F. Livet, Beitrag zum Studium der Rolle der Elektrolyten bei der Färberei der Baum
XVI. Nahrungsmittel; Genußmittel; Futtermittel
Bünger, Glet, Kulterer und Meetz, Versuche über die Einwirkung der Bestrahlung von Milchkühen mit der künstlichen Höhensonne. Die Verss. ergeben nicht die geringste Einw. der Bestrahlung auf die Milchleistung, weder auf Milchmenge, noch auf Fett
geh. Auch das Lebendgewicht u. der Gesundheitszustand werden nicht beeinflußt.
Die Unters, des Blutes der Kühe auf Hämoglobin u. Erythrocyten ergab keine Ver
änderung infolge der Bestrahlung. Die Unters, auf den Geh. des Serums an Ca u. P ergab das gleiche Resultat. Im Rattenvers. zeigte sich eine schwache Mehnvrkg. bei der Milch der bestrahlten Kühe. (Landwirtschi. Jahrbch. 72. Erg.-Bd. I. 201— 02.
Mohr, Geruchs- und Geschmacksbeeinflussung der Milch durch das Sonnenlicht.
Milch läßt sich, in braunen Flaschen aufbewahrt, länger im Sonnenlicht vor Geruclis- u. Geschmacksänderungen schützen als in weißen, grünen oder blauen Flaschen. Licht von größeren Wellenlängen als 500 fi/x scheint unwirksam zu sein. Die Veränderungen setzen vor allem am Eiweiß ein. Luftabschluß wirkt schützend, ebenso Sättigung mit C 0 2. Wahrscheinlich werden die Rkk. durch Luft-Oa ausgelöst. (Landwirtschi.
Jahrbch. 72. Erg.-Bd. I. 179. 1930. Kiel.) Grimme. Mohr, Vitamin-D-Anreicherung in der Milch. Die Verss. mit verschiedenen Be- strah'ungslampen ergaben, daß die ScHOLLsehe Lampe die beste Wrkg. hat, der App.
von Wamoscher kommt ihr fast gleich, die Systeme Scheidt u. Vit a-Ra y fallen stark ab. Die Provenienz der bestrahlten Milch- u. Butterarten übt keinen Einfluß auf den erzielten Vitamingeh. aus, bei Milch auch die Homogenisierung u. die Temp.
nicht. Sehr gut ist bei Milch auch der Zusatz des Vitaminpräparates an Stelle der Be
strahlung, welche auch kostspieliger ist. (Landwirtschi. Jahrbch, 72. Erg.-Bd. I. 176
bis 177. 1930. Kiel.) Grimme.
Mohr, Versuche über halbfeste Buttermilch. Halbfeste Buttermilch in guter Be
schaffenheit erhält man, wenn man stark gesäuerte Milch kurz mit direktem
Wasser-Priorr. 28/3. 1925 u. 1/10. 1925.) M. F. Mü ller.
1930. Kiel.) Grimme.
1930. II. HXVI. N a h r u n g s m i t t e l ; G e n u s z m i t t e l u s w . 2971 dampf aufkocht u. dann eindampft. Säuregrade von 40 S. H. sind unbedingt erforder
lich. Gleichgute Ergebnisse erzielt man durch Eindampfen verhältnismäßig süßer Buttarmilcli oder Magermilch mit nachfolgender Säuerung. (Landwirtschi. Jahrbch
7 2 . Erg.-Bd. I . 182. 1930. Kiel.) Gr i m m e.
T. P. Hilditch und Eveline E. Jones, Die Fettsäuren und, Olyceridkomponenten von Neu Seeland-Butter. Die Zus. der Butterfettsäuren wurde durch fraktionierte Dest.
der mit W.-Dampf flüchtigen Fettsäuren u. fraktionierte Hochvakuumdest. der Methyl
ester der nicht flüchtigen Fettsäuren, die nach der Pb-Salz-A.-Methode zuerst in 2 Gruppen in bekannter Weise getrennt worden sind, ermittelt. Die Fettsäuren bestehen aus: 3 % Butter säure, 2 % Capronsäure, 1 % Caprylsäure, 2 % Caprinsäure, 4 % Laurin
säure, 11 °/0 Myristinsäure, 28% Palmitinsäure, 9 % Stearinsäure, 33— 3 4 % Ölsäure, 4— 5 % Linolsäure. Die Methode zur Best. der Glyceridstrulctur bestand in der Oxy
dation des Butterfettes unter Bedingungen, bei welchen die ungesätt. Glyeeridanteile zu sauren Prodd. oxydiert, während die gänzlich gesätt. Glyceride unangegriffen bleiben (Permanganatoxydation in Acetonsuspension). Die untersuchten Butterfette ent
hielten etwa 30% voll gesätt. Glyceride; diese enthalten dieselben Fettsäuren, wie das ganze Butterfett u. zwar in einem wenig abweichenden Mengenverhältnis; jedoch enthalten die voll gesätt. Glyceride etwas weniger flüchtige Fettsäuren. Wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Glyceridanteil durchweg um gemischte Glyceride. Die übrigen 70% des Buttorfettes bestehen aus gemischten Glyceriden gesätt. u. ungesätt. Fett
säuren im Verhältnis 104 Moll, gesätt. zu 100 Moll, ungesätt. Fettsäuren. Das Fett enthält mindestens 36% M o n o o l e o - d i - g e s ä t t i g t e s G l y c e r i d u. höch
stens 18% Triolein (oder 36% D i o l e o - m o n o - g e s ä t t . G l y c e r i d e ) ; wahr
scheinlich ist nur eine kleine Menge reines Triolein enthalten. In runden Zahlen dürfte das Butterfett bestehen aus 30°/o gemischten vollgesättigten Glyceriden, 3 6 % Monooleo-di-gesätt. Glyceriden u. 34% Dioleo-mono-gesätt. Glyceriden. Mit Ausnahme der ungesätt. Fettsäuren sind die Fettsäuren gleichmäßig über das gesamte Fett verteilt. (Analyst 5 4 . 75— 96. 1929. Liverpool, Univ.) Sch önfeld.
Mohr, Versuche über Haltbarkeit der Butter. Die Verss. bestätigten die amerikan.
Angaben, daß erst Tenfpp. von —16 bis —20° genügen, um n. Handelsbutter eine gute Haltbarkeit zu verleihen, hierbei ist es gleich, ob es sich um ungesalzene, schwach oder stark gesalzene Butter handelt. Wasserlässigkeit u. Haltbarkeit stehen in keinem Zusammenhang, desgleichen spielen die W.-Verteilung u. der absol. W.-Gch. keine Rolle. (Landwirtschi. Jahrbch. 7 2 . Erg.-Bd. I . 181. 1930. Kiel.) Gr i m m e.
Mohr, Versuche über Wassergehalt der Butler. Verss. zur Feststellung der Faktoren, welche den W.-Geh. der Butter bedingen. Im Korn hat die Butter einen W .-Gch. bis zu 50% . je tiefer die Temp. des Waschwassers, desto größer der W.-Geh, je kleiner das Korn, um so größer der W.-Geh. infolge Vergrößerung der Oberfläche des Fettes.
Einen besonderen Einfluß übt die Rahmkühlung u. die Vorbehandlung desselben aus.
Sein Säuregrad hat keinen Einfluß auf den W.-Geli. der Rohbutter. Waschen mit Salzwasscr bewirkt bei steigender Konz, eine deutliche Verminderung des W.-Geh.im Korn. Durch Kochen wird er zunächst erniedrigt, steigt aber nach Erreichung eines Minimums bei weiterem Kochen wieder an. Butter aus schlecht gekühltem Rühm hat stets höheren Geh. als aus tief gekühltem Rahm. Trockonsalzen, wie Salzen in Salz
lake wirken jo nach Stärke der Salzgrade u. Konz, der Lake erniedrigend. Im Sommer kann ein Übersteigen der W.-Temp. über die Knettemp. den W.-Geh. erhöhon. Mit steigendem Fettgeh. des Rahms nimmt der W.-Geh. der Butter ab. Sommerfett zeigt kleinere W.-Adhäsion als Winterfett, plötzliche Tiefkühlung erhöht die Adhäsion gegenüber langsamer Abkühlung. Zwischen Butterfett u. Salzlake herrscht geringere Adhäsion als zwischen Butterfett u. W . (Landwirtschi. Jahrbch. 72. Erg.-Bd. 1. 180
bis 181. 1930. Kiel.) Grimme.
T. S. Krishnan, Silageversuche in Bangalore. Mit Negerhirse durchgeführte Silage- verss. ergaben für Bangalore wesentlich andere Resultate als sie in England beobachtet sind. Vor allem fällt das hohe Verhältnis flüchtige Basen: Aminosäuren auf. Echte Eiweißstoffc werden weitgehend abgebaut, Asparngin verschwindet fast vollständig.
Das Silageprod. ist reich an flüchtigen, arm an nicht flüchtigen Säuren. Buttersäure trat niemals auf. Kohlenhydrate werden stark abgebaut, der Aschengeh. geht zurück.
(Memoirs Dpt. Agricult. India Chemical Series 1 0 . 237— 59/ Juli 1930.) Grimme. E. Parisi und I. Cosmo, Untersuchungen über Anthocyane in „direkt erzeugenden Hybriden“ . Die Anthocyane farbiger Weintrauben geben bei der Isolierung nach
2972 H XVI. Na h r u n g s m i t t e l; Ge n u s z m i t t e l u s w. 1930. II.
W lLLSTÄTTER gleiche, rotgefärbte Lsgg., einerlei, ob es sich um reine europäische bzw.
amerikan. Stämme oder um Hybriden aus beiden handelt. Man kann sie durch ge
eignete Behandlung mit FeCl3 differenzieren. Man arbeitet wie folgt: Der mit Hilfe von HCl gewonnene wss. Auszug wird mit Amylalkohol ausgeschüttelt u. die rot- gefärbte amylalkohol. Lsg. mit dem gleichen Vol. W ., welches Spuren FeCl3 enthält, geschüttelt. Bei amerikan. Trauben bildet sich ein reichlicher dunkelblauer Nd. an der Berührungsfläche beider Schichten, während der Amylalkohol zunächst violett wird, um sich nach einigen Stdn. zu entfärben. Bei deutschen Trauben bildet sich kein Nd., auch bleibt die Farbe der Lsg. lange Zeit gleichgefärbt. Bei Hybriden färbt sich der Amylalkohol rotviolett u. scheidet auch den charakterist. Nd. ab, die Fl. entfärbt sich jedoch nicht. — Besprechung der wichtigsten Anthocyanliteratur. (Italia Agrieola 1930. Nr. 5. 10 Seiten. Mai Bologna. Sep.) Gr i m m e.
Edmund von Horvath, Deutschland, Genießbar machen von schimmligem Getreide, Gemüse, u. dgl. Man trocknet und reinigt die betr. Prodd. zunächst bei einer Temp.
bis 55° bis die überschüssige Feuchtigkeit entfernt ist, worauf man sie bis höchstens 5 Min. der Ein w. von ultravioletten Strahlen unter ständigem Umrühren unterwirft.
(F. P. 685 806 vom 29/11. 1929, ausg. 17/7. 1930.) Sc h ü t z. Hermann Bollmann, Hamburg, Verfahren zur gleichmäßigen Verteilung von Pflanzenphosphatiden in Mehl u. dgl., dad. gek., daß die grobgemischten Bestandteile in einer Schneckenpresse, gegebenenfalls unter Erwärmen, zu Stücken gepreßt u. dann gemahlen werden. (D. R. P. 508 353 Kl. 53 k vom 6/7. 1928, ausg. 27/9.1930.) Sch. Jossf Parschik, Wien, Herstellung eines aufgeschlossenen Vollkornbrotes aus ver- mahlenen Getreidefrüchten, bei dem der kleiehaltige Mehlanteil mit W . vermengt u. bei etwa 50— 70° enzymat. aufgeschlossen wird, dad. gek., daß hierbei die gesamte für die Brotbereitung nötige W.-Menge dem kleiehaltigen Mehlanteil zugesetzt u. die Maische nach Aufschließung bei der erwähnten Temp. der natürl. Selbst^bkühlung bis auf 30° durch etwa 8— 10 Stdn. zwecks Vervollständigung der enzymat. Auf
schließung überlassen wird, worauf die so aufgeschlossene Kleie dem Vordermehl zugesetzt u. die Teigmasse sodann in bekannter Weise vergoren u. verbacken wird.
Der Kleiemehlauszug wird einer Sauergärung unterworfen unter Verwendung eines Sauerteiges, der eine säurebildende Bakterienart enthält, die dadurch bestimmt ist.
daß ihre Größe 0,35 ¡i u. ihre Form ähnlich der der Mikrokokken ist, mit Annäherung an die Rechteckform u. daß sie sowohl die Diplokokkenform als auch dreizeilige Form u. Kolonienbldg. durch Aneinanderreihen einzelner Zellen nach zwei verschiedenen zueinander senkrechten Richtungen aufweist. Der aufgeschlossenen Kleiemasse wird der gesamte Sauerteig in einer Menge von 10% auf einmal zugesetzt u. nach erfolgter Sauergärung wird die restliche Gesamtmenge des Vordermehles gleichfalls auf einmal beigefügt u . in bekannter Weise fertig gearbeitet. (O e . P . 1 1 8 8 2 0 vom 16/8. 1929,
ausg. 25/8. 1930.) M. F. Mü lle r.
Hans Päffgen, Deutschland, Gewinnung der toxischen Substanzen aus Tabakrauch durch Adsorption mittels trockner Adsorptionsmittel, wie akt. Kohlen oder Silicagel.
Zwecks besserer Adsorption wird der Tabak mit aromat. Substanzen, insbesondere äther. Ölen, wie Pfefferminzöl, in A. oder Ä. gel., getränkt oder die Adsorbentien werden damit getränkt, z. B. vermag Silicagel, das noch 20— 25% W. enthält, diese aromat.
Substanzen aufzunehmen u. festzuhalten. (F. P. 685 864 vom 30/11. 1929, ausg. 18/7.
1 9 3 0 .) ... M. F. Müller.
Heinrich Büning, Deutschland, Erhöhung des Fettgehaltes der Milch. Die Er
findung betrifft eine weitere Ausbildung des Verf. nach F. P. 645 941 und besteht darin, daß man in 60— 70 Tie. Milch 30— 40 Tie. h. Fett unter hohem Druck bei 30— 40°
einspritzt. Vor oder nach dem Zusatz des Fettes wird die Milch mit Eigelb unter einem Druck von etwa 150 Atm. homogenisiert. Der erhaltene Crem wird bei 70— 80° pasteu
risiert und dann abgekühlt. (F. P. 36 671 vom 9/4. 1929, ausg. 19/7. 1930. Zus. zu
F. P. 645941; C. 1929. I. 589.)
' Schütz.Victorine Alice Marchal, Frankreich, Herstellung von Butter. Man vermischt Lab mit der zur Butterbereitung dienenden Sahne, wodurch die Dauer der Herst. verkürzt w ird.' Zwecks Verbesserung des Geschmacks können noch Aromastoffe, z. B. Kümmel u. Anis, zugesetzt werden. Durch Zugabe von NailCO., zu dem Lab-Sahnegemisch wird das Ranzigwerden der Butter verzögert. (F. P. 687 115 vom 23/12. 1929, ausg.
5/8. 1930.) Schütz.
1930. II. Hxvn. F e t t e ; W a c h s e ; S e i f e n ; W a s c h m i t t e l . 2973 [russ.] K. P. Kardaschew und I. R. Chezrow, Standardmethoden der sanitären Milchunter
suchung. Moskau: Sanitäts-Inst. des Moskauer Gesundheitsamtes 1929. (54 S.)