W . M it la c h e r und 0 . T u n m a n n , Pharmakognostische Rundschau. (Vgl. S. 1575.) (Bericht über 1912. II. 717—20. 28/8. 725—28. 31/8. 733—35. 4/9. 7 4 1 -4 4 . 7/9.
753— 54. 11/9. 7 6 9 - 7 0 . 14/9.) Fö r s t e r.
2 1 3 3
C. M a n n ich und L . S c h w e d e s, Semori. Semori, ein neues Anticoncipiena, kommt in Form von 1,05 g schweren Tabletten in den H andel, die in W . von 40°
binnen '/* Stde. unter Entw. von CO» und Schaumbildung zerfallen. Um die Schaumbildung zu begünstigen, ist anscheinend ein eiweißartiger Stofi zugesetzt worden. Die weiteren B estandteile sind eine Aluminiumverb, in einer 4,1 % AljO, entsprechenden Menge, W einsäure in gebundenem Zustande, 24,8% Borsäure, A l
kalien in einer 41,3% N a H C 0 3 entsprechenden Menge und 13% Stärke. Ferner enthält Semori Spuren eines Stoffes, welcher der Farbenrk. mit FeC l3 nach Chi- nosol sein könnte, das als Bestandteil der Semoritabletten angegeben wird. (Apoth.- Ztg. 27. 877— 78. 6/11. Göttingen. Pharm. Lab. d. Univ.) D üSTE R B EH N .
S tich , Ginnäbarsana. Arsenpaste „Cinnabarsana-Zeller“ ergab in 100 g Substanz frisch: 40,0 g H aO, 11,5 g arsenige S., 24,5 g Zinnober, 24,0 g Kohlenpulver. (Pharm.
Zentralhalle 53. 1 1 4 7 . 10/10. Leipzig.) Bl o c h.
Agrikulturchemie.
Herrn. R o d e w a ld , D as Gesetz vom M inim um. Vf. diskutiert die verschiedenen Formulierungen des Gesetzes vom Minimum (vgl. Pf e i f f e r, S. 1305, u. Mi t s c h e r l i c h, S. 1305), ohne sich für eine bestimmte zu entscheiden. (Landw. Vers.-Stat.
78. 2 4 7 - 5 2 . 30/9.) Ke m p e.
K. K r o e m e r , Über den W ert fluorhaltiger Holzkonservierungsmittel fü r den Gartenbau. Vf. prüfte verschiedene Fluorpräparate auf ihren Desinfektionswert, z. B. Kieselflußsäure aus der Fabrik von Hu m a n n und Te i s l e r in Dohna bei Dresden, kieselflußsaures Zink, und K u p fe r, ferner Kronoleum der Fabrik von Mo n t a n a in Strehla a. E., daB früher unter dem Namen Montaninfluat im Handel war und nach den Angaben der Fabrik eine Lsg. von Kieselflußsäure und deren Zinksalz darstellt. D as Präparat soll nach Ne t z s c h bei der Bekämpfung von Schwamm- und Schimmelbildung gute Erfolge liefern; zum Vergleich wurde noch Antorgan der Fabrik NöRDLINGER herangezogen. D ie 3%ig- Kieselflußsäure ist in der desinfizierenden W rkg. gleichstarken L sgg. von Kronoleum und Antorgan und l°/oig- Lsgg. von Kupferfluorsilicat und Zinkfluorailicat überlegen, wobei zu berück
sichtigen ist, daß das Kronoleum und Antorgan nach den Angaben ihrer Hersteller in stärkerer Lsg. benutzt werden sollen. Mit Kronoleum angestellte Verss. erwiesen zugleich, daß der Anstrich von Pflanzenkästen u. dgl. damit keine Schädigung der benutzten Pflanzen herbeiführte. (Landw. Jahrbb. 43. Ergänzungsband 1. 173 bis 175. Nov. 1912. Pflanzenphysiol. Vera.-Stat. Geiaenheim a. Rh. 1911.) Pr o s k a üEII.
Otto R a h n , D ie Bakterientätigkeit im Boden als Funktion von Korngröße und Wassergehalt. D ie A rbeit behandelt die Ammoniakbildung durch B ac. mycoides in Lag-, sowie in Böden u. Sand mit verschiedenem F euchtigkeitsgehalt u. berichtet über kleinere Verss. über die Existenzbedingungen anderer aerober, anaerober u. fakultativ anaerober Bakterien, mit B aet. lactia acidi als Versuchsobjekt. D er 0 , der unter den gewöhnlichen Kulturbedingungen in die Nährfll. dringt, ist zum optimalen Wachstum 0 verzehrender Bakterien keineswegs genügend. Erst wenn die D icke der Flüssigkeitsschicht auf 10—20 (jl reduziert wird, ist die O-Versorgung der Bak
terien vollständig. Versa, über O-Toleranz von Bakterien, bei denen es auf absol.
Werte ankommt, sollten daher nicht in flüssigen, sondern in Sandkulturen mit etwa 10°/o W . angestellt werden. D ie W asserschicht darf nicht sehr dünn sein. O-Eraatz und Wasserhülle sind also die maßgebenden physikal. Faktoren im Boden; beide
sind Funktionen von Korngröße u. W assergehalt. Mit zunehmender Korngröße ver
bessern sich für aerobe Bakterien die W achstumsbedingungen. Anaerobe Bakterien werden unter allen Umständen durch eine Vermehrung des W assergehaltes be
günstigt, da diese die Durchlüftung verringert und die W asserhülle verstärkt.
Adsorption spielt nur eine untergeordnete Kolle bei der Bakterientätigkeit im Boden. (Zentralblatt f. Bakter. u. Parasitenk. 2. Abt. 35. 429—65. 30/10. East Lansing [Michigan U. S. A.], Landw. Vers.-Stat.) Pr o s k a t j e r.
J o s e f D v o r a k , Studien über die Stickstoffanhäufung im Boden durch Mikro
organismen. Vf. suchte die w ichtigsten Faktoren zu erm itteln, die bei der Stick
stoffanhäufung durch die Bodenbakterien eine Rolle spielen: 1. W i r k u n g der o r g a n i s c h e n P f l a n z e n m a t e r i e a ls k o h l e n s t o f f h a l t i g e s R e s p i r a t i o n s m a t e r ia l a u f d ie A s s i m i l a t i o n d e s e l e m e n t a r e n L u f t s t i c k s t o f f e s d u rch d e n A z o t o b a c t e r c b r o o c o c c u m . Das größte Quantum von assimiliertem N wurde dort erreicht, wo als Kohlenstoffmaterial frische grüne Pflanzenmaterie der Legum inosen benutzt wurde, nämlich bis 1238 mg N auf 100 g C des Respirations
materiales. D iese Menge war nur um w enig geringer als bei Verwendung reiner Glucose. D ie geringste A ssim ilation fand bei Verwendung von trockenem Laub und Fichtennadeln statt. Je größer der C-Gehalt des Respirationsmateriales im Verhältnis zum 0 w ar, um so geringer war die A ssim ilation de3 N. Wo als Energiequelle von Cerealien stammende Stoffe (Stroh etc.) benutzt wurden, war die Assim ilation des N beträchtlich, was sieh wohl durch den großen Gehalt dieser Stoffe an Furoiden erklärt. D ie günstige W rkg. der in frischem Zustande benutzteu Pflanzenstoffe (Leguminosen) erklärt sich w ohl aus ihrem hohen Gehalt an Kohlen
hydraten.
2. E i n f l u ß v e r s c h i e d e n e n e n e r g e t i s c h e n M a t e r i a l e s a u f d ie A t- m u n g s p r o z e s s e d e r M ik r o o r g a n i s m e n im B o d e n . D er Abbau der Kohlen
hydrate durch die Bodenbakterien hat als Vorbereitung des Nährstoffmateriales für die Bakterien, die den Elementarstickstoff assimilieren, eine große Bedeutung. Vf.
verfolgte durch Best. des von den Bakterien im Boden ausgeatmeten C 02 die auf
bauende T ätigkeit der Bodenbakterien. Durch H inzufügen von organischen Stoffen zum Boden wurde die Respirationstätigkeit der Bodenmikroorganismen bedeutend erhöht, und zwar am meisten durch Hinzufügen grüner Pflanzenmaterie. Von den Kohlenhydraten erwies sich als bestes Respirationsmaterial GlucoBe. Daran reiht sich gleich die Stärke, dann Lävulose und endlich Cellulose. — 3. B io lo g is c h e A b s o r p t i o n . Vf. bestimmte die Mengen des aus (N E ^ S O ^ , N a N 0 3- u. Ca(NOs)j- Lsgg. durch die Bodenbakterien absorbierten N , indem er nach St o k x a s a die Differenz der Mengen des von nichtsterilisiertem und von sterilisiertem Boden ab
sorbierten N feststellte. D as Ammoniumion wurde von allen Böden weit ener
gischer biologisch absorbiert als das Nitration. Böden mit saurer Rk. zeigten die geringste, Böden m it neutraler oder alkal. Rk. die größte biologische A b so rp tio n . Böden, die verhältnismäßig die größte Menge C 02 produzierten, absorbierten auch biologisch am energischsten. (Ztschr. f. landw. Vers.-W esen Österr. 15. 1077—1121.
September. Prag. Chem. physiol. V ersuchsstation der böhm. Sektion des Landes
kulturrates für Böhmen an der böhm. techn. Hochschule.) KEMPE.
V o g e l, Neue Beobachtungen über das Verhalten von N itra t im A c k e r b o d e n .
II. Mitteilung. D ie in der I. M itteilung (vgl. S. S61) beschriebene Z e r s e t z u n g t o n
N atriu m n itrat im Boden ist ein rein chemischer Vorgang, der auch in sterilisierten Böden eintritt. Es bilden sich aus dem N itrat Stickstoffoxyde, zuweilen wahr
scheinlich auch N und N H 3. D ie Prozesse sind daher mit N-Verlusten verbunden.
D iese Nitratzerstörung stellt eine typische Oberflächenreaktion dar, bei der vielleic t
2 1 3 5 die an Grenzflächen sich abspielenden kolloidchemischen Vorgänge eine Rolle spielen. D ie Rk. tritt schon nach kurzer Zeit ein u. kann bereits nach 3—4 Tagen ihren Höhepunkt erreicht haben. Sie fand in allen bisher geprüften mineralischen Böden statt. D er Hum usgehalt allein scheint nicht das bestimmende A gens zu sein. Außer NaNOs erfuhren auch K N 0 3, C a(N03)j, Chile- und Norgesalpeter Zer
setzungen. (Landw. Vers.-Stat. 78. 265—301. 30/9. Bromberg. Abt. für Agrikultur
chemie, Bakteriologie u. Saatzucht des Kaiser W ilhelm s-Instituts f. Landwirtschaft.) Ke m p e. A. H a n s e n , D üngung von Kulturpflanzen durch Kohlensäure. Ähnlich wie schon früher G o d l e w s k y (Flora 1873. 378) hat neuerdings H u g o Fi s c h e r (Garten
flora 1912. H eft 14) Verss. über die W rkg. einer CO»-Zufuhr auf Kulturpflanzen gemacht und unter diesen Umständen einen ganz erheblichen Zuwachs an Trocken
gewicht bei den Versuchspflanzen festgestellt. Vf. hat ähnliche Beobachtungen gemacht. A ngeregt wurde er zu seinen Verss. durch die Beobachtung, daß das Wachstum der W iesenpflanzen in der U m gebung einer natürlichen Kohlensäure
quelle auffallend üppig war. Vf. rät dazu, die Düngungsverss. mit CO, auch auf Freilandkulturen auszudehnen. Nach seiner A nsicht würde die Kohlensäure hierbei nicht einfach verloren gehen, da sie vom Chlorophyllfarbstoff energisch absorbiert werden würde. Er erblickt nämlich die Bedeutung des Chlorophyllfarbstoffes darin, daß er mit C 02, ähnlich w ie der Blutfarbstoff mit 0 , eine lose Verb. eingeht, um die Kohlensäure wieder an das assimilierende Plasm a der Chlorophyllkörner ab
zugeben. (Naturw. Rundsch. 27. 547—50. 24/10. Gießen.) Ke m p e. J. A. L e C lerc und J. E. B r e a z e a le , W anderung von Pflanzennähr stoffen wnd Bildung von organischem Pflanzenmaterial in Weizensämlingen. Vff. untersuchten zunächst die A u f n a h m e a n o r g a n i s c h e r N ä h r s t o f f e , nämlich von K20 , MgO, CaO, P j0 6 und N , durch W eizenkeim linge aus dem Samen während der beiden ersten W ochen. Besonders rasch wird KaO von den K eim lingen absorbiert u. in der Plumula aufgespeichert, in viel stärkerem Maße als das G ewicht ansteigt oder N und P 20 6 aufgenommen werden. — An R o h f e t t bleiben in den ersten 2 W ochen etwa J/9 in der Saat surück, die der Keim ling nicht scheint absorbieren zu können.
— Von der nichtembryonalen R o h f a s e r scheint der Keim ling in den ersten 15 Tagen nichts aufzunehmen. — A n P e n t o s a n e n werden ca. 50°/0 aus der Saat von Keimling in den ersten 2 W ochen absorbiert und etw a ebensoviel neugebildet. — Der r e d u z i e r e n d e Z u c k e r steigt in der Saat bis zum sechsten T ag an, um dann rasch zu fallen. In den Keimlingen steigt er bis etwa zum 9. T ag an. — H y d r o l y s i e r b a r e r Z u c k e r verschwindet allmählich aus der Saat. Nach 15 Tagen ist er daraus vollkommen verschwunden. In den Keim lingen bleibt nach dieser Zeit nur noch eine geringe Menge. (U. S. Department o f Agriculture.
Bureau of Chemistry. Bulletin 138. 32 SS. 15. Juli 1911. Sep. v. Vff.) Ke m p e. J. F. B r e a z e a le und J. A. L e C lerc, D as Wachstum von Weizensämlingcn in einem sauren oder alkalischen Medium. Nach den Verss. der Vff. üben Sämlinge, die in Kulturlösungen w achsen, w elche KC l, KjSO<; HCl oder H2S 0 4 enthalten, eine selektive W rkg. aus, durch die das Kaliumion von den Wurzeln absorbiert wird, während die CI- und Sulfationen größtenteils in der Lsg. Zurückbleiben.
Infolgedessen wird die L sg. sauer und beeinträchtigt die Entw. der Wurzeln.
Durch Zugabe von Kalk oder Fe- oder Al-Hydrat zu den Kulturmedien kann man diese alkal. halten, so daß sie günstig auf die W urzelentwicklung wirken. Durch diese Verss. erklärt es sich, warum Düngergaben von K2S 0 4 oder KCl den Boden mit der Zeit sauer machen u. Gaben von Chilesalpeter eine alkal. Rk. des Bodens
149. 18 SS. Marz. Sep. von Vff.) Ke m p e. M. K lin g , Über die Zusammensetzung und den W ert von W eizenausputz, sogen.
K riblon , als Futtermittel. D ieses beim Reinigen des Getreides erhaltene Abfall- prod. wird in manchen Gegenden als Futterm ittel verwendet. Seine Zus. schwankt erheblich. Vf. fand darin 29,2—81,8% W eizenbruch usw . und 17,7— 56% ganze Unkrautsamen. Von den Unkrautsamen waren hauptsächlich die Samen des W indenknöterichs vertreten, ferner noch in beachtenswerten Mengen die Samen von Kornrade, A ckersenf u. Kuhkraut (Saponaria Vaccaria). Genauer untersuchte Vf.
die chemische Zus. des Kriblons und Kribloyischrotes u n d verschiedener UnJcrautsamen daraus. Folgende Tabelle enthält die au f ursprüngliche Substanz bezogenen Pro
zentzahlen :
W . Protein F ett N -freie Extraktstoffe
R oh
faser Asche K r i b l o n ... 11,04 14,00 3,00 58,83 4,49 8,64 K rib lo n sch ro t... 11,08 13,69 3,29 60,70 5,85 10,65 Polygonum Convolvulus . . 10,88 10,50 2,12 68,53 6,37 1,60 Agrostemma Githago . . . 11,24 16,13 5,98 57,00 6,33 3,32 Sinapis a r v e n s i s ... 7,27 28,25 28,18 22,87 9,63 3,80 Galium A p a r i n e ... 9,75 11,25 4,20 64,42 6,58 3,80 Convolvulus arvensis . . . 10,32 18,50 6,00 47,58 14,05 3,55 Vicia h i r s u t a ... 11,44 27,25 0,65 52,36 5,58 2,72 V icia s e p i u m ... 10,44 29,88 0,82 49,96 6,00 2,90 Vicia angustifolia, var. aterrima 9,45 30,75 0,74 49,82 6,47 2,77 Saponaria Vaccaria . . . .
Erysimum orientale . . . .
12,34 12,88 3,04 64,74 4,83 2,17
8,50 27,25 28,25 25,00 6,90 4,10 B ei Verwendung des Kriblons als Futterm ittel ist größte Vorsicht geboten.
Es sind nur die besten Sorten, die an Unkrautsamen ärmer sind zu verwenden.
(Landw. Vers.-Stat. 78. 189—232. 30/9. [April.] Speyer. Landw. Kreis-Versuchs
station.) Ke m p e.
B,. N e u m a n n und A. L ö sc h e , Lupinenflocken. D ie Körner der Lupinen werden wegen der darin enthaltenen Bitterstoffe nur w enig als Futtermittel ver
wendet. N euerdings hat H. v . Fe h b e n t h e i l ein Verf. zur Nutzbarmachung der Lupinenkörner ausgearbeitet, nach dem entbitterte Lupinen zusammen mit Kar
toffeln in Trocknungsanlagen zu Lupinenflocken vereinigt werden. Mit einem so dargestellten Produkt stellten Vff. Ausnutzungsversuche an Hammeln an. Danach stellen die Lupinenflocken ein sehr hochprozentiges und bekömmliches Kraftfutter
mittel dar. D ie Entbitterung der Lupinen nach dem v . FEHRENTHEiLschen Verf.
ist freilich noch unvollkommen, könnte aber verbessert werden. (Landw. V ers.-Stat.
78. 253—64. 30/9. Leipzig-Möckern. L andw. Versuchsstation.) Ke m p e. A. S tu tzer und S. G o y , H ie W irkung eines Tränkwassers a u f Schafe, das größere Mengen von Magnesiumchlorid enthält. ( Verdünnte Endlauge von Kali
werken.) Irgend eine schädliche W irkung der verd. Endlaugen (mit einem Chlor
gehalt bis 3 g im Liter und einem Härtegrad bi3 ca. 180) auf die mit W ie s e n h e u und Lupinenflocken ernährten Tiere wurde nicht beobachtet. (Landw. V ers.-Stat.
7 8. 233—46. 30/9. Königsberg. Agrikult.-chem. Inst. d. Univ.) Ke m p e. C. D w ig h t M a rsh , C. L. A ls b e r g und 0 . F . B la c k , H ie Beziehung des B arium s zur Loco-iceed-Krankheit. I. U n t e r s u c h u n g im F r e i e n ü b er die
2 1 3 7 B e z ie h u n g d e s B a r iu m s z u r L o c o - w e e d - K r a n k h e i t (von Ma r s h). Nach C. Cr a w fo bd (U.S. Department o f Agriculture, Bureau o f Plant Industry. Bulletin 129. 1908) wird die durch das Fressen von Loco-weed (Pflanzen aus den Gattungen Aragallus oder Oxytropis und Astragalus) hervorgerufene Krankheit des Viehes durch anorganische Bestandteile der Pflanzen, besonders durch Barium hervor
gerufen. Hiernach müßten II2S 0 4 und Sulfate ein Gegenm ittel gegen Locover- giftung sein. D as ist aber nicht der Fall. Symptome und Pathologie der Barium
vergiftung unterscheiden sich auch w esentlich von denen der Locovergiftung.
Hiernach kann also die typische Loco-weed-Krankheit nicht durch Barium allein hervorgerufen sein.
II. L a b o r a t o r i u m s u n t e r s u c h u n g e n ü b e r d ie B e z i e h u n g v o n B a r iu m zur L o c o - w e e d - K r a n k h e i t . (Von Al s b e k g und Bl a c k.) Auch aus diesen Unterss. geht hervor, daß Barium nicht die Ursache für die Giftigkeit der Loco- pflanzen sein kann. D enn in vielen Pflanzen aus verschiedenen Gegenden der Ver
einigten Staaten kommt Barium in derselben Menge w ie in Loco-weed vor, ohne daß sie dem W eidevieh irgendw ie schädlich sind. In getrockneten Locopflanzen befindet sich das Ba in fast uni. Form. Selbst Extrakte, die man aus ihnen durch sukeessive Verdauung bereitet, enthalten nur geringe Mengen Ba. D och können diese Extrakte in größeren D osen giftig w irken, denn sie enthalten gewöhnlich große Mengen Salze von C a, K und anderen Metallen als Ba. D asselbe gilt für die Extrakte von Luzerne. Essigsäure Extrakte der A sche von Ba liefernden Pflanzen der W eststaaten enthielten nur geringe Spuren Ba. (U. S. Department of Agriculture. Bureau o f Plant Industry. Bulletin 246. 67 SS. Juli. Sep. von Vff.)
Ke m p e.