A. J. J. V andevelde, Chemische Vorgänge le i der Symbiose von Hefen. Vf.
bespricht zusammenfassend an H and des Schrifttum s die Entw. des Begriffes der
„Symbiose“ und dio verschiedenen A rten , die man unterscheidet, und zeigt S”
Beispielen, wio sich die verschiedenen H eferassen hinsichtlich ihrer chemisches W rkgg. gegenseitig beeinflussen, bezw. ergänzen, oder wie sie im Zusammenleben W rkgg. hervorbringen, die der einzelnen H efeart hervorzubringen versagt ist. Im besonderen worden die Ergebnisse erörtert, die Vf. zusammen m it Va n d e r s t b ic hT (Biochem. Ztschr. 51. 388; C. 1913. I I. 366) und Bo s m a n s (Meded. Km. pl. Aca
démie 1912. 163) erhoben hat. (Revue générale de Chimie pure et appl. 18. 88—95.
April-Mai 1915. Gent.) RÜHLE,
A. J. J. Vandevelde, Chemische Vorgänge le i der Symbiose von Hefen. Fort
setzung der zusammonfassenden D arst. von vorst. Ref. (Revue générale de Chinas pure e t appl. 1 9 . 96—109. S ept.-O kt 1916. Gent.) Rü h l e.
P h ilip p E is e n h e rg , Über spezifische Adsorption von Bakterien. Frühere Be
obachtungen h atten au f ein verschiedenes adsorptives V erhalten grampositiver und gram negativer A rten hingewiesen. Es w urden je tz t Verss. m it einer größeren An
zahl von V ertretern beider G ruppen angestellt, indem die Verminderung der Keim
zahl in dam it infizierten FU. nach Schütteln m it 50 verschiedenen in W. uni. an- organischon und organischen Substanzen und F iltration bestimm t wurde.
dabei zwischen den einzelnen adsorbierenden Substanzen festgestellten quantitativen U nterschiede scheinen lediglich durch ihre Oberflächenentfaltung, nicht aber dure ihre chemische N atur bedingt. Bzgl. der praktischen A nw endung für Entkeimung von Trinkw asser muß man des asym ptotischen V erlaufs der Adsorptionskurve e w ußt bleiben. Es bestätigte sich im allgem einen, daß grampositive Arten von allen Adsorbenzien viel stärker adsorbiert w urden als gram negative, wenn auc nicht etw a eine scharfe Grenzlinie zwischen beiden G ruppen besteht, son ern Ü berschneidungen stattfinden. Innerhalb beider G ruppen bestehen erhebliche Stufungen, so daß eino Skala der A dsorbierbarkeitsgrade aufgestellt werden kann, in ih r stehen nach den bisherigen Unteres, an der Spitze Sarcina lutea, zu unters
1 9 1 8 .1. 9 3 1 Cholera und Typhus. Infolge des erw ähnten Unterschiedes in der A dsorbierbar
keit werden in Gemischen gram positiver und gram negativer A rten im allgemeinen die letzten durch Behandlung m it adsorbierenden Mitteln angereichert; der A n
reicherungsquotient (Verhältnis des °/0-Gehaltes der angereicherten A rt im Gemisch nach Adsorption zu dem ursprünglichen) kann bis zu Millionen gehen. Ebenso läßt sich Anreicherung innerhalb jed er der beiden G ruppen erzielen, um so stärker, je weiter die vorhandenen A rten in der A dsorbierbarkeitsskala voneinander entfernt sind. Die starke A dsorbierbarkeit der Grampositiven w ird weder durch A ltern der Kulturen, noch durch starkes Erhitzen merklich geändert. Zur E rklärung dieser Erscheinung wird der höhere L ipoidgehalt dieser A rten herangezogen, der ein stärkeres H aften der Adsorbenzien an der Grenzfläche W .-Lipoid bedingen würde.
(Zentralblatt f. Bakter. u. P arasitenk. I. A bt. 81. 72—104. 27/3. 1918. [Sept. 1917.]
Tarnów. K. K. bakteriol. Feldlab. N r. 79.) Sp i e g e l. Myrtle Greenfield und W. N. Skourup, B a s witterungspcriodisch-variierende VorwaUen von Humus- und Fäkalsiämmtn der Colon-Acrogengruppc in Oberflächen- icässern. (Vgl. die beiden nachstehenden Referate.) Die bakteriologische Unters, einiger Oberflächenpumpwässer in K a n s a s (an der Pum pquelle vor, bezw. nach Behandlung, bezw. in der Nutzleitung) hinsichtlich des abwechselnden V. der B a cillen der Colon-Aerogengruppe w ährend der Trocken- oder Regenperiode und hin
sichtlich deren W iderstandskraft gegen Behandlung, läßt aus dem angeführten reichhaltigen Zahlenm aterial erkounen, daß als naheliegende Folge sanitärer Ver
hältnisse (Kloakenabführuug u. dergl.) die Fäkalstäm rae während trockener W it
terung vorherrschen, u. daß weder die H u m u s-u . Fäkalstäm m e der Colon-Aerogen
gruppe Unterschiede in der W iderstandskraft gegen die Behandlung zeigen, noch auch die vier von Ma c Co n k e y ( Pk e s s c o t t und Wi n s l o w, Elem ents of W ater Bact. 1913. 149) aufge3tellten vier hauptsächlichsten G ruppen sich darin differen
zieren.
Die von anderen und auch von dem Einen der Vff. (J. Inf. Dis. 19. 647) schon vorher bemerkte Beziehung zwischen der VOGES-PROSKAUERschen Rk. u. der alkalischen Methylrotrk., findet an dem Versuchsm aterial von 862 K ulturen in dieser Arbeit eine Erhärtung. F ü r eine rasche Best. erw eist sich die VoGES- PßOSKAUERsehe Rk. empfindlicher als die M ethylrotprobe. K ulturen m it höheren H+-Ionenkonz. in dem C l a r k u. LuBSschen Medium (J. Inf. Dis. 17. 137) u. ne
gativer V O GE8-Proskauersehen Probe können als Fäkalstäm m e, solche von niederer H +-Ionenkonz. u. positiver VOGES-PROSKAUERschen Rk. als Humusstämme ange- sprochen werden. (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 9. 675—78. Juli. [30/4.] 1917.
Manhattan. Kansas. K ansas State A gricultural College.) SPETER.
Abel Wolman, B a s toittcrungsperiodisch-variierende Vorwalten von H um us- und Fäkalstämmen der Coloyi-Acrogenpruppe in Oberflächenwässern. Die von Gr e e n f ie l d und Sk o u r u p (vgl. v o rst Ref.) aus ihrem Tabellenm aterial gezogene Schluß
folgerung, daß die Fäkal- u. HumuBstämme der Colon-Aerogengruppe sich in ihrer Widerstandskraft gegen die Behandlung nicht unterscheiden, dürfte nicht stich
haltig sein, da sie anscheinend nu r den Gesam tprozentgehalt der Fäkal- u. Humus- stäinme, nicht aber die relativen Gehaltsprozente im RohwasBer n. im behandelten Nutzleitungswasser berücksichtigt. W enn man die m itgeteilten Befunde a u f diese beiden Stellen entsprechend verteilt, so ergibt sich eine selektive Verhältniszahl (Journ. of Ind. and Engin. Cbem. 9. 989. Oktober. [12/7.*] 1917. Baltimore, Mary
land. Maryland State DepL of H ealth.) SPETER.
Myrtle Greenfield und W. N. Skourup, B a s witterungsperiodisch-variierendc Vorwalten von Humus- und Fäkalstämmen der Colon-Aerogengruppe in
Oberflächen-9 3 2 1 9 1 8 . L wässern. (VgL die beiden vorstehenden Beferate.) Die Terminologie über das W asserreinigungsverfahren iBt m ißverständlich aufgefaßt worden. U nter Behand
lung des W . ist in der fraglichen A rbeit der Vff. lediglich die F ällung mit Alaun zu verstehen, erst nach D urchgang dieses so behandelten W . durch Sandfilter resultiert das fertig gereinigte N utzleitungswasser. Stellt man diese Mißdeutung wieder richtig, so ergeben sich aus dem Zahlenm aterial naturgem äß die erwähnten u. auch noch weiter ausgeführten Beziehungen, wie jen e selektive Verhältniszabl.
(Journ. of Ind. and Engin. Chem. 9. 989—90. Oktober. 1917. Lawrence, Kansas.
State Board of Health.) Sp e t e b.
Z e ttn o w , E in Grupps von beweglichen „ R osa^kokbn, Microcococci fiavorosti.
Aus der L uft eines Pferdestalles isolierte Stämme, K t , K4, K# u. K 6S, sowie ein von He i m aus Erlanger Laboratorium sluft isolierter, K He i m, wurden untersucht. • Der letzte, seit vielen Jah ren auf A gar fortgezüchtet, zeigte große Übereinstimmung mit K j bis auf die Beweglichkeit, die ihm aueh nicht angezüehtet werden konnte.
Diese ist aber kein dauerndes Unterscheidungsm erkm al. Sie war auch bei den anderen Stämmen im Laufe von l ‘/j Jah ren verloren gegangen, wie aueh bei K ulturen anderer A rten, z. B. einem Pyoci/uneusatamm, ein derartiger Verlust bei langer Züchtung au f künstlichen Nährböden, trotz häutigen Umstechens, beobachtet wurde. Als gemeinsames Merkmal der G ruppe wird der deutlich gelbe Ton der Bosafärbung au f den meisten N ährböden angegeben, bei den beweglichen Arten ferner die A usbildung einer ziemlich langen Geißel. Der Durchm esser ist 0,9 bis 1 jU bei K , u. K He i m, 1,1— 1,3 (x bei den übrigen; Gelatine wird nicht verflüssigt Im G elatinestich entwickeln sich die 4 neuen Stämme bis unten hin. Im Ver
halten au f verschiedenen N ährböden, sowie gegen M ilchzucker, Dextrose und Bhamnose zeigen sich gewisse U nterschiede, so daß man die einzelnen Stämme als besondere A rten betrachten muß. W egen ihrer nahen Verw andtschaft will sis Vf. aber n u r, wie oben, durch Nummern unterscheiden. (Zentralblatt f. Bakter.
u. P arasitenk. I. Abt. 81. 1— 5 . 27/3. Berlin. Inst. f. Infektionskrankh. „ BobebT
Ko c h“ .) Sp i e g e l.
Eugen Fraenkel, Über die Reinzüchtung der Krankheitserreger des maligne*
Ödems und Gasbrandes aus infizierten W unden. Die V erhältnisse liegen zu ver
w ickelt, um auf nu r a u f einem W ege sicher zum Ziele gelangen zü können. Es wird folgendes Vorgehen empfohlen: 1. A m e r s t e n T a g e U nters, von Gewebs- saft im Dunkelfeld und von nach Gr a m gefärbten A usstriehpräparatcn aus dem von geeigneten Stellen entnommenen Material. — 2. Ü bertragung von diesem Material au f T raubenzuckerblutagarplatten nach Z e is z lk b , B ebrütung in luftverd.
Baum. — 3. Infektion eines Meerschweinchens u. K aninchens. — 4. Einbringung von AuBgang8material in T raubenzucker- und Choleraagar. — 5. A m z w e ite n T a g e B egutachtung der infizierten T iere u. Abimpfung sowohl aus den örtlichen K rankheitsherden der eventuell schon eingegangenen Tiere als auch aus ihrem H erzblut. — 6 . Eventuell Neubeimpfung von Z E lS Z L E K sc b c n P latten mit dem gleichen, vom Tiere stammenden Material. — 7. B egutachtung der am ersten Tage angelegten A garkulturen. — 8. A usstreichen au f gewöhnliche Agarplatten zum Nachweis von aeroben Keimen. — 9. Anlegung von SCHOTTMüLLEKsehen Schüttel
kulturen oder M ischplatten zu eventueller T rennung m ehrerer Anaerobier.
Sollte durch die vorstehend geschilderten Maßnahmen eine Isolierung nicht gelungen sein, so empfiehlt sich Ü berhitzung der am ersten Tage angelegten T raubenzuckerkulturen, falls sie sporenbildende Bakterien enthalten, oder mehr
tägige B ebrütung der C holeraagarkulturen, in denen es regelmäßig zur S p o re n bildung kommt, und Ü berhitzung dieser w ährend ’/«—1 Stde. bei Tempp. von
1 9 1 8 .1. 983 75—85°. — D as V erf. von He im u. Kn o b b (M ünch, m ed. W c h sc h r. 1917. N r. 38), Aussaat in TABOZZlsche Bouillon, w urde n ic h t geprüft. (Zentralblatt f. B akter. u.
Parasitenk. L A bt. 81. 13—19. 1 Tafel. 27/3. Patholog. In st.-d . Allg. K rankenh.
Hamburg-Eppendorf.) Sp i e g e l.
K. E. E. S ch m itz, Nochmals über die Alkoholfestigkeit der Diphtherie- und Pseudodiphtheriebacillen. Die von La n g e b (vgl. Berl. klin. W chschr. 54. 943;
C. 1917. II. 636) angegebene Methode der verlängerten A lkoholentfärbung b esitit für die praktische D iphtheriediagnose keinen großen W ert, da sie gerade bei den zweifelhaften Bacillen versagt. (Berl. klin. W chschr. 55. 304—5. 1/4.) BOEINSKI.