F. B aintner, Über einige Büffel- und Schafmilcherzeugnisse Siebenbürgens.
Einige Analysen von Büffelrahm, -butter, -topfen, -käse, -buttermilcb, -mölke und -topfenwaBser, sowie einiger Schafkäse. Bemerkenswert ist der hohe Fettgehalt des sauren Büffelmilehrahmes mit 39,33° / 0 als niedrigsten Wert dafür. Auffallend ist der Unterschied zwischen Kuh- und Büffelbutterfett. Für letzteres betrug die KElCHERT-MElzsLsehe Zahl 39,6, VZ. 223,9, Jodzahl 24,5, Refraktion 39—42°. Schaf
milchfett gab eine Refraktion von 44—47°. Ein wenig bekanntes Schafmilcherzeugnis ist die S a lz m ilc h (Söstej); Zus. (% ): W . 74,38, Gesamtprotein 8,87, wasserlösl.
Protein 2,29, Fett 12,94, Zucker 1,18, Milchsäure 1,75, Asche 1,09, NaCl in der Asche 12,23; sie hält sich ein Jahr lang. (Ztsehr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genuß- mittel 25. 89—91. 15/1. 1913. [25/11. 1912.] Kolozsvär.) Rü h l e.
W . G rim m er, Zur Frage nach der Fermentnatur der Milchperoxydase. Vf.
berichtet zusammenfassend über die Ergebnisse seiner bisherigen Unterss. hierüber und weist dann die Annahme von He s s e u
.
Ko o p e r (Ztsehr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genußmittel 24. 301; C. 1912. II. 13S9), daß die Peroxydaserk. der Milch durch die katalytische Wrkg. von Eisenverbb., wie dem milchsauren Eisenoxydul, bedingt sei, als unzutreffend zurück. (Ztsehr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genußmittel 25.
85—88. 15/1. 1913. [27/11. 1912.] Dresden. Physiol.-chem. Vers.-Stat. d. Tierärztl.
Hochschule.) RÜHLE.
E. K. Nelson, Chemische Untersuchung des Chenopodiumöls. Teil II. (Teil I . : Journ. Amoric. Chem. Soc. 33. 1404; C. 1911. II. 891.) U m la g e r u n g e n des A s c a r id o ls . Das bei der Erwärmung des Ascaridols auf 150° erhaltene Um- wandlungsprod. wird nach der Rektifikation im Vakuum (4 mm) 2 Stdn. mit der 10-faehen Menge 1/s°/0ig- HsSO< geschüttelt. Das a-Ascaridolglykol vom F. 02,5 bis 64° (I. c.) wird durch Atherextraktion erhalten. Die saure Lsg. wird nach der Neutralisation eingeengt und durch Extraktion mit Chlf. ein Ol erhalten, welches nach Zugabe von etwas W . fest wird. Die Substanz ist in W . 11., in Bzl. swl.
Mit 1 Mol. H ,0 krystallisierend. F. der wasserfreien Form 103—105°. Die Analyse ergibt für diese Verb. C10H18O3, HäO, bezw. C1 0H1 8O3. Zum Unterschiede von dem früher beschriebenen Glykol wird diese Verb. ß-Ascaridolglykol genannt. Beim Er
wärmen mit verd. H3S 04 resultiert Thymol. — Die von der Chlf.-Extraktion bleibende Lsg. wird zur sirupösen Konsistenz eingeengt, nach längerer Zeit kry- stallisiert ein „ Erythrit“ , C1 0H20O4, vom F. 128—130° aus. Sil. in W. und A., wl.
in Ä. und Chlf. Beim Kochen mit verd. H2S04 tritt Zers. ein. Ein Koton von Menthongerueh und eine krystalliuisehe phenolartige Substanz vom F. 80—81°
sind isoliert. F. des Semicarbazons des Ketons 182— 184°. Swl. in den gebräuch
lichen Lösungsmitteln, voraussichtlich liegt ein Meuthenon oder ein Gemisch mehrerer Menthenone vor. Während Vf. dem Ascaridol die Formel eines 3,6-Per- oxyds zuschreibt, liegt nach WALLACH (LlEBIGs Ann. 352. 59; C. 1912. II. 921) ein 1,4-Peroxyd vor. A uf Grund der WALLACHschen Formel (I.) ist die B. mehrerer
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Glykole leicht faßlich. Die Formel (III.) erklärt am einfachsten die B. der Reaktions- prodd. beim Erhitzen des Ascaridols auf 150°, bei der Hydratisierung sollte ein Methylheptenon bemerkbar. Das bei dieser Temp. gebildete Säureanhydrid gibt beim Kochen mit W . die Ascaridinsäure, C,0H1 8O6, vom F. 116—117°. Das in W . uni. Anhydrid der Ascaridinsäure schmilzt bei 70—71° (aus Bzl.). Durch weitere Oxydation in saurer Permanganatlsg. erhält man aus der Säure C10Hi8Oa 2-Mcthyl- heptan-3,6-dion (la-Dimetbylacetonylaceton), dessen Semicarbazon den F. 201—202°
aufweist. Demnach liegt in der Säure C1 0H1 8O8 eine ce,ce-Methylisopropyl-a,u-di- hydroxyadipinsäure (V.) vor, und zwar liegt eine Modifikation vor, die verschieden ist von denen, die Wallac h (LiebigsAnn. 362. 263; C. 1908. II. 1595) beschreibt.
Die Oxydation geht folgendermaßen vor sich:
f %
a,ß-methylisopropyl-o:,a-dihydroxyadipinsäare erhalten, gibt bei der Oxydation mit saurem Permanganat ebenfalls das 2-Methylheptan-3,6-dion (<y-Dimethylacetonyl- aceton). F. des Dioxims des Diketons 130—131°, W a l l a c h (1. c.) gibt 137° an, S e m m le r (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 30. 433; C. 97. I. 706), H a r r i e s (Ber.Dtsch. Chem. Ges. 35. 1182; C. 1902. I. 1010) haben den F. bei 132° gefunden.
Durch energische Oxydation des «-Ascaridolglykols erhält man ebenfalls das gleiche
I
833 Keton. — Beim Kochen des Glykolanhydrids (III.) mit gesättigter Oxalsäure erhält man ein Phenol, Cl0H1 6Oa, in feinen Nadeln, vom P. 80—81°, welches mit FeC) 3
tiefblaue Färbung gibt. Dem Phenol kommt die Konstitution eines „Oxy“ phenols (VII.) wahrscheinlich zu. Die B. ist aus dem Anhydrid (III.) leicht denkbar. Durch Kochen des Anhydrids mit Benzoesäureanhydrid bei 150° tritt keine Esterifikation ein. Es wird unter Abspaltung von W . ein Phenolester gebildet, aus welchem Carvacrol (D. 20 0,9756, nD 20 = 1,52 2) resultiert. (Joum. Amerie. Chem. Soc. 35.
84—90. Januar 1913. [19/10. 1912.] U. S. Dep. Agric. Drug Division. Bureau of
Chemistry.) St e in h o r s t.
A. Evequoz und E. P. H ä n ß le r, Wasserglas und Konservierung der Eier.
Ist das Wasserglas zu alkal., so wird das Eiweiß gelb (vgl. B a r t l e t t , Chem.-Ztg.
36. 1311) und gelatinös und fest, sogar das Eigelb kann fest werden. Verss. mit frischen Eiern und etwa 20%ig. NaOH bewirkten die angegebene Veränderung.
(Ztschr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genußmittel 25. 96—97. 15/1. 1913. [3/12. 1912.]
Freiburg [Schweiz]. Kantonales Lab.) R ü h l e .
R . Burri, E ie Molkenlimonade. Es ist eine klare, glanzhelle Fl. von schwach grünlicher Farbe u. einer, auch bei frisch hergestelltem Milchserum zu beobachten
den Fluorescenz. Der Schaum ist feinblasiger und dichter, der Geschmack voll
mundiger als bei gewöhnlicher Limonade, entsprechend dem Charakter als Milch
getränk. Als Ausgangsprod. dient Käsereimolke; da diese, je nach der Art der erzeugten Käse sehr verschieden ausfallen kann, wird auch die Zus. der Molken
limonade innerhalb gewisser Grenzen schwanken. Die Zus. zweier Proben, von stark von einander abweichender Zus. war (% ):
1. 2. 1. 2.
Säuregrad, nach Entfernen A s c h e ... . 0,47 0,64 der COa ... 18,2 28,6 in der Asche:
N, als Eiweiß berechnet . 0 , 2 0 , 2 C a O ... . 10,5 23,79 R oh rzu ck er... 5,8 5,9 P A ... . 18,8 15,52 Milchzucker ...3,29 1,37
Probe 1. ist aus Molken einer Emmentalerkäserei, Probe 2. aus Molken einer Yoghurtkäschenfabrikation bereitet worden; Probe 2. hat offenbar unter dem Ein
flüsse kräftiger Milchsäurebakterien gestanden u. ist, worauf der hohe CaO-Gehalt der Asche hin weist, Säuremolke, nicht Labmolke. Die Flaschen mit der Molken
limonade halten sich bei kühler Aufbewahrung mehrere Wochen tadellos klar; bei unbestimmter Aufbewahrungszeit oder bei Aufbewahrung bei ziemlich hoher Temp.
verlängert eine Pasteurisierung der gefüllten, unter COa-Druck stehenden Flaschen während */j Stde. bei 72—75° die Haltbarkeit fast unbegrenzt. Die Molkenlimonade ist den gewöhnlichen Brauselimonaden weit überlegen, denn sie bietet außer dem Rohrzucker noch beträchtliche Mengen Milchzuckers, die wertvollen Mineralbestand
teile der Milch und die wegen ihrer diätetischen Wrkg. geschätzte Milchsäure.
Die Molkenlimonade trägt den geschützten Namen „Molkina“ ; Hersteller ist W a l t e r S t i e r l i , Basel. (Milchwirtscbaftl. Zentralblatt 42. 46— 49. 15/1. Bern- Liebefeld. Schweiz, milchwirtsch. u. bakteriolog. Anst.) R ü h l e .
A rthur W . D ox und R a y E. N eid ig , E ie flüchtigen aliphatischen Säuren, die sich beim Lagern des Getreides bilden. (Vgl. Ha r t, Wi l l a m a n, S. 322.) Vff. haben die bei der Lagerung von Getreide entstehenden Prodd., und zwar Alkohole und SS., näher untersucht. An Alkoholen wurden 90% Äthyl- und 10% Propylalkohol, nicht aber Methylalkohol aufgefunden, die gebildeten SS. setzen sich zusammen
0,3% Valeriansäure [vgl. auch D o x , Ne i d i g, Iowa Agric. Exp. Station. Research Bulletin 7. 32. (Juni 1912)]. (Journ. Aineric. Chem. Soc. 35. 90—93. Januar 1913.
[18/11. 1912.] Ames. Iowa. Iowa. Agric. Exp. Station.) St e in h o r s t. F. H ä rtel und A. K irchner, Untersuchung ausländischer Marmeladen. 18 Ana
lysen ausländischer Marmeladen, darunter 5 englische. 3 der letzteren waren frei von Stärkesirup, 2 enthielten 11,4 und 17,8% davon. Von den übrigen 13 Proben enthielten 6 Stärkesirup in Mengen von G,9—23,l°/0. Agar war nur in einer unga
rischen Probe mit 15,9% Stärkesirup nachweisbar. Wegen der Einzelheiten der Analysen vgl. Original. (Vgl. Hä r t e l u. Mu e l l e u, Ztsehr. f. Unters. Nahrgs.- u.
Genußmittel 17. 667; C. 1909. 11.467.) (Ztsehr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genuß mittel 25. 91 — 95. 15/1. 1913. [4/12. 1912.] Leipzig. Kgl. Unters.-Anst. b. Hyg. Inst.)
Rü h l e. Eng. Grandmongin, Über den roten Farbstoff der gekochten Krebse. Das Rot
werden der Krebse beim Kochen beruht, entgegen der Angabe Ko r n f e l d s(Chem.- Ztg. 36. 2 9 ; C. 1912. I. 1262) nicht auf die B. von Alizarinrot. Eine experimentelle Nachprüfung der Literatur über die Crustaceenfarbstoffe ergab zunächst, daß der Krebsfarbstoff (von A s ta c u s f l u v ia t ilis ) u. der Hummerfarbstoff (von H om a ru s v u lg a r is ), die man als Cancrorubin und Homorubin bezeichnen kann, nahe verwandt oder identisch sind. Beide roten Farbstoffe sind löslich in siedendem Alkohol, noch besser in Äther, worin Alizarinrot uni. ist; die Lsgg. hiuterlassen beim Verdampfen einen fettigen, roten Rückstand, der durch alkoh. KOH nicht verändert wird. Mit konz. H,SO* entsteht eine grüne Lsg.; gegen Hydrosulfit ist der Farbstoff unempfindlich. Die alkoh. Lsg. zeigt einen Absorptionsstreifen in Grün; auf Zusatz von Alkali tritt keine Änderung ein, und niemals konnte das charakteristische Spektrum do3 Alizarins in alkoh.-alkal. Lsg. beobachtet werden.
— Auch in den durch direktes Auskochen der roten Krebssehalen mit wss. NaOH, Fällen mit S., Ausäthern u. Verdampfen des Ä. erhaltenen gelbroten Rückständen ließ sich kein Alizarin ermitteln, ebensowenig bei direkter Extraktion des unge
kochten Panzers, in dem der Farbstoff in bläulichen Punkten eingesprengt ist, mit A. — Der rote Krebsfarbstoff ist auch im Gegensatz zu Türkischrot sehr licht
empfindlich. — Der Krebspanzer enthält namhafte Mengen von Ca und Mg, an CO,, SiO„, P ,06 und S03 gebunden, dagegen die zur B. des Alizarinrotlaeks not
wendige Tonerde nicht oder nur in geringer Menge. (Chem.-Ztg. 36. 1377—78.
23/11. 1912. Mülhausen i. E. Organ. Lab. der Städt. Chemieschule.) H ö h n .