M. P e r g o l a , D ie in T ripolis käu flich en M ineralw asser u nd Lim onaden. Ü ber- legungen und V orsch lä ge, w elch e vom h ygien isch en , speziell v om b a kteriologisch en Standpunkt ans die U n sch ä d lich k eit der in F lasch en abgefüllten W a sser ga ra n tieren sollen. (A rch . d. F a rm a col. sperim . 16. 547— 73. 15/12. [Juli] 1913. R om . Lab. di M icrografia e B akteriol. délia Sanità P u b lica .) Gu g g e n h e i m.
L. D e d e , Über Schlammbildung beim L a g ern des M ineralw assers in F laschen . Exakte Bestim m ung von K ieselsäure, E isen u nd A lu m inium im natürlichen M ineral
wasser. Für die Schlammbildung in M ineralw ässern ist w eder der E isengehalt,
n och der K a lk geh alt von B ed e u tu n g , vielm ehr ist die Sch lam m bildu ng a u f die im W . gel. oder suspendierte T on erd e und den G eh a lt an K ieselsä u re zurückzuführen.
F ern er muß auch E isen ox y d u lb iea rb on a t in h in reich en der M en ge vorh and en sein, das b ei der O xyd ation E isen oxyd h yd rat liefert. D e r V f. b esp rich t d ie Vorsichts
m aßregeln, die b ei der P roben a h m e zu b eob a ch ten sind. F ü r die analytische Best.
v on K ieselsäure, T on erd e und E isen w erden eb en fa lls gen au zu b eob a ch ten d e V or
schriften in b ezu g a u f V erw en d u n g geeign eter A b d a m p fsch a len , T em p p . u. Reagens- m engeu g egeb en . (C hem .-Ztg. 3 8 . 5 3 — 55. 1 0 /1 .) Ju n g.
W i l h e l m E i c h h o l z , W irk u n g des W asserstoffsuperoxyds a u f M etalle und seine Verwendbarkeit zu r D esinfektion von Instrum enten. Es w urde die W rkg. des Wasser
stoffsuperoxyds a u f E isen , Silber, N ickel u nd K u p fe r gep rü ft und ferner untersucht, ob statt des P erh y d rols auch die billigeren W a sserstoffsu peroxydpräp arate (Chemi- d r o l, H yd rog en iu m p eroxyda tu m purum [15°/0] u n d in edicin ale [ 3 % ] , Perhydrit, H y p e ro l, O rtizon , P ergen ol) zum D esinfizieren von M etallgegen ständen dienen können. — D ie R esultate w erden folgen d erm aß en zu sa m m en gefa ßt: R ein e W asser- stoffsu peroxydlsgg. greifen das E isen n ich t n ur n ich t a n , sondern konservieren es.
Erst, w enn die M enge H sO j sich du rch Z ers, so verm indert hat, daß das Eisen sich in dest. W . befindet, b egin n t die R ostb ild u n g. N ick el w ird von säm tlichen Präpa
raten n ich t angegriffen.
F ü r die D esin fek tion m etallener G eräte u n d Instrum ente aus E isen , Nickel, K u p fe r (je d o c h n ich t aus Silber) eign en sich 3°/öig e rein e W asserstoffsuperoxydlsgg.
D a s V erf. kom m t ü berall dort in B etra ch t, w o das S terilisieren du rch Auskochen n ich t ausführbar ist, also b eson d ers fü r zah närztlich e und tierärztliche Instrumente u n d fü r infizierte E ßgeräte. D a s Verhalten der W asserstoffsuperoxydpräparate gegen E isen ist ein K riterium fü r ih re R ein h eit; reines H sO , greift E isen w eder in 30°/oiger K on z, n och in V erd . an. M it H ilfe der E isenrk. ist es m öglich , die Rein
heit von W asserstoflsuperoxydpräparaten in b equem er W e is e zu ermitteln. Das v ö llig reine P erh y d rol erw eist sieh dadurch allen ändern P räp a ra ten , das 15%ige H ydrogen iu m peroxydatum pur. dem H yd rog en iu m peroxydatum inedicinale über
legen. D ie R k. liefert n ur dann zu verlä ssige R esultate, w enn dabei alle zufälligen äußeren V eru n rein igu n g en p ein lich verm ieden w e rd e n ; v o r allem muß einwand
freies dest. W . und g u te s , n ich t a lk aliabgeben d es G lasm aterial (Jenaer Glas) v erw a n d t w erden . F ü r die R ein h eit der H arnstoffw asserstoffsuperoxydverbb. ist ih r V erh alten g eg en K u p fe r ch a ra k teristisch er, w elch es von ihnen außer von Per
h y d rit angegriffen w ird. (M ediz. K lin ik 1913. 1— 4. Sep. vom V f., Darmstadt.) Bl o c h. H e i n r i c h M a r t in s , W ird die desinfizierende K r a ft einer l°lm-Stiblimatlösung durch Z u satz von S eife geschädigt? V f. b enu tzte zu seinen V erss. Festalkol (S. 171) und Schm ier- und K ern seifen , als B a k terien : S taph ylokokken , B act. coli und Milz
brand sporen . D e r Seifenzusatz sch ä d igte die Sublim atlsg. in ihrer baktericiden K ra ft in kein er W e is e , selbst w en n man einer S u blim atlsg. von 1 :1 0 0 0 4 g Seife zusetzte. (H yg ien . R d sch . 14. 125— 32. 1/2. B on n . H ygien isch es Inst. d. Univ.)
Pk o s k a d e k. E . J a h n , P y r icit, ein neues D esinfektionsm ittel f ü r die Schlachthofpraxis. Das P y ricit, v on Ro s e n z w e i g u n d Ba t j m a n n in Cassel h ergestellt, bildet ein grau
w eißes, etw as stäubendes, k örn ig-k rysta llin isch es P u lver, das einen leich t stechenden G eru ch b esitzt und an der L u ft reich lich W . anzieht, so daß es teilweise zerfließt.
In M engen von 2 — 3 % *n W . g eg eb en , lö s t sich das P u lv er in der Hauptsache leich t. N ach dem R eich sp a ten t N r. 216 31 2 u n d den A n g a b e n der Fabrik besteht das P y ricit aus N atrium disulfat und Borfluornatrium . D u rch Verm ischen des an sich sch on eine gu te D esin fektion s w rkg. aufw eisenden N atrium sulfats mit dem nur
schw ach w irken den N atrium borflu orid sollen sehr stark w irken de V erb b . zustande komm en, die w a h rsch ein lich Salze kom plexer SS. enthalten (C. 1 9 0 9 . II. 210S).
D ie A n g a b e n des Patentes und d er F irm a ü ber die Zus. des P y ricits w urden b e stätigt. D ie saure R k. d er v on den L s g g . a b gegeb en en D ä m p fe deu tet da ra u f hin, daß ein e flü ch tig e S. zu gegen ist, w ahrsch einlich B orfluorw asserstofisäure, die in wss. L s g . leich t in F lu orw a sserstoff und B orflu orid dissoziiert.
N ach den m itgeteilten U nterss. ist das P y ricit ein w irksam es D esin fek tion s
mittel, das an keim tötender K ra ft etw a w ie K resolsch w efelsä u re w irk t; gegen ü b er M ilzbrandsporen z eig t es eine leich te Ü b erlegen h eit sow oh l im V ergleich m it dieser, wie auch m it Carbolsäure. Sein e G iftig k eit ist n ur gerin g. Im allgem einen empfiehlt sich die A n w en d u n g des P y ricits in 3 % i g .L s g .; zur Z erstöru n g v on sehr resistenten K eim en , w ie z. B . der T u b erk elb a cillen und M ilzbrandsporen, sind jed och 5 % ig . L s g g . b ei m indestens 24-stdg. E in w irku n gsda u er n ötig. Z u beach ten ist, daß das P y r ic it m it F leisch w egen seines G ehaltes an B or- u n d F lu orw a sser- Btoffverbb. n ich t in B erü h ru n g kom m en darf. Es ist erh eblich teurer als K resol- achwefelsäure. (A rb b . K a is. G esu n dh .-A m t 4 7. 4 4 — 68. Januar. B erlin .) Pk o s k.
L il ia s C. J a c k s o n , L e s l i e M c N a b und A . C. H . R o t h e r a , D i e elektrische L e it
fähigkeit der M ilch wahrend des E ind am pfens. Vorschläge fü r ein praktisches Ver
fahren zur Bestim m ung des E n dpun ktes bei der H erstellung gesü ßter, kondensierter Milch. D ie elektrische L eitfä h ig k eit der M ilch w ird bestim m t du rch zw ei ent
gegengesetzte U m stä n d e: die B eförd eru n g des elektrischen Strom es durch die io n i
sierten Salze und den W id ersta n d , den d ie E iw eißstoffe, Fett, Z u cker, das k olloid a le Ca-Phoaphat u. a. leisten. E s w ar deshalb anzunehm en, d a ß , da der G rad der Ionisation der Salze beim E in dam p fen gerin ger w ird, und der W id e rs ta n d der anderen Stoffe größ er, m it zunehm ender K on zen trieru n g der M ilch eine schrittw eise Verminderung der Zunahm e der elektrischen L eitfä h ig k eit eintreten u. sch ließlich eine Um kehrung stattfinden w ird , w ob ei die elektrische L eitfä h igk eit mit Zunahm e der K onzentrierung der M ilch abnim m t. D ie s e A n nah m e kon nte du rch den V ers.
bestätigt w erd en ; es ergab s ich , daß b ei abgerahm ter M orgenm ileh ein h öch ster Wert für die elektrische L eitfä h ig k eit erreicht w urde b ei einer K on zen trieru n g auf 28°/0 T rock en rü ck sta n d m it 8% E iw eißstoffen . B eim K on zen trieren v o n mit Rohrzucker gesüßter M ilch lieg en die V erh ältn isse a n d ers; da tritt die U m kehrung bereits beim B egin ne der K on zen trieru n g ein, und es nim m t die elektrische L e it
fähigkeit schnell m it der Zunahm e der K on zen tration der M ilch ab.
Um nun aus d er elektrischen L eitfä h ig k eit einen Schluß a u f den G rad der Konzentrierung zieh en zu kön nen , b rin g t V f. in dem V akuum app. einen gesch lossen en, und mit fertig er, kon densierter M ilcb gefü llten K on trolla p p . a n , dessen L eitfä h ig keit während des K on zen trieru n gsvorga n ges eben so w ie d ie der zu konzentrierenden Milch ständig bestim m t w ird. S in d b e id e L eitfäh igk eiten gleich , od er stehen sie in eiuem bestim m ten, durch einen V orversu ch zu bestim m enden V erh ältn isse zu einander, so ist die K on zen trieru n g b eendet. (Journ. S oc. Chem. In d. 3 3 . 5 9 — 60.
31/1. Melbourne. B ioch em . D ep . U n iv.) Rü h l e.
F. L ö h n is , Über das B iorisatorverfah ren u n d die E nzym am ilch. V f. g ib t in Ergänzung und B erich tigu n g seiner früheren M itteilu ng (S . 802) a n , daß das Biorisatorverfahren n ich t von He r i n g, sondern von Lo b e c k erfun den w orden sei, und daß der w iederholte h öhere K eim g eh a lt der E n zym am ilch einerseits a u f u n ge
nügende R ein igu ng der F la sch en , andererseits da ra u f zurückzuführen s e i, daß dir1
ilch oft erat längere Z eit nach der Herat. zum V e rk a u f gelan gte. (M ilchw irtschaftl.
Zentralbl. 43. 5 9 - 6 1 . 1/2.) Rü h l e.
R.. S t e i n e g g e r , F örd eru n g der Lochbildung im Em m enthaler K äse. Durch Z usatz ein iger ccm ein er n eu en , alB „G a s o lin " bezeich neten Säurem ischung beim L abansatze w ird eine vorteilh afte F örd eru n g der L o c h b ild u n g erzielt. D as Mittel b eseitig t die U n vollk om m en h eiten , die dem früheren M ittel, dem „ Casol“ noch anhafteten. B eid e M ittel sind aus Veras., betreffend die B eh an dlu n g des Labes m it versch ieden en organ ischen S S ., h ervorgega n gen . (M ilehw irtschaftl. Zentralblatt
4 3 . 57— 59. 1/2. Bern.) Rü h l e.
0 . v o n H e l l e n s , Untersuchungen über den N ährw ert des finnischen R oggen
brotes. V on versch ieden en in F in n lan d geb rä u ch lich en R oggen b rota rten w ird das aus gleich en T eilen K artoffel- und R oggen m eh l besteh en d e K artoffelbrot am schlechtesten ausgenutzt. D ie aus R oggen sch rotm eh l allein geb a ck en en Brote bieten h in sich tlich der R esorp tion kein e groß en V ersch ieden h eiten dar mit Aus
nahm e der V erlu stprozen te fü r N . A m gerin gsten sind die V erlu ste b ei Aufnahm e des hartgetrockneten R og g en b rotes. D a s aus gleich en T eilen R o g g en - u. Gersten
m ehl geb a ck en e B rot w u rd e erh eblich b esser ausgenutzt als die aus reinem R oggen m ehl hergestellten Sorten. D ie b e i w eitem besten R esultate w urden je d o ch mit dem aus gebeu teltem R oggen m eh l g eb a ck en en B rote erzielt. Im allgem einen stellte sich in den Veras, des V fs . heraua, daß die R esorb ierb a rk eit des B rotes zu dem Cellu losegehalt desselben in um gekehrtem V erh ältn is stand. D ie m itunter in Finn
land verbrau ch ten N otbrotsorten , aus R oggen m eh l und K iefern rin d e oder gar aus Strohm ehl u n d K iefern rin d e h ergestellt, w erden äußerst sch lech t ausgenutzt und sind als N ahrun gsm ittel durchaua m in derw ertig und ungeeignet. (Skand. Arch. f.
P h y siol. 3 0 . 253— 84. 25/11. [20/6.] 1913. H eisingfora.) Ri e s s e r.