Aus den Samenkernen genannter, in Niederländ. Ostindien heim. Pflanze der Familie Flacourtiaceae wurden durch Extraktion mit PAe. 46,8% eines gelben, fast geruchlosen Öls gewonnen. D .% 0,952, nD27 = 1,4679, [a]D27 = +43,1°, SZ. 0,86, VZ. 194, JZ.
73,3. Das Öl wurde mit k. alkoh. KOH verseift, Seife mit A. gewaschen, mit HCl zers., Säuregemisch (F. 43— 56°) mit A. u. H,SO., verestert, Estergemisch unter 0,05 mm in 9 Fraktionen zwischen 118 u. 165° zerlegt, deren Konstanten bestimmt wurden. Die Fraktionen wurden sodann verseift. Die 2. Fraktion lieferte Hydno- carpussäure, F. 59°, [oc]d27 = + 67,9° in Chlf., JZ. 99,8, Mol.-Gew. 250,1. Die 8. Fraktion lieferte Chaulmoograsäure, F. 68°, [< x ] d 27 = 4-58,3° in Chlf., JZ. 89,7, Mol.-Gew. 284. Die Säuren waren ident, mit den aus dem ö l von Taraktogenos Kurzii isolierten. (Ree. Trav. chim. Pays-Bas 49. 109— 11. 15/1. Buitenzorg, Phytocliem.
L a b .) L i n d e n b a u m .
Karl Paul Link, Allan D. Dickson und J. C. Walker, Weitere Beobachtungen über das Vorkommen von Protocatechusäure in pigmentierten Zwiebelschalen und seine Beziehung zur Widerstandsfähigkeit der Zwiebeln gegen Krankheiten. (Vgl. C. 1929.
II. 313.) Vff. beschreiben ein verbessertes Verf. zur Gewinnung der Protocatechu
säure aus Zwiebelschalen, darin bestehend, daß die getrockneten Schalen im Soxhlet mit trocknem Aceton extrahiert werden. Der im Vakuum bei 30° eingedickte Extrakt wird in W . gel., w ob ei Quercetin u. gummiähnliche Substanzen Zurü ckbleiben u. mit bas. Pb-Acetat gefällt. Zerlegung des Nd. mit 10%ig. H2S 04 bei 85— 90°, Eindampfen im Vakuum bei 45°, Lösen in Aceton u. Entfärben mit Tierkohle. Beim Eindunsten scheidet sieh die Protocatechusäure in Nadeln vom F. 199° ab. — Die Menge der Protocatechusäure in reifen, gefärbten Zwiebelschalen wechselt erheblich u. hängt ab von ihrem Pigmentgeh. sowie von der Einw. atmosphär. Einflüsse, speziell Regen
wasser u. Bodenfeuchtigkeit. (Journ. biol. Chemistry 84. 719— 25. Nov. 1929.
Madison, U n iv .) Oh l e.
— , Die Pektinstoffe der Pflanzen. Kurzer Überblick über die Rolle der Pektin
stoffe in den Pflanzen, ihre Klassifizierung nach Br a n f o o t, Isolierung u. Best. der Pektine u. Pektinsäuren aus Pflanzengeweben u. über hydrolyt. Veränderungen durch Enzyme während der Entw. u. des Reifens in den Früchten. (Nature 124. 709. 2/11.
1929.) Po e t s c h.
L. Zechmeister und L. v. Cholnoky, Über das Pigment der reifen Beeren des Tamus communis. Die Früchte von Tamus communis (Schwarzwurz, einer Dioscoracee) enthalten nach der Reife — bei der Chlorophyll verschwindet — einen orangegelben, später blaustichig roten Farbstoff, 'u. zwar in 1 kg frischer Frucht 0,34 g. Er wurde in 66% Ausbeute isoliert u. als Lycopin identifiziert. Aus CS2 auf Zusatz von PAe.
flache Prismen vom F. 168— 170° (mitunter konnten nur 164° erhalten werden). Die Formel C40H 56 wurde bestätigt. Andere Carotinoide scheinen nicht vorhanden zu sein. — Colorimetr. läßt sich Lycopin in CS2 gut bestimmen, wenn man CoSO,, • K 2CrjÖ7 nach CONNEL (C. 1925. I. 417) als Standardlsg. benutzt. — Die Bldg. des Pigments in den Beeren erfolgt nicht unter Luftausschluß. (Ber. Dtsch. ehem. Ges. 63. 422— 27. 5/2.
Pécs, Univ.) Be r g m a n n.
Horace Finnemore und Charles Bertram Cox, Blausäurebildende Glykoside in australischen Pflanzen. Acacia glaucescens. Die Blätter wurden zuerst mit PAe. zur Entfernung des Fettes, dann mit Ä. extrahiert. Schon während der Extraktion schied sich reichlich krystallin. Substanz ab. Diese erwies sich als ident, mit Sambunigrin (aus Sambucus nigra), CuH 170 6N, u. bildete seidige Nadeln aus Essigester-Chlf., F. 152°, geruchlos, erst süß, dann bitter schmeckend, [cc]d21 = — 73,9° in A. Tetraacetylderiv., C22iT2-Oi0N, Nadeln aus verd. A., F. 125°, [a]n23 = — 53,6° in A. HCN-Geh. der trocknen Phyllodien 0,3— 0,4%. — Acacia Cheelii, Blakeley, lieferte ebenfalls Sambunigrin. — Eupliorbia drummondii, Boiss. Ob diese Pflanze für das Vieh giftig ist, ist eine viel um
strittene Frage. Vff. fanden, daß von 113 Proben nur 11 HCN-haltig waren. Der HCN-Geh. schwankte zwischen 0,041 u. 0,103% der trockenen Pflanze. — Goodia lotifolia, Salisb. Auch hier sind die Meinungen geteilt. Vff. fanden aber in den frischen
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Blättern einer gerade vor der Blüte gesammelten Probe den sehr hohen HCN-Geli.
von 0,23%. Auch Proben anderer Herkunft waren HCN-haltig. — Poranlhera micro- pliylla. Alle Proben enthielten HCN, eine z. B. 0,018% in frischem Zustand. — Pomnihe.ru corymbosa gab sehr schwach positive Rk. — Eucalyptus corynocalyx (Zucker
gummi). Eine fast trockene Probe gab 0,179% HCN. (Journ. Proceed. R oy. Soc.
New-South Wales 6 2 . 369— 78. Mai 1929. Sydney, Univ.) Li n d e n b a u m. J. Giral, Die Mucigene. Als Mucigene bezeichnet Vf. diejenigen Naturstoffe, die viscoso, fadenziehende, vergärbare, opt. akt. kolloide Lsgg. bilden, die durch Hitze nicht koaguliert werden, dagegen durch A. u. verschiedene Säuren u. Salze gefällt werden. (Beispiele: Gummi arabicum, Agar, Pektinstoffe, Algin, Mucine u. Mucoidc.) Vf. gibt eine zusammenfassendo Darst. der physikal., pliysikal.-chem. u. ehem. Eigg.
dieser Körperklasse, sowie ihrer Aufbaukörper, ferner ihres Ursprungs, ihrer biolog.
Bedeutung sowie ihrer techn. Anwendungen. (Anales Soc. Española Fisica Quim.
2 7 . Techn. Teil. 319— 39. Nov. 1929. Madrid, Biochem. Labor, d. Centraluniv. u.
Chem. Labor, d. oceanograph. Inst.) W lL L S T A E D T .
R. C. Thomas, Zusammensetzung von Pilzhyphen. I. Die Fusariumarien. Bei der Unters, der Myoelien von 12 Fusariumarten kommt Vf. auf Grund von Earbrkk. u.
Extraktionsverss. zu der Ansicht, daß die äußeren Zellwände aus Protein, Pektin, wenig Cellulose, Fettsäure u. Chitin bestehen. Die Cellulose ist erst nach Entfernung von Protein u. Pektin nachweisbar, die sich durchExtraktion mit oxalathaltiger Cu(OH)2- NHj-Lsg. bewerkstelligen läßt. Extraktion mit alkoh. KOH liefert eine Fettsäure (J.-Z. 88,9; n40 = 1,4765; Geh. in jungen Kulturen bis 8,3% des Pilzgewiclits). Der hohe Fettgeh. scheint die Widerstandsfähigkeit der Fusariumhyphen gegen chem.
Reagenzien zu erklären. (Amer. Journ. Botany 1 5 . 537— 47. Nov. 1928. Sep.) Oo.
E„. Pflanzenphyslologle. Bakteriologie.
C. Sandu-Ville, Saugkraftmessungen an Gramineen. Die Unters, erfolgte mit dem Glasstabkeimapparat nach BUCHINGÉR. Die mittleren Saugkraftmaximader unter
suchten Hirsesorten schwanken zwischen 14,3 bis 17,7 at, die der Moharsorten liegen bei 14 bis 16 at. Sorten aus trockenen Gebieten zeigen eine höhere Saugkraft als Sorten aus feuchten Gebieten. (Fortschr. d. Landwirtsch. 5. 57. 15/1. 1930. Wien.) Tr e n e l.
Floyd W . Gail und W m . H. Cone, Osmotischer Druck und pa -Bestimmungen im Zellsaft von Pinus ponderosa. Der osmot. Druck wurde durch Gefrierpunktserniedri
gung u. der ph elektrometr. bestimmt. Während der Wachstumszeit ist der pa hoch, u. der osmot. Druck klein, im Winter ist es umgekehrt. Beide Größen steigen mit dem Alter der Nadeln an u. werden dabei stetiger. Die Nadeln fallen, wenn ihr Zellsaft etwa pH 4,1 hat. (Botanical Gazette 88 . 437— 41. Dez. 1929. Univ. of Idaho.) Tr é n.
C. P. Sideris, B. H. Krauss und E. Masunaga, Die Wirkung der Salzkonzen- tralion der Nährlösung auf das Wachstum und die Zusammensetzung von Ananaspflanzen.
Die Pflanzen, die in Kulturen mit höherer Salzkonz, gewachsen waren, absorbierten auch mehr Salz, bei sehr hoher Konz. Zunahme des Salzgeh. der Gewebefl. bei jungen, ganz entwickelten Blättern um 25— 50, bei sehr alten um 50— 150%- Sehr niedrige Salzkonz, senkt den Salzgeh. um 25— 50 bzw. 50— 750% ' Die alten Blätter dienen offensichtlich als Salzdepot. Der ph der Außcnlsg. war ohne Einfluß auf den der Gewebefl. Die Pflanzen mit gleichem oder höherem Salzgeh. als dem der Gewebefl.
wachsen sein- langsam, die mit viel kleinerem Salzgeh. wuchsen anfangs sehr rasch, blieben dann aber zurück, die mit mittlerem Salzgeh. gediehen am besten. Der Salz
geh. des älteren Gewebes desselben Organs ist höher als der des jüngeren, entsprechend dem längeren Kontakt der ersteren mit dem Salz des Zellsaftes. In Blättern der ver
schiedenen Entwicklungsstufen kann der Salzgeh., je nach dom der Nährlsg., erheblich schwanken, am beständigsten ist er noch in eben ausgewachsenen Blättern, wo er in den verschiedenen Nährlsgg. 50— 100%> unter n. Bedingungen aber nur um höchstens 20% zu schwanken pflegt, bei sehr alten Blättern dagegen bis zu 700% Schwankungen.
Der Säuregrad einzelner Teile war sehr verschieden, am höchsten an der Grenzfinie des weißen u. grünen Blattgewebes, sowohl nach dem Blattgrunde, als auch nach der Blattspitze hin abnehmend. Bei Vergleich der Salzkonz, der ältesten Blätter mit der der jungen vollentwickelten, scheint man einen Salzdbsorptionskoeffizienten ableiten zu können, der mit Über-, Unter- oder n. Ernährung von Ananaspflanzen in Beziehung steht, (Amer. Journ. of Botany 1 5 . 353— 71. 1928. Univ. of Hawaii. Sep.) Gd.
G. C. Wickwire, L. D. Seager und W . E. Bürge, Der Temperatureffekt auf rein chemische Reaktionen im Vergleich zur Zuckerverbrennung durch die Pflanze und
1 8 0 8 E 3. Pf l a n z e n p h y s i o l o g i e. Ba k t e u i o l o g i k. 1 9 3 0 . I .
durch ein kaltblütiges Tier. Vff. prüfen den Einfluß der Temp. auf die Zuckerverbrennung bei Spirogyra porticallis im Vergleich zum Goldfisch. Vff. setzen den Goldfisch bzw.
die Pflanze in eine 0 ,l% ig. Dextroselsg. u. bestimmen den Zuckergeh. nach 24 Stdn.
bei 5 bis 30°. Der Vergleich mit der Temp.-Kurve von v a n’ T Ho f f ergibt bei Tier u. Pflanze starke Annäherung; Abweichungen traten bei niederen Tempp. ein.
(Botanical Gazette 88. 430— 3G. Dez. 1929.) Tr ä n e l. F. Scurti und L. Pavarino, Über eine neue tiefgehende Veränderung von ge
frorenen Pfirsichen. Die Strahlenkrankheit. Die Krankheit äußert sich in den ersten Stadien durch Auftreten brauner Strahlen im Fruchtfleisch, ausgehend vom Kern.
Bei weiterem Fortschreiten wird die braune Zone ständig größer, um schließlich das ganze Fleisch zu erfüllen. Dabei wird das Gewebe weich u. schmierig. Als Ursache kommen wohl Enzymwrkgg. in Frage. Zahlreiche bunte Tafeln u. mkr. Bilder im Original. (Annali Chim. appl. 1 9 . 371— 82. 1929. Turin.) Gr i m m e.
Hans v. Euler, Sven Steifenburg und Harry Hellström, Experimentelle che
mische Beiträge zur ErblichJeeitsforschung. II. (Vgl. C. 1929. II. 894.) Vff. vermuten, daß sich die Materie in den Zellen in gewissen „biochem. Quanten“ gruppiert, die miteinander oft in einfachen, allerdings von äußeren Bedingungen, wie der Temp.
abhängigen Zahlenverhältnissen stehen. Sie bezeichnen als biochem. Quanten relative Stoffmengen oder Wirkungsgrößen, die sich analyt. oder kinet. reproduzieren lassen.
Vielleicht stehen solche Quanten mit den Genen der Erblichkeitsforschung in Beziehung.
Vff. führen analoge Unterss., wie sie früher an Albina unternommen haben, jetzt auch an zwei Sorten von Brassica aus, u. zwar an Bortfelder (gelbes Wurzelfleiscb, orangegelbe Blumen u. Keimlinge) u. an OesterSundom (weißes Wurzelfleisch, eitronen- gelbe Blumen u. Keimlinge) (vgl. Ha l l q v i sT, Nordisk Jordbruksforskning 1 [1919]- 159). Das Katalaseverhältnis Bortfelder (orange)/Oestersundom (gelb) war nach 7-tägiger Keimung im Dunkeln 1,63, nach 16-tägiger Keimung im Licht 1,65. Die Bortfelder (orange) Sorte' enthält ein in PAe. 1. Carotinoid, aber kein Xanthophyll, die Oestersundom (gelbe) Sorte enthält nur Xanthophyll. Der höhere Katalasegeh.
folgt also hier nicht wie bei den Chlorophyllmutanten der Gerste dem höheren Xantho- 1»hyllgeh. Vff. zeigen durch Auszählung der Chloroplasten, daß das Verhältnis der Katalasewrkg. (1,65) u. das der Chloroplastenzahl (1,59) innerhalb der Versuchsfelder übereinstimmen. — Vff. bestätigen die Verss. von Eu l e r u. Ni l s s o n an Gerste 1622/27. Sie finden das Verhältnis der Katalasewrkg. bei chlorophyll-n. u. chloro- phyll-defekter Sorte 3,3. Läßt man nach 6-tägiger Keimung im Dunkeln die Keim
linge sich am Licht unter Glas weiter entwickeln, so steigt das Verhältnis der Katalase- wrkgg. auf 5,5. — Bei Albina 6 (Ha l l q v i sT, Hereditas 5 [1924]. 59) ist das Katalase- wirkungsverhältnis 1,6 ± 0,1. Bei dieser Sorte wurde auch parallel zu der Katalase
wrkg, die Sauerstoffzehrung bestimmt. — Ebenso wurde das Katalaseverhältnis bei Albina 5 untersucht. Es wurde auch geprüft, ob das Katalaseverhältnis sich ändert, wenn das Filtrierpapicr, zwischen dem die Keimung stattfindet, statt mit W . mit einer verd. CuSO.,-Lsg. befeuchtet^wurde. Es war aber keine deutliche Wrkg. des zugesetzten Cu wahrzunehmen. Sowohl mit als auch ohne Zusatz von Cu war das Katalaseverhältnis /¿normal: /.'weiß 3 bis 4. (Ztschr. pliysiol. Chem. 183. 113— 22.
12/8. 1929. Stockholm, Univ., Biochem. Inst.) W lLLSTAEDT.
Hans v. Euler und Dagmar Runehjelm, Experimentelle chemische Beiträge zur Erblichkeitsforschung. III. (II. vgl. vorst. Ref.) Vff. setzen ihre Unterss. an homozygoten u. heterozygoten Pflanzen einer Gerstenmutante „W eiß 1“ fort, mit dem Ziel, die Chlorophyll-Erbeinheiten chlorophylldefekter Mutanten quantitativ chem. zu de
finieren. Diejenigen Mutanten der F2-Generation, die keine nachweisbaren Mengen Chlorophyll enthalten, bilden bei der Keimung im Dunkeln kein Xanthophyll. Bei der Keimung liegt das starke Anwachsen der Katalase zeitlich vor dem Auftreten des Xanthophylls. V ff. prüfen nun, ob die Ggw. der Katalase eine Voraussetzung für die Bldg. des Chlorophylls ist. In Bestätigung ihrer früheren Verss. fanden die Vff., daß die Katalasewrkg. ohne Transgredienz gleichzeitig mit der Farbe mendelt. — Bei der Unters, der verschiedenen Teile eines Keimblattes, in denen die grüne Farbe von unten nach der Spitze zu kontinuierlich zunimmt, findet man, daß gleichzeig auch die Katalasewrkg. zunimmt. — Es steht fest, daß die Mutanten Albina 1, 2 u. 3 voneinander erblich verschieden sind, daß also die Mutationen durch Veränderung verschiedener Erbeinheiten zustande kommen. Sämtliche Erbeinheiten müssen vorhanden sein, damit sich das Chlorophyll n. entwickelt. Mit jedem dieser Erbmerkmale a, b, c, d, c, f ist ein Fehlen von Katalaseeinlieiten verknüpft, wodurch die Katalasewrkg. auf Vs
1 9 3 0 . I . E j. Pf l a n z e n p h y s i ö l o g i e. Ba k t e r i o l o g i e. 1 8 0 9
bis 1/ 5 der n. herabgesetzt wird. Jedes dieser Erbmerkmale ist also mit der Katalase- bldg. verknüpft, u. zwar so, daß entweder jede dieser Erbeigg. gleichzeitig Chlorophyll- u. Katalasebldg. hemmt oder daß sie die Chlorophyllbldg. dadurch hemmt, daß sie die Katalasebldg. herabsetzt. Das Analoge gilt von der Xanthophyllbldg. in den etioliert gekeimten Samen. (Ztschr. physiol. Chem. 1 8 5 . 74— 80. 18/10. 1929. Stock
holm, Univ., Biochem. Inst.) WlLLSTAEDT.
H. v. Euler und Harry Hellström, Über die Bildung von Xanthophyll, Carotin und Chlorophyll in belichteten und unbelichteten Gerstenkeimlingen. N ils s o n -E h le (Ztschr. f. ind. Abst. u. Vererb.-Lehre 9 [1913]. 289; Hereditas 3 [1922]. 191) hatte für die von ihm beschriebenen Chlorophyll mutant en sechs selbständige Erb
einheiten festgestellt. Vff. untersuchen, ob sich diese Erbeinheiten auflösen lassen in die Konzz. der Chlorophyll bedingenden Komponenten Katalase u. Xanthophyll (vgl. zweitvorst. Ref.) Sie prüfen deshalb, ob zwischen dem Geh. der Keim
linge an Chlorophyll, Xanthophyll u. Carotin in den ersten Tagen ihrer Entw.
im Licht eine Beziehung besteht. Die Keimung erfolgte in Blechkästen zwischen feuchtem Filtrierpapier, u. zwar während der ersten 9 Tage im Dunkeln. Dann wurde der größte Teil der Pflänzchen dem Licht ausgesetzt. Die Bestst. erfolgten in einer Versuchsserie vom 6. bis zum 13., in einer zweiten vom 6. bis zum 14. Tage. Zu einer Best. dienten stets 10 Pflanzen, die mit wasserfreiem Na»S04 u. Chloroform verrieben wurden, wobei sich die Farbstoffe lösten. Von der Lsg. wurden Spektra in 5 ver
schiedenen Schichtdicken aufgenommen, worauf die Lsg. im Vakuum bei Zimmertemp.
eingedampft wurde. Der Rückstand wurde in Ä. aufgenommen. In der Lsg. trennte man die drei Farbstoffe nach der Methode von W i l l s t ä t t e r u. S t o l l . Xanthophyll u. Carotin wurden zuletzt in Chlf. gel. Von jeder Lsg. wurden 5 Spektra verschiedener Schichtdicke aufgenommen. Mittels eines Graukeils mit bekannter Keilkonstante wurden die Absorptionskoeffizienten bei den jeweiligen Absorptionsmaxima bestimmt.
Durch Vergleich mit den Absorptionskoeffizienten von Standardlsgg. der Farbstoffe in Chlf. konnte der Geh. der Extrakte in mg ermittelt werden. Die Kurve der Carotin- bldg. entspricht ziemlich der der Chlorophyllbldg., nicht dagegen der der Xantho
phyllbldg. Bei den während der ganzen Zeit im Dunkeln gehaltenen Pflanzen war Carotin nur vereinzelt nachzuweisen, u. zwar nur dann, wenn auch etwas Chlorophyll gebildet war. V ff. schließen daraus, daß auch die Bldg. von Carotin in der Pflanze eine Lichtrk. ist. Sie weisen darauf hin, daß das System konjugierter Doppelbindungen, das wohl in den Carotinoiden vorliegt, sich auch im Porphinring wiederfindet u.
halten biochem. Übergänge zwischen Carotinoiden u. Porphyrinen nicht für aus
geschlossen. (Ztschr. physiol. Chem. 1 8 3 . 177— 83. 26/8. 1929. Stockholm, Univ. Bio
chem. Inst.) W lLLSTAEDT.
V. Vincent und J. Herviaux, Das Natrium in den Kulturgewächsen. Nach den Unterss. an Gerste, Futterkohl u. Runkelrüben wird festgestellt, daß das Na in den Organen, die sich in größerer physiolog. Tätigkeit befinden, in größerer Menge vorhanden ist, als NaCl u. in Form anderer Na-Verbb. Die verhältnismäßigen Mengen in den Pflanzen hängen von verschiedenen Umständen, der Art der Chloriddünger, NaCl oder KCl, u. der chem. Rk. des Bodens ab. Säure im Boden scheint die An
sammlung von Na zu begünstigen. Eine Wrkg. des Na als Düngestoff hat sich nicht ergeben, aber die Feststellung, daß Sylvinit, reich an NaCl; bei Runkelrüben höhere Erträge lieferte als KCl allein. (Ann. Science agronom. Française 46. 444— 60. Juli/
Aug. 1929. Station agronomique du Finistere.) Gr o s z f e l d. Karl Schmorl, Die Elemente im Getreidekorne. Die Differenzen der aus Aschen- analysen ermittelten Metall- u. Nichtmetallgehh. des Getreides sind bei Roggen größer als bei Weizen. Bei zunehmender Feuchtigkeit während des Wachstums steigt der Geh. an P20 5, Ca, u. K an, der N-Geh. sinkt. Kalkboden erhöht den Ca-Geh.
u. vermindert den K-Geh. Tonboden erhöht K u. H 2S 0 4 u. verringert den Ca-Geh.
Wasserdurchlässige Sandböden erzielen den höchsten Geh. an N im Gegensatz zu wasserhaltigen Tonböden. Direkter Zusammenhang von Mineralstoff geh. mit Düngung ist nicht nachweisbar. Vergleiche zwischen Korn u. dem dazugehörigen Stroh er
gaben hohen Geh. an P u. niedrigen an Si im Korn. (Ztschr. ges. Mühlenwesen 6.
152— 53. 167— 69. Jan.) Ha e v e c k e r.
Marguerite Henrici, Der Phosphorgehalt der Gräser in Bechuanaland im Verlauf ihrer Entwicklung. Es wurde der P-Geh. einer Anzahl von Gräsern in Bechuanaland im Laufe eines Jahres bestimmt. Die Ergebnisse sind tabellar. zusammengestellt.
1 8 1 0 E,,. Pf l a n z e n p h y s i o l o g i e. Ba k t e r i o l o g i e. 1 9 3 0 . I .
Es ergab sich, daß der P-Geh. beträchtlich niedriger ist als in irgend einem europäischen Gras. Die untersuchten Arten hatten nur V2— Vo 80 P- Je älter das Gras, desto ungünstiger fällt der Vergleich mit europäischem Gras aus. Lange Trockenheit ver
mindert den P-Geli., lange Regenperioden steigern den P-Geh. Die während der Trockenheit aus den Blättern verschwundene Menge P konnte nicht als Anhäufung in den Wurzeln nachgewiesen werden. Über den Verbleib des P-Geh. konnte nichts konstatiert werden. Im Winter wandert ein Teil des P in die Wurzeln zurück, ihr P-Geh. ist prozentual doppelt so groß wie im Durchschnitt. Alte Halme werden P-ärmer;
im Frühling, wenn neue Haimo gebildet worden, u. aus den Wurzeln mit dem Wasser P in die oberen Teile der Pflanzen wandert, werden auch alte Halme wieder mit P ver
sorgt, der aber im Laufe des Sommers w eder ausgelaugt wird. Halmbildung verringert den P-Geh. in den Blättern nicht, noch findet eine Anreicherung in den Samen statt.
Es wurden im Laufe des Jahres nur wenige reife Samen gefunden. Wahrscheinlich ist der P-Mangel die Ursache oder die Folge der schlechten Samenbildung. Einige Arten, die reicher an guten Samen waren, zeigten auch weit höheren P-Geh. Es wurde ferner beobachtet, daß in ein u. demselben Boden Gräser verschiedenen P-Geh. haben, u.
daß ein u. dieselbe Art zu einer Jahreszeit einen anderen P-Geh. besitzt als während einer anderen Jahreszeit. (13. u. 14. Rep. Dir. Vet. Ed & Res. 1928. 1077— 1208.
Vryburg. Sep.) Ju n g.
Rudolf Ness, Untersuchungen über die physikalische und chemische Veränderung reifender Ilülsenfruchisamen. Die mit der Samenreife einhergehende Veränderung erfolgte bei allen untersuchten Pflanzen mit Ausnahme des N der 3 Lupinenarten gleich. Der W.-Geh. nimmt mit fortschreitender Reife ab. Beginn der stärksten W.- Verdunstung mit der Gelbreife, bei den Hülsenschalen kurz vorher. Bei den unver
zweigten Hülsenfrüchten (Erbsen, Pferdebohnen) ist die Differenz im W.-Geh. je zweier aufeinanderfolgender Ansatzstellen fast gleich, bei verzweigten (Lupinen) ist der W.-Geh. abhängig vom Grad der Verzweigung. Im grün- u. gelbreifen Zustande zeigen Samen- u. Hülsenschalen gleichen W.-Geh., vor der Grünreife u. nach der Voll
reife sind die Samen wasserreicher. Die Vermehrung des Trockensubstanzgewichts der Samon erfolgt vor der Grünreife langsam, dann sehr lebhaft, hält bis kurz vor der Gelbreife an, um dann wieder nachzulassen. Während bei Erbsen u. Pferdebohnen der Geh. an Gesamt-N der nicht nachgereiften Samen mit fortschreitender Roifo ab
nimmt, steigt er bei Lupinen an; nach der Gelbreife ist eine Gesetzmäßigkeit im all
gemeinen nicht mehr vorhanden. Die im N-Geh. zwischen den einzelnen Trieben u.
Reifegraden auftretenden Unterschiede sind bei Lupinen geringer als bei den übrigen Versuchspflanzen. Der relative Mineralstoffgch. erfährt bei allen Versuchspflanzen bis zur Gelbreife eine starke Verminderung u. bleibt dann fast konstant. Das absol.
N- u. Mineralstoffgewicht von 1000 Samen ist bei allen Versuchspflanzen dem Trocken
substanzgewicht grundsätzlich ähnlich. Die Höchsterträge des Gesamt-N u. der Rein
asche fallen mit dem Zeitpunkte des höchsten Samenertrags zusammen. Die Ver
minderung des Trockensubstanzgewichts der Samen gegen Ende der Reifezeit ist z. T.
auch durch Rückwanderung einzelner Bestandteile des Samenkorns in das Stroh u.
durch Veratmung verursacht. (Botan. Arch. 27- 60— 158. Okt. 1929. Berlin.) Gd.
Sven Oden, Pflanzenzucht im elektrischen Licht. Vf. gibt zunächst eine zusammen- fassende Übersicht über Sonnenstrahlung, künstliche Lichtquellen, Bedeutung des Lichte für die Pflanzen und über Lichtmessung als biol. Arbeitsmethode. Sodann folgt eine Beschreibung der Verss. über die prakt. Anwendung von künstlichem Licht zur Beförderung des Pflanzenwachstums für Gärtnereizwecke, welche in 2 Winter
perioden 1927— 28 u. 1928— 29 in der chem. Abt. der schwed. Agrikultur-Central- vorsuchsstation u. an der Kgl. Landwirtschaftsakademie ausgeführt wurden. Auf Grund der vorläufigen Ergebnisse wird die Möglichkeit einer prakt.Amvendung des elektr. Lichts erwogen u. dieselbe bei Einhaltung von bestimmten Bedingungen im bejahenden Sinno entschieden. Einzelheiten, Tabellen müssen im Original eingesehen werden. Literaturübersicht. (Kungl. Landtbruks-Akad. Ilandlingar Tidskr. 68.
899— 1057. 1929.) Ma y e r.
L. Linsbauer, Über Fliwrescenzerscheinungen an Wurzeln. Vorl. Mitt. Verss.
mit Wurzeln keimender Samen der gewöhnlichen Gartenbohne — P h a s e o l u s v u l g a r i s — zeigten geD ercll, daß diese im ultravioletten Lichte fluorescicren.
Die Erscheinung zeigt sieh jedoch nicht an der äußersten Wurzelspitze. Der an
schließende, noch von Wurzelhaaren freie Teil fluoresciert bläulich, der mit Wurzel
haaren besetzte Teil violett. In noch nicht keimenden Samen beobachtet man am