L. R o se n th a le r, Arzneibuchfragen aus dem Gebiet der galenischen Präparate- Anregungen zu Verbesserungen auf dem Gebiete der galen. Präparate. 1. Tink
turen. Bei der Darst. liefert Perkolation gehaltreichere Tinkturen, aber aus prakt.
Gesichtspunkten ist in manchen Fällen die Beibehaltung der Maceration zu emp
fehlen, z. B. bei Opiumtinkturen. Bei genügendem Umschütteln genügt eine Macerationsdauer von 3 Tagen. Das Verf. des Ph. Ital. III. (die Droge wird erst 5 Tage mit der Hälfte des Menstruums maceriert, dann wird abgepreßt und der Rückstand mit der 2. Hälfte deB Menstruums nochmals 5 Tage angesetzt) steht in der Mitte. Der Zerkleinerungsgrad der Droge ist von geringerem Einfluß auf die Güte der Tinktur als das Verf. zur Darst.; zerschnittene Drogen sind gepulverten vorzuziehen. — 2. Fluidextrakte. Es ist prakt. kaum möglich und auch unökom., die Drogen bis zum völligen Ausziehen der wirksamen Stoffe zu extrahieren. Es genügt, ein Maximum an letzteren mit einem Minimum an Lösungsra. möglichst Ökonom, auszuziehen. Die kostspielige Wiedergewinnung desselben kann niemals
1 kg Droge
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500 g Droge 300 g Droge 200 g Droge
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200 ccm Vorlauf 300 ccm Vorlauf 500 ccm Perkolat und 5 X 300 ccm und 4 X 200 ccm (III)
Perkolat (Ia —e) Perkolat ( Ila —d)
1923. II. XXIII. Ph a r m a z i e-, De s i n f e k t i o n. 701 in vollkommener Welse erfolgeD. Eine Ersparnis kann durch Reperkolation erzielt werden. Von den verschiedenen Ver ff. wird auf das der amerikan. Pbarmakopöe hingewiesen, das sich bei Verwendung von 1 kg Droge aus dem auf S. 700 stehen
den Schema ergibt.
Die Anteile I I u n i III werden jeweils mit dem vorhergehenden Vorlauf a be
feuchtet u. dann der Reihe nach mit den anderen Anteilen des VorlaufeB perkoliert.
Eine vollständige Extraktion der Droge kann so nicht stattfinden. — Fluidextrakte 1 :1 stellen übersatt. Lsgg. dar, die immer zum Absetzen neigen; es ist besser, das Verhältnis 1 : 2 zu wählen. — 3 Die Konservierung der galenischen Präparate.
Die Arzneibücher geben zwar genaue und gute Vorschriften zur Darst. wirksamer Prodd., aber wenig Anweisungen, diese vor Veränderungen der Wirksamkeit zu schützep. Antiséptica können nur in den wenigsten Fällen (Adeps bensoinatus) verwendet werden. Allgemeiner verwendbar ist die Sterilisierung, die entweder schon im Ausgangsmaterial (Stabilisieren mit A.) etnsetzt oder mit der Darst.
durchzuführen ist. De^t. W ässer, Sirupe, Extrakte sind unmittelbar nach der Darst. steril und müssen nur in sterile Gefäße gefüllt u. steril aufbewahrt werden, um haltbar zu sein. (Schweiz. Apoth.-Ztg. 61. 25—29. 18/1. Bern) D i e t z e .
Thom as Stephenson, Die neuen Arzneimittel von 1922. Zusammenfassender Bericht über die während des Jahres 1922 bekannt gewordenen Arzneimittel, über die mit Ausnahme der folgenden schon referiert worden ist: Tarbisol, Na- und K-TartTobismutat, in öliger Emulsion gegen Lues. — Luatol, 1. Form des vorigen.
— Muthanoi, radioaktives Bi-Hydroxyd. — Curalues, Bi-Hydroxyd. — Bischloröl, Suspension von Bi-Oxychlorid in C am p h erw .— Quinbi, Quiniobismuth, ölige Emulsion von Chininjodbismutat. — Natrium trioxybismutobenzoat oder Ditrioxy- bismutobenzol, gelbes, nicht tox. Mittel gegen Lues, 50’/o Bi. — Sulfarsénol, weicht von Neosalvaraan etwas ab, ist Dinatrium-3,3'-diamino-4,4'-dioxyarsenobenzöl-N- dimethylensulfonat, mit 18—20% As; 3 Teile entsprechen ca. 2 Teilen Neosalvarsan.
— Eparseno, Pomarets „132“, Aminoarsenophenol, neues Antilueticum. — Stabil- artan, Verb. von Salvarsan und Glucose. — Contramin, Diäthylammoniumdiäthyl- dithiocarbamat. — Flumerin, Na-Salz des Oxy-Mercuri/luoresceins, CllH10O,Na,Hg.
6-mal weniger giftig als HgCl, usw. — Butyn, p-Aminobenzoyldibutylaminopropanol- tulfat, [NH,• C6H4• CO0(CH,'i3• N(C,He)3js • H,SO«, Lokalanästheticum, Ersatz für Co
cain. — Slibamin, Na-Salz der 4-Aminophenylstibinsäure, analog dem Arsamin. — Urea-Stibamin, Carbamidsalz der p-Aminophenylstibinsäure, CO(NH,)H,N*C<H1- SbO(OH),. hellbraunes Pulver, 1. in W. — Ällonal, Verb. von Allylisopropylbarbüur- säure und Amidopyrin. — H m yphon, Tabletten mit 0,005 g Diacetylmorphindiällyl- barbiturat und 0,5 g Trichlortertiärbutylalkohöl oder Chlorbutol. — Sonéryl, Butyl- äthylbarbitursäure, soll 3 -mal so stark wirken wie Verona!, aber auch 3 -mal so giftig sein. — Isopropyläthylbarbitursäure, weißes Pulver, 1. in h. W. — Aoantin, Petrohol, Bezeichnungen für Isopropylalkohol. — Tryparsamid, Na-Salz der N-Phe- nylglycinamid-p-arsonsäure, 1. in W., gegen Schlafkrankheit u. andere Trypanosom
infektionen. — Äthoxymethylsalicylat, CeH1OH-COO-CH,0-C,H„ Ersatz für Aspirin, 5-mal leichter 1. in W ., soll den Magen nicht reizen. (Pharmaceutical Journ. 110.
82—88. 3/2.) D i e t z e .
A. H e rrm a n n , Über Santoperonin. Vf. fand in Santoperonin, früher Santo- vtronin (Orbiswerke A.-G., Braunschweig), 37% CuO (vgl. B o d i n u s , Pharm. Ztg.
66. 632; C. 1921. IV. 680); das gesamte Cu war in 3%ig- HCl in der Kälte quan
titativ abspaltbar. (Chem.-Ztg. 46. 1031. 30/11. 1922. Breslau.) J u n g . H esse, Über Santoperonin. (VgL H e r r m a n n , Chem.-Ztg. 46. 1081; vorst Bef.) CuO ist ein bekanntes Bandwurmmittel; Cupronattabletten enthalten 0,0094 an Eiweiß gebundenes Cu. (Chem.-Ztg. 46. 1126. 14/12. 1922. Nürnberg.) J u n g .
702 XXIII. Ph a r m a z i e; De s i n f e k t i o n. 1923. II.
A. M arx , Über Santoperonin. Antwoit an H e r r m a n n (Chem.-Ztg. 46. 1081;
vorvorst. Ref.; vgl. auch M a r x , Chem.-Ztg. 46. 993; C. 1923. I. 554. Pharm. Ztg.
68. 7; C. 1923. II. 548). Die Angaben von B o d i n o s über die Zus. des Santo- peronins sind falsch (vgl. Pharm. Ztg. 66. 685; C. 1921. IV. 888). Santoperonin ist ein Naphthalinphenolat mit Lactoncharakter und geht mit Metallen in Verbb. ein;
das als Brücke benutzte Radikal ist organ. Natur. Vf. erörtert die Giftigkeit und W rkg. der Cu-Sähe. (Chem.-Ztg. 47. 81—82. 25/1.) J u n g .
Bodinus, Über Santoperonin. (Vgl. vorst. Reff.) Vf. berichtigt die Angabe von H e r r m a n n , der die' vermicide Wrkg. der Cu-Salze anzweifelt; CuO ist aber u. a.
in den llAGERschen Pillen tatsScblieh schon früher öfters als Bandwurmmittel an
gewendet worden. — Gegen die Unterstellung von M a r x einer falschen Analyse legt Vf. Verwahrung ein. (Phaim. Ztg. 6 8 . 68. 24/1. Bielefeld, Öff. Chem. Lab.) D i e t z e . W. G. R u p p e l, Lyophile und lyophobe Eiweißkörper als Antigen und A n ti
körper. Kurzer Auszug einer mit O r n s t e i n , C a r l und L a s c h (Ztscbr. f. Ilyg. u.
Infekt.-Krankh. 97. 188; C. 1923 II. 431) veröffentlichten Arbeit. (Dtsch. med.
Wchschr. 49. 40—43. 12/1. Berlin, Elektroosmose GesellBcb.) F r a n k . M. A. R a k u s in , Eirini-ä'EyHnys. E in in Vergessenheit geratener Vorgänger Pasteurs. E i r i n i - d ’E y e i n y s (1721) behandelt in seiner Dissertation über den Asphaltzcment (vgl. SPORNY, „Der Asphalt und die Bitumina“ , St. Petersburg, 1878) die desinfizierende Wrkg. des Asphaltdampfes und vertritt die Theorie, der Entstehung von Krankheiten durch „unsichtbare Infusorien“. (Chem.-Ztg. 46. 1069.
28,11. 1922.) J u n g .
E dm und 0. von L ippm ann, Eirini-d’Eyrinys. (Vgl. R a k u s i n , vorst. Ref.).
Die Ansicht, daß ansteckende Krankheiten durch unsichtbar kleine Lebewesen ent
stehen, bringt schon der röm. Schriftsteller V a r r o (116—27 v. Chr.) vor. Die Er
kenntnis, daß Bitumen, Asphalt, Teer usw. heilende und desinfizierende Kiäfte be
sitzen, reicht bis tief ins Altertum zurück. Im Orient benutzte man schon im 9.
oder 10. Jahrhundert einen Zusatz von Teer, um das zu bewässernde Zuckerrohr von pflanzlichen und tier. Feinden zu befreien. (Chem.-Ztg. 47. 48. 16/1). JUNG.
F ritz K irstein, Vergleichende Prüfung einiger neuerer Verführen zur Desinfektion tuberkulösen Auswurfs. II. Versuche mit der Chlorkalk-Staßfurter-Salz-Methode und mit Chloramin-Heyden. (Vgl. Seite 283.) Das Chlorkalk-Staßfurter-Salz-Verf. von S im o n u. W o l f f (Dtsch. med. Wchschr. 48. 259; C. 1922. II. 972) ist wegen der Unzu
verlässigkeit der Wrkg. u. seiner Umständlichkeit für die Praxis nicht zu empfehlen.
Eine 5°/o’g- Lsg. von A lk a ly s o l tötet, in doppelter Menge tuberkulösem Sputum zu
gesetzt, bei 4std. Einw. die darin enthaltenen Tuberkelbacillen ab, eine 5°/0ig- Lag.
von P a r m e to l in 6 Stdn. nicht. P h o b r o l mit einem bestimmten Alkaligehalt sterilisiert in 5%ig. Lsg. nach 6 Stdn. sicher tuberkulöses Sputum, ebenso verhält sich C h lo r a m in - H e y d e n . 5%oig- H g C ls-L sg . tötet sicher erst nach 6 Stdn.
ab, ihr sind jedoch obige Alkalysol- und Chloraminlsgg. vorzuziehen, weil sie zu
verlässiger, billiger und weniger giftig sind. (Dtsch. med. Wchschr. 49. 54—55. 12/1.
Hannover, Staatl. Medizinaluntersuchungsamt) F r a n k . H . Leo, Untersuchungen über Munddesinfektion. Bericht über gemeinsam mit C a s t n e r , G a r w e g und K a l e t s c h angestelltcn Verss. über die Wrkg. von Mund
spülungen mit in W. 1. und uni., desinfizierend wirkenden Subs'anzen. Es ergab sich, daß bei den in W. 1. Mitteln die baktericide Wrkg. der Mundspülung mit dem Verschwinden des Mittels aus dem Speichel ihr Ende erreicht Die baktericide Wirksamkeit und die chem. Nachweisbarkeit der wirksamen Desinfektionsmittel im .Speichel verlaufen im großen und ganzen parallel. Uni. Desinfektionsmittel, z. B. Jodoformersatzpräparate, haften mehrere Stdn. lang an, bezw. zwischen den Zähnen und können dort in dem beschränkten Gebiet antisept Wrkg. entfalten.
1923. Tl. X X m . P h a r m a z i e ; D e s i n f e k t i o n . 703 (Dtscb. med. Wehschr. 49. 3 9 -4 0 . 12/1. 1923. [30/10.* 1922.] Bonn, Univ., Pharma-
k o l. I n s t.) F r a n k .
E. 0. B a sie r, Mianin. Vf. weist auf das Natriumsah des p-Toluolsulfomono- chloramids „Mianin“ (Saccharinfabrik A .G ., vorm. F a u le e r q , L is t und Co., Magdeburg-Südost) als Desinfektionsmittel hin. (Chem.-Ztg. 46 1103—4. 7/12. 1922.
Buchhol s.) Jü N G .
P. B ohrisch, Zur Bestimmung des freien Phosphors in konzentrierten Phosphor
ölen. Folgendes Verf. von H. E n k e l wird empfohlen: Ca. 1 g P-Öl wird (genau gewogen) in 10 ccm A. 20 ccm Ä. gel.; mit 1 Tropfen Phenolphthalein u. 12 ccm 7 ,,-n. J-Lig. versetzt; nach 3—5 Min. langem Schütteln wird der J-Überechuß unter kräftigem Schütteln mit 7io'n- Thiosulfatlsg. entfernt. Nach Entfärbung wird
'/u n- Lauge titriert, bis die Rotfärbung nach Zusatz von 2 Tropfen Lauge nicht weiter zunimmt. — Nun wird abermals ca. 1 g P-Öl (genau gewogen) in 10 ccm A. -f- 20 ccm Ä. gel., mit 30 ccm dest. W. u. 1 Tropfen Phenolphthalein versetzt.
Diese Mischung, mit 7io'n- Lnuge titriert, ergibt die im P-Öl vorhandene phos- pkorige Säure. Der Unterschied in der Acidität für P-Öl vor und nach der Be
handlung mit J gibt den Gehalt an freiem P an. 0,01 g P entsprechen 9,6 ccm Vio'U. J-Lsg. und 16,12 ccm 7ii>'n - Lauge. Die Acidität des zur Darst. deä P-Öles verwendeten Mandelöles muß vorher auf gleiche Weise ermittelt werden. — Bei einer von O. F r e y vorgesehlagenen Modifikation stehen einigen Vorteilen ebenso große Nachteile entgegen. (Pharm. Zentralhalle 64. 43—46. 25/1. 55—57. 1/2.
Dresden.) D i e t z e .
Caesar & L oretz (nach Untersuchungen von Georg From m e), Mitteilungen aus dem Laboratorium. Gortex Chinae. Zur Ersparnis an teuerem Material wird fol
gendes Verf. zur Best. des Chiningehaltes gegeben: 4 g feines oder grobes Rinden
pulver werden mit einem Gemisch aus 38 g W. und 2 g HCl in einer Arzneiflasche oder einem Erlenmeyerkolben (100 ccm) in W. eingestellt, dieses zum Kochen erhitzt und 10 Minuten im Kochen erhalten. Darauf werden von dem sd. h. AuBzuge 25 g =• 2,5 g Rinde durch Wattebausch abfiltriert u. nach dem Erkalten mit 20 g CHCJ3, 38 g Ä. und 5 g NaOH (15%) kräftig einige Minuten geschüttelt. Falls sich das Gemisch nicht glatt trennt, werden 2 g A. zugesetzt u. nochmals ge
linde durchgeschüttelt. Im Falle sofortiger Trennung in 2 Schichten sind an Stelle des A. 2 g Ä zuzusetzen; man schüttelt gelinde u. hebt mittels Pipette die untere wss. Schiebt möglichst vollständig ab. Die blanke Chlf.-Ä -Lsg- gießt man durch ein Wattebäuschchen in einen gewogenen Erlenmeyer (100 ccm) ab u. dest. nach Fest
stellung des Gewichtes (je 24 g =■ 1 g Rinde) das Chlf-Ä.-Gemisch ab, erhitzt den Rückstand mit 2 g A., kocht diesen bei gelinder Wärme weg, löst den Rück
stand b. in 15 g A., versetzt mit W. bis zur beginnenden Trübung, mit 3 Tropfen Methylrotlsg. u. neutralisiert mit 7io"n- HCl. Alsdann setzt man W. bis zum Ge
samtgewicht von 50 g zu u. titriert mit 7io'n- HCl zum Farbumschlage. J e 1 ccm Vio-o- Säure bindet 0,0309 g Chinaalkaloide.
G r a v im e tr is c h . Zur Best. der Alkaloide auf gravimetr. Wege wird der Chlf.-Ä.-Auszug (nach obigem Beispiel 52,8 g = 2,2 g Rinde) nacheinander mit 15—10—10 ccm (oder g) 1 :100 verd. HCl auageschüttelt. Zeigt ein Pröbchen der 3. Ausschüttelung mit M e y e r s Reagens noch Trübung, so muß nochmals mit 10 ccm (oder g) 1:100 verd. HCl ausgeschtittelt werden. Nun werden die vereinigten, filtrierten, sauren Ansschüttelungen erst mit 15 ccm CHCla geschüttelt, dann mit NH, eben übersatt, u. abermals geschüttelt; nach dem Absetzen filtriert man das Chlf. in einen genau gewogenen Erlenmeyer (100 ccm), behandelt die wss. Fl. in gleicher Weise nacheinander mit 10—10 ccm Chlf., dest. die vereinigten, filtrierten Auszüge ab, trocknet den Rückstand bei 70—80° und wägt nach Stehen im Eisiccator. (Süddtsch. Apoth.-Ztg. 63. 20—21. 26/1. Halle a. S.) D i e t z e .
XXIV. P h o t o g r a p h i e . 1923. II . M artin H ahn, Freibarg i. Br., Aufbewahrungsgefäß fü r in ■ Lösungen leicht zersetzliche Substanzen, in dem das Lösungsm. und die aufzulösende Substanz in zwei voneinander getrennten Abteilungen auf bewahrt werden, dad. gek., daß diese beiden Abteilungen voneinander getrennt werden durch einen Pfropfen aus leicht' schmelzbarem Material (z. B. Mischungen von Paraffin und Harzen), der sich in einer die beiden Abteilungen miteinander verbindenden Capillare befindet. — Zur Herst. der Lsg. wird die Ampulle und die untere Capillare bis zum Beginn der oberen Ampulle in h. W. eingetaucht, wodurch der Pfropfen gel. und nach oben geschleudert wird. Die Fl. fließt nunmehr durch die freie Capillare bei Erkalten des unteren Gefäßes allmählich ab und bringt die Substanz in Lsg. Zum Gebrauch wird die untere Capillare von der unteren Ampulle abgesprengt, und die Lsg. steht nunmehr, gegebenenfalls in sterilisiertem Zustand, zur Verfügung. Zeichnung.
(D. E. P. 366385 Kl. 30k vom 28/3. 1922, ausg. 4/1. 1923.) S c h a b f . LedogaSoc, Anon., Mailand, Italien, Verfahren zur Darstellung von die Oesamt
bestandteile der Pankreasdrüse in fester trockener Form enthaltenden Präparaten. Die frischen oder gesalzenen Organe werden mit wasserfreien anorgan. Salzen zu
sammengemahlen. — Z B. wird zerkleinerte Pakreasdrüse mit Ca$04, trockenem NaCl, wasserfreiem Na,SO, und NH,C1 zu einer gleichmäßigen trockenen M. ver
mischt, diese bei niedriger Temp. getrocknet und vermahlen. Das CaS04 kann teilweise durch Zement, das N a,S04 durch wasserfreies MgSO, oder Na,PO,, das NH4C1 durch (NH4),S04 oder NH4N 0 8 ersetzt werden. Das Prod. zeigt eine höhere proteolyt. oder diastat. Wrkg. als die gleiche Gewichtsmenge des durch Imprägnie
rung von Sagemehl mit Prankreassaft erhaltenen trockenen Prod. (E. P. 188660 vom 7/11. 1922, Auszug veröff. 10/1. 1923. Prior. 12/11. 1921.) S c h o t t l ä n ü E R .
XXIV. Photographie.
Guido G rober und F ra n z B6nesi, Wien, Photographische Platte oder Film.
Zwecks Herst. naturfarbiger Bilder wird der Träger mit als Raster dienenden lichtbrechenden Mitteln, z. B. Glas-, Krystallpulver o. dgl. versehen, die selbst den Träger für die lichtempfindliche Schicht bilden können, oder es wird die licht
brechende Wrkg. durch einseitige Mattierung der Platte erzielt. Es ergibt sich eine lückenlose und deutliche Falbenwiedergabe bei sehr kurzer Belichtungsdauer, sodaß das Verf. für Kinematogr. Aufnahmen und Wiedergaben geeignet ist. (Oe. P.
9 0 410 vom 16/6. 1921, ausg. 27/12. 1922.) K ü h l i n g . A lfred W ühler, Hamburg, Verfahren zur Herstellung von Farbenphotographien a u f Papier oder einer anderen Unterlage von den beim indirekten Verf. der Far- beuphotographie benötigten Teilnegativen, wobei diese nacheinander auf ein und dieselbe Unterlage kopiert werden, 1. dad. gek., daß das rote und das gelbe Teil
bild durch 2 getrennt durchgeführte Pigmentdruckverf. und das blaue Teilbild mittels des Eisenblaudruckverf. erzeugt werden. — 2. dad. gek., daß das rote Pigmentbild in einer Lsg. von citronensaurem Eisenoxyd-Ammoniak u. Fe(CN)aE, gebadet, getrocknet, sowie unter dem Teilnegativ für Blau kopiert und auf diesem aus Rot und Blau bestehenden Bild das gelbe Teilbild durch das Ozotypieverf.
erzeugt wird. — Das Kopieren kann bei Tageslicht vorgenommen werden und der Fortschritt des Kopierens dabei teilweise sogar beobachtet werden. (D. R . P. 367928
K l. 57 b vom 17/2. 1917, ausg. 29/1. 1923.) K ü h l i n g .
Schluß der Redaktion: den 26. Februar 1923.