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Robert W intgen, ■rExperimentalmiter8uchmigen iiber das Wesen des Gerb- twrganges. I. Zusammenfassung nach W i n t g e n u. LO w e n TH AL (Ztschr. f. physik.

Ch. 109. 378;' Kolloid-Ztschr. 34. 289; C. 1924. II. 813. 1165). (Collegium 1924.

457—66; Ledertechn. Rdscli. 17. 25—27. 38—40.) G e r n g r o s s . Robert W intgen, Expcńmentaluntersuclmngen iiber das Wesen des Gerb- vorganges. H. (Ygl. yorst. Ref.) Im maximalc.n Fallungspunkte werden bei An- wendung ein u. derselben Gelatinesorte yon 1 Grammaąuiyalent kolloidem Chrom- oxyd immer dieselben Gelatinemengen gefallt. Dadurch laBt sich berechnen, daB das Aquivalentaggregatgewicht des Micellions yerschiedener guter Gelatinesorten, berechnet auf wasserfreie Substanz, 28500 bis 31500 betragt. Aus dem osmot.

Druck ergibt sich nach neuerliclier Best. ein Mol.-Aggregatgewicht von 30500. So- mit fallen Aquivalent- u. Mol.-Aggregatgewicht^usammen, also ein Gelatineteilchen

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254 H xx l. Le d e r; Ge r b s t o f f e. 1925. II.

tragt e in e elektr. Ladung. Vielleieht ist dies verursacht durch die Schwainmigkeit u. leichte Zertrennbarkeit der Gelatinmicellen, die beim Auftreten selbst nur zweier gleicher elektr. Ladungen auf einem Teileheń infolge elektrostat. AbstoBung sofort in 2 einfach geladene Teileheń zerfallen. Bei starkerer Auf ladung durch v erd .' Siiure oder Lauge, sowie bei 100° ergeben aich Mol.- bezw. Verbindungsgewiclite von 800—900. Man kann aus ehromgarer Haut oder Gelatine durch Waschen mit verd. Siiure alles Cr20 3 bis auf ca. 3,7% entfernen. Diese Menge entspricht un- gefahr dem Gewicht an Cr20 3, das nach den Fiillungsverss. von einem Cliromoxyd- sol mit der Aquivalentaggregation (Anzahl Mol. Crs0 3, die auf eine elektr. Ladung entfallen) 7,8 notig wiire, um die entsprechende Menge Kollagen zu fiillen, wenn dessen Aquivalentaggregatgewicht 30000 gesetzt wird. In den teclm. Cr-Briihen liegt ein feindisperses elektrolytreiches Cr20 3-Sol vor, k e i n biis. Cr-Salz, wie bisber vermutet. Notig ist, daB das Sol so fein dispers ist, daB die Cr20 3-Teilelien die Gelatinegallerte bezw. Blosse zu durclidringen vermogen. Der eigentliclie Gerb- vorgang besteht in einer Fallung der positiv geladenen Micellionen des kolloiden Cr20 8 durch die entgegengesetzt geladene kolloide EiweiBhautsubstanz. (Collegium

1925: 1—13. Koln, Univ.) Ge r n g r o s s.

Raphael Ed. Liesegang, Die elektroTieutrale Zone in der Gerberei. Nach W lNTGEN (vgl. vorst. Ref.) sind fiir die maaimale gegenseitige u. gerbwirksame Fallung von Gelatine durch Chromoxydsole beatimmte Mengenyerhaltnisse notig, entsprechend der Aquivalentaggregation u. TeilchengroBe der betreffenden zur An- wendung kommenden beiden Kolloide. Diese Mengenverhaltnisse sind bei An- wendung teehn. Cr-Briihen u. Hiiute in der Cliromgerberei gewiB nicht gewahrt.

Beim Eindringen des sehr hoch dispersen Cr-Soles' in die Gelatine oder Blofie werden jedoch die zur Gerbung notwendigen engbegrenzten Konz.-Verhaitnisse zwischen Crs0 3 u. Kollagen (Glutin) dadurch lokal erreicht, daB sich wahrend der DifFusion ein Konzentrationsgefalle des Crs0 3 einstellt. Dieae Zone gerberisch wirk- samer Konz.-Verhaltnisse wird elektroneutrale Zone genannt. (Collegium 1924.

466—68. Frankfurt a. M., Univ.) G e r n g r o s s . G. D. Mc Laugh.lin und E. B,. Theis, Chemische Betrachtung des Weichens v m KalbfeUen. (Ledertechn. Rdsch. 17. 27—28. — C. 1924. II. 907.) G e r n g r o s s .

PaeBler, Bei-icht iiber die Tałigkeit der Deutschen Versuchsamtalt fiir Leder- Industrie zu Freiburg i. Sa. wahrend der Jahre 1922—1924. Mitteilungen iiber die Unterss. verschiedenster vegetabil. Gerbmittel, ferner interessanterer Falle (Ano- malien, VerfiŁlschungen), die sich bei der laufenden Unters. von Ledern u. Hilfs- stofFen fur die Lederindustrie im Berichtsjahr ergeben haben. (Ledertechn. Rdsch.

17. 17—23. 28-31.) G e r n g r o s s .

Karl Freudenberg, Der heutige Stand unserer Kenntnisse der naturlichen Gerbstoffe. Zusammenfassung seit dem letzten Bericht, Collegium 1921. 10; C. 1921.

I. 829. Mol.-Gew.-Best. von intaktem aber nicht fraktioniertem Tannin in Bern- steinsauremethylester geben 1690 bis 1793; Dekagalloylglucose verlangt 1700.

Ace-tyliert man im Catechin, dessen Formel O / --- -x ___OH (s. nebenst) jetzt ziemlich sicher gestellt

| CH— CH2— ^>OH ist, die sekundare Alkoholgruppe, so 1 ^ 1 --- ICH(OH) — nimmt die Losliehkeit des Catechins ab,

OH seine Gerbnatur zu. Somit sind die

Phenolhydroxyle fur den Gerbstofi’- charakter, der auBerdem mit steigender Sehwerloslichkeit des Komplexes waehst, yerantwortlich. Monoacetylcatechin ist ziemlich bestandig, wahrend Catechin in wss. Lsg. in einen amorphen, sehr U. Gerbstoff iibergeht. Letzteres hat (vgl.

Formel) die auBerordentliche Neigung der o-Oxybenzylalkohole zur Selbstkonden- satión, die gewiB auch bei den Phenol-Formaldehydkondensationen eine Rolle spielt.

1925. II. H x x i; Le d e r; Ge r b s t o f f e. 255 So konnen bei Catechinen wie bei den eigentlicheu GerbstofFen dureh Selbstkonden- sationen yerwickelte, sich gegenseitig an der Krystallisation liindernde, kolloid 1., bei Erreichung besonders hoher Kondonsationsstufen endlich ausflockende Gemische entstehen u. die Struktureliemie wird luiufig wie beim Tannin nur das Struktur- prinzip aufzukliiren in der Lage sein. (Collegium 1924. 413—19.) GERNGROSS.

R alp h 0. P h illip s , Die Wichtigkeit besserer Standardisierung. I. Teil. Haut- pulver. Erwiłgung, daB das HaUtpulyer mit dem Altem sich in bezug auf Wirk- samkeit andern konne. Ilautpulyer, das 24 Stdn. bei 150° F. (ca. 35°) aufbewahrt wurde, gibt um 0,12% erholiten Gerbstoffgehalt, 24 Stdn. lang gefrorenes Ilaut- pulyer ein Mehr von 0,05%. Aueli die Aciditat der Ilautpulyer soli yon der Temp.

beeinfluBt werden. In der Diskussion wird der Ansicht, daB sich das Hautpulver beim Lagern Sndere, entschieden widersproehen. (Journ. Amer. Leather Chem.

Assoc. 19. 732—41. 1924. Brooklyn [N. Y.], Tannin Corp.) Ge r n g r o s s. R alp h 0. P h illip s, Die Wichtigkeit besserer Standardisierung. II. Teil. Kaolin.

(I. vgl. yorst Ref,) Der yersehiedene Feinheitsgrad, der spurenweise Gehalt von Alkali oder Siiure u. Eisen im Kaolin fiihrt zu betrachtlichen Differeuzen bei der Best. des Unlosl. u. auch der NichtgerbstofFe, bei der Beurteilung yon Farbę u.

Aciditiit yon Gerbstoffbriihen. Daher ist Standardisierung notig. (Journ. Amer.

Leather Chem. Assoc. 19. 742—44. 1924.) Ge r n g r o s s. Georges H ugonin, Der Gebrauch von Chinhydronelektroden fiir die Messung der Wasserstoffionenkonzentrationcn von Gerbbriihen. Eingehende Beschreibung der Theorie, PrUfung u. Anwendung der Chinhydronelektrode nach E. Bi il m a n n (Ann.

de Chimie 15. 109; C. 1921. III. 1009). Die gesatt. Chinhydronelektrode gibt nur bei PyrógallolgerbstofFen (Tannin, Sumach, Kastanie) nicht bei Protocatechugerb- stofFen (Quebracho, Mimosa, Mangroye) tjbercinstimmung mit der colorimetr. u. der gewofinlichen Wasserstoffelektrodenmethode. Man muB trachten, diese Schwierig- keit zu uberwinden, da die Chinhydronanordnung einfaclier, raseher, bzw. praciser ais die anderen Verff. arbeitet. (Journ. Amer. Leather Chem. Assoc. 20. 52—73.) Gg.

H. T. Beans und E rn e st L ittle , Gebrauch der Cadmiumhalbzelle fiir die Be­

stimmung des Sauregrades von Gerblosungen. (Vgl. Ind. and Engin. Chem. 17. 252;

C. 1925. I. 2598.) Gerblsgg. werden mit Vorteil elektrometr. auf pjt gepriift. Auf Grund ihrer Verss. empfehlen Yff. hierfur die Cadmiiuneleklrode. (Ind. and Engin.

Chem. 17. 413—14. New York [N. Y.].) Gr i m m e. S. Loewe und F. L ange, Erfahrungen mit der Ogankalireaktion bei einigeń Markenpraparaten der Gerbsto/fgruppe. Die Rk. kann sowohl durch Eintragen yon gepuffertem KCN in Substanz, wie auch durch tropfenweisen Zusatz von konz.

KCN-Lsg. angestellt werden. In allen Fallen ist die H,-Zahl des Rk.-Gemisches zu berileksichtigen u. unter Umstiinden durch Laugenzusatz zu yariieren. Die Beobachtungen deuten auf die Pufferbefahigung mancher gerbstoff haltiger Stamme hin, die bisher nocli keine Beobaclitung gefunden hat. In der benutzten Anordnung gaben, auch ohne Laugenzusatz, bei der Alkalisierung durch den KCN-Zusatz allein, positiye KCN-Rk. Tannin Ba y e r (im Gegensatz zu einer Gerbsaure Ka h l b a u m), Tannigen KnOLL, Tannalbin, Reargon u. Tannyl Ge h e. Bei starker Alkalisierung wird die Rk. auch von Gerbsaure Ka h l b a u m u. Optannin Kn o l l in maBiger bezw.

schwacher Intensitat gezeigt. Targesin gibt die Rk. nur bei starker Alkalisierung, dann aber in schonster Ausb. Auch die J 2-Rk. der Gerbstoffpraparate zeigt aus- gepragte Abhangigkeit von p H der Priifungslsg. — Die Frage, was die KCN-Rk.

speziell bei den gepriiften Gerbstoffpraparaten anzeigt, mufi yorlaufig offenbleiben;

es ist nicht sicher zu entscheiden, ob sie sich hier ais Rk. auf freie, praformierte Gallussaure bestatigt, oder auf Gallussaure, die erst im Yerlauf der Alkalieinw.

abgespalten wird, oder ob hier der seltenere Fali einer Rk. anderer Gerbstoff- komplexe yorliegt. (Arch. der Pharm. 263. 107—12. Dorpat, Uniyers.) Die t z e.

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2 5 6 H XX[V. PnOTOGEAPHIE. 1925. II.

XXIV. Photograpłne.

A. Seyew etz, Der augenblickliche Stand unserer Kenntnisse iiber das latente Bild und die Empfindlichkeit der photographischen Emulsionen. Die Natur des latenten Bildes ist noch nicht mit Sicherheit bekannt. Man nimmt an, daB durch das Licht Reduktionszentren an den Kornoberflachen entstehen (Keime), die den aufgenommenen Energieąuanten entsprechen. Vf. verfolgt u. Mk. das Fortschreiten der physikal. Entwicklung. Anfangs sind die Teilchen, die sich aus denf Keimen entwickeln, so klein, daB ihre Gestalt nicht festgestellt werden kann; im Laufe der Entwicklung entstehen Polyeder, die die GroBe der urspriinglichen AgBr- Korner iiberschreiten. Die Keime lassen sich nach dem Fixieren der belichteten Platte nicht einfach durch ein Bad yergroBern, in dem Ag in statu nascendi ge- bildet wird, sondern erst dann, wenn man sie vorher mit einem Reduktionsmittel, z. B. Formaldehyd behandelt. Vf. zieht daraus den SchluB, daB die Keime kein metali. Ag sind, sondern eine Modifikation des AgBr, yielleicht ein Subbromid.

Durch Oxydationsmittel, z. B. Cr03, H N 03, KMnO.,, Ks[Fe(CN)J kann das latente Bild zerstort werden. Yon Na^SjO,, wird es ebenfalls angegrifFen, aber langsamer ais reines AgBr, besonders dann, wenn 30°/oig. Lsg. mit einem Zusatz von Atzkali oder NH3 yerwendet wird. Mit Hilfe dieses Loslichkeitsunterschiedes kann das latente Bild isoliert werden.

Behaudlung mit Na-Arsenit liat iilmliche Wrkg. wie Belichtung. Die Theorie yon R enw ick, wonach es sich dabei um eine elektr. Aufladung der kolloidalen Teilchen handelt, wird abgelehnt, weil dann alle Reagentien, die kolloidales Ag koagulieren, in derselben Weise wirken muBten. Das Na-Arsenit wirkt so, daB es gewisse Teile des Korns, die sich in einer niedrigeren Oxydationsstufe befinden, reduziert Nach LUppo-Cramer wird durch CrO„ die Empfindlichkeit der Emulsion um so mehr yermindert, je empfindlicher die Platte ursprunglich war; nach C la r k laBt sich die Empfindlichkeit nicht vollstiindig zerstoren. Vf. zieht daraus den SchluB, daB die groBe Empfindlichkeit den Keimen zuzuachreiben ist, daB aber auch das AgBr etwas lichtempfindlicli ist. — AgCl u. AgBr krystallisieren kub., AgJ hexagonal oder kub. Der Durclimesser der Korner schwankt zwischen amikroskop. GroBe u. ca. 10 a ; in der Praxis werden Emulsionen mit Kornern von nicht uber 3 fi angewendet. Jedes Korn hat seinc eigne Empfindlichkeit Die bei der Entwicklung entstehende Menge Ag wiichst mit der Dauer derselben; dabei nimmt die Anzahl der entwickelten Korner zu. Im allgemeinen sind die empfind- lichsten Platten diejenigen mit den groBten Kornern, S v E D B E R G u. To y haben aber gezeigt, daB die Reduktionakeime eine noch groBere Rolle spielen ais die Korn- groflen. Bei gleicher Entwicklungsdauer ist die Anzahl der beeinfluBten Keime eine Funktion der Belichtungsdauer. Die Entstehung der Keime erfolgt wahr­

scheinlich schon bei der Herst. der Emulsion. Dabei bildet sich eine Substanz, die kein Ag-Halogenid ist, aber ais Photokatalysator wirkt. Na-Araenit, II20 2, 0 3, SnCl^ u. NaH2P 0 2 beeinflussen diese Substanz wie das Licht, wJi.hrend die Reagentien auf gewohnliches AgBr keinen EinfluB haben. Die Wrkg. von C r03 zeigt, dafi eine begrenzte Menge eines andersartigen Stoifes yorhanden ist, der yermntlich die Empfindlichkeit der Emulsion yerursacht. Dringend notwendig er- scheint die Unters. des noch uubekannten Einflusses der Gelatine. (Chimie et

Induatrie 13. 355—60.) K e lle r h a n jj.

P riu t^ d in O tr i u a n y SchluB der Redaktion: den 22. Juni 1925.