I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Leonid Andrus- SOW und Felix Dürr, Mannheim), Verfahren zur katalytischen Oxydation gas- oder dampfförmiger aliphatischer Kohlenwasserstoffe bzw. solche enthaltender Gasgemische m ittels 0 2 oder 0 2-haltiger Gase, dad. gek., daß man solche Katalysatoren verwendet, die aus sauren Metallsalzlsgg. durch Zusatz eines mehrfachen Überschusses einer Lsg.
eines Salzes einer anorgan., das Metallsalz fällenden Sauerstoffsäure gefällt wurden, die so viel Alkalilauge enthält, daß nach der Fällung ein kleiner Überschuß an Alkali in der Bk.-Lsg. verbleibt. Zweckmäßig werden die Kontaktsubstanzen vor oder während ihrer Verwendung m it kleinen Mengen korrodierender Gase, wie Halogen, Halogenwasserstoffen, Nitrosylchlorid usw., behandelt. — Z. B. wird ein aus 90%
CH4 u . 10% 0 2 bestellendes Gasgemisch, dem 1— 2%0 Cl2 beigegeben sind, bei gewöhn
lichem Druck u. 650° über einen hochporösen K atalysator geleitot. Dieser wird er
halten durch Fällen m it einer Lsg. von 422,5 g C e(N 03)2, 308,5 g C d(N 03)2 u. 375 g A1(N03)3 in 8 1 Vi0-n. H N 0 3 aus einer Lsg. von 3225 g N a2HPO., in 17 1, 900 ccm n-NaOH enthaltendem W .; das Fällungsprod. wird abgesaugt, gründlich gewaschen u. bei 110° getrocknet. Man erzielt bei einem Gasdurchsatz von 1000— 1200 1/Std.
auf 1 1 K ontaktschüttvol. eine Ausbeute von 25—30 V ol.-% Formaldehyd, bezogen auf das angewendete CH4. Bei Anwendung von Katalysatoren, die ohne Ansäuerung ,u. ohne Zusatz von freiem A lkali zu dem als Fällungsm ittel verwendeten NajHPO,!
hergestellt sind, bekomm t man eine Formaldehydausbeute von nur einigen %o (vgl.
Oe. P . 124 724; C. 1931. I. 3242). (D. R. P. 542 847 K l. 12o vom 22/7. 1928, ausg.
29/1. 1932.) E b e n .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Verfahren zur Herstellung von Oxydationsprodukten aus Kolüenivasserstoffen, Wachsen u. dgl. durch rasche Oxydation m ittels oxydierender Gase in einem von einem Kühlm antel umgebenen Bk.-Gefäß u. unter Ausnutzung der bei der B k. auftretenden Wärme, dad. gek., daß Fll. in feiner Verteilung in den das Bk.-Gefäß umgebenden Baum eingeführt werden u. die von der F l. als latente Verdampfungswärme fortgeführte Bk.-W ärme auf die vorzuwärmenden Stoffe übertragen wird. — Z. B. wird 1 t Hartparaffin in einem m it Kühlmantel ver
sehenen u. gemäß P at. 434 923 m it A l-Bingen gefüllten Rk.-Turm bei 160° m it Luft geblasen. Hierbei entwickeln sich während 3—4 Stdn. ca. 500 000 K al., die durch Einspritzen von W . in den Kühlm antel zur Erzeugung von Dam pf abgeführt werden.
D er Dam pf wird in einen zweckmäßig über dem Bk.-Turm befindlichen, ebenfalls doppelwandigen Paraffinschmelzkessel eingeleitet u. zum Schmelzen bzw. Aufheizen des Paraffins für den nächsten Arbeitsgang verwendet. Soll das Paraffin auf eine höhere Temp. als 100° vorgewärmt werden, so kann man bei Vermeidung einer b e
sonderen Heizquelle W. unter 7 Atm. Druck oder eine F l., die bei ca. 160° siedet, z. B.
Teeröldestillat, in den Kühlm antel einspritzen. D as Gewicht des so erhaltenen, schwach gelblich gefärbten Oxydationsprod., das etwa die V.-Z. 220— 250 aufweist, beträgt 115%
des angewandten Hartparaffins. (D. R. P. 547109 Kl. 12o vom 24/5. 1929, ausg.
22/3. 1932.) E b e n .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., D eutschland, Herstellung von Acetaldehyd.
A cetylen u. W .-Dam pf werden über geeignete, bekannte Katalysatoren m it einer solchen Geschwindigkeit geleitet, daß nur ein kleiner Teil des Acetylens, ca. 1/ 10 oder noch weniger, um gesetzt wird. Zur Ausführung des Verf. kann man sich beispielsweise eines mehrstufigen Ofensystems bedienen, wobei nach jedem Ofen das Bk.-Prod.
ab-X IV . 1. 212
3 2 2 6 H IX. Or g a n i s c h e Pr ä p a r a t e. 1 932. I.
getrennt u. nach Zusatz von frischem W .-Dampf das nicht umgesetzte Acetylen dem folgenden Ofen zugeführt wird. Besonders vorteilhaft wird das Verf. durch Arbeiten im Kreislauf gestaltet, indem das den Kontaktraum verlassende Gas nach Entfernung des W .-Dam pfes u. des gebildeten Aldehyds u. darauffolgende Ergänzung des ver
brauchten A cetylens u. Zusatz frischen W .-Dam pfes erneut über den K ontakt geführt wird. D ie Arbeitsweise des Verf. bedingt eine erhebliche Steigerung der Gesamtleistung des K atalysators u. ergibt sehr reine, einheitliche Rk.-Prodd. Z. B . werden über 100 1 Zinkoxyd-Chromsäurekontakt bei 350° stündlich 15 000 1 Acetylen u. 10 000 1 W .- Dam pf geleitet. E s werden hierbei 5% des A cetylens umgesetzt, entsprechend einer stündlichen Erzeugung von 1,47 kg Acetaldehyd. Nach dem Abtrennen des gebil
deten Acetaldehyds wird das nicht um gesetzte Acetylen in obiger W eise im Kreislauf dem Kontaktraum wieder zugeführt. Lästige Nebenprodd. werden nicht gebildet; der gewonnene Acetaldehyd enthält als einzigo Beimengung Crolonaldehyd. (F. P. 717184 vom 18/5. 1931, ausg. 5/1. 1932. D . Prior. 16/6. 1930.) R . H e r b s t .
Canadian Electro Products Co., Ltd., Montreal, übert. von: George S. Shaw, Shawinigan Falls, Quebec, Canada, Herstellung von wasserlöslichen Kondensations- produkten des Acetaldehyds. D er Aldehyd wird m it einer bis zu 10°/„ig. Lsg. eines alkal.
Kondensationsm ittels in A ldol verwandelt, wobei die Temp. so gehalten wird, daß die Bldg. von Crotonaldehyd u. Aldehydharzen vermieden wird. Darauf wird die B e
handlung m it einem größeren Überschuß einer 10— 20°/0ig. Lsg. desselben Konden^
sationsm ittels bei höherer Temp. unter Vermeidung der Bldg. von mehr als einer be
stim m ten Menge uni. Harze fortgesetzt. (Can. P. 281951 vom 1/6. 1925, ausg. 24/7.
1928.) Eb e n.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Darstellung von A niliden höherer Fettsäuren. Hierzu vgl. E . P . 317 325; C. 1931. I. 1132, — F. P. 37 289 C. 1931. I. 1515, — E. P . 339 359; C. 1931. I. 2265. Nachzutragen ist folgendes:
Das Prod. aus asym m . Äthyldiäthylam inoälhyl-p-phenylendiam in u. Palm itinsäure
chlorid (I) schm, bei 81°. — Aus 4-Oxy-l-atninobenzol u. Ölsäurechlorid (II) erhält man ein A n ilid, das unmittelbar m it N a u. D iäthylaminoäthylchlorid in die Verb. Cl;H 33CO- NHCoH.,OC2H 4N(C2H 5)2 übergeführt wird, F. des Hydrochlorids 85— 87°. — Aus a-Diäthylam ijio-ß-oxy-y-phenylaminopropan u. I oder II erhält man gallert- bis talg
artige Prodd. (Holl. P. 26195 vom 24/7. 1929, ausg. 15/2. 1932. D. Prior. 13/8.
1928.) A l t p e t e r .
J. D. Riedel-E. de Haen Akt.-Ges., Berlin-Britz, Herstellung von Isoeugenol.
(D. R. P. 545 913 K l. 12o vom 18/3. 1926, ausg. 7/3. 1932. Zus. zu D. R. P. 505 404;
C. 1930. 11. 2305. — C. 1931. I. 1520 [Schwz. P. 130 899].) R . He r b s t.
J. D. Riedel-E. de Haen Akt.-Ges., Berlin-Britz, Herstellung von Propenyl- brenzcatechinmonomethyläthem. W eitere Ausbildung der durch die D . R . PP. 505 404 (s. u.) u. 545 913 (vgl. vorst. R ef.) geschützten Verff., dad. gek., daß m an das nach Abtrennung des Isoeugenol-Na gemäß P atent 545 913 verbleibende Gemisch von Propenylbrenzeatechinmonomethyläthern m it bekannten M itteln m ethyliert, worauf man aus dem nach Erhitzen der D im ethyläther m it Alkali, insbesondere alkoh. Alkali, u. darauffolgendem Ansäuern sich bildenden Prod. nach dem Verf. des P aten ts 545 913 wiederum Isochavibetol, Isoeugenol u. das dem Verf. erneut zuzuführende Gemisch ab
scheidet. — 2. dad. gek., daß man bei Durchführung der M ethylierung in wss. Medium als Ausgangsmaterial unmittelbar die nach Abscheidung des Isoeugenol-N a entstehende Lsg. der Na-Salze verwendet. (D. R. P. 547 026 K l. 12 o vom 15/10. 1926, ausg.
18/3. 1932. Zus. zu D. R. P. 505 404; C. 1930. II. 2305.) R. H e r b s t . I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Verfahren zur Herstellung von Alkoholen, dad. gek., daß K W -Stoffc oder heterocycl. Verbb. oder deren D e r iw . oder deren keine Amino- oder alkoh. Oxygruppen enthaltende Substitutionsprodd.
m it oder ohne Anwendung von Druck verm ittels Alkylenoxyden oder Verbb., aus denen diese entstehen können, in Ggw. von K ondensationsm itteln behandelt werden. — Z. B.
werden 250 Teile trockenes A1C13 in 500 Teilen Bzl. suspendiert. U nter Rühren u.
Kühlung wird ein Strom von Ä thylenoxyd bis zur Sättigung der Mischung eingeleitet.
D ie entstandene bräunliche Lsg. wird auf E is gegeben, worauf die Benzolschicht ab- getrennt u. der D est. unterworfen wird. Nach Abtreiben des überschüssigen Bzl. wird ein braunes ö l erhalten, dessen größter Teil zwischen 200 u. 220° sd. ü. hauptsächlich aus Phenyläthylalkohol besteht. — Phenylurethan, Kp. 79°. S ta tt des Äthylenoxyds kann gleicherweise Äthylenchlorhydrin verwendet werden. Dazu noch weitere B ei
spiele. (F. P. 716 604 vom 6/5 .1 9 3 1 , ausg. 24/12.1931. D . Prior. 23/5. 1930.) E b e n .
1 9 3 2 . I. H IX. Or g a n i s c h e Pr ä p a r a t e. 3 2 2 7 I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Friedrich Stolz, Julius Hallensieben und Karl Boettcher, Frankfurt a. M.-Höehst), Darstellung von Aminoalkoholen durch Red. von sek. u. tert. Aminoketonen, dad. gek., daß man die Aminoketone als freie Basen m it molekularem H 2 in Ggw. von K atalysatoren w ie P d oder N i behandelt. ■—• E s gelingt so, die Hydrierung ohne Materialschwierigkeiten durchzuführen. — Aus Methylaminopropiophenon m it N i (30— 40 Atm . H 2-Druck) erhält man in verd. A. bei 90° Phenylpropanolmethylamin, K rystalle aus Cyclohexan vom F. 73°, F. des Hydrochlorids 187— 188°. D ie Hydrierung gelingt auch m it Pd u. TL in wss. Suspension. — Diäthylaminoaceloplienon (ö l, dargestellt aus co-Bromacelophenon u. (C2H 5)2N H , F . des Hydrochlorids 127°) liefert m it N i bei 120— 130°, 40— 50 Atm.
H 2-Druck den entsprechenden Alkohol. — Ebenso lassen sich hydrieren Piperido- aceton, p-Oxy-a.-melhylaminopropiophenon. (D. R. P. 547174 I£l. 12 q vom 23/10.
1927, ausg. 19/3. 1932.) A l t p e t e r .
Knoll A.-G. und Karl Friedrich Schmidt, Ludwigshafen a. R h., Abbau von Säuren m it cyclischem B au zu Aminen dad. gek., daß man auf Säurederiw . der Terpen- u. Campherreihe oder Naphthensäuren N 3H , in indifferenten, organ. Lösungsmm. gel., in Ggw. von K atalysatoren w ie konz. Mineralsäuren, SnCl4 u. dgl. einwirken läßt. —
9 H> ? Ha CH. NH,
1 H^NCtCH,)* 11 HjC-^pCH,), 111 - c C l^ t
H ,0 --- CHCFf, HjC--- ICHCH, 2 NH*
Man erhält z. B. aus Campholsäure (I) in konz. H 2S 0 4 bei 38° m it N3H (in Chlf. gel.) m it 86% Ausbeute Campholylamin (II), F. des Benzoylderiv. 97°. — Aus einer N aph- thensäure vom K p.I2 118— 127° erhält man ein A m in vom K p. 90— 145°. — Verwendet man Naphthensäure vom K p .i2 150— 170°, so erhält man ein A m in vom K p.12 67 bis 90°, aus Naphthensäure vom K p.12 100— 230° ein Amingemisch vom K p. 85— 230°. — Caniphersäure liefert ein D iam in, III, l,3-Diamino-2,2,3-trim ethylcyclopentan, sll. in W ., A ., Ä ., F . 124°, F . des Hydrochlorids 313,5°, des Sulfats 312° (Zers.), des P ikrats 256° (Zers.). — Aus Fencholsäure wird eine Base vom ICp.14 66— 68° erhalten. (D. R. P.
544890 Kl. 12o vom 24/5. 1930, ausg. 23/2. 1932. Zus. zu D. R. P. 500435; C. 1932.
I. 1714.) A l t p e t e r .
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Gerhard Schräder, Opladen), Darstellung von 7-Aminophenanthridon, dad. gek., daß man das 7-Nitrophenanthridon (I) nach an sich bekannten Methoden reduziert. — D ie ' ^ N O , Red. von I erfolgt durch H 2S in N H 3-Lsg., m ittels Zn-Staub u. HCl in A ., m it Zn-Staub u. N H 4C1 oder m it F e u. HCl in A. — D as Prod. schm, bei 320°, K rystalle aus A nilin oder Pyridin, ist 11. in HCl, diazotierbar. (D. R. P. 544524 K l. 12p vom 11/1. 1931, ausg. 20/2. 1932.) A l t p e t e r .’vj
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M. (Erfinder: Winfried Hent- rich, Düsseldorf, und Max Hardtmann, Naunhof b. Leipzig), Darstellung von 2-Phe- nyl-4-oxy-6-am ino-l,3,5-triazinen u. deren im Phenylrest substituierten Abkömmlingen, dad. gek., daß man D icyandiam id (I) bzw. D icyandiam idin (II) m it Benzoesäure, deren A nhydrid (III) oder Chlorid (IV) oder Kernsubstitutionsprodd. um setzt. — D ie Rk.
verläuft gemäß:
O OH
cA -c< o h + h n = c> n h c6h5.c< 5 J - £ > n h c6h5.c< nE c> n
N H H NH NH,
oder
O O OH
C.H6. C < g H + ^ N = | > N H C6H5. C < g z ^ > N H - > CSH , C < J = ^ > N
N H H N H i t a .
Man erhitzt z. B. ein Gemisch von I u. U I auf 130— 135°, wobei Rk. erfolgt u. die Temp. auf 220— 240° steigt; man hält dann 2 Stdn. auf 130— 140°, nim m t in A. auf,
2 1 2*
3 2 2 8 H x . Fa r b e n; Fä r b e r e i; Dr u c k e r e i. 1 9 3 2 . I.
löst den Rückstand in 5°/0ig. NaOH u. erwärmt 1 Stdc. am W .-Bad. Aus der filtrierten Lsg. fällt man m it HCl zunächst Nebenprodd. u. aus der HCl-Lsg. m it N a-Acotat das 2-Phenyl-4-oxy-6-am ino-l,3,5-triazin, F . über 300°, uni. in verd. organ. Säuren, 11. in Alkali, Mineralsäure, wl. in W. — Zur gleichen Verb. gelangt man durch 5-std. E r
hitzen von I m it IY u. N a-A cetat auf 130— 140° oder durch 6-std. Erhitzen des Di- sulfats von II m it II I u. N a-Benzoat auf 130— 135°. — E rhitzt man H m it 4-Methyl- benzoesäureanhydrid, wobei die Temp. auf 190° steigt, so entsteht das 2-(4'-Methyl- phenyl)-4-oxy-G-am ino-l,3,5-triazin; beim Erhitzen m it konz. HCl auf 120— 140° en t
steht p-Toluylsäure, F . 180°. — E ine 4'-Chlorverb, erhält man aus I u. 4-Chlorbenzoyl- chlorid, F. über 300°. — D ie Verbb. sind Zwischenprodd. für Farbstoffe, Schädlings- bekämpfungsmm. (D. R. P. 543112 KI. 12p vom 18/3. 1930, ausg. 1/2. 1932.) A l t p .