toffelknollen (Solanum tuberosum). Abgesehen von Polysacchariden zeigen der Amylo
plast u. das Stärkekorn eine sehr ähnliche ehem. Zus. Der Amyloplast besteht aus Eiweiß, u. zwar einem Glucoproteid (ähnlich wie der Elaioplast u. das Sekretogen);
das Glucoproteid enthält gebundene Glucose u. Maltose. Im Stroma der Amyloplasten sind gefunden worden : freie Maltose, Lipoide (Öl u. Phytosterin), Enzyme, unter denen Peroxydase, Tyrosinase u. Phenolase, Clilorophyllase u. Oxydoreduklase nachgewiesen wurden. Unter den anorgan. Bestandteilen findet sich reichlich K , weniger Mg (nicht organ. gebunden); ferner S, Si u. sehr wenig Ca, Na fehlt gänzlich. Von Amino
säuren, die als Eiweißbestandteile enthalten sind, wurden nachgewiesen: Tyrosin, Histidin, Tryptophan, Arginin, wahrscheinlich auch Asparagin u. Asparaginsäure.
Das vom Amyloplast auf dem Stärkekorn zurückbleibende Eiweiß hat eine ähnliche Zus., enthält aber mehr freie Aminosäuren. Im Inneren des Stärkekorns wurde organ.
gebundenes Mg, P, S, Si u. eine sehr geringe Eiweißmenge gefunden. (Roczniki Farmacji 8. 29—129. 1930. Warschau, Univ.) Sc h ö n f e l d.
E 3. Pflanzenphysiologie. Bakteriologie.
O. L. Sponsler, Mechanismus der Zellwandbildung. Erläuterung des Dicken
wachstums der Zellwand in seiner Beziehung zu den Glucoseresten der Cellulose u. deren krystallinem Aufbau. (Technologie u. Chemie d. Papier- u. Zellstoff-Fabrikation 28- 20— 23. Beilage zu Wchbl. Papierfabr. 6 2 . 11/4. 1931.) Fr i e d e m a n n.
David Marine, Emil J. Baumann und Bruce Webster, Die relativen Mengen von jodabsorbierenden (reduzierenden) Stoffen in verschiedenen Pflanzen. Nach ander
weitigen Unterss. der Vff. enthalten Pflanzen kropfverhindernde Stoffe, die von Jod verschieden sind; der Gehalt an diesen Stoffen ist dem an reduzierenden (jodabsorbie
renden) proportional. Die physiolog. Bedeutung dieser Stoffe ist unbekannt; der Geh.
der einzelnen Arten ist sehr verschieden u. außerdem vom Wachstumszustand abhängig;
die rasch wachsenden Teile enthalten am meisten, während der Reife geht der Geh.
bei manchen Arten langsam, bei anderen rasch zurück; er vermindert sich ferner lang
sam beim Aufbewahren, rasch beim Trocknen. (Journ. biol. Chemistry 8 9- 213—19.
Nov. 1930. New York, Montefiori Hospital.) Os t e r t a g. C. M. Conrad, Eine furfurolhaltige Substanz als Spaltungsprodukt von Protopektin während der Reifung von Früchten. Nach früheren, jetzt wieder bestätigten Verss.
nimmt der Verbrauch an Protopektin bei der Reifung der Früchte zu. In gleichem Maße, wie sich dabei 1. Pektin bildet, wird ein furfurolhaltiger, in 70%ig. A. 1. Stoff frei, dessen Produktion sich verringert, sobald bei der Reifung der Protopektingeh. in der Frucht gesunken ist. Bei Zers, von Protopektin durch Kochen mit verd. Säure wird die furfurol
haltige Substanz in noch stärkerem Maße gebildet. Obwohl das Verhältnis Furfurol/
restliche Pektinfraktionen nicht ganz konstant gefunden wurde, ist anscheinend doch der Stoff ein Bestandteil des Protopektins u. das Eintreten von Umsetzungen bei der Reifeperiode erwiesen. (Plant Physiology 5. 93— 103. 1930. Sep.) Gr o s z f e l d.
Siegfried L. Malowail, Über die keimtötende Wirkung der ätherischen Öle. Im Anschluß an die Verss. von Co l l i e r u. Ni t t a (vgl. C. 1930. II. 1566) teilt Vf. mit, daß das physikal. Verli. der äth. öle, d. h. ihre Löslichkeit in verd. A. mit der bakteri- ciden Wrkg. im Zusammenhang steht. Die aldehydhaltigen Öle, die besonders wirk
sam sind, sind auch besonders gut 1. (Ztschr. Hyg., Infekt.-Krankh. 112. 93— 94.
15/1. 1931.) _ ’ Sc h n i t z e r.
P. J. Moloney und Edith M. Taylor, Wirkung gewisser Indicatoren zur Bestim
mung von Oxydations-reduktionspotentialen auf DiplUherietoxin. (Vgl. C. 1929. II.
2057.) Es wurde der Einfluß von in sterilen Phosphatcitratpuffermischungen ge
löstem 2-Chlorindophenol, 2-Methylindophenol, l-Naphthol-2-sulfoindoplienol, Me
thylenblau, Indigotetrasulfonat u. Indigodisulfonat auf Diphtherietoxin bei 36—39°
studiert. — Die Geschwindigkeit der Entgiftung steigt im Verhältnis zur steigenden Indicatorkonz. u. im pH-Bereieh 6,5—7,5, bei steigender Alkalinität. — Tabellen im
Original. (Trans. Roy. Soc. Canada [3]. 24. Sect. V. 127—32. Mai 1930.) No r d. Helmut Karnahl, Der Einfluß von anorganischen Jodverbindungen auf Vorkommen und Lebenstätigkeit einiger wichtiger Bodenbakterien. Vf. prüfte den Einfluß von KJ, K J 0 3, NaJ u. NaJ03 auf 3 Bodenproben. Die Konzz. pro Kilo bzw. pro Liter 1000 mg, 100 mg, 10 mg, 1 mg u. 0,01 mg Salz wurden untersucht u. zwar wurden festgestellt:
C02-Produktion in Erdproben u. in mit Erde geimpftem Bodenextrakt, Höhe der Keimzahlen, Intensität der Denitrifikation, der N-Bindung u. der Hjirnstoffzers.
Fördernde Wrkg. wurde in keinem Falle festgestellt. (Ztrbl. Bakter., Parasitenk., II. Abt. 82. 494—518. 6/2. 1931. Leipzig, Univ.-Inst, für Landw. Bakteriologie u.
Bodenkunde.) En g e l.
K,. Tierchemie.
Irvine H. Page und Wilh. Menschick, über das Vorkommen von Ergosterin im menschlichen Gehirn. (Vgl. C. 1930. II. 2276.) Es wurden die Absorptionsspektren
•der gereinigten Sterinfraktion aus Föten-, Neugeborenen-, Säuglings- u. Erwachsenen
gehirnen aufgenommen u. eingehend diskutiert. Bei Föten, Neugeborenen u. jungen Säuglingen treten in den Gehirnsterinen Absorptionsmaxima bei 294, 283 u. etwa 250 m/i auf. Die Maxima bei 294 u. 283 m/i gehören dem Ergosterin an, dessen Geh.
im Cholesterin von etwa 0,05% (bei Föten) bis weniger als 0,01% abnimmt. Dies ist bereits bei ^/„-jährigen Säuglingen erreicht. Der Träger der breiten Absorptions
bande bei 250 m/< ist noch völlig ungeklärt. Durch den Nachweis der Digitoninfällbar- keit u. durch die Prüfung der Veränderungen des Absorptionsspektrums bei der Ultra
violettbestrahlung wurden wesentliche Stützen für die Annahme der Identität des selektiv absorbierenden Cholesterinbegleiters mit Ergosterin erbracht. Die Absolut
menge des im Gehirn vorhandenen Ergosterins erreicht mit etwa 1 mg bei weniger als einjährigen Säuglingen ihr Maximum u. nimmt dann beträchtlich ab. (Biochem.
Ztschr. 231. 446—59. 16/2. 1931. München, Chem. Abt. der deutschen Forschungsanst.
f. Psychiatrie [Kaiser Wilh.-Inst.].) Ko b e l.
A . de Waele, Über das Vorkommen und die Bedeutung von Cholesterin in den Muscheln von Weichtieren. Die Schale von Anodonta cygnea enthält ebenso wie die Gewebe Cholesterin, nämlich 104,7 mg/kg, dessen Ggw. in der Schale aus dem Blute von der Schalenbldg. herstammt. (Natuurwetenschappelijk Tijdschr. 13. 51— 56.
25/2. 1931. Gent, Univ.) Gr o s z f e l d.
Albert Kirrmann, Beitrag zur Kenntnis der Ilämoglobine. Die 'prosthetische Gruppe des Hämoglobins von Chironomus. Im Anschluß an die Arbeiten Fi s c h e r s (vgl.
z. B. C. 1929. II. 3146) wird die Frage aufgeworfen, ob das Hämatin in allen Hämo- globinen dasselbe ist. Die Zahl der wahrscheinlichen Strukturen ist beschränkt, da sich die. bisher nachgewiesenen natürlichen Porphyrine u. Porphyrinkomplexsalze nur von den Ätioporphyrinen I u. III ableiten. Die Hämatine der Säugetiere, wie der Fische leiten sich vom Ätioporphyrin III ab. Ein Anhaltspunkt für eine Uneinheitlichkeit hat sich nicht ergeben. Während so im Bereich der Wirbeltiere die Einheitlichkeit der Farbstoffkomponente sehr wahrscheinlich ist, ist die Frage für die niedereren Lebe
wesen noch nicht geklärt. Vf. untersucht das Hämoglobin einer Insektenlarve des Chironomus. Einzelheiten bzgl. Abtrennung des Hämatins vgl. Original. Das erhaltene Hämatin wird in bekannter Weise in Hämin übergeführt. In Pyridin mit einem Tropfen
223*
3480 1931. I.
Hydrazinhydrat erhält man das Hämochromogenspektrum: I. 563— 55 0 ; II. 530— 522.
Das Hämin wurde nach der Mikromethode von Fi s c h e r u. Kö g l (C. 1924. II. 2591) in Mesoporphyrin übergeführt, u. dieses als Dimethylester u. dessen Cu-Komplexsalz charakterisiert. Das Blut von Chironomus enthält also die gleiche prosthet. Gruppe wie das Blut der Wirbeltiere. (Bull. Soc. Chim. biol. 12. 1146— 50. Sept./Okt. 1930.
Paris.) Ne u m a n n.
E6. Tierphysiologie.
Alfred Walter, Ilypophysenvorderlappenwirkung auf das strahlengeschädigte Ovarium. Erst 2 Monate nach der Eierstocksbestrahlung ist bei der Maus das Ovar exovuliert, sind die Follikel gänzlich geschwunden; es finden sich fast nur Thekalutein- zellen. Ein solches Ovar vermag den Brunstcyclus aufrecht zu erhalten. Die Theka- zellen müssen also Hormonerzeuger sein. In diesem Stadium reagiert das Ovar auf Vorderlappenimplantation nicht mehr. Die Implantation ist nur wirksam, so lange noch Eier vorhanden sind. (Endokrinologie 4. 1— 9. 1929. Breslau, Univ. Frauen
kim. Sep.) • Wa d e h n.
Egon Sonnenfeld, Hypophysenhinterlappenpräparate {Physormon) in der Geburts
hilfe. Physormon P r o m o n t a besitzt gegenüber allen anderen Wochenmitteln den geringsten Geh. an VOEGTLIN-Einheiten u. ist demnach in seiner Wrkg. allen gleich
wertig. Es entstehen daraus Vorteile. (Med. Klinik 27- 661— 62. 1/5. 1931. Breslau, Geburtshilfe. — Gynäkol. Abt. d. Städt. Krankenh.) Wa d e h n.
Enrico Macciotta, Adrenalin und Melanin. Polemik gegen SACCARDI (vgl. C. 1930.
I. 2912). (Boll. Societa Italiana Biologia sperimentale 4. 2 Seiten. 1929. Cagliari.
Sep.) Gr i m m e.
Giorgio Dominici, Untersuchungen über die Existenz eines nicht an Hämoglobin gebundenen Eisens im Blut. Vf. hat festgestellt, daß bei n. Individuen die Menge des nicht an Hämoglobin gebundenen Fe, des von Ba r k a nals „Transporteisen“ bezeichneten Fe, zwischen 0,92 u. 3,12 mg auf je 100 ccm Blut liegt. Die Menge steigt bei Er
krankungen, besonders bei Blut- u. Leberkrankheiten, zuweilen auch bei Diabetes u. Nierenerkrankungen. Der regulierende Einfluß der Leber auf den Fe-Stoffwechsel des Blutes scheint sehr groß zu sein. (R. Accad. Medicine Torino 1929. 6 Seiten.
Sep.) W EISS.
J. L. Mc Ghee, Hämoglobinregeneration bei Raiten und Menschen durch mit Metallen angereicherte Nahrungsmittel. Metall. Fe, Co, Mn u. Cu werden in Milch gebracht u. diese 12 Stdn. bei Eisschranktemp. aufbewahrt. Es lösen sich genügend große Mengen Metall, um Einfluß auf die Blutregeneration anäm. Tiere oder Menschen zu gewinnen. Geruch, Farbe oder Geschmack der Milch wird nicht verändert. (Science 7 3 . 347—48. 27/3. 1931. Emory Univ.) Op p e n h e i m e r.
Milton Smith Lewis, Eisen und Kupfer bei der Behandlung von Anämien im Kindesalter. (Journ. Amer. med. Assoc. 96. 1135—38. April 1931. Nashville, Tennessee,
Childrens Home Finding Soc.) OPPENHEIMER.
Samuel S. Shouse und Stafford I. Warren, Die vereinigten Wirkungen von kolloidalem Silber und hochfiltrierter Röntgenbestrahlung auf das blutbildende System bei Hunden. (Vgl. C. 1931. I. 2355.) Intravenöse Injektionen von kolloidalem Ag rufen bei Hunden schwere Anämie hervor. Diese Wrkg. wird durch gleichzeitige Be
strahlung mit Röntgenstrahlen noch gesteigert. (Journ. exp. Med. 53. 437—45. 1/3.
1931. Rochester, Path. Abt. d. Univ.) Ch a r g a f f.
Horst Jaeger, Über Zinkwirkungen. Zjnfcalze fällen Hühner- u. Serumeiweiß.
Im Überschuß des Zn-Salzes oder anderer Salze löst sich das gefällte Eiweiß wieder auf. Geringe Zn-Mengen wirken auf Eiweißgele (Fibrinflocken) quellungsfördernd, während größere Zn-Mengen entquellend wirken. Bei AgarrAgar werden die gleichen Verhältnisse beobachtet, nur weniger, charakterist. ausgeprägt. Lipoide werden durch Zn, ähnlich wie durch Cd, fast quantitativ gefällt. Geringe Zn-Konzz. fördern die Pepsinwrkg'., höhere Konzz. hemmen. Die baktericide Wrkg. (Bact. coli u. Bact. pyo- cyaneus) des Zn ist gering. Hefegärung (Sacch. cerevisiae) wird durch Zn bis herauf zu 5% gefördert. Wasser- u. Saponinhämolyse wird durch Zn vermindert oder auf
gehoben. Isoton. Zn-Salzlsgg. hämolysieren nicht. Geringe Zn-Konzz. beschleunigen zunächst die Tätigkeit des Flimmerepithels, um sie dann zu verlangsamen, während höhere Konzz. sofort hemmen. Geringe Zn-Konzz. beeinflussen das isolierte Frosch
herz wenig, mittlere Konzz. rufen Rhythmusstörungen hervor, größere Konzz. wirken lähmend. Zn lähmt gewöhnlich unter Abnahme des Tonus sehr rasch den isolierten
Darm u. Uterus, kleinere Zn-Konzz. steigern anfangs die Tätigkeit, hohe Konzz. wirken sek. tonussteigernd. Diese Wrkgg. sind mit Ausnahme der Dauerkontraktur durch hoho Zn-Konzz. reversibel. Der Angriffspunkt der lähmenden Wrkg. ist die Muskulatur.
Schließlich werden die Vergiftungserscheinungen an Fröschen, Mäusen, Kaninchen u.
Katzen studiert u. beschrieben. Eine sedative opiumähnliche Wrkg. des Zn konnte bei diesen Verss. nicht festgestellt werden. (Arcli. exp. Pathol. Pharmakol. 159. 139—53.
5/2. 1931. Halle, Pharmakol. Inst. d. Univ.) Ma h n. Peter Holtz, Einige pharmakologische Wirkungen bestrahlter Eiweißkörper und Eiweißspaltprodukte. (Vgl. C. 1931.1. 2078.) Wird stark verd., bestrahltes Serum ultra
filtriert, so gehen, die gefäßerweiternden Substanzen ins Ultrafiltrat über. Nach der Dest. des eiweißfreien Filtrats finden sich gefäßerweiternde Stoffe im Destillat (Aldehyde) u. im Rückstand (Histamin oder andere Imidazolderivv.). — Nach Ultraviolettbestrah
lung entfalten Histidinlsgg. eine histaminähnlichc erregende Wrkg. am isolierten Meer
schweinchendünndarm, Kaninchendarm u. -uterus, am Carotisstreifen des Rindes u.
am Froschgefäßpräparat. Verd. Serum (1:100) wirkt nach Ultraviolettbestrahlung ebenfalls darmerregend. Außer Histidin wird keine der anderen untersuchten Amino
säuren durch Bestrahlung darmwirksam. Die darmerregende Substanz des bestrahlten Serums dürfte daher Histamin oder jedenfalls ein Imidazolderiv. sein. ( Pf l ü g e r s
Arch. Physiol. 226. 559—77. 26/1.1931. Greifswald, Univ., Pharmakol. Inst.) Wa d e h n. M. Javillier u n d L. Emerique, Biochemische Untersuchungen über das Rubren.
(B u ll. Soc. Chim. biol. 12. 1362— 65. Dez. 1930. — C. 1931. I. 1312.) Be r g m a n n. M. Schmidtmaun, Die durch Vigantol im Tierexperiment erzeugbaren Knochen
veränderungen. (Vgl. C. 1930. I. 1491; II. 2280.) Verss. an einer großen Anzahl ge
sunder, wachsender Tiere (Ratten, Kaninchen), raohit. Tiere (Ratten) u. ausgewachsener Tiere( Ratten, Katzen, Kaninchen). Eingehende histolog. Unterss. der dabei auftretonden Vorgänge in den Knochen u. der Knochenbldg. Bei der Vigantolwrkg. auf den Knochen wird ein Unterschied zwischen jungen u. erwachsenen Versuchstieren festgestellt. Bei ersteren zeigen sich frühzeitige u. ständige Knochenveränderungen, die beschrieben werden. Bai Heilung der experimentellen Rattenrachitis handelt es sich um die gleichen histoiog. Veränderungen wie bei der Vigantolwrkg. auf den gesunden, wachsenden Knochen. Die Vigantolwrkg. wird wesentlich verstärkt durch gleichzeitige oder folgende Kalkfütterung. Bei erwachsenen Tieren sind nicht mit Regelmäßigkeit Knochenverändcrungen durch Vigantol zu erzielen, doch können erhebliche Verände
rungen, besonders als Spätschäden, auftreten. Ob es eine eigentliche Vitaminüberschuß
erkrankung gibt, konnte nicht erwiesen worden. Abbildung zahlreicher histolog.
Schnitte von Knochen. (Virchow’s Arch. pathol. Anat. Physiol. 280. 1— 17. 4/2. 1931.
Leipzig, Univ. Pathol. Inst.) Sc h w a i b o l d.
Earl W . May, Über die Vorbeugung der Rachitis bei frühgeborenen Kindern durch den Gebrauch von Vioslerol 100 D. An einer größeren Anzahl von frühgeborenen Kindern wurde beobachtet, daß regelmäßige Eingabe von Viosterol 100 D (bestrahltes Ergo
sterin, 100 mal wirksamer als standardisierter Lebertran) eine erhebliche Verbesserung des Gewichtes, des Allgemeinbefindens, der Hämoglobinkonz., des Calcium-Phosphor
spiegels u. der Knochenentw. verursachte. Nach den ersten 10 Tagen wurden 45 bis 60 Tropfen für 8— 10 Wochen als beste Dosis gefunden, später wurde allmählich auf 20—30 Tropfen täglich zurückgegangen. Lebertran hätte in entsprechender Mengo nicht eingegeben worden können. (Journ. Amer. med. Assoc. 96. 1376—-80. 25/4. 1931.
Detroit.) Sc h w a i b o l d.
F. E. Chidester, A . G. Eaton und N. K. Speicher, Vergleich zwischen der Be
strahlung der Nahrung und der zusätzlichen Bestrahlung der Tiere in bezug auf den Vitamin-A- und Vitamin-D-Mangel. Verss. an Ratten mit Vitamin-A-freier Nahrung ( Sh e r m a n Nr. 380) mit Zusatz von Vitamin D (bestrahltes Ergosterin) u. mit zusätz
licher Ultraviolettbestrahlung zeigten, daß der anregende Effekt von Vitamin D etwa 10 Tage andauerte u. dann abfiel. Die zusätzliche Bestrahlung ergab einen stimulierenden Effekt auf das Wachstum nur für kurze Zeit, wobei der Effekt nicht so groß war wie bei Zusatz von Eisenjodid. Unter gegebenen Bedingungen ergeben sich somit keine An
zeichen einer Hypervitaminose. (Science 73. 190— 91. 13/2. 1931. West Virginia,
Univ.) Kl e v e r.
C. Levaditi und Li Yuan Po, Die verkalkende Wirkung des bestrahlten Ergosterins