Cecil V. King und Erie Jette, Die Ozydation von Jodidion durch Persulfation
A. Guiselin, Zusammenfassender Beridit iiber Ver suche mit Autobetriebsstoffen
Nur solche Betriebsstoffe werden bzgl. ihrer Wirtschaftlichkeit u. Leistungsfahigkeit untersucht, die aus einheim. (franzos.) Materiał in geniigenden Mengen ais Ersatz fiir dio einzufuhrenden Erdólprodd. liergestellt werden kónnon. Hierfiir kommen in Be- tracht: 1. Kohle, d. h. die Gase, die aus Kohle in dem auf dem Kraftwagen angebrachten Generator erzeugt werden, 2. in geeigneten GefaBen mitzufiihrende komprimierte Gase aus Kohlen, 3. Sehweróle, 4. Benzol mit Alkohol u. Gasolin gemischt. (Proceed. Int.
Conf. bitum. Coal 1928. I I. 867— 85.) Fr i e d m a n n. C. Varadhan und H. E. Watson, Benzin-Wasseremulsionen. Vff. wollten ur- spriinglich hochprozentige Emulsionen von Bzn.-W. bzgl. ihrer Eignung ais Betriebs
stoffe in Verbrennungsmaschinen priifen. CHIN A (Proc. Chem. Eng. Group 1924.
6A. 124) hat 70%'g- Emulsionen in einer „Premior“ -Kolloidmiihle m it einem Zusatz von 2% ólsaurem N H 3 ais Emulgiermittel hergestellt; dieses Prod. soli ebenso wirksam wie Benzin allein im Motor sein. Den Vff. gelang cs nieht, ausreichend stabile Emulsionen zu bekommen. Alle Emulgiermittel liefern 2 Typen Emulsionen: W. in Benzin u. Benzin in W., zu dereń Trennung Zeitcn von einigen Sekunden bis zu Jahren notig sind. Die Die interfaciale Tension zwischen Lsgg. der Emulgiermethode u. dem Benzin wurde bestimmt; anscheinend geben Lsgg. mit den hóchsten interfacialen Tensionen stabile Emulsionen, die den hóchsten Geh. an Benzin aufweisen. (Journ. Indian Inst. Science
Serie A. 13. 21— 30. 1930.) Fr i e d m a n n.
A. P. Schachno, Neue Metlioden der Untersuchung fester Brennstoffe. K r it . Be- sprechung der verschiedenen a n a ly t. M ethoden. (Jo u r n . chem. In d . [russ.: S h u m a l chim itscheskoi Prom yschlennosti] 6. 1665— 68. 1/11. 1929.) Sc h ó n f e l d.
Hans Liier, Vergleich der verscliiedenen Feststellungen uber die Spanne zwischen Tropf- und Erstarrungspunkt bei Steinkohlenteerpechen und Pechanthracenolgemischen.
Ein Pech, das bei 105° tropft u. bei 60° erstarrt, hat eine ,,Gradspanne“ von 45°. Uber die zulassige Hóhe dieses Charakteristikums bestehen Meinungsverschiedenheiten, die dazu gefiihrt haben, daB der Teer dem Asphalt gegeniiber ais im StraBenbau nieht gleichwertig bezeichnet worden ist. Hiergegen hat Vf. schon in „Beitrage zur StraBen- bauforschung“ (Allgemeiner Industrie-Verlag, Berlin) Stellung genommen. (Asphalt
u. Teer 30. 311— 16. 12/3.1930.) Fr i e d m a n n.
— , Neues Verfahren zur Klopfbestimmung der Universitat Michigan. E in Verf.
zur Klopfbest., das von G. Gr a n g e r Br o w n u. H . E. Ju r k entwickelt wurde, wird beschrieben u. die App. abgebildet. Der Klopfwert eines Kraftstoffs wird dadurch er
halten, daB man das Kompressionsverhaltnis, bei welchem er klopft, m it dem
ver-3510 H f f l . Br e n n s t o f f e ; Te e r d e s t i ł l a t i o n u s w. 1930. I.
gleicht, bei welchem n-Heptan klopft. Das Resultat wird ais Verhaltnis dieser beiden Komprcssionsziffern oder ais das relativeKompressionsverhaltnis zwischen dem Standard- Kraftstoff u. dcm untersuchten Kraftstoff angegeben. Ein Diagramm zeigt die cliarak- terist. Klopfeigg. von Standard-Kraftstoff en aus Bzl.-Hcptan u. Isooctan-Heptan- mischungen ebenso wie den iiblichen „Benzolwert“ , bezogen auf direkt dest. pcnnsylvan.
Gasolin. — Neu ist unter anderem die Einrichtung einer Injektionspumpe statt des Carburators, um don Kraftstoff dem Zylinder zuzufuhren. Der Kraftstoff wird in einer Mischkammer mit cinor gemessenen Menge Luft gemischt. Dadurch wird eine gleich- miiCigere Kraftstoffzufuhrung gesichert. (National Petroleum News 22. Nr. 3. 61.
62. 64. 15/1. 1930.) ______ Naphtali.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Zerlegung von ungesattigte Kohlenwasserstoffe enthaltenden Oasgemischen. Man trennt ungesatt. KW-stoffe aus Gasgemischen, die diese neben H 2 enthalten, durch Absorbieren der KW-stoffe unter Druek u. Kuhlung mit festen Absorptionsmittcln, z. B. akt. Kohle. (E. P. 325 309
vom 26/11. 1928, ausg. 13/3. 1930.) Dr e w s.
Barrett Co., V. St. A., iibert. von: S. P. Miller, V. St. A., Kokerei und Teer- destillation. Die Batterie besteht aus 2 Paaren von Retortenreihen, jede Reihe ist mit einem senkrechten Gassammelrolir verbunden, das zu einer gemeinsamen Hauptleitung fuhrt. Man kann einmal so arbeiten, daB je 2 Standrohre zu einer gemeinsamen Leitung fiihren u. daB in dem einen Paar Teer im Gegenstrom zu den aufstcigenden h. Gasen verspriiht wird, w'obei der Teer dest. wird u. Pecli sich am Boden der Rohre abscheidet, von wo es abgeleitet wird, wahrend in dem anderen Paar N H a-W. verspriiht wird, so daB aus dcm h. Gasstrom der Teer ausgewasclien wird, der sieli mit iiberschussigem N H 3-W. am Boden der Rohre abscheidet, von wo das Gemisch ebenfalls abgefiihrt wird. Man kann auch alle 4 Rohre auf eine Leitung schalten u. Teer in allen Rohren Terspruhen, oder 2 u. 2 zusammenschalten u. Peche verschiedener Art herstellen. (E. P.
309 946 vom 16/2. 1929, ausg. 12/6. 1929. Prior. 18/4. 1928.) De r s i n. Koppers Co., V. St. A., Herstellung von Brenngas und Beinigung von Kohlen- icasserstoffól. Dio in Verbindung mit der Herst. von Brenngas, wie Kokereigas, bei der Entphenolierung des Abwassers anfallcnde Na-Phcnolatlsg., die noch NaOH ent- halt, wird zur Reinigung des im gleichen ProzeB ebenfalls gewonnenen Bzl. benutzt.
Nach der Behandlung des Bzl. mit H 2S04 wird es mit der genannten Waschlsg. weiter- gereinigt. Diese Reinigung kann in 2 Stufen vorgenommen werden. In der 1. Stufe wird eine Menge der Waschlsg. benutzt, die nicht ganz geniigt, um die in dem Ol ent- haltenen sauren Substanzen zu neutralisieren, wobei die Phenole in Freiheit gesetzt u. von dem Ol aufgenommen werden; in der 2. Stufe erfolgt die Behandlung m it einer weiteren Menge der Waschlsg., die geniigt, um die Neutralisation des zuriickgebliebenen Sauregehalts zu vollenden u. auch die Phenole zu extrahieren. (F. P. 667149 vom 26/12. 1928, ausg. 12/10. 1929. A. Priorr. 10/10. 1928 u. 6/11. 1928.) R. He r b s t.
Standard Oil Co. of Indiana, Chicago, V. St. A., Destillation von schweren Kohlen- wasserstoffolen, Dest.-Riiekstanden von Olen u. dgl. Die Ole w'erden m it iiberkitztem W.-Dampf nach A rt eines Injektors angesaugt u. verspriiht, das Gemisch tritt durch Dusen in mehrere dicht aneinanderliegende Verdampfungskammern, in dereń letzter es auf 700— 750° F erhitzt wird, worauf es in einer Scheidekammer von nicht ver- dampften Riickstanden befreit wird. AnschlieBend erfolgt die Kondensation. (E. P.
324 376 vom 21/8. 1928, ausg. 20/2. 1930.) De r s i n. Franz Rudolf Moser, Amsterdam, Raffinalion von Mineralokn, Crackprodukten, Edeleanuezirakten u. dgl. Bas. Bestandteile sollen moglichst weitgehend durch Waschen mit einer soweit verdunnten II„SO^, daB kein Saureschlamm gebildet -wird, der die gebildeten Salze verunreinigt, entfernt werden, bevor die eigentliche Raffination mit konz. I I 2SOĄ erfolgt. In der ersten Stufe soli die Saure > 50% in der zweiten Stufe < 50% W. enthalten. Die in der ersten Stufe extrahierten Stoffe sollen ais Insoktenvertilgungsmittel oder Holzkonservierungsmittel verwandt werden. (Aust. P.
15 631/28 vom 14/9. 1928, ausg. 23/7. 1929. A. Prior. 21/9. 1927.) De r s i n. N. V. Bataafsche Petroleum Maatschappij, Haag, Holland, iibert. von: J. A.
Buchel und R. N. J. Saal, Amsterdam, Raffination von Mineralolen, Teeren u. dgl.
mittels fl. SO„ unter Zusatz aromat. KW-stoffe. Man behandelt z. B. 100 lbs. eines Spindeldles im Gegenstrom mit 200 lbs. fl. S 0 2 u. dann mit einem Gemisch von 200 lbs.
fl. S 02 + 20 lbs. Bzl. (E. P. 316137 vom 10/7. 1929, Auszug veroff. 18/9. 1929.
Prior. 23/7. 1928.) De r s i n.
1030. I. Hxx. Rc h i e s z s t o f f e usw. — HXXI. Le d e r; Ge r b s t o f f e. 3511 Allgemeine Gesellschaft fiir chemische Industrie m. b. H., Berlin, Verfahren zur Behandlung von Kohlenwassersłoffen m it verfliissigter schwefliger Saure. (D. R. P.
493 782 KI. 23b vom 27/11. 1926, ausg. 12/3. 1930. — C. 1929. I. 2500. [E. P.
281 337]). De r s i n.
A. Riebecksche Montanwerke Akt.-Ges., Halle a. S., (Erfinder: Theodor Hellthaler, Granschiitz bei WeiCenfels), Verfahren zum Bleichen von Montanwachs.
<D. R. P. 493 953 KI. 23b vom 27/7. 1926, ausg. 15/3. 1930. — C. 1929. I. 2948.
[E. P. 303 036.]) De r s i n.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M ., Oxydation von Paraffin- kolihnwasserstoffen, Wachsen etc. m it sauerstoffhaltigen Gasen zwecks Gewinnung von Sauren und Estem. Die Oxydation wird unterbroehen, bevor eine Dunkelfarbung ein
tritt. Die Oxydationsprodcł. werden von den niclitoxydiorten Prodd. durch Aus- sehwitzen, Abpressen, Absclileudern, Verseifen oder durch Extraktion mit Losungsmm., wie A., Pyridin, Aceton etc., getrennt. (E. P. 324189 vom 14/12. 1928, ausg. 13/2.
1930.) M . F. Mu l l e r.
XX. ScMeB- und Sprengstoffe; Ziindwaren.
Herbert Levinstein, Chemische Abriistung. Yortrag iiber den Gaskrieg u. seine Bcdeutung fur den Chemiker. (Journ. Soc. chem. Ind. 49. Transact. 71— 77. 7/2.
1930.) Hu b e r.
Lothar Wohler und A. Berthmann, Uber Verunreinigungen und einige Eigen-
■schaften des technischm Knalląuecksilbers. Braunes oder graues techn. Knallqueck- silber enthalt in der Regel 1— 2 % Verunreinigungen, jedoch kein Krystallwasser,
■wie sich aus der bei verschiedener Krystallisation erhaltenen gleichen Krystallform crgibt. Die braune Farbę riihrt von harzartigen Polymerisationsprodd. ahnlich der Azulmsaure her, die graue von metali. Hg, das sich spurenweise auch beim Lagern bildet. Ais Verunreinigung scheint eingeschlossene Mutterlauge vorzuliegen, naeh- gewiesen wurde bas. H g ‘-Nitrat der Zus. Hg4(N 03)30H . Aus KCN-Lsg. umkrystalli- siertes Hg(CNO)2 enthalt bis zu 6% Hg(CN)2, offenbar infolge gemeinsamer Krystalli
sation der gitterahnlichen Salze. Umkrystallisieren auf eine Reinheit yon 99,1-—99,75%, gelingt aus W ., ferner bei EingieCen der Lsg. in H N 0 3 (1,52) in k. W. oder der am- moniakal. Lsg. in verd. Essigsiiure oder der Anilinlsg. in H N 0 3. — Die zur Initiierung von 0,85 g Trotyl erforderliche Grenzladung steigt mit fallender KrystallgroBe von 0,24 auf 1,2 g (rascher Anstieg von 0,02 mm KorngróBe an). Bei hoheren Drucken (z. B. 1000 kg/qcm) wird die Grenzladung, imabhangig von der KlrystallgroBe, ca. 0,27 g.
Eine Verminderung bis auf 0,08— 0,09 g wird auch durch Zusatz von 0,0005 g Bleiazid erreicht, woraus hervorgeht, daB die hóhere Grenzladung durch geringe Anfangs- geschwindigkeit bedingt ist. (Ztsehr. angew. Chem. 43. 59— 63. 18/1. 1930. Darm
stadt, Techn. Hochsch., Chem. Inst.) " R. K . Mu l l e r.
XXI. Leder; Gerbstoffe.
J. Arthur Wilson, Die Chemie des Leders. (Rev. gen. Matieres colorantes Teinture etc. 34. 56— 58. 98— 99. Febr. 1930. — C. 1929. I. 2381.) Br a u n s.
Alfred Kraus, Modeme Lederfimisse. Im Gebiet der Lederfimisse herrscht Nitrocellulose vor, nur Patentleder wird m it Leinólfirnis hergestellt. Herst. der Celluloselederlacke. Harze u. Weichmacher. Farbstoffe. (Brit. ind. Finishing 1. 48.
Marz 1930.) Kó n iG.
Karl Czapla, Die Verwendung des Aschenbildes in der Rindendiagnostik. Wieder- gabe von 28 Aschenbildern verschiedener Rinden u. dereń Besprechung, woraus hervorgeht, daB das Aschenbild der zu Gerbereizwecken verwendeten Rinden sich zur Best. von Einzelrinden ais auch Rindengemischen von maximal zwei Einzelrinden verwenden liiBt. Weitere Identifizierung ermoglichen einzelne chem. Rkk. (Berliner- blau-, ZnCl2-Probe) an der Asche. (Mitt. Staatl. techn. Versuchsamts 18. 64— 80.
1930. Troppau.) ______________ Gr o s z f e l d.
Edmund Georg Stiasny, Darmstadt, und Benzion Jalowzer, Paris, Verfahren
■zum Gerben von Hauten und Fellen mit Hilfe von Eisenverbindungen. Komplexverbb.
des Fe mit H 2S03 oder Stoffe, die solche zu bilden vermógen, werden fiir sich oder in
3512 H XX1I. Le i m; Ge l a t i n e; Kl e b m i t t e l u s w. 1930. 1.
Ggw. der Komple.werbb. des Fe mit organ. Sauren, mit oder ohne Zusatz anderer im Gerbereibetrieb verwendbarer Stoffe, sowie anderer organ. Komponenten, ins- besondere Kohlenhydrate, auf das zu gerbende Gut zur Einw. gebraeht. — Die Arbeits- weise ist im iibrigen im wesentlichen analog derjenigen nacli D. R . P. 487670 u. E. P.
305562; C. 1930. I. 2674. Auch bietet sie dieselben techn. u. wirtschaftlichen Vorteile.
Die komplezen Fe-Sulfitierbb. konnen durch Einw. von Alkalisulfiten, -disulfiten, pyrosulfiten oder dereń Gemischen auf FeIH-Salze, wie FeCl3 oder Fe2(S04)3, gegebenen- falls auch auf bas. Fe-Salze oder auf Fe‘'-Salze boi Ggw. oder nachtraglicher Einw.
yon Osydationsmitteln, von SO„ auf Fe-Salze, sowie yon Aldehyd- oder Ketondisulfiten auf Fe-Salze gewonnen werden. Ihre Bldg. tritt ebenso wie bei den Komplexverbb, des Fe mit organ. Sauren durch starkę Farbvertiefung in Erscheinung. Ferner ist sie an der yerhaltnismiiBig geringen Hydrolyse, die sich u. a. in der geringen Aciditat der wss. Lsgg., sowie durch vollstandige oder teilweise Verhinderung bzw. Verzogerung der libliclien Fe-Rk. mit K.,Fc[CN]e oder K • SCN auBert, zu erkennen. Folgende Bei- spiele sind angegeben: Gepickelte HautbloBen werden in eine FI. eingebracht, die durch Einw. einer wss. FeCl3-Lsg. auf eine solche yon Na„S03 bei 15° gewonnen wurde.
Wahrend des Gerbens bessert man, falls erforderlich, durch Zugabe einer konz. Stamm- lsg. nach. Nach beendeter Gerbung wird das Leder in ublielier Weise weiterbehandelt. — Ungepiekelte HautbloBen werden mit einer bas. Fem-Sulfatlsg., erhalten aus einer Lsg.
von Fe^SO^z, Na2CÓ3 u. NaCl in W., vorgegerbt, hierauf eine wss. Na„SOs-Lsg. zu dem Bade gegeben u. die Behandlung fortgesetzt, bis die Haute bis zu dem gewiinscliten Grade durchgerbt sind. — FeCl3 wird in W. gel., die Lsg. mit Na2C03 neutralisiert, mit wss. Na-Lactat]sg. gemischt u. mit bestimmten Mengen W. yerd. In diesem Bade werden dio HautbloBen bis zur vollstandigen Durchdringung mit der Gerbfl. bewegt u. zwecks Gewinnung eines gegen hohere Tempp. noch widerstandsfahigeren Leders in eine wss. N a2S03-Lsg. gebraeht, in der sie 3— 5 Stdn. belassen werden. Nach be
endeter Gerbung laBt man das Leder noch einige Tage liegen, wascht dann aus u. be- handelt es in ublicher Weise weiter. — Man lóst FeCl3 u. Cr-Alaun zusammen in W ., neutralisiert mit Na2C03, gibt Na-Acetał zu der Lsg. u. verd. mit W . In dieser Lsg.
werden die Haute yorbehandelt u. nach Zusatz einer wss. N ajS03-Lsg. fertig gegerbt. — Eine Lsg. von Na2S03 u. NaHSOs in W . mit einem pn-Wert annahernd von W . wird mit Sulfitcdluloseeztrakt yersetzt. Zu dem Gemisch gibt man eine wss. FeCt3-Lsg., verd. mit W. u. behandelt gepickelte Ochsenhaute m it der FI., gogebenenfalls unter nochmaliger Wiederholung der Gerbung mit derselben FI. (A. P. 1749 724 vom 3/1.
1927, ausg. 4/3. 1930. D. Prior. 30/11. 1925. E. P. 287221 yom 14/12. 1926, ausg.
12/4. 1928. F. P. 631647 vom 29/11. 1926, ausg. 23/12. 1927. D. Prior. 30/11.
1925.) Sc h o t t l a n d e r.
Artur James Waters, Melbourne, Vietoria, Australien, Schnellgerbrerfahrcn.
Enthaartc u. entfleischte, sowie gekalkte Haute von Rindern oder B iiffdn werden in einen Pickel, bestehend aus NaCl u. verd. H 2S04, bis zur vollstandigen Entkalkung eingehangt. IJierauf entpickelt man sie mit einer wss. Na2S20 3-Lsg. u. wascht sie einige Stdn. in flieBendem W . Zwecks Herst. von Sohlleder aus schweren Hiiuten (Biiffel oder Ochs) Lehandelt man alsdann die BloBen mit einer Gerbbriihe aus Mimosarinden-, Myrobalanen- u. Wattle (eine austral. Pflanze) rindeneztrakt 60° Barkometer. Eine mittelstarke H aut wird in 14 Tagen durchgegerbt. Es lassen sich auch Gerbbruhen yerschiedener Konz. abweehselnd wahrend mehrerer Tage yerwenden. Bei der Herst.
von Oberleder aus leichteren Hauten (Kuh) muB vor dem Pickeln noch eine Beizung in ublicher Weise eingeschaltet werden. Die Gerbung der fertig gemachten BloBen erfolgt dann m it schwacheren Gerbbruhen bei hóherem pn der Lsg. Eine mittelstarke Kuhhaut kann in hoehstens 8 Tagen oder noch kiirzerer Zeit durchgerbt werden, wenn man sie 1 Tag in einer 10°ig. Bruhe belaBt u. dann taglich in immer starker konz.
Lsgg. bis zu 30— 40° bewegt oder umgekehrt die Gerbung m it einer 30— 40°igen beginnt u. dann immer schwacher werdende Lsgg. verwendet. (Aust. P. 18 252/1929 yom 6/2. 1929, ausg. 17/9. 1929.) Sc h o t t l a n d e r.
XXII. Leim; Gelatine; Klebmittel usw.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Klebefolien zum Verbinden yon Papier, Pappe, Holz, besonders zur Herst. von Sperrholz u. zum Befestigen yon Furnieren, bestehend aus den Kohlehydratestern, gesdtt. oder ungesatt. Feilsauren, cyd.
substituierter Fettsduren oder hydroaromat. Carbonsauren mit oder ohne Zusatz von
1930. I. Hxxm. Ti n t e; W i c h s e u s w. — HXXIT. Ph o t o g r a p i t i e. 3513 Weichmachungsmitteln u. Fiillstoffen. Die Verleimung erfolgt unter Druck u. Hitze.
(E. P. 319 001 vom 28/8. 1929, Ausz. yeroff. 6/11. 1929. Prior. 14/9. 1928.) Sa r r e. Johann Brunner, Buch, Tirol, Kalłfliissiger Leim, bestehend aus geschmolzenem tier. Leim m it Zusatz von Milchsaure allein oder in Mischung mit anderen bekannten Sauren, wie z. B. Essigsaure. (Oe. P. 116 357 vom 1/9. 1927, ausg. 25/2. 1930.) Sa r r e.
Harry Marelock Beckwith, Brooklin, Massachusetts, V. St. A., Klebmittel. Zum Befestigen von Steifen in Schuhen bestreicht man die zu vereinigenden Flachen mit Kautschukmilch u. preSt. (Can.P. 264055 yom 25/6. 1925, ausg. 7/9. 1926.) Fr a x z.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Deutschland, K itt, dad. gek., daB er unab- hangig von anderen Bestandteilen Cellulosederiw. der gesilttigten hoheren Fett
sauren u. Harze enthalt. (F. P. 671 053 vom 7/3. 1929, ausg. 9/12. 1929.) En g e r. Zacheus M. Marr, Fremont, V. St. A., Fuli- und Diclilungsmittel. Geschmolzener Schwefel wird mit gepulvertem Graphit u. Sb gemischt u. die M. in Formen gegossen.
Zwecks Dichten yon Rissen u. dgl. in Metallteilen, Verbinden von Metallrohren u. dgl.
werden diese iiber den F. der M. erhitzt u. diese auf den zu dichtenden Teilen verrieben.
(A. P. 1 749 541 vom 16/4. 1928, ausg. 4/3. 1930.) Ku h l i n g.
XXIII. Tinte; Wichse; Bohnermassen usw.
Karl Micksch, Leder crerne. Techn. Ausfiihrungen uber Misch- u. Ólcremes, Ol- u. FarbansiŁtze dazu, uber Schuhcremes in Stangenform u. solche fiir Feinleder u. Lackschuhe, schlieBlich iiber Pigmentappreturen. Kurze Beschreibung der Fabri- kationseinrichtung. (Allg. Ol- u. Fett-Ztg. 26. 621— 24. 4/12. 1929.) Ri e t z.
Daniel A. Williams, East Orange, und Joseph W. Rowe, Newark, New Jersey, Vervielfdltigungsblatt. Ein Celluloseester wird bei ca. 38° in Aceton gel., worauf man weiteres Losungsm. u. Glycerin zugibt. Man belaBt die M. einige Zeit in einem W.- Bad bei einer Temp. von 25— 50°. Alsdann wird mit ihr Papier impragniert, wobei man eine Temp. yon 25— 40° innehalt. Das Papier wird 2 Stdn. getroeknet. (Can. P.
264 211 vom 24/11. 1923, ausg. 7/9. 1926.) Dr e w s. Georg Heinrich Wilhelm Mumm von Schwarzenstein, Schweiz, Yerfahren zur Herslellung eines Reinigungsmiltels, dad. gek., daB ein Gemisch von Seife mit einem organ. Solvens, durch Zusatz von einem in W. 1. u. damit mischbaren organ. Losungsm.
zur klaren Lsg. gebracht wird. Ais organ. Solvens wird ein wenigstens partiell hydrierter aromat. KW-stoff yerwendet oder hydriertes Naphthalin. Ais in W . 1. u. damit misch- bares Losungsm. yerwendet man aliphat. Alkohol, ais Seife Kalischmierseife. (Schwz.
P. 133 808 vom 30/9. 1927, ausg. 2/9. 1929.) En g e r o f f. W ilhelm E li sen., Thalwil, Schweiz, Fleckenwasser bestehend aus 0,71 W., 0,11 Terpentin, 0,11 Bzn., 5 g Seife, 0,11 Salmiakgeist 15— 20°/oig. (Schwz. P.
135 458 vom 15/5. 1928, ausg. 2/12. 1929.) En g e r o f f. S. de Torrontegui, Tratado de quimiea industrial. — Tomo II. — La pequena industria
quimica. Barcelona: Feliu y Susanna 1930. (390 S.) 4°. Lw. 25.— .
XXIV. Photographie.
S. E. Sheppard, Belrachtungen iiber die Theorie des latenten Bildes. Erganzende u. berichtigende Bemerkungen zu der Veroffentliehung von Ra w l i n g ( 0 .1930-1 .1576).
Aus den Ausfiihrungen des Vfs. erscheint besonders bemerkenswert, daB die neue Entw.
der Elektronentheorie der Metalle Schliisse aus den langwełligen Grenzen des inneren u.
auBeren photoelektr. Effektes auf den Oberflachenzustand der Halogensilberkrystalle ge- stattet. Im Gegensatz zur Angabe von Ga r r i s o n (C. 1925.1. 2287) ist sowohl AgJ, ais auch AgBr u. AgCl diamagnet. Die von Ra w l i n g benutzte Bezeichnung „Hypothese der Orientierungspunkte“ ist irrefiihrend, da sie eine Vermengung der beiden Begriffe ,,Punkt-Konz.-Hypothese“ u. „Hypothese der Orientierung der Bldg. von Konz.- Punkten“ darstellt. (Photographic Journ. 70. 132— 37. Marz 1930. Rochester, N. Y.,
Kodak Res. Lab., Comm. No. 423.) Le s z y n s k i.
A. P. H. Trivelli, Photoelektrisclie Theorie des latenten Bildes. Bemerkungen im AnsehluB an die Veroffentlichung von Ra w l i n g (C. 1930. I. 1576). Nach der photoelektr. Theorie des latenten Bildes ist die Empfindlichkeit der Halogensilber- korner yon folgenden 5 Faktoren abhiingig: 1. Die Differenz zwschen der KeimgróBe
3514 H XXIV. Ph o t o g u a p h i e. 1930. I.
vor der Exposition u. der zur Entwicklungsfahigkeit erforderliehen minimalen Keim- gróBe. — 2. Das Mengenyerhiiltnis u. die Verteilung des Silbers u. Silbersulfids im Keim. — 3. Dio Potentialdifferenz der Elektroden. — 4. Der innere Widerstand der Zelle, der bestimmt ist a) dureh die Leitfiihigkeit der einzelnen aufbauenden Phasen, b) dureh don Kontakt zwischen den Phasen. — 6. Die Lichtabsorption des Gesamt- systems. (Photographic Journ. 70. 132— 37. Marz 1930. Rochester, N . Y .) Le s z.