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W. H um nicki, Über die chemische Zusammensetzung des einheimischen Mehles.

Vf. untersuchte verschiedene Sorten des poln. Weizen- u. Boggenmehles, Weizen- und Roggenkleie und, als Vergleichsmuster, amerikan. Weizenmehl in bezug auf den Gehalt an W., N-haltigen Substanzen, Asche und Cellulose und auf ihre Acidität. Außerdem wurde mit jeder Probe eine mkr. Unters, und die VOGELsche Rk. durchgeführt. Die Resultate sind in einer Tabelle zusammengestellt. (PrzemyBl Chemiczny 6. 106 — 11. Mai 1922. W arschau, Handelsschule, Lab. der Waren­

kunde.) Lo b ia.

A rpin und M T. Peeaud, Bestimmung der Größe der Brote. Das Verf., das Brot in einem geeigneten Gefäße mit Hirse- oder Rübsensamen bis zur Fülluog des Gefäßes, dessen Fassungsvermögen für diese Samen ohne Brot vorher feBt- gestellt wurde, zu überdecken, die gebrauchte Menge der Samen zu wägen und aus dem Unterschiede beider Gewichte u. der D. der Samen da3 Vol. zu berechnen, ist keineswegs genau. Vff. verfahren deshalb derart, daß sie das Brot zunächst äußerlich mit Modellierton (60 g auf ein Brot von 350 g) einreiben, um die Rinde nach Mög­

lichkeit zu glätten, dann darauf mittels Pinsels eine Kautschuklsg. (Bzn.) auftragen und nach dem Trocknen noch eine dünne Schutzhaut von Firnis aus Cellulose­

acetat, gel. in Amylacetat, geben, der mittels Preßluft aufgespritzt wird (30—35 ccm).

Nach dem Trocknen des Firnis befestigt man am Ende des Brotes einen Griff, an dem man es in W. versenken kann. Das Eintauchen soll so schnell als möglich erfolgen (20—30 Sekunden), da die Schutzschicht leicht erweicht, kann man das Eintauchen höchstens einmal wiederholen. (Ann. des Falsifications 15. 394— 98.

Nov. 1922. Lab. des Grands Moulins de Paris.) RÜHLE.

K ropf, Verschiedene Behälter für Milch und Rahm in neueren Konstruktionen von Metall, Holz und Beton, nebst Isolierungen und Zubehör. (Vgl. Milchwirtschaft!.

Zentralblatt 51. 145; C. 1922. IV. 766.) Kurze Beschreibung einiger solcher Be­

hälter. (Milchwirtschaft. Zentralblatt 51. 229—31. 15/10. ■ 1922. Tapiau, O.-Pr.) Rü.

Kropf, Verschiedene Molkereigeräte zur Aufbereitung von Milch und Rahm sowie zugehörige Betriebseinrichtung. Vf. bespricht Milchfilter und Milchsiebe nach Ein­

richtung u. Wirksamkeit, sowie einen Rahmkippbehälter. (Milchwirtschaft!. Zentral - blatt 51. 2 5 7 -5 8 . 15/11. 1922. Kassel.) R ü h l e .

L. B oyer und P. Sajoua, Die Milch des korsischen Schafes. Die fragliche Milch ist sowohl hinsichtlich ihrer Art als auch hinsichtlich der Menge, in der sie von dem einzelnen Tiere erzeugt wird, bemerkenswert. Die zu den einzelnen untersuchten 12 Proben gehörigen Tiere, deren Menge von 2—21 Stück bei der einzelnen Probe schwankte, gaben innerhalb 24 Stdn. je Tier 210—927 ccm Milch. Die mittlere Zus.

sämtlicher Proben war: Trockenrückstand 200,1 (169,4—227,7), Fett 79,7 (56,3 bis 101,4), Lactose 50,3 (47,9—56,0), Casein 56,3 (50,0—69,3), Asche 9,4 (7,9-11,4). Die Milch des korsischen Schafes steht somit nach Art und Menge an erster Stelle, ob­

gleich den Schafen keinerlei Sorgfalt hinsichtlich Pflege u. Zuchtwahl zuteil wird.

(Ann. des Falsifications 15. 402—5. Nov. 1922. Ajaccio.) R ü h l e . B. Sjollem a und J . E. v an d e r Z ande, Eine abnorme Milch und der Einfluß einer aseptischen Euterentzündung a u f die Zusammensetzung der Milch. Durch Injektion einer 0,2 %'g- Lsg- von AgNOa in den Euter erzeugten Vff. bei der milchenden Kuh eine sterile Entzündung. Analyse der Milch zeigte dieselben Veränderungen wie nach Streptokokkeninfektion. Ein asept. Abszeßin der

Nacken-V. 2. iS

690 XVII. Fe t t e; Wa c h s e; Se i f e n; Wa s c h m i t t e l. 1923. II.

gegend war ohne Einfluß auf die Zus. der Milch. — Selbst bei schwerer Mastitis können Streptokokken in der Milch fehlen. Der Säuregrad kann schwach, stark oder n. sein. Typ. sind die große Zahl der Leukoeyten und der Unterschied in der Zus. der Milch aus einem Euter, aus den Zitzen getrennt aufgefangen. Andere Veränderungen, wie Gehalt an NaCl (vermehrt), an Milchzucker (vermindert), können auch andere Ursachen haben. Im allgemeinen haben Streptokokken wenig Einfluß auf den Rest-N-Gelialt, den Bac. pyogenes beträchtlich vermehrt. Normalerweise enthalten 100 ccm Milch 14—20 mg Tryptophan, in patholog. Fällen daB 10- bis 15-fache, 100 ccm Colostrum 0,5 g. Abnorm niedrigen Säuregrad der Milch kann man leicht feststelleu, wenn man K-Oxalat, dann Phenolrot zugibt. (Joum. Biol.

Chem. 5 3 . 513—30. Aug. [24/6.] 1922. Utrecht [Holland], Veter. Univ.) S c h m i d t . H erm an n J a e g e r und H ans E g g ers Über die Zuverlässigkeit der Bettimmung des Milehcaseins in Milch- und BahmschoJcöladcn nach dem Verfahren von E. Baier und P . Neumann. (Ztschr. f. Unters. Nahrgs.- u. Genußmittel 18. 13; C. 1909.

II. 936.) Das Verf. ist zur Feststellung des Caseingehaltes in Milchschokoladen nicht unbedingt zuverlässig, da schon geröstete Kakaokerne für sich danach einen geringen CaBeingehalt anzeigen; bei präparierten Kakaomassen, fertigen Schokoladen und Kakaopulvern kann der Fehler ziemlich bedeutend werden. (Ztschr. f. öffentl.

Ch.*28. 2 0 1 — 2. 3 0/11. [7/11.] 1922. Hamburg 8, Lab. Dr. Ad. Sc h e n k.) Rü h l e.

XVÜ. Fette; Wachse; Seifen; Wasohnuttel.

Ed. W. A lb re c h t, Mitteilungen aus der Praxis der PßanzenSlfabrikation. ,Vf.

erörtert die rationelle Betriebsweise der Ölgewinnung und setzt die Vorteile der Extraktion gegenüber dem Pressen auseinander. (Chem.-Ztg. 46. 1034— 35. 16/11.

1922. Piatra-Neamtz [Rumänien].) Jü N G .

Adolph, von H eym ann, Moderne Speiseöl-Fabrikation durch Extraktion mit nachfolgender Baffination. Die Extraktion ist dem Preßbetrieb vorzuziehen und zwar vorzugsweise die Extraktion in rotierenden Vakuum-Extraktoren auf 0,1 % Ölgebalt im entölten Gut. App., die nur auf l°/0 entölen, sind zu verwerfen, da solche Mehle gesundheitsschädlich sind. Die im Betriebe teureren Preßanlagen lassen 6—10°/« Öl in den Kuchen zurück. (SeifenBieder-Ztg. 49. 814. 21/12. [22/11.]

1922. Bispingen.) Ka n t o r o w ic z.

A. H. W ells und G. A. Perfeins, Die Verwendung von Schwefeldämpfen beim Trocknen der Kopra. Vff. beabsichtigen, einige Verbesserungen anzugeben, die sich bei dem von B b ill. P a rk e k und Ya t k s früher (Philippine Journ. of Science 12.

A. 55; C. 1 9 2 3 . II. 146) beschriebenen Verf. des Schwefelns der Kopra heraus- gestellt haben. Die Kammer, in der das Schwefeln geschieht, wird nach Ausmaßen und Einrichtung beschrieben; der S wird in einer Pfanne auf dem Boden der Kammer verbrannt Die Nüsse werden nach kürzerem Trocknen in der Sonne ge­

öffnet, das Fleisch (Kopra) läßt sich dann leicht entnehmen und auf die Hürden, auf denen es zum Schwefeln und Trocknen kommt, verteilen. Die geschwefelte und getrocknete Kopra hat ein lichteres Aussehen als die hellste in der Sonne ge­

trocknete Kopra; der Wassergehalt beträgt etwa 5% , die freien Säuren weniger als 1°/,. Die SO, verdunstet teils beim Trocknen, teils oxydiert sie sich zu H,SO„

die aber nicht im Öle verbleibt oder es in irgendeiner Weise schädigt, die H,S04 gelangt vielmehr in die Preßkuchen. Es ist mitunter schwer, aus stark ge­

schwefelter Kopra alles Öl durch Pressung zu gewinnen; es empfleblt sich des­

halb, wenn möglich, nur mäßig zu schwefeln und etwa 1 kg S auf 3000 Nüsse zu verwenden. SO, schützt Kopra nur etwa einen Monat; es ist aber bekannt, daß einmal gut getrocknete und trocken aufbewahrte Kopra von Schimmelpilzen nicht mehr befallen wird. Das Schwefeln erfolgt am besten bald nach dem öffnen der

1923. II. XVIII. Fa s e e- d. Sp i n n s t o f f e; Pa p i e b u s w. 691 Nüsse; cs ist wertvoll besonders in Verb. mit dem Trocknen in der Sonne. (Phi­

lippine Joarn. of Science 21. 49—53. Jali. [28/1.] 1922. Manila.) Kü h l e. L. P. N em zek, Sojabohnenöl: Erzeugung und Verwendung. Anbau und Ver­

wertung der Sojabohne sind in Amerika von wachsender wirtschaftlicher Bedeutung, ihr Ölgehalt beträgt 19°/0 im Mittel. Für das Öl werden folgende Standardwerte genannt: Verdampfungsverlust bei 105—110° max. 0,2%, spezif Gewicht min. 0,92, SZ. 4 max., VZ. 185 min., Jodzahl Banns 128 min., Unverseifbares 1,5% max., nicht dunkler als eine Lsg. von 1 g KsCrj07 in ICO ccm H,SÖ4 1,84 spez. Gew.

Das Öl kann Leinöl in Menge von 25—50% zur iYrntsbereitung zugesetzt werden, es übertrifft an Farbbeständigkeit Leinöl und Holzöl in Weißlacken. Das Sojaöl wird ferner in der Nahrungsmittel-, Linoleum- und (Set/eninduatrie verwendet. Soja­

mehl übertrifft mit 43% Proteingehalt Baumwollsaatmehl. (Oil, Paint, Drug Reporter

102. 33. 50. 6/11. 1922.) Ka n t o e o w ic z.

K u rt B rauer, Über den Wassergehalt der Margarine. (Vgl. Chem.-Ztg. 46.

834; C. 1922. IV. 1179.) Der gesetzliche Höchstgehalt von 16% W. in gesalzener Margarine kann techn. innegehalten werden, der Best. des W. soll eine genaue Durchschnittsprobe zugrunde liegen. (Chem.-Ztg. 47. 113—15. 6/2.1923. Cassel.) Kz.

E ric h L ublinski, Über die Haut entzündende Wirkung mancher Toiletteseifen und deren Ursache■ Neben der Wirkung freien Alkalis wird auf Ekzeme durch Cumarin hingewiesen. (Seifensieder-Ztg. 50. 4—5.4/1.1923. [16/11.1922] Leipzig.) Kz.

E. W olff, Moderne Wollfettfabrikation. Vf. schlägt, da bei der zweiten und den folgenden Extraktionen wegen der gallertartigen Beschaffenheit des Wollfett- Schlammes wenig Fett gel. wird, vor, Schlamm u. Bzn. vor Eintritt in den Extrak­

tionsbehälter in einem besonderen App. innig zu mischen. — Durch direktes Ein­

dampfen der Wollfetteeifenlsg. und Extraktion der Seife könnte die Seife wieder­

gewonnen und an Rohmaterialien und Arbeit gespart werden. (Chem.-Ztg. 47. 59

bis 60. 18/1. Groß-Gerau.) Ju n g.

W ilh elm V aubel, Der jetzige Stand der Bestimmung der Bromzahl der Öle u n i Fette. Vf. empfiehlt die Best. der Bromzahl der Öle und Fette (vgl. Ztschr. f.

angew. Ch. 23. 2077; C. 1910. II. 1955) an Stelle der Jodzabl als das billigere Verf. n. teilt die Vorschrift mit. (Ztschr. f. aDgew. Ch. 35. 679. 1/12. [13/9.] 1922.

. Darmstadt.) Ju n g.

W. H erbig, Zur Prüfung der Säure- und Kalkbeständigkeit sulfurierter Öle.

Den Bedingungen der Färbereitechnik entsprechend werden 2 Methoden vorge­

schlagen : 1. 2 g Öl in 198 ccm W. werden auf schwach saure Rk., dann mit 1-n.

H.SO, auf beginnende, dann auf starke Opalescenz, dann auf Trübung bis zum Verschwinden untergelegter Linienzüge und zwar bei 20, 30, 50, 70, 90° titriert;

2- 1, 5, 10%ig. Öl-Lsgg. in dest. W., mit Lauge neutralisiert, werden bei 20, 50, 90° mit Kalkwasser, das mittels H,SO* auf 120° deutsche Härte eingestellt ist, auf Trübung titriert. (Ztschr. DtBch. Öl- u. Fettind. 42. 646—48. 12/10. 1922. Chem-

n i tz ) K a n t o e o w i c z .

J- D avidsohn, Über die Ausbeute der Seifen. Aub dem Fettsäuregehalt der Seife läßt sich die Ausbeute pro ICO kg Fettaneatz rückwärts ohne Auswiegen er­

rechnen, wofern dessen Zus. aus Neutralfett, Fettsäuren u. Harz bekannt ist. Um die errechnete Ausbeute mit der wahren Ausbeute in Übereinstimmung zu bringen, ist Ermittelung des Gebaltes an oxyfettsäurefreien Gesamtfettsäuren im Fettansatz nötig. (Seifensieder-Ztg. 49. 813—14. 21/12. [24/11.] 1922. Berlin.) Ka n t o e o w ic z:

XV111. Faser- und Spinnstoffe; Papier; Cellulose;

Kunststoffe.

K. O liver H erzog, Das Kaiser Wilhelm-Institut für Faserstoffchemie, Berlin-48*

692 XVIII. F a s e r - d. S p i n n s t o f f e ; P a p i e r u s w. 1923. II.

Dahlem. Darlegungen über die Ziele, Organisation und Bau des Kaiser Wi l h e l m- Instituts für Faserstoffchemie. (Ztschr. f. angew. Ch. 35. 697—98. 12/12. 1922.) Ju .

B. H aas, Über Eindämmung und Behebung der Krankheits- und Zerstörungs­

erscheinungen von wertvollen Büchern, Handschriften und Handzeichnungen. II.

(I. vgl. Chem.-Ztg. 46. 561; C. 1922. IV. 556 ) Das vom Britischen Museum emp­

fohlene Thymol zur Bekämpfung von Krankheitserscheinungen (z.B. Grau- oder Weißfäule) an Papier driDgt zu wenig in die Tiefe ein und verhindert nicht ein Wiederauftreten. Feuchte S 0 2 bewirkt eine gründliche Desinfektion. Durch Öl nur mangelhaft gedeckte Druck- und Schriftzeichen o ier Zeichnungen verblassen oder verfärben. Von Erfolg ist auch die Befeuchtung zwischen getränkten Filz­

blättern mit Disulfitlsgg. oder ihre Duusteinw. in Dämpf schränken. Dabei hat sich die Lsg. von Mg-Ca-Disulfit wirksamer gezeigt als von Ca(HS03), allein, noch stärker wirken die Disulfite der AbraumBalze; besonders gut hat die mit Natrium- aluminat hergestellte Disulfitlsg. gewirkt. — Nachwort der Schriftleitung: Die Ver­

schiedenheit derW rkgg. bei der Dunstein w. verschiedenartiger Sulfitlsgg. erscheint nicht erklärlich, da als verdunstendes Gas immer nur SO, in Frage kommen könnte.

(Chem.-Ztg. 46. 1077-80. 30/11. 1922. Leipzig.) Ju n g. E m il K n o e v e n a g e lt und K a r l K ö n ig , Zur Kenntnis der Acetylcellulose.

Die durch direkte Acetylierung dargestellte Acetylcellulose hat in gewissen Fällen eine höhere Kupferzahl als die aus ihr hergestellte in Aceton 1., was mit der An­

schauung eines weitergehenden hydrolyt. Abbaus nicht in Einklang zu bringen ist. In diesem Fall entsteht eine technisch nicht wertvolle in Aceton 1. Acetyl­

cellulose. Auch die Acetylzahl einer in Aceton 1. Acetylcellulose braucht nicht wesentlich niedriger zu liegen als die der in Chlf. 1., so daß also weder Verseifung noch Hydrolyse für den Übergang von wl. Prodd. in leichter 1. verantwortlich ge­

macht werden kann. Bei der Acetylierung der Cellulose tritt unter gewissen Be­

dingungen eine Gelatinierung ein, wobei in Chlf. 1. Acetylcellulosen in Chlf. uni.

werden. Vff. konnten nachweisen, daß auch in Aceton 11. Acetylcellulosen unter Umständen in uni. Acetylcellulosen übergehen können, die schließlich in Eg. und Milchsäurcester uni. werden. Auch diese Gelatinierung kann ohne wesentliche Veränderung der Acetylzahl stattfinden. Die Kupferzahlen sinken hierbei, was darauf schließen läßt, daß eine Kondensationsgelatinierung, keine Verseifungs- . gelatinierung vorliegt. Die Beobachtung, daß die Gelatinierung von in Chlf. 1.

Acetylcellulosen gleichfalls ohne wesentliche Veränderung der Acetylzahl u. unter Erniedrigung der Kupferzahl vor sich geht, konnte durch weitere Verse, bestätigt werden. Bei Verringerung der Löslichkeit von in Aceton 1. Acetylcellulose ist die Art und Menge des Katalysators (untersucht wurden H ,S 01( Sulfoessigsäure und ZnCl,) von wesentlichem Einfluß. W ird die Ggw. von W. nicht ausgeschlossen, so tritt Verseifungsgelatinierung, wenn auch nur nebenher, ein. Beim Arbeiten in Acetonlsg. kann die Wrkg. des W., überhaupt nicht ausgeschaltet werden, da hier aus dem Aceton durch Kondensationsprozesse unter dem Einfluß von H ,S 0 4 stets W. gebildet wird. In Eg.-Lsgg. setzt die Gelatinierung erst bei den in Eg. uni.

Prodd. ein. Eine Verseifungsgelatinierung kann hier ausgeschlossen werden, wenn W. in Eg. und Acetylcellulose femgehalten wird (durch absol. Entwässerung aller Materialien u. Zugabe ganz kleiner Mengen Essigsäureanhydrid). Direkter Zusatz der entsprechenden Mengen Essigsäureanhydrid beseitigt nicht den Wassergehalt in Eg. und Acetylcellulose, sondern bewirkt weitergehende Acetylierung u. gleich­

zeitigen hydrolyt. Abbau der Cellulose (Acetyl- und Kupferzahlen steigen). Die Gelatinierung trat im Durchschnitt bei den untersuchten Proben aceton-L Acetyl­

cellulose in Ggw. geringer Mengen W. nach 12 Tagen ein, ausgenommen in den Fällen, in denen als Katalysator ZnCl, iugegeben war. Sobald eine Erstarrung der Lsgg. eingetreten war, begannen die Gallertkörper die aufgenommenen

FH-1923. II. XVIII. Pa s e e- u . Sp i n h s t o f f e; Pa jp ie k u s w. 693 wieder abzuspalten („Synäreaa“), und zwar bis zu einem Maximum. Der Eintritt dieses Maximums wurde ermittelt u. das Gleichgewicht der Verteilung von Essig­

säure und H ,S 04 in den abgeschiedenen Flüssigkeitsmengen und in den Boden­

körpern festgelegt. Die grapb. Darst. dieser Verhältnisse zeigt ein langsames An­

steigen der Essigsäuremengen und ein schwaches Fallen der H ,S 0 4-Werte. Die langsam ansteigenden Mengen Essigsäure stammen vermutlich aus fortschreitender Verseifung durch Eeaktionswasser des Acetons.

Die Methoden der Best. des Acetylgehaltes von Acetylcellulosen — durch alkal.

und saure Verseifung — wurden einer eingehenden Nachprüfung unterzogen. Bei der OsTscben Verseifung mit H ,S 04 treten eipe Reihe von Unzulänglichkeiten auf.

Die Verseifung ist vermutlich nicht quantitativ, und noch hei der Dest. erfolgt fortwährende Acetylabspaltung in dem Maße, wie Essigsäure fortgeführt wird. Freie Essigsäure ist längstens in 3 Stdn. quantitativ überdestilliert. Durch die H3SO, werden außerdem flüchtige organ. Säuren aus Cellulose gebildet, die mit überdestillieren.

Ein scharfer Endpunkt ist infolge der langen Destillationsdauer nie zu erreichen, da sich Spuren von Phenolphthalein entfärbenden Stoffen nach 7—8 Stdn.

Destillationsdauer immer noch vorfinden. — Der schon von Os t beobachtete, zu zu hohen Werten führende Alkaliverlust bei der alkal. Verseifung beruht nur auf einer lockeren Verb., die beim Erwärmen von Cellulose mit freiem Alkali entsteht, beim Arbeiten bei Zimmertemp. aber nicht in Erscheinung tritt, es sei denn, daß man es mit einem oxycellulosehaltigen Prod. zu tun hat, wo ein Alkaliverlust auch in der Kälte nicht vermeidlich ist. Dieser Alkaliverlust kann zum Verschwinden ge­

bracht werden, wenn man nach dem Neutralisieren (Titrieren auf Farblos) mit einem Säureüberschuß einige Zeit auf dem Wasserbad erwärmt u. mit l/ i D-'NaOH auf Rot zurück titriert. Man kann so Resultate bis auf 0,1b*/,, Genauigkeit erhalten.

Der Alkaliverlust, der beim Erwärmen von Acetylcellulose mit Alkali auftritt, ist auch zu beobachten beim Erwärmen von Baumwollcellulose mit Alkali und kann hier auf analoge Weise vermieden werden. (Papierfabr. Beil. Cellulosechemie 3.

113—22. 31/12. 1922. Heidelberg, Univ.) Bu g g e. A dolf O esterheld, Eichriede b. Wunstorf, Hannover, Verfahren zur Herstellung von Dichtungsplatten fü r Hochdruckleitungen aus Faserstoffen und Binde- und Füll­

stoffen, dad. gek., daß Asbest mit Ton oder Gips (oder einem Gemisch von beiden) auf der Pappenmaschine verarbeitet und die so erzeugten Platten einem bydranl.

Druck von wenigstens 200 kg auf den qcm unterworfen werden. (D.H. P. 363052 Kl. 80b vom 23/10. 1918, ausg. 2/11. 1922.) Ka u s c h.

Z ellsto ffa b rik W aldhof, Mannheim-Waldhof, Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff, Holz oder celluloEehaltiges Material wird einer bis zur Erzielung der Alkalilöslichkeit des Lignins führenden Oxydation mit Lsgg. von Hypochloriten bei gewöhnlicher oder nur mäßig erhöhter Temp. unterworfen und gleichzeitig oder darauffolgend mit Alkalien, Schwefelalkalien oder Alkalisulfiten oder mit geeigneten Gemengen dieser Substanzen behandelt. (Oe. P. 86923 vom 6/10.1917, ausg. 10/1.

1922.) Ka u s c h.

A./S. H alv cellu lo sep aten ter, Christiania, Herstellung von Zellstoff. Oberhalb geneigt ungeordneter Kochzylinder befinden sich 1. mit Rührvorr. ausgestattete Löse- bebälter für frische NaOH, welche mit den Kochzylindern durch Rohrleitungen verbunden sind, welche frische NaOH in die Kocher bezw. Heizdampf aus den Kochern in die Lösebehälter führen, 2. Behälter für Schwarzlauge, welche eben­

falls mit den Kochern durch Rohrleitungen verbunden sind. Unterhalb der Kocher sind Behälter angeordnet, denen die Schwarzlauge aus den Kochern nach beendetem Aufschluß zugeführt wird und von denen sie durch mit einer Pumpe ausgestattete Leitungen dem oben erwähnten Behälter zugeführt wird. Verkocht wird

Fichten-694 XIX. Brennstoffe; Teebdestillation usw. 1923. II.

holz o, dgl. zunächst mit Schwarzlauge allein, dann mit einer Mischung von Schwarz- und frischer NaOH. (Schwx. P. 90716 vom 29/6. 1920, auBg. 16/9.

1921.) K ü h l i n g .

H. S tein h ilb er, Schlachtensee b. Berlin, Verfahren zur Herstellung von Cellu­

lose. Riedgräser und ähnliche Stoffe (Cyperacecn, Gramineen, Typhaceen) werden nach' Abtrennung der ßohfasern, gebleicht und meehan. behandelt (beständig ge­

rieben und gepreßt). (E. P. 188828 vom 2/9. 1921, ausg. 14/12. 1922.) KAUSCH.

H ans W unsch m ann, Limbach i. Sa., Verfahren zur Erzielung eines höheren Glanzes und größter Weichheit der Kunstseide, dad. gek., daß man die Kunstseide im Strang oder Stück unter Druck .auskocht. (D. K. P. 363100 Kl. 29b vom 2/10.

1921, ausg. 4/11. 1922.) K a u s c h .

H e in ric h V oß, Mannheim-Sandhofen, Verfahren zum Kräuseln Künstlicher Fäden, dad. gek., daß die noch nicht oder nur unvollkommen fixierten, auf beliebige Längen geschnittenen Fäden zu einer möglichst losen Fasermasse auBeinander- gezogen und erst in diesem aufgelockerten ungespannten Zustand fixiert werden.

(D .E. P. 363379 Kl. 29b vom 14/11. 1920, ausg. 7/11. 1922.) K a u s c h .