X III. Ä th erisch e Öle; R iechstoffe
XX. Schieß- und Sprengstoffe; Zündwaren
H. Kast und H. Seile, Die Ursache der bei der Prüfung von Sprengstoffen nach dem Traudschen Verfahren auftretenden Schwankungen in den Zahlenwerten. Vff. be
richten über neue Verss., zur Aufklärung der bei der Sprengstoffprüfung im Trauzl- Block beobachteten Streuungen. Die analyt. u. physikal. U nters, von Blei aus ver
härteten ließ gegenüber Blei aus norm alen Blöcken keine Unterschiede er
kennen. Das M aterial bestand in allen Fällen aus 99,9% Pb. E in Unterschied war dagegen aus m ikrophotograph. Aufnahmen zu ersehen, wobei verhärtetes Blei neben den Polyedern noch dunkle Stellen von Verunreinigungen [Oxyde, Quecksilber ( ?) aus den bei den Sprengungen verwendeten Sprengkapseln] aufweist. — Die Bleiblockauf- bauchungen sind um so geringer, je höher die Gießtemp. fü r die Blöcke gew ählt wird.
Bei höheren Tempp. sind auch die Streuungen am größten. Als zweckmäßige Gieß- temp. wird 390— 400° empfohlen. Einige techn. Vorschriften, die beim Gießen ein
zuhalten sind, werden m itgeteilt. D urch V erhärten unbrauchbar gewordene Blöcke lassen sich nicht wieder in brauchbare umschmelzen. I n weiteren Verss. wurde die Abhängigkeit der Bleiblockaufbauehung von der Temp. erm ittelt u. festgestellt, daß die beobachtete Aufbauchung bei einer Tem p.-Änderung von 20° um die M itteltem p.
U5°) eine Berichtigung von 5 % zu erfahren h a t. (Glückauf 63. 900—903. Berlin, Chemisch-Technische R eichsanstalt, Abteilung für Sprengstoffe.) Ka s t.
U. S. F. Powder Co., W ilmington, übert. von: Fraucis J. du Pont und Ernest du Pont, W ilmington, Del., V. St. A., Rauchloses Pulver und seine Herstellung. Man vermischt 1. Nitrocellulose m it Schwarzpulver u. einem G elatinierungsm ittel derart, daß die Gelatinierung erst erfolgt, nachdem eine vollkommene Verteilung des Schwarz
pulvers in der Nitrocellulose stattgefunden hat, u. form t d ann K örner oder B lättchen
772 H XX1II. Ti n t e; Wi c h s e; Bo h n e b m a s s e n u s w. 1927. II.
aus der M. Das erhaltene P ulver verbrennt m it progressiver Geschwindigkeit u.
gibt kein Mündungsfeuer. (A. P. 1 627 693 vom 24/1. 1919, ausg. 10/5. 1927.) Oelk. Western Cartridge Co., E ast Alton, 111., übert. von: John M. Olin und Arthur S. O’Neil, Alton, Schießpulver, welches aus einer Mischung von Schwarzpulver- u.
Nitrocellulosepulverkörnern besteht, deren Oberfläche durch teilweises Entgelatinieren weniger dicht gem acht ist. D as Pulver verbrennt m it progressiver Geschwindigkeit.
(A. P. 1 6 2 7 859 vom 4/4. 1924, ausg. 10/5. 1927.) Oe l k e r. Western Cartridge Co., E ast Alton, übert. von: Arthur S. O’Neil, E ast Alton, 111., V. St. A ., Schießpulver, welches m it progressiver Geschwindigkeit verbrennt u. in der Weise erzeugt wird, daß m an einen K örper aus dichter gelatinierter Nitro
cellulose in Ggw. eines Lösungsm., z. B. eines Nitro-KW -stoffs erhitzt u. ihn darauf abkühlt, wodurch er m it einer entgelatinierten, den KW -stoff enthaltenden Hülle umgeben wird. (A. P. 1 627 861 vom 10/2. 1923, ausg. 10/5. 1927.) Oe l k e r.
Western Cartridge Co., E a st Alton, übert. von: Arthur S. O’Neil, Alton, Hl., V. St. A., Schießpulver, welches aus K örnern von dichter gelatinierter Nitrocellulose besteht, deren Oberfläche porös gem acht u. m it einem O xydationsm ittel imprägniert ist. (A. P. 1 627 862 vom 4/9. 1923, ausg. 10/5. 1927.) Oe l k e r.
Western Cartridge Co., E a st Alton, übert. von: Arthur S. O’Neil, Alton, 111., V. St. A., Explosivstoffe, welche in der Weise hergestellt werden, daß m an die explosive Basis, z. B. N H ,N 0 3 schm ilzt u. die Schmelze durch ein Sieb gießt, so daß sie in Form von Tropfen durch den L uftraum fällt u. dabei zu runden K örnern erstarrt. Letztere werden alsdann m it einem Überzug von Paraffin, N itrokörpern o. dgl. versehen. (A. P.
1 627 863 vom 1/12. 1924, ausg. 10/5. 1927.) O e l k e r . E. I. du Pont de Nemours & Co., W ilmington, Del., übert. von: Robert C. Moran, W oodbury, N. J ., V. St. A., Sprengstoff, welcher als Basis ein nitriertes Gluco- sid eines polyhydrischen Alkohols enthält, u. zwar entweder für sich allein oder in Verb. m it einem n itrierten polyhydrischen Alkohol, wie z. B. Nitroglycerin. Der Sprengstoff soll zur H erst. von D ynam iten Verwendung finden. Die betreffenden Glueoside werden durch K ondensation von polyhydrischen Alkoholen m it Zuckern, wie Dextrose, Mannose, Rham nose etc. erhalten. (A. P. 1 630 577 vom 23/1. 1923,
ausg. 31/5. 1927.) Oe l k e r.
E. I. du Pont de Nemours & Co., W ilmington, Del., übert. von: Robert C. Moran, W oodbury, N. J ., V. St. A., Sprengstoff. E ster, welche durch Kondensation von Glykolen m it Zuckern, wie Dextrose, Mannose, Galaktose u. anderen Hexosen erhalten werden, werden n itrie rt u. entweder für sich allein oder im Gemisch m it einem nitrierten polyhydrischen Alkohol, z. B. Nitroglycerin, Ä thylenglykolnitrat o. dgl., zur H erst. von D ynam iten verwendet. (A. P. 1 630 578 vom 23/1. 1923, ausg. 31/5.
1927.) Oe l k e r.
Paul René de Wilde et Société Suisse des Explosifs, Schweiz, Herstellung von Sprengölen. Man unterw irft mehrere Alkohole, welche fähig sind, N itroäther zu geben, gleichzeitig der N itrierurg, z. B. Mischungen von Glycerin m it Äthylenglykol,’
Chlorhydrin, Acetin u. dgl. Die Sprengöle sollen zur H erst. von D ynam iten Ver
wendung finden. (F. P. 621 054 vom 3/9. 1926, ausg. 4/5. 1927. Schwz. Prior. 12/9.
1925.) Oe l k e r.
X X Ü I. Tinte; W ich se; B ohnerm assen usw .
Louis M. Larsen, Die Anwendung von Harz bei den Kopierdrucktinten. Ent
sprechend dem großen Säuregehalt u. dem spezif. C harakter der H arzsäuren selbst, entstehen Harzseifen m it bas. Pigm enten. E s werden dann 2 A rten von Probenunterss.
angegeben, die Aufschluß über die Eignung der H arze zur H erst. von Kopiertinten geben sollen. Die wichtigsten Eigg. sind: Trockenfälligkeit u. gute Massebildung;
die üblichen Unterschiede im F ., Schm utzgehalt u. in der F arbe werden allgemein durch kleine Änderungen der Lackzus. u. der B earbeitung ausgeglichen. (Proceed.
Amer. Soc. testing M aterials 26. Teil II. 518— 21. The A ult and Wiborg Co., Cin
cinnati [Ohio].) W lLK E.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., F ran k fu rt a. M., Wasserfeste Tinte. Man setzt ein Alkali oder CH20 , oder eine Substanz, die CH„0 enthält, oder beide zu einer Lsg. eines substantiven Farbstoffs (z. B. Na-Salz des Tetrazofarbstoffs aus K-Säure
1927. I I Hxxit. P h o t o g r a p h i e . 773 [lMol.] u. p-Phenylen-m-phenylendiamin [2 Moll.] u. m-Phcnylendiamin [2 Moll.]).
(E. P. 267 633 vom 23/12. 1925, ausg. 14/4. 1927.) ‘ Ka u s c h. Charles Bittinger, D uxbury, Massachusetts, Dichroische Tinten. Man mischt einen Pigmentfarbstoff m it einem Träger innig u. setzt einen F arbstoff von verschiedener vorher bestim m ter Spektralverteilung zu. (A. P. 1 629 250 vom 3/1. 1925, ausg.
17/5. 1927.) Ka u s c h. "
Greifwerke vorm. Deutsche Bürobedarfs-Gesellschaft Bruer & Co. und Fritz Herold, Goslar, H arz, Herstellung von Schablonenblättern fü r Vervielfältigungs- zicecke o. dgl. (D. R. P. 445 441 K l. 15 1 vom 11/6. 1924, ausg. 11/6. 1927. — C. 1926.
1. 273.) Ka u s c h.
Carl E. Frostinan, Seattle, W ashington, M ittel zum Reinigen und Polieren, bestehend aus Leinöl (V2 P int), T erpentin (J/ 2 Pint), Kerosin (l/2 P int), Weinessig (V2 Pint) u. dem Eiweiß eines Eies. (A. P. 1 630 699 vom 28/11. 1825, ausg. 31/5.
1927.) Ka u s c h.
W. W. Bernhani, Holyhead, Anglesey, Poliermittel für Möbel, Leder, Automobil- karrosserien, bestehend aus Citronenöl, Leinöl, denaturiertem Spiritus, Weinessig u.
Antimonbutter. (E. P. 267 392 vom 4/8. 1926, ausg. 7/4. 1927.) Ka u s c h. Berthe Nafziger, F rankreich, Reinigungsmittel für Gegenstände aus Al, ver
zinntem Blech, Holz, ferner lackierte Möbel, Anstriche, Marmor usw. bestehend aus einem Gemisch von N H 3-W., Ziegelmehlpulver, Schachtelhalmpulver, span. Weiß u. Kaliseife sowie feinem Quarzsand. Das M ittel kann foucht oder trocken Verwendung finden. (F. P. 620 737 vom 4/8. 1926, ausg. 28/4. 1927.) Ka u s c h.
Helen Johnston Hurt, New York, Übertragungsmittel fü r Zeichen, Malerei u. dgl.
auf Gewebe u. dgl., bestehend aus einem vegetabil. Öl u. einem Alkali in ehem. Bindung {weiche Seife), welches Prod. zu Sirupkonsistenz verd. ist. (A. P. 1 629 165 vom
11/9. 1926, ausg. 17/5. 1927.) Ka u s c h.
[russj A. Klinge, Die Herstellung von Tinte und Tusche. 7. durchgeseh. u. ergänzte Auflage.
Leningrad: Akademischer Verlag 1927. (111 S.) Rbl. 1.70.
XXIV. Photographie.
T. siater Price, Photographische Empfindlichkeit. V f. g ib t ein e k u rz e Z u s a m m e n fassung d e r T h e o rie d es l a t e n te n Bildes u n t e r b e s o n d e re r Berücksichtigung d e r A rb e ite n von F a j a n s ( F a j a n s u. S t e i n e r , Z ts c h r. p h y s ik a l. C h em . 125. 307; C. 1927- I . 2970) u. v o n S h e p p a r d (v g l. S h e p p a r d u. W i g h t m a n , S. 202). (J o u r n . S oc. ch em .
Ind. 46. T 145— 50.) L e s z y n s k i .
Hermann Schoepe, Z u r chemischen Korrektur von Negativen in der M ikro
photographie. Vf. behandelt die Anwendbarkeit bekannter Abschwächungs- u. Ver- stärkungsverff. in der Mikrophotographie. Die Möglichkeit einer bewußten K orrektur ist bei der V erstärkung in höherem Maße gegeben als bei der Abschwächung. (Photogr.
Korrespondenz 6 3 . 171—74. München.) Le s z y n s k i. Vladimir P. Lubovich, Photographische Umkehrung. Vf. gibt R eproduktionen von Aufnahmen, die eine Gegenüberstellung von w ahrer u. scheinbarer, d. h. durch die Solarisation der photograph. Em ulsion vorgetäuschter U m kehrung von Spektral
linien zeigen. Eine von Aufnahmen der Sonne gewonnene Sclnvärzungskurve zeigt ein zweites Maximum. (Journ. opt. Soc. America 14. 309— 10. Univ. of Colorado.) Le s.
Lüppo-Cramer, Der Schwarzschildeffekt als Regressionserscheinung. W ird eine nicht vorbelichtete, leicht solarisierbare AgBr-Emulsion hinter einem Keil bis zur Solarisation beliebtet, so ist kein Zciteffekt festzustellen; wird dagegen erst diffus bis zum Schwärzungsmaximum vorbelichtet u. dann hinter dem K eil naehbelichtet, so ist — bei gleichem i- t (In te n s itä t• Belichtungszeit) — die Solarisation bei hohen /-Werten am weitesten fortgeschritten. Vf. gibt eine Vorschrift für die H erst. von A gJ-Gelatineplatten, die den Schwarzschildeffekt sehr ausgeprägt zeigen; auch bei diesen ist, wie bei den AgBr-Emulsionen, der E ffekt bei physikal. Entw . verhältnis
mäßig schwach. Bei AgBr-Kollodiumemulsionen t r i t t der Effekt in demselben Maße auf wie bei Gelatineemulsionen. Bei m it N itrit behandelten P la tte n t r i t t hinter einem Gelbfilter die direkte Schwärzung in einem im V erhältnis zum entwickelbaren Bilde wesentlich früheren Stadium auf als ohne Gelbfilter. Der Zeiteffekt ist imstande, photochem. Rkk. d erart zu beeinflussen, daß ganz entgegengesetzte R esultate en t
stehen: Werden diffus vorbelichtete P latten m it Phenosafranin behandelt, u. dann
774 H x x it. Ph o t o g r a p h i e. 1927. II.
m it weißem L icht bei gleichem i- t belichtet, so en tsteh t bei niedrigen i-Werten ein Ausbleichbild, bei höheren ¿-W erten ein dunkles Bild auf verschleiertem Grunde.
(Photogr. Industrie 25. 495— 98.) Le s z y n s k i.
Lüppo-Cramer, Über den Zeiteffekt. Bei der Ausbleichung vorbelichtcter Platten durch Belichtung in Ggw. desensibilisierender Farbstoffo u. ebenfalls bei der solari- sierenden Belichtung von diffus bis zum Schwärzungsmaximum vorbelichtetcn Platten sind bei gleichem i-t (Intensität-B eliehtungszeit) Belichtungen m it schwacher Intensität- wirksamer als solche m it höherer In te n sitä t u. entsprechend kleinerer Beliehtungszeit.
Bei der eigentlichen Desensibilisierung ließ sich dagegen ebenso wie boim Herschcl- effekt kein Einfluß verschiedener Belichtungszeiten feststellen. Vf. fü h rt die beschrie
benen Verss. als S tütze seiner Theorie des Schwarzschildeffekts (vgl. Photogr. Industrie 25. 337. 3 6 3 ; C. 1927. I. 3239) an. (Photogr. Korrespondenz 63. 103— 06. Schwein-
fu rt.) Le s z y n s k i.
Lüppo-Cramer, Z ur Keimisolierung. U nter Keimisolierung wird die Zerstörung des latenten Bildes durch Farbstoffo oder E ntw .-S ubstst. in saurer oder neutraler Lsg. in Ggw. von B r-Ionen verstanden. Als besonders interessantes Beispiel wird p-Phenylendiam in angeführt, das in F orm seines salzsauren Salzes auch geeignet ist, schleirige Em ulsionen zu restaurieren. Vf. stellt fest, daß p-Phenylendiam in auch d an n noch sta rk hem mend auf die nachfolgende H ervorrufung eines latenten Bildes w irkt, wenn im salzsauren Salz die Säure durch Alkali oder besser noch durch Sulfit so weit abgestum pft ist, daß die Lsg. fast n eutral ist u. schon für sich allein als schwacher Entw ickler w irkt. Ähnliche Wrkgg. lassen sich m it Amidol, H ydrazinsulfat u. Di- methyl-p-phenylcndiaminsulfat erzielen. Die W irksam keit des letzteren kann durch Zusatz von NaCl, ebenso durch weitere Ansäuerung m it Essigsäure erhöht werden.
(Photogr. Korrespondenz 63. 169— 71. Schweinfurt.) LESZYNSKI.
Werner Leszynski, Beziehungen zwischen Solarisation und Herscheleffekt. (Vgl.
Ztsehr. wiss. Photogr., Photophysik u. Photochem. 24. 2 7 5 ; C. 1 9 2 7 -1. 678.) Es wird auf den engen Zusam menhang zwischen Solarisation u. Herscheleffekt hingewiesen. Die Schwärzung solarisierter P la tte n durch u ltra ro te Belichtung k an n von der Regressions
theorie des Herscheleffekts (vgl. Lü p p o-Cr a m e r, Photogr. In d u strie 25. 4 9 ; C. 1927.
I . 2263) n ich t erklärt werden, w ährend die von der Solarisationstheorie von Sc h e f f e r s
u. Ar e n s (vgl. Ztsehr. physika 1. Chem. 114. 33 7 ; C. 1925. II. 630) ausgehende Arbeits
hypothese des Vfs. eino E rklärung dieser Erscheinungen liefert. (Photogr. Industrie 25.
5 76.) " Le s z y n s k i.
S. E. Sheppard und A. P. H. Trivelli, Die Empfindlichkeit von Halogensilber- körnern in Beziehung zur Größe. Verss. m it reinen ÄgBr-Emulsionen ergeben, daß bei K orndurchm essern oberhalb 2 ,0 \x der Prozentsatz der entwickelbaren Körner w esentlich höher ist als bei Korndurchm essern zwischen 0 ,2 u. 1,5 ¡.i. D a die Verss.
m it einer reinen AgBr-Emulsion ausgeführt wurden, kann der G rund fü r die Abhängig
k eit der Em pfindlichkeit von der Korngröße nicht der von Re n w i c k u. seinen Mit
arbeitern (Photographie Journ. 64. 360 [1924]) bei größeren K örnern festgestellte prozentual höhere A gJ-Geh. sein. (Photographie Journ. 67- 284—87. L ab of the
E astm an K odak Co.) Le s z y n s k i.
S. E. Sheppard, A. P. H. Trivelli und E. P. Wightman, Die Erzeugung von Empfindlichkeilszentren a u f Halogensilberkörnern. Vff. zeigen an H an d von Mikro
photographien die Bldg. sichtbarer Em pfindlichkeitszentren auf K örnern einer AgBr- Em ulsion bei der Einw. von Allylthioharnstoff. D urch Behandlung m it Allylthio- ham stoff allein werden die Umrisse der einzelnen K örner unscharfer, u. einzelne kleinere K örner werden gelöst, bei nachfolgender Behandlung m it N a2C 0 3 treten auf den Körnern schwarze P unkte auf, die durch Einw. von N a2C 0 3 allein nicht zu erhalten sind, u.
die deutlich von den durch Belichtung erzeugten P u n k ten zu unterscheiden sind.
Die letzteren sind blau, grün oder rot, sind weniger kom pakt u. gleichmäßiger über die Kornoberfläche verteilt als die ersteren, die durch U m wandlung der unsichtbaren Allylthioharnstoff-Silberbromid-Komplexe in Ag2S entstehen. Die Verss. ergeben, daß zum mindesten u nter den vorliegenden Bedingungen, d. li. bei relativ intensiver Einw. des Allylthioharnstoffs u. des N a2C 03 das gebildete Ag2S nicht gleichmäßig auf der Oberfläche des K orns verteilt, sondern auf bestim m te Zentren beschränkt ist. (Photographie Journ. 6 7 . 281—83. Res. Lab. of th e E astm an K odak Co.) Le.
K a r l A lb ert, Z um „trockenenF lachdruck. Vf. gibt einen Überblick über den gegenwärtigen Stand der Bestrebungen, beim Flachdruck W. als fettabstoßendes Mittel entbehrlich zu machen. (Photogr. Korrespondenz 63. 182— 84. Wien.) Le s z y n s k i.
H xxlv. Ph o t o g r a p h i e. 775 Rudolf Zima, Eine Trocknungs- und Entfetlungsmethode fü r den Öl- und Bromöl
druck. Es werden zwei Verff. zur Trocknung u. E ntfettung im öl- u. Bromöldruck empfohlen, die gegenüber den üblichen Verff. den Vorteil geringerer K osten, größerer Widerstandsfähigkeit gegen Verwischen u. eines satteren Aussehens aufzuweisen haben. Nach dem 1. Verf. wird der D ruckfarbe das im H andel unter dem Namen Trockenstoff-Sikkativ erhältliche borsaure M anganoxydul einverleibt, wodurch die fertigen Drucke in wenigen Stdn. trocken u. fast m a tt werden. N ach dem 2. Verf. werden die fertig eingefärbten Öl- u. Bromöldrucko einige S td n . getrocknet u. d ann m it einem Pulver von MgO oder Bologneser Kreide überrieben. Die so behandelten D rucke werden vollkommen m a tt u. gleichen K upferdrucken. (Photogr. Korrespondenz 63. 177.)
Wien.) Le s z y n s k i.
Fr. Limmer, Wirkung von Mattsalz (Ammoniurhbifluorid) a u f Gelatineschichten.
Abziehen und Übertragung von Blatten schichten. Vorl. M itt. Die Schichtablösung u.
Übertragung der Bildschicht nach dem Ammoniumbisidfitverf. ist leicht ausführbar u. erlaubt bei E inhaltung bestim m ter Bedingungen genaue m aßhaltige Übertragungen.
Es ist gelungen, zunächst unregelmäßig auftretende Schichtausdehnungen willkürlich zu beeinflussen, so daß je tz t durch Auffangen der gedehnten Schicht vergrößerte Negative bzw. P ositive erhalten werden können. H ierbei t r i t t eine für m anche Fälle erwünschte Dichteverm inderung der Schicht (Abschwächung) ein. (Photogr. I n dustrie 25. 578. In st, für wiss. u. ang. Photographie, T. H . D arm stadt.) Le s z y n s k i.
Ohiilleminot, Boespflug & Cie., Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung des kontrastreichen „Dinox“-Papiers. D as kontrastreiche Gaslichtpapier „D inox“ h a t folgende K onstanten: y = 6,5; Schwärzungsmaximum = 2,07; Auflösungsvermögen ==
% mm. Bei einer Entw.-Tem p. von 35° werden noch schleierfreie Bilder erhalten.
Infolge des großen Auflösungsvermögens ist das P apier besonders wertvoll für spektro- graph. u. m ikrophotograph. Zwecke. (Bull. Soc. Franç. Photographie [3] 14. 83
bis 85.) Le s z y n s k i.
S. S. Bhatnagar u nd D. C. Bahl, Die Einwirkung des Lichtes a u f Silberhalogenide in Gegenwart von Silbersulfid. Vff. baden photograph. P la tte n in jV«2<S-Lsgg. ver
schiedener Konzz. u. bestim m en die Wrkg. des entstandenen A g2S auf die E m pfind
lichkeit. D er Schleier steigt m it wachsender N a2S-Konz., w'ährend die Em pfindlichkeit ein Maximum bei einer Konz, von 0,0003 g N a2S 100 ccm Lsg. (Badedauer 3 Min.) aufweist. (B rit. Journ. Photography 74. 358. Chem. Lab., Univ. of th e P unjap,
Lahore.) ’ L E SZ Y N SK I.
Wilh. H. Vollenbroich, A u s der Praxis der TrockenplaUenfabrikation. Vf. be
richtet über die bei der E inrichtung einer modernen Anlage für Trockenplattenfabrikation gesammelten Erfahrungen. Von besonderem Interesse ist folgende Beobachtung:
Beim Gießen m it dem K askadengießer m it Schürze (nicht beim Walzengießer) traten auf den P la tte n nach der Entw . helle, scharf begrenzte Streifen auf, u. zwar nu r bei Verwendung von grünlichen, nicht bei Verwendung von weißem, belg. Glas, u. besonders stark bei Ag-reichen Emulsionen in konzentrierbarer Gelatine. E ine eingehende Unters, ergab, daß die Streifen durch einen im Fabrikgebäude aufgestellten H och
spannungstransformator verursacht wurden. (Photogr. Industrie 25. 468— 70.) L e.
P. Wiegleb, Gaslichtpapier und Schwefeltonung. Verss. m it Telobykpapier ergaben, daß die Schwefeltonung von Gaslichtpapier Variationsmöglichkeiten bietet, die denen der Se-Tonung überlegen sind. Vf. benutzt Lsgg. von N a2S, von BaS, von Schwefel
leber u. von Thioearbam id u. arbeitet teils m it u. teils ohne Vortonung. Die bei den verschiedenen Arbeitsverff. zu erhaltenden F arbtöne sind in einer Tabelle zusammen
gestellt. (Photogr. Industrie 25. 470— 72.) LE SZ Y N SK I.
Gr. Colange, E influß der Temperatur a u f die photographischen Eindrücke. Bei Beobachtungen der S tratosphäre h a t es sich bei den photograph. Aufnahmen wieder
holt gezeigt, daß die Em pfindlichkeit der A ufnahm eplatte m it sinkender Temp.
stark abnim m t. Vf. findet zwischen der Temp. u. der Aufnahmegeschwindigkeit einer photograph. P la tte eine Beziehung. Diese Beziehung w ar für Tempp. zwischen 15° u. —70° zutreffend. (Compt. rend. A cad. Sciences 184. 1167— 69.) Ha a s e.
H. Cuisinier, Die rationelle Entwicklung m it Iconyl. Vf. beschreibt die A n
wendungsweise des neuen Entwicklers Iconyl, der sich als dem Glycin völlig eben
bürtig erweist. (Rev. Française P hotographie 8. 165— 67.) Le s z y n s k i.
W. Schlör, Entwicklung von Photos bei Tageslicht. Vf. gibt eine kurze Ü bersicht über die verschiedenen M ethoden der Tageslichtentw. u n te r besonderer Berücksichtigung des von der Firm a Dr. Bi n d e r G . m. b. H . (S tu ttg art) auf den M arkt gebrachten
7 7 6 H x x it. P h o t o g r a p h i e . 1927. IL Tageslichtentwicklers, bei dem , da die E ntw .-Snbstanz (tribrenzcatechinsaures K, vgl. Bi n d e r, Photogr. Korrespondenz 63. 111; C. 1927-1. 3240) selbst dunkel rubinrot gefärbt ist, der Zusatz eines Farbstoffes entbehrlich ist. (Umschau 31. 415— 16.) Le.
L. Lobei und F. Lefevre, Untersuchung über die Einwirkung der Citronensäure a u f den Qenol-HydrochinonentwicMer. Die verzögernde Wrkg. des beim Zusatz von Citronensäure zum Genol-Hydroehinonentwickler sich bildenden Citrates entspricht völlig der bekannten Einw. von K B r: Der P unkt, in dem sich die bei verschiedener E ntw .-D auer erhaltenen geradlinigen Teile der Schwärzungskurven schneiden, wird durch Zusatz von Citronensäure wie durch Zusatz von K B r nach links unten ver
schoben. (Bull. Soc. Franc. Photographie [3] 14. 48— 50.) L e s z y n s k i . R. Luther, Eine Prüfungsmethode fü r Emulsionsgelatine. Die Rolle der Ag.,S- Bldg. im Reifungsprozeß erfordert eine exakte Methode zum Nachweis des Vorhanden
seins S-Ionen abspaltendcr Substanzen in Gelatine. Als Reagens kom m t in erster Linie eine alkal. Bleioxydlsg. in Frage. W erden 1 Vol. einer alkal. P b(N 03)2-Lsg.
[100 ccm H 20 , 20—25 g NaOH, 3—4 g festes P b (N 0 3)2] m it 1 Vol. einer 15—20°/o Lsg. der zu untersuchenden Gelatine erhitzt, so können aus der Bildungsgeschwindigkeit u. S tärke der auftretenden Dunkelfärbung weitgehende Schlüsse auf den photograph.
Charakter der Gelatine gezogen werden. (Photogr. In d u strie 25. 494—95. Wiss.
P hot. Inst. d. T. H. Dresden.) Le s z y n s k i.
Eastman Kodak Co., übert. von: Samuel E. Sheppard und Reuben F. Punnett, Rochester, V. St. A., Photographische Emulsionen. Zwecks weiterer Verstärkung der Lichtem pfindlichkeit wird photograph. Halogensilberemulsionen, die Schwefel-, Selen
oder Tellurverbb. enthalten (vgl. C. 1926. I. 1495), R eduktionsm ittel in etwa gleicher Monge, wie die angew'endeten Schwefel- u. dgl. -verbb. zugesetzt, welche aber die Silbersalze nicht reduzieren sollen. Geeignet sind Alkalisalze der arsenigen Säure, Alkalihyposulfite- oder -hypophosphite Hydroxylam in, Aldehyde wie F.ormaldehyd o. dgl. (A. P. 1 623 499 vom 16/6. 1925, ausg. 5/4. 1927.) ' KÜHLING.
Soc. an. Union Photographique Industrielle (Établissements Lumière et Jougla Réunis), Frankreich, Photographische Platten. Die R ückseite der Platten wird m it einer Lsg. von Aectylcelluloso bestrichen, der ein Plastizierungsmittel u.
ein schwarzer Anilinfarbstoff oder R uß zugesetzt ist. N ach V erdunsten des Lösungsm.
bildet sich ein leicht abziehbares H äutehen. (F. P. 619 395 vom 1/12. 1925, ausg.
31/3. 1927.) Kü h l i n g.
Silver Springs Bleaching & Dyeing Co., Ltd. und A. J. Hall, Congleton, England, Photographischer Entwickler, bestehend aus 2,4-Diaminodiphenylamin für sich oder in Mischung m it bekannten Entwicklern, wie Metol, Hydrochinon, Amidol u. dgl. (E. P. 268 155 vom 22/4. 1926, ausg. 21/4. 1927.) Kü h l i n g.
Ernest K. Giîîen, Salida, V. St. A., Rückgewinnung des Silbers aus zu photo
graphischen Zwecken verwendeten, aufgebrauchten Thiosulfatlösungen. Die Lsgg. werden in einen hohen Glaszylinder gefüllt. D icht unterhalb ihrer Oberfläche wird eine Zink
p latte, am Boden eine K upferplatte angeordnet, beide m it Gewebestoff umgeben u. durch einen isolierten D ra h t m it eingeschaltetem W iderstand verbunden. Das in Thiosulfat gel. Ag wird durch Zn ersetzt. (A. P. 1 629 212 vom 19/9. 1925, ausg.
17/5. 1927.) Kü h l i n g.
Oskar Bornhauser, F ra n k fu rt a. M., Herstellung von scheinbar gezeichneten Film
bildern, 1. dad. gek., daß man das kontrastreiche n. erhaltene N egativ auf einen mit Chrom atschicht versehenen Film kopiert, der vor oder nach seiner Entw. in W. mit einer wasserundurchdringlichen Schutzschicht überzogen u. in wss. Farblsgg. an- gefärbt wird. — 2. dad. gek., daß ein gesilberter chrom athaltiger Positivfilm ver
wendet wird u. daß die Bilderzeugung m it Entw ickler folgt. — N ach Fertigstellung erscheint der Film als K onturenzeichnung, bestehend aus prakt. farblosen Schichten von Cr(OH)3 m it schmaler gefärbter Randzone u. freien Celluloidstellen. (D. R. P-445 079 Kl. 57 b vom 3/10. 1926, ausg. 1/6. 1927.) KÜHLING.
Ernst Vogel, Taschenbuch der Photographie. Ein Leitf. Bearb. von Karl Weiß. 39. Aufl.
Berlin: Union Zweigniederlassg. 1927. (VIII, 298 S.) kl. 8°. Lw. M. 2,80.
P rin u d in Gcrm m y Schluß der R edaktion: den 1 1 . Ju li 1927.