(Vgl. C. 1 9 2 9 . II. 198.) Das Yerlialtnis von Urobilin (Best. nach Ti x i e p., C. 1 9 3 0 . I.
1190) zur Phosphorsaure im Urin gestattet SehluBfolgerungen fiir die Leberfunktion.
(Buli. Sciences pharmacol. 3 8 . 165—68. 1931.) Op p e n h e i m e r.
Wilder D. Bancroft und G. Holmes Richter, Uniersuchungen uber Chronaxie.
Es wurde der EinfluB verschiedener Reagenzien auf dio Chronaxie eines Nervenmuskcl- praparates vom Frosch untersucht. Die Reizung geschah durch eine Kondensator- entladung. Die Vers.-Anordnung wurde so getroffen, daB die variable Kapazitat des Kondensators der Chronaxie direkt proportional war. Wurde das Prśiparat mit wss.
Lsgg. von HgCl2, PbCl2 oder Athylalkohol umspiilt, so zeigte die Chronaxie einen
2732 E &. T lE R P n Y S IO L O G IE . 1932. I.
oliarakterist. Verlauf: sie nahm jedcsmal erst ab u. dann zu. Der Endzustand war nieht ident. m it dem Anfangszustand, donn derselbe Verlauf erschien noch einmal riickwarts, wenn das Priiparat m it W. ausgewasclien wurde. Der Befund wird so gedeutct, daB die Reagcnzien durch Koagulation der Nervenkolloide die Reizbarkeit des Nerven herab- sotzen. — Um zu untersuchen, ob bei den kolloidalen Veranderungen melir die Lipoide oder die Proteino ausschlaggebend sind, wurde der EinfluB des ph auf die Chronaxio untersucht. Traf das Ictztere zu, so sollte die Chronaxie zufolge der Kolloidthcorie im isoelektr. Punkte der Nervenproteine ein Maximum zeigen. Es zeigte sich tatsachlich ein Maximum bei etwa ph = 4,8. — Es wurde noch untersucht, ob peptisierende Reagcnzien die Erholungszeit eines narkotisiertcn Nervcn herabzusetzen vermógen.
Es zeigte sich aber, daB ein mit Alkohol behandeltes Ner renmuskelpraparat sich in einer Lsg. von Jodid, Bromid oder Rhodanid nieht schneller erholto ais in reinem W.
Ais Grund hierfiir wurde vermutet, daB die Myelinschcidc fiir diese Ionen nieht durch- liissig soi. (Journ. physical Chem. 36. 215—28. Jan. 1932. Cornell Univ.) G. V. Sc h u l z.
A. D. Ritełlie, Theorien der Muskelkonlraklion. Vf. entwickclt dio Vorstellung, daB der Muskel im Ruhestadium elektr. geladen ist, u. daB dio Kontraktion durch den Zusammenbruch dieses Potentials liervorgerufen wird. Diese Auffassung erlaubt es, folgende Tatsachen zu vorstehen: 1. Dor Energie liefernde Vorgang der Milehsiiurebldg.
fallt in dio Erliolungsphasc, 2. ein m it Jodessigsaure yergifteter Muskel kann sich auch nach Erschópfung des Phosphagenvorrates zwar auf einen Reiz hin kontrahieren, kann aber nieht mehr erschlaffen, 3. in der Ruhe findet im Muskel auch ein Stoffweehsel statt, der nach Ansicht des Vfs. zur Aufrechterlialtung des Potentials dient. (Naturę 129.
165. 30/1. 1932. Manchester, Viktoria Univ.) G. V. Sc h u l z.
Chauncey D. Leake, Chemotherapie der Amóbenrulir. Nach kurzer Schilderung der therapeut. Eigg. der bisher bokannten Heilmittel fiir Amobenruhr bospricht Vf.
eino Reiho von Arsenikalien, die expcrimentell u. klin. gepriift wurden. Die Labora- toriumsprufung erstrecktc sich auf Toxizitatsbest., Wii‘kung in vitro auf Ruhramóben, Tierverss. an der Balantidiuminfcktion des Mećrschweinchens u. bei der naturlichen Amóbeninfektion des Affen. Von den untersuchten Arsinsauren bowiihrte sich am besten dio 4-Carbamino‘phenylarsinsaure (AsO3HNa-C0H4-NHCONH2), ais „Car- barsonc“ bezeichnet. Die direktc Wrkg. in vitro ist nur miiBig, auch am Affen iiberwiegt dio symptomatische Wrkg., doch sind die Verss. am kranken Menschen befriedigend ausgcfallen. (Journ. Amer. med. Assoc. 98. 195—98. 16/1. 1932. San
Eran-H. Kroó und N. v. Jancsó, Die Bedeuiung des Rcticuloendothcls fu r die Immunilat und Chemotherapie. (Der chemolherapeutische Abheilmgscorgang.) Das method. Prinzip der Arbeit ist die Zerstórung des Rcticuloendothels (R-E) durch Injcktion von elektro- kolloidalem Cu. Der Zerstórungsgrad wird durch den Vcrlust der Speicherung kolloi
dalen Goldes histolog. nachgewiesen. Mause mit zerstortem R-E u. Entmilzung bilden kcino Antikorper mehr (Agglutinine, Hamolysine, akt. Im m unitat gegen Pneumo- kokken). Dagegen ist das R-E fiir den chemotherapeut. HeiIungsvorgang nieht un- bedingt erfordcrlich. Atoxyl, Arsenoplienylglycin, Brechweinstein u. Antimosan wirken auch bei Zerstórung des R-E auf Trypanosomen. Arsacetin, Neosalrarsan, m-Amino- p-oxyphenylarsinoxyd, Stibenyl u. Stibosan wirken unter den Vers.-Bedingungen sogar besser (Aktivierung durch Cu). Altsalvarsan, Sulfoxylsalvarsan, Bayer 205 u. das Goldpriiparat Soeganal wirken bei Schadigmig des R-E etwas schlechter. Besondere Vers.-Anordnungen ergaben, daB bei dieser Methode die beiden Komponenten der chemotherapeut. Heilung getrennt werden. UnbeeinfluBt von der Zerstórung des R-E ist die direkte parasitozide Wrkg., gesehiidigt werden die begleitenden Immunitats- vorgiinge. (Ztschr. Hyg., Infekt.-Krankh. 1 1 2 . 544—58. 1931. Berlin, Institut
John A. Kolmer und Malcolm J. Harkins, Stannoxyl bei der Chemotherapie experirmnleller Staphylokokkeninfektionen. Stannoxyl ist eine Mischung von metali.
Sn u. Sn02. Das Praparat wird yon Ratten u. Kaninchen bei Fiittcrung u. Injektion óliger Suspension gut yertragen. Es hat keine bakterizide Wrkg. im Reagenzglas auf Staphylokokken u. war auch in Tieryerss. bei experimentellen Haut- oder Organ- abszessen vóllig unwirksam. (Journ. Chemothorapy 8, 6—9. 1931. Philadclphia,
Res. Inst. of eut. med.) S c H N IT Z E E .
Pol. N. Coryllos und George L. Birnbaum, Unlersuchungen uber die Oasresorption in den Lungen bei Bronchialverschlufi. II. Das Verhalten und die Resorptionsgeschwindig- keit von Sauerstoff, Kohlensaure, Stickstoff, Wasserstoff, Helium, Athylcn, Stickoxydul,
cisco.) SC H N IT ZE R .
R . Ko c h.) S C H N IT Z E E .
1932. I. E .. Ti e r p h y s i o l o g i e. 2733 Atliylchlorid und Ather in den Lungen. Dic Gase, einsclilieBlich der Aniisthctica, werden in der Lunge —• der BronchialyerschluB ist ais method. HilfsmaBnahme anzusehen — proportional ihren Lósliclikeitskoeff., ihrem Diffusionsyermogen u. entsprechend den chem. Affinitaten zu dem im Blut gel. Substanzen (Hamoglobin fiir den Fali Sauerstoff, Alkali fiir den Fali C02 etc.) resorbiert. Die gleichen physikal.-chem. Gesetze beherrschen aueh dio Eesorption von der Pleuraseite aus. (Amer. Journ. med. Sciences 1 8 3 . 326—47.
Marz 1932. New York, Cornell Univ. Med. Coli. Dep. of Surg. Res.) Op p e n h e i m e r.
Piero Testoni, Das Thallium. II. Tlialliumacetat und Hiimatoporphyrin. (I. vgl.
C. 1930. II. 757.) Tlialliumacetat, das Kaninchen u. Hunden entweder in einmaliger groBer Dosis oder chroń, in kleiner Dosis zugefiihrt wird, rief niemals eine Hiimato- porphyrinurie hervor. (Arch. Int. Pharmacodynamie Thórapie 40. 45—53. 1931.
Rom, Univ.) S C H N IT ZE R .
Jeanne Levy, Fernand Kayser und Jean Sfiras, Chemische und pharmako- dynamisclie Untersuchung einiger neuer Quecksilberverbmdungen. Toxizitiitsbest. u.
Priifung des Einflusscs auf die Diurese, die einen prinzipiellen Unterschied bei den einzelnen Kórpern nicht erkennen licB. Die im folgenden genannten Kórper sind Nierengifte, wenn aueh die Intensitat der Giftigkeit wechselt. Untersucht wurden:
Isobutylallylbarbiturat von Hg-Allyl u. von Hg-3-phenyl-2-propanol, Alhylbutylbarbitural von Hg-2-lieptanol, Chlorid des Hg-3-phenyl-2-propanol, Glykokollat von Hg-2-heptanol, Lacton des Propan-Hg-malonats u. ein Hg-Deriv. des Isobutylallylmalonylharnstoffs, dessen Struktur noch nieht geklart ist. (Buli. Sciences pharmacol. 38- 573—89. 1931.
Paris, Fac. de med. Labor. de pharmacol.) O P P E N H E IM E R .
Harold H. Greene und W illy Schaal, Beitrag zur Pragę des Toluylendiamin- ikterus. Toluylendiamin bewirkt Hamolyse u. Schiidigung der Gallengange. Je nach Zufuhrmethode u. vorhandener funktionstiiclitiger Milz oder nach Milzentnahme wird die Hamolyse u. das Auftreten des Ikterus beeinfluBt. (Beitr. pathol. Anat. allg. Pathol.
89. 61—75. 22/3. 1932. Freiburg, Br., Univ., pathol. Inst.) O P P E N H E IM E R .
Victor John Harding und T. F. Nicholson, Die Wirkung der Dicarbonsduren auf die Nieren von Kaninchen■ Vergleicliende Unterss. mit Na-Succinat, -Glutaral, -Adipinat u. -Suberinat. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 4 2. 373—81. 1931. Toronto, Canada,
Univ. Dep. of pathol. Chem.) O P P E N H E IM E R .
Frank P. Underhill, F. I. Peterman und A. G. Krause, Der Stoffwechsel der Tartrate. I. Eine colorimetrische Meihode zur Bestimmung der Weinsdnre. Die Methode, die fiir die yerschiedensten organ. Materialicn sich modifizieren liiBt u. kleinste Mengen zu erfassen gestattet, beruht auf der Entw. einer roten Farbę durcli dic Rk. von T artrat u. Na-Metavanadat in essigsaurer Lsg. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 43.
351—58. 1931.) Op p e n h e i m e r.
Frank P. Underhill, C. S. Leonard, E. G. Gross und T. C. Jaleski, Der Stoff- wechsel der Tartrate. H. Das Yerhalten der Tartrate im Organismus der Kaninchen, Hunde, Eatten und Meerschweinchen. (I. vgl. yorst. Ref.) Das Schicksal der Tartrate bei yerschiedenen Tierarten ist yerschieden. Kaninchen, Hund u. R atte gehoren zu einer Klasse. Sie sclieiden die Tartrate fast quantitativ unverandert aus. Aber aueh unter diesen Tieren ergeben sich Unterschiede; die Nierenempfindliehkeit des Hundes gegen Tartrate ist geringer ais bei Kaninchen. Das Meerschweinchen dagegen yerhiilt sich ganz anders, denn bei peroraler Zufuhr konnen nur ganz kleine Mengen im Urin u. gar keine in den Faces gefunden werden. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 43.
359—80. 1931.) Op p e n h e i m e r.
Frank P. Underhill, F. I. Peterman, T. C. Jaleski und C. S. Leonard, Der Stofficechsel der Tartrate. III. Das Verhalten der Tartrate im rmnschlichen Organismus.
(II. vgl. yorst. Ref.) Aueh nach purgativen Dosen per os werden die Tartrate in denFiices des Menschen nicht wieder gefunden. Im Urin werden weniger ais 20% der zugefiihrlen Mengen ausgeschieden, die offenbar im Diinndarm zur Resorption gelangen. Die Zer- storung des Hauptanteils erfolgt dureh Bakterien im Dickdarm. (Journ. Pharmacol.
exp. Therapeutics 4 3 . 381— 98. 1931.) Op p e n h e i m e r. R. Ciusa und L. Musaio, Uber den Einflu/3 einiger Pyridinderiiate auf dieH am - sdureausscheidung. Vff. untersuchen pharmakolog. die fruher von ihnen dargestellte 2-Phenyl-p-anthrachinolincarbonsdure-(4) (Anthrophan) (vgl. C. 1 9 2 9 . I. 1943). Sie vermehrt, per os gegeben, die Harnsaureausscheidung im Harn. Ferner wird 2-Phenyl- pyridincarbonsaure-{4), Ci2H90 2N, hergestellt (vgl. C. 1 9 3 1 . II. 719). Die pharmakolog.
Unters. der Verb. zeigt, daB sie analog dem Atophan wirkt, somit die einfachste Verb.
ist mit der fundamentalen Gruppierung, an welche die Wrkg. auf
dieHarnsaureausschei-2734 E 5. T lE R P IIY SIO L O G IE . 1932. I.
dung gebundcn ist. (Annali Chim. appl. 21. 553—58. Dcz. 1931. B a r i , U n i v . Be n i t o
Mu s s o l i n i.) Fi e d l e r.
E. G. Holmes, Beilrag tum Studium des Salicylsauresloffwechsels. Nach Sali-cylatgaben bei gemischter Kost liiCt sich im Harn Salicylursaure identifizieren u.
isolieren. Das Verhaltnis Salicylsaure: Salicylursaure betriigt bei Gaben von 2—5g ziemlich konstant 40: 60, nach Verabreieliung von 1,5 g aynthet. Salicylursaure 8: 92.
Dio von H A N Z L IK (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 19 1 7 . 461) angegebene Methode zur Best. des Gesamtsalieyls gibt bei reinen Lsgg. von Salicylursaure im Harn koino befriedigenden Ergebnisse. Abbau der Salicylsaure im Kórper oder Bldg. von Salieylglueuronsaure war nicht nachzuweisen. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 26.
297—314. Cambridge.) He l l r i e g e l.
G. Baltaceanu, Uber die, Wirkung des Atropins und einiger Bromide auf die Magen- sekretion. Atropin yermindert, besonders bei Hyperchlorhydrie, die Sekretion vor allem der freien HC1. C'aBr„ u. NaBr ycrstiirkt diese Atropinwrkg. (Arch. Verdauungs- Krankh. 51. 175—83. Marz 1932. Bukarest, Tlierap. Klin.) Op p e n h e i m e r.
G. P. Grabfield und J. H. Pratt, Die Wirkung von Cinchophen (Atophan).
Phenylcinclioninsaure wirkt auf die Nieren, hier die Harnsiiurekonz. yermehrend. In den anderen Organen kommt es zu einer Ausschwemmung der Harnsiiure in das Blut.
Bei diesen Vorgiingen muB es nicht unbedingt zu einer yermelirten Harnsaureaus- scheidung kommen, selbst nicht nach besonders starken Gaben. Welcher Vorgang zu den Yeranderungen im Harnsiiurestoffwechsel den AnlaB gibt, ist nicht festgestellt.
Es wird yermutet, daB die Phenylcinclioninsaure ihren primaren Angriffspunkt in Teilen des Neryensystems hat. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 4 2. 407—39. 1931.
Boston, Massacli. New Engl. Baptist. Hosp.) Op p e n h e i m e r.
F. F. Yonkman, Ergotoxinmiosis. Analyse des Angriffspunktcs der durch Ergo- toxin u. Ergotamin hervorgerufenen Miose. (Journ. Pharmacol. exp. Therapeutics 43.
251—64. 1931. Boston, Massacli., Univ. Sehool of Med. Dep. of Pliarm.) Op p e n h.
Maxim Bing, Zur Wirkungsweise der Saponinę. Die Oberflachenspannung von Saponinlsgg. (gemessen mit der Dralitbugelmethode) sńikt mit steigender Konz. bis zu einem Minimum, um dann wieder zuzunehmen. Das Minimum von 34,03 Dyn/cm liegt bei Quillajasaponin zwischen 0,01 u. 0,025%, bei Guajacsaponin mit 47,18 Dyn/cm bei 0,01%. Kohlesuspension u. ein Kohle-W.-Xylolsystem wird durch Saponin stabili- siert. Durch Saponinlsg., dereń Konz. erheblieh unter der Kontraktursclrwellc liegt, werden isolierte Froschherzen fiir Digitalis sensibilisiert, u. zwar wesentlich mehr ais einem einfachen Additionseffelct entspricht. Die Milieutiitigkeit der Froschrachen- schleimhaut wird durch Saponin stark angeregt. (Juillajasaponin fordert die Exosmose von Farbstoffen aus Pflanzenzellen. Theoret. Erórterung des Mechanismus der Saponin- wrkg. ais eines physikal.-chem. Phanomens s. Original. (Ztschr. ges. exp. Medizin 80.
511—22. 1932. Berlin, Tierarztl. Hochschule, physiol. Inst.) Op p e n h e i m e r.
Raymond-Hamet, Wirkung der YoJiimbinisomeren auf das sympathische Nerven- system. Yolrimben, Alloyohimbin u. Isoyohimbin becinflussen die Adrenalinwrkg. wio Yoliimbin. (Compt. rend. Soc. Biol. 10 8 . 1046—48. 1931. Paris, Fac. de mód. Labor.
Tlierap.) O P P E N H E IM E R .
J.-E. Lobstein und P. Hesse, Botanische, chemische und pharmakodynamisdie Studie iiber „Toddalia aculeata.“ In der Wurzel von Toddalia aeuleata oder angusti- folia wurde krystallin. ein Oleo-Kesin gefunden, das ais wirksames Prinzip bei der therapeut. Anwendung gogen Amenorrhoe anzusprechen ist. Der Bitterstoffcharakter erklart seine Brauehbarkeit ais Tonikum. In den Blattern fand sich ein isolierbares Alkaloid ,,Toddaline“ genannt, das pharmakolog. in die Rcilie der neuro-muskularen Gifte geliórt. (Buli. Sciences pharmacol. 38. 157—64. 1931. StraBburg, Pharmac. Fak.
Inst. f. mat. med.) O P P E N H E IM E R .
G. Joachimoglu und N. Klissiunis, Experimentelle Beitrdge zur Frage der er-regenden Wirkung von Kaffee und seiner Inliallsstoffe auf dus Zenlralnertensyslem. Ent- coffeinisierter Kaffee (,,Hag“) hat lceme anregende Wrkg. auf das Zentralneryensystem (gemessen an der antagonist. Wrkg. auf die Paraldehydnarkosc, die sich mit Coffein oder gewohnliehem Kaffee aufheben liiBt). Die Wrkg. von Coffein, das in einem Infus von coffeinfreiem Kaffee gegeben wird, ist starker ais Coffein in wss. Lsg. Chlorogen- saures Kalicoffein wirkt etwas schwacher ais remes Coffein. Chlorogensaure ist auf das Zentralneryensystem ohne Wrkg. Zwischen „Idee-Kaffee“ (chlorogensiiurefrei) u. ge- wohnlichem Kaffee liefl sich kein Unterschied feststellen. (Arch. Hygienc 107. 177—85.
Dez./Jan. 1932. Athen, Univ., pharmakolog. Inst.) O P P E N H E IM E R .
E 5. Ti e r p h y s i o l o g i e. 2735 Jose£ Z. Schneider, Jan Kotrba und Kareł Willert, Der Wasserschierling (Cicuta mrosa L.). III. Studie iiber die pliysiologische Wirkung bei Frdschen. (II. vgl.
C. 1932. I. 689.) Die Erschcinungen an Fróschen entspreclien den yoń Boiim (Arcli.
f. exper. Pathol. 1875. 76) bescliriebenon. Die Beobachtungen von S y A G R (Chemicke Listy 19 2 3 ) konnen nieht bestatigt werden. (Chemicky Obzor 7. 11—15. 1932. Prag,
Handelshochschule.) _ Ma u t n e r.
C. A. Jacobson, Bernerkuiujen zu der Veróffentlichung von Dr. E. Svagr: „Studie iiber die Toxine ans dem^Wasserschierling (cicuta virosa)“. Polemik gegen Tnhalt u.
Prioritat der Arbeit von Sv a g r (Chemicke Listy 1923). (Chemicky Obzor 7. 15—16.
31/11. 1932. West Virginia, Univ.) Ma u t n e r.
E. H. Volwiler, Neuere Barbilursdurcn zur Vornarkosc. Das Pentoba rb i ta hiatr ium (Nembutal). Das Pentobarbitalnatrium ist gekennzeiehnet durch Dauer u. Tiefe seiner beruhigenden u. die Kiirze seiner sehlafmachenden Wrkg. Die intravenose Anwendung bewiihrte sieh zur Herbeifiihrung der Basisnarkose mit anschlieBender Gabe von N 20 eder A. (Journ. Chemotherapy 8. 1—5. 1931. Chicago, Abbott Lab.) S C H N IT ZE R .
Edward Tolstoi und Doreen R. Corke, Behandlung rheumalischen Fiebers mit einer Zubereilung von Magnesiumcincliophen und Magnesiumoxyd (Magneplien). Das Praparat enthiilt 0,27 g phenylchinolincarbonsaures Mg u. 0,2 MgO pro Dosis. Be- spreehung der Vorziige. (Journ. Lab. clin. Med. 1 7. 450—55. Febr. 1932. New York,
Beekmann Street Corp.) Op p e n h e i m e r.
Harold B. Henderson, Eine vergleichende Untersuchung iiber die Brauchbarkeit von Mercuroclirom und Hexylresorcin zur Desinfektion wahrend der Gebditdtigkeit. Amer.
Journ. Obstetrics Gynecology 23. 430—31. Marz 1932. Denver, Univ. of Colorado, School of Med. Dep. of Obstetr.) Op p e n h e i m e r.
H. H. Marks, H. M. PowellundW . A. Jamieson, Merlhiolat ais Hauidesinfiziens.
Natriumathylmercurithiosalicylat (1:1000) ist zur chirurg. Handdesinfektion geeignet.
(Journ. Lab. clin. Med. 17. 443—49. Febr. 1932. Indianopolis, Lilly Res. Lab.) Op p.
P. D. Lamson, E. L. Caldwell, H. W. Brown -und C. B. Ward, Vergleichende Untersuchung uber die anthelminlischen Eigenschaften von Hexyl- und Heptylresorcin.
(Vgl. auch La m s o n u. Mitarbeiter, C. 1931. I. 481 u. 1932. I. 971.) Bei den Iu-vitro- Verss., sowie bei der Spul- u. Hakenwurminfektion des Hundes wirkte Heptylresorcin genau so prompt wie Hexylresorcin. Bei Reihenyerss. an infizierten Mensehen war bei statist. Betrachtung dieses Ergebnisses die Heptylverb. etwas unterlegen, so daB jedenfalls kein AnlaB ist, diese ais ein besseres Anthelmintieum beim Mensehen an- zusprechen. (Amer. Journ. Hygiene 1 5. 306—14. Jan. 1932. Vanderbilt Univ. School
of Med. Dep. of Pharmacol.) O P P E N H E IM E R .
G. Giemsa und O. Jirovec, Saharsan und ultraviolełte Strahlen. Auch bei ent- haarten Miiusen lieB sieh eine Steigerung der Wrkg. von Neosalvarsan auf die Infektion der Maus mit Trypanosoma eąuiperdum durch Ultraviolettbestrahlung nieht nach- weisen. Die Verss. von R o S K I N u. ROM ANOW A waren demnach nieht zu bestiitigen.
(Vgl. C. 1 9 2 9 . II. 3032 u. Gi e m s a u. El l e n b o g e n, C. 1930. II. 1571.) (Ztschi-. Immu- nitiltsforsch exp. Therapie 70. 466—71. 1931. Hamburg, Tropeninst.) Sc h n i t z e r.
George W. Raiziss und M. Severac, Chemotherapeutische Studien uber das Eindringen organischer Arsenverbindungen ins Zentralnervensystem. Vff. bracliten Trypanosomen u. Spirochdten in dio Hirn-Ruckenmarksfl. von Kaninclien, behandelten dann mit As u. untersuchten im Trypanosomenvers. bereits nach 2 Stdn., ob die Er- reger beeinfluBt waren. Die wirlcsamste Verb. war die Arsanilsdure. Gleichfalls wirksam war Tryparsamid, „Arsonodthanol“ u. ,,A m inoarsonoathanolN-Phenyl-4-arsinsdure- glycin-S-aminosalicylsdure (Prap. 917) war weniger wirksam. In den Spirochiitenverss.
wurde das spiitere Auftreten syphilit. Erscheinungen ais Test benutzt. Auch hier bewiihrte sieh Tryparsamid, wenn auch die Wrkg. nieht ganz zuverlassig war. 8tovarsol war sehr gut wirksam, Prap. 917 unwirksam. (Journ. Chemotherapy 8. 26—29. 1931.
Philadelpliia.) S C H N IT ZE R .
Franklin A. Ireland, Nebenwirkungen bei Applikation von Saliarsanen und die Hilfsmittel fiir ihre Verhiitung. Besprechung der bekannten Nebenwrkgg. nach Injektion von Salvarsan u. des Einflusses der Vorbehandlung mit Adrenalin, Ephedrin, Atropin u. Ca-Oluconat. (Amer. Journ. Syphilis 16. 22—38. Jan. 1932. Toronto, Univ. of Penn-
sylvania, Dep. of Dermat.) Op p e n h e i m e r.
George B. Roth, Phenolsulfonphthaleinausscheidung mit dem Urin nach Saharsan- zufuhr. Nach intravenóser Injektion hoher, gerade noch fiir das Kaninchen ertraglieher Salvarsańdosęn tritt nach 48 Stdn, bis zu 7 Tagen dauernd eine Yerzogerung der
Phcnol-273C E r,. Ti e b p h y s i o l o g i e. 1932. I.
sulfońphthaleińausselicidung auf, dic von Albuminurie u. Cylindrurio bcglcitet ist.
(Amer. Journ. Syphilis 16. 39—52. Jan. 1932. G. Wa s h i n g t o n Univ., School of Med.
Dep. of Pharmacol.) O P P E N H E IM E R .
John A. Kolmer und Anna M. Rule, Storarsol in der Prophylaxe mul Thcrapie von Trypanosomiasis und Syj>hilis. Eingehcndc toxikolog. Priifung bei yersehicdencn Tierarten u. bei Kaninchcn mit expcrimcnteller Syphilisinfcktion fiihrt zu dem Er- gebnis, daB Stovarsol zur Abortivbehandlung (Prophylaxe) in oraler Zufuhr nicht emp- fohlen werden kann, daB es aber zur Sicherung des Erfolges der Luestherapie mit drei- wertigen Arsenikalien oder Bi-Priiparaten bei vorsichtigcr Handhabung dienen kann.
(Amer. Journ. Syphilis 16. 53—67. Jan. 1932. Philadelphia, Res. Inst. of Cutaneous
Diseases.) Op p e n h e i m e r.
John A. Kolmer und Anna M. Rule, Die trypanociden und spirochdliciden Eigen- schuflen von Treparsol. (Vgl. vorst. Ref.) Das Treparsol (3-Formylamino-4-oxyplienyl- arsinsaure) ist etwas giftiger ais dic entsprcchende Acetylverb. Stovarsol. Die Einw.
auf Trypanosomen ist etwas starker, die auf Spirochaten die gleiche wie die des Stovarsols.
(Amer. Journ. Syphilis 16. 68. Jan. 1932.) O P P E N H E IM E R .
John A. Kolmer und Anna M. Rule, Uber die trypanociden und spirochaliciden Eigenschaflen von Acetylarsan. (Vgl. vorst. Ref.) Acetylarsan (Diathylester der 3-Acetyl- amino-4-oxyphenylarsins(iure oder Ozyacetylaminophenylarsinat des Didthylamins) ist fiir R attcn bei intramuskularer Injektion giftiger ais Stovarsol, u. bei oraler Zufuhr bei Kaninchcn giftiger ais Treparsol. Trypanosomen u. Spirochaten werden von Acetyl
arsan weniger gut angegriffen, ais von den beiden anderen Stoffen. Aueh bei der Be- handlung der Kaninchcnsyphilis ist es dem Sulfosalvarsan unterlegen. (Amer. Journ.
Syphilis 16. 73—77. Jan. 1932.) Op p e n h e i m e r.