Roman Sadziński
Die Leistung der Nominalphrase (NP)
im Deutschen - und im Polnischen
Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 1, 121-128
1997
A C T A U N I V E R S I T A T I S L O D Z I E N S I S FO LIA G E R M A N IC A 1, 1997
Roman Sadziński
D IE L E IS T U N G D E R N O M IN A L P H R A S E (N P) IM D E U T S C H E N - U N D IM P O L N IS C H E N *
D ie N om inalphrase dient zum A usdruck objektiv existierender G rö ß en bzw. Sachverhalte - oder aber H ypostasierungen. Als solche ist eine N P stets Bestandteil einer Aussage. Isolierten sprachlichen Einheiten kom m t nu r eine aus dem jeweiligen Sprachsystem resultierende B edeutung zu, aber es fehlt ihnen der R ealitätsbezug, so daß sie gegenüber der W ahrheitsfunktion
(„adaequatio rei et intelectu“ im Sinne von A ristoteles) indifferent bleiben.
So ist z.B. „Bleistift“ an und für sich genom m en weder w ah r noch falsch, und erst die E inbettung in eine Aussage, z.B.:
(1) Dieses schwarze Ding a u f dem Tisch ist ein Bleistift, läß t ein U rteil
zu. D e r bereits beim isolierten N om en zunächst n u r virtuell vorgegebene A rtikel wird hier zum konsequent realisierbaren Begleiter und som it zum E xponenten der N P. D er A rtikel schafft m it dem N om en einen R ahm en, der alle N P-bezogenen Elem ente Zusam m en h alt
Die Kategorie Artikel ist allerdings nicht n ur Exponent der N P schlechthin. M it ihrer H ilfe wird die N P kom m unikativ determ iniert als textinvariant (generalisierend), k o-/kontextgebungen (anaphorisch) o der aber als neu (kataphorisch). D ie Stelle für A R T(ikel) wird im D eutschen ständig besetzt - sei es durch echte A rtikel (darunter auch 0-V aria n te n ) oder, d u rch die d a m it kom m utierenden A rtikelw örter. Som it realisiert sich die besagte kom m unikative F u n k tio n innerhalb d er N P.
A uch im Polnischen w ird diesem kom m unikativen Bedürfnis R echnung getragen. Dies geschieht jedoch nu r gelegentlich innerhalb der N P , weil hier keine obligatorisch zu besetzende Stelle vorgesehen ist. Im H inblick a u f die * D er Aufsatz ist eine leicht erweiterte Fassung des Beitrags aus der Festschrift für Aleksander Szulc zum 70. Geburtstag (Plus ratio quam vis, Wyd. Uniwersytetu Jagiellońskiego, Kraków 1997, s. 149-156).
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N P wird die D efinitheit/Indefinitheit im Polnischen eher n u r sehr vage ausgedrückt. Diese F u n k tio n verlagert sich allerdings a u f eine andere Ebene - und zw ar a u f die K o-/K ontextrekurrenz.
W enn auch nur gelegentlich, so ist doch der kom m unikative Beitrag der N P im Polnischen von großem Belang. In erster Linie ist hier das D em ons trativpronom en zu nennen, das sowohl vorangestellt als auch nachgestellt werden kann. Die erstere V ariante nimmt Zeige- bzw. anaphorische Funktion w ahr, die andere ist nu r a u f anaphorische (zurückverweisende) F u n k tio n spezialisiert. G eneralisierende G ebrauchsweise ist daran zu erkennen, daß eine K ollokation m it dem D em onstrativpronom en ausgeschlossen ist. M an vergleiche die nachstehenden Beispiele:
(2) Ten samochód należy do mojego szefa.
Dieses/das A uto gehört zu meinem Chef.
(3) Sam ochód ten należy do mojego szefa.
Das A uto gehört zu meinem Chef.
(4) Sam ochód je s t środkiem lokomocji.
Dasjein A uto ist ein Verkehrsmittel.
K om m t eine N P im Polnischen ohne jegliches D eterm inativ vor, so kan n es sich durchaus um eine generalisierende V ariante, wie in (4), handeln, genauso gut aber auch um eine anaphorische bzw. kataphorische (nach vorn verweisende) Gebrauchsweise. Normalerweise wird eine N P im them ati schen Teil des Satzes (im Vorfeld) als bekannt vorausgesetzt, im rhem atischen Teil (im Nachfeld) dagegen - als unbekannt (neu), ohne daß dies zusätzlich kenntlich gemacht wird. Hierzu einige Beispiele, die das rhematische Nachfeld exemplifizieren (aus A . Seghers’ Das siebte Kreuz und dessen polnischer Übersetzung):
(5) Er trug eine braune Jacke aus Manchestersamt.
M ial na sobie kurtkę z welwetu.
(6) Frau M arelli brachte ein Taschentuch.
Pani M arelli przyniosła chustkę do nosa.
(7) Er kaufte in einer Bäckerei zwei Brötchen.
Po drodze kupił >v piekarni dwie bułeczki.
Eine Verdeutlichung durch ein Indefinitpronom en kom m t natürlich ebenfalls in Frage - dies erst recht, wenn ein menschliches Lebewesen gem eint ist (nach Seghers, Das siebte Kreuz):
(8) Er riß sich einen Fetzen herunter.
Oderwal jakąś szmatę.
(9) Franz streifte ein M ädchen, das wütend knurrte.
Franz potrącił ja k ą ś dziewczynę, która warknęła z wściekłością.
(10) Da kam ein alter M ann durch die Äcker.
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D ie Setzung des Indefinitpronom ens wird in der Regel obligatorisch, wenn die topologische T hem a-R hem a-G liederung gestört wird, so daß eine neue In form ation im Vorfeld erscheint. Vgl. (nach Seghers, D as siebte Kreuz):
(11) Ein A uto hielt a u f der Straße.
Jakiś samochód zatrzym ał się na ulicy.
(12) Eine hübsche, weiß geschürzte Person erschien vor der Tür.
Jakaś ładna osóbka w białym fartuchu pojawiła się w drzwiach.
D as Indefinitpronom en kann jedoch selbst im V orfeld erspart bleiben, wenn eine sem antische Id e n titä tsrelatio n , z.B. eine Possessivrelation, vorliegt (Beispiele nach Seghers, D as siebte Kreuz):
(13) Eine Bürofreundin hatte Elli zu einem Tanzvergnügen überredet.
Koleżanka biurowa nakłoniła Elli do pójścia na dancing.
(14) Eine Brille hat er gehabt, der Kerl.
W okularach na nosie siedział ten drab.
D as Beispiel (14) ist zugleich ein Beleg dafür, daß w iederum ein D em ons trativpronom en m eist herhalten m uß, wenn eine them atische N P im Nachfeld zu stehen kom m t, das ja in d er Regel rhem atisch m arkiert ist.
Allen beiden Sprachen ist gemeinsam, d aß eine bereits bekannte (definite) N P pronom inalisiert werden kann. Dies hat jedoch den N achteil, daß pronom inalisierte N P n ur bedingt them atisiert werden können. Ausgeschlossen sind näm lich nicht fokussierte (nicht subjektträchtige) N P , soweit sie nicht [+ H u m ]-m ark ie rt sind bzw. keine Präpositionalfügung eingehen. Vgl.:
(15) Jan I er war der beste Spieler.
Jan I on byl najlepszym zawodnikiem.
(16) Jan / ihn haben wir alle bewundert.
Jana / jego wszyscy podziwialiśmy.
(17) Den Film j* ihn habe ich noch gut in Erinnerung.
Ten film I* jego jeszcze dobrze pamiętam.
(18) Über den Winter / über ihn / (darüber) freuen sich vor allem Kinder.
Z zim y I z niej cieszą się przede wszystkim dzieci.
D a es nu r zwei natürliche G enera - M askulinum und Fem ininum - gibt, sind ebenfalls [ + H um ]-m arkierte pronom inale N eu tra (die Subjektposition ausgenom m en) bei der Them atisierung benachteiligt:
(19) D as K ind /* es habe ich sehr liebgewonnen.
D ziecko /* je bardzo polubiłem.
D em Fehlen des A rtikels wird im Polnischen auch dadurch abgeholfen, d aß eine textrekurrente N P - vornehm lich in der Subjekposition - einfach getilgt w erden kann:
(20) Widziałem nowy film przyrodniczy. Opowiada o stepach i pustyniach
Azji.
Ich habe einen neuen Film fu r Naturfreunde gesehen. D er Film / er erzählt über die Steppen und Wüsten Asiens.
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Wie bereits erw ähnt, spannt sich zwischen dem A rtikel(w ort) und dem N om en ein Bogen, der die näheren Bestimmungen (A ttribuierungen) - m eist in F o rm von A djektiven und Partizipien - zusam m enhält. D ie genannten A ttribuierungen können ebenfalls als ausgerahm t in F orm von A ppositionen bzw. Relativsätzen nachgestellt erscheinen. Prinzipiell nachgestellt erscheinen genitivische A ttribute; wenn sie markierterweise (als sog. sächsischer Genitiv) vorangestellt werden, verdrängen sie den Artikel. Im großen und ganzen entspricht das auch der S truktur der polnischen N P - vom A rtikel einm al abgesehen. D er Unterschied - und zw ar ein gravierender - besteht jedoch darin, daß im Polnischen der Voran- bzw. Nachstellung (über den appositiven G ebrauch hinaus) jeweils distinktive. Bedeutung zukom m t. V orangestellte adjektivische bzw. partizipiale A ttribute drücken in der Regel akzidentielle Eigenschaften aus, w ohingegen die nachgestellten V arian ten a u f etwas Typologisches, Klassenbildendes bzw. Begriffliches abzielen. Die hierfür oft zitierten Beispiele sind etwa:
(21) zimowe drogi vs. jabłka zimowe
winterliche Wege vs. Winteräpfel
Im Falle von jabłka zimowe 'W interäpfel’ handelt es sich um eine bestim m te A pfelsorte, w ährend zimowe drogi 'w interliche Wege’ keinen besonderen T yp von V erkehrsstraßen nennt, sondern lediglich a u f eine vorübergehende E rscheinung Bezug nimmt.
O ft gibt es hier Schwankungen, die aus der U nkenntnis bzw. aus den verschwom m enen Grenzen resultieren. Ob m an nun francuskie wina oder
wina francuskie 'französische W eine’ sagt, k an n grosso modo einerlei sein,
aber im Falle eines kontrastierenden G ebrauchs würde sich die erstere V ariante a u f die H erkunft schlechthin, die andere dagegen a u f die typische G eschm acksnote d er W eine beziehen. G an z eindeutig ist dagegen die N achstellung des A djektivs in solchen N P , wie z.B. lody włoskie 'E is nach italienischer A rt’, ser tylżycki 'T ilsiter K äse’, Targi Lipskie 'Leipziger M esse’ u.a.m . Im Falle von ser tylżycki 'Tilsiter K äse’ kom m t die H erkunft gar nicht erst in F rag e, den n die Stadt T ilsit ist m ittlerw eile in Sovietsk um benannt w orden. A uch im letztgenannten Beispiel geht es offenbar nicht vordergründig um die lokale Einstufung, sondern vielmehr um die Eigenart, Profilierung bzw. Interessentenkreis. N icht von ungefähr greift hier auch das D eutsche zu den fälschlicherweise als H erkunftsadjektive banannten unabw andelbaren Form en a u f -er, die doch oft m it ausgesprochenen H er kunftsadjektiven konkurrieren. M an vergleiche etwa:
(22) Schweizer Käse vs. Schweizerische Kreditanstalt
(23) Portugieser Weißherbst vs. Portugiesische Kolonie
Z u (22) k an n m an bemerken, d aß die Schweiz längst nicht m ehr das U rsprungsland des Schweizer K äses ist. M it 'Portugieser W eißherbst’ (23) dagegen ist ein Qualitätsw ein aus der Pfalz gemeint.
Z u r Leistung der N o m inalphrase 1 2 5
E ine H äufung pränom inaler adjektivischer A ttrib u te im D eutschen k an n bei der Ü bersetzung ins Polnische topologische S trukturvarietäten aufweisen - je nach der T iefenstruktur der N P. Es sei zunächst vorweggenom m en, d aß die sog. Stufungen, die in der Glinzschen T rad itio n ebenfalls unter A djektivhäufungen subsum iert werden, in der polnischen G ram m atik gar nicht erst in diesen Z usam m enhang gebracht werden, weil das Polnische hier m orphologisch a u f ein Zusam m enspiel von A dverbien und A djektiven hindeutet:
(24) methodologisch korrekte Prozedur
metodologicznie poprawna procedura
A nsonsten können adjektivische A ttribute koordinative R eihungen bzw. subordinative Staffelungen m iteinander eingehen. Im ersteren Falle bleibt auch im Polnischen eine pränom inale H äufung bestehen:
(25) langes, welliges Haar — » langes und welliges Haar
długie, falowane wlosy
Im anderen F alle kom m t es d a ra u f an, ob eine extensionale (perm utierbare) V ariante (26) oder aber eine intensionale (nicht m erm utierbare) V ariante (27) vorliegt:
(26) langes welliges Haar — ► welliges Haar, das lang ist
długie falow ane wlosy
welliges langes Haar — > langes H aar, das wellig ist falowane długie wlosy
(27) drohender atomarer Krieg — > *atomarer drohender Krieg
grożąca wojna atomowa
W ie m an den Beispielen entnehm en k an n , wird n u r in (26) auch im Polnischen eine pränom inale H äufung beibehalten, in (27) dagegen wird das dem N om en näher stehende A djektiv nachgestellt.
D er postnom inale R aum ist in erster Linie für genitivische u n d /o d er präpositionale A ttrib u te m it stabiler Abfolge Vorbehalten. Vgl.:
(28) der Student der Germanistik aus Polen — > *der Student aus Polen der Germanistik
Die Verlegung eines Adjektivs in diese Stellung kann deshalb als A usdruck der M arkiertheit interpretiert werden. D aß das D eutsche davon keinen G ebrauch m acht - von appositiver Verwendung einmal abgesehen - liegt d aran , d aß es praktisch uneingeschränkt D eterminativkomposita zu R ate ziehen kann. Bereits (27) ist weniger üblich als eine entsprechende K onstruktion m it K om positum :
(27a) drohender A tom krieg
In den m eisten Fällen h a t das D eutsche nicht einmal erst ein entsprechendes A djektiv, wohingegen das Polnische wiederum praktisch uneingeschränkt Adjektive bereithält. Lassen wir es nur bei einer kleinen Stichprobe bewenden:
1 2 6 R o m an Sadzi ński (29) Pferdewagen wóz konny (30) Straßenverkehr ruch uliczny (31) Flughafen port lotniczy
Im Polnischen begegnen D eterm inativkom posita recht selten und sind eher als überlieferte Idiosynkrasien denn als nachvollziehbare K onstruktionen anzusehen:
(32) żywopłot 'H eckenzaun’
aber: żywa pochodnia j*żywopochodnia 'lebendige Fackel’ (33) białogłowa 'weißer K o p f = 'F ra u ’
aber: biała róża /*białoróża 'weiße R ose’ (34) powieściopisarz 'R om anschreiber’
aber: kom pozytor opery j*operokompozytor O p e rk o m p o n ist’ D ie m eisten polnischen K om posita verstehen sich als K opulativkom posita (35)/(36) bzw. als Zusam m enbildungen (37)/(38):
(35) klubokawiarnia ‘K lubcafe’
(36) chłoporobotnik 'jd., der zugleich B auer und A rbeiter ist’ (37) noworodek Φ nowo + *rodek 'neugeborenes K in d ’ (38) drogowskaz Φ drogo
+
*wskaz 'W egweiser’D as deutsche N om en scheint leistungsstarker zu sein. D av o n zeugen nicht n ur die erstaunlich produktiven K om positionsm odelle die vor dem H intergrund des Polnischen erst recht auffallen. W as das deutsche N om en m eist allein schafft, wird im Polnischen über die gesamte N P verteilt. Dies betrifft nicht zuletzt die U nterscheidung zwischen Einzel- und K ollektiv bezeichnung.
D ie pro d u k tiv e n deutschen A bleitungen a u f Ge-, -w erk, -zeug, -gut finden im Polnischen kaum ihresgleichen. Vereinzelte polnische Beispiele für K ollektiva sind nicht analog reihenbildend. Vgl.:
(39) pióro 'F ed er’: pierze ’Gefieder’ (40) zwierzę T ie r ’: zwierzyna 'G etier’ (41) roślina 'Pflanze’: roślinność 'G ew ächs’
Vom polnischen Standpunkt her verm ißt m an im D eutschen allerdings das Feingefühl fü r D im ensionalität. Im Polnischen sind D im inutiva nicht n u r subjektiv gefärbt, sondern sorgen auch - und zw ar obligatorisch - für die M arkierung realitätsbedingter Dim ensionsunterschiede, auch wenn das bereits aus dem K ontext deutlich hervorgeht:
(42) dom ek z kart 'K arten h au s’ aber: d o m (ek) z cegły 'Ziegelhaus’ (43) wózek dziecięcy 'K inderw agen’
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(44) obrączka ślubna 'E hering’ aber: obręcz od beczki 'F aß rin g ’
Im D eutschen sind es auch hier wieder die D eterm inativkom posita, die für die entsprechende - m it K . Buhler gesprochen - „Sachsterung“ sorgen. D as Deutsche kom m t aber auch sonst ohne D im inutiva aus - der E inbettungs kontext ist zureichend. So ist z.B. in einem H andbuch nachzulesen, daß sich d as M ittelohr u.a. aus einem A m boß u n d aus einem H am m er zusam m ensetzt. Im Polnischen wären hier D im inutiva unum gänglich: kowadełko 'fü r A m boß’ und młoteczek 'fü r H am m er’.
A uch subjektiv gefärbte D im inutiva kom m en im Polnischen viel häufiger vor. V or allem im U m gang m it K indern finden sie reichlich V erw endung - etw a inbezug a u f Kleidungsstücke, Spielzeug usw.
A ndererseits w ird aber Ü berdim ensionales (so subjektiv d as auch sein m ag) oft - wenn auch nu r fakultativ - m it A ugm entativa bedacht, z.B.
gm aszysko 'R iesengebäude’ vs. gmach 'G roßgebäude’.
W ährend D im inutiva, und erst recht H ypokoristika - deren gesteigerte F orm en - affirm ative Schattierung verleihen, m uten A ugm entativa zumeist pejorativ an.
Die deutschen und die polnischen N P decken per Saldo denselben F unktionsbereich ab, auch wenn Strukturunterschiede u n übersehbar sind. D em leistungsstarkeren N om en im D eutschen hält die polnische N P größere Strukturvarietäten entgegen. D em Fehlen eines D eterm inativs m it ständiger O kkurrenz wird durch höhere M obilitat der N P im Them a-R hem a-Spannfeld (das V orfeld k an n m ehr als eine N P fassen) bis hin zu deren E lliptizität abgeholfen.
Wie bereits erw ähnt, können auch N ebensätze Bestandteil d er N P sein. D a N P zum N ebensatz ausgebaut werden kann, und ein Nebensatz seinerseits N om inalisierungen zuläßt, ist es wohl legitim, dem N ebensatz nicht nu r N P-determ inierende, sondern auch N P-konstituierende Rolle einzuräum en.
W ohlgem erkt: Relativsätze haben vielfach keine nom inalen K o n k u rren z pendants. So k an n m an im nachstehenden Beispiel (aus B. B rechts Kalen
dergeschichten) den Relativisatz nicht gegen ein N om en ausgetauscht w erden,
weil es einen* 'F ra g e n ’ nicht gibt:
(45) Die etwas fra g en , die verdienen Antwort.
LITERATUR
Eichinger L. M.: Vom Nutzen der Nominalklammer. In: M. VuUlaume u.a. (Hg.): Studien zur
S yntax und Semantik der Nominalgruppe. Gunter Narr Verlag. Tübingen 1993, S. 85-104.
Sadziński R.: D ie Kategorie der Determiniertheit und Indeterminiertheit im Deutschen und im
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Szwedek A.: Som e aspects o f definiteness and indefiniteness o f nouns in Polish. In: J. Fisiak (ed.): The English-Polish Contrastive Project. Poznań 1974, Vol. 2.
Vater H.: Asym metrie deutscher Nominalphrasen, ln: P. Valentini (Hg.): Rechts von N. Gunter Narr Verlag. Tübingen 1992, S. 15-26.
Rom an Sadziński
FU N K C JE F R A ZY NO M IN A LN E J (NP) W JĘZYK U NIEM IECK IM I POLSKIM
Artykuł jest poświęcony funkcjom związanym z frazą nominalną w języku niemieckim i polskim. W skazano na podobieństwa i różnice.
Podstawowa różnica polega na tym, że fraza nominalna w języku polskim nie otwiera obligatoryjnej pozycji dla determinantów (rodzajnika bądź jego substytutów). Za to bardziej zróżnicowane jest obsadzanie miejsc postpozycyjnych w polskiej N P . Niemiecka fraza nominalna nie zna w zasadzie funkcji augmentatywnej. Funkcja deminutywna wspólna jest obydwu językom , ale jej dystrybucja jest zróżnicowana.