• Nie Znaleziono Wyników

Die Rk.-befördernde Wrkg. des 2%ig. Phenol-A. tritt auch bei Komplemenlbindungsrkk.

mit Lipoidantiserum u. heterogenet. Antiseren in Erscheinung. Sowohl A., als auch Phenol haben eine aktivierende Wrkg., diejenige des Phenols ist die stärkere, im Phenol- A. kombinieren sich die Wrkgg. Menschensera mit positiver Wa. Rk. reagieren bei Zusatz von Phenol-A. mit alkoh. Extrakten von Menschenserum. Bei Trennung der Antisera durch verd. HCl verstärkt Phenol-A. die Rk. des antikörperhaltigen Albumin­

anteils. Steigerung der Phenolkonz, wirkt hemmend. Die verstärkende Wrkg. des Phenol-A. betrifft spezif. u. unspezif. Rkk. Beide werden durch Herabsetzung des Salzgeh. des Mediums verstärkt. (Ztschr. Immunitätsforsch, exp. Therapie 66. 424—42.

27/5. 1930. Heidelberg, Inst. exp. Krebsforsch.) SCHNITZER.

M. A. Kuschnarjew, Kalium und Calcium bei Anaphylaxie. Beim anaphylakt.

Schock des Meerschweinchens steigt der Geh. an K (Best. nach Kr a j i e r-Tis d a l l, erheblich an, während Ca (Best. nach d e Va a r d) abnimmt. Durch Ca-Zusatz zum Serum kann der anaphylakt. Schock verhindert werden, während andererseits durch Injektion von Meerschweinchenserum mit Zusatz von K anaphylakt. Erscheinungen, wenn auch schwachen Grades, hervorgerufen werden können. (Ztschr. Immunitäts­

forsch. exp. Therapie 67. 9—14. 23/6. 1930. Odessa, Bakteriolog. Inst. SCHNITZER.

K. M. Dwolaitzkaja-Barischewa und M. S. Goldberg, Über den antagonistischen Einfluß der Glucose im anaphylaktischen Schock. Unteres, am Gefäßpräparat sensi­

bilisierter Meerschweinchen mit Best. der Tropfenzahl zur Ermittlung der Gefäß­

kontraktion zeigen, daß Zusatz von 5% Traubenzucker zum durchströmenden Antigen die anaphylakt. Gefäßkontraktion aufhebt. Stärkere Konzz. von Traubenzucker wirken selbst kontrahierend. (Ztschr. Immunitätsforsch, exp. Therapie 66. 485—90.

27/5. 1930. Moskau, Mikrobiolog. Inst.) Sc h n it z e r. J. A. Parfentjew und H. Lippmann, Wirkung des Schwefelwasserstoffs auf die Atmung der Insekten. (Biochem. Ztschr. 223. 431—35. 15/7. 1930. Berlin, Chcm. Abt.

d. Patholog. Inst.) Pa a l.

Jesus Paluzie, Die menschliche Ernährung vom biologisch-chemischen Stand­

punkt. Zusammenfassender Vortrag über die Ergebnisse der neueren Ernährungs­

lehre. (Afinidad 10. 169—80. Juli 1930.) Wil l s t a e d t. J. F. Lyman und Ernest Scott, Einfluß der Zufuhr von weinsauren Salzen oder Natriumaluminiumsulfat enthaltenden Backpulvern auf Wachstum, Fortpflanzung und Nierenstruktur der Ratte. Die in diesen Verss. verwandten Backpulver enthielten teils Weinstein, teils Natriumaluminiumsulfat in Verbindung mit saurem Calcium­

phosphat. Das untersuchte Backpulver wurde mit W. angorührt 1 Stde. lang bei einer Temp. von 102° gehalten u. der getrocknete Rückstand dem Futter zugesetzt; bei

1930. II. E6. Tie r p h y s io l o g ie. 1873

1874 E 6. Tie r p h y s io l o g ie. 1930. II.

Zusatz von ca. 2°/0 dieses Rückstandes zur Grundnahrung konnte weder nach dem weinsteinhaltigen noch nach dem aluminiumhaltigen Pulver eine Beeinträchtigung der Tiere hinsichtlich ihres Wachstums, ihrer Lebensdauer, ihrer Fortpflanzungs­

fähigkeit, des Rest-N-Geh. des Blutes nachgewiesen worden. Hieraus sowie aus dem Fehlen patholog. Befunde an den liistolog. untersuchten Nieren wird auf die Un­

schädlichkeit dieser Backpulver geschlossen. (Amer. Journ. Hygiene 12. 271—82.

Juli 1930.) Columbus, Ohio, Univ.) H. Wo l f f.

Ruth M. Kraft, Die Wirkungen der fortgesetzten Anwendung von Weinstein und Aluminium enthaltenden Backpulvern auf die Verwertung der Nahrung bei Ratten. Durch den Zusatz von Backpulverrückstand aus fabrikmäßig hergestellton Backpulvern, die teils aus Natriumaluminiumsulfat u. saurem Calciumphosphat, teils aus Weinstein u. Weinsäure bestanden, wird auch in langfristigen Verss. an Ratten keino Ver­

schlechterung der Ausnutzung der Nahrung bewirkt. (Amor. Journ. Hygiene 12.

A. Bakke, Die Vitamine in der Nahrungsmittelindustrie. In kurzen Zügen werden die Bedeutung der Vitamino für die künstlichen Nahrungsmittel, ihr Nachweis u. dio Schwierigkeiten dabei sowie dio Notwendigkeit einer Vitaminkontrolle besprochen.

(Chim. ot Ind. 23. Sond.-Nr. 3 bis. 580—82. März 1930.) Gr o s z f e l d.

G. A. Chain, Experimentelle Untersuchungen über Rachitis. IV. Mitt. Über den Gehalt des Blutes an anorganischem Phosphor bei Rachitis. (III. vgl. Le p s k i,

Journ. exp. Biologie Med. [russ. : Shurnal exp. Biologii i Mediziny] 10 [1928]. 27.) Dio Mikromethodo von Le p s k i u. Br e h m e (Fällung der Phosphate mit Strych­

nin-Molybdän-Reagens u. Colorimetrierung) ist bei der Rachitisdiagnostik zu­

verlässig. Dor (anorgan.) P-Geh. des Blutes steigt nach 1—l^-std. Stehen, nach 6— 7 Tagen um das 4—5-faehe. Im Blutserum geht die P-Zunahme langsamer vor sich. Der P-Geh. des Blutes beträgt bei rachit. Kindern 2,9 mg/1, bei gesunden Kindern 5,1 mg/1. Bei raehit. Ratten sinkt der P-Geh. von 11,4 auf 4,3—4,4 mg/1. (Journ.

exp. Biologie Med. [russ.: Shurnal exp. Biologii i Mediziny] 13. 56—60. 1929. Kasan,

Fortbildungsinst. f. Arzte.) S c H Ö N F E L P .

R. Schöuheimer und H. V. Behring, Ist unbestrahltes Ergosterin resorbierbar ? Das Gesamtsterin normaler Mäuse enthielt 0,08% Ergosterin; bei Mäusen, dio 10 Tage hindurch 3 mg Ergosterin -f 4 mg Cholesterin pro Tag verfüttert erhalten hatten, betrug dieser Prozentsatz 0,06. — Die Lymphe des Ductus thoracicus von Hunden, die 3 g Cholesterin + 1 g Ergosterin in Schweineschmalz erhalten hatten, wurde untersucht; aus 3 derartigen Verss. konnte 1,06 g Cholesterin gewonnen werden, das höchstens 0,02% Ergosterin enthielt. Ergosterin ist also gar nicht oder äußerst schwer resorbierbar. (Klin. Wchschr. 9. 1308. 12/7. 1930. Freiburg i. Br., Chem. Abt. Pathol.

Inst., Univ.) ' Wa d e h n.

L. Schwarz und F. Sieke, Über eine mögliche Herstellung von hochgradig aktivem Ergosterin ( Vitamin D) aus Rohkaffee. Ein von L. VON No ë l im unverseifbaren Ölanteil von Rohkaffee u. ganz geringen Mengen gerösteten Kaffee aufgefundeno Substanz zeigte an Ratten starke antirachit. Wirksamkeit u. behielt diese, in Sesamöl aufbewahrt, einige Monate bei. Über die Haltung der Versuchstiere u. die Technik der Röntgenaufnahmen werden einige neue Erfahrungen mitgeteilt. (Arch. Hygiene 104.

65— 71. Aug. 1930. Hamburg, Hygien. Staatsinst.) Be r g m a n n.

Hans Evers, Über das synthetische und das natürliche antirachitische Vitamin D.

Die Frage des synthet. Vitamins ist als noch nicht geklärt anzusehen. Es wird auf die Wichtigkeit der Standardisierung von Lebertran hingewiesen. (Pharmaz. Ztg. 75.

607. 17/5. 1930.) Sc h ö n f e l d.

Alessandro Seppilli, Catamine und Vogel-Beri-Beri. Verwendet man beiderUnters.

der Beri-Beri anstatt der klass. Diät mit poliertem Reis eine ebenfalls Vitamin B-freie aber synthet. Diät, so gestaltet sich der Verlauf der Krankheit durchaus anders als bei der klass. Diät. Dieselben Ergebnisse erhält man, wenn man der klass. Diät noch ge­

schälte Sonnenblumensamen zugibt. Diese Diät benutzt auch der Vf. für seine Unters., die den Nachweis von Catamin (Träger einer katalyt. Wrkg. vom Vitamintyp) zum Ziele hat. Es wurde eine Kultur von Lactozym alpha Mezzadroli untersucht. Die polyneurit. Symptome gingen zurück. Vf. wertet seine Ergebnisse als Stütze für die Theorie von M E Z Z A D R O L I. (Zymologica Chim. Colloidi 5. 13—17. Febr. 1930. Padua,

Univ., Hygien. Inst.) W lLLST A E D T .

— , Kochen von Milch in Aluminium zerstört nicht das Vitamin C. Kurzer Hin­

weis auf vergleichende Kochverss. von Milch in Glas- u. Al-Gefäßon im Melloninstitut,

283—87. Juli 1930.) H . W O L F F .

E6. Tie r p h y s io l o g ie. 1875 wo bei 5 Min. Kochon zwar etwas Vitamin-C zors. wurde, aber in Al nicht mehr als in G la s. (Ind. engin. Cliem. Analytical Edition 2. 224. 15/7. 1930.) G R O S ZF ELD .

Robert H. Wilson, Die Resorptionsgeschwindigkeit des Cystins aus dem, Mag&n- Dann-Kanal der weißen Ratte. (Vgl. C. 1930. I. 2583.) Die Resorption verfütterten Na-Cystins wurde über 4 Stdn. verfolgt. Die resorbierte Menge war für jede Stde.

die gleiche u. betrug 30,5 mg. Die Resorption des Cystinhydrochlorids erfolgt langsamer.

(Journ. biol. Chemistry 87. 175—80. Mai 1930. New Haven, Labor, of Physiol. Chem.,

Yale Univ.) Wa d e h n.

Gerty T. Cori, Vcrsuclie über die Aufnahme durch den Darm. I. Die Resorption der Milchsäure. (Vgl. C. 1930. I. 252.) Ratten erhielten eine bestimmte Menge d,l- Milchsäure als Na-Lactat verfüttert (um 215 mg auf 100 g Körpergewicht). Es wurdo nach 1, 2 ,3 u. 4 Stdn. die im Magen-Darm-Kanal vorhandene Milchsäure bestimmt.

Es waren in dieser Zeit resorbiert worden: 25,8%, 43,5%. 61.8%. 75,5% der zu­

geführten Milchsäure; die Resorptionsgeschwindigkeit verlangsamt sieh also mit der Zeit; sie ist ungefähr proportional der vorhandenen Milchsäure u. daher anders geartet als die Resorption von Zuckern u. Aminosäuren. Werden Milchsäure u. Zucker zusammen verfüttert, so ist für beide Komponenten die Resorptionsgeschwindigkeit herabgesetzt. — Der Milchsäuregeh. des Magen-Darm-Kanals hungernder Ratten betrug 6,2 mg pro 100 g Tier. — Die Entleerung des Magens der mit Na-Lactatlsg. gefütterten Tiere war unregelmäßig. (Journ. biol. Chemistry 87. 13—18. Mai 1930. Buffalo, State Inst, for the Study of Malignant Disease.) Wa d e h n.

Carl F. Cori, Edward L. Villiaume und Gerty T. Cori, Versuche über die Auf­

nahme durch den Darm. II. Die Resorption von Äthylalkohol. (I. vgl. vorst. Ref.) Es wurden 2,5; 4 u. 5 ccm von 10—40%ig. alkoh. Lsgg. an Ratten verfüttert. Nach 1 Stde. war der A. aus der 10%ig. Lsg. fast völlig resorbiert, die kleinen bleibenden Reste verschwanden dann aber nur langsam. Die resorbierte Mengo stieg bei Ver- fütterung von 5 com einer 20%ig- Lsg. bis auf 450 mg in der ersten Stde., die Steigerung der Konz, des A. auf 40% erhöhte die resorbierte Menge nicht. Die nicht resorbierte Menge fand sich vollständig im Magen; durch die eintretende Magenlähmung u. Ver­

minderung des Eintritts des A. in den Darm ist die Verlangsamung der Resorption bei den hohen A.-Konzz. bedingt. Der Darmtrakt hungernder Ratten enthielt nur Spuren von A. (unter 1 mg auf 100 g Körpergewicht). (Journ. biol. Chemistry 87.

19—25. Mai 1930. Buffalo, State Inst, for the Study of Malignant Dis.) Wa d.

David Paton Cuthbertson, Der Einfluß längere Zeit fortgesetzter Muskelruhe auf den Stoffwechsel. Wenn im N-Gleichgewicht befindliche Menschen längere Zeit völlige Muskelruhe halten, so steigt die Ausscheidung von S, N, P u. Ca u. bleibt längere Zeit so hoch. — Die S-Ausscheidung wird bestimmt durch das anorgan. Sulfat, während Ä.-Schwefelsäuren eher abnahmen, u. Neutral-S sich nicht änderte. — Für die N-Aus- scheidung entscheidend ist die Zunahme des Harnstoffs, während NH3 sich wenig, Kreatinin u. Harnsäure sieh gar nicht ändert. Das Verhältnis von S zu N deutet darauf hin, daß ein S-reicher, wohl aus dem Muskel stammender Stoff ausgeschieden wird. — Die Schwankungen im 0 2-Verbrauch wurden, je länger die Muskelruhe andauerte, immer geringer, sie betrugen anfangs 14, später nur 1%. (Biochcmical Journ. 23.

1328— 45. 1929. Glasgow, Univ., Inst, of Pathol., Royal Infirmary Biochem.

Lab.) " F . Mü l l e r.

O. Meyerhof und F. Lipmann, Über die Reaktionsänderung des tätigen Muskels in Zusammenhang mit dem Umsatz der Kreatinphosphorsäure {„Phosphaten“ ). Aus der Elektrotitrationskurve der Kreatinphosphorsäure vor u. nach der Aufspaltung ergibt sich, daß bei pn = 8—9 die Hydrolyso ohne Rk.-Veränderung erfolgt, während bei kleineren pn bei der Spaltung Base frei wird u. zwar maximal bei pn ca. 6, wo 0,75 Äquivalente Base pro gespaltenes Mol. auftreten. Mittels der manometr. Methode von Wa r b u r g wird die Rk.-Veränderung des Muskels (Sartorius) verfolgt, indem der Gasraum mit N2 unter Zusatz verschiedener Partialdrucke C02 gefüllt u. der an den Elektroden besfestigte Muskel entweder in den Gasraum oder in Ringerlsg. mit NaHC03-Zusatz eingehängt wird; Säuerung führt zur Austreibung, Alkalisierung, zur Aufnahme von C02, wobei durch Variation des C02-Partialdrucks zwischen 0,2 u.

100% das Muskel-pa zwischen 8,2 u. 6,0 geändert werden kann. Die im ruhenden u. tätigen Muskel gefundene Rk.-Verschiebung stimmt mit der erwarteten annähernd überein, wenn gleichzeitig die Spaltung des Phosphagens chem. bestimmt u. Milehsäure- bldg. u. Pufferungskapazität des Muskels berücksichtigt werden. Kurven für die Rk.-Änderung bei verschiedenen C02-Drueken bei Ruheanaerobiose, oxydativer

Resti-1876 E6. Tie r p h y s io l o g ie. 1930. II.

tution, Reizung u. konstanten Zeitintervallen im Original. Alkalisierung u. Säuerung verlaufen im gereizten Muskel rascher als in der Ruhe. Selbst bei physiolog. C02- Drucken beginnt eine erkennbare Säuerung erst nach ca. 100—150 Einzelzuckungen, vorher kann somit eine Neutralisation von Protein durch Säure nicht stattfinden. — Im Anfang der anaeroben Ermüdung muß die Spaltungswärme der Kreatinphosphorsäure die Stelle der Entionisierungswärme des Proteins einnohmen, letztere kann erst nach dem Umkohrpunkt der Rk. auftreten. (Naturwiss. 18. 330— 32. 11/4. 1930. Heidelberg, Kaiser Wilhclm-Inst f. medizin. Forschung.) Kr ü g e r.

John Brooks, Postmortale Bildung von Methämoglobin im roten Muskel. Met- hämoglobin wird bei Fehlen von 0 2 postmortal im Gewebe nicht gebildet. Wenn man 0 2 in die Gewebe eindringen läßt, so beginnt die Methämoglobinentstehung in den be­

treffenden Schichten. (Biochcmical Journ. 23. 1391—1400. 1929. Cambridge, Low Temp. Res., Food Invest. Board of the Dpt. of Scientific and Industr. Res.) F. MÜ.

Hans Schmalfuss und Helene Barthmeyer, Postmortale Melaninbildun{i beim Mehlkäfer, Tenebrio molitor L. Die postmortale Melaninbldg. im Mehlkäfer wurde als fermentative erkannt, die nicht ohne weiteres im frisch geschlüpften getöteten Käfer erfolgt, da die 0 2-Konz. im Mehlkäfer nicht für die Dunklung in der Hämo- lymphe ausreicht. Die postmortale Melaninbldg. läßt sieh am besten durch CIIC13 erzwingen, weil nach Fettentfernung die Haut für 0 2 durchlässiger wird. Sie läßt sich hemmen durch Entzug von W., Sauerstoff, durch Einw. von Säuren, NH3 oder durch Erhitzen, nicht dagegen durch Abkühlen. H 2S bewirkt eine nicht fermentative Dunklung der Hämolymphe. (Biochem. Ztschr. 223. 457— 69. 15/7. 1930. Hamburg,

Chem. Staatsinst.) PA A L.

V. Henriques und Harald Okkels, Histochemische Untersuchungen über die Ab- lagerungsweise von Gold und Blei innerhalb des Organismus. Nach intravenöser Injektion von Gold- u. Bleiverbb. bei Kaninchen wurde die Ablagerungsweise dieser Schwermetalle in den parenchymatösen Organen durch Unteres, histolog. Präparate studiert. Von Goldvcrbb. wurde als Vertreter der Hydrosole frisch bereitetes Goldhydrosol, als Ver­

treter des komplexen Goldions Natriumaurothiosulfat verwandt, von Bleiverbb., Bleisol, Natriumplumbothiosulfat u. als Vertreter der ionisierten Bleiverbb. Bleiacetat. Endlich wurden noch 2 weitere Spezialpräparate, kolloidales Bleiphosphat u. Piperazinplumbo- tartrat geprüft. Die kolloidalen Goldverbb. werden selektiv vom retikuloendothclialen App., die komplexen Goldverbb. von den Parenchymzellen aufgenommen, ähnlicho Verhältnisse wurden für die Bleiverbb. gefunden; bei der Ablagerung in den Parenchym­

zellen läßt sich eine ganz differenzierte Selektivität nachweisen, indem dio komplexen Goldverbb. sich in anderen Abschnitten der Nierenkanälchen ablagern als Bleiverbb.

(Pf l ü g e r s Arch. Physiol. 225. 364—71. 30/7. 1930. Kopenhagen, Med. physiol. Inst.

Univ.) ( H. Wo l f f.

M. W. Ikonen, T. I. Konjutschenko und S. M. Kusnetzowa, über den Einfluß vom Morphium auf den Organismus bei abgeänderten Konstitutionen. Thyreoidektomierte Kaninchen weisen eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Morphium auf. Kastrierte u.

thymektomierte Kaninchen zeigen erhöhte Morphiumresistenz. Hyperthyreoidisiertc Mäuse überleben n. tödliche Morphindosen. Dauerndo Anwendung von Morphium führt zur Erschöpfung der Schilddrüse. (Journ. exp. Biologie Med. [russ.: Shurnal exp. Bio- logii i Mediziny] 13. 86— 90. 1929. Leningrad, Tuberkulose-Inst.) Sc h ö n f e l d.

Koozoo Kaziro und Kaneji Tsuji, Beiträge zur pankreaslipasefördernden Wirkung der Gallensäure und zu ihrer hämolytischen Wirkung. ScHODA hatte gefunden, daß von allen Gallensäuren die Desoxycholsäure am stärksten die Wrkg. der Lipase fördert.

Aus der Tatsache, daß dann im Wirkungsgrad die Cholsäure u. erst im weiten Abstand die Chenodesoxycholsäure folgt, hatte SCHODA geschlossen, daß die OH-Gruppe in Stellung 7 des zweiten Ringes im Gallensäuremolekül für die fördernde Wrkg. un­

bedingt notwendig ist, während OH in der Stellung 12 des dritten Ringes eher hemmt als fördert. Danach ist anzunehmen, daß Apocholsäure u. Dioxycholadiensäurc wenigstens die gleiche fördernde Wrkg. haben müssen wie Desoxycholsäure oder Cholsäuro. Beim optimalen pH (8,043) wurde tatsächlich die Wrkg. der Apocholsäure als cbensogroß wie die Wrkg. der Cholsäure gefunden; Dioxycholadiensäure u. Dioxy- cholensäure wirken so stark wie Desoxycholsäure oder Apocholsäure. Die Ursodesoxy- cholsäure, eine Oxytricarbonsäure, wirkt deutlich, aber schwach. Dehydrocholsäure ist ohne Wrkg. — Mit diesen Befunden ist die Meinung von Sciioda vollständig be­

wiesen. — Bei wechselndem p« wurden grundsätzlich die gleichen Ergebnisse erhalten.

Das Optimum für die aktivierende Wrkg. liegt bei pH = 8,023. — Apoeholsäuro

be-1930. II. E s. Tie r p h y s io l o g ie. 1877 wirkt ebenso wie die anderen Gallonsäuren Hämolyse, u. zwar etwas stärker als die Cholsäure, aber schwächer als die Desoxycholsäure. Die hämolyt. Grenzkonzz. werden mit Menschenblutkörpcrchen für die genannten 3 Säuren zu 1: 3000 (Desoxycholsäure), 1:1500 (Apocholsäure) u. 1:750 (Cholsäure) ermittelt. (Journ. Biochemistry 11.

333—43. Jan. 1930. Okayama, Physiolog.-Chem. Inst.) He s s e.

I. I. Nitzeseu, Allgemeinnarkose durch intravenöse Äthylalkoholeinspritzung.

Verss. mit intravenösen A.-Injektionen (1,5 ccm pro kg) in Verb. mit Morphiumgaben bei Hunden, die günstige Resultate zeitigten u. zu Verss. an Menschen ermutigen.

(Klin. Wchschr. 9. 1407—08. 2G/7. 1930. Cluj [Rumänien], Physiol. Inst. med.

Fak.) Wa d e h n.

Kingo Tominaga und Inosuke Hayashi, Uber die Beziehung zwischen chemischer Konstitution und pharmakologischer Wirkung der Lokalanästhetika. I. Vergleichende Untersuchungen von Novocain, Tutocain, Cocain und Psicain. Auf Grund von Quaddel- verss. am Menschen, von Verss. über die Lokalanästhesie an der Kaninchenhornhaut sowie von Toxizitätsprüfungen an der Maus kommen Vff. zu folgenden Ergebnissen:

es bestehen keine wesentlichen Unterschiede in den physikal. Eigg. zwischen Novocain, Tutocain, Cocain u. Psicain. Novocain u. Tutocain sind ehem. nahe verwandt, Cocain u.Psicain stehen ehem. ziemlich weit von ihnen. Pharmakolog. sind Cocain u.Psicain ein­

ander sehr ähnlich, Tutocain ist etwas weniger wirksam als diese beiden; die Giftigkeit von Psicain steht zwischen der von Tutocain u. Novocain. Bei dieser Gruppe von Körpern besteht also kein strenger Parallelismus zwischen dem ehem. Verwandtschaftsgrade u.

der Ähnlichkeit der pharmakol. Wrkgg. (Nagoya Journ. medical Science [Japan] 2.

6—10. 1927. Nagoya, Pliarmak. Inst. Aichi-Univ. Sep.) H. Wo l f f.

N. Rawitzki, Die, Therapie spastischer Zustände mit Pantatollan-Helfenberg.

Pantatollan-Z&^ichen H E L F E N B E R G haben sich bei Gallensteinkoliken, Blasentenesmen, dysmenorrhoischen Erscheinungen gut bewährt. (Med. Welt 4. 1145. 9/8. 1930.

Berlin.) Wa d e h n.

N. A. Kewdin und L. G. Trofimow, Belebung des durch Chloroform vergifteten Herzens mit Hilfe von CaCl2, Es wurde die Wrkg. von CaCl2 in der Ri n g e r-Lo c k e-

schen L sg. auf das isolierto n. u. durch Chlf. vergiftete Froschherz untersucht. CaCl2 erhöht die Herzkontraktionen. Es stellt die Tätigkeit des durch Chlf. zum Stillstand gebrachten Herzens ziemlich schnell wieder her. (Journ. exp. Biologie Med. [russ.:

Shurnal exp. Biologii i Mediziny] 13. 23—30. 1929. Smolensk, Univ.) Sc h ö n f e l d.

John Brunson Cross und L. Minor Blackford, Tödliche Leberveränderungen mit Hypoglykämie im Gefolge von Neosalvarsanbehandlung. (Journ. Amer. med. Assoc. 94.

1739-—42. 31/5. 1930. Atlanta.) F. Mü l l e r.

Ludwig Popper, Ein Fall von tödlich verlaufener Salvarsanintoxikation mit akuten abdominellen Symptomen. Nach zwei gut vertragenen Injektionen von jo 0,15 g Sal- varsan tritt nach weiteren 0,3 g ein unter dem Bilde der Capillarlähmung mit abdomi­

nellen Begleiterscheinungen zum Tode führender Kollapszustand auf. (Wien. med.

Wchschr. 80. 1062—63. 2/8. 1930.) ^ H. Wo l f f.

Irwin S. Meyerhoff, Vergiftung mit Methylsalicylat bei Kindern. Ein 22 Monate altes Kind hatte 24 ccm von synthet. Salicylsäuremethylester verschluckt. Es bot das Bild einer schweren Atemstörung. Die Veränderungen in Leber, Milz, Lymphknoten, Niere, Darm u. Magen werden beschrieben u. abgebildet. (Journ. Amer. med. Assoc.

94. 1751—52. 31/5.1930. Philadelphia.) ^ F. Mü l l e r.

R. P. Mackay, Neurologische Veränderungen nach Kohlenoxydvergiftung. Die Frage ist von Bedeutung bei Schädigungen durch Automobilauspuffgase. In einem Fall von akuter Vergiftung, die sich in einer Automobilgarago ereignete, blieb bei dem vorher gesunden Mann Parkinsonismus (= Schütteltremor) mit starken ton. Kontraktionen der Skelcttmuskeln u. allen sonstigen Zeichen dieser Krankheit zurück. (Journ. Amer.

med. Assoc. 94. 1733—36. 31/5. 1930. Chicago.) F. Mü l l e r.

H. N. Ridley, Die Wirkung des Giftes des Upas-Baumes (Antiaris toxicaria Bl.).

Der Milchsaft des Upasbaumes (Antiaris toxicaria Bl.) ist bei oraler Darreichung frei von Giftwrkgg., bei subcutaner Zufuhr wirkt es als heftiges, nach einem Krampf­

stadium zum Tode führendes Herzgift. Der Milchsaft wird von den Malayen als Pfeil­

gift, auch in Kombination mit brucinhaltigen Extrakten von Strychnosarten, benutzt.

(Journ. trop. Medicine Hygiene 33. 185—86. 1/7. 1930.) H. Wo l f f.

R. I. Baranowa, Uber die Lipoide bei experimenteller Tuberkulose. Vf. hat den Lipoidstoffwechsel bei tuberkulösen Meerschweinchen untersucht. Bei sämtlichen Organen mit Ausnahme der Leber, wurde eine Verminderung des Cholesteringehalts bei

1878 F . Ph a r m a z i e. De s i n f e k t i o n.

1930. n.

den tuberkulösen Tieren konstatiert, namentlich in den Nebennieren u. der Milz; ebenso nimmt der P-Geh. der Ä.-Extrakte ab. Im Verlaufe der TB.-Infektion nimmt der W.-Gch. der Organe zu; er steht in umgekehrter Beziehung zum Cholestorin- u. P-Geh.

(Journ. exp. Biologie Med. [russ.; Shurnal exp. Biologii i Mcdiziny] 13. 131—39. 1929.

Charkow, Med. Inst.) ScHÖNFELD.

R. I. Baranowa, Vergleichende Untersuchung des Lipoid- und Fettstoff Wechsels bei experimenteller Tuberkulose, hervorgerufm durch Bac. Humanus und Bovinus. (Vgl.

vorst. Ref.) B. bovinus ruft bei Meerschweinchen weitgehende Änderung des Fett-, Lipoid- u. W.-Stoffwechsels hervor; es findet Anhäufung dor Lipoide u. Fette in der Leber u. Nebenniere statt, während bei TB. humanus-Infektionen eine Abnahme des Lipoid-Fett-Geh. in fast sämtlichen Organen beobachtet wird. Die Abnahme des Cholesteringeh. der Organe ist bei Bovinusinfektionen weniger ausgesprochen, als bei Humanusinfektion. Der P-Geh. steigt bei experimenteller Bovinus-TB. in fast sämt­

lichen Organen, während er bei mit Humanus infizierten Tieren sehr stark abnimmt.

Der H20-Stoffweehsel ist bei Bovinusinfektionen wenig im Vergleich zu Humanus-TB.

verändert. Das Fett der Milz u. Leber zeigt bei Bovinus-TB. eine Erniedrigung der VZ., SZ., JZ. usw.; bei Humanusinfektion sind nur die Konstanten des Fettes aus den Lungen erniedrigt. Der Unterschied des Lipoid-Fett-Stoffwechscls u. des W.-Stoff- wechsels bei TB.-Infcktionen kommt demnach in den Organen zum Ausdruck, die vorwiegend infiziert sind, u. zwar ist dies bei B. bovinus Milz u. Leber, bei B. humanus Milz u. Lunge. (Journ. exp. Biologie Med. [russ.: Shurnal exp. Biologii i Mediziny] 13.

140— 48. Charkow.) _ ScHÖNFELD.

Cesare Coruzzi, S u l valore dietetieo-alimentare dei p rincipi a ttiv i del latto in preparato a r ti­

ficíale. Plasm on e fa riñ a a l P lasm on. M ila n o : Soc. del P lasm on 1929. (16 S.) S°.