CI-IOH CHOH
F. Pharmazie. Desinfektion
Mark A. Glaser und Adolph A. Kutzmann, Campiodolemulsion als Pyelographie- mittel. Campiodol ist jodiertes Rüböl, bestehend aus Stearinsäure-, Ölsäure u. Erucin- säureglycerid mit einem J-Geh. von 43% , D. 1,289. Aus diesen wird mit Akazien- gummilsg. zu gleichen Teilen eine Emulsion gemacht, die keinerlei örtliche Reizungen hervorruft, mischbar mit W. ist u. keine Fällungen den Harnsalzen gibt. Die Schatten- wrkg. im Röntgenbilde ist hoch, so daß ausgezeichnete Pychogramme erhalten werden.
(Ann. Surgery 90- 270— 80. Aug. 1929. Los Angeles, General Hospit. Urol. Serv. of
D r. Ro b e r t V. Da y.) Me i e r.
L. Bermejo und L. Blas, Aminoketone als Lokalanästhetica. Im Verlauf von Unterss. über die lokalanästhet. Wrkg. von Aminoketonen wurde das Di-[ß-benzoyl- äthyl]-methylamin (I) erstmalig dargestellt.
V e r s u c h e . 18 g Methylaminchlorhydrat, 12 ccm 30% ig. Formollsg. u . 30 g Acetophenon werden zusammen 6 Stdn. am Rückflußkühler erhitzt. Die entstandene P TT , r n p it pit klare Qjlbe Fl. wird 24 Stdn. im Eis-I p6tts r n PH2 pH2> N .C H 3.HC1 keller aufbewahrt. Absaugen, aus A.
0 5 3 2 umkrystallisieren. C10H21O2N ' HCl.
.Farblose Krystalle. F. 162°. Mit konz. H 2S 0 4 in der Wärme bordeauxrote Farbrk.
Das Prod. besitzt eine bemerkenswerte anästhet. Wrkg. (Anales Soc. Española Fisica Quim. 27. 736— 39. Sept.— Okt. 1929.) Wil l s t a e d t.
Hans Much, Deutschland, Binden von toxischen Stoffen. Giftstoffe anorgan.
sowie organ. Ursprungs, z. B. tier., pflanzliche oder bakterielle Gifte werden mit w. Ex
trakten von Pflanzen zusammengebracht, welche sowohl der Gruppe der Lipoide u.
Fette als auch der Gruppe Blut, Galle usw. angehören. Insbesondere eignet sich Kaffee
oder Teextrakt hierzu. (F. P. 668 599 vom 28/1. 1929, ausg. 4/11. 1929. D. Prior.
6/12. 1928.) Sc h ü t z.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., übert. von: Deutsche Gold- und Silber- Scheideanstalt vorm. Roessler, Frankfurt a. M., Herstellung von Pyracridon u.
dessen D eriw . durch Umsetzung von 2-Halogenpyridinen mit freier 3-Stellung, aus
genommen 2-Chlorpyridin-5-carbonsäuremethylester, mit Anthranilsäure (I) oder deren Kernsubstitutionsprodd. bei 150— 160° in Ggw. eines Lösungsm. Die Rk-- Prodd. lassen sich nitrieren u. in die zugehörigen Amine umwandeln. Z. B. wird 2-Chlorpyridin mit I erhitzt, das entstandene Pyracridon nitriert u. die Dinitroverb.
mit SnCl„ reduziert. Dio Verbb. sollen therapeut. Verwendung finden. (E. P. 319 794 vom 28/9. 1929, Auszug veröff. 2(1/11. 1929. Prior. 29/9. 1928.) Al t p e t e r.
1930. I. F . Ph a r m a z ie. De s i n f e k t io n. 555
Fridolin Hefti, Altstetten b. Zürich, Schweiz, Darstellung einer Doppelverbiiiduiig .aus C,C-Phenylallylbarbitursäure und l-Phenyl-2,3-dimethyl-4-dimet]iylamino-5-‘pyra- zolon durch Zusammenschmelzen der Komponenten bei 115° in äquimolekularem Ver
hältnis. — Das Rk.-Prod. schm, bei 110— 113° u. ist 11. in A., Ä ., Aceton, wl. in h.
Lg., swl. in k. W. Es soll als Analgeticum u. Sedativum Verwendung finden. (E. P.
307 484 vom 19/9. 1928, Auszug veröff. 1/5. 1929. Schwz. Prior. 9/3. 1928.) Al t p. Matro G. m. b. H ., Heilbronn a. Neckar, Herstellung einer Eisenhefeverbindung.
(D. R. P. 485199 Kl. 12p vom 13/11. 1925, ausg. 28/10. 1929. — C. 1929. II. 768
[A . P. 1710584 usw.].) Al t p e t e r.
Chemische Fabrik vormals Sandoz, Basel, Verfahren zur Trennung des herz
wirksamen Glykosids aus Bulbus Scillae in zicei Bestandteile. Zu dem Ref. nach E. P.
300726; C. 1929. H . 1323 ist folgendes nachzutragen: Das Prod. A sintert bei 176°
u. zers. sich bei 186— 210°. Zus. C38H520 13. — Aglucon A schm, bei 229— 230°, Zus.
C2,H 30O,, Aglucon B, Zus. Ci5H l80 3. (F. P. 668 089 vom 1/9. 1927, ausg. 28/10.
1929.) Al t p e t e r.
Paul Loeffler, Heilbronn a. N., Gewinnung von Fermenten, insbesondere für tech
nische Zwecke, durch Züchtung peptonisierender Bakterien auf verhältnismäßig kohlen- hydratarmen, dagegen N-haltigen Nährböden, dad. gek., daß als Nährböden in an sich bekannter Weise gewonnene u. gegebenenfalls sterilisierte Aufschwemmungen kleieartiger Stoffe verwendet werden. — Als Bakterien kommen in Frage: Bacillus pseudobutrjricus (HÜPPE), mesentericus vulgatus, subtilis u. Bacterium Hartlebii. — Z. B. wird Haferkleie in wenig NaOH enthaltendem W . in Dampf sterilisiert u. hierauf mit einem peptonisierenden Bacillus geimpft. Nach etwa 8 Tagen wird zur Trockne verdampft oder unter Toluol aufbewahrt. — Weiter sind verwendbar: Bohnenkleie, Weizenkeimlinge. — Eine 4%ig. alkal. Bolmenkleie enthaltende wss. Suspension wird
% Std. auf 120° oder 1 Stde. auf offener Flamme erhitzt. 8 Tage nach der Impfung mit einem Bacillus kann filtriert, eingedampft oder dest. werden. Die Fl. ist imstande, Kaninchen per os in Mengen von 20 ccm an 3 aufeinanderfolgenden Tagen eingegeben, den durch Einspritzung von Adrenalin künstlich hervorgerufenen Zuckergeh. des Kaninchenharns um etwa 50% herabzudrücken. — Die erhaltenen Fermente besitzen proteolyt. Charakter u. haben ihre beste Wrkg. bei Körpertemp.; bei 75— 85° sind sie nicht beständig. (D. R. P. 484 828 Kl. 12p vom 6/7.1923, ausg. 24/10.1929.) Al t p.
T. Shimizu, Okayama, Japan, Herstellung von Vitaminen aus Eigelb, Lebertranöl, Tomaten, Spinat durch Abtrennung des Cholesterins aus dem Unverseifbaren u. Aus
fällen des Vitamins A als cholsaures Salz. — Z. B. wird Lebertranöl mit alkoh. KOH verseift, eine alkoh. Lsg. eines Erdalkalisalzes, wie CaCl2, zugesetzt u. die ausgefallenen Erdalkaliseifen abgetrennt. Das Filtrat wird mit C 02 behandelt u. die entstandenen uni. Carbonato oder Dicarbonate abfiltriert. Der A. wird hierauf abdest. u. der Rück
stand in einem mit W. nicht mischbaren Lösungsm., wie Essigester, Bzl., Ä., gel. Die Lsg. wird mit Na2C 03- oder Na3P 0 4-Lsg. gewaschen, hierauf mit W. u. verd. HCloder H?S04 u. hierauf das Lösungsm. abdest. Der ölige, teilweise krystallin. Rückstand wird in CH3OH, A., Aceton oder Essigester gel. u. zwecks Abscheidung des Cholesterins abgekühlt. Das Filtrat liefert beim Einengen ein dunkelbraunes Öl, das in CH30H , A. oder Aceton gel. u. mit Desoxycholsäure (oder Apocholsäure bzw. Bufodesoxychol- säure) versetzt -wird. Die Lsg. wird mehrmals eingeengt u. mit Lösungsm. aufgenommen, W. unter Rühren zugesetzt, bis die Fluorescenz verschwindet u. die Lsg. in der Wärme klar bleibt, u. hierauf abgekühlt. Hierbei scheidet sich die Verb. des Vitamin A mit Gallensäure in krystallin. Form ab, Zus. (C24H40O4)5-C2TH44O2-H2O, die mit Ä. oder Chlf. gereinigt werden. Das freie Vitamin wird hieraus durch Erhitzen mit Xylol, CHjCOOH oder anderen Fettsäuren gewonnen u. mit CH3OH, A. oder Aceton gereinigt, Zus. C27H440 2. Die Doppelverb, kann auch bei 250° im Hochvakuum dest. worden, worauf man das Dest. in A. löst u. bis zur Krystallisation einengt. Die Dest. erfolgt tmter Ausschluß von 0 2 in N2-Atmosphäre. (E. P. 306 881 vom 18/2. 1929, Auszug veröff. 24/4.1929. Prior. 26/2. 1928.) A l t p e t e r .
Pharmagans Pharmazeutisches Institut L. W . Gans Akt.-Ges., Oberursel, Herstellung von zur peroralen Verabreichung geeigneten hormcmhaltigen Mitteln durch Auflösen oder Dispergieren von Insulin oder anderen Hormonen in Oien oder Ölsäure- glyceriden. Die Mischungen können auch mit Hilfe von Fetten, wie Butter, Margarine, gegebenenfalls unter Zusatz von Lipoiden, wie Eigelb, hergestellt werden. Die Hormone werden fein zerteilt, z. B. in einer Kolloidmühle. An Stelle der Hormone können auch Prodd. verwendet werden, die aus Hormonen, wie Insulin, durch Einw. von
Öl-556 F . Ph a r m a z i e. De s i n f e k t i o n. 1930. 1.
säure, HCl, HCONH2, Buttersäureamid oder Gallensäuren erhältlich sind; diese Prodd.
können auch inderü llsg. erst erzeugt werden. Als Hormone sind besonders erwähnt:
Insulin, Adrenalin, Thyroxin, Ovarial-, Hypophysenvorder- u. -hinterlappenhormone, Prodd. aus endokrinen Drüsen. (E. P. 315 709 vom 12/7. 1929, Auszug veröff. 11/9.
1929. Prior. 16/7. 1928.) Al t p e t e r.
Johannes Altenburg, Berlin-Charlottenburg, Herstellung jodhaltiger Derivate von Eiweißstoffen der Milch, 1. dad. gek., daß man Milch patholog. veränderter Tiere nach den üblichen Methoden der Jodierung unterwirft u. gegebenenfalls die Rk.-Lsg. ein
dickt oder völlig zur Trockne bringt, — 2. daß man die Milch entkropfter Tiere, nament
lich Ziegen verwendet. — Als Ausgangsstoff ist besonders „Rhodagen“ (entfettete u.
bei niederer Temp. getrocknete Milch entkropfter Ziegen) geeignet. Je Liter werden 140— 210 mg J in Form von alkoh. J-Lsg., als Lsg. von J in K J, JC1 oder JBr zu
gesetzt. — Die jodierte Milch kann als solche oder in eingedickter Form verwendet werden u. soll zu therapeut. Zwecken dienen. (D. R. P. 485 272 K l. 12p vom 28/10.
1926, ausg. 28/10. 1929.) Al t p e t e r.
Franz Duberow, Berlin, Herstellung von Moorpräparaten, dad. gek., daß man in weiterer Ausbildung des Verf. des Hauptpat. aus den mit ultravioletten Strahlen aktivierten Moorsuspensionen die uni. Stoffe u. die 1. anorgan. Salze nach an sich be
kannten Verff. entfernt u. die Lsg. der organ. Stoffe konz. — Die uni. Stoffe werden in Schlammpresscn abfiltriert u. aus der Lsg. die anorgan. Salze durch fraktionierte Krystallisation nach vorheriger Red. der Fe (IH)-Salze zu Fe (Il)-Verbb. u. an
schließende Dialyse durch Pergament abgeschieden. Die gereinigte Lsg. wird im Vakuum durch Zerstäuben eingeengt. Das Prod. wird, gegebenenfalls unter Zusatz von Stoffen mit spezif. Heilwrkg. wie anorgan. Salzen, Fichtennadelöl, Teerpräparaten usw. zu Badetabletten, Salben, Seifen verarbeitet. (D. R . P. 485 301 Kl. 30h vom 27/11. 1927, ausg. 29/10. 1929. Zus. zu D. R. P. 484279; C. 1929. II. 3164.) Al t p e t e r.
Alfred Christen, Basel, Schweiz, Haarstärkungsmittel, bestehend aus Ketonen, die wenigstens einen AraLkylrest enthalten, z. B. Benzylmethylketon, Phenyläthylmethyl
keton, Phenyläthylphenylketon, Phenyläthyläthylketon, 4-Methoxyphenyläthylmethylketon, 4-Methoxybenzaläthylmethylketon, CH30 'C 6H4-CH— C(CH3)-CO 'C H 3. Die Verbb. kön
nen mit oder ohne Verdünnungsmittel, auch in Salben, vornehmlich jedoch in alkoh.
Lsg., auch unter Zusatz von Essigester, ferner von Geruchsstoffen Verwendung finden.
Ferner können andere, das Haarwachstum fördernde Stoffe, wie Pilocarpin, Nessel
extrakt zugesetzt werden. (A. P. 1 732120 vom 14/1. 1927, ausg. 15/10. 1929. D. Prior.
21/1. 1926.) Al t p e t e r.
Maude Agnes MingUS, V. St. A., Färben von Haaren. Man vermischt eine krystal- lisierte organ. Säure, Weinsäure, mit einem pflanzlichen oder künstlichen Farbstoff, wie Henna. (F. P. 663 392 vom 23/10. 1928, ausg. 20/8. 1929.) F ra n z.
Willard F. Greenwald und Louis Weissberg, New York, übert. von: Adolph Kietz, Ohio, Behandlung des menschlichen Haares zur Erzexigung von Dauerwellen.
Man läßt auf das Haar einen Stoff einwirken, der aus ihm S entfernt. Als besonders geeignet für diesen Zweck haben sich die Alkalisulfite u. das Ammoniumsulfit erwiesen.
(A. P. 1 7 2 0 220 vom 15/7. 1927, ausg. 9/7. 1929.) En g e r o f f. Mendel Donchi, New York, Zahnpulver, Zahnpaste, Mundwasser. Die wesent
lichen Bestandteile dieser Präparate sind aktivierte Pflanzenkohle u. Kieselgur in Mengenverhältnissen von etwa 1: 8. (A. P. 17 1 6 035 vom 26/2. 1927, ausg. 4/6.
1929.) En g e r o f f.
Daniel Blanxart, Spanien, Wärmesterilisierapparat für Wasser und andere Flüssig
keiten, bestehend aus einem zylindr. Gefäß, in das ein zweites Gefäß eingehängt ist, das aber nur bis zu etwa i/3 in das äußere Gefäß hineinragt. Die zu sterilisierende Fl.
fließt in das eingehängte Gefäß, das in der Mitte ein zentrales Überlaufrohr trägt. In geringem Abstand von dem zentralen Rohr ist ein zylindr. Ringelement angeordnet, das mit Heizkörpern versehen ist u. das dazu dient, das W. etc. in dem engen Zwischen
raum zwischen der Überlauf rohr wandung u. dem Heizelement so hoch zu erhitzen, daß dieses steril wird. Der Zulauf von unten her in den Rohrzwischenraum ist so stark geregelt wie das Heizelement wirksam arbeiten kann. An Hand einer Zeichnung ist die App. beschrieben. Das sterilisierte W . fließt in das äußere Gefäß u. von dort durch einen Überlauf ab. (F. P. 667 321 vom 14/1. 1929, ausg. 15/10. 1929. Span. Prior.
14/1. 1928.) M . F. Mü l l e r.
1 9 3 0 . I . G-. A n a l y s e . L a b o r a t o r i u m . 5 5 7 F. Crolas et E. Moreau, Précis de pharmacie chimique. 6e cdit. revue et augmentée par
A. Leulier. Paris: Norbert Maloino 1929. (VIII, 878 S.) 8°.