Technische Chemie
465 röhre speisenden Transformators oder Induktoriums durchfließender Gleichstrom
konimutiert.
K l. 22 c. Nr. 261969 vom 13/4. 1912. [4/7. 1913].
Farbw erke vorm . M eister Lucius & B rüning, Höchst a. M., Verfahren zur Darstellung von Phenazselenoniumfarbstoffen. Durch Umsetzung von Selen
cyankalium mit o-Nitrodiazobenzol entsteht o-Nitrobenzolselencyanid, auB welchem durch Alkalien o-Nitroselenophenol gebildet wird, und durch Reduktion dieses letzteren kann o-Aminoselenophenol hergestellt werden. Wenn man diese Verb.
oder deren Derivate auf Di- oder Trinitrohalogenbenzol einwirken läßt, zweck
mäßig in Ggw. säurebindender Mittel, so entstehen Nitroderivate des Selenazins.
Es wurde gefunden, daß solche Nitroselenazine durch Reduktion und folgende Oxydation in Farbstoffe übergehen, welche als Phenazselenoniumfarbstoffe bezeichnet werden können, und die für Zwecke der Chemotherapie wertvoll sind. Sie dienen der Behandlung von Protozoen- u. Bakterienerkrankungen, gegebenenfalls auch in Kombination mit anderen Mitteln. Die Patentschrift enthält ein Beispiel für die
Überführung des aus Pikrylchlorid und o-Amino
selenophenol dargestellten Dinitrophcnoselenazins (nebensteh. Formel) in 1,3-Diaminophenazselenonium- chlorid; dieses krystallisiert aus W . in dunkcloliv- braunen Nadeln, 11. in W . mit grünbrauner Farbe;
Natronlauge fällt die Farbstoffbase in roten Flocken, Lsg. in Äther gelb. Mit konz. Schwefelsäure entsteht eine braune Lsg., sie wird auf Zusatz von W . grün. Das Dinitrophenoselenazin ist ein tiefrotes Pulver; aus Eg. krystallisiert es in beinahe schwarzen Nadeln; fast uni. in A., 1. in Bzl. u. Eg.;
F. etwa 195°. Aus ihm entsteht durch Einw. überschüssiger Salpetersäure in Eg.
das Trinitrophenoselenazin, ein rotes Pulver, uni. in A ., 11. in Eg., wl. in Bzl., F. etwa 180°. Das daraus dargestellte 1,3,6- Triaminophenazselenoniumchlorid bildet metallisch glänzende Nadeln, in W . violett 1. Natronlauge fällt die Farbbase in rotbraunen Flocken, in Ä. wl., Lsg. in konz. Schwefelsäure blau.
K l. 22 c. Nr. 261930 vom 19/4. 1912. [3/7. 1913],
K a lle & Co., Akt.-Ges., Biebrich a. Rh., Verfahren zur Darstellung von Küpen
farbstoffen. Behandelt man Farbstoffe vom Typus des 2-Indol-2-thionaphthenindigo der Konstitution: C e H ^ ^ g ^ C : oder dessen Substitutionsprodukte oder Analoge, d. h. mehrere kondensierte Benzolkerne enthaltende Derivate mit so viel Brom, insbesondere in Ggw. von Schwefelsäure, rauchender Schwefelsäure oder Chlorsulfosäure, daß hochbromierte Prodd. von etwa 55% Brom und mehr entstehen, so erhält man Farbstoffe, die für sich als Küpenfarbstoffe wenig wertvoll sind. Es hat sich gezeigt, daß diese hochbromierten Prodd. befähigt sind, einen Teil des Broms mit Aminoverbb. auszutauschen, wobei die farbschwachen Aus- gangsprodd. in wertvolle Küpenfarbstoffe übergehen. Diese Prodd. zeichnen sich durch ihre kräftige Nuance u. besondere Echtheitseigenschaften aus, sie sind auch dadurch wertvoll, daß sie beim Nachbehandeln mit Seife und Soda nicht oder nur sehr wenig in der Nuance Umschlägen.
K l. 28 a. Nr. 2 6 2 0 2 2 vom 22/3. 1912. [4/7. 1913],
(Zus.-Pat. zu Nr. 256407; früheres Zus.-Pat. 256408; C. 1913. I. 867.) Deutsche G asglü hlich t A ktien gesellsch aft (A u ergesellsch aft), Berlin, Ver
fahren zur Herstellung von Lederersatz nach Patent 256 407. Es hat sich als vor-
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teilhaft herausgestellt, die Gewebeunterlagen zu mercerisieren, so daß sie befähigt sind, bei dem darauffolgenden Gerbprozeß Gerbstoffe aufzunehmen. Sehr gute Resultate werden auch dadurch erhalten, daß die Verstärkung der Häute durch Spaltleder erfolgt. Dabei wird entweder das Spaltleder zusammen mit der Bakterien
haut gegerbt oder vorgegerbt.
K l. 29 b. Nr. 262253 vom 12/7. 1912. [5/7. 1913],
Benno B orzyk ow sk i, Charlottenburg, Verfahren zur Herstellung von malten, glanzlosen Gebilden, wie Kunstfäden, Kunstseide, Haare, Koßhaare ustc., aus Cellulose
lösungen, darin bestehend, daß man dem aus starker Alkalilauge bestehenden Fäll- bade alkal. Lsgg. solcher Metalle zusetzt, deren Oxyde in Ätzalkalien 1. sind, oder daß man die in üblicher Weise erhaltenen Fäden mit den alkal. Lsgg. der be
zeichnten Metalle nachbehandelt. Erwähnt sind alkal. Bleihydroxydlsg. u. alkal.
Lsgg. von zinnsaurem Natrium.
K l. 30h. Nr. 261702 vom 10/9. 1911. [2/7. 1913].
M ax P iorkow aki, Berlin, Verfahren zur Herstellung eines Serums gegen Kälber
ruhr, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische der Reinkulturen der Yoghurt- bakterien&Tten in die Blutbahn von Pferden oder anderen Tieren einspritzt, um dann aus dem Blut das Serum in üblicher Weise zu gewinnen.
K l. 39 b. Nr. 2 6 2 0 9 2 vom 22/9. 1912. [4/7. 1913],
(Die Priorität der französischen Anmeldung vom 21/9. 1911 ist anerkannt.) (Zus.-Pat. zu Nr. 251259; C. 1912. II. 1247.)
Leon Louis T héodore L a b b é, Levallois, Frankr., Verfahren zur Herstellung eines unverbrennlichen Celluloidersatzes aus Eiweißstoffen, wie z. B. Gelatine oder Casein, bezw. einem Gemisch dieser Stoffe. Die Kolloide werden an Stelle ihrer Lsgg. in feinst gemahlenem Zustande mit der Silicatgallerte und Lösungsmitteln vereinigt, worauf das gleichmäßig benetzte Pulver in Formen gefüllt und bei er
höhter Temp. gepreßt wird.
K l. 39 b. Nr. 2 6 2 0 9 3 vom 13/12. 1911. [5/7. 1913].
Georges R eyn a u d , Paris, Verfahren zur Herstellung einer kautschukähnlichen Masse, dadurch gekennzeichnet, daß Chlor oder Chlor entwickelnde Substanzen u.
W . auf Terpentinöl zur Ein w. gebracht werden, das zuvor in einer M. von nicht- vulkanisiertem Kautschuk verteilt worden ist.
K l. 53 c. Nr. 2 6 2 0 6 4 vom 21/10. 1911. [4/7. 1913].
A lois Duboux und Constant H en ri R apin , Grandvaux b. Lausanne, Verfahren zur Herstellung eines Konservierungsmittels für Eier. Es werden Vaseline etwa 10%
Talkum, 1% Aluminiumtannat u. etwa 4 % pulverisierter Tragantgummi zugesetzt.
K l. 57b. Nr. 2 6 2 0 3 6 vom 16/6. 1912. [4/7. 1913].
(Zus.-Pat. zu Nr. 250183; C. 1912. II. 886.)
Nene P hotographische G esellschaft, Akt.-G es., Berlin-Steglitz, Verfahren zur Herstellung lichtempfindlicher Schichten, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gradation verschieden arbeitende lichtempfindliche Schichten, die auf gleiche Licht
arten in verschiedener Weise reagieren, übereinandergegossen werden. Das Über- einandergießeu ist eiufächer auszufuhren als das Zusammenmischen.
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gegeben von B . Fischer. Esslingen 1913. 12 Farbendrucktafeln in-gr. fol.
Mark 15, auf Leinwand mit Stäben Mark 42.
Inhalt: 1. System der Elemente, Säuren, Basen, Salze; 2. Atom- u. Mole
kulargewicht; 3. Sauerstoff u. Wasserstoff; 4. verflüchtigte Gase; 6. Kochsalz;
7. Ionentheorie; 8. Anwendung des Starkstroms; 9. Radium; 10. Organische Chemie; 11. Assimilation; 12. Gärungsprozesse. — Jede Tafel einzeln Mark 1,50, auf Leinwand mit Stäben Mark 4.
Der zugehörende Text „Beiträge zum chemischen Unterricht“ , von R.
Fi s c h e r. 8 . 113 SS. mit 12 Figuren. Mark 1,60.
T idsskrift for Kemi og Farmaci, redig. af E. Koren. Kristiania. 8. — Jahrgang 1913 (24 Nrn.). Mark 7.
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Z en tra lb la tt, Chemisches. G e n e r a lr e g is t e r über die Jahrgänge 1907—1911, bearbeitet von I. B loch. Teil II: Sachregister. Berlin 1912. gr. 8. 1404 SS.
Schluß der Redaktion: den 14. Juli 1913.