Ohne die Bedeutung der Beziehung zwischen Kurzprüfung u. Dauervers. bei der Prüfung eines Anstrichstoffes zu unterschätzen, ist vor allem zwecks Gewinnung von Anhaltspunkten das Verh. von Normalfarben festzulegen, die dem Intensiwerf. zu unterwerfen sind. Die stete Reproduzierbarkeit, unabhängig von Ort u. Zeit, der mit solchen Normalfarben erzielten Ergebnisse ist anzustreben. Als Grundtypen schlägt Vf. vor:
1
. Bleiweiß-Leinölfarbc, 2. Bleiweiß-Standölfarbe, 3. Bleiweiß-Holzölfarbe, 4. Zinkoxyd-Leinölfarbe, 5. Zinkoxyd-Standölfarbc,6
. Zinkoxyd-Holzölfarbe. Ihre Zus. ist genau festzusetzen. Mittels der mikrograph. Methode ist man ferner imstande,1927. H. HXI. Ka u z e; La c k e; Fi r n i s. 2013 einen unbekannten Ölfilm (nach Trennung vom Farbkörper) durch Vergleich mit einem normalen Leinöl-, Standöl- oder Holzölfilra zu klassifizieren. An Hand von 4 Abb.
wird dann noch gezeigt, daß die Anwendung von feuchter schwefliger Säure bei der Prüf ung von Rauchgasfarben gute Dienste leistet. (Farben-Ztg. 32. 2540— 41.) Ba r z.
Carl F. R ousdorf, Britische. Normen-IÄeferbedingungen fü r Zinkoxyd-Ölpaste fü r Anstriche. (Vgl. S. 1099.) Das vorliegende Beispiel aus der Reihe der brit. Normen- Liefcrbedingungcn für Farben, Firnisse u. Farben-Bcimcngungsmittel behandelt in 10 Abschnitten 1. Beschreibung der Zinkoxyd-Ölpasto, 2. Zus., 3. Farbton, 4. Be
schaffenheit, 5. Häutchen u. grobe Teilchen,
6
. Ölgohalt, 7. Wassergehalt,8
. Reduzierfähigkeit, 9. Normalprobe, 10. Probeentnahme u. Probemenge. Dann werden in einem Anhang A—D zu den Abschnitten 5, 3, 7,
8
ausführlichere Vorschriften gegeben.Am Schluß befindet sich eine schcmat. Darst. des App. zur Best. des Wassergehalts.
(Farben-Ztg. 32. 2597—98.) Ba r z.
B. Mann, über fossile Harze. Angaben über Eigg. einer großen Anzahl fossiler Harzo u. KW-stoffe. (Farbo u. Lack 1927. 359. 378. 404.) SÜVERN.
George W ash ington Carver, Tuskegee, V. St. A., Farbstoffe. Eisenhaltiger Ton wird, gegebenenfalls unter Zusatz weiterer Mengen von Fe, m it einer Mischung von HjSÖ.j u. HCl unter Rühren erhitzt, zu der erhaltenen Mischung Eisencyanalkali gegeben, mit konz. H N 0
3
behandelt, ausgewaschen u. getrocknet. Der entstandene blaue Farbstoff kann durch Mischen m it gelbem Ocker in einen grünen, durch Zusatz anders gefärbter Stoffe in rötliche, bräunliche o. dgl. Massen verwandelt werden.(A. P. 1 632 365 vom 13/6. 1923, ausg. 14/6. 1927.) KÜ HLING.
K alb fleisch Corp., New York, übert. von: John F. Fredriksson, Brooklyn, V. St. A., Satinweiß. Bas. Al
2
(SO.,)3, Ca(OH)2
u. W. in einer Menge, welche nicht die gesamte Menge Ca(OH)2
löst u. mit den festen Teilen der Mischung einen Brei bildet, werden verrührt. Das entstandene Satinweiß soll kleinkörniger u. gleichmäßiger sein als der in bekannter Weise erhaltene Farbstoff. (A. P. 1 632 891 vom 5/2. 1925,ausg. 21/6. 1927.) KÜ HLING.
M athias Ludw igsen, Schweden, Druckfarben aus zum Teil vegetabilischen Stoffen.
Man unterwirft Sulfitzcllstoffablauge, Terpene oder Harze, die sich bei der Herst. der Cellulose bilden, der Einw. von Wasserdampf, bis sic den gewünschten Feuchtigkeits
grad erreicht haben, dann setzt man Alkalien oder Erdalkalien oder eine Ca-Verb., eine Na-Verb. oder eine'Metallverb, zu u. schließlich eine öl- oder fetthaltige Substanz.
Ein Teil des Öls kann durch Öl aus Leinölfaktis ersetzt werden. (F. P. 625 202 vom 27/11. 1926, ausg. 5/8. 1927. Dän. Prior. 5/1. 1926.) Ka u s c h.
H erm an von U ffel, Philadelphia, V. St. A., Leuchtmassen. Mischungen von CaS, CaO, K„SO„ TIN03, Li
2
CÖ3, Ru(NÖ3)3, Ba(OH)2, Wasserglas u. Schwefel werden auf Kirschrot- bis Weißglut erhitzt u. die Mischungen mit chines. Holzöl versetzt.Die vorher belichteten Massen strahlen helles Licht aus. Sie sollen zur Wegebezeichnung im Dunkeln dienen. (A. P. 1 632 766 vom 2/8. 1924, ausg. 14/6. 1927.) Kü h l i n g.
L ouis F rancis, Miami, Florida, Durchscheinende Anslrichmasse. Man mahlt Kautschukschläuche u .d g l. u. m ischt dieses Pulver (3% Teile) mit Harz (5 Teile) u.
kocht das Ganze, bis das Pulver sich in dem Harz gel. hat. (A. P. 1 639 599 vom 1/2.
1926, ausg. 16/8. 1927.) " Ka u s c h.
Ju lien G allois, Frankreich, Beseitigung von Teerflecken, alter Wagenschmiere usw.
auf Anstrichen u. insbesondere auf Automobilkarosserien. Man mischt Leinöl oder Petroleum u. behandelt damit die Anstriche. ( F .F . 624 948 vom 22/11. 1926, ausg.
27/7. 1927.) ' Ka u s c h.
XI. Harze; Lacke; Firnis.
W. Garner, Die Eigenschaften und Analysen von Gummiharzen. Vf. bespricht die Eigg., besonders die Löslichkeit von Gummiharzen, die Bewertung derselben, ihre Rkk. mit verschiedenen Reagenzien, u. macht zum Schluß noch einige Angaben über das Vork., die Eigg. u. die Verwendung von Tragant, Gummi arabicum, Gummi Senegal u. Pflanzenschleim. (Ind. Chemist chem. Manufacturer 3. 341—44.) Br a u n s.
A. Gérard, Die künstlichen Harze. Übersicht über die Geschichte, Darst., Eigg.
u. Verwendung der künstlichen Harze, welche in Reaktionsbarze, Rolymerisationsharze u. komplexe Harze eingeteilt werden. (Bull. Inst. Pin 1927. 191—98.) Li n d e n b a u m.
M aurice D eschien s, Die Celluloselacke und -färben fü r Automobile. Nach einer
2014 H Xj. Ha r z e; La c k e; Fi r n i s. 1927. II.
kurzen Zusammenstellung der Patentliteratur u. Anführung einiger alter Vorschriften zur Herst. von Celluloselacken bespricht Vf. die Eigg. der Ausgangsmaterialien, wie der Nitrocellulose, der Lösungs- u. Plastifizierungsmittel, der Verdünnungsmittel, der Pig
mente u. Farbstoffe u. der Zusatzharze, die Herst. der Celluloselacke, die Art ihrer An
wendung u. ihre Vorteile. (Rev. gén. Matières plast. 3. 233—36. 297—300. 437—39.
498— 501.) Br a u n s.
J. H. Frydlender, Lösungs- und Plastifizierungsmittel im Gebrauch fü r N itro
celluloselacke und Farben. Vf. bespricht die Beziehungen der Lösungsmm. zu den Plastifizierungsmitteln, gibt eine Zusammenstellung der letzteren u. behandelt weiter den Einfluß der Plastifizierungsmittel auf die Pigmente der Nitrocellulosefarbon. Nach einem allgemeinen Überblick über die Lösungs- u. Verdünnungsmittel beschreibt er ihre Eigg. u. diejenigen der Lösungsmm. u. Plastifizierungsmittel für Nitrocellulose, Celluloid u. Acetylcellulose u. die Verwendung der Glykoläther für die Nitrocellulose- lacke, der sekundären Alkohole u. die Zus. der modernen Zaponlacke. Zum Schluß bringt er in einer Reihe von Tabellen eine Zusammenstellung der physikal. Konstanten u. Eigg. der Lösungs-, Verdünnungs- u. Plastifizierungsmittel für Nitrocelluloselacke.
(Rev. Produits chim. 30. 361— 65. 401— 07. 481—83. 521—30.) Br a u n s. Fritz K olke, Einiges über Nitroöl- oder Kombinationslacke. Es wird der Unter
schied zwischen den öllacken u. den Celluloseesterlacken, das Spritzverf., die Kom
binations- oder Nitroöllacke, die Wahl der hierfür geeigneten Lösungsmm., die Vor
teile der Nitroöllacke u. eine Norm einer Nitroöllack-Verdünnung beschrieben. (Farben
Ztg. 32. 2710— 12. Dresden.) Br a u n s.
H ans W olff, Lösungsmittel und Lackbeschaffenheit. Verss. mit Amylacetat u.
Milchsäureäthylester (Solaktol) ergaben, daß die weichmachende Wrkg., die gewisse Lösungsmm. durch Zurückbleiben im Film haben, von der Zus. des Lackes, besonders von Harz- u. Pigmentgehaltcn abhängig ist. Solche Lösungsmm. haben auch noch bei Ggw. eines eigentlichen Weichhaltungsmittels einen günstigen Einfluß auf den Film. Die Zus. des Lösungsm. kann auch in späteren Stadien noch die Eigg. des Films beeinflussen, da Lacke mit A. Filme gaben, die nach über 1 Monat spröder waren als Filme aus solchen Lacken, die keinen A. enthielten. Die Wrkg. des Solaktols schaltet den Einfluß des A. wieder zum Teil aus. Auch bei Ggw. des eigentlichen Weichhaltungs
mittels bestimmt das Lösungsm. noch immer den Zustand des Films mit, selbst nach 2 Monaten, wo sicher kein Lösungsm. mehr vorhanden ist. Daß Solaktol durch W.
leicht zersetzbar ist, wird zurückgewiesen. Bei mehreren Farben wurde beobachtet, daß bei den Zerreißproben die Dehnung mit wachsender Belastung nicht, wie es meistens der Fall ist, stetig bis zum Zerreißen steigt. Vielmehr kam es gelegentlich vor, daß von gewissen Belastungsstcigerimgen an die Dehnung einige Zeit konstant bleibt, um dann erst gegen Endo des Vers. oft sehr rasch wieder fortzusehreiten. Es wurde auch beobachtet, daß die Dehnung trotz sich stetig steigernder Belastung wieder etwas zurückging, wieder um dann einer um so größeren Steigerung Platz zu machen. (Farbe
u. Lack ¿927. 401—03. Berlin.) SÜ V E R N .
F elix W ilborn, Kleine Firnis- und Trockenstoffstudien. Es wurde an einem Leinölfirnis mit 2% gefälltem Kupferresinat durch Laboratoriumsverss. gezeigt, daß das langsamere Trocknen von ,,Kupferfirnissen“ im Sommer der absol. höheren Luft
feuchtigkeit, nicht der erhöhten Temp., zuzuschreiben ist. — Der bei der Analyse von Trockenstoffen zur Zerstörung der organ. Substanz üblichen Veraschung ist die Oxy
dation mit konz. Salpetersäure vorzuziehen, wenn es sich um bleihaltige Trockenstoffe handelt, da sich das bei der Schmelze bildende Bleiglas u. vor allem das teilweise ent
stehende metall. Blei nur langsam in Salpetersäure lösen. Es wird eine Vorschrift für die Prüfung eines hochprozentigen, hochschmelzcnden Bleilinoleats gegeben. Bei Resinaten verkohlt man wegen der Salpetersäurebeständigkeit der Harzsäuren erst mit konz. Schwefelsäure u. oxydiert dann mit konz. Salpetersäure. Auch hierfür wird eine Vorschrift gegeben. (Farben-Ztg. 32. 2542.) Ba r z.
C. P. V. H oek, Mechanische Prüfung von Farb- und Lackfilmen. V f. ü b t a n d e m n e u e n F e s tig k e its p r ü f e r v o n Wo l f f u . ZEID LER , R u m p o m e to r g e n a n n t, a b le h n e n d e K r i t i k u . b e to n t d e m g e g e n ü b e r d ie V o rzü g e d es in d e r P r a x is la n g b e w ä h rte n SCHOPDERschen A p p a ra ts . W O LFF u . Ze i d l e r w e ise n in e in e r E rw id e r u n g d ie a n ih r e m A p p . g e ü b te K r i t ik im e in z eln e n z u r ü c k u. b e to n e n sein e E x is te n z b e re c h tig u n g n e b e n d e m S ciiO P P E R seh en F e s tig k e its p r ü f e r. (F a rb e n -Z tg . 32. 2596—97. H ilv e rs u m
[H o lla n d ]). " Ba r z.
1927. II. H XII. Ka u t s c h u k; Gu t t a p e r c h a; Ba l a t a. 2015 A llgem ein e E lek trizitäts-G esellsch aft, Berlin, Herstellung von gehärteten Phthal
säureharzen. (D. R . P. 448 582 Kl. 12 o vom 14/6. 1925, ausg. 23/8. 1927. A. Prior.
13/6. 1924. — C. 1926. II. 1475 [E. P. 235 589].) Sc h o t t l ä n d e r. John J. K essler, St. Louis, Miss., Härten poröser Gegenstände durch Anfüllen der Poren mit einem polymerisierten Phenolaldehydharz u. Überziehen des Gegen
stands mit einem Spiritus- oder Öllack. (A. P. 1 638 342 vom 28/8. 1925, ausg. 9/8.
1927.) Ka u s c h.
W estern E lectric Co., In c., New York, übert. von: Carl D . Hocker, East Orange, N. J., Überzugsflüssigkeit, die beim Erhitzen auf Gegenständen einen harten, elast. u. haltbaren Überzug gibt. Man erhitzt ein gelatinierendes vegetabil. Öl (Ricinusöl, chines. Holzöl) in Ggw. eines die Gelatinierung aufhebenden Mittels (Harzöl) u. Glvcorol, ferner Glycerol mit einem Gemisch von Kongokopal u. Harzöl, mischt beide Gemenge u. erhitzt sie. (A. P. 1 638 579 vom 13/12. 1923, ausg. 9/8. 1927.) Ka u s c h.
XII. Kautschuk; Guttapercha; Balata.
R udolf Pum m erer, Zur Konstitution des Kautschuks. Vf. schildert kurz seine Reinigungsmethoden für Kautschuk. Durch Messung der Lichtabsorption im Ultra
violett ist festgestollt, daß Sol-, Gelkautschuk u. FEUCHTERscher Diffusionskautschuk ident. Absorption zeigen. Nur Vorfällungon aus einer Lsg. von Gesamtkautschuk in Bzl. zeigen eine etwas andere Absorption. Bemerkenswert ist das Fehlen von Ab
sorptionsbanden, die von 3-wertigem C hervorgerufen sein könnten. Die Vorgänge der Aggregation u. Desaggregation faßt Vf. kolloidchem. auf, indem er den Übergang des ätheruni. Gelkautschuks in ätherlöslichen desaggregierten Gelkautschuk mit der Zer
störung gewachsener übermolekularcr Ordnungen in Zusammenhang bringt. Basen wie N H „ Piperidin, Äthylamin, u. Säuren wie Eg., Benzoesäure wirken desaggregierend. Die Aggregation ist demnach eine Altcrungserscheinung, die ihre Ursache im Entstehen übermolekularer kolloidchem. oder krystalliner Ordnungen hat. Wie das Verhältnis von Gel- zum Solkautschuk ist, hängt von dor Vorgeschichte des Präparates ab. Walz- vorgänge sowie Extraktion mit Aceton bewirken durch Quellung u. Erwärmung eine Änderung des Verhältnisses. Die wechselseitige Umwandlung von Gelkaut sohuk in die ätherlösliche Form u. umgekehrt machen es wahrscheinlich, daß beiden Formen das gleioho Stammolekülzugrunde liegt. Eine Stütze dieser Anschauung bringt dieMol.-Gew.- Bcst. Gereinigter Kautschuk gibt in Campher Mol.-Gew w. von 1100 bis 1600. Wieder
holte Messungen ergaben dieselben Werte. In Benzoesäure, F. 123°, u. Benzylidcn- campher, F. 98°, erhält man in 10°/oig. bis 20°/oig. Lsg. Mol.-Geww. von 1500 bis 2500.
Menthol, F. 43°, löst Kautschuk sehr leicht ohne Quellung. Ist die Konz, größer als 2%, so erhält man hier auch Mol.-Geww. von 1200 bis 1600. Bei kleineren Konzz. dagegen findet man ein Mol.-Gew. von 600. Dieser Wert ist mit den Beobachtungen von Ha u s e r u. Ma r k s vereinbar, obwohl es sieh bei allen Mol.-Gew.-Bestst. des Vf.s nur um mittlere Mol.-Geww. handelt. Osmot. Messungen geben zwar ein höheres Mol.-Gew., aber Lsgg. von Solkautschuk in Bzl. diffundieren durch Kollodiummembranen. Auch Cyclo- u. Hydrokautschuk zeigen dieselben Mol.-Geww. wie Kautschuk. Aus seinen Beobachtungen zieht Vf. den Schluß, daß, wenn
8
, 16 oder 24 Isoprene das Stammmolekül bilden, dann nach der opt. Messung offene Ketten mit endständiger konju
gierter Bindung ausgeschlossen sind. Entweder ist ein endständiger Ring geschlossen worden oder es sind endständige Doppelbindungen mehrerer Moleküle zusammen- getreten oder es ist ein ganz großer Ring von Isoprenmolekülen nach Ha r r i e s gebildet worden. Bei einer offenen Kette mit relativ niedriger Isoprenzahl müssen sich über
schüssige Doppelbindungen durch Titration mit Halogen nachweisen lassen. Zur weiteren Klärung muß aber die Titrationsmethode u. der Ozonabbau noch verfeinert werden. — Zum Schluß verweist Vf. auf die Erscheinung, daß der Dipolcharakter O-haltigcr Verbb. anscheinend den Erfolg der Mol.-Gow.-Best. ermöglicht hat. Während A. für Kautschuk das typ. Fällungsmittel ist, vermag der höher molekulare Alkohol Menthol Kautschuk leicht ohne Quellung zu lösen; aus Octylalkohol kann man Kaut
schuk sogar durch Erwärmen u. Äbkühlen umlösen wie irgendeine andere organ. Sub
stanz. Von einer stärkeren Variierang der Lösungsmm. bei Kolloiden erwartet Vf.
noch viel Aufklärung. (Kautschuk 1927. 233—36. Erlangen.) Ev e r s. H . Staudinger, Über die Konstitution der hochpolymeren Verbindungen, speziell des Kautschuks. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. weist auf seine Modellverss. mit hochmolekularen Verbb., wie die Polyoxymethylene, hin. Diese Substanzen enthalten z. B. bis zu
2016 H m . Ka u t s c h u k; Gu t t a p e r c h a; Ba l a t a. 1927. 11.
100 Formaldehydteilchen im Makromolekül. Bei Polystyrol n. Polyindon hat sich gezeigt, daß sehr viele Grimdmolekülo gleichartig gebunden sind, da bei der ßcd. die kolloiden Eigg. u. das Mol.-Gew. nicht verändert werden. Für Kautschuk u. Gutta
percha half Vf. deshalb eine ähnliche Konst. für möglich, trotz der m it seiner Theorie nicht stimmenden Mol.-Gew.-Bestst. des Kautschuks in Campher u. Menthol. Vf.
weist auf Mol.-Gew.-Bestst. von Grün über Mol.-Geww. von Glyceriden in Bzl. hin, aus denen hervorgeht, daß sie nur etwa die Hälfte des berechneten Wertes ergaben.
Zur Beurteilung der Molckülgröße bei organ. Verbb. soll man nicht allein die Mol.- Gew.-Best. benutzen, sondern das gesamte physikal. u. chem. Verb. Dabei können auch Röntgendiagramme keine endgültige Aufklärung der Molekülgröße von Hochpolymeren
geben. (Kautschuk 1927. 237— 38.) Ev e r s.
P aul Bary, Die Regeneration des Kautschuks. Nach einem wirtschaftlichen Überblick über die Notwendigkeit der Kautschukregeneration bespricht Vf. die Patent
literatur u. andero Arbeiten über die verschiedenen Vorff. zur Wiedergewinnung der Kautschuks aus Altmaterial, die dazu verwandten App. u. die Verwendung der regene
rierten Prodd. (Rev. gén. Matières plast. 2. 485—93. 563— 65. 655—60. 726—27.
792— 96. 3. 113— 16. 176— 78. 329—36. 395— 99. 461— 65.) Br a u n s. A m erican Rubber Co., East Cambridge, Massachusetts, übert. von: Merwyn C. Teague, Jackson Heights, New York, V. St. A., Verdicken und Stabilisieren von Kautschukmilchsaft. Man vermischt den Kautschukmilchsaft m it Ammoniumsoifen der Öl- u. Fettsäuren, wio Ammoniumstearat. (A. P. 1 6 3 4 1 2 4 vom 9/6. 1924, ausg.
28/6. 1927.) Fr a n z.
I, G. Farbenindustrie A kt.-G es., Frankfurt a. M., Konservieren von Kautschuk
milch. Zur Verhütung einer vorzeitigen Koagulation versetzt man Kautschukmilch m it einem wasserlöslichen organ. Deriv. des NH3, wie Mono-, Di- oder Trialkylamine, Cyclohexylamin, Benzylamin, Piperidin u. seine A lkylderiw ., Trioxyäthylamin.
(E. P. 271 863 vom 18/5. 1927, Auszug veröff. 27/7.1927. Prior. 28/5. 1926.) Fr a n z. K . D . P. L im ited, London, Herstellung von teigartigen, in Wasser löslichen Pasten aus den Milchsäften von Kautschuk, Guttapercha, Balata u. dgl. (H oll. P.
15 289 vom 26/3. 1924, ausg. 15/10. 1926. D. Priorr. vom 5/4. 1923, 20/4. 1923 u.
17/7.1923. — C. 1 9 2 5 .1. 2413 [E. PP. 213
886
. 214 583] 2414 [E. P. 219 277].) Fr a n z. W estern E lectric Co., In c., New York, übert. von: L eslie F aw cett Lam plough, Chicago, V. St. A., Verfahren und Vorrichtung zum Vulkanisieren von Kautschuk. Der zu vulkanisierende Gegenstand, z. B. ein m it Kautschuk überzogenes Kabel wird stetig zunächst einem mechan. Druck u. hierauf einem Gasdruck ausgesetzt, wobei die Temp.auf die für die Vulkanisation erforderliche Höhe gebracht wird. (A. P. 1 633 590 vom
25/10. 1923, ausg. 28/6. 1927.) Fr a n z. _
W estern E lectric Co., In c., New York, übert. von: Carl D em pster H art, Chi
cago, Illinois, V. St. A., Vulkanisieren von Kautschuk. Zum ununterbrochenen Vulka
nisieren mit Kautschuk überzogener Kabel wird der zu vulkanisierende Abschnitt mit einer Metallform umgeben u. dann in der Dampfkammer vulkanisiert. (A. P. 1 633 592
vom 25/10. 1923, ausg. 28/6. 1927.) Fr a n z.
Goodyear Tire & R ubber Co., übert. von: Jan Teppema, Akron, Ohio, V. St. A., Vulkanisationsbeschleuniger. Man verwendet 5-Chlor-2-mer- ' SÄ-.,, caplobenztkiazol (I), erhältlich aus l,4-Diclilor-2-nitrobenzol
' durch Behandeln m it NaHS u. CS„ in wss. Lsg. (A. P.
1 1 637 790 vom 12/2. 1926, ausg. 2/8. 1927.) Fr a n z. Goodyear Tire & R ubber Co., übert. von: Jan Teppem a, Akron, Ohio, V. St. A., Vulkanisationsbeschleuniger. Man verwendet Metallsalze, insbesondere das Zn-Salz des 5-Chlor-6-amino-2-inercaptobenzthiazols. (A. P. 1 6 3 7 791 vom
12
/2
. 1926, ausg.2
/8
.1927.) Fr a n z.
Rubber L atex R esearch Corp., Boston, übert. von; W . B . W escott, Boston, V. St. A., Kautschukmassen. Man imprägniert faserige Stoffe m it Kautschukmilch, trocknet oder behandelt mit einem Koagulationsmittel, u. vermischt dann mit Kaut
schuk; an Stelle der Kautschukmilch kann man auch Kautschuklsgg. verwenden.
(E. P. 272 187 vom 14/5. 1927, Auszug veröff. 27/7. 1927. Prior. 1/G. 1926.) Fr a n z. F elten
&
G uilleaum e Carlswerk A .-G ., Deutschland, Herstellung von festen bearbeilungsfäliigen Massen. Man vermischt tier. oder pflanzliche Abfallstoffe mit einer Kautschuklsg., verdampft das Kautschuklösungsm. u. preßt unter Erwärmen. (F. P.619 314 vom 27/7. 1926, ausg. 31/3. 1927.) Fr a n z.
1927. H. H XIT. Zu c k e r; Ko h l e n h y d r a t e; St ä r k e. 2017 Charles A lbert H ouques-Fourcade, Gironde, Frankreich, Kautschukähnliche Massen. Man löst Meeresalgen usw. in der Wärme in einer 5—10%ig. Sodalsg., trennt von dem Ungel. u. erhitzt m it Schwefel auf etwa 110° oder behandelt mit einer Lsg.
von Schwefelchlorid in CS
2
,CC1.„ vor der Behandlung mit der Chlorschwefollsg. kann man der Lsg. der Meeresalgcn Essigsäure, Alaun oder andere Koagulationsmittel zusetzen; man kann die Lsg. auch mit S 0
2
u. H 2S behandeln. (F. P. 622 896 vom 9/10.1926, ausg. 9/6. 1927.) Fr a n z.
A sbest- und Gummiwerke Alfred Calrnon, Hamburg, Hervorbringen von Bildern und Mustern auf Kautschukwaren, 1. dad. gek., daß die zur Herst. benutzten Kautschuk
mischungen m it lichtempfindlichen Zusätzen, die mit Schwefel bei Vulkanisations- temp. keine dunkel gefärbten Verbb. geben, versehen werden, worauf man die aus dieser M. hergestellten Waren unter Benutzung eines beliebigen Negativs belichtet.
— 2. dad. gek., daß die Sulfide der alkal. Erden, des Zn, Al oder Mn oder Mischungen von diesen als lichtempfindliche Zusätze verwendet werden. — Geschieht die Belichtung vor der Vulkanisation, so erscheint das Bild nach dem Vulkanisieren; werden bereits vulkanisierte Massen belichtet, so müssen sio entweder auf 70— 150° erhitzt oder mit reduzierenden Stoffen behandelt werden. (D. R . P. 4 4 8 9 7 2 Kl. 57 b vom 1/9. 1926,
ausg. 1/9. 1927.) Kü h l i n g.
S. S, Y ates, Englewood, New Jersey, V. St. A., Gewinnung von Jelutong. Man koaguliert Jelutongmilchsaft u. trocknet das Prod., bis es weniger als 5% Feuchtig
keit enthält. (E. P. 271329 vom 30/10. 1926, ausg. 16/6. 1927.) Fr a n z.
XIV. Zucker; Kohlenhydrate; Stärke.
Edmund O. von Lippmann, Bericht Nr. 87 über die wichtigsten im 1. Halbjahr 7927 erschienenen Arbeiten aus dem Gebiete der reinen Zuckerchemie. (Bericht Nr.
86
vgl. Dtsch. Zuckerind. 52. 78; C. 1927. I. 1819.) Bericht über Arbeiten aus dem Gebiete der Monosaccharide. (Dtsch. Zuckerind. 52. 985— 86.) Rü h l e.
A . K übnel, Neuere Arbeitsmethoden in gemischten Fabriken. Zusammenfassende krit. Betrachtung hei Gelegenheit eines Vortrages. (Ztschr. Zuckerind, cechoslovak.
R e p . 5 1 . 551— 54. 563—66. 612— 14. 694—96. Mödritz.) Rü h l e.