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K . M iy a k e und T. T a d o k o r o , Über die chemische Beschaffenheit der Eischale von Pollachius brandti, welcher in Ja p a n viel als N ahrungsm ittel benutzt wird, führten Vff. Unteres, aus. Die Eischalen enthalten in der Trockensubstanz 51,24°/0 C, 8,41% H , 14,57% N , 0,07% S, 25,11% 0 , ähneln also in ihrer Zus. sehr der­

jenigen der Selachiereier. In Pepsinsalzsäure, sowie in alkal. Paukreatinlsg. er­

leiden sie keine sichtbare Veränderung. X anthoproteinrk., MiLLONsche und blei- sehwärzende S-Rk. positiv, LiEBERMANNsche und MOLische Rk. negativ. Die Sub­

stanz der E ihäute von Pollachius b randti ist also ein keratinähnlicher Stoff wie die H autsubstanz der Selachiereier. Vom gesam ten N kommen au f Ammoniak-N 5,97%, au f Melanin-N 0,96% , auf Monoamino-N 78,24%, au f Diamino-N 14,83%.

Bei der H ydrolyse wurde erhalten L e u c i n 2,40%, T y r o s i n 1,53% , G l u t a m i n ­ s ä u r e 1,40%, A r g i n i n 2,30%, L y s i n 1,75%. H istidin war vorhanden. (Joum,

Agric. Tokyo 4 . 209—77. Sep. v. Vf.) Ke m p e.

K. M iy a k e, Über die Nichteiweiß-Stickstoffbestandteile der Schößlinge von Sasa paniculata. A us dem E xtrakt von 30 kg frischer Schößlinge von S a s a p a n i c u l a t a S h i b a t a e t M a k in o , einer Bam busart, welche in den nördlichen Provinzen Japans wächst, isolierte Vf. 0,095 g X a n t h i n , 0,060 g H y p o x a n t h i n , 0,090 g A d e n in , 0 ,031g G u a n i n , 1,500 g T y r o s i n u. 1,000 g A s p a r a g i n . (Journ. Agric. Tokyo

4 . 261—67.) Ke m p e.

K . O sh im a und T. T a d o k o ro , Über die Kohlenhydratgruppe im Yammucin.

Die Bchleimige Substanz aus Yamknolleu ist von Is h i i (Bull, o f the College of Agricult, Tokyo 2 . 97) als Mucin angesprochen worden. D a das Vorkommen von Mucin im Pflanzenreich bisher nicht völlig bewiesen war, so untersuchte Vf., ob die Glucosamiugruppe im Yamm ucin vorhanden ist, um so Schlüsse auf dessen N atur zu ziehen. E r benutzte das Mucin aus den Knollen von D i o s c o r e a Ba- t a t a s D e n e ., da3 11. in 5% ig. kaustischem Alkali, 1. in starken Mineralsäuren und starker Essigsäure w ar, X anthoprotein-, B iuret-, AdAMKiEWlCZsclie und Mi l l o n s,

aber nicht LiEBERMANNsche Rk. gab. Seine Lsg. w urde durch T annin gefällt u.

durch K alium quecksilberjodid getrübt. Furfurol ließ sich nach der Salzsäuredest.

nicht nachweisen. N ach Kochen m it 5% ig. H 2S 0 4 gab die Substanz Biuretrk. und reduzierte FEHLINGsche L sg., auch nach B ehandlung des Hydrolysenprod. mit Phosphorwolfram säure. N ach dem Verf. von N e u b e r g - W O L F F (Ber. Dtsch. Chem.

Ges. 3 4 . 3840; C. 1 9 0 2 . I. 70) ließ sich die G egenw art von Glucosamin in diesem Yam m ucin nachweisen. Bei der hierzu nötigen Zers, des Mucins mit HBr blieb ein T eil unangegriffen, aus dem sich nach der H ydrolyse mit IIsS 0 4 T y ro s in , L e u c i n und G l u t a m i n s ä u r e isolieren ließen. (Journ. Agric. Tokyo 4 . 243—49.

Sep. vom Vf.) Ke m p e.

K . M iy a k e und T. T a d o k o ro , Über die Kohlenhydrate der Schößlinge von Sasa paniculata. Sasa paniculata. ist eine B am busart, deren Schößlinge in Nordjapan als N ahrungsm ittel verw endet werden. Die frischen Schößlinge enthalten 91,35%

W ., 1,13% A sche, 2,72% Eiw eiß, 0,22% F e tt, 1,44% Rohfaser, 3,14% N-freie Extraktstoffe, 0,44% Gesamt-N, 0,13% Nichteiweiß-N, 0,53% reduzierenden Zucker, 0,15% nichtreduzierenden Zucker, l,19°/o Cellulose, 1,77% Pentosan, aber kein M ethylpentosan, G alaktan u. keine Stärke. Aus den m it 2% ig. NII3 gewaschenen Schößlingen w urde durch 5%ig. NaOH-Lsg. eine Gummisubstanz extrahiert, welche aus der neutralisierten NaOH-Lsg. mit A. gefällt wurde. Sie lieferte bei der

Hydrolyse Xyloso und Arabinose. Es ist also das Pentosan der Schößlinge aus Xylan und A raban zusam m engesetzt, wobei das erstere überwiegt. Im alkoh.

Extrakt der Schößlinge w urde G lu c o s e und R o h r z u c k e r nachgewiesen. E rstere ist in viel größerer Menge vorhanden als letzterer. (Journ. Agric. Tokyo 4. 251

bis 259.) Ke m p e.

C a rlo F o ä , D ie kolloiden Eigenschaften der natürlichen Seide. Die aus dem Seripterium der lebenden Seidenraupe entnommene und in destilliertem W . auf­

gelöste Seide erwies sich als ein negatives Kolloid, welches die Biuretrk. gibt, im­

stande ist, spontan zu ersta rre n , durch Spuren von Essigsäure völlig gefällt und durch H itze nicht zum G erinnen gebracht wird. Die spontane E rstarru n g wird weder durch die Luft, noch durch A ustrocknung hervorgerufen; sie ist auch nicht etwa enzym atischer N atu r, denn durch Kochen wird die spontane G erinnung der Seide nicht verhindert, sondern beschleunigt. Die G erinnung wird w eiter be­

schleunigt durch verd. SS., durch das Gefrierenlassen und Schmelzen und durch mechanischen Zug. A uf letzteren F aktor ist die E rstarru n g des Seidenfadens zurückzuführen, wenn derselbe bei dem Sicbeinspinnen der Raupe m it G ew alt aus dem Seripterium durch das schwache Streckw erk gezogen wird. (Ztsehr. f. Chein.

u. Industr. der Kolloide 10. 7—12. Jan u ar. Turin. Physiol. Inst. d. Univ.) He n l e. R . T a m b a c h , Z u r K enntnis der Bestandteile der Digitalisblätter. Im Anschluß an die M itteilungen von Kr a f t (S. 1576) berichtet Vf. kurz über die Auffindung und Isolierung eines neuen, D igin genannten B estandteiles der D igitalisblätter.

Man fällt den k. wss. A uszug der B lätter m it T annin aus, verreibt den Nd. mit ZnO, trocknet die M. im V akuum , zieht sie m it 70%ig. A. aus, destilliert den A.

im Vakuum ab, erschöpft den Rückstand m it Cblf., fällt die Chloroformlsg. mit Ä.

aus, filtriert, konz. das F iltra t u. stellt es zur K rystallisation beiseite. Glänzende, weiße, wasserfreie Nadeln aus 97°/0ig. A., die bei 270° etwas erweichen u. zwischen 271 und 273° schm ., uni. in konz. HCl auch in der Siedehitze, 1. in k. Chlf., uni.

in W ., swl. in A ., gibt mit dem Kn.iANischen und KKLLEitsehen Reagens keine cliarakteristiscben F ärbungen. Die Analyse ergab 73,68% C u. 10,33% H. Nach Gottlieb w irkt das D igin a u f das Froschherz n icht, bezw. nur sehr wenig ein.

(Pharm. Zentralhalle 53. 392—93. 11/4. Ludw igshafen a/Rh. L ab. d. ehem. Fabr.

von Knoll & Co.) Dü ster beh n.

A. K a s a n s k i, Über die Abtrennung der Peroxydase von der Katalase. Vf. be­

nutzte Pyrogallol, um Heroan/dasepräparate herzustellen, die keine Katalase en t­

halten. Bei unm ittelbarer F ällung des Saftes 8-tägiger H anfkeim liuge durch A.

wurden P räp arate erzeugt, die H 20 2 stark zerlegten unter A usscheidung von inertem 0 . D er beim Zufügen von 20% iger Pyrogallollsg. entstehende Nd. (haupt­

sächlich Eiweißkörper) in W . suspendiert, w irkt nicht auf H ,0 2, enthält daher keine Peroxydase. D as F iltra t w urde m it 4 Volumina A. gefällt, der Nd. mit A. und Ä.

gewaschen, im Vakuum über H sS 0 4 getrocknet. D as so erhaltene P rä p arat stellt ein weißes, hygroskopisches, in W . 11. P ulver dar. Die Lsg. dieses P räparates gibt eine Peroxydaserk., enthält aber keine K atalase. Die Verss. zeigen, daß, um eine möglichst vollkommene Befreiung der Peroxydase von fremden Stoffen zu er­

zielen, 4—5% Pyrogallol notw endig sind. Die A nw endung von G lycerin gibt die Möglichkeit, die Ndd. lange Zeit fast ohne V eränderung aufzubewahren. — Diese Methode wurde auch für andere Objekte angew andt (Keimlinge von Gerste, W eizen, Kohlblätter, W urzeln von Rettich) immer mit demselben R esultat. — Die Anwendung von Pyrogallol ermöglicht es ferner, oxygenasenfreie P rä p arate zu erhalten, da die Oxygenasen bei der Oxydation des Pyrogallols verbraucht werden. Eventuell

vor-handene D iastasew rkg. wird in den P yrogallolpräparaten geschw ächt; w ird Hefe mit 5% iger Pyrogallollsg. behandelt, so wird ihre K atalase vernichtet, das Invertin aber erhalten; m it Pyrogallol behandelte Hefe v ergärt Zucker nicht mehr. (Bio- chem. Ztschr. 39. 64—72. 4/4. 1912. [31/12. 1911]. Moskau. Pflanzenphysiol. Inst. d.

Univ.) Ro na.

W . P a lla d in und G. K r a u le , Z u r K enntnis der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Eiweißabbau u n d A tm ung der Pflanzen. 1. Über die W irkung des Sauer­

stoffs der L u ft a u f die Arbeit des proteolytischen Ferments in abgetöteten Pflanzen.

Die Autolyse der Eiweißstoffe in abgetöteten, an Atmungschromogenen reichen Pflanzen w ird durch den 0 der L uft stark aufgehalten, und dies um so mehr, je lockerer das Gewebe des untersuchten Organs ist. In den kom pakten Champignon­

hüten zerfielen im O-freien Medium nur um 15% m ehr Eiw eißstoöe, im lockeren Gewebe der Champignonstiele zerfielen schon bedeutend m ehr (34%), in den sehr dünnen etiolierten Bohnenblättern zerfielen schon um 122% mehr Eiweißstoffe. Die A bhängigkeit der Autolyse der Eiweißstoffe von dem 0 der L u ft ist nur eine m ittelbare, indem, wie Pa l l a d i n an einer Reihe von Beispielen zeigte, die Arbeit der F erm ente in abgetöteten Pflanzen eine nicht koordinierte ist. (Bull. Acad.

St. Pdtersbourg 1912. 8 3 - 9 3 . 15/1. 1912 [7/12. 1911]; Biochem. Ztschr. 39. 290 bis 301. IS/3. [5/2.] St. Petersburg. Pflanzenphysiol. Inst. d. Univ.) Ro n A.

W . P a lla d in , D ie Bedeutung der Atmungschromogene bei Oxydationsprozessen bei Pflanzen und Tieren. Vf. stellt folgende Sätze auf: 1. Die Bedeutung der Atm ungspigm ente bei Oxydationsprozessen besteht darin, daß sie W asserstoff von den zu oxydierenden Stoffen abspalten. — 2. Oxydasen sind pigmentbildende Ferm ente. — 3. Oxydasen sind w asserbildende Ferm ente. — 4. Bei der Atmung w ird der W asserstoff der Glucose ausschließlich durch L uftsauerstoff zu W . oxy­

diert. — 5. D as bei der A tm ung sich bildende W . ist aerober H erkunft. — 6. Die Oxydation der Glucose in Ggw. von Atm ungspigm enten findet u nter Verbrauch von W . statt. — 7. Die Oxydation des Kohlenstoffs in der Glucose wird ermöglicht durch den Sauerstoff in der Glucose und durch Luftsauerstoff. — 8. W ährend der A tm ung w ird W . verbraucht und ausgeschieden. — Bei der U nters, der Atmung abgetöteter Pflanzen muß man in B etracht ziehen, ob im Stadium des Abtötens w enig oder viel A tm ungspigm ent vorhanden ist. (Bull. Acad. St. Pdtersbourg 1912.

43751.15/3. [15/2.]; Ztschr. f . G ärungsphysiol. 1. 91105. Petersburg.) Fr ö h l i c h.

T h e o d o r P o ro d k o , Vergleichende Untersuchungen über die Tropismen. I. Mit­

teilung. Das Wesen der chemotropen Erregung bei den Pflanzenwurzeln. In einer früheren M itteilung (Jahrb. f. wiss. Botan. 49. 360) hat Vf. über das komplizierte V erhalten von Lupinusw urzeln bei der g l e i c h z e i t i g e n Einw. des Diffusions­

stromes auf die g a n z e W urzel berichtet. Es zeigte sich, daß die Wurzelspitze bestrebt is t, eine negative Krüm m ung zu veranlassen, die W achstumsregion da­

gegen eine positive. Als r e i n e t r o p i s t i s c h e R k. w urde n u r d ie n e g a tiv e K r ü m m u n g erk an n t, welche daher im V ordergrund des Interesses steht. Zu ihrem näheren Studium stellte Vf. nun Verss. an, in denen die W urzelspitzen (das letzte Millimeter) einseitig m it dem zu untersuchenden Stoff in Berührung gebracht w urde. Es ergab sich, daß für die chemotrope Krüm m ungsreaktion vor allem die N atur des Stoffes maßgebend ist. Sodann kommen für die Stärke des chemischen Reizes die drei V ariablen: K onzentration, Stoffmenge und Einwirkungsdauer in B e tra c h t D urch Steigerung je d er dieser V ariablen w ird der Reiz gleichfalls ver­

stä rk t und umgekehrt. F ü r eine chemotrope K rüm m ungsreaktion ist die einseitige Zuführung einer bestim m ten Menge der chemischen E nergie notwendig. Je näher

diese Menge dem ßeizoptiinum liegt, desto besser verläuft die Krüm m ungsreaktion, was in der V erkürzung der Reaktionszeit, der Beschleunigung des K rum mwerdens und in der V ergrößerung des Krüm m ungswinkels zum A usdruck kommt. Dem­

gegenüber erfahren diese 3 Elem ente der K rüm m ungsreaktion sowohl bei der Ver­

minderung als bei der V ergrößerung der Menge der chemischen Energie eine A b­

schwächung.

W as die A b h ä n g i g k e i t d e r c h e m o t r o p e n K r ü m m u n g s r e a k t i o n v o n d e r N a t u r d e s S t o f f e s betrifft, so ergab sich eine weitgehende Analogie zwischen dem chemotropen und dem eiweißkoagulierenden Vermögen der als Reizstoffe mrksamen Körper. Einerseits gehören alle Stoffe, welche schnell verlaufende und starke Krümmung hervorrufen, in die G ruppe der energischsten K oagulatoren der Eiw eiß­

sole, z. B. Phosphorwolfram säure, Phosphorm olybdänsäure, Schwermetallsalze, Salze einiger dreiw ertiger Metalle (Al, Cr, Ce). A ndererseits rufen die Stoffe, welche nur schwache Eiweißkoagulation bew irken, auch relativ schwächere Krüm mungen hervor, so z. B. Alkohole, P arbbasen, organische Basen. D iese Analogie zeigt sich auch noch in folgenden P u n k ten : 1. D ie höheren K onzentrationen fast aller Stoffe vermögen die negative Krüm m ungstendenz zu paralysieren, ähnlich wie ein Ü ber­

schuß des Koagulators den Nd. eines Eiweißkörpers w ieder auflöst. — 2. W ährend die Salze vieler Schwermetalle stark krüm m end w irken, ergeben Verss. mit NiC)2, CoCl, und MnCl2 immer negative Resultate. D urch dieselben Salze w erden auch Lsgg. von H ühnereiweiß nicht gefällt. — 3. F ü r die Reizwirkung sind ebenso wie für die eiweißkoagulierende W rkg. ausschließlich oder doch vorwiegend die K at­

ionen entscheidend. — 4. D urch Salze der Alkalien und E rdalkalien w urden K rüm ­ mungen erst bei A nw endung von hohen K onzentrationen hervorgerufen, also solchen, die auch die Ausfüllung von Eiweißsolen bewirken. Z nS 04 w irkt stärker als MgS04 und dieses besser als Na2S 0 4. — N ach diesen Befunden glauht Vf., die nächste durch das Chemotropicum bew irkte V eränderung in den affizierten Zellen der W urzelspitze als eine Koagulation des plasm atischen Eiweißes auffassen zu können.

Folgende Stoffe riefen ausgesprochene Krüm m ungen hervor: H Cl, Essigsäure, Chromsäure, O xalsäure, Phosphorm olybdänsäure, Phosphorwolfram säure, Tannin, NajS04, M gS04, BaCla, Cr3(S04)„ Als(S04)2, B eS 04, Ce2Br6, H gC l„ AgNO,, P b(N 03)3, Fe2Cl6, CuClj, MnClj, CdCl2, Z n S 0 4, T12S 0 4, U ranylacetat, U ranylnitrat, K rystall- violett, Auramin, Fuchsin, A., Amylalkohol, Phenol, Resorcin, Anilin, Orthotoluidin, Xylidin, Form am id, Pyridin, P iperidin, salzsaures Morphium, Nicotin, salpetersaures Strychnin, Bromwasser. — Die Verss. wurden m it W urzeln von Lupinus albus oder Helianthus annuus ausgeführt. (Ber. D tsch. Botan. Ges. 30. 16—27. 22/2.

[17/1.] Odessa. Botan. L ab. der Univ.) Ke m p e.

E m ile G o d le w sk i sen., Über anaerobe Eiweißzersetzung un d intramolekulare Atmung in den Pflanzen. Bei G elegenheit von Unterss. des Vfs. über intram ole­

kulare A tmung der Lupinensam en (Anzeiger Akad. W iss. K rakau 1904. 115; C.

1904. I. 1655) h atte sich gezeigt, daß die Zers, der Eiweißstoffe in der Pflanze bei Luftabschluß anders verläuft als bei L uftzutritt. Die vorliegende A rbeit sollte den Zusammenhang zmschen intramolekularer A tm ung un d der Eiweißzersetzung bei Imftabschluß auf klären. Die Verss. w urden wieder m it Lupinensam en m it gleicher Methodik wie früher (1. c.) angestellt. Als w ichtigste R esultate der A rbeit be­

zeichnet Vf. folgende: 1. Die anaerobe Eiweißzersetzung in den in W . oder Zucker­

lösung liegenden Lupinensam en ist gänzlich von der In ten sität der intram olekularen Atmung dieser Samen unabhängig. — 2. Die V erabreichung von Zucker an die in IX, unter Luftabschluß liegenden, ungekeim ten oder gekeimten Lupinensam en ver­

stärkt bedeutend deren intram olekulare A tm ung, verm indert aber die

Eiweiß-Zersetzung in denselben. — 3. Die anaerobe Eiweißzersetzung in den in W . oder in Zuekerlsg. steril und unter Luftabschluß liegenden Lupinensam en dauert viel länger als deren intram olekulare A tmung, also auch dann noch, nachdem die Samen bereits längst durch E rstickung abgestorben sind. — 4. Aus diesen 3 genannten Punkten folgt, daß die anaerobe Eiw eißzersetzung in den Lupinensam en ein enzy­

m atischer Prozeß i s t

5. In den ersten T agen des Liegens der Samen in W . unter Luftabschluß werden die in denselben fertiggebildeten Albumosen und Peptone und erst später auch die kom plizierteren Proteinstoffe zersetzt. — 6. Solange die Samen intra­

molekular atm en, also noch am Leben sind, scheint die Eiw eißzersetzung pro­

portional dor Zeit zu verlaufen, bei längerer, nach dem Tode der Samen weiter fortgesetzter V ersuchsdauer schreitet die anaerobe Eiw eißzersetzung proportional der Q uadratw urzel der Zeit vor. — 7. Die intram olekulare A tm ung der in Glucose­

lösung u nter Luftabschluß liegenden, gekeim ten und ungekeim ten Lupinensamen ist einander gleich, woraus folgt, daß w ährend der Keim ung keine Neubildung von Zymase in den Samen stattfindet. — 8. Die intram olekulare A tm ung der in W . liegenden gekeim ten Samen ist iu den ersten Tagen des Vers. bedeutend größer als die der ungekeimten, wras au f Hydrolyse der Reservestoffe der Samen während der Keimung und nicht au f N eubildung von Zymase zurückzuführen ist. — 9. Die anaerobe Eiw eißzersetzung verläuft in gekeim ten Samen bedeutend schneller als in ungekeim ten, woraus au f N eubildung der proteolytischen Enzyme, wahrscheinlich des Pepsins w ährend der K eim ung zu schließen ist.

10. Die P r o d u k t e d e r a n a e r o b e n E i w e i ß z e r s e t z u n g bestehen der Haupt­

sache nach aus Aminosäuren und anderen m it Phosphorwolfram säure nicht fäll­

baren Stoffen, welche wahrscheinlich den Polypeptiden angehören. Aminosäure­

amide und N H , entstehen dabei nur in sehr geringen Mengen; organische Basen lassen sich unter den Eiw eißzersetzungsprodukten meistens nicht nachweisen. — 11. Das Fehlen der Hexonbasen u nter den P rodd. der anaeroben Eiweißzersetzung w ird wahrscheinlich dadurch verursacht, daß die abgespaltenen Hexonbasen sofort eine weitere Zers, erfahren und in andere m it Phosphorw olfram säure nicht fällbare Verbb. übergehen. — 12. Die Rk. der Lsg., in welcher die Eiweißzersetzung durch A utolyse verläuft, ist von einem bedeutenden Einfluß au f die Zus. der Produkte dieser Zers. W enn der Autolyselösung ca. 0,25% Citronensäure zugesetzt werden, so findet man auch Hoxonbasen u nter den Prodd. der Autolyse. — 13. Die dein W ., in welchem die Samen liegen, zugesetzte Citronensäure w ird zur intramoleku­

laren A tm ung nicht verbraucht, verm indert sogar bedeutend die Intensität der K ohlensäurebildung und verkürzt deren D auer. (Anzeiger Akad. W iss. Krakau 1911. Reihe B. 6 2 3 -7 1 7 . Okt.-Nov. [9/10.*] 1911.) Ke m p e.

G e r tr u d und F r ie d r i c h T o b le r, Untersuchungen über N atur und Auftreten von Carotinen. III. Z u r B ildung des Lycopins un d über Beziehungen zwischen Farb- un d Speicherstoffen von Daucus. (II. vgl. Ber. D tsch. Botan. Ges. 28. 496;

C. 1911. I. 402.) Vff. versuchten Zusam menhänge zwischen den verschiedenen Farbstoffen der Tomate festzustellen und benutzten dazu Tom atensorten, bei denen die B. des eigentlichen Tomatenfarbstoffs, des Lycopins, ausbleibt oder nur unter besonderen Um ständen eintritt. S tatt des roten Lycopins oder neben ihm tritt bei diesen Sorten ein gelbes Carotin auf, das K rystalle oder amorphe Körnchen bildet

— Bei D a u c u s C a r o t a suchten Vff. B e z i e h u n g e n z w i s c h e n S tä r k e - und Z u c k e r g e h a l t u n d F a r b s t o f f p r o d u k t i o n festzustellen. Es ergab sich, daß der G ehalt an Carotin im allgemeinen um gekehrt proportional dem an Chlorophyll wächst und fällt, proportional aber dem an S tärke und Zucker. B e i v ö lli g ro te n O b j e k t e n ist das V erhältnis des Carotins zu Stärke und Zucker besonders

deut-licli: Alle 3 Stoffe nehm en vom unteren Ende gegen die W urzel hin zu, während sie nach dem Kopfende hin höchstens die gleiche Menge, eher eine A bnahm e er­

kennen lassen. Bei o b e n e r g r ü n e n d e n O b j e k t e n bleiben die Beziehungen zwischen Carotin und Chlorophyll die gleichen. Stärke und Carotin nehm en bei älteren Exem plaren nach dem K opf hin ab, bei jüngeren kann die Stärke noch im Zunehmen nach oben sein. D er Zuckergehalt steigt stets m it dem Alter. (Ber.

Dtsch. Botan. Ges. 30. 33—41. 22/2. [21/1.] M ünster (Westf.). Botan. Inst. d. Univ.)

Ke m p e.

C lem ens H ö r h a m m e r , Untersuchungen über den Kalkgehalt des Zellkerns.

Rote B lutkörperchen sind vom Vf., falls sie keinen K ern besitzen (Ochsenblut­

körperchen), Ca-frei, falls sie einen solchen besitzen (H ühnerblutkörperchen), Ca- lialtig gefunden worden. D er fehlende U nterschied in der W rkg. der O xalate auf kernhaltige und kernlose B lutkörperchen h a t möglicherweise darin seinen Grund, daß der K ern der roten B lutkörperchen eine nu r untergeordnete Bedeutung für ihre Lebensfähigkeit besitzt. (Bioehem. Ztschr. 39. 270—79. 18/3. [7/2.] München.

Pharmakol. Inst, der Univ.) Ro n A.

P ie r r e G é ra rd , Kalium - u n d Natriumgehalt verschiedener Hundeorgane. D er absolute K oder N a-G ehalt der Organe gibt keinen rationellen Aufschluß. Ein solcher w ird erzielt durch gleichzeitige Best. von N a und K und F eststellung des Verhältnisses I £ /N a in den verschiedenen Organen. Es b eträg t 1,53—2,73 bei Zunge, Herz, Bauchfell, 3,55 bei der Milz, 3,31 bei der Leber, 1,06 bei der Schild­

drüse, 1,96 beim Großhirn, 1,6 bei den M esenterialganglien, 1,45 im Bulbus, 1,11 im Rückenmark, 1,00 beim N ervus seiatieus, 0,74 bei der Aorta, 0,23 bei der T ra ­ chea, 0,61 in der H aut, 0,27 in den H aaren , 0,76 und 0,69 im U nterhautbinde­

gewebe, 0,08 im Blut. Danach besitzen die aktiven Gewebe des Organismus wie Drüsen, Muskeln u. N erven eine hohe V erhältniszahl, die passiven Gewebe (Haut, Bindegewebe etc.) eine niedrige. (C. r. d. l’Acad. des seienees 154. 839—41.

[25/3.*].) Gu g g e n h e i m.

F ra n c e sc o M a r a g h in i, Experimentelle Untersuchungen über die Oberflächen­

spannung des Blutserums. D ie geringe Oberflächenspannung des Blutserum s ist durch dessen Eiw eißgehalt bedingt. E ntfernt man die kolloiden Proteinsubstanzen durch U itrafiltratiou (Kollodiumfilter), so besitzt das U ltrafiltrat eine Oberflächen­

spannung, die sich der des W . n äh ert, j a diese überschreitet und der einer p h y ­ siologischen Salzlösung gleichkomint. E n tfernt man jedoch die Eiw eißkörper durch Koagulation, so erniedrigt sich die Oberflächentension. D as entgegengesetzte V er­

halten bei der U itrafiltration und bei der K oagulation beruht au f der B. von ba- totonen Substanzen bei der Koagulation. (Arch. d. Farm acol. sperim. 13. 53—72.

15/1. Turin. Phys. Lab. d. Univ.) GüG G E N H E IH .

G. R e b iö r e , Destilliertes Wasser un d künstliche Sera. D as destillierte Wasser des Handels kann auch in frischem Zustand organische Substanzen enthalten und sauer reagieren. D ie V erunreinigungen sind w eniger vom A lter des W . als von der Art der G ew innung abhängig. (Journ. Pharm , et Chim. [7] 5. 300—7. 16/3.)

Gu g g e n h e i m.

J. E. A b elo u s und E. B a rd ie r , Über den Mechanismus der A naphylaxie.

Durchschneidung des Nervus seiatieus oder Hemisektion des Rückenm arks erhöht die Empfindlichkeit des K aninchens gegen Urohypotensin und verursacht den Tod der Tiere u nter anaphylaktischen Shockerseheinungen durch Dosen, die sonst eine vorübergehende W rkg. erzielten. In gleicher W eise ist die T oxizität des Urobyper- tensins erhöht, wenn gleichzeitig ein was. E xtrakt von degenerierter Nervensubstanz

injiziert wird. D er E xtrakt normaler N ervensubstanz -{- Urohypotensin ist nicht tödlich, der was. E xtrakt des Rückenm arks einer untes der W rkg. degenerierter N ervensubstanz U rohypotensin getöteten Tieres ist tödlich. Diese Tatsachen erklären sich durch eine H ypothese über den anaphylaktischen Shock, bzw. Urohypo-

injiziert wird. D er E xtrakt normaler N ervensubstanz -{- Urohypotensin ist nicht tödlich, der was. E xtrakt des Rückenm arks einer untes der W rkg. degenerierter N ervensubstanz U rohypotensin getöteten Tieres ist tödlich. Diese Tatsachen erklären sich durch eine H ypothese über den anaphylaktischen Shock, bzw. Urohypo-

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