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A lfred B e y er, I n welcher Konzentration tötet wässeriger Alkohol allein oder in Verbindung m it anderen desinfizierenden M itteln E ntzündungs- und Eiterungserreger out schnellsten ab. Der 70 Gew.-°/„ige A. übertrifft alle anderen Alkoholkonzen­

trationeu bei weitem an bakterizider K raft, er w irkt beinahe 3U mal stärker als der 600/Oig. und über 4 0 mal stärker als der 80% ige A. Alkoholkonzentrationen unter 60% und über 80% B‘nd für praktische D esinfektion wertlos. Absol. A. h at bei F ernhaltung jeglicher Feuchtigkeit konservierende W rkg. auf Bakterien. Gemische von A. m it Chlf., Ä., Bzl., A ceton, G lycerin, CS2, PAe. übertreffen den wss. A.

nicht an bakterizider K raft. E a u de Cölogne w irkt stärker bakterizid als die ent­

sprechende Alkoholkonzentration, und zw ar scheint die bakterizide W rkg. desselben mit dem A lter zuzunehmen. Die meisten ätherischen Öle scheinen rein und in A.

gel. für praktische Desinfektion nicht verw ertbar zu sein. Die W rkg. der Carlol­

säure, des Lysols, der Kresolscife und des Kresols wird durch Lsg. in A. nicht w esentlich verstärkt. Jodalkohol übertrifft alle anderen Desinfektionsm ittel an bak­

terizider K ra ft und tötet selbst Milzbrandsporen innerhalb 1 Min. Schwache Jod- lsgg. erweisen sich schon bei 0,25% Jodgehalt bei Staphylokokkendesinfektion als absolut sicher. D ecolorierte, d. h. durch K ohle filtrierte Jo d tin k tu r ist der nicht entfärbten unterlegen, w irkt auch noch sehr stark bakterizid. Jothion (Jodwassor- stoffsäureester-Dijodhydroxypropan) behält seine W rkg. in wss. oder eiweißhaltigen L ösungsm itteln, steht jedoch in alkoh. Lsg. bedeutend hinter den reinen Jodlsgg.

zurück.

Die Unterss. m it Chlor-m-kresol ergaben eine sehr gute W irksam keit des Prä­

parates; die W rkg. des A. w ird selbst durch geringen Zusatz desselben ganz er­

heblich verstärkt. Milzbrandsporen w erden durch V erdünnungen bis zu 5 % in

% Stde. nicht abgetötet. U nverdünntes E u sa p yl (gleiehe Teile Chlor-m-kresol und rizinolsaures Kalium in wss. Lsg.) verniebtete M ilzbrandsporen in 5 Min. Das un- verd. P räparat verursachte nach jedem Gebrauch Gefühl von Pelzigsein u Kribbeln in den Händen. In alkoh. Lsg. greift es die H au t nicht merklich an. 5 Minuten langes W aschen m it Chlor-m-kresol (% % in 70% ig. A.) h at in 6 Fällen Keimfreibeit der H ände bew irkt; alkoh. Lsg. desselben h a t außer der Jo d tin k tu r die beste bak­

terizide W rkg. gezeigt. (Ztschr. f. Hyg. u. Infekt.-K rankh. 70. 225—72. Kiel. Hyg.

Inst. d. Univ.) Pr o s k a ü e r.

F r. C ro n er und C. N a u m a n n , Vergleichende Untersuchungen über die Desinfektions- wirkung von Sublimat un d Sublamin. Die durch die W rkg. des Sublimats in ihren Lebensäußerungen geschädigten Bakterien lassen sich durch geeignete Neutrnli- sationsm aßnahm en wieder iu den virulenten Zustand zurückführen. Es gelang, nach einer 28-tägigen Einw. einer 0,13°/oig. HgCl2-Lsg. au f Milzbrandsporen diese w ieder tierpathogen zu machen. A uch Staphylokokken lassen sich nach mehrtägiger Einw. gleichstarker HgCl2-L sg. weiterzüchten. Die W rkg. des H gCh sinkt dureh steigende Mengen zugesetzten Kochsalzes. A uf gleiche Mengen H g bezogen, ist die W rkg. des Sublamins (Quecksilberäthylidensulfats) schwächer als die des Subli­

m ates; sie ist. jedoch dann mindestens ebenso stark, w enn man letzterem so große Mengen NaCl zufügt, wie dies in den ANGERERschen P astillen der Fall ist. (Dtscb.

med. W ochenschr. 37. Nr. '39. Berlin. Inst. f. Infektionskrankh. Chem. Abtlg. Sep.

v . Vff.) Pr o s k a ü e r.

F . B o rd as, D ie Verwendung von Cellophan zum Einwickeln der Nahrungsmittd.

D as nach dem Br a n d e n b u r g e rsehen Verf. hergestellte, ungefärbte Cellophan (Einerosin und Cellafin) ist ohne weiteres f ü r den genannten Zweck v e rw e n d b a r.

Die gelbgefärbten Sorten (Saphyrin und Libellula) färben indessen unter gewissen Bedingungen ab. (Ann. des Falsifications 5. 93—95. Febr.) DüSTERBEHN.

B,, B u r r i und J . K ü rs te in e r , Z u r K lärung der Anschauungen über die redu­

zierenden Eigenschaften der Kuhmilch. (Vgl. Bu r r i u. Sc h m i d, Biochem. Ztschr. 36.

376; C. 1911. II. 1886.) Da die in roher Milch auftretenden Reduktionskräfte be­

reits für die praktische M ilchprüfung herangezogen werden, aber über dio G rund­

lagen der betreffenden Rkk. noch nicht die nötige Ü bereinstim m ung der A nschau­

ungen herrscht, haben Vff. an H and besonderer Verss. Erm ittelungen über die bei der E ntfärbung einer m it M ethylenblau gefärbten Milch beteiligten F aktoren an­

gestellt, Neben dieser M - R e a k ti o n w urde auch die F M - R e a k tio n berücksichtigt (vgl. Sc h a e d i n g e r, Ztschr. f. U nters. Nalirgs.- u. Genußm ittel 5. 1113; C. 1903.

I. 96). Die E ntfärbung kann durch reduzierende W rkg. von B akterien, durch die Tätigkeit von Milchenzymen und durch sonstige der Milch eigene Stoffe, die nicht zu den Enzymen gezählt w erden können, bew irkt werden.

A. E n t h ä l t d ie n o r m a l e f r i s c h e M ilc h n e b e n d e n B a k t e r i e n B e ­ s t a n d t e i l e , w e lc h e a u f M e t h y l e n b l a u r e d u z i e r e n d w i r k e n ? D a das aus Methylenblau entstehende Reduktionsprod. durch den 0 der L u ft leicht w ieder den Farbstoff g ib t, ist es bei Verss. zur P rüfung obiger F rage unerläßlich, den molekularen 0 m öglichst auszuschließen. Als zuverlässig hierfür ist allein der Auaerobenversehluß nach WRiGHT-BuRRi (vgl. Kü r s t e i n e r, Z entralblatt f. Bakter.

u. Parasitenk. II. Abt. 19. 202; C. 1907. II. 1706) anzusehen. Nach Sm i d t (Arch.

f. Hyg. 5 8 . 313; C. 1906. II. 1655) und Se l i g m a n n (Ztschr. f. Hyg. u. Infekt.- Krankh. 5 2 . 161; C. 1906. I. 772) beruht die E ntfärbung bei der M-Rk., nach letzterem auch bei der FM-Rk. auf W rkg. von Bakterien. Nach Tr o m m s d o r f f

(Zentralblatt f. Bakter. u. P arasitenk. I. A bt. 49. 291; C. 1909. I. 1030) gab asep­

tisch gewonnene, keim freie Milch die M-Rk. nicht, wohl aber die FM -Rk.; ebenso konnte Ru l l m a n n (Arch. f. Hyg. 73. 81; C. 1910. II. 1397) an völlig sterilen Milchproben das E intreten der M-Rk. nicht beobachten. D urch eigene Verss. an mit Form aldehyd, N aF oder Phenol versetzter Mileh konnten Vff. in Ü berein­

stimmung mit Tr o m m s d o r f f (1. e.) und Ru l l m a n n (1. c.) feststellen, daß in der normalen, rohen Mileh neben den Bakterien andere selbständige R eduktionsfaktoren in w e s e n t l i c h e m G r a d e n i c h t im Spiele sind; somit wird das V. einer der Milch eigenen R eduktase und sonstiger nicht zu den Enzymen zu rechnender Milehbestaudteile in A brede gestellt. A llerdings enthält jed e normale Milch neben Bakterien noch zellige Elem ente (Drüsenzellen, Leukoeyteu), die als lebend aufzu­

fassen sind und wie jedes lebende Plasm a reduzierend wirken. Die W rkg. dieser Elemente ist aber für die p r a k t i s c h e M i l c h b e u r t e i l u n g entschieden ohne Be­

deutung.

B. E n t s t e h e n b e im E r h i t z e n d e r M ilc h w e s e n t l i c h e M e n g e n r e d u ­ z i e r e n d e r S to f f e ? W egen der Einzelheiten der hierzu angestellten Verss. und der daran geknüpften E rörterungen muß auf das Original verwiesen werden. Es konnte festgestellt werden, daß einer Zunahm e der D auer des Erhitzens (Kochens) von Milch, die nach dem A bkühlen m it M ethylenblau gefärbt w urde, eine A b­

nahme der Entfärbungszeiten entsprach. Das bloße A uf kochen scheint noch nicht die B. w esentlicher Mengen reduzierender Stoffe zu bedingen, diese scheinen erst bei länger dauernder E rhitzung der Milch w enigstens auf Siedetemp. reichlich auf­

zutreten. ( Ru l l m a n n, Bioehem. Ztschr. 3 2 . 4 6 6 ; C. 1911. I I. 5 7 1 .)

C. I s t b e i d e r sog. S c h a r d i u g e r r e a k t i o n d ie A n n a h m e e i n e r d ie R e d u k tio n s W ir k u n g d e s F o r m a l d e h y d s a u s l ö s e n d e n , m i t d e n M ile h - b a k te r ie u in k e i n e m Z u s a m m e n h a n g s t e h e n d e n , e n z y m a r t i g e n S u b s t a n z g e r e c h t f e r t i g t ? Nach Sm i d t (1. c.) u. JE N S E N (Zentralblatt f. B akter. u. P ara- siteuk. II. Abt. 18. 211; C. 1907. II. 167) beruht das E intreten der FM-Rk. auf der Ggw. eines au f Form alin katalytisch w irkenden Ferm entes und nach Br a n d

(Müueh. Med. W chschr. 54. 821; C. 1907. II. 85) liegt das W irkungsoptim um dieses Fermentes bei frischer Mileh bei 70°. Nach diesen A rbeiten, sowie nach denen von Tr o m m s d o r f f (1. c.) und Ru l l m a n n (1. e.) und von Br e d i g und So m m e r

1 4 8 8

(Ztschr. f. physik. Ch. 70. 34; C. 1910. I. 1103) ist im Gegensatz zu S e l i g m a n n (1. e.) nicht m ehr daran zu zweifeln, daß die FM-Rk. der f r i s c h e n Milch eine t y p i s c h e E u z y m r e a k t i o u ist. Die Verss. K o o p e r s (Ztschr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genußm ittel 20. 564; C. 1911. I. 33) sprechen eher für als gegen die Ggw. eines Enzyms (vgl. auch R ö m e r uud S a m e s , Ztschr. f. U nters. Nahrgs.- u. Genuß­

m ittel 2 0 . 1; C. 1910. II. 689). D a die Besonderheit der Rk. offenbar in einer enormen Beschleunigung der R eduktionskraft des Form aldehyds zu erblicken ist, schlagen Vff. für das Enzym oder einen bestimmten, die gleiche W rkg. auslösenden Zustand eines vielleicht längst bekannten M ilchbestandteils die Bezeichnung

„ F o r m a l d e h y d a s e , “ vor. — D. W e l c h e R o l le s p i e l e n d ie B a k t e r i e n b e i d e r M - R e a k ti o n ? A uf G rund der hierüber vorliegenden Arbeiten ( C a t h c a r t und H a h n , sowie M ü l l e r , Arch. f. Hyg. 44. 295 ; 56. 108; C. 1906. II. 146;

J e n s e n , Moikereiztg. Berlin 19. 373. [1909]; Vff., Landw . Jahrbuch d. Sehweiz 24. 437. [1910]) hän g t die m ehr oder weniger rasche E ntfärbung einer mit M ethylenblau versetzten Rohmileh n u r m it der V erm ehrung der Milchbakterien zusammen. H insichtlich der A r t des reduzierenden P rinzips (vgl. C a k a p e l l e , Z entralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. I. Abt. 47. 546; C. 1908. II. 1280) sind Vif.

der A nsicht, daß die E ntfärbung eine unm ittelbar durch die Bakterienzelle, bzgl.

durch gewisse Plasm abestandteile derselben, hervorgerufene W rkg. ist; für das V.

enzym artiger Stoffe liegen keine Beweise vor (vgl. W lCHERN, Areh. f. Hyg. 72.

1; C. 1910. I. 1627 und H e f f t e r , Mediz.-Naturwiss. Archiv 1. 81; C. 1907. II.

822). — E. W i e v e r h a l t e n s i c h d ie B a k t e r i e n g e g e n ü b e r d e m FM- R e a g e n s ? Vff. fordern mit B r a n d (1. c.) auf G rund eigener Verss., daß die FM- Reaktion, wenn sie einwandfrei, d. h. nicht durch Bakterienwrkg. oder nicht durch die W rkg. anderer lebender Zellen beeinflußt sein soll, bei 70° uud nicht bei 45 bis 50° ausgeführt werde. Die Beobachtung von SCHERN (Biochem. Ztschr. 18.

261; C. 1909. II. 551), daß frische Milch frischm ilchender K ühe die FM-Rk. oft bei 70° n ich t, wohl aber bei 45° g ib t, scheint d arauf zu beruhen, daß das betr.

Enzym erst einige Zeit nach dem Beginn der L aktation au ftritt uud nach u. nach die Norm erreicht, und daß etw a erst vorhandene geringe Mengen des Enzyms durch die höhere Temp. bereits geschädigt werden bevor sie ihre W rkg. entfalten konnten. (Vgl. auch Re i n h a r d t u. Le i b o l d, Biochem. Ztschr. 31. 294; C. 1911.

I. 1234.) (Milchwirtschaftl. Z entralblatt 41. 40—44. 15/1. 68—74. 1/2. 101—5. 15/2.

134—40. 1/3. 168—72. 15/3. Bern-Liebefeld. Milchw. u. bakt. Aust.) Rü h l e. W . D. K o o p e r,

Sind Alkalität und

Peroxydase“ der Milch identische Begriffe?

Berichtigung eines im Ref. (vgl. S. 933) bereits richtig gestellten Zitats. (Ztschr. f.

U nters. N ahrgs.- u. Genußm ittel 23. 102. 1/2.) Rü h l e. O rla Je n se n ,

Wie sind die Kcllnerschen Stärkewerte für die Milchproduktion zu verwerten

? Die KELLNERschen S tä r k e w e r te gelten nu r für die M ästung aus­

gew achsener W iederkäuer; sie beziehen sich nu r au f die reine F ettablagerung und bisherige Verss., sie für die Fleisch- und Milchproduktion u n m i t t e l b a r zu ver­

wenden, sind verfehlt. Vf. zeigt, daß die Stärkew erte erst nach Umrechnung in M ilc h w e rte für die M ilchproduktion zu benutzen sind, und daß hierbei das Nähr­

stoffverhältnis au f eine ganz andere W eise berechnet w erden muß, als es bis jetzt üblich war. (Milchwirtschaftl. Z entralblatt 4 1. 161—65. 15/3.) RÜHLE.

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