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0. Anselmino, Yatren. Das Yatren, früher Tryen — angewendet zur Unter­

stützung der Diphtheriebehandlung —, wird vom Hersteller E. G riese , West­

laboratorium Berlin-Wilmersdorf, als „ein Jodbenzolderivat oder genauer Parajod- orthosulfooxycyclohexatrienpyridin“ bezeichnet, und soll danach folgende Kon­

stitution haben: Par.ijod-(= 6-jod)-orthosulfo-(= 8-sulfo)-oxychinolin (I. oder II.) (Cyclohexatrienpyridin = Chinolin). Beide Bezeichnungen haben aber aus der Diskussion auszuscheiden, da als Ausgangsmaterial für Yatren nur 8-Oxychinolin (o-Oxychinolin) in Frage kommt. Die beiden Substituenten SO„H und J müssen sich ferner in 5- und 7-Stellung befinden, daher kommen nur Verbb. der Formel III. oder IV. in Betracht. Die Konstitution III. kommt dem Loretin zu, während eine Verb. der Formel IV. in der Literatur nicht beschrieben ist. A uf sie würde

SOjH

^ HO,S!

ÖO.HN

bei Anwendung anderer Stellungsbezeichnung die Deklaration auf das Yatren stimmen. Von 8-Oxychinolin aus gelangt man wahrscheinlich zur 8 0xychinolin-7- sulfosäure vom F. 310-313« (vgl. DRP. 187 869; C. 1 9 0 7 . II. 1667). Doch ist die Existenz einer solchen noch zweifelhaft. Für die Sulfosäure des Yatrens bleibt nur die 8-Oxychinolin-5 sulfosäure übrig und der Vergleich dieser S. mit der Yatrensulfosäure ließ in keiner Weise einen Unterschied erkennen. Die Jodierung dieser S. ergibt nach Cl a u s nur die in 7-Stellung jodierte S., das Loretin. — Aus der UnterB. des Yatrens zieht der Vf. nun den Schluß, daß in ihr die 8-Oxy-7- pdchinolin-5-sulfosäure enthalten ist. Da das Yatren eine Mischung mit 20%

Natrium bicarbonicum ist, so dürfte es identisch sein mit dem n eu en G rise rin . Die Sulfosäure gibt mit Diazobenzolchlorid eine Eotfärbung, mit Salpetersäure die 5.7-Dinitroverb. und mit Brom die entsprechende, zur Charakterisierung verwend­

bare Dibromverb. vom F. 196°; sie spaltet bei 255° Jod ab und zers. sich bei 274—275°. — Für die CLAUSsche 8-Oxychinolin-5-sulfosäure stimmt der im Be i l- STEIN angegebene F. 275° nicht mit den Angaben der Originalliteratur und den experimentellen Befunden überein. (Apoth.-Ztg. 2 9 . 10—11. 3/1. 1914. [22/12. 1913.].)

Bl o c h. Ernst v. K lebelsberg, Erfahrungen mit Luminal. Vf. faßt seine Erfahrungen über das Luminal wie folgt zusammen. Das Luminal ist ein Mittel, welches be­

sonders auf die Epilepsie einen sehr günstigen Einfluß ausübt, ja sogar anscheinend

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eine Heilung der Krankheit herbeiführen kann, und zwar dann, wenn auch Brom erfolglos angewandt wurde. Die bisher allerdings nicht allzu oft beobachteten Nebenerscheinungen müssen wegen ihrer Schwere zu besonderer Vorsicht mahnen, u. es scheint geraten, während einiger Tage mit ganz kleinen Dosen (0,1 g) Versa, anzustellen. Manchmal scheint jedoch auch dieses Mittel zu versagen, und zwar auch dann, wenn es vorher erhebliche Besserung brachte. (Psychiatrisch-Neurolog.

Wochenschr. 15. Nr. 34. 3 Seiten. 22/11. 1913. Hall. Landes-Heil- u. Pfleganstalt f.

Geisteskranke; Sep.) DüSte r b e h n.

J. H erzog’, Über Äther pro narcosi. (Vgl. K. F e ist, Apoth.-Ztg. 25. 104; C.

1910. I. 1166.) Vf. hat wie K. F eist die Beobachtung gemacht, daß Äther pro narcosi, wenn er in durch Korkstopfen verschlossenen Flaschen auf bewahrt wird, dem Kork in kurzer Zeit Stoffe entzieht, welche mit KOH relativ rasch eine gelbe bis goldgelbe, bald verblassende Färbung, mit N esslerb Reagens aber höchstens eine schwache Gelbfärbung, gefolgt von einer äußerst geringfügigen, goldgelben Emulsionsschicht zwischen Ä. und wss. Fl., erzeugen. Entgegen der Ansicht von F e ist ist Vanillin an dieser Rk. nicht beteiligt. (Apoth.-Ztg. 29. 68—09. 21/1.

Lab. der Handelsgesellschaft Deutscher Apotheker.) DüSterbehn.

Agrikulturchcmie.

Ernst F e ig e , Die naturicissenschaftlichen Grundlagen der Ackerbautechnik.

Kurze Besprechung der bei der Bearbeitung des Ackenbodens in Betracht kommen­

den Faktoren, der Klassifikation der Böden, der physikalischen Bodenbeschafien- heit, der Wichtigkeit des Humus und der Düngung, der Nährstoffbedürfnisse der Kulturpflanzen usw. (Die Naturwissenschaften 1. 1305—6. 26/12. 1913. Gießen.)

Bloch. E dw ard John R ussell und W a lte r B nddin, Die Wirkung antiseptisch wir­

kender Stoffe im Hinblick auf die Steigerung des Bodenertrages. Die Absorption des O durch Böden wurde auf die Wrkg. der Bodenbakterien zurückgeführt. Es zeigte sich, daß ungenügend durch Hitze sterilisierte Böden eine starke Zunahme ihrer Fruchtbarkeit erfuhren, während gleichzeitig die Zahl der Bodenbakterien stark zunahm. Zugleich war eine beträchtliche Steigerung der B. von NH, aus den N-haltigen Bodenbestandteilen festzustellen, worauf zum Teil die vermehrte Frucht­

barkeit des Bodens zurückzuführen ist. Die durch teilweise Sterilisierung des Bodens bewirkte Zunahme der Fruchtbarkeit ist beständig; wird dagegen zu solchem Boden unbehandelter Boden gemischt, so nimmt die Zahl der Bodenbakterien ab, und zwar in einem Maße, das in keinem Verhältnis zur Menge des zugelugten un­

behandelten Bodens steht. Diese Beobachtungen führten zu der Annahme, daß die Böden unter gewöhnlichen Umständen neben Bakterien noch andere Organismen enthalten müssen, die die Entw. der Bakterien hintanhalten und leichter als diese abzutöten sind. In der Tat konnte die Ggw. zahlreicher Protozoen, wie Ciliaten, Amöben, Flagellaten festgestellt werden; werden diese durch klimatische Verhält­

nisse oder desinfizierende Mittel mehr oder weniger ausgeschaltet, so steigt infolge der zunehmenden Bakterientätigkeit der Gehalt des Bodens an für Pflanzen resor­

bierbaren Stoffen (NH,) und damit die Ergiebigkeit des Bodens.

Durch zahlreiche Vegetationsversuche im Laboratorium sind die hier obwal­

tenden Verhältnisse und die Wirksamkeit verschiedener desinfizierender Mittel klargestellt worden. Vf. berichtet eingehend über die Wirksamkeit der einzelnen antiseptischen Mittel u. die Unterschiede, die sich zwischen ihnen ergeben. Diese Mittel zerfallen in solche, die sich vollständig, ohne Rückstand zu hinterlassen,

wieder verflüchtigen ( Toluol, Bzl., CS} , Cyclohexan, Chi f., Ä., Hexan, A ., Methyl­

alkohol) und in solche, die für längere oder kürzere Zeit im Boden bleiben (Kresol, Phenol, Hydrochinon, Chinon, Formaldehyd, Pyridin). Bei der ersten Gruppe ist.

von dem einen zum anderen Mittel gradweise verschieden, zunächst eine erhebliche Abnahme der Bakterienzahl zu verzeichnen, nach einigen Tagen nimmt die Zahl wieder zu, und zwar viel höher als sie vorher war. Die Bakterienflora hat dabei eine gewisse Veränderung erlitten, es sind z. B. die nitrifizierenden Bakterien unter­

drückt. Mit Zunahme der Zahl der Bakterien geht eine Zunahme in der B. von NHS einher, das als solches im Boden verbleibt und nicht oxydiert wird, da die nitrifizierenden Bakterien, sowie die Amöben, Ciliaten usw. getötet sind. — Bei den desinfizierenden Mitteln der zweiten Gruppe sind die Verhältnisse zusammen­

gesetzter; die Protozoen werden abgetötet, u. es fällt zunächst die Zahl der Bak­

terien, um dann zu einer außerordentlichen Höhe anzusteigen und nach einiger Zeit wieder zu fallen, bis sie etwa die Höhe, die sie im unbehandelten Boden hatte, einnahm. Die Bakterienflora ist nicht so mannigfaltig wie bei der ersten Gruppe dieser Mittel; es ist nicht ausgeschlossen, daß die Bakterien, worauf ihr zeitweises außerordentliches Wschstum deutet, auf Kosten des angewandten desinfizierenden Mittels sich entwickeln. Die Menge des NH, nimmt auch etwas zu, aber nicht im Verhältnis zur Zunahme der Zahl der Bakterien. Etwas abweichend verhält sich Formalin.

Wegen aller Einzelheiten der angestellten Verss. und wegen der Wrkg. der antiseptischen Behandlung der Böden auf das Pflanzenwachstum und wegen der Anwendung der Ergbnisse auf den Garten- und Feldbau muß auf das Original ver­

wiesen werden. (Journ. Soc. Chem. Ind. 32. 1136—42. 31/12. [11/12.*] 1913.) Rü h l e. H. P ellet, Sogenannte katalytische Einwirkung einiger Stoffe, insbesondere von Mangansalzen und des Bors auf die Entwicklung der Zuckerrübe. Vf. berichtet über die Ergebnisse der Arbeit von Mu n e k a t i, Me z z a d k o l i u. Za p p a p.OJLI (Staz.

sperim agrar, ital. 46. 486; C. 1913. II. 1612). Danach haben MnOt, MnCl2, MnS04, Bs0j, Na-Borat u. Mangansalze auch zusammen mit Al-Salzen keinerlei besonderen Einfluß auf die Entw. der Zuckerrübe, und es wäre voreilig, ihre Verwendung zu empfehlen. (Bull, de l’Assoc. des Chim. de Sucr. et Dist. 31. 419 — 24. Dezember.

[1/12.*] 1913.) Rü h l e.

E. V. Mc C ollum und D. R. H oagland, Untersuchungen über den durch ver­

schiedene Faktoren beeinflußten endogenen Stoffwechsel des Schweins. I. Die Ein- wtrkung von sauren und basischen Salzen und von freien Mineralsäuren auf den endo­

genen StickstoffStoff Wechsel. (Vgl. Amer. Journ. Physiol. 29. 210; C. 1912. I. 591.) Die Veras, der VS. an über vierzig Schweinen ergaben, daß bei Verfütterung von Kohlenhydraten^Agar-Agar) im Überfluß zusammen mit einer Salzmischung alkalischen Charakters der endogene Stickstoffstoffwechsel seinen niedrigsten Stand erreicht.

Die Gesamtstickstoffausscheidung aus endogenen Quellen kann erheblich gesteigert werden, ohne daß ein Einfluß auf die Kreatininausscheidung sich bemerkbar macht.

Der zusätzliche N, der bei Acidosis nach alkalischer Diät eliminiert wird, erscheint m der Form von Ammoniak. Das Tier ist nicht imstande, den Harnstoff-N zur Neutralisation der in der Nahrung befindlichen SS. zu verwenden, sondern zieht

■bn aus den Geweben durch Proteolyse zur NH3-Bildung heran. (Journ. o f Biol.

Chem. 16. 299—315. Nov. [10/9.] 1913. Univ. Wisconsin) Fk a n c k. E. V. Mc Collum und D. R.. H oagland, Untersuchungen über den durch ver­

schiedene Faktoren beeinflußten endogenen Stoffwechsel des Schweins. II . Der Einfluß von Fettfütterung auf den endogenen Stickstoff Stoff Wechsel. (Vgl. vorsteh. u. folgende

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Reff.) Vff. brachten Schweine durch langdauernde Kohlenhydrat-(Stärke-)Fütterung auf ihren niedrigsten N-Stofiweehselstand und konnten danach bei alleiniger Dar- reichung von Fett als Energiequelle eine Steigerung der StickstoffausscheiduDg nicht beobachten. Dagegen fand eine beträchtlich gesteigerte Kreatininausscheidung statt. Es erfolgte aber diese Gesamtausscheidung an Kreatinin -f- Kreatin ohne eine entsprechende Erhöhung der gesamten N-Ausscheidung. Vff. halten sich nach ihren Ergebnissen für berechtigt, eine Beeinflussung de3 Kreatinstoffweehsels durch den sauren oder basischen Charakter der Kost anzunehmen. (Joum. of Biol.

Chem. 16. 317—20. Nov. 1913. [10/9.] Univ. Wisconsin.) Fr a n c k.

E. V. Mc Collum und D. R . H oaglan d , Untersuchungen über den durch ver­

schiedene Faktoren beeinflußten endogenen Stoffwechsel des Schweins. I I I . Der Ein­

fluß von Benzoesäure au f den endogenen Stickstoffstoffwechsel. (Vgl. vorsteh. Referate.) Die Verfütterung von Benzoesäure an Schweine, die auf den niedrigsten Stand ihres endogenen N-Stoffwechsela gebracht waren, führte unter Heranziehung erheblicher Mengen von N aus dem Harnstoff in Form von Glykokoll zur Synthese von Hippur­

säure. Hält mau die Zufuhr von Benzoesäure innerhalb niedriger Grenzen, so findet keine bemerkenswerte Steigerung der totalen N-Ausscheidung gegenüber der bei Benzoesäure-freien Diät statt. Dagegen ist bei Darreichung beträchtlicher Mengen Benzoesäure eine deutliche Erhöhung der totalen N-Ausscheidung festzustellen. Es fällt dabei der Anteil des Harnstofl-N nicht unter 20% vom totalen N-Gehalt.

Eine Änderung der Kreatininausscheidung wurde von den Vff. bei der Erhöhung des Eiweißabbaues durch starke Benzoesäuredosen nicht beobachtet. Vff. ziehen aus ihren Unterss. den Schluß, daß der endogene Eiweißabbau offenbar nach zwei Typen erfolgt: Die Einführung von Mineralsäuren führt bei dem einen zu einer B. von Ammoniak, resp. zur B. von Hippursäure, wenn die Mineralsäuren durch Benzoesäure ersetzt wird, der andere Typ, beobachtet an der Kreatininausscheidung, bleibt unter den VerBuchsbedingungen der Vff. unberührt. (Journ. o f Biol. Chem. 16.

321—25. Nov. [10/9.] 1913. Univ. Wisconsin.) Fr a n c k.

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