— , Die Herstellung und die Eigenschaften von Agar-Agar. Abhandlung über das York., die Zus., die Eigg. u. die Herst. von Agar-Agar sowie über die Verwendungs
gebiete. (Rev. Produits chim. 33. 353—55. 30/6. 1930.) JUN G.
— , Neue Arzneimittel. Amatin (I. G. F a r b e n i n d u s t r i e A.-G., Pharm.
Abt. Leverkusen): Tabletten aus 0,5 g Acetyl-m-kresotinsäure (F. 138— 139°). Amatin hat dieselben antipyrot. u. analget. Eigg. wie Aspirin, doch fehlt ihm jede schweiß
treibende Wrkg. — Prolan (Herst. ders.): standardisiertes Hypophysenvorderlappen- hormon. Prakt. uni. in Lipoidlösungsmm., empfindlich gegen Wärme über 80° u.
Änderungen der [H], Geschlechtsunspezif. Sexualhormon, beim Weibe gegen Infantilis
mus mit primärer Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Dysmenorrhöe auf hypoplast. Grund
lage, Menorrhagien, Metropathia haemorrhagica, Störungen des Klimakteriums, beim Manne gegen sexuelle Schwächezustände, Impotenz usw., teilweise auf Basis von Hypo
funktion der Hypophyse. Täglich 100—300 Ratteneinheiten intramuskulär. Prolan mobilisiert das Övarialhormon, damit dieses sekundär am Uterus u. der Scheide Brunst auslösen kann. — Silber-Hansaplast (P. BEIERSDORF u. Co., A.-G., Hamburg) enthält an Stelle der antisept. Mullkompresse des gewöhnlichen Hansaplast eine Platte aus Feinsilber, das die Infektion reiner Wunden verhindern u. die Reinigung verschmutzter u. infizierter Wunden fördern soll. Kein Verkleben mit dem Wundsekret. Bei Brand
wunden, Furunkeln, Sportverletzungen usw. (Pharmaz. Ztg. 75. 719. 14/6.
1930.) Ha r m s.
Willy H. Crohn, Neue Arzneimittel und Präparate. Durch Literaturnachweise ergänzte Zusammenfassung eigener Erfahrungen mit Acedicon (C. 1929. II. 452. 2344), Enzypan (C. 1928- II. 793), Helon (Ma x El b A.-G., Dresden; Zus.: 40% Phenacetin, 40% Dimethylamidopyrazolon, 10% Acetylsalicylsäure, 10% Coffein), Iminol (C. 1928.
X II. 2. 80
1250 F. P h a r m a z i e . D e s i n f e k t i o n . 1930. II.
II. 1906), Salvysat (vgl. C. 1928. I. 2188), Sandoptal (C. 1928. I. 1069) u. Sedormid (C. 1928. II. 1906). (Med. Klinik 26. 860—62. 6/6. 1930. Berlin, Ru d o l f-Vi r c h o w-
Krankenhaus.) Ha r m s.
— , Neuere Arzneimittel und Spezialitäten. Cachets Ghemol (C u rta u. Co., Berlin- Neukölln) enthalten Phenacetin, Coffein, Aminopyrazolon, Chinin. Gegen Migräne, rheumat. Schmerzen usw. — Dentiferm ( M e d i d o n t a G .m .b .H ., Berlin): Stein- kolilenteerprod. mit organ. gebundenem S unter Zusatz von molekular gebundenem S.
Wird bei Gingivitis, Paradentosen, Stomatitis usw. cinmassiert. — Epithelin (Gedeon R ic h te r, Budapest): Glanduovin forte, Extr. Testieuli forte, Extr. Cutis, Hypo
physis-Thyroxingemisch. Die ersten 3 werden gemischt u. intravenös injiziert, das Hypophysen-Thyroxingemisch subcutan oder intramuskulär. Gegen Ulcus cruris, Röntgenulcus, Decubitusgeschwüre. — Gonobletten (Dr. Colman G. m. b. H., Berlin W): Salol 0,15 g; Hexamethylentetramin 0,2; Extr. Uvae Ursi, Extr. Pichy ana 0,025; Ol. menth. pip. q. s. pro Tablette. Perorales Blasen- u. Harnantiseptikum u.
Antigonorrlioikum. (Pharmaz. Presso 1930. 63—64. April.) Harms.
— , Pharmazeutische und andere Spezialitäten. Atoxalrin (L a b o p li a r m a , Berlin-Charlottenburg 5): neue Bezeichnung für Atoxatropin (C. 1927. I. 2105). — Cholotonon ( P r o m o n t a , Hamburg): neue Bezeichnung für Choloton (C. 1929. II.
2345). — Dextropur: neue Bezeichnung für Maizena-Nahrzucker (C. 1929. II. 453). — Imido-Tabletten ( H a g e d a , Berlin): neue Bezeichnung für Histamin-Tabletten. — Mücain ( M e r z u. Co., Chem. Fabr., Frankfurt a. M.): isoton. Lsg. von p-Amido- benzoyldiäthylaminoäthanol u. Adrenalin in verschiedenen Konzz. u. Ampullengrößen.' Blutalkal. Lokalanästhetikum zur Lokal- u. Leitungsanästhesie. — Silmin (HüGACH, München): 15,38% Si02 (davon ca. % Radiolarien, x/4 aus Schachtelhalmen, Rest
„reinesehem. Si“); 12,20%Ca; 5,95%P04; l,67%Fe; 1,41%Mg; 3,67%K; 2,12%Na;
0,8 6% Mn; 0,4%S; 2,18%CI; 0,0004%pflanzliches J , 54,05%organ. (Phosphatide,Pep
sin, Sacch. lactis, Saccharum, Amylum). Tabletten. Stärkungsmittel. — Thiocin ( O t t o K l e i n u. Co., G. m. b. H ., Frankfurt a. M.) wird aus natürlichem Weilbacher Schwefel
brunnen hcrgestellt. Gegen Ischias, Rheuma, Gicht usw. — Thysulfan ( G e h e u. Co., A.-G., Dresden): Sirup mit Extr. Primulae, Extr. Thymi, Extr. Droserae u. Kal. sulfo- guajacolic. als wirksamen Bestandteilen. Expectorans bei Bronchitiden, Asthma bron
chiale usw. — Ulvio-Kakao ( H a r t w i g & V o g e l, A.-G., Dresden): ultraviolett be
strahlter Kakao. Vorbeugungsmittel gegen Rachitis, Nähr- u. Kräftigungsmittel bei Anämie, Tuberkulose usw. (Pharmaz. Ztg. 75. 276—77. 26/2. 1930.) HARMS.
C. A. Rojahn und Walter Schill, Hamalon. Hamalon (Herst. unbekannt), ein Mittel gegen Erkältungen, Kopf- u. Zahnschmerzen usw. (5 Pulver ä 0,5—0,6 g in einer Packung) erwies sich als benzoylierter Salicylsäuremethylester ( = Benzosalin bzw. Hypnosal). (Apoth.-Ztg. 45. 688—89. 31/5. 1930. Halle, Univ.) Ha r m s.
W. Peyer, Über Badepräparate. V II. Fichtennadelextrakte und ihre Beurteilung, besonders mit Hilfe der Analysenquarzlampe. (VI. vgl. C. 1930. I. 257.) Für die Be
urteilung von Fichtennadelextrakten sind neben der Sinnenprüfung die Feststellung des Trockenrückstandes (mindestens 55%), der Mineralstoffe (bei 10 neuen Mustern durchschnittlich 4,0%), der Rk. auf S02. der HiRST-PROCTERschen Rk., die Best.
der äth. Öle (bei 10 neuen Mustern im Durchschnitt 1,6%) u. die Feststellung des Capillarbildes maßgebend. Die HlRST-PROCTERsche Rk. läßt Vf. wie folgt anstellen:
Zu 5 ccm einer blank filtrierten, ca. 2%ig. Extraktlsg. setzt man 1/i ccm Anilin u.
darauf sofort 2 ccm 37%ig. HCl zu. Enthält das Extrakt weniger als ca. 5% Sulfitab- lauge, so bleibt die Mischung 10— 15 Min. klar, bei mehr als 10% erfolgt keine klare Lsg. u. nach wenigen Min. bildet sich ein Nd. Reines Fichtennadelextrakt gibt erst nach 1 Stde. oder noch später einen schwachen Nd. Im Capillarbild verrät sich diese Verfälschung durch die Dunkelfärbung, namentlich des Strcifenoberteils, den zackigen Rand u. die meist mehr als 10 cm betragende Steighöhe. Die Analysenquarzlampe hat in der Unters, der Fichtennadelextrakte nur für Geübte Wert. Echte Extrakte haben in der Mitte der Capillarbilder wss. Lsgg. 1:10 eine leuchtend hellamethyst- farbene Zone. Bei gestreckten Extrakten u. Sulfitablaugen erscheint diese Zone stumpf. Reine unverd. Extrakte erscheinen, in weißen Porzellannäpfchen betrachtet, meist dunkelolivengrün; Sulfitablaugen deutlich grau, steingrau, blaugrau, hellgrau, was auch in’ Mischungen hervortrat. Bei Lsgg. 1:10 kaum wahrnehmbare Unter
schiede. Relativ brauchbar waren alkalisierte Lsgg. 1:1000 (90 ccm+ 10 ccm 710-n. NaOH): reine Extrakte wassergrün, gelbgrün, schmutzig olivgrün, meist ohne jede Fluorescenz; Sulfitablaugen: prachtvoll gelbgrün, auch schwefelgelbe
Farb-1930. n.
F. Ph a r m a z i e. De s i n f e k t i o n. 1251 töne mit lebhafter Fluorescenz. Gemische: starkes Hinneigen zu gelb u. grün mit Fluorescenz. Der Gerbsäurebest.-Methode von BOHRISCH mit Hautpulver spricht Vf. keine besondere Wichtigkeit zu. Auch die von BOHRISCH vorgeschlagene Beobachtung der Farbe der Ä.-Ausschüttelung u. der Farbe des Verdampfungsrückstands gab Vf. keine guten Resultate, desgleichen die Best. der F E H L I N G s c h c Lsg. reduzierenden Substanzen. Die Resultate von 20 Unterss. nach obigen Gesichtspunkten sind tabellar.
zusammcngefaßt. Zur Streckung sehr dünner Extrakte dienende Fichtenrindenpulvcr hatten 3,2—5,6% Mineralstoffe, davon uni. in 10%ig. HCl Spuren bis 2,2%; Wasser
extrakt 19—22,8%, Steighöhe im Capillarstreifen 15— 18,5 cm. — Phakopin-Kiefer
nadel-Kurbad mit Gerbsäure-. 80 g schwere Tabletten aus gefärbtem NaCl mit ca. 10%
Gerbsäure u. 6°/o hei 100° flüchtigen Bestandteilen (äth. Öle 2,5%)- L(OH)3 negativ. — Seiferts Fichtennadel-Badesalz: Cellophanbeutel mit 300 g rotorangefarbenem Salz.
Äth. Öle 3,5%, daneben andere Riechstoffe. (Apoth.-Ztg. 45. 670—72. 689—91.
31/5. 1930. Halle a. S.) __________________ H a r m s .
Wilhelm Storp und Paul Abel, Berlin, Herstellung von keimfreien Katgut nach Patent 490090, gek. durch die Verwendung von Ammoniakdampf als Entjodungsmittel, so daß bei der darauf folgenden Behandlung mit W. oder verd. A. ein säure-, jod- u.
salzfreies Sterilkatgut, bei der Behandlung mit einem schwach angesäuerten Oxydations
mittel, z. B. mit Citronensäure versetzter Lsg. von H20 2, jedoch ein keimfreies Jod- katgut entsteht. — Wird als Oxydationsmittel FeCl3 oder Cr03 verwendet, so kann ein schwer resorbierbares Katgut erhalten werden. (D. R. P. 501067 K l. 30i vom 6/11. 1926, ausg. 27/6. 1930. Zus. zu D. R. P. 490090; C. 1930. I. 1826.) KÜH LIGN .
I. Cr. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Gewinnung von herzwirksamen Hormonen. Hierzu vgl. E. P. 279 445; C. 1929. II. 2479. Berichtigend ist nachzutragen, daß der Acetonextrakt durch Abkühlen auf —10 bis —12° ausgefroren wird. (Oe. P.
117 987 vom 15/9. 1927, ausg. 10/6. 1930. D. Prior. 20/10. 1926.) Al t p e t e r.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung von Scharlach
serum. Man immunisiert Großtiere mit Kulturen von Scharlachbazillen u. gewinnt in üblicher Weise das Serum. Man kann ein u. dasselbe Tier mit Aufschwemmungen von Seharlachbazillen, die auf festen Nährböden gewachsen sind u. von solchen, die auf fl. Nährböden zur Entw. kamen, immunisieren. Zur Verwendung kommen auch solche Scharlachbazillen, die den Colibazillen ähnlich sind. (Schwz. P. 136780 vom 12/8. 1927, ausg. 1/2. 1930. D. Prior. 14/8. 1926.) Sc h ü t z.
Clarence C. Vogt, Pittsburg, V. St. A., Zahnzement. Der Silicatzement besteht aus einer gleichförmigen Mischung der üblichen Bestandteile in kolloidalem Zustand, um die Adhäsion des Zements zu erhöhen. (A. P. 1760 388 vom 11/8. 1926, ausg. 27/5.
1930.) _ _ Sc h ü t z.
Michinosuke Ogawa, Japan, Zahnpulver. Das Pulver besteht aus einer Mischung von pulverisiertem Zeolith u. anderen üblichen Zahnmitteln. (F. P. 683 752 vom 22/10. 1929, ausg. 17/6. 1930. Japan. Prior. 30/10. 1928.) Sc h ü t z.
Hynson, Westcott & Dunning Inc., übert. von: Fitzgerald Dunning, Balti
more, V. St. A., Herstellung von mercurierten Dijodresorcinphthaleinsulfonsäurcn. 620 g Dijodresorcinphthaleinsulfonsäure werden in 1 1 h. n. NaOH gel. Man verd. mit 2 1 W., gibt 220 g HgO zu, kocht unter Rückfluß, läßt über Nacht stehen, filtriert u. trocknet im Vakuum. Das erhaltene Mononatriumsalz der Monohydroxymercuridijodresorcinphtha-
OH I O OH I I O
leinsulfonsäure von der Formel I bildet grüne, metall. glänzende Schuppen, sieht ge
pulvert rotbraun aus u. ist 11. in W. mit roter Farbe. — Bei Verwendung von 1 1 2 n.
NaOH erhält man das Dinatriumsalz, dessen Lsg. purpurfarben ist. Die freie Säure, die man beim Ansäuern mit HCl bekommt, ist ein braunes, grünlich glänzendes Pulver.
— Mit 440 g HgO erhält man das Mononatriumsalz der Dihydroxymercuridijodresorcin-80*
1252 G. An a l y s e. La b o r a t o r iu m:. 1930. II.
phthaleinsulfonsäure von der Formel II in Form von grünen, gelblich, glänzenden Schuppen, die als Pulver rotbraun aussehen u. sich in W. purpurfarben lösen. Auch von der dimercurierten Verb. ist das Dinatriumsalz u. die freie Säure, wie oben be
schrieben, darstellbar. — Die Prodd. dienen zur Herst. von Desinfektionsmitteln.
(A. P. 1757176 vom 8/12. 1928 ausg. 6/5. 1930.) No u v e l. Handbuch der Pharmakognosie. 2., erw. Aufl. hrsg. von Alexander Tschirch. Lfg. 2. (S. 113
bis 218, 4 S.) Leipzig: Bernh. Tauchnitz 1930. 4°. M. 8.— .