Kohlenyeredelung und Schwelwerke Akt.-Ges., Berlin, Verfahren zum E r
G. Peace, Uber die Bedeutung des -pjj- Wertes der Haut fiir die regetabilische Gerbung
Vf. wendet sich dagegen, daB man yielfach durch Zusatz groBer Sauremengen zu den Gerbbriihen die Gerbstoffaufnahme zu verbessern sucht. Die m it H autpulver erhaltenen Schwellungskuryen, die ein Maximum beim pH = 2 aufweisen, sind nicht maBgebend fiir das Verh. von H auten, die, nicht oder ungeniigend entkiilkt, mifc der Gerbbriihe in Beriihrung kommen. I s t diese zu stark sauer gestellt, so fallt der Gerbstoff an den AuBenschichten zu rasch an, wahrend infolge der Erschwerung der Diffusion im H aut- innern der pH-Wert noch yiel zu hoch ist. Bis sich der Ausgleich hergestellt hat, kann
1 9 3 2 . I . H XXI. L e d e r ; G e r b s t o f f e . 2 2 7 1 groBer Sehaden dureh H art- u. Briicliigwerden des Narbens entstehen. Die Vorziige einer Gerbung, bei der man m it einer gut entkalkten BlóBe von beltannter Aciditiit in Briihen vom pu = 3,5—5,0 geht, u. die guten Eigg. eines auf solehe Weise herges tell ten Leders werden gesehildert. (Journ. In t. Soc. Leather Trades’ Chemists 15. 22—24.
1931.) Se l i g s b e r g e r.
R. F. Innes, D. Jordan Lloyd, E. W. Merry
undH. Phillips,
E in Bericht iiber Hartę und Chloridgehalt einiger Gerbereiicasser. Ais Verunreinigungen von Gorberei- wassern werden an H and von Analysenergebnissen besproehen: 1. Bakterien; 2. NH,,- Salze u. N itrate, im allgemeinen nu r in geringer .Menge yorhanden; 3. Huminsauren, die sieh in torfreiehen Gegenden evtl. dureh pH-Erholiung des W. bem erkbar machen kónnten; 4. Eisen, das gewóhnlieh erst yon der Konz. 1: 100000 an ais sohadlich angesproehen werden kann; 5. gel. Mineralstoffe, besonders Chloride, die mengen- maBig auBerordentlieh, je nach der H erkunft des W ., schwanken. In stiidt. Leitungs- wasser sind m eist unter 0,002%. in Brunnen-, Teich-, FluB- u. Kanalwasser ca. 0,005 bis 0,006%, bisweilen aber bis 0,05% Chloride, ais ŃaCl berechnet, anzutreffen; W.aus der Themsemundung ergab bis 0,6% NaCl gegen 3,2% bei Seewasscr. Zum Weichen u. Aschern ist ein solches W. g u t verwendbar, fiir F ettlicker aber ungeeignet. E s wird weiter tabcllar. der Geh. an Mineralstoffen u. an festen Bestandteilen iiberhaupt, ferner dio temporare, perm anente u. G esam tharte der untersuchten Gerbereiwasser m itgcteilt u. ihr U rsprung u. Verwendungszwcok sowie die A rt des von den betreffenden Gerbereien eingearbeiteten Rohm aterials u. erzeugten Fertigleders angegeben. Die Verff.
zur Beseitigung der tem poraren H iirte werden erórtert. Bei E nth artu n g des W. soli der pn-W ert des zum Beizen benutzten W. nieht iiber 8 steigen, dam it die Ferm entwrkg.
nieht gehemmt wird. Die Erfahrungen iiber die Verwendbarkeit von Wassern be- stim m ten Hartegrades sind versehieden, ebenso iiber dio Notwendigkeit einer E n t
hartung. Leitungswasser wird fiir pflanzliche Gerbung, Auswaschen, Fettlickern u.
Farben, Fabrikwasser fiir Weichen, Aschern u. Cr-Gerbung verw andt. — Der Geh. an gel. IMineralstoffen laBt im allgemeinen eine Ausfallung von Gerbstoffen nieht be- fiirchten. Bei Flufi- u. Kanalwasser in Industriegegenden ist Analysenkontrolle, besonders im Sommer, unerliiBlich. SchlieBlich wird auf die stark vernachlassigte Mogliehkeit der Benutzung von Regen- u. Kondenswasser, besonders beim Fettlickern, hingewiesen. (Leather W orld 23. 376—81.452—56.548— 51. 1931.) Se l i g s b e r g e r.
R. Faraday Innes,
D e r schddigende E influp des Lagerns a u f vegetabilisch gegerbtes Leder. Vf. untersuclite alte u. neue, z. T. stark beschadigte Bueheinbande aus ver- schiedenen Bibliotheken Englands auf das Vorliandensein freier Saure nach PROCTER- Se a r l e, nach eigenem Verf. (C. 1928. I I . 1519) u. dureh Best. des 1. N . Die den atm osphar. Einfliissen starker ausgesetzten Riicken der Einbiinde h atten bedeutend mehr Saure aufgenommen ais die getrennt untersuchten Seitenteile, doch waren nieht alle alten Einbimde m it einem Sauregeh. von m ehr ais 3 % schadhaft. Der Anteil der auBeren Verhaltnisse u. der urspriinglich dem Leder einverleibten Sauremenge an der spateren Zerstórung ist sehwer zu bestimmen. Bueheinbande aus industriearmen Gegenden zeigten durchweg grdBere H altbarkeit, aber bestimm te Loderarten, z. B.Alaunleder u. Pergamente, h atten auch im Industriegebiet keine Saure aufgenommen.
Die Gerbart des Leders ist demnaeh von deutliehem EinfluB auf seine W iderstands- fahigkeit, ebenso nach Ansicht des Vf. die Behandlung der H aute in der W .-W erkstatt, ferner auch die F ettu n g ; dagegen w ar kein solcher Zusammenhang m it der Dureh- gerbungszahl des Leders festzustellen. Bei der H erst. der meisten modernen Buch- binderleder werden die Forderungen nieht geniigend beachtet, die an ein solches Leder bzgl. seines Sauregeh. zu stellen sind. (Journ. In t. Soc. Leather Trades’ Chemists 14.
624—40. Brit. Leath. M anufacturcrs’ Res. Assoc.) Se l i g s b e r g e r.
R. Faraday Innes,
Die Zerstórung von vegetabilisch gegerbtem Leder beim Lagern.Beobachtungen iiber Lagerungśbedingungen und iiber die Schddigung von Leder dureh kiinstliehe Mittel. (Vgl. vorst. Ref.) W eitere U nterss. an alten Bucheinbanden deuteten darauf hin, daB die Zerstórung des Einbandleders im allgemeinen der H 2S 0 4-Aufnahme aus der Atmosphiire entspricht, wobei Sauregehh. bis 3 % (nach Pr o c t e r-Se a r l e) gefunden werden kónnen, ohne daB eino Schadigung des Leders erkennbar ist. W urden Biicher unter Glas im Dunkeln aufbewahrt, so war sogar schlechte S tadtluft ohne sehadliche Folgen, auch wenn das verwendete Leder m it Katechingerbstoffen gegerbt u.
in Ggw. von H 2S 0 4 gefarbt worden war. Demnaeh ist eine gewisse Luftzirkulation fiir die Lederschadigung dureh H 2S 0 4-Aufnahme erforderlich. Analysen ergaben, daB hohe PROCTER-SEARLE-Werte m it groBeren Mengen von 1. Ammoniak parallel gehen,
2 2 7 2 HXXI. Le d e r; Ge r b s t o f f e. 1 9 3 2 . I . wobei dieser iiber 90% d es gesam tea 1. N bildet. Demnach scheint die vom Leder aufgenommene H 2S 0 4 an das durch O xydation von der Ledersubstanz abgespaltene N H 3 gebunden zu sein. W urden saurefreie Lederm uster 88 Tage der Einw. einer Gasatmosphare aus Verbrennungsprodd. von S ausgesetzt, so wiesen sie bei erheblicher Zerstorung hohe Pr O CTEP. - S E arl e-Werte, aber nu r geringe Mengen 1. N auf. Eine schadliche Einw. des Sonncnlichtes konnte nach 59-tagiger Belichtung nicht festgestellt werden. Bei Zusatz von H 20 2 zum Leder wurdo eine Oxydation der H autsubstanz nur dann beobachtet, wenn dem Leder auch eine gewisse Menge freier H 2S 0 4 ein- Terleibt worden w ar; ais MaB fiir den Osydationsgrad wurde die Gesamtmenge an 1. N betrachtet, der gefundene Ammoniak-N war hier sehr gering. E in Unterschied im H 2SO,,-Geh. zwischen 2 u. 5% pragtc sich im N-Verlust u. im Zerstorungsgrad des Leders nicht deutlich aus. Nach Ansicht des Vf. ist die Ggw. von H 3S 0 4 im Leder Voraussetzung fiir den Oxydationsvorgang u. dieser wiederum die Ursacho fiir die Zerstorung des Leders. (Journ. In t. Soc. Leather Trades’ Chemists 15. 480—94.
1931.) Se l i g s b e r g e r.
R. W. Frey
undF. P. Veitch,
Die Erhaliung von ledernen Bucheinbanden. Zur E rhaltung lederner Bucheinbande tra g t es sehr bei, wenn sie m it Mischungen von F etten, Olen u. Wachsen behandelt werden. Besonders in B etracht kommen: Lanolin, Japanwachs, Klauenol, Na-Stearat u. Ricinusol. Zum Lackieren stark_ schadhafter Lederbande kommen Lachę aus Cellulosenitrat m it A ., Toluol, X ylol, Alhylenglykol- monoathylałher u. Alhylacetal zur Yerwendiing. (Scient. American 1 4 6 . 164—65.Marz 1932.) • Fr ie d e m a n n.
R. W. Frey
undI. D. Ciarkę,
Das Schadhaflwerden von Buchbinderleder. (Ygl.Torst. Ref.) 10 vorschiedene Leder wurden vor dem Einbinden u. nach S ^ -ja h - riger Auslegung der Biicher auf ihre physikal. u. chem. Eigg. untersucht, u. zwar Rucken u. Seiten gotrennt. W ahrend der Ruckgang der ReiBfestigkeit der Buehrucken ganz dem G rad ihrer Zerstorung entsprach, bestanden keine direkten Beziehungen zwischen diesen Eigg. u. der Durchlassigkeit gegenuber L u ft u. W.-Dampf. Letztere war bei den meisten Ledern wahrend der Lagerung angestiegen. Die ehem. Zus. der Leder h a tte sich im Laufe der Zeit verandert. Der Gesamt-S, der Geh. an 1. Sulfaten u.
an freier Saure h atte sich, nam entlich in den Einbandriicken, zum Teil erheblich erhóht.
Demzufolge wird den atm osphar. Bedingungen ein starker EinfluB auf die H altbarkeit von Buchbinderleder zugeschrieben. W ahrend ReiBfestigkeit u. Pr o c t e r-Se a r l e- W erte deutlich parallel gingen, waren andere Beziehungen weniger g u t oder (F ettgeh.!) gar nicht ausgepragt. Die 3 besterhaltenen Leder waren m it Pyrogallolgerbstoffen, von den 6 schleehtesten 5 m it Cateehingerbstoffen ausgegerbt (Tabellen, Diagramme!).
(Journ. Amer. L eather Chemists Assoe. 26. 461—82. 1931. Bur. of Chem. & Soils,
U. S. Dep. of Agricult.) Se l i g s b e r g e r.
R. C. Bowker,
Die Schadigung von kaslanien- und guebracJiogegerbiem Leder durch Schwefdsaure. Vf. behandelte Leder aus yerschiedenen H autstellen m it 0, 1/l , V2, 3/v 1 bis 4% H 2SO,i u. untersuchte sofort nach dieser Behandlung u. nach 2, 4, 6, 9, 12 u. 24 Monaten Lagern die ReiBfestigkeit einiger Muster. Bei den Verss. wurden je 2 kastanien- u. ąuebraehogegerbte Lederproben m it verschiedener Durchgerbungs- zahl m iteinander verglichen, Die ReiBfestigkeit ging bei lcastaniengegerbtem Leder in fruherer Zeit u. rascher zuriiek ais bei ąuebrachogegerbtem, gleichviel ob der ver- wendete E x tra k t sulfitiert war oder nicht. Bei Leder m it hoher Durchgerbungszahl m achte die Zerstorung etwas raschere Fortschritte. W ahrend kastaniengegerbtes Leder m it 1V2% H 2S 0 4 nach 2 Jah ren schon deutliche Zeichen der Zerstorung aufwies, w ar ąuebrachogegerbtes Leder m it 2,5% Saure noch unversehrt. Vf. zieht aus den Verss. den SchluB, daB Gerbstoffe aus der Catechingruppe ein gegen H 2S 0 4 wider- standsfahigeres Leder liefern ais solche aus der Pyrogallolgruppe. (Journ. Amer.L eather Chemists Assoc. 26. 444—61. 1931.) SELIGSBERGER.
Max Bergmann
undGeorgi Pojarlieff,
Die Bildung der Phlobaphene. (Vgl.C. 1931. I. 1711.) Vff. untersuchen die Frage, weiche Atomgruppen der Catechine die Umwandlung in hohermolekulare, schwerlósliche Stoffe, die Phlobaphene, ver- ursachen. Die Neigung der Catechine, in saurer Lsg. Phlobaphene zu bilden, wird auf die K om bination Pyranring + Doppelbindung + Pyranhydroxyl zuriickgefuhrt. — Die Phenolnatur der Catechine scheint fur die Saureempfindlichkeit u. Phlobaphenbldg.
nicht ausschlaggebend zu sein, weil sowohl Quebrachocatechin (das 1 H ydroxyl weniger en th alt ais Gambircateehin) ais auch Tetram ethylgam bireatechin durch Sauren in schwerlósliche Stoffe rerw andelt werden. Die Saureempfindlichkeit diirfte somit- auf
1 9 3 2 . I . H XX1. L e d e r ; G e r b s t o f f e . ' 2 2 7 3 den heterocycl. K ern des Catechinmołekuls, den Pyranring, zuriickzufiiliren sein.
E in dom P yrankcrn des Catechinmołekuls analog gebautes Pyranderiy., das Glucal (vgl. C.
1930.
I. 36), das ebenfalls in 2,3-Stellung eine Doppelbindung u. in 4-Stellung ein Hydroxyl, daruber hinaus aber noch in 3-Stellung ein H ydroxyl u. in 5-Stellung eine CHoOH-Gruppe besitzt, ist ausgesprochen saureempfindlich. Hydroglucal, dem die Doppelbindung fehlt, kann dagegen stundenlang m it rauchender HC1 gekoeht werden. F iir die Saureempfindliehkeit ist demnaeh die Doppelbindung notwendig.E in dem P yrankern des Catechinmołekuls analog gebautes Pyranderiv., das noch die Doppelbindung in 2,3-Stellung, jedoch keine H ydroxylgruppe m ehr besitzt, der An- hydroacetobutylalkohol (vgl. C.
1922.
I I I . 248), gibt bei Saureeinw. keine hoher molekulare, schwerlósliche, gefarbte Stoffe. Doppelbindung allein im P yranring fulirt also nicht zu Saureempfindliehkeit. (Collegium1931.
244—47. Dresden, Kaiser-W ilhelm-Inst. f. Lederforscbung.) Gie r TH.
H. Phillips,
Einige organische Bestandteile (Nichtgerbstoffe) der vegetabilischen Gerbeztrakte m it besonderer Beriicksichtigung der Kastanienholzextrakte. I. Bestandteile, die Pentosen und Uronsauren entlialten. Vf. bespriclit einleitend die Chemie der in- krustierenden Substanzen, dereń Bestandteile z. T. auf Pentosen u. Uronsauren auf- gebaut sind. Auch in die G erbextrakte gelangen aus den gerbstoffliefernden Pflanzen, besonders aus dem Holze derselben, inkrustierende Substanzen, dereń Rolle im Gerb- prozeB Vf. naher untersucht. Hierbei bestimm te er ihren Geh. an U ronsauren durch Entcarbosylierung nach N a n j i, P a t o n u. L in g (C.1925.
I I . 394) u. die Pentosen durch Bldg. von F urfurol nach P o w e l l u. W h i t t a k e r (C.1924.
I. 2483) u. Abzug der auf etwa yorhandene Uronsauren entfallenden Mengen. Beide Verff. werden naher beschrieben u. die m it ihnen erhaltenen Ergebnisse an H and von Tabellen erortert.Die meisten Pentosen u. Uronsauren (14—30% des Gesamtloslicben) wurden im K astanienholzestrakt aufgefunden. Die Vermutung, daB es sich hierbei zumeist um Nichtgerbstoffe handelt, wurde durch weitere Verss. bestatigt. Techn. E x trak te ent- lialten infolge starkerer Auslaugung der Kohstoffc bei Tempp. iiber 100° m ehr in
krustierende Stoffe ais selbsthergcstellte Gerbstoffausziige. Die Hauptm enge der inkrustierenden Stoffe reichert sich in den Farbengangen u. im Versatz an, wahrend sich im Briihenschlamm wieder nur wenige Prozent vorfinden. In den Bruhen u.
Farbengangen einer Gerberei, die keinen K astanienextrakt verarbeitet, wurden fast keine Pentosen u. nur sehr wenig Uronsauren nachgewiesen. Vf. verm utet, daB bei Verwendung von K aatanienestrakt die in den Farbengangen anwesenden Uronsauren, dereń Menge zwischen 3,2—6,3% schwankt, ais schwache Sauren eine gewisse Puffer- wrkg. ausiiben. (Journ. In t. Soc. L eather Trades’ Chemists
15.
465—79. 1931.) S e l i g s .E. W. Merry,
Die Absorption von Sauerstoff durch Gerbstoffe. Ebenso wie bei fruheren T o m Vf. besprochenen Unterss. unter n. Verhaltnissen eine nennenswerte Adsorptiou von 0 2 durch Gerbbriihen nicht beobachtet wurde, verliefen auch eigene Vcręs. ahnlicher A rt zuerst negatiy. U nter Verwendung eines BARCROFTSchen Dif- ferentialm anometers konnte auch bei den versehiedensten Gerbstofflsgg. eine merkliche 0 2-Adsorption nachgewiesen werden. Diese betrug z. B. bei 3 ccm 1. Quebracho- e x tra k t von 130° Bk. in 50 Stdn. 1,3 ccm, bei unbehandeltem Quebrachoextrakt gleicher Konz. nu r 0,65 ccm. Der Zusatz von H autpulyer zu den Gerbbriihen be- cmfluBtc die 0 2-Aufnabme nur wenig, dagegen waren deutliche Beziehungen z^vischen den unvermeidlichen Cu- u. Fe-Spuren in den E x trak ten u. ihrem Oa-Aufnahme- vermógen festzustellen; dieses stieg bei Zusatz 1. Cu- oder Fe-Salze an. Verss. m it K astanienholzestrakt ergaben, daB auch N aH S 0 3, besonders anfangs, die 0 2-Aufnahme erhoht, H 2C20 4 oder ihre Alkalisalze sie dagegen sehr stark herabsetzen. Letztere W rkg. ist fiir den O xalatrest spezif. Ein weniger starker Adsorptionsriickgang tra t aber auch bei allen anderen untersuchten anorgan. u. organ. Sauren auf; u. zwar um so schwacher, je geringer die A ciditat der Sauren war. Bei Ggw. schwaclier organ. Sauren war dio Oxydationsfahigkeit des E stra k te s nu r um wenige Prozent beeintraclitigt.Im Hinblick auf die Sonderstellung des Oxalations kann der Zusatz von H 2C20., zu den B ruhen beim Ausgerben geeignet sein, das Nachdunkeln des Leders zu verhiiten.
(Leather W orld
23.
195— 97. 292—95. 1931.) S e l i g s b e r g e r .E. K. Moore, John H. Highberger, Robert Koppenhoefer
undFred 0 ’Flaherty,
Die Bestimmung von A m inen in Gerbereikalklosungen. Die Trennung u. Best. von fluchtigem !NHa u. Mono-, Di- u. Trim ethylam in in K alkaschem wird unter Abanderung des Verf. von W e b e r u. W i l s o n (C.1919.
II. 323) wie folgt yorgenommen: 1. Ein ca. 60—70 ccm 1/ 10-n. NaOH aquivalenter Teil der Kalkbriihe wird kjeldahlisiert. u.XIV. 1. 14S
2 2 7 4 IIXXI. Le d e e; Ge e b s t o f f e, 1 9 3 2 . I . das fliichtige Gesamtalkali in vorgelegtor 0,2-n. H 2SO.( aufgefangen u. titriert. 2. Weitere 100 ccm der K alkbruhe werden m it 5 ccm eines Gemisches aus gleichen Teilen 20°/oig.
NaOH u. 30%ig. N a2C 03 ycrsetzt, auf 250 ccm aufgcfiillt u. in einer braunen Flasehe m it 3 g gelbem HgO gesclńittelt. Hierauf wird in einer besonderen Vorr. iiber W a tte filtriert u. in einem aliąuoten Teil des F iltrats wieder das fliichtige Gesam t
alkali bestimm t. Die Differenz gegen die 1. Best. liefert die Menge fluchtigen N H 3. 3. Das Trim ethylam in wird bestimm t, indem 100 ccm der Kalkaminlsg.
m it N aN 0 2 + Eg. behandelt u. nach dem Alkalischmachen wie oben kjcldahli- siert werden. 4. Das hierbei in dio Vorlage m it iibergegangene Nitrosodimethyl- amin wird m it Zn + HCI reduziert: hierauf wird vom Zn dekantiert, 2—3 Min. L uft durcbgeleitet, alkal. gem acht u. wieder kjeldahlisiert. Man erhalt so die Summę des anwesenden Di- u. Trim ethylam ina u. durch Abzug des nach 3. crm ittelten Trimethyl- amins das Dimcthylamin. Da sich bei der Red. m it H 2 s ta tt Dimetliylamin aueh das schwacher bas. unsymm. Dim ethylliydrazin bilden kann, soli bei der K jeldahlbest. in Ggw. groBcrer Mcngen an Dimcthylamin Bromphenolblau s ta tt M ethylrot ais Indicator verw andt werden. 5. Das Methylamin wird aus der Differenz der nach 2. u. 4. ge- wonnenen R esultate erreehnct. Alle Konzz. werden in Mol/Liter angewandte Lsg.
ausgedruekt. (Journ. Amer. L eather Chcmists Assoc.
26.
341—51. 1931. Cincinnati,Dep. of Leath. Res.) Se l ig s b e r g e e.
A. KtłntzelundB. Pototschnig, Unłersuchung iiber Beizwertbeslimmungsmethoden.
D ie zur Beizbest. vorgeschlagenen Verff. werden einer krit. Betrachtung unterzogen.
E s is t bis heute nicht moglich, die Veriinderungen des in der Beize ungel. gebliebenen Kollagens naher zu bestimmen. D ie A lkoholtitration der in der Beize geL Abbauprodd.
wird boi Ggw. groBer N H 4-Salzmengen, die m ittitriert werden, unbrauchbar. Bei Betrachtung des Methodenprinzips werden dic Vorteile der Einzelbest.-Verff. gegentiber den Reihenmethoden liervorgehoben. Kurze Beschreibungen werden gegeben yon den Verff. von Ch ie s a, Bo id in (die bcide Milch ais Substrat yerwenden), Fu l d- Ge o sz, Th o m a s-We b e e, Lo h l e in-Yo l h a r d, Wa l d s c h m id t-Le it z, Sc h n e i d e e- Ylc ek (samtlich m it Casein ais Substrat), Le n k, Be e g m a n n-Die t s c h e, Wil l- STATTEE-Wa l d s c iim id t-Le it z (Gelatine) u. Wil s o n-Me e r il l (Kollagen); hier wird die Alkoholtitration von Kollagenabbauprodd. unter Yerwendung von Kollagen- pulver niiher beschrieben, ferner im AnschluB an das LENKsche Verf. eine fiir ąuali- tatiye Zwecke ausreichende Methode angefiihrt, bei der nicht die Erstarrungszeit des m it Ferm ent behandelten Gelatinesols, sondern der F . des bereits erstarrten Gels bestim m t wird. B ei zusammenfassender Beurteilung wird das FULD-GEOSZ-Verf.
neben der BoiD IN schen Reihenm ethode ais das schlechteste bezeichnet. Von den Caseinmethoden erhalt L0HLEIN-V0LHAED den Vorzug vor SCHNEIDEE-VLCEK.
D ie genannten 4 Verff., die Alkoholtitration von Kollagenpulyer u. von WlLLSTATTEE- Wa l d sCHMIDT-Le it z sowie das F.-Best.-Verf. werden an 7 techn. Beizpraparatcn yerglichen u. die erhaltenen Testwerte auf reines Pankreatin ais Standardpraparat bezogen. Nach den Vers.-Ergebnissen fiihren nur Verff., die das gleiche Substrat yerwenden, zu annilhernd gleichen Resultaten. Sowohl beim Vergleich der beiden Gelatinemethoden unter sich w ie m it dem Kollagenabbauyerf. lassen sich die T est
werte der 7 Handelsbeizen ungefahr in der gleichen Reihenfolge ordnen, dagegen sind Beziehungen zu den Metlioden, die m it anderen Substraten arbeiten, nicht aufzufinden.
D ie 3 Caseinmethoden unter sich zeigen wieder recht gutc tlbereinstim m ung. Das yerwendete Substrat ist demnach von ausschlaggebender Bedeutung fiir die Beizwert- best. u. es ist demgemaB die Verwendung von Kollagen oder Gelatine fiir die Beiz- analyse anzustreben. (Collegium
1931.
475—95. D arm stadt, Techn. Hoehsch.) Se l ig s. A. Kiintzel, Untersuclmng iiber Beiziuertbeslimmungsmelhoden. Zusammenfassender Vortrag uber yorst. ref. Arbeit. (Gerber 56. 199—204. D arm stadt.) SELIGSBEEGEE.H. G. Bennett, Uber die Acidital von Leder. Vf. gibt eine Anleitung zur Aus- w ertung der Ergebnisse beim Verf. yon TiiOMPSON u. At k w (C.
1929.
II. 3202).F erner spricht er sich fiir die ausschlieBliche Verwendung eolorimetr. Methoden zur pn-Best. aus. Die Berechnung wird yereinfacht, wenn man stets 2 Lcderextrakto ansetzt, die eine 100- u. 1000-faclie Verdiinnung der Saure im Leder darstellen. Die Gleichung der Geraden, dereń S ehnittpunkt m it der O rdinate ais Saurezahl des Lcdeis bezeichnet wird, lau tet: pn = tang 0 -lo g d+ F, wobei 0 der Winkel ist, den die Gerade m it der Ordinate bildet, d — Verdiinnungsgrad u. F — Saurezahl ist. Man benutzt diese Gleichung, um einmal fiir d = 100, also fiir log d — 2, u. fiir pn den bei dieser Yerdiinnung gefundcnen pH -W crt einzusetzen, entwiekelt dieselbe Gleichung
1 9 3 2 . I . H XXI. L e d e r ; G e r b s t o f f e . 2 2 7 5 nochmals fur d — 1000 u. den zugehorigen pn-W ert u. kann nun aus den 2 Gleichungen die gesuchte Siiurezalil F u. den W inkel 0 berechnen. Im Durchschnitt w urde bei stiurefreien Ledern fiir F --- 3,5 u. fur 0 == 17° gefunden; 0 schwankte zwisehen 6 u. 42°.
Um zu priifen, ob Beziehungen zwisehen dcm Aschengeli. u. F oder 0 bestehen, wurden die Korrelationskoeffizienten bestim m t u. gefunden, daB. besonders im Falle der SZ., eine gewisse Abhangigkeit zu bemerken ist. Die Ursache liegt darin, da U meistens dio Mineralstoffe ais Puffer wirken, u. zwar dann, wenn sie von sulfitierten E xtrakten stanimen, die dem Leder bei Ggw. synthet. Gerbstoffe zur Verringerung der Aciditiit zugesetzt werden. Hierdurch wird sowohl F an u. fiir sich erhoht ais auch der pn-An- stieg beim Verdunnen, folglich 0 , yerkleinert. Wenn sich trotz hohen Aschongch.
eine Pufferwrkg. in den W erten fiir F u. 0 nicht ausdriickt, so sind im Leder ver- mutlich Beschwerungsmittel, wie Sulfate oder Chloride, yorlianden. Wenn boi nied- rigem Aschengeli. 0 groB u. F kloin ist, so w ird im Falle der Ggw. von zu viel Siiure F sehr leicht unter dem krit. Grenzwcrt 2,5 liegen. F iir 0 gibt Vf. 50° ais oborsten G renzw ertan. (Journ. In t. Soc. Leathcr Trades’ Chemists
15.
31—38. 1931.) Se l i g s.A. Colin-Russ,
E in neues erprobles Verfahren zur Bestimmung de.r Feuchtigkeit und seine Anwendung bei Leder. Vf. vcrwcist auf die Schwierigkeiten bei der ublichon Best. der Feuchtigkeit im Leder, wobei alles W. erfaBt werden soli, in welcher Form es auch im Leder yorlianden ist. Eine solche Móglichkcit bietet die Umsetzung des W.m it CaC2. Nach einem vom Vf. fiir die Lederunters. ausgearbeiteten Verf. wird die gewogene, geniigend zerkleinerte Lederprobe bei einer bestimmten, einstellbarcn Temp.
m it CaC2 in Beriihrung gebraclit u. das sich entwickelnde H 2C2-Gas iiber Hg auf- gefangen. 1 ccm Gas u nter Normalbedingungen entspricht 0,0010 g H 20 . Die Kinetik der Rk. wird erórtert u. die K orroktur fur die stets im CaC2 eingeschlossenon H 2C„- Spuren orm ittelt. Vorverss. m it W. u. oiner Anzahl im Leder vorkommender, krystall- wassorhaltiger Stoffe werden besehrieben. N ur in einem Falle, bei (NH4)2C20 4-H20 , wurde der theoret. W ert erhalten, u. zwar auch bei Ggw. gróCerer Fettm engen. Die naeh dem CaC2-Verf. untersuchten Lederproben wurden zum Vergleich auch mehrere Tage im Trockenschrank boi 100° u. 1 Monat bei Raum tem p. iiber H ,S 0 4 getrocknet.
Alle Leder verloren iiber H 2S 0 4 am wenigsten an Gcwicht. Im Trockenschrank war die Gewichtsabnahme am starksten, eine Konstanz wurde aber, besonders bei ge- fettetem Leder, nicht orreicht. Die W erte des CaC2-Verf. lagen meist bei denen des Trockenverf. iiber H 2S 0 4. Die Rk.-Tomp. betrug zwisehen 61 u. 133°. Temp.-Er- liohung beschleunigte die Gasentw., beeinfluBte aber nicht das Ergebnis, auCer bei sumachgegerbtem Leder. (Journ. Int. Soc. L eather Trades’ Chemists
15.
113—26.166—82. 1931.) Se l i g s b e r g e r.
V. Kubełka
undR. Wollmarker,
Freie Sćiuren bei der Analyse von pfłanzlichem Leder. I. Vff. modifizieren die yon INNES yorgesohlagene Methode zur Best. starker freier Sauren im Leder (C.1928.
I I. 1519) in der Weise, daB 20 g Leder m it dest. W.auf 1 Liter, also im Konz.-Verhaltnis der INNESschen Vorschrift, ausgelaugt, dann ein Teil des Auszuges zur Best. des Auswaschverlustes, ein anderer Teil fiir die Yor- nahm e der nach INNES erforderlichen pH-Bestst. benutzt wird. Bei der Bcurteilung der Ergebnisse fanden Vff. folgendes K riterium : Starkę Sauren sind im Leder yor
handen, wenn der pn-W ert der urspriinglichen Lsg. unter 3 u. die pn-Differenz zwisehen dieser u. der 10-faoh verd. Lsg. („Differenzzahl") groBer ais 0,7 ist. Die bei den Masscn- unterss. erm ittclton Saurogehh. lieBen sich stets auf Saurezusiitze zum fertig gegerbten Leder zuruckfiihren, nicht aber kam etwa die EntkalkungssiLurc im Fertigleder zum
handen, wenn der pn-W ert der urspriinglichen Lsg. unter 3 u. die pn-Differenz zwisehen dieser u. der 10-faoh verd. Lsg. („Differenzzahl") groBer ais 0,7 ist. Die bei den Masscn- unterss. erm ittclton Saurogehh. lieBen sich stets auf Saurezusiitze zum fertig gegerbten Leder zuruckfiihren, nicht aber kam etwa die EntkalkungssiLurc im Fertigleder zum