Vf. unterscheidet: 1. amorphe homogene Harze u. Lacke reiner molekular einheitlicher Substanzen u. 2. krystalline homogene Harze u. Lacke molekular einheitlicher Sub
stanzen. Diese Harze u. Lacke bilden sich auf Grund der niederen molekularen Ordnung u. der daraus folgenden Unterkühlung der Substanzen im amorphen bzw. krystallin- flüssigen Zustand. Dissymetrie der Moleküle, wie Verzweigung der Kohlenstoffketten, ungerade Zahl der Kettenglieder, Meta- u. Orthosubstitution, erschwert die krystalline Ordnung u. kann zur Harz- u. Lackbldg. führen. Als Beispiele für amorphe homogene Harze u. Lacke gibt Vf. verzweigte D eriw . von Stilben, Aminoazobenzol u. symm.
Triphenylbenzol an. Als Repräsentant der krystallinen homogenen Harze u. Lacke wird das a-Benzolazo-(anisol-a'-naplithylamin) u. dessen Abkömmlinge angeführt.
Prinzipiell muß die Synthese krystalliner Harze u. Lacko so durchgeführt werden, daß man eino kräftige Längenwrkg. mit gemäßigter Störung durch Seitenketten in einem Molekül kombiniert. (Ztschr. angew. Chem. 4 3 . 13— 16. 1930.) SCHEIFELE.
— , Die Gewinnung synthetischer Harze aus Lignin. Optimale Bedingungen nach Temp., Konz. u. Erhitzungsdauer. Kondensation des Lignins mit aromat. Aminen.
Harze aus Lignin u. Furfurol bei Verwendung verschiedener Katalysatoren. Tabelle über das farbige Aussehen von Filmen aus Ligninharzlsgg. auf Eichenholz. (Farbe u.
Lack 1931. 183. 15/4. 1931.) KÖNIG.
— , Die Herstellung von Kunstlcopalen. Ausführungen über die Albertole u. ihre Eigg. auf Grund einer Werkbesichtigung. (Chem.-Techn. Rdsch. 46. 106— 08. 3/3.
1931.) Kö n i g.
E. Koch, Kombinationslack. Nitrocelluloselack als Zaponlack u. Nitroemaille für Metall- u. Holzlackierung, Möbel- u. Fußbodenlacke, Automobillacke. Eigg. der Nitrofilme, geringe Füllkraft der Nitrolacke, Spritzverf. Kombination mit öllacken zur Erreichung größerer Füllkraft. Vor- u. Nachteile der Kombinationslacke, (Nitro
cellulose 2. 54— 56. März 1931. Trelleborg.) KÖNIG.
1 9 3 1 . I. Hxn. Ka u t sc h u k; Guttapercha; Balata. 3 1 8 1
Erich Stock, Untersuchungen über die Harze. V III. Mitt. (V II. vgl. C. 1930.
II. 3201.) Die DoNATHsche Harzrk. (0 . 1930. II. 2192) u. deren Brauchbarkeit bei Unterscheidung der Harze. An Hand eines umfangreichen Tabellenmaterials wird über die Vers.-Ergebnisse mit der DoNATHschen Harzrk. an verschiedenen Harzen u. doren Handelsformen, Kunstharzen, Lacken u. Siccativen berichtet. Beim Harz
esterlack bleibt die Rk. vollkommen aus, beim Kolophonium für sich u. in Mischungen ist sie unsicher. (Farben-Ztg. 36. 1176— 77. 28/3. 1931. Krefeld, Mitt. der staatl.
Färbereischule.) KÖNIG.
Jean Baer, Schweiz, Herstellung 'plastischer Harze. Man läßt Lsgg. von Alkali
oder Erdalkalipolysulfiden mit Tallöl reagieren u. erhält eine plast., nicht klebende Harzmasse, die in CS2, CHC13, Bzl., Äthylenchlorid u. a. Lösungsmm. 1. ist. Man ver
wendet sie zum Dichten, als Harz- u. Kolophoniumersatz u. in der Kautschukindustrie für die verschiedensten Zw'ecke. (F. P. 698 961 vom 18/6. 1930, ausg. 9/2. 1931.
D. Prior. 24/6. 1929.) Pa n k o w.
Chadeloid Chemical Co., West Virginia, übert. von: Carleton Ellis, Montclair, N. J ., Herstellung eines schnelltrocknenden Firnisses aus chloriertem Guttapercha, das z. B. in Bzl., CC14 oder einem anderen flüchtigen Lösungsm. gel. wird; außerdem wird noch ein Weichmachungsmittel, z. B. Trikresylphosphat oder dgl., zugesetzt.
Evtl. werden noch trocknende Öle zugefügt. (A. P. 1 695 642 vom 22/3. 1924, ausg.
18/12. 1928.) M. F. M ü l l e r .
X I I . Kautschuk; Guttapercha; Balata.
R. Pummerer, Zur Konstitution des Kautschuks. X I . Mitt. (X . vgl. C. 1929. II.
2835.) Da die physikal. Methoden zur Best. der Molekülgröße des Kautschuks (ins
besondere die Viscositätsbestst. St a u d i n g e r s) noch nicht genügende Beweiskraft besitzen, hält es V f. für wichtig, die ehem. Methoden weiter zu verfeinern, die an der nach Viscosität u. analyt. Daten hinreichend definierten mittleren Kautsehukfraktion anzugreifen haben. Wenn in einem Mol., z. B. am Kettenende, eine charakterist.
Gruppe nur einmal vorkommt, so kann ihre quantitative Best. Aufschluß über die Molekülgröße geben. Die so ermittelte Konstante nennt Vf. das „großo Äquivalent“
— das sich z.B . beim Carotin aus der Existenz des Dijodadditionsprod. ergab — , während als „kleines“ Äquivalent der Kautschukbaustein, die Isopentengruppe, bezeichnet wird, deren wiederholtes Auftreten im Mol. durch den Ozonabbau (nach Ha r r i e s) zu Lävulinaldohyd u. Lävulinsäure, ferner die Additionsfähigkeit gesichert ist. Als Addend bewährt sich besser als Halogenwasserstoff u. Brom Chlorjod. Da Gelkautschuk anders als Solkautschuk nicht nur 100% C1J verbraucht, sondern unter Entw. von Halogen
wasserstoff 8 % mehr, faßt Vf. den Gelkautschuk als ein Doriv. des Sölkautschuks auf, in dem mehrere Moll, des letzteren durch H a u p t v a l e n z e n verknüpft sind („Polymerisation zweiter A rt“ ), jedoch reversibel. Durch trockenes Erhitzen kann Sol
kautschuk in der Tat gelähnlich gemacht werden. — Vf. berichtet über die schon von Ha r r ie s begonnene Suche nach Endgliedern beim Ozonabbau, insbesondere nach Aceton, das noch bei einor Kettengröße von 360 000 in gut nachweisbaren 0,1 Promille auftreten müßte. Vf. konnten — was durch Tabellen belegt ist — bis 9 0 % des Kohlen
stoffskeletts fassen (vgl. C. 1931. I. 1763), doch wird ein bestimmter Schluß nicht ge
zogen. Jedenfalls könnon, wie Sc h e ib e Ultraviolettspektroskop, festgestellt hat, am Endo der Ketten keine konjugierte Doppelbindungen vorhanden sein. Möglicherweise hat sich ein Fünfrine (oder ähnlicher Sechsring) nach dom Schema:
CH3 CII2 CHs c h 3
— C = C H —CHj— C H =C —CH — — C = C H - C H - C H - Ö a . H c h 2 ~ ' " ~ - " - - c h 3^
gebildet. (Kolloid-Ztschr. 53. 75— 78. Okt. 1930. Erlangen.) Be r g m a n n. Rudolf Pummerer, Georg Ebermayer und Karl Gerlach, Uber das Lävulin
säureperoxyd aus Kautschuk. X I I . Mitt. (X I. vgl. vorst. Ref.) Das schon von Ha r r ie s
beschriebene Lävulinaldehyddipcroxyd, das besser als Lävulinsäureperoxyd zu be
zeichnen ist, entsteht bei längerem Stehen von Kautsehukozonidlsgg., oder beim Über
ozonisieren von Kautschuk. Es bildot derbe Krystallplatten der Formel C10H18O?, die nach Krystallisation aus W . bei 194° schmelzen. Der Oxydationswert wurde (mit Titantrichlorid) zu 1,8— 1,9 Atomen akt. Sauerstoffs pro C10H l6O8 bestimmt, ist also
X III. 1. 204
3 1 8 2 H xn. Ka u t s c h u k; Gd t t a p e r c h a; Ba l a t a. 1 9 3 1 . I.
nur halb so hoch, wie nach der HARRiESSchen Formel zu erwarten. Dio stark saure Rk. (u. Alkalilöslichkeit) spricht für das Vorliegen einer Carbonsäure; FEHLiNGsehe Lsg. wird im Gegensatz zu den Angaben von Ha r r ie s von der reinen Verb. nicht reduziert; hingegen gibt die Substanz die Jodoformrk. Vff. nehmen an, daß ein
Keton-Lävulinsäure, die als äußerst charaktorist. 2,4-Dinitrophenylhydrazon, Cn H 120 6N4, -aus A. orangegelbe Nadeln vom F. 203°, gefaßt wurde. Titantrichlorid in starker Salz
säure wirkt nicht reduzierend. Es werden 4 8 % des Kohlenstoffskeletts als Lävulin- säure, 2 9 ,5 % als Bernsteinsäure u. 16,2% als Ameisensäure gefunden. Kocht man das Peroxyd mit W . am absteigenden Kühler, so entsteht etwas Methylalkohol. Offenbar disproportioniert sich das Peroxyd zu Lävulinsäure u. Bernsteinsäure u. Methylalkohol (primär vielleicht als Bernsteinsäuremonomethylester); der Methylalkohol wird im wesentlichen durch den Peroxydsauerstoff zu Ameisensäure oxydiert. Außerdem tritt mit W . — besonders bei Ggw. von Säure — Hydrolyse zu Lävulinsäure u. H„0„ ein;
letzteres verwandelt erstere, wie eigens festgestellt wurde, in Bornsteinsäure, Form
aldehyd, Ameisensäure, Essigsäure, Kohlensäure u. Oxalsäure. — Platin u. Wasserstoff in alkal. Lsg. reagierten auffallenderweise auch erst in der Wärme; es entstand Lävulin
säure, Bernsteinsäure u. Acetaldehyd. (Ber. Dtsch. ehem. Ges. 64. 804— 09. 8/4. 1931.
Erlangen, Univ.) Be r g m a n n.
Rudolf Pummerer, Georg Ebermayer und Karl Gerlaeh, Über den Ozonabbau des Kautschuks. X I I I . Mitt. über Kautschuk. (X II . vgl. vorst. Ref.) Der ausschließ
liche Nachweis von Lävulinaldehyd u. Lävulinsäure beim Ozonabbau von Kautschuk hat Ha r r ie s zur Annahme cycl. Struktur veranlaßt, weil bei Annahme offener Ketten noch andere Prodd. hätten entstehen müssen, u. zwar aus den „Endgliedern“ . Aceton, Methylglyoxal u. Essigsäure wurden nicht gefunden, Formaldehyd u. Ameisensäure, die Ha r r ie s beobachtet hat, sind nicht spezif. Da aber die Ha r r ie ssehen Ausbeuten nicht besonders gut sind ü. nur 56,97% des Kohlenstoffskeletts erfassen, haben Vff. die Frage neuerdings aufgerollt, u. die Methodik insofern verbessert, als langes Kochen des Ozonids mit W ., weil zu Sekundärumwandlungen Anlaß gebend, vermieden u. das Ozonid entweder durch kurzes Zuleiten von W.-Dampf oder reduktiv (katalyt. oder mit nascierendem Wasserstoff) zers. wurde. Nach Ausweis von Tabellen (vgl. das Original) konnten 9 5 % des Kohlenstoffskeletts erfaßt werden, wobei niemals nach dem Kp., sondern stets auch durch Titration u. Fällungsrkk. auf das Vorhegen einer Substanz geschlossen wurde. Neu gefunden wurden neben Abkömmlingen der Lävulinreihe, deren Ausbeute an 9 0 % horanreicht (Lävulinaldehyd, Lävulinsäure u. deren Peroxyd, vgl. vorst. Ref.), Essigsäure (mindestens 2 % ), Spuren Aceton (aus einer Verunreinigung stammend, da nicht alle Fraktionen eines Solkautschuks u. kein Gelkautschuk Aceton lieferton), Kohlensäure u. Ameisensäure zu je . 1— 2 % , Bernsteinsäure zu 0,5— 8 % (wohl aus Lävulinsäureperoxyd gebildet, vgl. vorst. Ref.), endlich eine durch Trocken
hefe vergärbare Substanz, die vielleicht Brenztraubensäure ist. Essigsäure tritt bei der Spaltung nach Ha r r ie s mit kochendem W . zu 5— 1 6 % aus, aber wohl durch Oxy
dation von Lävulinsäure. Nach der neuen Methodik entsteht in der Tat mehr Lävulin- säuro u. weniger Essigsäure. Möglicherweise zerfällt ein aus dem Endgüed C(CH3)' C H = C H 2 gebildetes Metliylglyoxalperoxyd in Essigsäure u. Ameisensäure; jedoch konnten stöchiometr. Verhältnisse zwischen den Mengen beider Säuren nicht auf- gofunden werden. Das Wasserdampfdestillat des hydrolysierten Ozonids riecht deut
lich nach Methylglyoxal, ohne dessen Isolierung zu ermöglichen. Vff. weisen darauf hin, daß dio bisherigen Befunde sich noch keinen bestimmten „Endgliedern“ zuordnen lassen, aber auch die Behauptung unbegründet erscheinen lassen, daß Endglieder nicht vorhanden sind. — Bzgl. Einzelheiten der ausführlich beschriebenen Aufarbeitungs
methodik muß auf das Original verwiesen werden. (Ber. Dtsch. ehem. Ges. 64. 809— 25.
-8/4. 1931. Erlangen, Univ.) Be r g m a n n..
Rudolf Pummerer und Hermann Stärk, Über das Verhalten des Kautschuks gegen Chlorjod mul gegen JDirhodan. X I V . Mitt. über Kautschuk. (X III. vgl. vorst. Ref.) Nachdem P u m m e re r, R e b m a n n u. R e i n d e l (C. 1 9 2 9 . II. 579) gezeigt haben, daß ein großer Üborschuß (200% der Theorie) an Chlorjod notwendig ist, um beide
Doppel-CH3-C — CH2.C H s.COOII peroxyd der Lävulinsäure vorhegt (Formel nebensteh.).
Ketogruppen können nämlich nicht nachgewicsen werden. Synthet. Verss. führten nicht zum Ziel, hin
gegen orgibt sich dio Richtigkeit der Formel aus den Reduktionsverss. mit Aluminiumamalgam. In schwach alkal. Lsg. führt dieses in mehr als 9 0 % Ausbeute zu
1 9 3 1 . I. Hxn. K a u t s c h u k ; G u t t a p e r c h a ; B a l a t a . 3183 bindungen in konjugierten Systemen, z. B. bei Isopren, zu erfassen, wurde zur Beant
wortung der Frage, ob im Kautscliuk endständig ein Paar konjugierter Doppelbindungen vorhanden ist, die Einw. von Chlorjod (PuMMERER u. Ma n n, C. 1929. II. 2835) auf Kautschuk neuerdings untersucht. Man erhält einwandfreie Resultate nur bei Ver
wendung von 110— 120% ¿er Theorie an Chlorjod; ebenso wie bei Guttapercha, tritt sonst Substitution ein. Unter Standardbedingungen zeigten 6 Fraktionen von Sol- kautsehuk aus Crepe ebenso wie Gelkautschuk denselben Titer von ziomlicli genau 1 00% (bei Gelkautschuk 99,1, 99,3, 9 9 ,1 % ); beide werden also etwa gleich schwer substituiert. Chlor jod wird in CC14, Kautschuk in Chlf. verwendet. Der für den Nach
weis eines konjugierten Systems im Kautschuk nötige Überschuß von 100% Chlorjod wird von dem Material nicht vertragen, ist also unmöglich. Hentriakonten u. Cyclo- hexen vertragen einen Überschuß von Chlorjod glatt, Limonen (u. Trimethylätliylen) nur einon solchen von 2 0 % , während mit 5 0 % 104% der Theorie verbraucht wurden.
Überraschend ist danach die Widerstandsfähigkeit der Carotinoide gegen große Über
schüsse von Chlorjod, offenbar weil sich schon bei der Addition die Kette stark mit Halogen belädt. So ist auch Vinylbromid sehr träge gegen Chlorjod, u. nimmt bei Anwendung von 1 80% Chlorjod erst in 50 Stdn. die berechnete Menge auf. Asymm.
Dichloräthylen reagierte überhaupt nicht. — Auch mittels Rhodan haben Vff. geprüft, ob besonders reaktionsfähige Doppelbindungen im Kautschuk vorhanden sind. Doch bietet, abgesehen davon, daß auch Isopren nur ein Dirhodanid gibt (BRUSON u. Ca l- v e r t, C. 1928. II. 436), Rhodan von Chlorjod schon deswegen keine Vorteile, weil es die Ausscheidung von Gallerten bedingt, u. weil schon nach einem kurzen Zeitintervall das überschüssige Rhodan sieh zers. Immerhin konnte unter geeigneten Bedingungen die Aufnahme von 1 Mol. Dirhodan pro C6H8 (96— 100% der Theorie) festgestellt werden.
Die Konstanz der Werte wird bei 0° erroicht u. dauert nur 10— 25 Min. Das Rhodan- prod. kann nicht immer rein gefaßt werden; die Abtrennung von polymerem Rhodan kann durch Extraktion mit w. Aceton erfolgen. (Ber. Dtsch. ehem. Ges. 64. 825— 30.
8/4. 1931. Erlangen, Univ.) Be r g m a n n.
P. Scholz, Beiträge zur Latexchemie. I. Oberflächenspaimungsmessungen an frischem Latex und ihre Beziehung zu den Nicht-Crepe-BestaiOdteilen. Vf. untersucht die Oberflächenspannung verschiedener Latiees ausgewählter Bäume nach der Torsions
methode. Die Ergebnisse weisen auf eine direkte Proportionalität zwischen der Ober
flächenspannungsdepression u. der Menge der Nicht-Crepe-Bestandteile hin, ein weiterer Beweis dafür, daß die bei der Koagulation im Serum verbleibenden oberfläclienakt.
Stoffe zu den Nicht-Crepe-Bestandteilen gehören. (Kautschuk 7. 42. März 1931.) Fr o m. N. H. van Harpen, Die Wasserstoffionenkonzentration von Hevea Latex. Aus-, führliche elementare Darst. der Best. von [H '] mit H-Elektrode. Chinhydronverf.
Verschiedene Titrationskurven, so auch von N H 3-Latex mit 0,5-n. H 2S 0 4. Verfolgung des Einflusses der Säuerung, Verdampfung, des Zusatzes von Koagulanten auf die [H ‘], Entzug von H-Ionen aus der Dispersion durch Adsorption. Abwendung des Verf.
auf den Zentrifugiervorgang, auf Formalinlatex, auf die Koagulation mit Milchsäure, bzw. mit Na-Biformiat, u. auf die alkalimetr. Titration des Latex. Zahlreiche Einzel
heiten, Zeichnungen, Kurven, tabellar. Übersichten im Original. (Arch. Rubbercultuur Nederl.-Indie 15. 1— 67. [68— 102.] Jan. 1931.) Gr o s z f e l d.
— , Über die Untersuchung von Faktis. Gesamtanalyse von Faktis unter Berück
sichtigung der Qualitätsbeurteilung. (Kautschuk 7. 48— 54. llärz 1931.) Fr o m a n d i. Goodyear Tire & Rubber Co., Ohio, übert. von: Albert Joseph Gracia, Akron, Koagulierm von Kautschukmilch. Man setzt eine zur Koagulation ausreichende Menge.
eines Amins der nebenst. Formel zu Kautschukmilch. R bedeutet Hj eine aliphat. oder aromat. KW-stoffgruppc, Ri u. R 2 eine
KW-stoff-SruPP° °dor H ; z. B. Diäthyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Dipropyl-, Tri-i M i,, propyl-, n-Butyl-, n-Amyl-, Isoamyl-, Diisoamyl-, Allyl- u. Benzyl
amin. Die monosubstituierten Amine, ferner die Derivv. der höheren KW-stoffe sind die besser wirkenden Mittel. Man verwendet z. B. 5 ccm des Amins auf 50 ccm 33% ig. Kautschukmilch. Auswaschen des frischen Koagulats ist nicht notwendig, da das verbleibende Amin als Beschleuniger oder Alterungsschutz wirkt.
Es gelingt hierdurch, Kautschukmilch, die mit durch Säure zersetzhehen Stoffen wie Carbonaten versetzt ist, zu koagulieren. (E. P. 342485 vom 2/1. 1930, ausg. 26/2.
1931. A . Prior. 8/4. 1929.) Pa n k o w.
204*
3 1 8 4 Hx„. K a u t s c h u k ; G u t t a p e r c h a ; B a l a t a . 1 9 3 1 . I.
General Rubber Co., übert. von: Omar H. Smith, New York, Verdicken von Kautschukmilch. Heveakautschukmileh, die mit N H 3 konserviert u. nachträglich wieder von dem Konservierungsmittel befreit ist, zeigt nach Zusatz entsprechender Pufferlsgg. von pH = 8 abwärts bis etwa zum pn = 4, wo Koagulation erfolgt, allmählich stärker werdende Zunahme der Viscosität. Bei längerem Stehen erfolgt Aufrahmen zu einer reversiblen Paste, die durch erneutes Aufrahmen weiter gereinigt werden kann. Als Puffer verwendet man ein Gemisch von prim. u. sek. Na-Pliosphat. Zum Tauchen u. Überziehen hat sich das pH = 6 günstig erwiesen. Verdickung erfolgt auch oberhalb etwa pn = 14 z. B. bei Zusatz von etwas NaOH. Die Kautschukmilch kann auch mit Füllstoffen versetzt oder vulkanisiert sein. (A. P. 1 678 022 vom 25/6.
1925, ausg. 24/7. 1928.) Pa n k o w.
Metallgesellschaft Akt.-Ges., Deutschland, Herstellung geformter Gegenstände aus Kautschukmilch. Man versetzt die Kautschukmilch mit mindestens 10%> zweck
mäßig 25 u. mehr % S u. Füllkörpern wie Kork- oder Holzmehl, Kieselgur oder Casein u. gießt in eine Form. Nach kurzem Stehen wird der Überschuß abgegossen u. der an der Formwand haftende Üborzug durch w. Luft, Fächeln mit der Gasflamme oder durch Koagulationsmittel in fl. oder Dampfform verfestigt, bis er lederartiges Aus
sehen angenommen hat. Man gießt von neuem Kautschukmilch nach u. wiederholt die Behandlung, bis die Form gefüllt ist oder man füllt die Höhlung mit grobem, feuchtem Holzmehl oder anderen Fll., worauf der Kautschuküberzug vulkanisiert wird. Auf die gleiche Weise können Überzüge durch Tauchen von Formen in die Kautschuk
milch erhalten werden. Als Form verwendet man Gipsformen, die vorher mit verd.
Lsgg. von Methanol, Nekal u. a. Fll. gewaschen sind. Man erhält scharfe Reproduktionen, die nicht verzogen sind. Das Verf. dient zur Herst. von Köpfen, Puppen, Figuren, Attrappen u. a. Der Kautschukmilch können Füll- u. Farbstoffe, Vulkanisations- u. Verdickungsmittel wie Alaun, Ca-Formiat, M nS04 u. a. zugesetzt werden. (F. P.
698 573 vom 27/6. 1930. ausg. 2/2. 1931. D. Prior. 29/6. 1929.) Pa n k o w. I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Herstellung kautschukartiger Massen. Weiterausbldg. des Hauptpatents, wonach die Diolefin-KW-Stoffe statt mit Styrol mit dessen Kern- oder Seitenkettenhomologen wie Methylstyrol oder Poly
vinylbenzolen, d. h. Verbb., in denen 2 oder mehr Vinylgruppen amBzl.-Kern sitzen, oder deren Kern- oder Seitenkettenhomologen polymerisiert werden. — 50 Teile Butadien, 15 Teile a-Methylstyrol, 6 Teile Diäthylaminoäthyloleylamidchlorhydrat u.
60 Teile W . werden emulgiert u. unter Rühron 4— 5 Tage bei etwa 60° polymerisiert.
(E. P. 342314 vom 30/8. 1929, ausg. 26/2. 1931. Zus. zu E. P. 339 255; C. 1931. I.
1373.) Pa n k o w.
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges., Frankfurt a. M., Hartkautschukartige Massen.
Man verwendet Mischungen von Natur- mit synthet. Kautschuk, insbesondere mit dem Butadien-Na-Polymerisat. — 50 Teile Kautschuk, 50 Teile des Butadienpolymerisats, 75 Teile S, 1 Teil Piperidindithiocarbamat des Piperidins, 150 Teile Bimsstein, 5 Teile Kalle werden 90 Min. bei 4 1/ 2 at vulkanisiert. Das Prod. ist gegen Wärme u. ehem.
Einflüsse sehr beständig. (F. P. 698 298 vom 2/7. 1930, ausg. 29/1. 1931. D. Prior.
5/7. 1929.) Pa n k o w.
A. W . Buschtuew, U . S. S. R ., Vulkanisieren von Kautschuk, gek. durch Ver- wendung einer Mischung von Diphenylguanidin u. Tetramethylthiuramdisulfid. (RUSS. P.
11369 vom 31/1. 1928,'ausg. 30/9. 1929.) Ri c h t e r. Goodyear Tire & Rubber Co., Akron, übert. von: Jan Teppema, Ohio, V . St. A ., Herstelltmg von Nitrophenylverbindungen der Thiazolreihe durch Einw. von 2-Mono- (I) oder 2,4-Dinitro-l-chlorbenzol (II) auf Mercaptobenzothiazolnatrium (III).
v ___ Die Verbb. haben die nebenst. Zus. — Z. B. wird
|6' __„ __ / « die 2,4-Dinitroverb. durch Einw. von II auf III in U'7, . L i 'S ^ V „ 5 V sd. A . erhalten, F. 162°. — Die
2,4-Dinitro-5'-nitro-■ verb. schm, bei 185— 187°, die 2,4-Dinitro-G'-chlor-verb. bei 165°, die 2,4-Dinitro-5'-nitro-6'-cMor2,4-Dinitro-G'-chlor-verb. bei 172° (das erforderliche 5-Nitro-6-chhr-2-fnercaptobenzothiazol ist durch Einw. von NaSH auf 2,6-Dinitro-3,5-dicMor- benzol u. Umsetzung des Prod. mit CS2 u. H 2S erhältlich), die 2-Nitroverb. (aus I u. HI) schm, bei 110— 112°. Die Prodd. können auch in 3- u. 5- sowie in 4'-Stellung sub
stituiert sein (CH3-, CI-, S 0 3H -); sie sollen als Vulkanisationsbeschleuniger, Flotations- mittel, Korrosionsschulzmiltel oder Zusätze zu Metallbeizen verwendet werden. (E. P.
342 330 vom 25/10.1929, Auszug veröff. 26/2. 1931. A . Prior. 6/2. 1929.) Al t p e t e r.
1 9 3 1 . I. H xv. Gä r u n g s g e w e r b e. 3 1 8 5
Goodyear Tire & Rubber Co., Akron, übert. von: Adolphe H. Ney, New Jersey, V. St. A ., Darstellung von Mercaptobenzothiazolen. Die nach E. P. 17 417/1914; C. 1922.
II. 265. erhältlichen Einw.-Prodd. von S2C12 auf aromat. Amine, die Arylthiazthionium-chloride der Zus. R < g > S - C l , werden mit W ., Alkali u. CS2 behandelt. Hierbei wird zunächst das CI gegen OH ausgetauscht, worauf gemäß:
^ N « . + S03Naj
^ ; s • OH + 5 NaOH + CSa RC 2 ■ C • SNa + Na,S + 3 H , 0
Bldg. der Mercaptobenzothiazole erfolgt. — Z. B. wird o-Toluidin mit S2C12 umgesetzt u. das Prod. mit k. W . einige Zeit verrührt, bis die gelbe Farbe nach Grau umgeschlagen ist. Der Nd. wird mit W . säurefrei gewaschen, dann in verd. NaOH gel. u. nach Zu
gabe von CS2 unter Zusatz von NaSH 1— 2 Stdn. verrührt. Man erwärmt dann unter Rückfluß, treibt hierauf durch Erwärmen auf 70° überschüssigen CS2 ab u. erhält durch Ansäuern das l-Methyl-3-mercapto-5-chlorbenzothiazol, Krystalle aus 80°/oig.
CH3COOH, F. 252°. — Ausgehend von Anilin erhält man l-Mercapto-5-cldorbenzo- thiazol, F. 253°, aus p-Phenetidin das l-Mercapto-5-äthoxybenzothiazol; ferner lassen sich erhalten: 4-Methoxy-l-mercaptobenzoihiazol, F. 201°, sowie die entsprechende 4-Methylverb., F. 181°, u. die 3,4-Dimethylverb. vom F . 250,5°. (A. P. 1788 585 vom
9/1. 1928, ausg. 13/1. 1931.) A l t p e t e r .
Rubber Service Laboratories Co., Akron, Ohio, übert. von: Willliam P. ter Horst, Nitro, V . St. A ., Darstellung von Mercaptothiazolderivaten. Durch Einw. von Thiophosgen (I) auf das Na-Salz des Mercaptobenzothiazols (1 M ol.: 1 Mol.), wobei I langsam unter Kühlung auf die Oberfläche geleitet wird, erhält man einen gelben Nd., Krystalle aus Chlf., F. 106— 112°. Verwendet man 2 Moll. I, so entsteht ein Dithiazyl- trithiocarbonat. — Ebenso läßt sich Perchlormethylmercaptan (CSC1.,) zur Umsetzung verwenden. — Die Prodd. sind als Vulkanisationsbescldeuniger brauchbar. Ihre Wrkg.
läßt sich steigern, wenn man sie mit organ. N-Verbb., z. B. Piperidin, Diphenylguanidin, Aldehydammoniak, Piperazin, Biguaniden, Tetramethylammoniumhydroxyd, C2H E- N H 2, (C jH ^ N H usw. umsetzt. Z. B. erhitzt man das obige Rk.-Prod. vom F. 106 bis 112° mit 1 Mol. Piperidin auf 70— 80°, wobei ein sirupartiges Prod. entsteht, das mit W . gewaschen u. im Vakuum getrocknet wird. (A. P. 1 7 9 2 096 vom 4/8. 1927,
ausg. 10/2. 1931.) Al t p e t e r.
Richard Latour, Belgien, Kautschukregeneraticni. Kaltvulkanisat wird zu sehr feinen Blättern ausgewalzt u. eine Zeitlang mit NaOH, K O H oder einem anderen ge
eigneten Verseifungsmittel unter Dampfdruck behandelt, dann mit W . ausgekocht u. auf der Waschwalze behandelt. Heißvulkanisat wird gepulvert mit einem Lösungsm.
wie ölen oder Fetten, Aceton, Ä ., N H 3, CHC13, Tetrachloräthan u. a. in einer Menge von 20— 3 0 % unter Druck 4 bis 5 Stdn. erhitzt, die erhaltene Paste zu sehr feinen Blättern gewalzt u., wie beim Kaltvulkanisat angegeben, weiter behandelt. (F. P.
651530 vom 12/9. 1927, ausg. 20/2. 1929.) Pa n k o w.
X V . Gärungsgewerbe.
W . M. Mc Cormick, Methanol-, eine neue Gefahr für Verbraucher von Extrakten und Drogen. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, dio durch die vielfache Verwendung von Methanol zur Denaturierung von A. dadurch entsteht, daß solcher A. zu Extrakten u. Genußmitteln verwendet wird (in Amerika,)). (Chemicals 35. Nr 12. 21— 22. 23/3.
1931. Baltimore.) Ju n g.
R. Reitersmann, Die Hersteilung der Eierliköre. Prakt. Angaben. (Destillateur u. Likörfabrikant 44. 199— 202. Dtsch. Destillateur-Ztg. 52. 165— 66. 26/3. 1931.) Gd.
A. Widmer, F. Braun und O. E. Halberer, Über das Verhalten der schwefligen Säure in Obst- und Traubensäften. (Vgl. C. 1931. I. 1985.) Verfolgung des Schicksals von steigenden Mengen N aH S03 (0,8— 3,2 g/1) zu Saft aus Wettinger Holzbirnen, Wiedergabe in tabellar. Übersicht. Die freie S 0 2 nimmt von einer gewissen Menge ab ungefähr proportional zu weiteren Zusätzen zu. Entsprechend der Menge sind Verluste durch Oxydation bei den höchsten Gaben am größten, die gebundene S 0 2 scheint kaum oxydiert zu werden. Der oxydierte Anteil der S 0 2 wird fast quantitativ als H 2S 0 4 wiedergefunden. Ein Teil der S 0 2 entweicht mit der Gärungs-C02. Ein Stummbrennen von Obstsäften kann nicht durch eine S 0 2-Zugabe von bestimmter Größe schlechthin, sondern nur dadurch erreicht werden, daß nach 2 Stdn. noch
3 1 8 6 HXVI. N a h r u n g s m i t t e l ; G e n u s z m i t t e l u sw . 1 9 3 1 . I.
mindestens 300 mg freie SO, im Saft vorhanden sind. (Mitt. Lebensnlittelunters.
Hygiene 22. 42—47. 1931. Wädenswil, Schweiz. Versuchsanst. für Obst-, Wein- u.
Gartenbau.) GROSZFELD.
Th. v. Feilenberg, Versuche zum Ausbau der Trinlcbrannlweinanalyse. Die Unters, von aus Kirschwässern nach Mic r o mittels Birektifikator erhaltenen Fraktionen (Darst. in Kurvenform) zeigte in den ersten 3 Fraktionen einen A.-Geh. von über 90% , der dann auf weniger als die Hälfte u. schließlich rasch bis auf kleinste Werte absinkt.
Die Fraktionierung für CH3OH war bedeutend geringer. Die höheren Alkohole er
reichen in der 3. Fraktion ihr Maximum, um dann rasch zu sinken. Der Säuregeh.
ist anfangs ziemlich stetig u. nimriit von der 4. Fraktion an ab dauernd zu. Die Ester
ist anfangs ziemlich stetig u. nimriit von der 4. Fraktion an ab dauernd zu. Die Ester