man läßt Acrolein auf H arnstoff oder dessen Derivv. im offenen oder geschlossenen Gefäß, bei Ggw. oder Abwesenheit von K ondensationsm itteln oder K atalysatoren u. Lösungs
oder Verdünnungsm itteln, einwirken. — Bei dor Überführung der Anfangskondensntions- prodd. in die uni. Massen lä ß t sich das Acrolein durch andere Aldehyde ersetzen.
Ebenso kann m an an Stelle des Acroleins seine Polymerisationsprodd., wio Disacryl
•oder Acroleinliarze, verwenden. Als K atalysatoren eignen sich H2S 0 4, CH3C 02H, NaOH, Äthylendiam in, saure oder bas. Salze, als Lösungs- oder Verdünnungsmittel W., A., CH3OH oder Glycerin. Bei Verwendung von 1/2 Mol. Acrolein auf 1 Mol.
Harnstoff erhält m an hochviscose Sirupe, bei 3/,, Mol. Aldehyd auf 1 Mol. H arnstoff gelatinöse Masson, u. bei Anwendung äquimolekularer Mengen feste, 'glasige Prodd.
Folgonde Beispiele sind angegeben: Harnstoff m it Acrolein im geschlossenen Gefäß ca. 1 Stde. auf 100° erh itzt gibt ein durchsichtiges, glasiges Prod. — E rh itzt man Harnstoff m it Acrolein u. Eg. 1 Stde. auf 80° im geschlossenen Gefäß, so entsteht eino glasige, durchsichtige, hochviscose M . — Harnstoff wird m it Acrolein in Ggw. von W. u. 10%ig. CH3C 02H bei einer Temp. unterhalb 50° zu einem wasserhellen Sirup kondensiert. Gibt man weitere Mengen Acrolein hinzu u. hält die anfänglich fl. klare M. 1/2 Stde. bei 30°, so wird sie hochviscos. Beim Abkühlen e rsta rrt sie dann zu einer krystallklaren Gallerte, die beim Stehenlassen bei gewöhnlicher oder erhöhter Temp.
glasig u. hart wird. — W eitere Beispiele betroffen die Kondensation von Harnstoff mit Acrolein in Ggw. von W. u. l% ig . H2SO.,, — bzw. A. u. l°/„ig. H2SO.,, — bzw.
NaOH u. W. u. dann eines sauren K atalysators. — E rh itzt m an Harnstoff m it Acrolein in Ggw. von W. u. l° /0ig. H2S 04 vorsichtig u nter Rückfluß auf dem Wasserbade, gibt dann weitere Mengen Harnstoff hinzu u. verdam pft das Gemisch bei niederer Temp. im Vakuum, so entsteht ein hochviscoser Sirup. R ü h rt man in diesen Acrolein ein, gießt in paraffinierte Form en u. hält bei 10—20°, so w ird er in eine glasklare, harte M . umgcwandelt. — E rsetzt man das Acrolein durch 36°/0ig. CH„0 bei sonst gleichem Ansatz, engt das Ganze bei mäßiger Temp. im Vakuum zu einem viscosen Sirup ein u. erhitzt diesen auf ca. 80°, so gellt er in eine kautschukartige, feste M . über, dio bei weiterem E rhitzen vollständig erhärtet. — K ondensiert m an das durch alkal.
Kondensation von Acrolein gewonnene wachsweiße Acroleinliarz bei 100° m it Harn
stoff, so erhält man ein weiches, gelbliches Harz, das sich durch weitere Kondensation m it Harnstoff härten läßt. — V errührt man Thioham sloff u. W. m it Acrolein bei 40 bis 50° am Rückflußkühler, so entsteht sofort ein heller, gelber Sirup, der auf Zugabe weiterer Mengen Acrolein viscoser wird u. beim E rkalten u nter Bldg. eines springharten Harzes fest wird. (E. P. 260 288 vom 22/10. 1926, Auszug veröff. 22/12. 1926.
Schwz. Prior. 22/10. 1925. F. P. 623 087 vom 12/10. 1926, ausg. 15/6. 1927. Schwz.
Prior. 22/10. 1925.) Sc h o t t l ä n d e r.
Gesellschaft für Chemische Industrie in Basel, Basel (Schweiz), Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder seinen Derivaten und Formaldehyd, 1. dad. gek., daß man mindestens den Beginn der Kondensation in Ggw. von akt.
Kohle durchführt. — 2. dad. gek., daß die Kohle im Anfang dor Kondensation wieder
984 H XII. Ka u t s c h u k; Gu t t a p e r c h a; Ba l a t a. 1927. II.
aus der Lsg. entfernt wird. — 3. dad. gek., daß dio Ivohlo erst in einer späteren Stufe der Kondensation aus der Lsg. entfernt wird. — 4. dad. gek., daß m an die Konden
sation in der K älte vornim m t. — 5. dad. gek., daß man dio Kondensation in Ggw.
einer dio Bk. verzögernden organ. Verb. vornimmt. — 6. dad. gek., daß m an zur Über
führung eines Prod. einer niedrigen in ein solches einer höheren Kondensationsstufe eine dio Rk. verzögernde organ. Verb. zusetzt. — E s gelingt so, auch bei einem Ver
hältnis 2 Moll. CH20 z u 1 Mol. H arnstoff, ohne Zusatz von bas. Stoffen zu klaren K ondensationsprodd. zu gelangen. Als die Rk. verzögernde organ. Verbb. eignen sicli Alkohole, Ketone, Ä ther, E ster oder Gemische dieser Stoffe, deren Verwendung be
sonders dann zweckmäßig ist, wenn dio Polymerisation der Anfangskondensations- prodd. in Ggw. von Säuren oder dioso abspaltenden Verbb. erfolgt. Z. B. wird eino Lsg. von Harnstoff in 36°/oig. GII.,0 m it Tierkohle gcschiittclt u. filtriert. Die bei niedriger Temp. im Vakuum eingedampfte Lsg. hin terläß t als R ückstand reinen Dimethylolharnstoff. — E rh itz t m an die von der Tierkohle befreite Lsg. einige Stdn.
unter Rückfluß u. dun stet dann bei niedrigor Temp. im Vakuum ein, so wird ein glasheller, in W. u. A. 1. S irup erhalten. — K ocht m an dio Lsg. von Harnstoff in 36%ig.
CIhO m it Tierkohle längero Zeit u nter Rückfluß u. filtriert dann die Kohle ab, so ent
ste h t ein wassert., in A. uni. Kondensationsprod., das auf feste oder gallertartige Poly- merisationsprodd. verarbeitet werden kann. — F iltrie rt 7n an dio Lsg. von Harnstoff in 36°/„ig. ÜII20 über Tierkohle u. erhitzt einige Stdn. u nter Druck, so w ird eine ölige, krystallhelle, in W. u. A. uni. M ., die auf feste Polymerisationsprodd. verarbeitet w erden kann, erhalten. — S etzt m an zu der Lsg. von Harnstoff in C H .ß A., filtriert über Tierkohle, kocht kurze Zeit u n te r Rückfluß, gibt zu der h. Lsg. wss. H3PO.j u.
kocht einige Stdn. w'eiter, so ist die Lsg. nun m it A. fällbar u. m it W. mischbar. Sio
"wird im Vakuum eingeengt, sirupdick vergossen u. bei mäßiger Temp. gehärtet.
(F. P. 616 495 vom 22/5. 1926, ausg. 2/2. 1927. Schwz. Prior. 5/6. 1925. Schwz. P.
118725 vom 5/6. 1925, ausg. 17/1. 1927.) S c h o t t l ä n d e r .
I. G. Farbenindustrie, Akt.-Ges., F ran k fu rt a. M., Herstellung liarzartigerKon- densationsprodukte aus Crotonaldehyd und aromatischen Am inen. Man lä ß t Croton- aldehyd auf arom at. Amine bei Abwesenheit saurer K ondensationsm ittel, m it oder ohne Zusatz von Lösungs- oder Verdünnungsm itteln, einwirken. — Z. B. gibt man u nter starkem R ühren zu Crotonaldehyd allmählich A nilin, wobei dio Temp. 50° nicht übersteigen darf. Man rü h rt weitere 3 Stdn. bei dieser Temp., lä ß t über N acht stehen u. erhitzt schließlich im Vakuum auf 125°, bis dio flüchtigen Bestandteile völlig en t
fernt sind. E s hinter bleibt als R ückstand ein sprödes Harz. — Die Kondensation kann auch in Ggw. von A., Bzl. oder Aceton erfolgen. Das H arz lä ß t sich leicht pulvern.
— Ebenso erhält m an durch K ondensation von o-Toluidin m it Crotonaldeliyd ein sprödes, leicht pulverisierbares Harz. (E. P. 270433 vom 15/2. 1926, ausg. 2/6.
1927. F. P. 612 758 vom 13/3.1926, ausg. 30/10.1926. D. Prior. 14/5.1925.) Sc h o t t l.
A. A. Simons-Dayton Co., D ayton, Ohio, übert. von: Edward Anderson, D ayton, Elastische Mahlsteine. Man löst Schellack in einem flüchtigen Lösungsm. (A.) bringt dio erforderlichen Mengen der Lsg. u. körnigen Schleifmaterials in einen Misch- app., mischt das Ganze g u t durch u. fügt Leinöl zu. D ann wird gerührt, bis das Lösungsm.
verdam pft ist. Hierauf wird die M. in Form en gepreßt. (A. P. 1 631113 vom 21/3.
1925, ausg. 7/6. 1927.) Ka u s c h.
X II. K autschuk; G uttapercha; Balata.
Friedrich Emden, Fortschritte in der Chemie und Industrie des Kautschuks.
Zusammenfassendes R eferat. (Ztschr. angew. Chem. 40. 423—28. 455—62. Helsing
borg.) E v e r s .
T. H. Hewlett, Die chemischen Produkte der Industrie des Kautschuks und ihre Anwendung. (Rev. gen. Caoutchouc 2. No. 28. 5—8.) Ev e r s.
Charles Moureu und Charles Dufraisse, Die oxydationshemmenden Wirkungen.
Anwendung a u f die Probleme der Behandlung und der Erhaltung des Kautschuks. Vff.
haben gefunden, daß die Polym erisation von Acrolein durch die Ggw. von Spuren Phonole (wie Pyrogallol) gehemmt wird. Dasselbe M ittel verhindert auch die Oxy
dation von Acrolein. Vff. entwickeln darauf eine Theorie der Oxydation. Durch die Einw. von a k t i v e n Moll. 02 u. des zu oxydierenden Stoffos en tsteh t ein Peroxyd.
Dieses gibt die H älfte seines 02 an den oxydationshemmenden Stoff ab u. aus der Wcchselwrkg. dieser beiden Oxyde wird 02 regeneriert u nter Rückbldg. der
Anfangs-1927. II. H xn . Ka u t s c h u k; Gu t t a p e r c h a; Ba l a t a. 085 stoffe (negativo K atalyse). Das Wesentliche ist, daß der oxydationshommende Stoff selbst oxydierbar sei. Diese Theorie wenden Vff. auf einige organ. Stoffe, wie Acrolein, Acetaldehyd, Terpentinöl, Styrol u. K autschuk an. (Rev. gen. Caoutohouo 4. No. 32.
3—9.) Ev e r s.
F. Jacobs, Die Antioxydationsstoffe. Die Alterung des Kautschuks. Vf. e n t
wickelt eino Theorie der Wrkg. der Stoffe, dio die Oxydation hemmen u. beschleunigen.
Im Anschluß daran werden dio gebräuchlichen Alterungsm ethoden besprochen.
(Caoutehouc e t G uttapercha 24. 13511— 513.) Ev e b s.
J. Ch. Bongrand, Die Veränderung des rohen und vulkanisierten Kautschuks und die. Alterungsversuche. (Rev. gen. Caoutchouc 3 . No. 30. 9— 12. — C. 1 9 2 7
-II. 514.) Ev e r s.
— , Die Oberflächenfärbung von Gummiwaren durch Spritzen. Vf. beschreibt die Methoden, um m it verschieden geformten Spritzpistolen Gummiwaren zu verzieren.
(India R ubber Jo u rn . 7 3 . 351-—54.) Ev e r s.
Rudolf Ditmar, Der Goldkautschuk. Crepelsgg., die m it Al-Pulver versetzt sind, lassen sich, auf U nterlagen eingotrocknet, m it Lsgg. von Latex überziehen. Die letzteren trocknen tran sp aren t auf. Durch Vulkanisation m it S2C12 erhält m an gelbe Vulkanisate, die einen Goldschimmer besitzen. (Caoutchouc e t G uttapercha 24.
13478. Graz.) Ev e r s.
R. Ditmar, Die direkte Fabrikation von Kautschukartikeln m it Ililfe von Latex, nach Patenten. (Vgl. Caoutchouc e t G uttapercha 2 3 . 13368— 70; C. 1 9 2 7 . I. 1532.) Zusammenfassender P atentbericht. (Caoutchouc e t G uttapercha 2 3 . 13403—05.
13474—76. Graz.) Ev e r s.
F. Kirchhof, Bemerkungen zu den ultramikroskppi&chen Studien zur Theorie der Vulkanisation von H . Dannenberg, sowie denjenigen über einen neuen Lic.hteffekt im System Kautschuk-Schwefel von II. Pohle. (Vgl. K autschuk 1 9 2 7 - 104; C. 1 9 2 7 -I. 2484.) Vf. fü h rt dio Erscheinung, daß Licht aus übersatt. Lsgg. von S in K autschuk uni. S/£ ausscheidet, auf das Auftreten von positiven Ionen zurück. Eino analoge Keimwrkg. h a t Vf. früher bei Lsgg. von P in K autschuk bei Lichteinwrkg. beobachtet.
(Kautschuk 1 9 2 7 - 184. H arburg a. Elbe.) Ev e r s.
W. E. Glaney, D. D. Wright und K. H. Oon, Die Geschwindigkeit der Ver- bindung des Schwefels m it dein Kautschuk. Die physikal. Eigg. einer Kautschuk-S- Mischung (Hartgum m i) verändern sich merklich, wenn der Vulkanisationskoeffiziont den W ert 23,5 erreicht. Beschleuniger wirken so, daß dieser W ort rascher erreicht wird, ändern aber an den Endeigg. dos Prod. nichts. Jeder Beschleuniger h a t seine spez. Wrkg. Im H artgum m i ist das Vol. des Endprod. kleiner als das Vol. der Kom ponenten. (Rev. gen. Caoutchouc 2 . No. 22. 9— 12. 1926) Ev e r s.