E. Canals, Über die Inversion des Bohrzuckers in der alkalischen Kupferlösung
XVI. Nahrungsmittel; Genußmittel; Futtermittel
C. 0 . L e v in e, In Südchina gewonnene Milch. Sie stammt von europäischem Vieh, das auB Australien, Amerika und England eingeführt worden ist und viel, aber fettärmere Milch gibt, von dem eingeborenen Wasserbüffel (Bubalus bubalis Lyd.), der hauptsächlich als Zugtier gehalten wird, und von dem eingeborenen Höckervieh („gelbe Kuh“ genannt, Abart des Bob indicus). In den Milchwirt
schaften bei Canton und Hongkong sind von 16C0 Kühen 1200 europäischer Ab
stammung. Wasserbüffel geben 1,4—6,8 kg, im Mittel 2 kg Milch täglich, die aber sehr fettreich ist. D ie gelben Kühe geben etwa ebensoviel oder etwas weniger Milch als die Wasserbüffel; die Milch jener ist fettärmer als die Milch dieser, aber noch bedeutend reicher daran als die Milch europäischer Kühe. D ie Zus. der dreierlei Milche ist etwa (°/0):
Europäisches Vieh
Wasserbüffel in Canton Gelbe Kuh
F e t t 12,60 3,80 8,60
P r o t e i n e ... 6,04 3,35 — Z u c k e r ... 3,70 5,96 — A s c h e ... 0,86 0,82 — Die Milchkühe erhalten als Kraftfutter eine billige Sorte Eeis u. Weizenkleie;
einheimische Kühe werden außerdem auf die W eide getrieben; europäische Kühe erhalten dafür täglich frisch geschnittenes Gras; sie werden im Stalle gehalten, da sie der Fiebermücke nicht zu widerstehen vermögen. (Philippine Journ. of Science 15. 91—104. Juli 1919. Canton [China], Ch r i s t i a n College.) Kü h l e.
W arren K. Sisson und W . D enis, D/ff Chlorgehalt der Kuh- und Ziegenmilch und hei der Säuglingsernahrung gewöhnlich gebrauchte Formeln. (Vgl. Journ. Biol.
Chem. 46. 483; C. 1921. III. 384.) Der Cl-Gehalt der Milch ist in erster Linie abhängig von der Milchmenge, in den gebräuchlichen Kuhmilchmischungen meist bedeutend höher alB in Frauenmilch, besonders hoch in Mischungen mit starker Molkenkonz, und in Eiweißmilch. (Amer. Journ. of dis. of childr. 23. 431—37.
1922. Boston, Mass. Gen. Hosp.; Ber. ges. Physiol. 15. 56. Ref. Gy ö r g y.) Sp i e g e l. Ch. P orch er, Einige Worte über die Ziegenmilch. In einer vergleichenden Zusammenstellung der Zus. der Ziegen- und Kuhmilch bekämpft Vf. besonders die Ansicht, daß man durch Änderung der Ernährung die Ziegenmilch der Frauenmilch annähem könne, da jene wie Kuhmilch dem „Caseintypus“, Frauen- und Einhufer
milch dem „Albumintypus“ angehört. (Lait 2. 340—47. 1922; Ber. ges. Physiol. 15.
19. Ref. Kk z y w a n e k.) Sp i e g e l.
Otto E isen er , D ie Bübenblattrocknung. Zusammenfassende Erörterung der einschlägigen Fragen in technischer und insbesondere wirtschaftlicher Beziehung.
Sie wird empfohlen, da sie bei der gegenwärtigen Vollendung die Zubereitung eines versand- und marktfähigen Handelsfuttermittels ermöglicht. (Ztschr. Ver. Dtsch.
Zuckerind. 1922. 206—16. August. [20/6.*] Berlin.) Rü h l e. D au d e, Entbitterung von Lupinen. Zusammenfassende Erörterung an Hand der Patentschriften. (Ztschr. Ver. Dtsch. Zuckerind. 1922. 633—48. Sept.) Rü h l e, W. T hom ann, Vergleichende Versuche über die Zusammensetzung und Verdau
lichkeit von JRohstroh und aufgeschlossenem Stroh. In seiner einleitenden Besprechung der Entw. des Strohaufschlußverf. legt Vf. besonders dar, daß fast bei sämtlichen Verff. mehr oder weniger große Mengen leicht verdaulicher Nährstoffe bei dem der Behandlung des Strohes mit Alkalien folgendem Auswaschen verloren gehen. Durch das neue Verf. des Vfs. (vgl. D. R. P. 328782; C. 1921. II. 273) werden diese Ver
luste vermieden. Fütterungsverss. mit dem in dieser W eise hergestellten Kochstroh zeigten, daß an Schweine von demselben nur 300—400 g pro Tag und Kopf mit
V. 2. 8
106 X V I . Na h b ü n g s m i t t e l; Ge n u s z m h t t e l; Fu t t e b m i t t e l. 1923. I I . einigem Erfolg verfüttert werden können. Daa gleiche Kochstroh als Kinderfutter enthält in 100 kg vergleichbarer Trockensubstanz rund 50 kg Stärkeeinheiten. Das Kind verträgt Tagesrationen von 4—5 kg Kochstroh pro Tag recht gut. Als Milch
viehfutter scheint es sich weniger gut zu eignen. Die in der vorliegenden Mit
teilung wiedergegebenen Yersuchsergebniase über künstliche und natürliche Ver
dauung und die Zus. der nach verschiedenen Methoden aufgeschlossenen Cellulose bei der analytischen Unters, der Futtermittel sind bereits in einer früheren Ver
öffentlichung des Vfs. (vgl. Mitt. LebenBmittelunters. u. Hyg. 11. 287; C. 1921. I.
582) mitgeteilt worden. Die Feststellung der Verdaulichkeit der Strohsorten ergab bezüglich der Rohnährstoffe folgendes: Die Verdaulichkeit der Rohfaser wird von 47°/o im Rohstroh auf 70°/o im neutralen Kochstroh u. auf 75% im ausgewaschenen Kochstroh erhöht. Der Verdauungskoeffizient der N-freien Extraktstoffe wird um 7% beim neutralen Kochstroh und um 14% beim ausgewaschenen Kochstroh ver
bessert. Entsprechend liegen die Verhältnisse für die organische Substanz. Der Anteil an verdaulichem Eiweiß geht durch den Aufschlußprozeß vollständig ver
loren; es wurde sogar noch eine Eiweißdepression festgestellt. Die Auswaschver- luste beim Aufschluß von Winterweizenstroh, mit 5 kg NaOH 5 Stdn. lang gekocht, betrug hinsichtlich der Rohnährstoffe 22,6%, beim Be c k m a n n-Stroh 21% der Trockensubstanz deB aufgeschlossenen, aber nicht ausgewaschenen Strohes. (Sonder- Abdr. a. d. Landw.-Jahrb. d. Schweiz 1921. Promotionsarbeit der Eidgen. Techn.
Hochschule in Zürich 1921; Bi e d. Zentralblatt f. Agrik.-Ch. 51. 263—68. Oktober 1922. Ref. Me t g e.) ______________________ Be b j i j.
N elso n H en ry F ooks, Preston, Maryland, V. St. A ., Verfahren zum Erhitzen von Nahrungsmitteln in Konservenbüchsen oder ähnlichen Gefäßen. D ie die Nah
rungsmittel enthaltenden Büchsen werden durch einen eine Heizfl. enthaltenden ge
schlossenen Behälter mit Hilfe einer in diesem rotierenden rahmenartigen Förder
anlage unter dauernder rollender Bewegung hindurchgeführt. D ie Heizfl. wird hierbei auf über 100° erhitzt und ein Kochen derselben durch Einleiten eines G ases, z. B. Luft, unter Druck verhindert. (E. P. 156994 vom 22/1. 1920, ausg.
10/2. 1921.) Rö h m e b.
A lb ert A nd rew K e lly und B en jam in D an iel Jon es, England, Konservierungs
mittel für Nahrungsmittel. Dasselbe besteht aus einem Gemisch von Natrium- pentaborat mit anderen Borverbb., z. B. Borax und Borsäure. (F. P. 527372 vom 19/11. 1920, ausg. 25/10. 1921. E. Prior. 20/11. 1919.) Rö h m e k.
D eutsches N ä h rm ittel-W erk Dr. E ic h lo ff ß. m. b. H., Greifswald, Verfahren zur Herstellung eines dem Fleischextrakt ähnlichen Produktes aus Magermilch, bei welchem nach Beseitigung des Milchzuckers die anderen Milchbestandteile hydroly
siert werden, dad. gek., daß man die Milch durch Trocknen in eine feste M. ver
wandelt und dieser den Milchzucker durch Digestion mit h., schwach angesäuertem W . entzieht, worauf der Rückstand in bekannter W eise der Hydrolyse bis zur B.
von Aminosäuren unterworfen wird. — Hierdurch werden unter Entfernung des Milchzuckers alle abbaubaren Eiweißstoffe in einem Vorgang der Hydrolyse zu
gänglich gemacht. (D. R. P. 361738 Kl. 53i vom 27/1. 1918, ausg. 17/10.
1922.) Rö h m e e.
E m il K ip p , Ahrensburg, Verfahren zur Herstellung von Brot und ähnlichen Gebacken, dad. gek., daß die von der Talgschmelze kommenden, hydraulisch aus
gepreßten Grieben, nachdem sie gemahlen oder schrot- bezw. kornartig zerkleinert sind, dem Teig zngesetzt • werden, worauf man diesen in der üblichen W eise der Gärung üherläßt und bäckt. — Das Gebäck ist infolge seines Fettgehaltes nahr
haft u. bedarf keines besonderen Fettaufstriches. (D. R . P. 3 6 0 3 2 2 Kl. 53 k vom
2/10. 1917, ausg. 2/10. 1922.) Rö h m e k.
1923. II, XVI. Na k e u n g s m i t t e i,; Ge n t j s z m i t t e l; Fu t t e r m i t t e l. 107
J . S ch w eitzer & Cie., Frankreich (Seine), Verfahren und Vorrichtung zur Be
handlung von Getreide und anderen Körnerfrüchten mit Kälte zwecks Konservierung und Vorbereitung für die Müllerei. Getreide o. dgl. wird durch geeignete Kälte
mittel abgekühlt oder zum Gefrieren gebracht und dann entweder in Kühlhäusern aufbewahrt oder direkt vermahlen. D ie Vorr. besteht z. B. aus einem doppelwan
digen, außen mit einer Wärmeschutzmasse versehenen Behälter. In der doppelten Wandung sind von einer Kühlsole durchflossene Köhren gelagert, über die das Getreide von oben nach unten durch den Zwischenraum läuft. (F. P. 528161 vom
29/5. 1917, ausg. 8/11. 1921.) R ö h m e k .
H einrich F ran ck Söhn e G. m. b. H ., Berlin, Verfahren und Vorrichtung zur Imprägnierung von gekörnten, grieß- oder mehlförmigen Stoffen m it durch ein Druck
mittel bei erhöhter Temperatur zerstäubten flüssigen oder gelösten anderen Stoffen.
(Oe. P. 8 6 0 4 0 vom 25/7.1919, ausg. 25/10. 1921. D. Prior. 3/12.1918. — C. 1921.
IV. 1071.) Rö h m e b.
The G iltspur C om pany L td., London, Verfahren zur Herstellung eines aro
matischen, trockenen Kaffeextrdktes. E i n aus gemahlenen gebrannten Kaffeebohnen durch Ausziehen mit h. W . gewonnener u. bis zur Trockne eingedampfter Kaffee
extrakt wird pulverisiert u. mit etwa 1—5 Gew.-% feinst vermahlenen gebrannten Kaffeebohnen innig vermischt. (Oe. P. 86 0 3 3 vom 2 3 /5 . 1 9 1 6, ausg. 2 5 /1 0 . 1 9 2 1 .
E . Prior. 1 3 /2 . 1 9 1 5 .) Rö h m e b.
A n to in ette Gonrrier, Frankreich (Seine), Verfahren zur Herstellung eines Nah
rungsmittels. Milch wird mit Zucker, Vanille, Schokolade o. dgl. und Agar-Agar oder einem ähnlichen Gelatinierungsmittel so lange gekocht, bis der größte Teil des W. verdampft ist, worauf man das Prod. in Formen gießt und abkühlen läßt.
D ie losgeschnittene M. wird mit Zucker überpulvert und in einem auf geeignete Temp. erhitzten Ofen etwa 2 Stdn. erwärmt, um die Verdampfung des W. zu ver
vollständigen u. auf der Oberfläche einen Zuckerüberzug zu bilden. (F. P. 5 2 8 9 9 9
vom 19/6. 1917, ausg. 22/11. 1921.) Rö h m e b.
M. A. Mc Leod, Cape Town, Südafrika, Verfahren zur Konservierung von Fischen. D ie Fische werden gereinigt, leicht gesalzen, an der Luft getrocknet, in frischem W. gewaschen und wieder an der Luft getrocknet, worauf man sie in eine durch Kochen von „Gannabosch“ (Salzkraut) erhaltene Lsg. eintaucht und abermals trocknet. (E. P. 1 6 8 6 0 3 vom 2/9. 1921, Auszug veröff. 26/10. 1921.
Prior. 3/9. 1920.) Rö h m e b.
C asein Company o f A m erica, New York, Verfahren zur Herstellung von Trockenmilch. D ie frische Milch wird unter Vermeidung hoher Temp., z. B. im Vakuum, so weit eingedampft, daß sie die Konsistenz sehr dicker Sahne hat, was ungefähr einer D . von 15° B6. entspricht. Das Prod. wird auf rotierenden Zylindern, die innen zweckmäßig durch h. W . auf etwa 72—77° erhitzt werden, getrocknet und dabei der Einw. eines über die Milchschicht streichenden Luftstromes von etwa 85—88° ausgesetzt. Die erhaltene Trockenmilch ist leicht und vollständig in k. W . 1. (0e. P. 88 8 1 4 vom 26/11. 1913, ausg. 26/6. 1922. A. Prior. 11/4.
1913.) Rö h m e b.
A d olp h W ie n e r L issauer, W a lter L ouis F le isc h e r , R o b ert E u g en e K eyes, New York, übert. an: A m erican D r y in g Processes, Inc., New York, Verfahren zum Trocknen von Milch und ähnlichen Flüssigkeiten. In eine Trockenkammer wird am unteren Ende ein h. Luftstrom derartig eingeführt, daß er eine an den Wänden der Kammer entlang laufende Kurve bildet (und dann Idie Kammer am oberen Ende verläßt. In die konkave Seite dieser Luftkurve wird die zu trocknende Milch o. dgl. in fein verteiltem Zustande eingespritzt, worauf sie in trockener Pulverform auf den Boden der Trockenkammer fällt. (E. P. 147 927 vom 9/7.' 1920, ausg. 13/10. 1921. A. Prior. 27/3. 1919.) Rö h m e b.
8*
108 XVIII. Fa s k b- tj. Sp i n n s t o f f e; Pa p i e k üSW. 1923. n . V er ed elu n g sg ese llsc h a ft für N ahrungs- und F u tte r m itte l m . b. H., Bremen, Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Stroh (z. B. von Getreide, Hülsen
früchten u. dergl.) oder ähnlichen durch ihren Rohfasergehalt charakterisierten Stoffen, wie Spreu, Mais, Waldgras usw., durch Aufschließung desselben m it Lauge. (Oe. P.
88 817 vom 17/4. 1919, ausg. 26/6. 1922. D . Prior. 23/8. 1918. Zus. zu Oe. P. 80876.
— C. 1922. II. 157 [V en a fu V e r e d e lu n g B g e s e lls c h a f t fü r N a h r u n g s - u nd
F u t t e r m i t t e l m. b. H .].) R Oh m e r.
H e in r ic h Oexmann, Groß-Lichterfelde, Verfahren zur Herstellung von F utter
mitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem. (Oe. P. 8 5 9 7 5 vom 30/10. 1919, ausg.
25/10. 1921. D. Priorr. 13/3. 1915 und 10/8. 1915. — C. 1920. IV. 92. 1921.
IV. 663.) Rö h m e r.
XVIII. Faser- und Spinnstoffe; Papier; Cellulose;
Kunststoffe.
J o s. P ok orn y, Über einige wichtige, aber übersehene Eigenschaften m it Ätznatron oder Natriumchromat (alkalischer Chrombeize) mercerisierter Baumwolle. Mercerisieren mit NaOH verleiht der Baumwollfaser schwach basische Eigenschaften, ähnlich den basischen Eigenschaften der Wolle. Mercerisierte Baumwolle nimmt also aus k.
oder h. angesäuerten wss. Lsgg. saure Farbstoffe auf. Möglicherweise ist diese Eigenschaft mercerisierter Baumwolle deshalb übersehen worden, weil man bisher meist h. sauer gewaschen hat. D ie B. einer aktiven labilen basischen Verb. wächst mit der Stärke des verwendeten NaOH. Noch stärkere basische Eigenschaften erhält Baumwolle durch die alkal. Cr-Beize von Hoba.CE Ko eCh l i n. Mit ihr be-
■ handelte Baumwolle fixiert alle sauren Farben, auch direkte, in viel tieferen Tönen, als nach den üblichen direkten Färbeverff. möglich ist, auch schwach saure chemische Verbb. sulfonierter Farbstoffe um so stärker, je mehr S 0 8H-Gruppen vorhanden sind. Sie fixiert auch andere Metallbeizen. Vorschriften für die Herst. der alkal.
Cr-Beize werden mitgeteilt. (Journ. Soc. Dyers Colourists 38. 248—50. Oktober
1922.) Sü v e b n.