X III. Ätherische Öle; Riechstoffe
E. Parow, Übersicht iiher die bisher vorhandenen Verfahren der Karloffellrocknung
K urze Angabe dieser Verff. für die Belange der W ettbew erber an dem Preisausschreiben für die Schaffung wirtschaftlicher Vorr. zur Herst. v o n Trockenkartoffeln. (Ztschr.
Spiritusind. 50. 144— 45.) RÜHLE.
Ph. Malvezin, Über die Möglichkeit, JFcme vor sekundären Fermentationen mit Ililfe von Impfstoffen, welche aus Kulturen von Saccharomyces ellipsoideus hergestellt sind, zu beivahrcn und über einige Fälle der augenscheinlichen Unzulänglichkeit dieser Methode. (Vgl. F. P. 606196; C. 1 9 2 6 . II. 1104.) D ie K ulturen werden zu den Weinen boi 25° zugesetzt u. der W ein einen M onat auf dieser Temp. erhalten, w obei jeglicho Spuren v o n Fermentationen verschwinden. Fehlschläge, welche sich aber leicht ver
meiden lassen, können durch die Mannitkrankheit entstehen. Ein anderer Fall zeigte ein vollkommenes Entweichen der S 0 2 u. Verminderung des Zuckergehalts unter Er
höhung des Gehalts an A ., w obei aber nach kurzer Zeit durch Zusatz der Im pfstoffe Stillstand eintrat. (Bull. Soc. chim. France [4] 4 1 . 713— 17.) En s z l i n.
Ennanno Errichelli, Untersuchung über den Einfluß des Kaliumbitartrats und der Weinsäure und Äpfelsäure au f die Fällung der Albuminsubstanzen in Beziehung zur Klärung und Schönung der Moste. K leine Mengen von Weinsäure, Citronensäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure oder K H C J I f t t begünstigen die Fällung von Eiereiweiß durch Tannin, größere Mengen hindern sie; die K on z., bei der Schutzwrkg. beginnt, ist bei Weinsäuro u. Citronensäuro am kleinsten, größer bei Äpfelsäure u. Bernstein
säure u. viel höher bei KHCjH.jO,,. D ie stabilisierende Wrkg. der Weinsäuro wird durch Veränderungen der Tanninkonz, wenig beeinflußt, während die stabilisierende Konz, von Tartrat m it wachsendem Tanningehalt steigt. Weinsäure u. die anderen Säuren können also in Meinen K onzz. einon Mangel an Tannin ersetzen, KH C,H.,Oc kann cs in erheblichem U m fange; in Ggw. von 0 ,1 5 % K H C 4H 40 6 w ird z. B. eine l% ig . Albumin- lsg. vollständig gefällt, wenn die Tanninkonz, nur die H älfte der an sich notwendigen beträgt. In Gemischen v on Weinsäure u. Äpfclsäure oder von Weinsäuro u. Tartrat m it kleinem Säuregeh. addieren sich dio die Flockung begünstigenden Wrkgg. der K om ponenten n ich t; bis zu einer K on z, von ca. 0 ,5 % o in Ggw. von 2 % 0 Bitartrat stört freie Weinsäure die Flockung der Albuminsubstanzen nich t wesentlich. — Vf.
diskutiert die Bedeutung seiner Beobachtungen für die Frage der K lärung der Trauben
moste u. der Schönung der W eine in Abhängigkeit v on K lim a, Reifezustand u. Art der Trauben, M ethode der W einbercitung, 'Witterung etc. Ein Mangel an Tannin ist nur dann die Hauptursache fü r eine schwierige Klärung, wenn der Geh. an freien Säuren gering ist u. nur mäßige Mengen K H C 4H 40 6 zugegen sind; dio unvollständige Klärung von Weißweinen aus unvollkom men ausgereiften Trauben beruht meist auf der Ggw.
größerer K onzz. von Äpfelsäure u. Weinsäure bei relativ hohem Geh. an Albumin- substanzen u. niedrigem Geh. an Mineralstoffen. Zur Beurteilung der Klärbarkeit muß nicht nur der Tanningeh., sondern auch die Gesamtacidität u. der Geh. an freier Weinsäure bekannt sein. Vf. empfiehlt, übermäßige A cidität gegebenenfalls vor der Schönung durch Zusatz v on neutralem K -T artrat zu korrigieren. (Annali Chim. appl.
1 7 . 221— 44. Catania, R . Scuola Agraria.) K r ü g e r .
G. Bredig und K. Siebenmann, Zur Säuregradbestimmung im Weine mit Diazo- essigester. V ff. haben die Diazoessigestermethode zur Säuregradbest, im W eine, bei welcher die katalyt. Zers, des Diazoessigesters ldnet. gemessen wird, m it der elektro- motor. u. der katalyt. Zuckerinversionsmethode verglichen. Zunächst wurden Verss.
1927. II. H xv. Gä r u n g s g e w e r b e. 883
mit reinen alkoh.-wss. Säurelsgg. ausgeführt. Es ergab sieh, daß die Diazoessigester- methode für Weinsäure u. Essigsäure W erte liefert, welche m it den aus der elektr.
Leitfähigkeit berechneten gut überoinstimmen. N ach der Zuckerinversionsmethode macht sich für Malon-, W oin- u. Essigsäure ein stärkerer Einfluß des Alkoholzusatzes auf den W assorstoffionenkonzentrationswert bemerkbar als nach den beiden anderen Vorff. Es werden dann an 4 deutschen Woinen, welche dio Versuchsstation Augusten*
berg bei Durlach (Baden) zur Verfügung gestellt hatte, Bestst. des Säuregrades durch
geführt. D abei ergab ebenfalls die elektromotor. u. dio Diazoessigestcrmethodo weit
gehende Übereinstimmung. D io letztere hat vor der Inversionsmothode den Vorteil, daß sie auch bei dunkelfarbigen Weinen anwendbar ist u. den bei gewöhnlicher Temp.
vorhandenen Säuregrad ermittelt. (Journ. prakt. Chem. [2] 116. 118— 28. Karls-Kurt Täufel und Carl W a g n e r, Über die Bedeutung und die Auswertung der Titrationskurven von W ein. V ff. stellten bei 9 Weißweinsorten Titrationskurven (vgl. T ä u f e l u. W a g n e r , Bioohem. Ztschr. 177- 389; C. 1927. I. 146) mit der Chin- hydronelektrode auf. D ie pn der W eißweine dürfte sich auch im B j e r r u m - A r r h e n i u s - Doppelkeilcolorimeter (M ethylorange als Indicator) bestimmen lassen, jedoch eignet sich diese M othodo weniger gut zur Aufnahme der Titrationskurven. Letztere sind vom Typus der Titrationskurve eines W ein- u. Milchsäuregemisches. Dio anderen Säuren (H 2C 0 3, H 3PO,, u. a.) treten dagegen ganz zurück. Für das Verh. eines Weines sind von charakterist. W ert: 1. pn bzw. Säuregrad ( P a u l u. G ü n t h e r , Arbb. K aiser!
Gesundh.-Amt 29. 218 [1908]), 2. dio Pufferungskapazität, ausgedrückt durch die Neigung des angenähert geradlinig verlaufenden Kurvenstücks u. 3. dio Titrations
acidität (Grenze des angonähert geradlinigen Verlaufs nach der alkal. Seite hin).
Letztere liegt bei p a ~ 5,5. M it H ilfe dieses W ertes geben Vff. eine Form el für die Pufferungskapazität n = a/(5,5 — Ph0), worin a der Säuregeh. (g-Äquivalente/1 W ein) u. pHo den Wasserstoffexponenten des ursprünglichen Weines bedeuten. — Die Pufferungskapazität hat insofern prakt. Bedoutung, als bei der Gärung Säuren en t
stehen oder verschwinden, dio bei schwach gepufferten Weinen dio Änderungen der Ph besonders groß sein lassen. D io Größe dieser Änderung durch Zusatz von Säuren in der Abhängigkeit v o n n wird wiedergegeben durch die Form el:
(# = Dissoziationsgrad der zugesetzten Säure, K , ihre Dissoziationskonstante, ds ihre Menge/1.) In Weingomisclien läßt sich pn ebenfalls berechnen. Ist v1 das Vol.
des 1. Woines, n x seine Pufferungskapazität u. pm sein H -E xponent, v2, u. pn2 dasselbe für den 2. W ein, so ist pn der Mischung:
Zwischen Säuregeh., Aschenalkalität u. Säuregrad konnten gesetzmäßige Beziehungen nicht gefunden worden. (Ztschr. analyt. Chcm. 71. 1— 23. München.) Ha r m s.
L. H. Lampitt, E. B. Hughes und L. H. Trace, Uber die Gegenwart und die Erkennung von Furfurol in Essig. Furfurol entsteht in W ürze unter der Einw. des Hopfens, u. durch Dest. von W ein, Essig usw. unter der Einw. von Säure auf Pentosano u. Pentosen; es bildet sich in Essig dabei erst bei 80° u. darüber. Im Vakuum unter
halb 70° konz. Essig enthält wreder im Rückstände, noch im Destillate Furfurol. Zur Best. von Furfurol in destilliertem oder nur schwach gefärbtem Essig benutzten Vff.
das Verf. von YoUNGP.URG u. PüCHER (Journ. biol. Chemistry 61. 741; C. 1925. I.
41G); bei dunkel gefärbten Essigen oder anderen gefärbten Erzeugnissen benutzen Vff. unter Umgehung der Dest. die Löslichkeit des Furfuranilinkomplexes in verschie
denen Lösungsmm. u. verfahren wie folg t: Man löst 6 ml destillierten Anilins in 24 ml Eg. u. ergänzt m it einem Am ylalkohol zu 60 ml. Die 3 Reagenzien sind völlig mischbar.
Man gibt dann zu 10 m l dieses Gemisches 20 ml des Essigs oder sonstigen zu prüfenden Erzeugnisses, schüttelt kräftig u. läßt im Dunkeln 15 Minuten stehen. Der A m yl
alkohol hat sich dann deutlich abgeschieden u. erscheint tiefrot gefärbt, wenn Furfurol zugegen ist. Hiernach kann man 0,1 Teil Furfurol in 1 Million Teilen sehr dunkel gefärbten Essigs erkennen u. sehr genau bestimmen. — Der Alkoholgehalt verschiedener destillierter Essige sehwankto von 230— 1260 Teilen A . auf 1 Million Teile Essig. Ein sehr bequemes Verf. zur Best. des A . ist das von Ma r t i n i u. No u r r i s s o n (Ann.
ruhe i. B ., Techn. H ochsch.) Wi n k e l m a n n.
d-Pn = — n 1
PHm = ( V % - P H i + i V ^ P H » ) •• («1 TTi + l y %)■
884 H XV[. Na h r u n g s m i t t e l; Ge n u s z m i t t e l u s w. 1927. II.
Falsifications 18. 235; C. 1925. II. 864) nach Entfernung der Aldohydo m it HgO.
(Analyst 52. 260— 65.) RÜHLE.
Charles Weizmann, London, Herstellung aus Acelon und Butylalkohol bestehender Gemische durch Vergären stärkehaltiger Stoffe. (D. R. P. 445 982 K l. 12 o vom 8/7, 1920, ausg. 22/6. 1927. E. Prior. 29/10. 1915. — C. 1921. II. 34. IV . 718.) Sc h o t t l.
X V I. Nahrungsmittel; Genuß mittel; Futtermittel.
W. Singleton, D ie Verwertung von Algen und einige technische Produkte daraus.
V f. teilt dio Zus. einiger Meeresalgen m it u. erörtert die Gewinnung von J, Alkali- salzen, Algin, A . aus Algen u. die Verwertung als Futtermittel. (Ind. Chemist, ehem.
Manufacturer 3. 267— 70.) Ju n g.
Giovanni Smirich, Beitrag zur Mehlanalyse. Zur mkr. Best. der Kleiebcstand- tcilo in Mehlen oder Backwerk werden 5— 10 g m it 50— 100 ccm Glycerinsehwefolsäuro (G lycerin 85% ig- mit 20 ccm konz. H 2SO., in 1 1) 5— 10 Minuten unter Rühren erhitzt.
W arm e Fl. auszentrifugieren u. Sediment u. Mk. untersuchen. (Annali Chim. appl. 17.
81— 82. Zara.) Gr i m m e.
Justin Greger, Bemerkungen über das Rhodankoball als mikrochemisches Reagens.
Rhodankobalt — erhältlich aus K obaltsulfat + alkoh. Rhodankalilsg. — eignet sich vorzüglich zur Begutachtung von Mehlen u. Mehlprodd. etc. D ie wasserlöslichen Anteile der Stärke (Am ylose) werdon gel., Gewobeteile aufgehellt u. je nach der A rt vorschieden gefärbt. R hodankobalt ist außerdem völlig ungefährlich; Überfärbungen sind durch H 20 leicht auszugleichen. Auch zum Nachweis von Kakaoschalen ist es gut brauchbar;
die Schleimzellen färben sich dam it rosa- bis feuerrot. (Biochem. Ztsclir. 185. 438— 41.
Prag, Techn. H ochschule.) Re w a l d.
Percy May, D ie Bestimmung von Schwefeldioxyd in getrockneten Früchten. Das bekannte Verf. des Abdcstillierens der S 0 2, ihrer O xydation im D estillat u. Fällung als BaSO., hat verschiedene Fehlerquellen, die sämtlich dahin wirken, das Ergebnis zu erniedrigen; es sind unvollkommene Abscheidung der S 0 2 aus der Frucht, Oxydation vor der Destillation, unvollständige Absorption im Destillat u. meohan. Verluste. Vf.
g ibt einen Arbeitsgang des oben angegebenen Verf. an, mit dem solcho Verluste ver
mieden werden. Dio Ergebnisse werden bei mehrfacher Ausführung gleichmäßig u.
im allgemeinen höher als bisher. (Analyst 52. 271— 73.) RÜHLE.
A. Heiduschka und F. Muth, Über Nicotin im Tabak. Nachprüfung der bisher bekannten qualitativen u. quantitativen Proben zur Best. von Nicotin im Tabak.
D er physiolog. Nachweis von N icotin gelang gut nach K r i z (Amer. Naturalist 58. 283;
C. 1925. I. 1624). V on den quantitativen Methoden bewährte sich am besten dio von Ra s m u s s e n (Ztschr. analyt. Chem. 55. 92; C. 1916. I. 1201), die von den Vff. ver
bessert wurde. Für vergleichende Analysen war dagegen die ToTH sche Methode in der M odifikation von Ru n d s h a g e n (Chem.-Ztg. 50. 42; C. 1926. I. 1897) sehr brauchbar. In den Rauchgasen angeblich nicotinunschädlicher Zigaretten ließ sich, wio auch im H a m ihrer nicht an Tabak gewöhnten Raucher, N icotin nachweisen.
D a eine Nachprüfung der bekannten Nicotinentziehungsverff. einwandfrei ergab, daß cs nicht möglich ist, ohne Schädigung von Arom a, Farbe usw. das N icotin zu entziehen, regen V ff. eine Normung des Nicotingoh. an. (Pharmaz. Zentralhallo 6 8 . 337— 45. 353— 61. 369— 74. Dresden, Techn. H ochsch.) Ha r m s.
H. Niklas und M. Miller, D ie Fleischmannsche Formel zur Bestimmung der Trockensubstanz der Milch au f mathematischem Wege bestätigt. Exakte Nachprüfungen ergaben, daß die FLEisCHMANNsch'e Form el durch die M ethode der kleinsten Quadrato durchaus bestätigt wird, daß dio berechneten K onstanten im Schwankungsbereich der Methode liegen u. daß dio Abweichungen zwischen den beobachteten u. berechneten Werten innerhalb der zulässigen Fehlergrenzen liegen. (Fortschr. d. Landwirtsch. 2.
318— 19. Weihenstephan, Agrikulturchem. Inst.) Gr i m m e.
William David Stein, Amerika, Verbesserung von Mehl. D em Mehl ward ein Zucker der Gruppe C
0
H12
O0
nebst einer Säure, z. B. Milchsäure u. einer indifferenten Substanz, wie Stärkemehl o. dgl. zugesetzt. (F. P. 619 953 v om 5/8. 1926, ausg.13/4. 1927.) O e l k e r .
Arnold Becke, Bozen, Konzentrieren von Fruchtmaischen, Fruchtsäften u. dgl., insbesondere von Traubenmost bzw. Trocknen (Dörren) von Früchten, insbesondere von
1927. II. I I XYin. Fa s e r- ü. Sp i n n s t o f f e; Pa p i e r u s w. 885
Trauben in luftverdiinntcm Raum, dad. gek., daß hierbei die zu konzentrierende FL (Frucht) von einem erwärmten Luftstrom durchperlt wird. Zur Durchführung des Verf. dient eino Einrichtung, bei welcher in dem Konzentrationsgefäß, nahe dem Boden desselben eine, in eine siebartige gelochte Verteilungsschlango o. dgl. endende Luftleitung führt. (Oe. P. 106 456 vom 5/7. 1926, ausg. 25/5. 1927.) Oe l k e r.
X V III. Faser- und Spinnstoffe; Papier; Cellulose;
Kunststoffe.
Wilhelm A. Dyes, Dr. Edmund Thiele. Ein Nachruf au f den Erfinder des Kupferseide-Streckverfahrens. (Chem.-Ztg. 51. 481— 82. Berlin-Wilmersdorf.) Ju n g.