K a r l S c h a u m , iiber einige Vorgdnge un d Zustande in phoiographisehen Binde- mitteln und anderen Gelen. (Vgl. Z tschr. f. wiss. P h o to g rap h ie, P hotopliysik u.
Photochemie 23. 52; C. 1924. II. 2311.) D ie Q uellung eines photograph. Binde- mittels soli um k eh rb ar se in , w eil sonst Schichtverziehungen auftreten. Vf. unter- sucht gemcinsam m i t P h . F l o r k e diese V erhaltnisse. K ontinuierliche V erziehungen treten bei 9 : 12 P la tte n bis zu 0,02° / 0 auf. L okale Y erziehungen konnen diese uberlagern. E rstere lassen sich durch E inkopieren eines MeBrasters unschadlich machen, w as bei letztereą. schw er m oglich ist. D urch E rbitzen der P la tte n ( 8 Stdn.
80°) vor der Exposition u. nachlierige B ehandlung m it Chrom alaun laBt sich die Form veranderung w eitgehend yerm eiden, doch treten dadurch haufig Empfindlich- keitsverringerung u. S ehleierbildung auf. — D ie U rsache lokaler V erzerrung ist meist m angelhafie A dhasion bei d er E n tąuellung. D ie K ohasion nim m t bei der A ustrocknung schnell zu u. es entstehen Schrum pfungsspannungen, die die U rsache der kontinuierlichcn V erziehungen sind. — H ydrosoltropfen geben beim E introcknen auf glatter O bcrflacbe cliarakterist. Faltungs- u. Eissfiguren. D ie Sehrum pfung der Gelatiue beim T rocknen v eru rsach t eine ra u h e O berflache, die eine diffuse SuBere Reflexion bei d e r E xposition bew irken kann. — D urch partielle Q uellung (Aufbringen eines W .-Tropfens) entstehen m erkw urdige E eliefs. E ingebettete Fremdstoffe erleiden eine V erlagerung, auch Z onenbildung ahnlich den L iesegang- schen Ringen tritt auf. — D oppclbrechung konnte Vf. an eingetroekneten T ropfen zahlreicher Gele, besonders in d er U m gebung eingelagerter F rem dkorper feststellen.
(Kolloid-Ztschr. 36. 199—203. E rg.-B d. GieBen, Physik.-chem . Inst.) La s c h.
630 HXXIV. Ph o t o g r a p h i e. 1925. II.
L iip p o -C ra m e r , Z u r Geschiclite u nd Theorie des lałcnten Bildes. II. Mittci- lung. (I. ygl. Z tsehr. f. wiss. P h o to g ra p h ie , P h o to p h y sik u. Photochem ie 23. 91;
C. 1925. I. 1836.) Vf. u n tersch eid et zw ei A rten yon adsorbiertem Ag im laten ten B ild : solehes, das mit O sydationsm itteln gelost w erden k a n n , u. solches, das unl. im In n e rn des K o rn s sitzt. F iir die E ntw ick elb ark eit ist das freie nicht okkludierte oder adsorbierte A g entscheidend. D er unl. T e il k an n fiir die Heryor- ru fu n g n u tz b a r gem acht w erden durch sogenannte K eimbloBlegung, die sich beson- ders g u t bew erkstelligen laBt d u rch B aden der P la tte in Lsgg. yon K J, KCN, KSCN oder Na.jS.jO3. Im 1. A nteil kon n en durch desensibilisierende Farbstoffe bei Ggw.
yon K B r die K eim e aus der W irk u n g ssp h are der A dsorption y erd ran g t werden.
(,,K eim isolierung“ .) E ine w eitere E ig en sch a ft der K eim e ist ih re F ah ig k eit, durch A lkali ak tiy ie rt zu -werden; in diesem Z ustande sind sie fu r O xydationsm ittel yicl leich ter a n g re ifb a r. E s w ird gezeigt, daB diese „K eim aktivierung“ eine Uberfiih- ru n g des A g in einen hoh eren D isp ersitatsg rad , eine P eptisation, ist. Die Ent- stch u n g von latentcm Schleier a u f P latten , die m it N H , g ereift u. dann m it Siiure b eh an d elt w urden, laBt sich dam it zw anglos erklśiren. (Ztsehr. f. w iss. Photographie, P h o to p h y sik u. P hotochem ie 23. 122—31.) Ke l l e r m a s n.
L iip p o -C ra m e r , Uber den latenten Schleier. Schleierbildung ist allen Platten eigen, die beeinfluBten A g B r-K o m er unterseheiden sich m ikroskop, n ich t yon den anderen. D ie ohne L ichtw rkg. entw ickelbaren K o m e r ' 'Sittstehen durch tlher- sclireitung der R eifungsschw elle. Schleierentfernende R eagentien setzen m eist auch die Em pfindlichkeit in hohem MaBe lierab. D ie U nterss. des Vf. u b er Keimisolie- ru n g (ygl. yorst. Ref.) finden h ier A nw endung, indem sich die Schleierkeim e durch B eh an d lu n g der P la tte m it p-Pheuylendiam in aus der W irkungssphiire der Ad
sorption yerdriingen u. d urch die gleichzeitig anw esende S aure zerstoren lassen.
D iese W ied e rh erstellu n g y ersch leierter P la tte n liiBt sich jed o ch n ich t allgemein anw enden. — L aten te E in d riick e, die n ich t durch stralilende E n erg ie yerursacht sind, w erden u n ter dem N am en sek u n d arer Schleier zusammengefaBt. Vf. wendet sich gegen die von m ehreren A utoren y ertreten e T h e o rie , sek u n d arer Schleier w erde durch L um inescenzerscheinungen g eb ild et, er b rin g t seine B. in Yerb. mit e in er P ep tisatio n d er R eifungskeim e (K eim aktiyierung). D ie Y erhinderung der S chleierbildung durch D esensibilisatoren zeigt dereń oxydativen C harakter. — Das A uftreten yon Schleier an den G uBriindern ein er P la tte w ird dam it erkliirt, daB beim E introcknen das der S chleierbildung entgegenw irkende B r-Salz aus dem zu
erst trocknenden R ande in die P lattenm itte diffundiert. (Ztsehr. f. w iss. Photo g raphie, P hotophysik u. Photochem ic 23. 184—99.) Ke l l e r m aNN.
L iip p o -C ra m e r, Z u r K enntnis des Beifungsprozesses. I I I . M itteilung. (II. ygl.
Z tsehr. f. wiss. P h o to g rap h ie, P h o to p h y sik u. P hotochem ie 23. 111; C. 1925. I.
1835.) Farbstoffe ttben eine Schutzw rkg. a u f kolloidales A g B r a u s, besonders g egenuber der reifenden W rk g . des N II3 in ein er L ippm annem ulsion. Erklaren laBt sich die E rsch ein u n g d u rch K eim vergiftung, die eine R ekrystallisation des durch N H S gelosten A g B r yerh in d ert. B ei der H erstellung ein er Em ulsion ist die R eihenfolge der Zugabe der K om ponenten n ich t gleichgiiltig. GieBt m an Brom- salzgelatine in A g-Salzgelatine, so w ird betrachtlieh g eringere E m pfindlichkeit er- zielt ais bei um gekehrtem V erfahren. D ie K orngroBen sin d in beiden Fallen gleicli. Z u r E rk la ru n g w erden in n erg ran u lare R eifungsyorgange lierangezogcn.
(Ztsehr. f. wiss. P hotographie, P hotophysik u. Photochem ie 23. 137—44.) Ke l i..
H a n s A re n s , Z u r D euiung der photographischen Umkehrungserscheinitngen. Es w erden 4 A rten yon U m kehrung u n tersu ch t. 1. D ie Solarisation. 2. D er Villard- Effekt, d. i. die U m kehrung des laten ten R ontgenbildes durch Tageslicht. 3. Der H erschel-Effekt, d. i. die U m kehrung des latenten T ageslichtbildes durch U ltrarot.
4. D ie D esensibilisation. 1. Vf. w iderlegt die Luppo-C ram ersche Solarisationstheorie
1925. II. H r j t iy Ph o t o g r a p i i i e. 631 u. kommt selbstiindig a u f anderem W eg e zu dem selben B esu ltat w ic S cu E F F E R S (Ztschr, f. P hysik 2 0 . 109; C . 1 9 2 4 . I. 1475). E r zeigt durch B chandeln der Platten mit K 2Cr20 ; u. an d crerscits m it K B r, daB die A g-M enge an der Oberfliiche des Korns auch w iłhrend der Solarisation zunim m t. D urch „physikal. E n tw ick eln “ chem. anentw ickelter P latten zeigt er, daB eine V erm ehrung des A g m it einer Ver- minderung der E n tw ick elb ark eit g e p a a rt sein kann, daB fiir dic E ntw ickelbarkeit also auch die S tru k tu r des A g eine Bolle spielt. E r nim m t an, daB die Solarisation auf eine K oagulation der A g-T eilchen u. dam it V erm inderung d er entw icklungs- aktiven Oberfliiche b eru h t. E r kann diese A nnahm e durch eine E eih e von V erss.
beweisen. D er E inw and yon L O p p o - C r a m e r (Ztschr. f. P h y sik 2 9 . 387; C. 1 9 2 5 . I. 1835), daB die Solarisation bei m it Na"N02 gebadeten P la tte n ausbleibt, w ird widerlegt. D ie Solaris,'ltion^fritt auch h ic r ein, w ird n u r durch das S ichtbarw erden der direkten Sehw iirzung uberdeckt. Vf. k an n auch bei einer L ippm ann-P latte die Solarisation nachw eisen.
2. Vf. nim m t m it L O p p O - C r a m e r a n , daB durch E o n tg en strah len w eit dis- persere Keime entstehen ais durch T ageslicht. D an n kann m an sich yorstellen, daB ein T ageslichtkeim yiele R ontgenkeim e uberdecken u. so w irkungslos m achen kann. D am it kann m an die anomalo A ddition u. in Fiillen sta rk e r E ontgenyor- belichtung die A u fh cllu n g erklaren. A uch diese A nnahm e k an n Vf. d urch V erss.
mit K 2Crs0 7 stutzen. 3. V erss. m it K 2C r20 7 zeigen, daB es sich beim H erschel- Effekt um keine K oagulation handelt. Yff. findet das A u ftreten der A u fh cllu n g bedingt durch die A nw esenheit von B r-Ionen. D a er auch durch U ltrarot-B elich- tung einer S ilber-G elatineplatte u. darauffolgende „physikal. E ntw icklung“ den Effekt nicht erhiilt, nim m t V f. eine O xydation an, die durch A nw esenheit von Br- Ionen u. yon unzersetztem A gB r b e d in g t ist. Vf. ben u tzt L ich tfilter, die von 70001 an E o t u. U ltra ro t durchlassen.
4. D ie W rk g . der von L O p p o - C r a m e r entdeckten D esensibilisatoren faBt Yf.
ais eine opt. Sensibiliaation des H erschel-Effekts fiir das sichtbare G ebiet auf.
Hierfiir spricht einerseits das Zusam m enfallen des A bsorptionsspektrum s des D e- sensibilisators m it dem W irkungsbereich des Effektes, an d ererseits eine E eih e yon Analogien m it dem H erscheleffekt bei der E inw . yerschiedener A gentien a u f die 1’latte. Um die Solarisation an desensibilisierten P la tte n zu e rk la re n , g eb rau ch t Vf. eine Ilypotliese, die a u f die L uppo-C ram ersche D iffusionstheorie der Solarisation zuriickgeht. H ier erscheint die A nw endung dieser T heorie berechtigt, da hier an der Oberfliiche des K orns die V erhiiltnisse an d ers liegen ais im In n ern , w eil der Desensibilisator n u r an der Oberfliichc y o rhanden ist. G estutzt w ird diese A nnahm e dadurch, daB an P latten , bei' denen der D esensibilisator schon beim GuB zugesetzt war, die Solarisation ausbleibt. (Ztschr. f. physik. Ch. 1 1 4 . 337—86. G ottingen,
Uniy.) - L e s z y n s k i .
J . E g g e r t un d W . N o d d a c k , Z u r P riifung des Quanicn-Aquivalenłgesetzes an einigen Ilalogensilberemulsionen. VfF. bestim m en n ach friiher angegebenen M ethoden (Sitzungsber. PreuB. A kad. W iss. B erlin 1 9 2 3 . 116; C. 1 9 2 3 . I I I . 973) die A bsorption einer reinen A gCl-Em ulsion von dem selben A g- u. G elatinegehalt w ie die friiher untersuchte A gBr-Em ulsion. F u r K — 436 u. X — 405 ab so rb iert AgCl praktisch nichts, so daB der U nterschied d er G esam tabsorption der beiden Em ulsionen dem AgBr zuzuschreiben ist. D ie so erlialtenen W erte stim m en m it den friiher a n gegebenen W erten der Vff. iiberein, n ich t m it den von W e i g e r t (Ztschr. f. P h y sik 18. 232; C. 1 9 2 4 . I. 1146) angegebenen; ein neuer B ew eis fiir die B erechtigung der yon den Vff. angew andten, yon W e i g e r t angegriS enen K echenw eise zur E r- mittlung der A bsorption des A gB r. D u rch Y ergleich der absorbierten li v mit der durch T itration bestim m ten A nzahl der freigew ordenen Ag-Atom e k an n fiir }. — 365 auch fiir die AgCl-Em ulsion das E insteinsche A quivalentgesetz (Aqu.-Ges.) bestiitigt
632 H x x it. Ph o t o g r a p h i e. 1925. II.
w erden. F iir K = 436 u. A. = 405 lieg t die A bsorption in n erh alb der MeBfehler.
I lie r kann um gekehrt durch A nnabm e der G iiltigkeit des A qu.-G es. die Absorption des AgCl fiir X = 436 m it O ^ /o u. fiir X — 405 m it 1 °/0 angegeben werden. — Bei U nters. der A uskopierem ulsion von V a l e n t a ergab sich die Schwierigkeit, daB beim Fixieren ein T eil der organ. Ag-Salze red u ziert w ird. D och IsBt sich auch hier die durch B elichtung entstehende A g-M engc d u rch system at. U nters. vcr- schiedener A rten des Fixierens erm itteln. A uch h ie r l&Bt sich fiir A = 365 die G iiltigkeit des A qu.-G es. w ahrscheinlich m achen.
Bei q u an titativ er U nters. ulier die G runem pfindlichkeit ein er m it ). = 436 yorbelichteten V alen taem u k io n ergab sich fiir K — 436 u n te r A nnahm e der Giiltig- keit des A qu.-G es. eine aktive Absorption von 0,18°/0. Z u r D eu tu n g yerlassen Vff.
die iibliche T heorie der Sensiliilisation durch A g-K cim e. Sie nehm en eine durch A dsorption des A g an A gB r entstehende D eform ation der Elektronenhiillen an, die sie fiir die A bsorption des griinen L ichts yerantw ortlieh m achen. Man kann also von d e r P hotolyse einer A dsorptionsverb. sprechen, eine A nschauung, die gew isserm aBen eine B riicke bildet zw ischen der E dersch en Subhaloidtheorie u. der L iippo-C ram ersehen K eim thcorie, u. die im E inklang ste h t m it den B ohrschen An- schauungen u. denen von Fa j a n s u b e r die D eform ation von Elektronenbahnen.
D iese A nschauung w ird durch eine Reihe von A rgum enten gestiitzt. D ie bisher untersuchten E m ulsionen, die A gB r-E m ulsion, die AgCl-Eim ilsion u. die Valenta- Em ulsion sow ie eine A gJ-E m ulsion w erden verglichen u. die G runde fiir ihre Ver- schiedenheit erortert. (Ztschr. f. P h y sik 31. 922—31.) Le s z y n s k i.
E d w i n E r n e s t J e l l e y , N atal, Sensibilisatoren. A is S ensibilisatoren fiir geringe M engen von H alogenyerbb. enthaltendes P ap ier, P ergam ent, G las, G ewebe, Hiiutchen aus Casein, G elatine o. dgl. dienen M ischungcn von Silbersalzen, wie AgNOs, AgSO(, AgC103, Silberlactat, -form iat, mit Salzen des H ydrazins oder seiner Abkommlinge oder G em engen der Salze des H ydrazins u. sein er A bkom m linge. G eeignet sind z. B. M ischungen von je 3 Teilen AgNOa u. Iły d ra z in n itra t. Zum G ebrauch werden
*/»%ige bis gesiitt. Lsgg. berciiet. Diese konnen auch zum Y erstiirken von Licht- b ildern dienen. (F. P . 586161 vom 14/8. 1924, ausg. 16/3. 1925.) K O h l i n g .
A l b e r t S t e i g m a n n , W iesb ad en , Tonung schicefelgetontcr silberhaltiger Ent- ioicklung8- u n d Kopierpapiere, dud. g ek ., daB m an die schw efelgetonten B dder mit Gold- u. P latinm etallsalzlsgg. m oglichst e in fach er, w enig kom plexer N atur be
h an d elt. — Selbst lehm farbige schw efelgetonte B rom silberbilder w erden in normal- g eto n te, hauptsachiich rotelgefonte B ilder yerw andelt. (D. H . P . 4 1 3 3 6 0 KI. 57b
yom 23/7. 1924, ausg. 7/5. 1925.) K O h l i n g .
L o a is D u fa y u n d C o m p a g n ie d 'E x p l o i t a t i o n d e s P r o c e d e s d e P h o to g r a p h ie e n C o a le u rs L o u is D u fa y , V ersailles, F ra n k re ic h , H ersłellung von Mehrfar-bcii- ra słcn i, bei welchen man m ittels H eseryageaufdrucks den T rS ger bed ru ck t, um die E ntfiirbungen u. aufeinanderfolgeuden E infiirbungen besagten T rugers zu er- m oglichen, dad. gek., daB der T riiger in 2 Prim iirfarben mit der dritten Primiir- farb e gefiirbt w ird u. m it Rt*servageaufdruck b ed ru ck t w ird, w obei alsdann auf den freien Stellen des T riigers die dritte F a rb ę en tfe rn t w ird, so daB die Elemente in 2 F arben von neuem erscheinen u. gefSrbt w erden konnen m it einer K o m p le m e n ta r - farb e der dritten yerw endeten Prim firfarbe. — D er R asteraufdruck k an n beliebige, geom etr. oder n ich t geom etr., regelmaBige oder unregelmiiBige F iguren zeigen.
( D .R .P . 411612 KI. 57 b yom 17/4. 1924, ausg. 6/4. 1925. F. P rio r. 11/6. 1923.) KO.
Frlnted iu German; ScliluB der R edaktion: den 20. J u li 1925.