B e r n h a r d O san n , Z u r Frage der Gayleyschen Windtrocknung. (Vgl. Dr e e s, Stahl u. Eisen 29. 1430; C. 1909. II. 1902.) Vf. weist d arauf h in, daß man in einer Ä nderung der Feuchtigkeitsverhältnisse ein M ittel hat, das F eu er eines H och
ofens schneller zu regulieren, als durch eine Ä nderung der Beschickung. Es ist au f diese W eise auch m öglich, „E rkrankungen“ des Hochofens zu heilen (Einzel
heiten s. im Original). (Stahl u. Eisen 29. 1781—83. 10/11. 1909. Clausthal.) Gr o s c h u f f. P. R o h l a n d , Die E ntrostung des Eisens im Eisenbeton. (Polemik gegen Dü n k e l b e r g (Stahl u. Eisen 29. 1318; C. 1909. II. 1020.) Vf. w eist darauf hin, daß NH3 in der L u ft n u r spurenw eise vorkommt, die E ntrostung auch in NH3-freier Atmosphäre vor sich geht, ein Gemisch von N H3 u. L u ft oder 02 bei gewöhnlicher T em p., auch bei Ggw. von Calcium hydroxyd, sich nicht ändert. B rin g t m an in eine Lsg. von saurem kohlensauren Ca verrostete Nägel, so läß t sieh nach 24 Stdn., bei Ggw. von prim ärem Alkali- oder Calciumsulfat schon nach ca. 30 Min., Eisenion nachweisen. — D aran schließen sich w eitere polemische Bem erkungen von D ü n k e l
b e r g einerseits und R o h la n d andererseits. (Stahl u. Eisen 29. 17S3—84. 10/11.
1909. W iesbaden, bezw. S tuttgart. Techn. Hochschule.) Gr o s c h u f f. E . J . L ju n g b e r g , Über die Herstellung von Roheisen un d Stahl a u f elektrischem Wege. Vf. berichtet über auf den W erken von Dom narfvet ausgeführte Verss. zur Reduktion von Eisenerzen mittels Holzkohle im elektrischen Hochofen u. beschreibt die zuletzt gebrauchte Ofenmodifikation (Schachtofen m it drei Elektroden für Zu
führung von dreiphasigem W echselstrom ), sowie W irtschaftlichkeit u. A rbeitsverf.
(Metallurgie 6. 691— 93. 8/11. 1909. M eeting of the Iron and Steel Institute.) Gr o s c h u f f. B. N e u in a n n , Die Roheisenerzeugung im elektrischen Hochofen in Domnarfvet (Schweden). Vf. schildert eingehend die au f dem Eisenw erk D om narfvet der „A ktie- bolaget Elektrom etali“ von Gr ü m v a l l, Li n d b l a d u. StÜl l h a n e u nter M itwirkung von Lj u n g b e r g (vgl. auch vorst. Ref.) und Yn g s t r ö m (vgl. „B ihang tili Jern- K ontorets A nnaler“ 1909. H eft 9. S. 739) ausgeführten Verss. zur Reduktion von Eisenerzen im elektrischen Ofen (Elektrodenofen) und bespricht Betriebsergebnisse und W irtschaftlichkeit. (Stahl u. Eisen 29. 1801—14. 17/11. 1909. D arm stadt.)
Gr o s c h u f f. G. M a rs, Magnetstahl un d permanenter Magnetismus. Die m agnetische U nters, verschiedener Stahlsorten fü h rt den Vf. zu folgenden Ergebnissen: D er M agnetstahl h a t elektrotechnisch wie m etallographisch die entgegengesetzten Eigenschaften wie das Dynamoblechmaterial. D as Maximum der Remanenz der Kolilenstoffstähle liegt entgegen der A nsicht von S. Cu r i e nicht bei 1,20% , sondern etw a bei 0,97% C, w ahrscheinlich beim e u t e k t i s c h e n Kohlenstoffgehalt. D ie Abnahm e der Remanenz bei untereutektischen Stählen erk lärt sich durch ihre zu geringe
H ärte , bei tibereutektischen Kohlenstoffstiihlen durch ihren zu geringen G ehalt an freiem Eisen. Die kräftigere W irk u n g der Spezialstahlm agnete gegenüber den K ohlenstoffstahlm agneten beru h t au f dem Vorhandensein von m ehr freiem Eisen im Spezialstahl als im Kohlenstoffstahl bei gleicher H ärte. Die Beimengungen der M ägnetstähle beeinflussen die Stärke des Magnetismus nicht d irekt, sondern bei gleicher H ärte der S tähle n u r durch m ehr oder w eniger starkes V erdrängen des magnetisch allein wirksam en Eisens. F ü r hohe Remanenz der D auerm agnete ist es erforderlich, daß der Stahl glash art, sehr feinkörnig ist u. m öglichst viel freies Eisen enthält. Bei gleicher H ärte des Stahls ist der B etrag an perm anentem M agnetismus eines Stahls um so größer, je m ehr freies F e er enthält. D er M agnetstahl m it ca. 0,6 °/0 C und ca. 5 % W o zeigt höchste Remanenz nur bei norm aler H ärtung aus 930—950°.
Die L öslichkeit des W olfram m agnetstahls in SS. (l% ig. ILSO.,) zeigt bei ver
schiedenen W ärm ebehandlungen sehr deutliche U nterschiede, welche zur rüek- schließenden Beurteilung der Vorbehandlung von Magyietstalil V erw endung finden können. (Stahl u. Eisen 29. 1673—78. 27/10. 1769—81. 10/11. 1909. K apfenberg.
Gebr. Böm,Kitsche Stahlwerke.) GbÖSCHUFF.
J o s e f P a r d e l l e r , Metallresinate oder harzsaure Metalloxyde. Diese P rodukte finden mehr und mehr A nw endung als Trockenstoffe bei der Lack- un d F irn is
fabrikation. Als die besten Sikkative gelten die Besinatc des Bleis, Calciums, M angans u. Zinks. D iese dienen auch noch zur H erst. von Sprengm itteln, w ährend das Calcium resinat eine Zukunft als Desinfektionsm ittel haben dürfte. Von den zwei Methoden zur Ilerst. der M etallresinate liefert die eine — Lsg. der entsprechen
den Metalloxyde in geschm. H arz — billige und fü r manche Zwecke ganz brauch
bare Prodd. •, w eit reinere, feine und nngemeine leichte F abrikate gibt dagegen die zweite Methode — F ällung der Resinate aus reiner H arzalkaliseife m ittels wasser
löslicher Metallsalze. Vf. beschreibt eingehend diese beiden Fabrikationsm ethoden, wobei er hervorhebt, daß bei dem zw eiten Verf. die H auptsache die H erst. einer einw andfreien, möglichst i-einen H arzalkaliseife ist. Besonders ausführlich wird die D arst. von Calciumresinat, Bleiresinat, M anganresinat u. Z inkresinat beschrieben, kürzer die der seltener gehandelten Resinate von B a , Cd, Cr, Co, F e , Cu, Mg, Ni, Ag, Al, U u. Bi. (Seifensieder-Ztg. 36. 1256. 20/10. 1285—86. 27/10. 1337 bis 1338. 3/11. 1 3 6 1 -6 2 . 10/11. u. 1 3 8 9 -9 0 . 17/11. 1909.) RoTH-Cöthen.
W . P . B r a d le y und C. F . H a ie , D ie Beziehung zwischen der Temperatur von Petroleum u n d dem Explosionsdruck von Mischungen seines Dampfes m it L u ft.
Eine m it Petroleum zum Teil gefüllte u. m it einem D ruekm anom eter verbundene F lasche w urde in einem W asserbade auf eine bestim m te Temp. gebracht. D ann w urde eine bestim m te Luftm enge eingelassen u. das Gemenge von L u ft u. D am pf zu Explosion gebracht. D er hierbei maximal entstehende D ruck w urde am Mano
m eter abgelesen. E s ergab sich, daß derselbe für eine bestim m te Temp. ein Maximum erreicht, näm lich offenbar dann, wenn D am pf und Sauerstoff einander äquivalent sind. Die Temp.' dieses M aximaldruckes ist von der A rt des verw en
deten Petroleum s unabhängig. F ern er ergab sich, daß die nach den üblichen M ethoden bestim m te Entflammungstemp. hoch genug ist, um rech t erhebliche Ex
plosionsdrucke zu liefern. (Journ. of Ind. and Eugin. Chem. 1. 345—51. Ju n i 1909. [17/3.] W csleyan Univ. Middletown. Conn.) . Sa c k ü r.
W . v o n O e c h e lh a e n se r, E in B lick a u f die Entw icklung der Gastechnik unter alleiniger Berücksichtigung des Steinkohlengases: (Journ. f. G asbeleuchtung 52.
Museums in München.) Le i m b a c h.
Patente.
K l. 8 m . N r. 2 1 6 6 3 8 vom 20/9. 1908. [30/11. 1909].
L e o p o ld C a sse lla & Co., G. m. b. H ., F ra n k fu rt a/M ., Verfahren zur E r zeugung echter grüner Fürhungen a u f Baumwolle. In den Farbstoffen, welche durch Einw. von 1 Mol. tetrazotierten B enzidins, Tolidins oder D ianisidins auf 2 Mol.
Aminonaphthöldisulfosäure-1,8,4,6 in saurer Lsg. erhalten werden, ist die Azogruppe beiderseits in Orthostellung zur Aminogruppe der Am inonaphtholdisulfosäure ge
treten. Diese Farbstoffe färben Baumwolle in violetten Tönen an, die wegen ihrer großen Em pfindlichkeit gegen jede A rt von Reagenzien färberisch vollkommen wertlos sind. W erden diese F ärbungen aber m it geeigneten Diazokörpern au f der F ase r behandelt, so können infolge der angedeuteten K onstitution 2 Mol. der b e
treffenden Diazoverb. in das Farbstoffmolekül eintreten, und es entstehen grüne F ärbungen von hervorragend guter W aseli-, Säure- und L ichtechtheit.
K l. 1 21. N r. 2 1 6 5 1 8 vom 2 7 /1 0 . 1907. [26/11. 1909].
F r. H ä n s s e r , N ürnberg, Verfahren zur Darstellung von Stickoxyd aus einem komprimierten Stickstoff - Satierstoffgemisch mittels explosionsartiger Verbrennungen.
Es wird das kom prim ierte explosible Gemisch von Stickstoff, Sauerstoff und einem beliebigen dampf- oder gasförmigen Brennstoff nicht im Kom pressor selbst, wie bekan n t, sondern in einer unm ittelbar an diesen sich anschließenden Bombe zur Explosion gebracht, und zw ar w ird der Kom pressor d era rt g esteuert, daß er mit der F örderung explosiblen Gemisches in die Bombe w ährend der Explosion in dieser aussetzt; er kann dann m it je d e r beliebigen Umdrelizahl unabhängig vom Explosionsvorgang in der Bombe betrieben werden. Um einen L eergang des Kom
pressors zu vermeiden, kann dieser zunächst in einen W indkessel fördern. F erner kann der Kompressor nach der Explosion L u ft durch die Bombe fördern, zwecks A usspülung der Abgase, um durch Erzeugung eines reinen Gemisches die Explosions
tem peratur zu erhöhen.
K l. 1 2 o . N r. 2 1 6 4 8 0 vom 7/12. 190S. [29/11. 1909].
F a r b e n f a b r i k e n v o rm . F r ie d r . B a y e r & Co., Elberfeld, Verfahren zur D ar
stellung von schwefelhaltigen Körpern der Anthrachinonreihe. E s w urde gefunden, daß die durch K ondensation von Thiosalicylsäure oder ihren D erivaten m it halogen
substituierten A nthrachinonen erhältlichen schwefelhaltigen K örper der A nthracen- reihe durch Behandeln m it w asserentziehenden M itteln, wie z. B. Chlorzink, Oleum etc., unter],R ingschluß in neue A nthracliinonderivate übergehen, die zur H erst. von Farbstoffen der A nthrachinonreihe V erw endung finden sollen. Bei B e
nutzung des aus a-Chloranthrachinon und Thiosalicylsäure erhältlichen K örpers verläuft das Verf. wahrscheinlich nach folgender G leichung:
S - Q J V C O J I / ° ° \ ^
c j-i/ I |
D as entstehende Prod. stellt ein braunes P ulver d a r, das in A lkalien, verd.
.SS. und in organischen L ösungsm itteln uni. ist. Lsg. in konz. Schwefelsäure gelbrot.
K l. 12 o. N r. 216725 vom 20/9. 1907. [30/11. 1909].
F a r b w e r k e v o rm . M e is te r L u ciu s & B r ü n in g , H öchst a/M., Verfahren zur Barstellung von Arylsulfoxyessigearbonsäuren. Es w urde gefunden, daß die Phenyl- thioglycgl-o-carbonsäure, ihre Homologe und D erivate durch Oxydation m it u n te r
chlorigsauren Salzen leicht 1 Atom Sauerstoff aufnehm en und in neue, technisch o o 9 n u ^ pQ -rr wertvolle SS., näm lich Arylsulfoxyessigearbonsäuren der Formel 2"
übergehen, w ährend bei der bekannten Einw . von P erm anganat au f Arylthioglykol- säuren die entsprechenden Arylsulfoessigsäuren, bezw. deren Gemisch m it dem A us
gangsm aterial erhalten w urden (vgl. Ber. D tseh. Cliem. Ges. 19. 3139; C. 1 9 0 7 .1 . 1791). Die aus Phenylthioglylcol-o-earbonsäure dargestellte Phenylsulfoxyessigcarbon-m ure, C Ä < | g ; g ^ - C O , H weiße K ry stalle, die bei 177° u n te r Gasentw.
schm. D ie P rodd. sollen zur D arst. von Farbstoffen V erw endung finden.
K l. 12p. N r. 21 6 6 3 9 vom 13/6. 1908. [30/11. 1909].
F a r b w e r k e v o rm . M e is te r L u c iu s & B r ü n in g , H öchst a/M., Verfahren zur Herstellung von ß-N aphthindoxyl. D as Verf. besteht darin , daß man K örper vom Typus /5-C10H- • N H -C IL • COOK, worin K W asserstoff, Metall oder ein A lkyl oder A ryl bedeutet, mit sauren K ondensationsm itteln, wie Aluminiumchlorid und Phos
phorsäureanhydrid, behandelt. D as aus ß - Naphthylglycinäthylester dargestellte ß-N aphthindoxyl bildet in frisch gefälltem Zustande ein olivgelbes Pulver, welches sich an der L u ft schnell grün färb t. E s ist sll. in A., A., Bzl., A ceton und kann aus diesen Lösungsm itteln in kleinen, gelbgrünen N adeln krystallisiert erhalten w erden, welche etw a bei SO—85° schmelzen. In verd. N atronlauge löst sich das /3-Naphthindoxyl sehr leicht und liefert beim D urchblasen von L u ft in bekannter W eise ß-Naphthm digo.
K l. 12.,. N r. 2 1 6 6 4 0 vom 9/4. 1908. [25/11. 1909],
F a r b e n f a b r ik e n v o rm . F r i e d r . B a y e r & Co., Elberfeld, Verfahren zur B a r- stellung von Aminoacidylbrenzcatechinen. Es w urde gefunden, daß die durch die Einw. von Phthalim idofettsäurechloriden auf B renzcatechinäther in Ggw. von A lu
miniumchlorid erhältlichen Phthalim idoacidylbrenzcatecliinäther beim Behandeln m it SS. in g latter W eise und m it guter A usbeute in Aminoaeidylbrenzcatechine übergehen, die die w ichtigen blutdrucksteigernden Eigenschaften der N ebennieren
substanz aufweisen. — Phthalimidoacetoveratrol (I.) (erhältlich durch Einw. von P hthalylglycylchlorid au f Veratrol in Ggw. von Alum inium chlorid, F . 202°) gibt beim E rhitzen mit Eg. und konz. Salzsäure au f 150° unter A bspaltung von Chlor
m ethyl Aminoacetobrenzeatechin, dessen C hlorhydrat fast farblose Blättchen, F . 260°, bildet. — (/.-Phthalimidopropionylveratrol (EL) liefert beim Erhitzen m it Eg. u. konz.
o - c h 3 o - c h 3
.. Q " ° ' CH- n . ( V
CH-C O -CH-C H „.N <g5>CH-C cH4 ¿OvC H -N < 3o> C Ä
¿ h 2
Salzsäure am Rückflußkühler ce-Aminopropionylveratrol, weiße K ry stalle, F . 220°.
Beim Erhitzen m it 20 r'/0ig. Salzsäure au f 150—170° entsteht hieraus 4-u-Am ino- propionylbrenzcatechin, gelbes P u lv er, F . 212°, C hlorhydrat schwach rosa gefärbte B lättchen, F. 236° (unter Aufschäumen), Eisenchlorid färb t die wss. Lsg. sm aragd
grün. — 4-ß-Aminopropionylbrenzcatechin bildet ein graubraunes krystallinisehes Pulver, das sich beim Erhitzen, ohne zu schm., zers. Die Lsgg. seiner Salze zeigen ebenfalls die charakteristische grüne Eisencliloridrk. D as salzsaure Salz bildet.
Blättchen, die bei 240° schmelzen.
K l. 21u. N r. 216720 vom 2S/2. 1907. [30/11. 1909].
F . M. C h a p le t, L av a l, und L a N e o - M e ta llu rg ie , P a ris, Elektrischer Ofen.
D ie gekühlte Elektrode ra g t seitlich und von oben her in einen seiner ganzen H öhe nach u n te r dem Stichloch liegenden K anal.
Kl. 22«. N r. 21 6 6 4 2 vom 19/9. 190S. [26/11. 1909.]
(Zus.-Pat. zu N r. 214496 vom 30/5. 190S; C. 1909. II. 1513.)
F a r b e n f a b r ik e n v o rm . F r ie d r . B a y e r & Co., Elberfeld, Verfahren zier D a r
stellung von sauren Wollfarb stoffen. E s w urde gefunden, daß m an zu Farbstoffen gelangt, welche sich durch dieselben wertvollen Färbeeigeuschaften auszeichnen, jedoch noch klarere u. lebhaftere N uancen als die in dem H auptpat. beschriebenen Prodd. liefern, wenn man zur H erst. von Disazofarbstoffen aus 2^ri-Am inonaphthol- sulfosäuren s ta tt der in dem Verf. des H auptpat. benützten Aminophenyläther oder ihren Homologen die ein- oder mehrfach halogensubstituierten D erivate dieser K ör
p er verw endet. Diese halogenhaltigen A m inophenyläther können z. B. durch Einw . von o-Nitrochlorbenzol oder p-Nitrochlorbenzol auf Halogenphenole oder Halogcn- kresole oder von 2-N itro-l•4-dichlorbenzol, 4-Nitro-l-2-dichlorbenzol etc.. oder an
deren halogeusubstituierten ähnlichen V erbb. oder ihren D erivaten oder Homologen au f Phenole, Kresole, Halogenphenole, Halogenkresole in analoger W eise, wie dies (Ber. D tsch. Chern. Ges. 29. 1446) beschrieben ist, und darauffolgende Kcduktion der entstandenen N itrokörper gew onnen werden. — o - A m ino - p - chlorphmyläther, CÖH -• O • C0H :)(NH2)2(C1)4, farblose P rism en (aus verd. A.); F . 45°; 11. in A., A., Bzl.
und L g.; 1. in 20 Tin. li. Salzsäure, die aus 1 Vol. konz. Salzsäure und 4 Vol. W . besteht.
Mehr konz. Salzsäure fällt das salzsaure Salz, m ehr W . veranlaßt Dissoziation.
Konz. Schwefelsäure löst die B ase u nter B. einer in AV. wl. Sulfosiiure. Die Base fä rb t sich an der L u ft schwach rötlich. o-Amino-p-chloiphenyl-m-tolyläther, (CIL,)3- C0H.i• O • C0H3(NH._,)1(C1)4, F . 43,5°; K p.17 210°. G ibt mit konz. Schwefelsäure in der W ärm e nach dem Eiugießcn in W . eine durch Kochsalz aussalzbare, sehr starke Sulfosäure, die in reinem, k. AV. wl., in h. AY. zll. ist; ihr Natrium salz w ird durch Salzsäure nicht zers. o-Amino-p-clilorphenyl-p-tolyläthcr, (CH3)4C0H , • O • C6H3(NH2)2(C1)4, farblose Nüdelchen (aus verd. A.), F. 55,5°; in A., Ä. und Bzl. 11. B ildet m it über
schüssiger Salzsäure ein wl., salzsaures Salz, das m it AV. dissoziiert. Monoliydra- tisehe Schwefelsäure gibt bei 40—50° eine Sulfosäure, die in h. AAr. 11., in k. wl.
und m it Kochsalz aussalzbar ist. — o-Amino-o^chlorphenyläther, (NH2)-- QjH, ■ O • C6H4(C1)2, schwach gelb gefärbtes Öl; K p.23 1 97°. In geringem Ü berschuß von Salzsäure 11.; beim Zusatz von konz. Salzsäure krystallisiert das C hlorhydrat; das im A’akuum getrocknete Salz dissoziiert beim Übergioßen m it AAr. D ie B ase gibt m it m onohydratiseher Schwefelsäure 90—100° eine in AV. 1. Sulfosäure. — o-Amino- p l-chlorphenyläther, (NH,,)'- ■ C6H4 • O • C„H4(C1)4, schwach gelblich gefärbtes Öl. Ivp.20 208°; m it m onohydratiseher Schw efelsäure entsteht bei 90—100° eine in AAr. wl.
Sulfosäure. — o-Amino-p-chloi'phenyl-o^chlorphenyläther, (C1)4(NH2)2 • CeH s • O • CÖH4(C1)2, dickflüssiges Öl, K p.20 219°. In viel überschüssiger h. verd. Salzsäure 1.; beim V er
setzen m it konz. Salzsäure scheidet sich das C hlorhydrat ab, das m it AV. leicht
dissoziiert. Beim lungeren Erw ärm en m it M onohydrat auf 100° entsteht eine in W . lösliche Sulfosäure. — o-Amino-p-chlorphenyl-py-chlorphenyläther, (Cl)4(NH2)1-C0H :,-0 - C0H4(C1)4, farblose N üdelchen (aus verd. A.), F . 65°. In A., Ä., Lg. u. Bzl. 11. Das wl. C hlorhydrat ist n u r in Ggw. überschüssiger Salzsäure beständig und dissoziiert sehr leicht m it W .; es krystallisicrt aus stark salzsaurer li. Lsg. beim E rkalten in langen, farblosen N adeln. D ie Base w ird von monohydratisclier Schwefelsäure bei 100° zw ar gelöst, aber nicht verändert. Schwefelsäure von 20% A nhydridgehalt verw andelt sie bei 100° in einen in h. W . verd. Ammoniak und verd. N atronlauge uni., bedeutend höher schm. K örper. — p-Amino-or chlorphenyläther, (NIL)4 • C0H4 ■ O-C0H4*(Cl)‘, derbe K rystalle (aus h. A.), F . 82,5°. F ä rb t sich an der L u ft schwach gelblich. In Ä., Bzl., h. A. u. Lg. 11. Beim Lösen in Schwefelsäure (66° Bö.) ent
steht eine in W . wl. Sulfosäure. p-Amino-p^chlorphenyläther, (NH2)40„H4• O • C0H4(C1)4, Prism en (aus h. A.), färbte sich an der L u ft schwach gelblich; F. 100°. Beim Lösen in konz. Schwefelsäure entsteht eine in W . wl. Sulfosäure. — p - A m ino-o- chlorphenyl-p^chlorphenyläther, (NH2)4(C1)2CcH3 • O • C0H4(C1)4, Nüdelchen (aus h. Lg.);
färbt sich an der L u ft schwach bräunlich. F. 74°. In A., Ä. und Bzl. 11. D as Chlorhydrat dissoziiert m it W . G ibt m it monohydratisclier Schwefelsäure bei 100°
eine in W . wl. Sulfosäure. Mit Schwefelsäure von 20 % A nhydridgehalt entsteht u nter denselben Bedingungen ein in h. W ., verdünntem Ammoniak und in verd.
N atronlauge uni. Körper, der sich diazotiereu lä ß t, von der ursprünglichen Base aber verschieden ist.
K l. 2 2 b. N r. 2 1 6 6 8 6 vom 18/11. 1908. [29/11. 1909].
(Zus.-Pat. zu N r. 216305 vom 22/10. 1908; vgl. C. 1 9 0 9 . I I . 2107.) F a r b e n f a b r i k e n v o rm . F r ie d r . B a y e r & Co., Elberfeld, Verfahren zur D ar
stellung chromierbarer Säurefarbstoffe der Diphenylnaphthylmethanreihe. E s wurde die Beobachtung gem acht, daß 1-O xy-2-naphthaldehydsulfosäuren, welche die reaktionsfähige A ldehydgruppe in 2-Stellung enthalten, befähigt sind, durch K on
densation m it Salicylsiiure oder o-Kresotinsäure wertvolle naclichrom ierbare Säure
farbstoffe zu liefern, und daß diese Rk. auch m it p- Oxynaphthaldehydsulfosäuren, o- u n d p-Oxynaphthaldehydcafbcmsäuren oder o- und p-Oxynaphthaldehydsiüfocarbon- säuren überhaupt ausführbar ist. Mau erhält so Farbstoffe, die W olle in saurem Bade anfärben und durch Naelichromieren wertvolle echte N uancen liefern.
Die P aten tsch rift enthält Beispiele für die V erw endung von 2-0xy-l-naphth- aldehyd-3-carbonsäure, 4- Oxy-l-naphthaldehyd-3-sulfosäure, 1- Oxij-2-naphthaldehyd-3-sulfosäure, 1- Oxy-2-naphthaldehyd-4-sulfosäure, 1- Oxy-2-naphtlialdehyd-5-sulfosätire, 2-Oxy-l-naphthaldehyd-7-sulfosäure, l-Oxy-2-naphthaldehyd-3,8-disulfosäure, 1-Oxy- 2-naphthdldehyd-4,S-disulfosäure, 2-Oxy-l-naphthaldehyd-3-carbonsäure-6-sulfosäure und von 2- Oxy-l-naphthaldehyd-3-carbonsäure-8-Sulfosäure.
K l. 2 3 b . N r. 2 1 6 6 9 9 vom 1 1/1 1. 1906. [29/11. 1909],
V e re in d e r S p ir i tu s - F a b r ik a n te n in D e u ts c h la n d , Berlin, Verfahren zur Herstellung einer kältebeständigen M ischung von Spiritus m it Kohlenwasserstoffen fü r Explosionsmotoren. D as Verf. ist dadurch gekennzeichnet, daß zu Spiritus von mehr als 90 Vol.-% A lkoholstärke Benzol und B enzin zugesetzt. werden, und zw ar in solcher Menge, daß in 100 Raum teilen der Mischung m indestens 40 Raum teile Benzin-Benzol enthalten sind. Eine Mischung von 50 R aum teilen 95% ig. Spiritus, 25 Raum teilen Benzol und 25 Raum teilen Benzin bleibt auch bei Tem pp. unter
—16° noch völlig k lar und fl.
Schluß der R edaktion: den 27. Dezem ber 1909.