Von den gepriiften Aminen, die bei pn = 7,5 einen Monat im Brutsehrank auf Diph- theriegift einwirkten, hatto nur das Hexamethylenlelramin eine geringe abschwachende Wrkg. Ilydroxylamin, Gholin, Neurin, Putrescin u. Gadaverin sind unwirksam. Von Aminosauren zeigte Valin u. Glutaminsaure eine schwache Wrkg., von Amiden sah man durch Harnstoff eine Spur Giftabschwiichung. (Compt. rend. Soc. Biol. 108. 536—37.
1931. Kopenhagen, Seruminst.) SCH N ITZER.
! S. Schmidt, Einflufl einiger Benzolderimle auf Diphtherietoxin. Eine groBe Reiho von Benzolabkómmlingen haben eine stark giftzerstdrende Wrkg. gegeniiber dem Diphtherietoxin, besonders Phenol, Resorcin, die Kresole; m- u. p-Kresol sind starker wirksam ais o-Kresol. Bei den Aminobenzoesduren ist die p-Verb. schwacher wirksam ais die anderen. Sehr wirksam sind Vanillin, Eugenol, Anisaldehyd, Zimialdehyd u. eine Reihe anderer Verbb., die z. B. wie Benzaldehyd, Benzoesdure, Acelophenon, Dimdhyl- aminobenzaldehyd, die Wrkg. der Toxinc um einen gewissen Teil abschwachen (10 bis 75%). Unwirksam waren Campher, Nieotin, Salicin. (Compt. rend. Soc. Biol. 108.
537—39. 1931. Kopenhagen, Seruminst.) Sc h n i t z e r.
Leslie Frank Hewitt, Oxydałio7isreduktionspotentiale ton Pneumokokkenkulturm.
II. Wirkung der Kaialase. (I. vgl. C. 1931. II. 2173.) Wird ein Katalasepraparat zu einer Pneumokokkenkultur hinzugesetzt, so wird die Elektrodenpotentialkurye der Pneumokokken den bei Ka,talase bildenden Bakterien erhaltenen Kurven ahnlich.
Durch Zusatz yon Katalase zu durchlufteten Kulturcn wird das Potential gesenkt u.
das Wachstum gesteigert. Die von den Bakterien gebildeten Perosyde yerhalten sich chem. wie H ^ . (Biochemical Journ. 25. 169—76. 1931. Sutton, Surrey, Belmont
Lab.) Ch a r g a f f,
2728 E 4. Ti e r c h e m i e.
Teizo Takahashi und Toshinobu Asai, Uber die Glucuroiisćiurcgdmiig. (Vgl.
.auch C. 1931. II. 74.) Das Bacterium industrium var. Hoshigaki nov. sp. bildet aus Glucose nebcn Oxygluconsaure auch l-Glucuronsaure. Das 11. Ca-Salz der Glucuron- saure wurde isoliert durch Fiillung des eingędunsteten Filtrates vom oxygluconsauren u. gluconsauren Ca mit Methylalkohol. Zur Rcinigung wurde es so langc mit Methyl- alkohol umgefallt, bis es in 50%ig. A. klar 1. war. Die Glucuronsaurc wurde identifiziert durch typischc Rkk., ihre Drchung (a»23 = — 18,5°), dic Drehung ihres Ca-Salzes (an23 = — 24,0°), Analyse des Salzes u. Darst. von D eriw . Die bcschriebene bakterielle Bldg. der Gucuronsauro findet auch sta tt m it Gluconsiiure ais Substrat. (Proceed.
Imp. Acad., Tokyo 7. 5—8 . 1931.) K o b e l .
David Ellis, Sulphur bactcria; a monograph. New York: Longmans 1932. (270 S.) 8°.
S 7.50,
E 4. T ie r c h e m ie .
Gabriel Bertrand, Darf man das Gold zu den Elementen der lebenden Materie rechnenl Der Nachweis, daB Au im pflanzlichen oder tier. Organismus regelmaflig yorkommt, ist noch nieht geliefert. (Compt. rend. Acad. Sciences 1 9 4 . 409—13. 1/2.
1932.) , Op p e n h e i m e r.
Zuishun Ida, Uber die Bezichungen zwischen Temperatur und oplischem Ver- halten der dojrjielbrechcnden Felte im Organismus. Der „Klarungspunkt" ( = Temp., bei der die Anisotropic yerlorcn gcht u. beim Abkiihlen wieder auftritt) des anisotropen Fettes bei Mensehen u. versehicdenen Tierarten ist je nach Lokalisation ein vcr- schiedener. (Beitr. pathol. Anat. allg. Pathol. 88. 443—50. 15/2. 1932. Niigata (Jap.), Mcd. Fak. pathol. Inst.) " Op p e n h e i m e r.
Tomiji Furukubo, Uber den Gehall der Geicebe an Fettsauren und unverseifbaren Substanzen unter verschiedenen Bcdingungen. Im Hunger Abnahmc der Fettsauren u. unverseifbaren Substanz (unv. S.) im Muskel. Yitarnin .d-Injektion fiilirt un- abliiingig vom Kórpergcwieht zu Vermehrung der Fettsauren im Muskel. Adrenalin steigert Fettsauren u. unv. S. Ahnliche Wrkg. lmt Insulin in kleinen Dosen, wiihrcnd groCe Dosen den Fettsauregeh. herabsetzen. Schilddriisenfutterung vermindert die Fettsauren, aber nieht die unv. S. (Kaninchcnverss.). (Journ. Bioehemistry 13.
185—209. 1931. Tokio, Univ. med.-chem. Inst.) O P P E N H E IM E R .
Earl L. Burky und Alan C. Woods, Linsenprotein; Isolierung eines dritten (Gamma) KrystaUins. (Vgl. C. 1928. II. 1784.) Ais Verunreinigung des friiher bcschriebencn [i-Kórpers wurde durch Fiillung im isoelektr. Punkt desselbcn mit CH3COOH (ph = 6,0) im F iltrat eine neue (y) Fraktion aufgcfunden, welche keine antigenen Eigg. im Tier- korper besitzt, aber durch die Pracipitinrk. im Reagensglase nachzuweisen ist. Die Fraktion ist opt. akt. Wahrend die beiden ersten aus der Linse des Auges isolierten Fraktionen a u. f) dem Pseudoglobulin zugehóren, ist die neue Fraktion ein Albumin.
(Arch. Ophthalmology 57. 464—66. 1928. Baltimore, J. Ho p k i n s Hospital.
S e p .) Sc h n i t z e r.
John Arnold Lovern und Richard Alan Morton, Pigmentierung der Leber des Seeteufels (oder Anglers). In der Leber von Lophius piseatorius wird ein rótliches, fett- lóslichcs, bisher in Fischlebern nichtgefundenes Pigment festgestellt, das SbCl3 gegen- iiber ais Chromogen wirkt. Jedoch kann diese Rk. durch kleinc Mcngen vorhandenen Yitamin A bewirkt sein. Es liegt der Gedanke nahe, daC das Pigment zum Carotintyp gehort. (Biochemical Journ. 25. 1336—40. 1931. Liverpool, Univ.) Op p e n h e i m e r.
Claude Rimington, Beziehung zwischen Cystingeha.lt und. Gesamlschwefel in Woll- haaren mul Grannenlwaren. (Vgl. C. 1 9 2 9 . II. 367.) Es wurde durch fruhere Unterss.
gezeigt, dafl in Wolle u. menschlichcn Haaren der gesamte Scliwefel prakt. in Form von Ćystin vorliegt. Marksubstanz ist in den meisten tier. Haaren, nieht jedoch in den eigentlichen Wollhaaren enthalten. Es fragte sieli, ob diese Marksubstanz von Ein- fluB auf die Beziehung zwischen Cystingeh. u. Gesamt-S war. Es wurde deslialb echtes Wollhaar, Lanugo u. Grannenhaar in dieser Richtung untersucht. Die Gesamt-S-Best.
erfolgte nach der von R im in g to n modifizierten ilethode von B e n e d ic t-D e n is (C. 1 9 3 0 . I. 3121). Cystin wurde colorimetr. nach F o lin -M a re n z i ermittelt (vgl.
R im in g to n , C. 1931. II. 1724), welche Mcthode der von S u l l i v a n (Publ. Health Reports 41 [1926]. 1030) angegebenen vorzuzichen ist. Nur beim Kamelhaar ergab sieh im Wollhaar ein deutlicher Unterschied zwischen Cystingeh. u. Gesamt-S. Bei wallis. Gebirgswolle lagen die Unterschiede innerhalb der Vers.-Fehler. Kamelhaar scheint neben Cystin noch andere S-haltige Verbb. zu enthalten. Vielleicht enthiilt
1 0 3 2 . I . E 5. Ti e r p i i y s i o l o g i b. 2 7 2 9
das in ihm vorhandcne rotliclibraunc Pigment Scliwefel. (Biochcmical Journ. 25.
71—73. 1931. Biochcmioal Department, Wool Industries Research Association, Torridon,
Headiiigley, Leeds.) ScHOBERL.
John Barritt und Claude Rimington, Bezicliungen zwischen Gesarnlschwefeł- und Oyslingehall einiger Proben ton Kaninchenwolle. Innerhalb klcine Schwankungen geliort der gesamte S-Geli. der Kaninehenhaaro dcm Cystin an. (Vgl. auch Ba r r i t t, Ki n g u.
Pi c k a r d, C. 1931. I. 3021.) (Biochcmical Journ. 25. 1072—74. 1931. Torridon, Ileadingloy, Leeds Wool Industr. rcs. ass., Chem. Labor.) Op p e n h e i m e r.
John Barritt und Albert Theodore King, Bemerkung iiber die scliwejelfreie Zusammenselzung der Marksubstanz dunkler Wolle. (Vgl. vorst. Ref.) Der S-Geh.
der Marksubstanz ist, wenn nicht gleich Nuli, jedenfalls auBcrordcntlich klein im Vergleich zu den ubrigen Haarteilen. (Biochemical Journ. 25. 1075—76. 1931.) O P P .
Johan Godfried Berker und Albert Theodore King, Schu-efeherteilwig in den Slruklurkomponenle der Wolle und der Slachel des Slachelschiceins. (Vgl. vorst. Rof.) Mit histochem. Rk. wird festgestellt, daB bei der Wollfaser die Scliuppen Cystin, aber kcin Tyrosin (vielleicht auch kein Histidin) enthalten, daB in der Rinde alle 3 Amino- sauren nachweisbar sind u. die Marksubstanzen cystinfrei, aber tyrosinhaltig sind u.
auBerdem Stoffe enthalten, die sich durch Pa u l y s Rcagens zu erkennen geben u. in den anderen Haarteilen felilen. Der Staehelschweinstachel verhalt sich ebenso, nur dic Histidinrk. der Rinde fiillt schwachcr aus. Der sogenannte „KeratinisierungsprozcB“
kann einer Cystinisicrung gleich gesetzt werden. (Biochcmical Journ. 25. 1077—80.
1931.) __________Op p e n h e i m e r.
Gerhard Venzmer, Giftige Ticre und ticrische Giftc. Stuttgart: Franckh 1932. (79 S.) 8°.
= Kosmos-Bandchen. Lw. M. 1.80.
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W. W. Sakussow jr., Uber die kombinierle Wirkung des Adrenalina und des Cocains a u f den Darni. (Arcli. exp. Pathol. Pharmacol. 160. 393—96. 1931. Leningrad, Milit.-med. Akad. pharmakol. Labor.) Op p e n h e i m e r.
G. Heteny, Beilrage zur Physiologie und Puthologic der sogcnannten Niercnschwello (Zuckerscliiuelle) des Mensclien. Parathornion, Adrenalin, Pituitrin erhohen sicher, Insulin wahrscheinlicli die Zuckerschwelle, Schilddriisenezlrakl erniedrigt sic. (Ztschr.
ges. exp. Medizin 80. 523—30. 1932. Budapcst, III. med. Klin.) Op p e n h e i m e r.
A. S. Minot, Der Meclianismus der durch Guanidin und Tetrachlorkohlensloff be- dingten Hypoglykumie und dereń Beseitigung durch Calciummedikalion. Bei der Guanidin- u. CCl4-Vergiftung tritt eine Erhóhung des Milehsauregch. im Blut auf u. hierbei eine vermehrte Milchsaureausseheidung mit dem Urin. Gleichzeitig wird die Glykogen- abgabe der Leber gestort, so daB in toto die Kohlehydratreserven des Organismus gefahrdct werden. Ca-Zufuhr beschlcunigt — vermutlich iiber die verstarkte Adrenalin- sekretion — die Glykogenolyse u. hemmt — auf welchem Wege ist noch nicht klar- gestellt — die Milchsaurcausscheidung. Dic Wrkg. des CCl.j geht moglicherweise iiber eine Hyperguanidinamie, die bei CCl4-Vergiftung in Erschcinung tritt. (Journ. Pharm a
col. exp. Therapeutics 43. 295—313. 1931. Vanderbilt Univ., School of Mcd. Dep. of
Pharmacol.) O P P E N H E IM E R .
M. Yamaguchi t> Vergleichcnde Sludien iiber das Vorkornmc.n von Felten in der Płacenia des Mensclien und der Nager. Bei der Schwangerschaftshypercholesterinamio kommt es zu einer hochgradigen Cholesterinrctcntion in der Placcnta u. dort zu einer Umwandlung in Cliolcsterinester, die eine foetale Hypercholesterinamic verhindern.
(Arch. Gynakol. 148. 475—93. 18/2. 1932.) ‘ Op p e n h e i m e r.
Ferenc Faludi, Uber die Kolie des Fibrinogens bei der Blutgerinnung. Die Refraktion des Serums zeigt in Ggw. der Placenta eine nachtragliche Steigerung. Bei Vor- handensein von Formelementen bei der Gerinnung ist die sich ausschcidende Serum- eiweiBmenge geringer ais die aus dcm Paraffinplasma gewonnene. Dic Ursache dieser Erschcinung scheint bei dem sich mit dem Fibrinogen ausscheidendcn, aber spater in das Serum wieder zurucklósenden Fibrinoglobulin zu liegen. (Magyar Orvosi Archivum 33. 76—82. 1932. Budapcst, Univ.) Sa i l e r.
J. Howard Mueller, Verhiitung der Blutgerinnung durch Cystein. 0,05 g Cystein Yerhindert die Gerinnung von 2 ccm Blut. (Science 75. 140. 29/1. 1932. Boston, Harvard Univ. Med. School. Dep. of Bact.) Op p e n h e i m e r.
2730 E s. Ti e r p h y s i o ł o g j k. 1932. I.
Roman Mogilnicki, Ionenwirhung auf die Bauer der Hdmolyse durcli UrełKan oder Saponin. Hamolyseverss. an llindcrbhitkorperohen gegeniiber einer 20°/oig.
Urethanlsg. oder einer 0,65%ig. Saponinlsg. m it abgestuften Konzz. der versehiedenen Salzlsgg. ph = 5,2—5,4. In den Salzlsgg. wurden gleiche Mengen Kationen u. Anionen kombiniert. Bei allen ICombinationen der Kationen wurde die Urcthanhiimolysc ge- hemmt, wahrend dio Saponinhamolyse gesteigert wird, aber nur wenn Na- oder K-Salzc m it Ca-Salzen kombiniert werden. Mg wirkt in dieser Hinsieht schwacher.
(Compt. rend. Soe. Biol. 108. 597—98. 1931. Posen, Physiolog. Inst.) Sc h n i t z e r.
Aladar Beznak, Der Zustand des Ca im Blutserum von normalen und parathyreo- priven Hunden. (Vgl. C. 1 9 3 2 .1 .1546.) Es wurde gefunden, daB die Konz. des Gesamt- Ca, sowio die Menge des durch Knochenpulyer adsorbierbaren Ca in den Seren von parathyreopriven Hunden abnimmt. Es seheint ein Zusammenhang zwischen GroBe der Abnahme des adsorbierbaren Ca u. Starkę der tetan. Symptome zu bestehen.
(Magyar Orvosi Archivum 33. 21—29.1932. Debrccen, Ungarn, Physiolog. Inst.) S a il.
Elisabeth Fischer und F. Yerzar, Uber die 1 Yirkung von Aminosduren, andmischem Serum und Lebereztrakt auf role BliUkorperchenzaJil, verglichen mit der Wirkung von Bilirubin. (Vgl. C. 1928. II. 457.) Tryplophan, Histidin, sowie dereń Gemisch (Handels- name „ Haemostra“ ), Glutaminsaure, Pyrrolidincarbonsaure, Ozyprolin, Serum von anam. Tieren („Haemostix‘l) waren ohne EinfluB auf die Erythrocytenzahl bei n. oder anam. B atten; wahrend Bilirubin an diesen Tieren dio friiher bcschriebene Wrkg. ent- faltete. Lebereztrakt nach GaN SSLE N besitzt hamatopoiet. Wrkg., ist aber auch auf die Anilinie nach Milzexstirpation ohno EinfluB. (Ztschr. ges. exp. Medizin 80. 385—94.
1932. Basel, Univ. physiol. Inst.) O P P E N H E IM E R .
John A. Murphy und Herbert M. Cobe, Histamin ais aklive Substanz mensch- licher Hautschuppen. Bei der Hydrolyse von Hautsehuppen u. -sekret entstehen Aminosiiurcn, unter denen Gyslin, Histamin u. Histidin vorwiegen. Allerg. Pcrsonen reagieren bei intracutaner Injektion von Histamin genau wic nach intraeutaner In- jcktion von Schuppenextrakt. (Journ. Allergie 3. 161—65. Jan. 1932. Philadelphia,
Gcrmantown Hosp.) Op p e n h e i m e r.
H. Vincent, Neue Untersuchungen iiber Kryptótozine. Das Phanomen der Uber- saUigung mit Salicyl-Ion. (Vgl. C. 1931. II. 461; vgl. auch C. 1932. I. 2338.) DieNcu- tralisierung von Telanustoxin durch salieylsaures Na, die bei 38° in ungefahr 5 Tagen komplett ist, ist auBerst stabil. Nur mit HC1 kann bei pn = 4,7 ein Teil des Giftes wieder freigemacht werden. Auch nach langerer Dialyse durch Kollodiummembran, woboi fast 75% salieylsaures Na wcgdiffundiercn, wird die Giftneutralisierung nicht aufgehoben. Man kann aucli zu einem neutralisierten Gemisch unter Wegriahme der ungiftigen Lsg. neues Tetanusgift hinzufugon, die immer noch neutralisiert werden, bis die Konz. des salieylsauren Na 16—24 mg pro ccm betragt. In der urspriinglichen Form m it 40—50 mg salicylsaurom Na ist das Gift iibersattigt. (Compt. rend. Acad.
Sciences 193. 620—23. 19/10. 1931.) Sc h n i t z e r.
Felix Hanrowitz und Friedrich Breinl, Quantitative Untersuchung der Verteilung eines arsenhaltigen Antigens im Organistnus. Vff. untersuchten den Yerbleib eines Antigens im Organismus immunisierter Tiere, indem sie zur Immunisierung ein chemo- spezif. Antigen aus diazotiertem Atoxyl + Serum nach La n d s t e i n e r u. La m p l
anwandten u. die Yerteilung des Antigens dureh As-Best. ermittelten. As-Best. nach
B lL L E T E R u. M A E H L IN G u. Fl i n n. Colorimetr. Messung im Stufenphotometer. Bei weniger ais 15 y As-Best. nach Fe l l e n b e r g. Die Hauptmenge des Antigens wird in Leber u. markhaltigen Knochen wiedergefunden u. zwar 6 Stdn. nach der Injektion.
Hohcr As-Geh. fand sich in der Niere, wo kurz nach der Injektion bereits die Aus- scheidung beginnt. 1/3 des injizierten As wird nach 24 Stdn., ein weiteres Drittel im Laufe von 8 Tagen ausgeschicdcn. Es ist nicht sicher, ob das nach 10 Tagen in den Organen gefundene As noch an das Antigen gebunden ist. (Ztschr. physiol. Chem.
205. 259—270. 4/3. 1932. Prag, Deutsche Univ.) Sc h n i t z e r.
J. R. Marrack und F. Campbell Smith, Untersuchung der spezifischen Bindung bei Immunitiilsreaktionen. Um wirklich quantitativ genau den Verlauf von Immunrkk.
kennenzulcrnen, haben Vff. den primaren Reaktionsvorgang, die Antigen-Antikórper- bindung naher untersucht. Sie benutzen dazu eine nicht naher beschriebene Anordnung, u. zwar einen kleinen Diatysierapparat, in dem die Antigenkonz. photometr. festgestcllt werden kann. Ais Modeli vcrwenden sio die Prdzipitinrk. eines chemospezif. Antigens u. zwar diazotiertes u. m it Pferdeserumpseudoglobulin gekuppeltes Atozyl ais Antigen u. diazotiertes u. m it Tyrosin gekuppeltes Atoxyl ais Hapten. Ais Antikorper dient
1932. I. E s . T iF .R P n rsiO L O G iE . 2731 das mit dom Anligcn erzeugto Kaninchenantiserum. Bei einer Konz. des Haptons mol./25000 wird bei der Prazipitinrk. das Hapten durch das Globulin des Immun- serums im Yorhaltnis 2: 1 gebunden, wahrend bei Verwendung von n. Globulin das Yerh<nis gebundenes: festem Hapten 1: 6 ist. Ulispezif. Adsorption liegt nicht ais Fehlerąuelle vor, violmehr muB eine spezif. Bindung zwischen Hapten u. Antikórper angonommen werden. (Naturę 1 2 8 . 1077. 1931. London, Halo clin. Lab.) ScHNITZ.
A. Tschermak-Seysenegg, Uber Kryslallanalogien zu den Begriffen der Immunildt, Infeklion und Erregungsleitung. Die Erfahrungcn mit stabilen fl. Schmelzen, z. B.
Natriumacelal-Trihydrat, oder heifigesiitt. Lsgg. gegeniiber der Bcimpfung m it Kry- stallen u. iibcrliaupt der ganze Prozcfl des Wiederauskrystallisierens werden nicht nur formal m it den Begriffen u. Tatsaclicn der Bakteriologie verglichen u. die Krystall- sterilitat bzw. Im m unitat gegen Auskrystallisieren zu den biologischen Prozessen in Parallele gesetzt. Der Spezifitatsbegriff wird durch die Form- oder Strukturspezifitiit des Impfkrystalls ersetzt. In einem 2. Abschnitt werden die elektr. Vorgiinge bei der Ausbreitung des Erstarrungsvorganges m it der Erregungsleitung im Nerven verglichen unter Beriicksichtigung dor Tatsache, daB es sich im 1. Fali um Produklion elektr.
Energie, im 2. um einen Entladungsvorgang handelt. (Med. Klinik 2 8 . 287—89. 26/2.
1932. Prag.) Sc h n i t z e r.
Knud C. Berthelsen und Philip P. Murdick, Verleilung der EleklroUjle im Serum wahrend der Immunisierung. Wiihrend der Immunisierung von Pfcrden m it Diplitherietoxin wurde laufend der Gch. des Serum an Ga (Gesaint-Ca, diffusibles und niehtdiffusibles Ca), P (diffusibcl und nichtdiffusibel), sowie die Gesamibasen (nach
Fi s k e, Va n Sl y k e, Hi l l e r u . Be r t h e l s e n) und Cldoride nach Wi l s o n u . Ba l l
bestimmt. Zur Trennung der diffusiblen und niclitdiffusiblen Anteile wurde Ultra- filtration angewandt. Diffusibles Ca (bestimmt nach CLARK u. Co l l i p), ebenso Gesamt-Ca u. Gesamtbasen nehmen ab nach groBen Toxininjektionen u. stehen vielleicht zu dem Rcizvorgang bei der Immunisierung in Beziehung. Der P-Geh. zeigt wiihrend der Immunisierung groBe Schwankungen u. eine Abnahmc m it steigendcm Immuntiter ist nur angedeutet. (Journ. Immunology 2 1 . 69—84. 1931. Albany, State Dept. of
health.) ' S C H N IT ZE R .