VH. Düngemittel, Boden
XI. Harze; Lacke; Firnis; Klebmittel; Tinte
T. P . H a rv e y , Her Temperaturkoefßzient des JRcfraktionsindex amerikanischen Terpentins. Mit Bezug au f eine Bemerkung von Th o m p s o n (Analyst 47. 469; C.
1923. I I . 531) weist Vf. darauf hin, daß er den W ert dieses Koeffizienten bereits früher (Journ. Soc. Chem. Ind. 1905. 717; C. 1905. II. 718) zu 0,00048 zwischen 10 u. 25° für amerikanisches Terpentinöl bestimmt hat. Einiga andere äth. Öle haben auch ziemlich niedrige Koeffizienten, z. B. Sandelholzöl 0,00039 u. Cedernholzöl 0,00042. (Analyst 48. 19. Jan. Chingford.) Rü h l e.
P ritz Z im m er, Über Siccative in verschiedener Form. E in Siccativ muß ge
nügende Trockenkraft besitzen, darf Lacke, FimiBse, M etallfirben usw. nicht zum Stocken bringen u. darf keinerlei Satz bilden. Angaben über Siccativpulver, fl.
Siccative, Siccativextrakte u. einige nicht häufig angewendete Metallverbb. (Farhen- Ztg- 28. 7 0 5 -6 . 9/2. Berlin-Tempelhof.) Sü v e b n.
Taylor W. A n ste a d , Herstellung von JDruckertinten. Zusammenfassende Be- sprechÜDg der Rohstoffe zu ihrer Herst. (Firnisse, Öle, Trockner u. Verzögerer, Farb- Hcke), der Tinten selbst, der P rüfung der T in ten , ihrer Einteilung je nach ihrer Verwendbarkeit für typograph., lithograph. u. sonstige Zwecke, u. kurz neuer Ent
wicklungsmöglichkeiten. (Chem. Metallurg. Engineering 27. 304— 8. 16/8. 1922.
Cincinnati [Ohio].) RÜHLE.
W. R. O rm andy und E. C. C ra v e n , Analytische Verfahren in der Darstellung Phenol- Formaldehydkondensaten. Sie erstrecken sich auf die Rohstoffe, auf die ei der Kondensation von Phenol u. Formaldehyd entstehende CH3OH, A., Phenol u.
onnaldehyd enthaltende wss. F ll. u. auf die KondenBationBerzeugnisse selbst. Die
862 XI.
Ha r z e; La c k e; Fi r n i s; Kl e b m i t t e l; Ti n t e.1923. II.
für die Kobatoffe u. was. F ll. angewendeten Verff. sind die üblichen, den hier vor
liegenden Verhältnissen aDgepaßt. Die A rt der Prüfung der halb- u. ganzkonden- Bierten Erzeugnisse ist noch eine ungelöste F rage. (Journ. Soe. Chem. Ind. 42. T.
18—20. 12/1.) Kü h l e.
H a n s Wolff, Über die P rüfung von Lacken und Anstrichfarben, insbesondere über P rüfung der Wetterbeständigkeit. Beschreibung eines App., der Temp. u. Feuchtig
keit unabhängig voneinander in weiten Grenzen abzuändern gestattet. D er Einfluß von Tau- u. Nebelbildung, unabhängig von der absol. Tem peraturhöhe u. noch m ehr der Tem peraturwecbsel von -f- zu — bei feuchter L u ft wird hervorgehoben.
P rakt. Verss. durch Aussetzen von Anstrichen an die W itterung bedürfen einer Kontrolle durch künstliche Bew itterung unter verschiedenen Bedingungen. Ein Vergleich von PrüfungsergebnisBen bei einer bestimm ten W itteruDgslage kann nicht ohne weiteres auf das Verh. bei anderen W itterungslagen ausgedehnt werden.
W itterungslage beim Streichen u. Trocknen kann unter Um ständen ausschlag
gebend für das Verh. des Anstrichs werden. (F arbeh-Z tg. 28. 704— 5. 9 /2.
Berlin.) Sü v e r n.
C. A in s w o rth M itc h e ll, Die colorimetrische Bestimmung von Pyrogallol, Gallo
tannin und Gallussäure. Die meisten dor bisherigen Unteres, von Gallen u. ähn
lichen Stoffen, in denen der G ehalt an T annin nach dem Hautpulververf. oder nach dem ähnlicheu Verff. bestimmt wurde, haben nur relativen W ert, indem sie nur je
weils den W ert dieser Stoffe für die D arst. von Tinte erkennen lassen, ohne nähere Angaben zu gewähren über den G ehalt an Gallussäure u. Gallotannin. Vf. gibt deshalb ein colorimetr. Verf. an, nach dem Gallotannin u. Gallussäure nebeneinander bOBtimmt werden können. Es beruht darauf, daß «Ferrosulfat in Ggw. eines Tar- trates mit Gallotannin eine konstante 1. Verb. eingeht, deren Färbung von rötlich
violett in Bebr verd. Lsg. bis blauviolett in konz. Lsg. geht; die Stärke der Färbung ist dein Gehalt an Gerbstoff proportional. Eine Lsg. von 0,1 g Ferrosulfat u. 0,5 g Bochellesalz in 100 ccm W . ist für die vorliegenden Zwecke sehr geeignet; sie soll stets frisch bereitet angewendet werden. Die violette F ärbung ist noch in einer Verdünnung von 0,0001 g Gallussäure in 100 ccm bem erkbar. D ie Lsg. gibt keine Ek. mit Phenol oder anderen monohydroxylierten Verbh. D ie Violettfärbung ist nach den Erfahrungen des Vfs. sehr beständig u. spezif. für die Pyrogallolgruppe- Als Vergleichslsgg. können Lsgg. von reinem Pyrogallol oder reiner Gallussädre ver
w endet w erden; letztere ist vorzuziehen, da sie beständiger ist. Vf. löst davon je 0,1 g in 100 ccm; der Vergleich geschieht in NESZLERschen Köhren, die nach He h n e b mit seitlichem Tubus u. H ahn versehen sind. Zur P rüfung eines Gallo
tannins oder einer Gallussäure löst man je 0,1 g in 100 ccm W . u. gibt 1 ccm dieser Lsg. zu 95 ccm W . in den Vergleichszylinder, dann 2 ccm des Keagenses, ergänzt zu 100 ccm, mischt u. vergleicht die Färbungen senkrecht u. wagereeht; sind sie zu tief, so läßt man bis au f 50 ccm auBlaufen, vergleicht diese u. läßt von der dunkleren Lsg. auslaufen, bis die beobachteten F ärbungen übereinstimmen. Beim V ergleiche der Farbkraft von Pyrogallol zu G allussäure stellt sich das Verhältnis w ie 1 :1 ,5 0 bei Verwendung von mit 1 Molekül W . krystallisierter Gallussäure, u.
wie 1 :1 ,9 6 bei Verwendung anhydr. Gallussäure; Die Pyrogallolgruppe CsH,(OH)s w irkt deshalb jedenfaltls als chromogene
Gruppe-W e ite r erörtert Vf. die Zus. u. Formel des Gallotannins an H and des Schrift
tums u. eigener Verss. Der allgemeine Schluß, den Vf. daraus zieht, ist, daß ein reines T annin ein Gemisch verschiedener Glykoside ist, aber hauptsächlich aus Di- digalloylglucose m it Digallussäureanhydrid nach Ni e r e n s t e i n besteht. Das Ver
hältnis beider Stoffe zueinander schwankt in den verschiedenen Gallen; bei cbines.
Gallen ist C3 1 ; 2,1, bei Aleppogallen 1 ; 1,85; offenbar hat jedes T annin sein eigenes Verhältnis beider Stoffe. Vf. h at für das zu seinen Verss. benutzte Gallotannin
1923. II. XL
Ha e z e; La c k e; Fi r n i s; Kl e b m i t t e l; Ti n t e. 8 6 3 daa von ihm festgestellte Verhältnis 1 :2 ,2 benutzt. W eitere Verss. befassen sieh mit der enzymat. Hydrolyse des Gallotannins u. der Zers, der G allussäure durch Enzyme; Vf. hoffte dadurch A ufklärungen über die Konst, des GallotanninB zu erhalten. Es scheint danach nicht unw ahrscheinlich, daß die Hydrolyse des Gallo
tannins schließlich zur B. des Pyrogallols führt, das sich an der L u ft oxydiert, bis prakt. sämtliche G allussäure zers. ist. — Zur Beät. von Gallotannin in Ggw. von Gallussäure bestimmt man beide Stoffe zunächst zusammen u. drückt ihre Menge als Gallussäure aus; dann fällt man das Gallotannin aus u. bestimm t die Gallus
säure im F iltrate; der Unterschied beider W erte vervielfacht mit dem entsprechen
den Faktor gibt den Gehalt an Gallotannin. Zur F ällung des Gallotannins ist Chininhydrochlorid am geeignetsten; Ggw. von Chinin im F iltrate stört d ieF arbenrk.
nicht. Beleganalysen an selbst hergestellten Mischungen von Gallotannin mit Gallussäure lassen das Verf. als gut brauchbar erscheinen. D ie Einw. färbender Stoffe auf die ß k . kann man ausscheiden, indem m an die Vergleichslsg. m it Caramel versetzt, bis Bie dem Aussehen der zu prüfenden Lsg. vor dem Zusätze des Be- agenses gleichkommt; andererseits kann man auch ein geeignetes Farbglas des LoviBONDschen Tintom eters am Boden des NESZLERschen Zylinders befestigen. — Der W ert der Nußgallen (Nut galla), dem wichtigsten Eohstoffe der Tintenfabriken, hängt völlig von ihrem Gehalte an Gallotannin u. GaliuBßäure ab. Zur Unters, zerreibt Vf. etw a zwölf Gallen zu einem groben P ulver u. kocht 5 g davon wieder
holt je 1 Stde. m it je etw a 150 ccm W . aus, filtriert die vereinigten Auszüge n. füllt auf 500 ccm auf. 10 ccm dieser Lsg. werden a u f 100 ccm verd. u, je 1 ccm dieser G,l°/0ig. Lsg. in der üblichen W eise mit der Vergleichslag. verglichen. — In ge
rotteten Gallen (Erhitzen auf 220°) ist das Gallotannin m ehr oder w eniger zers. in Gallussäure u. Pyrogallol. Galläpfel von Eichen sind am reichsten an Tannin, wenn sie noch die lebende L arve im Mittelraum enthalten; die wahren Larven von Cynips terminaliB erzeugen T annin als E xkret, die parasit. L arven nicht. Die Ghebulinsäure (vgl. F k e u d e n b e k g u . F i c k , Ber. Dtsch. Cbem. Ges. 53. 1728; C.
1920. III. 771), däs T annin der Myrobalanen, ist eine krystallin. Verb. von Digalloyl- glucöse mit einer zweibas. Phenolsäure, die beim D estillieren u nter vermindertem Drucke Pyrogallol g ib t D er F aktor ist hier in Gallussäure ausgedrückt 2,14.
(Analyst 4 8 . 2—15. Jan . 1923. [ l / H . * 1922.].) KÜHLE.
K o n sta n tin T arassoff, Moskau, Verfahren zu r Herstellung von Kondensations
produkten aus Phenolen und Formaldehyd, dad. gek., daß an Stelle sulfonierter Fettöle mit H ,S 0 4 sulfonierte H arzöle mit Phenolen sowie C H ,0 zusammengebracht werden. — Zur Herst. des sulfonierten Harzöles w ird ein solches in der K älte m it konz. HsSO, gemischt u. der Ü berschuß au H ,S 0 4 nach einigem Stehen durch Waschen mit Salzlsg. entfernt. Zwecks Gew innung der Kondensationsprodd. ver
mischt man z. B. käufliches Phenol m it sulfoniertem Harzöl u. 40°/o%- C H ,0 , er
wärmt auf 60—80°, wobei die E k. unter Selbsterwärmung u. Sieden eintritt. Das auf 20—25° abgekühlte Gemisch wird nochmals mit 40°/0ig. C H ,0 vermischt bis zur B. einer homogenen M. gerührt u. nach Eingießen in Formen 10—12 Stdn.
stehen gelassen. Die harte M. w ird dann noch au f 75—100° erhitzt. D as Prod.
ist eine harte, unschmelzbare, elast., stahlblaue M., die die Gußform, in welche sie zuletzt abgefüllt war, beibehält. — Bei Verwendung kleiner Mengen C H ,0 erhält
“ an in A. 1., schmelzbare, kopalähnliche Stoffe. (D. E. P . 3 6 7 2 3 9 Kl. 39b vom 14/3. 1914, ausg. 18/1. 1923.) S c h o t t l ä N d e e .
A rth u r H ein e m a n n , Berlin-Tempelbof, Verfahren zu r Verbesserung der Eigen
schaften von harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formcddehyd.
je fertigen, entwässerten Kondensationsprodd. werden m it Alkoäiglyceraten ver
mischt. — Z. B. wird das wasserfreie, harzartige Kondensationsprod. auB Phenol u.
864
X IV . Zu c k e b; Ko h l e n h y d r a t e ; St ä r k e.1923.
11.
CH20 geschmolzen u. in die M. gut getrocknetes u. gepulvertes Na-G lycerat ein
getragen. Man rührt bis zur B. einer homogenen M. D as Prod. ist von beständiger heller Färbe, weniger brüchig u. zäher als das unbehandelte Harz, so daß mit ihm hergestellte Lackachichten ohne Bruch gekrümmt u. gebogen werden können. Je nach der Menge des zugesetzten Na-Giycerats erhält man mehr oder w eniger 1. u.
weichere oder härtere Prodd. Größere Mengen des Glycerats führen zu einem uni., je to c h noch schmelzbaren Harz. (F. P. 5 3 8 6 0 5 vom 22/7. 1921, a u B g . 13/6.
1922. E. P. 1 8 4 9 8 4 vom 27/7. 1921, ausg. 21/9. 1922.) S c h o t t l ä n d e r . L. E yn on und J. H. Lane, London, Verfahren zum Reinigen von Harzen. Man löst die Harze, z. B. rohes Acaroidharz des Grasbaumes (Xanthorrhoea) in W . in Ggw. von alkal. Erden, Ca[OH)ä, Sr(OHis, Ba(OH)„ dekantiert oder filtriert, u. fällt das H arz durch Säuren. D as erhaltene Harz ist frei von Holzteilen u. anderen uni. Stofien. Benutzt man zum Fällen des Harzes eine Säure, die m it dem Erd
alkali ein uni. Salz bildet, so erhält man ein inniges Gemisch des Harzes m it dem uni. Salz, daB zur H erst. von Siegellack benutzt w erden kann. (E. P . 190 0 32 vom
9/1. 1922, ausg. 4/1. 1923.) F r a n z .
C. Schm idt, übert. an : A. S chm idt, Paris, Verfahren zur Herstellung von Lacken und Polituren. Man verwendet Lsgg. von chloriertem Montanwachs oder einem anderen Mineralwachs für sich oder in Mischung mit anderen Wachsarten, Ölen, Harzen, Pigmenten usw. (E. P. 189 104 vom 16/10. 1922, Auszug veröff. 17/1.
1923. Prior. 16/11. 1921. F. P. 6 4 3 6 0 8 vom 16/11.1921, ausg. 6/9.1922.) F r a n z . W . E . Sm ith , E . C. L. H od ges und F. J. C lem ents, St. G eorge, Bristol, Verfahren zur Herstellung eines Lackes fü r Streichinstrumente. Man vermischt K opal m it schwarzem SbsS, u. A., läßt absitzen u. dekantiert. (E. P . 189967 vom
14/11. 1921, ausg. 4/1. 1923.) F r a n z .
S ociété F rançaise des P rod uits du B o t in , Seine-Inferieure, Frankreich, Verfahren zum Lackieren von Rändern, Tressen usw. Man überzieht die Bänder wiederholt m it einem Gemisch von Mineralfarbstoffen, Öl u. Terpentinöl u. trocknet nach jedem Überzug. Zum Schluß bringt man einen fetten L ack oder einen Cellaloseesterlack auf. (F. P. 539183 vom 9/8. 1921, ausg. 22/6. 1922.) F r a n z .
J . H. M. d e B retton, Calcutta, Verfahren zur Herstellung von Signierfarben.
D ie zerkleinerten F rüchte von Semecarpus anarcadium w erden mit einem flüchtigen Lösungsm., CH3OH, Bzn., Ä., A., CCI* usw. ausgelaugt u. mit A lkali neutralisiert.
Der erhaltene Extrakt kann als Signierfarbe verw endet w erden. In Mischung mit W achs erhält man einen Sehuhereme, oder ein Mittel zum Wasserdichtmachen.
(E. P. 1 9 0 2 3 2 vom 13/9. 1921, auBg. 11/1. 1923.) F r a n z .