Hamilton Ryoichi Matsuda, Die Beziehung zwischen der Kołbesclien Reaklion und der Wasserstoffionenkonzentralion. Der Meclianismus der Kołbesclien Reaktion. Vf.
geht von der Beobaehtung aus, daB die Farbę des Indieators, der zu K- oder NH4-Aeetat bei der Elektrolyse zur Kontrolle des ph zugefiigt wird, allmahlich verschwindet, u.
stellt zunaehst die Beziehung zwischen der Athanbldg. u. der oxydierenden Wrkg. der elektrolysierten Lsgg. fest. Es wird angenommen, daB zuerst Acetylperosyd gebildet wird, das in der Hauptsache in C 02 u. Athan zerfallt, zum Teil aber iiber Peressigsaure Essigsaure u. H20 2 liefert. Die Menge des H 20 2 kann wegen seiner Zersetzlichkeit im alkal. Medium im Lauf der Elektrolyse nicht dauernd zunehmen, sondern muB an einem bestimmten Punkt sinken. Wahrend der ersten 45 Min. der Elektrolyse, wo das ph noch unterhalb 6,0 ist, entsteht kein H 20 2; dann steigt es raseh auf 7,0, u. von nun an ist stets das Peroxyd yorhanden. Die Tatsache, daB der Hóhepunkt der Athanbldg.
mit dem Minimum der Kurve des Thiosulfatverbrauclis (ais MaB fiir die Oxydations- wrkg.) zusammenfallt u. umgekehrt, ist ein Beweis fiir die Bldg. des Athans aus Acetyl- peroxyd. (Buli. chem. Soc. Japan ?. 18—27. Jan. 1932. Tokushima, Technieal
College.) Be r g m a n n.
Alex. Muller, Rolation der Kettenmolekiile in festen Paraffinen. Zwischen der Temp. der fl. Luft u. Zimmertemp. nimmt bekanntlich das Krystallgitter der n.
Paraffine liings der a-Achse um 7% , liings der 6-Achse um 2% zu, wahrend es liings der c-Aehse unverilndert bleibt. Vf. zeigt, daB zwischen Zimmertemp. u. F. gleichfalls die a-Achsen schneller wachsen ais die 6-Achsen, wodurch eine Veranderung in den Gitterdimensionen hervorgerufen wird. Es entsteht eine symmetrischere Anordnung, was fiir C21, C23, C21, C25, C26, C27, C29, C30, C3X, C31 u. C,., gezeigt werden konnte. Der Ubergang ist fiir C21 u. C23 kontinuierlich; fur die anderen existiert 5—10° unterhalb des F. ein Umwandlungspunkt, nach dessen Durchschreiten die Substanz noch die unsymm. Anordnung bat, die dann bis zum F. allmahlich in die symmetrischere uber- geht. (Dieser Umwandlungspunkt ist schon von Ga RN ER u. Mitarbeitern, C. 1931.
II. 2577, untersucht worden.) Die Umwandlung ist darauf zurUckzufiihren, daB infolge des kleinen Trśigheitsmomentes der Ketten um ihre Aehsen Oscillationen groBer Amplitudę oder vollkommene Rotationen bei erhohter Temp. móglich sind, die um die Kettenachsen Kraftfelder von im Mittel radialer Symmctrie erzeugen.
(Naturę 129. 436.19/3. 1932. D avy F a r a d a y Lab., Royal Institution, London.) Be r g. E. Vernazza und R. Stratta, Wirkung dunkler eleklrischer Entladung auf Athylen und Oemische von Athylen mit anderen Gasen. Vorl. Mitt. Es wird die Einw. der dunklen clektr. Entladung auf Gemische von Athylen u. Luft, sowie Athylen u. C02 untersucht.
Fiir das Gemisch Athylen-C02 (1:1) wird die Abhangigkeit des Rk.-Verlaufs von Spannung, Temp. u. Druck festgestellt. Bei Verminderung des Druckes oder Yer- gróBerung der akt. Oberflache der Apparatur wird eine bestimmte Vol.-Kontraktion in kiirzerer Zeit erreicht, u. zwar besteht letzterenfalls genau umgekelirte Proportionalitiit zwischen akt. Oberflache u. Zeit. Das Vol. kontrahiert sich in jedem Falle asymptot.
auf ca. 2/s des Anfangsvol. Es werden noch Angaben iiber die Einw. der Entladung auf reines Athylen (vgl. die folgenden Rcff.) u. C02 gemacht. Beschreibung der Apparatur.
(Industria chimica 5- 137—45. Turin.) H ELLRIEGEL.
R. Stratta undE . Vemazza, Wirkung dunkler elektrischer Entladung auf Athylen. I.
(Vgl. vorst. Ref.) Athylen wurde bei konstantem Druck (730 mm) u. konstanter Temp.
(<° = 18°) der dunklen elektr. Entladung (Spannung 16 000 V) unterworfen. Dabei wurden bestimmt: %-Geh. an Athylen (Br-Addition), Acetylen-KW-stoffe (mittels AgNOj-Lsg.), ungesatt. KW-stoffe insgesamt (Absorption mittels H2S04 yon 20% S 0 3), Kohlenstoffindex, gesiitt. KW-stoffe (aus der Differenz). Ais Kohlensloffindez eines Gases wird bezeichnet das 100-fache des Yerhaltnisses zwischen dem Vol. C02, das aus
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der yollstandigen Verbrennung des Gases in O entwiekelt wird, u. dem Vol. des Gases;
z. B. Methan = 100, KW-stoffe m it 2 C-Atomen = 200, wahrend Gemischen im all- gemeinen gebrochene Indices zukommen. Die Best. des C-Index erfolgt durch eudio- metr. Yerbrennung u. Auffangen des gebildeten C02 in Ba(OH)2-Lsg. Fiir die genannten Verhaltnisse lieB sichfolgende Rk.-Weise feststellen: DirekteKondensation des Athylens zu KW-stoffen von mehr ais 2 C-Atomen; Uberfiihrung des Athylens in acycl. ungesiitt.
KW-stoffe m it dreifachen u. doppelten Bindungen mit oder ohne Entw. von H u.
weitere Kondensation dieser KW-stoffe zu fl. Prodd.; gleichzeitige Umwandlung des Athylens u. der aus ihm gebildeten Prodd. in gesatt. KW-stoffe (Methan u. Homologe) u. weitere Kondensation derselben zu fl. Prodd. unter Entw. yon H ; H-Aufnahme der KW-stoffe in gasformiger, wie auch in fl. Phase. Im Zusammenhang damit wurdo die Kontraktionskurve des Mełhans bei der stillen elektr. Entladung bestimmt. Es ergab sich, daB die gesatt. KW-stoffe prakt. keine Volumkontraktion zeigen, jedoch Kondensation erleiden, wobei ein nahezu aquivalentes VoI. H in Freiheit gesetzt wird.
(Industria chimica 6 . 133—40. 1931.) He l l r i e g e l. E. Vernazza und R. Stratta, Wirkung dunlcler elektrischer Entladungen auf Atliylen. II. (I. vgl. vorst. Ref.) Ais Fortsetzung friiher yeróffentlichter Verss. (vgl.
vorst. Reff.) wurde das Verh. von zirkulierendem Athylen unter dem EinfluB dunkler elektr. Entladungen studiert u. zwar ohne u. m it Entfernung der Rk.-Prodd., die mit fester C02 kondensierbar oder mit Schwerol absorbierbar sind, sowie der Acetylen- KW-stoffe. Die fiir die Verss. yerwendeten Apparate werden beschrieben. Werden die Rk.-Prodd. nicht entfernt, so ist der Rk.-Verlauf beinahe unabhangig von der Zirku- lationsgeschwindigkeit des Gases. Der groBte Teil der Kondensationsprodd. entsteht yermutlich durch Einw. der elektr. Entladung auf das Acetylen, das sich unter dem EinfluB der_ Entladung augenblicklich aus dem A thylen bUdet. Die Fahigkeit des Apparates, Athylen in Acetylen zu yerwandeln, ist abhangig yon der GróBe des App.
u. der elektr. Spannung. Unter dem EinfluB der Entladungen werden aus den reinen oder mit inerten Gasen yerdunnten Acetylen-KW-stoffen gesatt. KW-stoffe gebildet.
Diese letztere Einw. wird besonders deutlich, wenn die yerdiinnenden Gase nicht inert, sondern aus H 2 gebildet sind oder aus solchen Gasen, die unter der Wrkg. der dunklen elektr. Entladungen H2 in Freiheit zu setzen yermogen. (Industria chimiea 6. 761—68.
1931.) G. We i s s.
Zoltan VOn Sandor, Die katalylische Oxydation und Esterifikalion des Athyl- alkohols. Verss. iiber die Oxydation u. Esterifikation des A. mit 11 yerschiedenen Metalloxyden ais Katalysatoren auf trockenem Wege ergaben, daB die Oxydation am besten bei Yerwendung von V20 5 u. Co30 4, die Veresterung am besten mit CeO u. S i0 2 yerlauft. Von den Tempp. 100, 125, 150 u. 200° erwies sich 200° ais optimal.
(Magyar Chem. Folyóirat 3 8 . 1—8. Jan. 1932.) Ma u t n e r. W illiam Charlton und James Kenner, Ver suche zur Synihese von Polyhydroxyl- verbindungen. Im AnschluB an eine friihere Arbeit (C. 1 9 2 9 . I. 38) wurde die Synthese einiger a-Oxyketone yersueht. — Durch Kondensation yon 3-Nitropropan-l-ol mit Formaldehyd wurde I erhalten, das mit Na-Amalgam zum (nichtisolierten) Hydroxyl- aminderiy. reduziert wurde; dessen Oxydation mit HgO lieferte ein óliges Oxim, das ein Osazon II gab. I wurde in das Na-Salz III iibergefiihrt, aus dem nach Einw. von HC1 oder HC1 + SnCl, wiederum II erhalten werden konnte. Das Oxyketon CH2(OH) • CO-CH2-CH2OH konnte hingegen nicht dargestellt werden. — 3-Nitro-l-athoxy- propan-2-ol (IY) wurde aus Athoxyacetaldehyd u. CH3N 0 2 erhalten. Da diese Rk.
aber reyersibel ist (vgl. C. 1 9 3 0 . II. 371), lieferte die anschlieBende Kondensation mit Formaldehyd Nitroisobutylglycerin (V) neben dem Na-Salz des 2-Nitropropan-l,3-diols.
Ahnliche Resultate wurden mit l-Nitropropan-2-ol, CII3 • CHOH ■ CH2N 02 u. fj-Nilro- milchsdure, NO,- CH2-CHOH-COOH, erhalten.
(CHjOHjorCtNOJ.CHj-CHjOH (I) CH(:N-NH-C6H6)-C(:N-NH.C6H5).CHł -CH2OH (II) ĆjHjO-CHj.CHO + CIIjNO,'.^ C21I50 • CH2. CIT2OH • CH2N 0 2 (IY) CHjOH • C(: NOsNa)• CH2 • CH20H (III) > 0 2N-C(CH20H)3 (Y)
V e r s u c h e . 2-Nitro-2-oxymelhylbutan-l,4-diol, CjHuC^N (I). Aus 1-Nitro- propan-3-ol, Kp.22 123— 128°, in der gleichen Menge W. u. Paraformaldehyd in Ggw.
von K 2C03 bei 30°. F. 59—61° aus Chlf. + Essigester. Tribenzoat, CjjH^OgN, F. 145 bis 147°. Triacełat, Cu H 170 8N, Kp.20 2 1 0°. — Na-Salz des 2-Niłrobutan-l,4-diols, C4H80 4NNa (III). Aus dem yorigen nut NaOC2H6 in A. —
co-NUro-a.-oxypropionaldehyd-1 9 3 2 . I . D . Or g a n is c h e Ch e m i e. 2 7 0 5
plienylhydrazon, GjjHu 0 3N3. Aus III mit Benzoldiazoniumclilorid unter Abspaltung von CH20. F. 103—104°.— 2-Chlor-2-nitrobutan-l,4-diol, C.jHjO.jNCl. Durch Chlorieren von III in A. , F. 62—66°. — l,4-Dioxybutan-2-on-'phc.nylosazon, Cł6H 18ON4 (II). F. 99 bis 101° aus A. + PAe. — 3-Nitro-l-ałhoxypropan-2-ol, C5H u 0 4N (IV). Kp.20 128°. — Nitroisóbutylglycerin, C.,H90 5N (V). Wechsclnde FF. zwischen 140 u. 174°. (Journ.
chem. Soc., London 1932. 750—755. Marz. Manchester, Coli. of Technology.) Be r s i n. Randolph T. Major und Joseph K. Cline, Herstellung und Eigenschaften von a- und ft-Methylcholin mul y-Homocholin. Ober dio Eigg. dieser Gholinderiw. liegen in der Literatur nicht ubereinstimmende Angaben vor. Nur das von Ka r r e r (C. 1922.
III. 766) beschriebcne a-Melhykholin entspricht dieser Bezeiclmung. Reines fl-Methyl- cholinchlorid konnten Vff. durch Red. von Trimethylacetonylammoniumchlorid oder durch Kondensation von Propylenchlorhydrin u. Trimethylamin herstellen, das y-Horno- cholin durch Kondensation von Trimethylenchlorhydrin u. Trimethylamin erhalten.
Y e r s u c h e . a-Dimelhylaminopropionsaureathylester. C7H150 2N. Eine 331/3%ig.
alkoh. Lsg. von Dimethylamin wird in kleinen Anteilen zu einor Lsg. von a-Brom- propionsaureiithylester in 300 ccm trockenem A. gegeben. Nach anfanglichem Kiihlen in Eis bleibt Ansatz bei 35° iiber Nacht stelien. Dimethylamin, HBr wird abgesaugt, die atli. Lsg. mit vcrd. k. NaOH geschiittelt, iith. Schicht getrocknet u. dest., Kp.750 154 bis 157°. Farbloses Ol, riecht schwach ammoniakal., Ausbeute 57%. — Trimethyl- acelonylammonmmchlorid, CcHI4ONC1. Aus 10 g Monochloraceton (tropfenweiser Zusatz) u. einer uberschiissigen 33l/3%ig. Lsg. von Trimethylamin in Bzl. bei 0°. Aus absol.
A.-A. weiBe, hygroskop. Nadeln, 1. in W. u. A., unl. in A., F. 140°, Ausbeute 80%.
Chloroplatinat, F. 238—240°. Chloraurat, F. 139,5°. — j)-Methylcholinchlorid, C6H10ONC1.
E n t w e d e r: aus vorigem, 5 g, gel. in 25 ccm absol. A. durch katalyt. Red. in Ggw.
von 0,1 g Platinoxyd (Adam) u. 1 Tropfen wss. n. FeCl3-Lsg. Nach Aufnahme der theoret. Menge H wird abgesaugt, A. im Vakuum abgedampft; Ol, krystallisiert im Exsiccator. Durch Einleiten von H2S in die alkoh. Lsg. werden Spuren Fe gefallt u.
mit Kohle entfernt. A. fiillt das gesuchte Prod. ais Ol, welehes durch Waschen mit A.
erstarrt. Ausbeute 50%- — O d e r : durch 8-std. Erhitzen von 15 g Propylenchlor
hydrin (Kp. 125—128°) u. uberschiissiger 33%ig. Trimethylaminlsg. in Bzl. auf 100°
im EinscliluBrohr, Ausbeute 48%. — Aus Butylalkohol in weiBen, hygroskop. Nadeln, 1. in W. u. A., unl. in A., F. 165°. Chloroplalńuił, F. 257° (Zers.). Chloraurat, F. 196°.
Pikrat, F. 163°. — y-Homocholinchlorid, C0H1GONC1. Analog aus Trimethylenchlor
hydrin u. Trimethylamin, F. 173°. Ausbeute 92%. (Journ. Amer. chem. Soc. 54. 242 bis 249. Jan. 1932. Me r c k & Co., Inc.) Ga n z l i n.
J. B. Conant und W. R. Peterson, Polymerisalionsreaktionen unter hohem Druck.
2. Mitt. Der Reaktionsmeclianismus. (1. vgl. C. 1930. II. 373.) Im Gegensatz zu den SchluBfolgerungen der ersten Mitt. wird gezeigt, daB die Polymerisation yon Isopren u.
aliphat. Aldehyden ausschlieBlieh dureh Poroxyde katalysiert wird, wahrend der hoho Druek nur die katalyt. Rk. beschleunigt. Dest. von Isopren im N2-Strom geniigt nicht zur Entfernung des Sauerstoffs oder von Peroxyden, da neuerliche Dest. bei Ggw. von Hexaphenylathan die Polymerisationsgeschwindigkeit des Dcstillats noch auf V,0 vermindert (14% in 48 Stdn. bei 12000at). Die noch bemerkbare Rk. wird auf am Glas adsorbierte Peroxyde zuriickgefuhrt. — Es w'ird gezeigt, daB n-Butyr- aldehyd sich aucli unter 12000 a t Druck nicht polymerisiert, wenn er aus der Bisulfit- verb. hergestellt u. unter Stickstoff dest. ist. Die Autoxydationsgeschwindigkeit eines solchen Praparats ist schr groB, dio Polymerisationsgeschwindigkeit ist proportional dem aufgenommenen Sauerstoff. Es geniigt schon ein Molenbruch des gebildeten Katalysators von 5 ■ 10_0, um merkbare Polymerisation hervorzurufen. Es diirfte sich auch hier um Pcroxyde handeln, da noch die reinsten Aldohydpraparate m it Ferro- ammoniumsulfat u. Ammonrhodanid Rotfiirbung zeigten. (Wenigcr empfindlich ist die Probe mit neutraler KJ-Lsg., noch weniger die mit angesauerter KJ-Lsg. u. Starkę.) Weiterhin kann die Polymerisation von n-Butyraldehyd auch durch andere Peroxyde katalysiert werden, so durch Bcnzoylperoxyd (5%) oder teilweise autoxydierten Benzaldehyd. — Vff. nehmen an, daB in der fl. Phaso Kettenrkk. ablaufen, die durch Selbstzerfall von Peroxydmoll. eingeleitet werden. Der Druck soli nur eine Orientierung der Moll. in solcher Weise bewirken, daB'die Ketten sich leichter fortpflanzen, also eine Orientierung, wie sie auch in dem festen Polymeren vorlianden ist. Dafiir spricht, daB das Polymere stets eine betrachtlich hohere D. ais das Monomcre hat u. daB bei der Polymerisation des Isoprens unter 18000 a t keine nennenswerte D.-Zunahme mehr stattfindet. Die beselileunigende Wrkg. der Tcmp.-Steigerung ist auf den hiiufigeren
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Zerfall der Pcroxydmoll. zuriiekzufuhrcn; ein Peroxyd ist um so wirksamer, je labiler es ist. — Wio nach dieser Theorie zu erwarten, verliert ein (Aldehydpraparat, das zuerst geniigend Oa aufgenommen liat, um sich bei 12000 a t zu einem festen Prod. zu polymerisieren, bei nachtraglichem Stehen unter LuftausschluB, aber bei Atmospharen- druck allmiihlich (in 4 Monaten vollstandig) die Polymerisationsfiihigkeit, weil beim Stehen die Peroxyde zerfallen, ohne eine Polymerisation einzuleiten. Dieser Zerfall wird naturgemaB durch Temp.-Erhóhung beschleunigt; er ist boi 60° in 48 Stdn.
yollstiindig; auch Benzoylperoxyd wird bei analogem Vcrf. unwirksam. Infolge der Verringerung der Bildungsmoglichkeit langer Ketten hemmt Zusatz yon 10 Vol.-°/0 A.
zu Butyraldehyd die Polymerisation; 15°/0 verhindern sie, ebenso 28% Buttersiiure.
Im Fali des Isobutyraldehyds sind zur vólligen Verbinderung der Polymerisation 30% A.- u. 50% Isobuttersilurezusatz notig. Mischungen beider Aldehyde in allen Verhaltnissen geben bei 12000 a t in 24 Stdn. Pasten, die dann fester sind, wenn ein Aldehyd zu wenigstens 70% im Gemisch yorhanden ist. Auch n-Valeraldehyd u. n-Heptylaldeliyd lassen sich durch Druck — wenn sie an der Luft dest. sind — zu dicken Pasten poly
merisieren, die sich beim Stehen wieder depolymerisieren. — Bei 12000 a t dargestellt, sind die Aldehydpolymeren hart u. transparent u. in den ubliclien Losungsmm. unl.; in Bzl. u. Toluol ąuellen sie. Die spontane Depolymerisation wird durch wss. Sauren u.
Alkalien sehr beschleunigt; sie ist eine autokatalyt. Rk. Durch Best. der Gefrierpunkts- erniedrigung wrird die Geschwindigkeit der Depolymerisation von Polybutyraldehyd in Dioxansuspension yerfolgt (unter der Voraussetzung, daB auBer dem Monomeren keine 1.
Prodd. entstehen). In 10 Min. zersetzen sich bei 50° (Bk. nullter Ordnung!) 0,198, bei 60° 0,366, bei 70° 0,594%; hier gibt es keinen autokatalyt. Effekt. Es wird oben- stehende Formel A yorgesehlagen, ohne daB es (durch Abfangeverss.) gelang, etwas uber die Besetzung der Endvalenzen zu erfahren. Auch Cyclohexenoxyd lilBt sich durch 12000 a t Druck in 168 Stdn. bei Ggw. von 2% Benzoylperoxyd zu einem durch- sichtigen Harz polymerisieren, das inBzl., Chlf., A. u. Amylather 1., inA., Aceton, Eg. u.
Acetanhydrid unl. ist. Es sublimiert bei 1/ 10oo m8 Hg noch nicht bei 100°, zeigt aber in p-Chlortoluol nur das Mol.-Gew. 565, in Dioxan nur 168. — Konz. HC1 oder 25%ig.
alkoh. KOH greifen noch in der Hitze nicht an; es wird Formel B yorgesehlagen.
(Journ. Amor. chem. Soc. 5 4 . 628—35. Febr. 1932. Cambridge, Mass., Converse Mem.
Lab. of Harvard Univ.) BEKGMANN.
Y. Khouvine, G. Champetier und R. Sutra, Unlersuchung der Cellulose von Acetolacter xylinum mit Ronigenstrahlen. Es werden Róntgendiagramme der Membran aufgenommen, die Acetobacter in Kulturen, die yerschiedcnc hóliere Alkohole enthalten, bildet. Das Diagramm iihnelt sehr stark dem der Baumwollcellulose. Trocknet man die Membran unter Spannung, so zeigt sich im Diagramm ein Orientierungseffekt. Beim Mercerisieren wird das Diagramm almlich dem der Baumwollcellulose yerandert. Mem- branen aus den yerschiedenen angegebenen Kulturen stimmen iiberein. Nach starkom Reinigen wird das Diagramm dem des Tunicins ahnlich. (Compt. rend. Acad. Sciences
1 9 4 . 208—09. 11/1. 1932.) G. V. Sc h u l z.
T. N akashim a, Ozydation der Cellulose. Die JZ. von Biosanacetat (nach B e rc - MANN u. K N EH E) ist in einem gewissen Vers.-Bereich (% —2-n. NaOH, Bk.-Dauer 40—160 Min.) konstant, in einem weiteren Bereich jedoch nicht. Beim Stehen der Lsg.
des Biosanpraparats in 1- oder 2-n. NaOH an der Luft nimmt die JZ. ab, die SZ. (Ver- brauchte ccm 1/10-n. NaOH pro g) stark zu, wobei jedoch JZ. + 2 SZ. ebenfalls stark zunimmt, also noch andere Rkk. ais die Oxydation yorhandener —CHO-Gruppen zu COOH-Gruppen stattfinden. Volumetr. Best. der Cellulose m itK 2Cr20 7 ergibt, daB das Cellulosemol. anfangs ziemlich stark, dann allmahlicher zu niedermol. Abbauprodd.
abgebaut wird. Der oxydative Abbau findet hauptsachlich nur an einem Ende statt (bestatigt durcli Best. der Viscositat in 2-n. NaOH), indem die —COH-Gruppe zur COOH-Gruppe oxydiert u. unter Bldg. einer neuen —COH-Gruppe COOH-haltige u.
endstandigo Glucoserestc zu niedermol. Sauren abgebaut werden. Das Verhiiltnis SZ.: abgebautc Cellulose (K2Cr20,-Methode) bleibt wahrend der Rk. fast konstant,
c4H„
d l l - C H
C4H8 / \ C I I — C H
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V
B
1 9 3 2 . I . D . Ou g a n is c h e Ch e m i e. 2 7 0 7
d. h. die Arfc des Abbauprod. ist immer sehr iihnlicli. — Bei der Oxydation von Glucose in NaOH-Lsg. durch L uft-02 schnelle Abnahme von JZ., starkę Zunahme der SZ. Wenn das Biosanpraparat Cellobiose enthalt u. die JZ. hauptsachlich von dereń —CHO- Gruppe herriihrt, so ist zu schlieBen, daB der Abbau von Cellobiose zu niedermol. Prod.
die Hauptrk. ist, wahrend das Biosan prakt. intakt bleibt. (Journ. Soe. chem. Ind., Japan [Suppl.] 34. 414 B—18 B. 1931. Kioto, Inst. of Phys. and chem. Res.) Kr u g e r.