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Die Besetzung der Benefizien in der Breslauer Diözese durch die Päpste von Avignon (1305-1378) : ein Beitrag zur Geschichte das päpstlichen Provisions- und Reservationswesens im XIV. Jahrhundert. T. 1, (§ 1-3)

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N icht fur den A u stau sch bestim m t.

Oie

BesEtzung

der Benefizien

in

der Breslauer Diiizese durch

die Papste von Avignon. (130S— I37B.)

Ein Beitrag zur Geschichte des papstlichen Provisions-

und R eservationsw esens im XIV. Jahrhundert.

Erster Teil (§ 1—3).

Habilitationsschrift

zur

Erlangung der yenia legendi fiir Kirchenrecht

der

hocliwiirdigen katholisch-theologischen Fakultat an der

Konigl. Uniyersitat zu Breslau

vo rg eleg t

nnd

mit Genehmigung derselben veroffentlicht

von

Car1

Lux,

D o k to r d e r T heologie un d d es kano n isch en R echtes, Prflfekt d e s ffirstbischO flichen K n ab en k o n v ik ts zu B reslau.

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Inhaltsverzeichnis.

V o r w o r t ... 1— 2 Einleitende Bemerkungen.

. § 1. D ie Bedeutung des Studiums des papstlichen R eservations-und Provisionsw esens fur Kirehenrecht eservations-und Kirchengeschichte 3— 7 § 2. Nfihere Besprechung und Bewertung der benutzten Quellen 7—34 § 3. AuBere Form und Interpretation der Benefizialreskripte . . 34—48 Erster T eil: D ie Pontifikate Klemens’ V. und Johanns XXII. . \ I foigt, , . Erster Abschnitt: D as Pontifikat Klemens’ V ... / m dem

I spftteren

Zweiter Abschnitt: Das Pontifikat Johanns XXII... / Druck

( des

Anhang: R egesten und Aktenstiłcke die Pontifikate Klemens’ V. \ ganzen und Johanns XXII. betreffend... )

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Werkes-Y orw ort.

S c h o n la n g ere Z eit haben K an o n isten und K irch en h isto rik e r m it R ech t d a ra u t h in g e w ie se n , daB die w issenscbaftliche U n tersu ch u n g des p ap stlich en R eserv atio n s- und P rovisionsw esens im X IV . J a h rh u n d e rt irnm er noch nicht m it dem E rn ste in A ngriff genom m en w ird , w elchen die W ic h tig k e it des G eg en stan d es e r f o r d e r t1). D e r H a u p tg ru n d ftir die V erz6g e ru n g d e ra rtig e r A rbeiteu ist freilich d arin zu suchen, dafl solcbe S tu d ien n u r a u f G rund d e r P u b lik atio n en a u s den pap stlich en R eg ister- b an d e n an g e ste llt w erd en k o n n e n 2). D iese P u b lik atio n en sch reiten a b e r b ei dem groBen in d en avignonesischen und v a tik an isch en R eg istern a u fg e sp e ic h erte n M ateriał b ek an n tlich le id er nur seh r lan g sam fort.

W enn aucb e rst n ac b d e r V eroffentlichung des g esam ten R eg ister- m a te ria ls beztlglich d e r pśipstlichen R eservationen uud P rovisionen ein abschlieB endes U rteil gefiillt w e rd e n k an n , so ist es doch n ich t an g an g ig , noch eine la n g e R eihe w e ite re r J a h r e fu r die B e a n tw o rtu n g w ich tig er k irc h e n re ch tlic h e r und k irch en g esch ich tlich er F ra g e n nutzlos vorub erg eh en zu lassen.

W a h re n d m eines 2Vajahrigen A u fen th altes zu R om , d e r allerd in g s zum eist dem S tudium des kano n isch en R ech ts in T h eo rie und P ra x is g ew id m et w a r , b esu ch te ich in freien S tu n d en A rchiv u n d B ibliothek im V a tik a n und b e sch aftig te mich m it d e r S am m lung des m oglichst v o llstan d ig en R egesten- und U rk u n d en m a terials tiir eine D arstellu n g d e r p iipstlichen P ro v isio n en in d e r B re sla u e r D iozese w a h re n d d e r avigno- n esisch en P erio d e. U ab e i le itete m ich von A nfang an d e r G ed an k e, die A rb eit n ich t allein ftir die D iozesangeschichte, sondern auch fu r die a l l g e m e i n e G e s c h i c h t e d e s k a n o n i s c h e n R e c h t s n u tz b a r zu

i) Vgl. Eubel, Rom. Quartalschrift VIII, 169 ff. — Pastor, Gesch. d. Papste I 4, 69, 70. - T angl, MIOG. XV, 150 f. - Thaner, a. a. 0 . IX, 402 ff.

Wahrend des D ruckes ging mir eine D issertation zu: H. Baier, Papstliche Provisionen fUr niedere Pfriinden bis zum Jahre 1304. Munster 1905.

*) Vgl. J. Haller, Papsttum und Kirchenreform. Berlin 1903. I, 33.

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w ie d ie s bezuglich a n d e re r D iozesen u n d L a n d e r m ehrfach g e sc h eh en ist, h a tte ich die von m ir tibernom m ene A u fg ab e nicht losen ko n n en . E s w a r d a ru m vor allem n o tw en d ig , m ich auch m it den so g en an n ten g e n e r e l l e n R e s e r v a t i o n e n Ł) n a h e r zu b e sc h a ftig e n , d e re ń B estim m ungen zum g ro fiten T eile ftir die D iozesen aller L a n d e r G eltu n g h a tte n . A uBerdem m uflte auch vielm eh r, ais b ish e r g esch eh en i s t 2), die F a ssu n g d e r piipst- lich en P ro v isio n sb u llen eine e in g e h en d e re B erttck sich tig u n g erfah ren . A u f d iese W eise d tirfte die v o rlieg en d e A b h an d lu n g gleich zeitig einen von a n d e re r S e ite 3) la n g st erw lin sch ten B e itra g zur G eschichte des k an o n isc h en R ech ts liefern . D ie v o llstan d ig e A rb eit, von w e lch er zu- n a c h st d e r e rste T e il in D ru c k g eg e b e n ist, w ird sam tliche piipstliche P ro v isio n en und R eserv atio n en bez. d e r B enefizien d e r B re sla u e r D iozese a u s d en J a h re n 1305— 1378 e n th alte n . D e r e rste T e il h a n d e lt in den ein leiten d en B em e rk u n g e n von d e r B ed eu tu n g d es S tu d iu m s des piipst- lichen R eserv atio n s- u n d P ro v isio n sw ese n s fu r K irc h e n re ch t u n d K irchen- g esch ich te, b e sp ric h t die b e n u tz te n Q uellen sow ie die auB ere F o rm und In te rp re ta tio n d e r B e n e fiz ia lre sk rip te ; d a ra n schlieB t sich d a n n eine sp ezielle D a rste llu n g d e r p a p stlic h e n P ro v isio n en in d e r B r e s l a u e r D i o z e s e u n te r d e r P o n tifik aten K lem ens V. und J o h a n n s X X II. D ie B e a rb e itu n g des iibrigen die P o n tifik ate B e n e d ik ts X II., K lem ens VI., Innozenz VI., U rb a n s V. u n d G regors X I. b etreffen d en M aterials folgt b a ld nach .

D ie U rk u n d e n u n d R eg esten , w elche die P o n tifik a te K lem ens V. und J o h a n n s X X II. b etreffen , sin d im A n h an g e des e rste n T eils beso n d ers zusam m en g estellt.

') Ober diese generellen lleservationen habe ich bereits eine Schrift: „Con- stitutionum Apostolicarum de generali beneficiorum reservatione ab a. 1265 usąue ad a. 1378 emissarura, tara intra quam extra corpus iuris exstantium, collectio et interpretatio. W ratislaviae 1904“ veroffentlicht, iiuf dereń Inhalt in dieser Arbeit an geeigneten Stellen hingew iesen werden soli.

2) Vgl. Eubel a. a. O.

8) Vgl. Thaner a. a. O. Derselbe w eist in dem A ufsatz: „Zur rechtlichen Bedeutung der papstlichen Regesten" schon i. J. 1888 darauf hin, da8 die papst­ lichen R egisterbande auSer dem corpus iuris canonici und den Schriften der Kanonisten fUr die Geschichte des kanonischen Rechts ein reiches und w ichtiges Quellenmaterial bieten , dessen Ausbeutung noch kaum in Angriff genommen ist.

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Hinleitende Bemerkungen.

§ i .

Die Bedeutung des Studiums

des papstlichen Reservations- und Provisionswesens fur

Kirchenrecht und Kirchengeschichte.

An (ler w issen sch aftliclien U ntersu ch u n g des p ap stlich en R eservations- und P ro v isio n sw esen s im X IV . Ja h rh u n d e rt h ab e n K anonisten w ie K irchen- h isto rik e r sicherlich ein w oh lb eg riin d etes In te re sse . B eide sind g en o tig t, zu den p ap stlich en P rovisionen bezw . R eserv atio n en und z w ar j e n a c h ih re r in d iv id u ellen A uffassung S tellung zu n e h m e n 1). D ie e rste re n w iinsehen von neu eren diesbeziiglichen F o rsch u n g e n tiber Begriff, U m fang u n d G e- b rau ch des p ap stlich e n R eserv atio n srech tes, desgleichen tiber E rw e rb , V erlu st und E u m u latio n d e r K irch en am ter in d am alig er Z eit noch n a h e re A ufschltisse. Von W ic h tig k e it sind fe rn e r in sb eso n d ere fUr die K anonisten m anche die V erfassung und V e rw altu n g d e r K irche b etreffen d en F ra g e n , so z. B. die d ire k te B esetzu n g d e r B istiim er m it A usschluB d e r W ahl, d ie S tellu n g des P a p ste s g eg en iib er den M etropoliten und B ischofen und d ie se r w iederum g eg en tib er den D o m k ap iteln , P fa rre rn und kirch lich en O rden, fe rn e r d as kan o n isch e G erich tsv erfah ren bei S tre itig k e ite n um den B esitz k irch lich er Benefizien, b eso n d ers bei A ppellationen (cau sae su p er beneficiis ecclesiasticis) und endlich aucli die B estim m ung tiber A bfassung, E x p ed itio n und R ech tsg tiltig k eit d e r pap stlic h en R esk rip te.

Von p rin zip eller B ed eu tu n g ist die E ro rte ru n g d er F ra g e , ob die P a p s te lediglich k ra ft ihres p rim atu s iurisdictionis oder auch k r a ft eines G e w o h n h eitsrech ts sich die B esetzu n g k irch lic h er B enefizien v o rb eh alten

ł) Vgl. Laemmer, Inst. d. katb. Kirchenrechts S. 167 f. — Friedberg, Lehrb. d. kath. u. evangel. Kirchenrechts S. 333 ff. — Hinschius, System d. kath. Kirchen­ rechts III, 113 ff. — Phillips, Kirchenrecht V, 512 ff. — Richter, Lehrb. d. kath. u. evangel. Kirchenrechts S. 701 ff. — Sagmliller, Lehrb. d. kath. Kirchenrechts S. ‘272 ff. — Fnnk, Lehrb. d. Kirchengeschichte S. 318 f. u. 386 ff. — Hergenrother, Handb. d. A llg. Kirchengescli. II4, 612 ff.

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dem p rim a tu s iu risd ictio n is, in z w eiter L inie a b e r picherlich au ch a u f einem G ew o b n h eitsrech te, w ie frtth e r 1) schon zur G enttge d a rg e ta n w orden ist. Z u r o b erste n L e itu n g d e r K irche b e d a rf d e r P a p s t d ieses R ech tes, w enu d e rse lb e auch n u r in d rin g e n d e n F a lle n von diesem G eb rau ch m achen w ird . E s e re ig n e te sich doch nun einm al, daB b e so n d e rs im X III. und X IV . J a h rh u n d e rt die P a p s te zuw eilen g eg en ein ig e „ecclesiaru m prae- la ti“ 2) ein sc b re ite n m uB ten, w elcbe, obw obl ihnen „viri id o n eiu fttr kirch- licbe B enefizien z u r V erfligung sta n d e n , m ehr infolge v e rw a n d tsc h a ft- licb er B eziehungen („ c a rn a lita tis affectu m u), ais v e rstan d ig em U rteile („iu d ic iu m ra tio n is u) folgend, u n w u rd ig e P erso n lic h k e ite n „ ą u ib u s nec m orum h o n esta s n ec lite ra ru m sc ie n tia su ffra g a tu r“ zu k irch lich en A m tern und W lirden b e fo rd e rte n . Solche F a lle k am en le id e r n ich t ein m al selten vor, d en n die g e n a n n te D e k re ta le b e m e rk t tre ffe n d : „un d e ą u a n ta ecclesiis d a m n a p ro v e n ia n t, nem o sa n a e m en tis ig n o ra t.u

E in e a n d e re F r a g e ist es freilich, ob die b eso n d ers im X IV . J a h r ­ h u n d e rt von d en zu A vignon re sid ie re n d e n P a p s te n in u n g eh eu eren M engen a u sg e ste llte n P rovisions- u n d R e se rv atio n sb riefe d e r K irch e zum H eile g e reic h ten u n d ob je n e s V e rfa h ren tro tz d e r d araalig en sch w eren B ed riin g n is d e r K irch e u n d ih re s O b e rh a u p te s g e re c h tfe rtig t w erd en k an n . E s k a n n u n d m uB 3) ru h ig zu g e sta n d e n w e rd e n , daB je n e s g anze P ro v isio n ssy stem d e r g e sa m te n k irch lich en V erw altu n g m ehr S ch ad en ais N utzen g e b ra c h t h a t, daB b e so n d e rs die allzu haufigen E ingriffe in die bischoflichen K o llatio n srec h te zu d en g e fa h rlic h ste n .Streitigkeiten in n e rh a lb d e r DiOzesen AnlaB w u rd en , w ie d ies au ch bez. d e r B reslau er D iozese im V e rlau fe d ie se r A rb eit g e z e ig t w ird. D a h e r h a t, m eines E r- ac h te n s, w ohl M u n ch 4) sicherlich R ech t, w enn er sag t, daB es w enige U m sta n d e g ib t, w elche d a s A nsehen d e r K urie so u n te rg ru b e n und die Gem U ter zum A bfall fUr die R eform ation d e ra rtig v o rb e re ite ten , ais g e ra d e

*) cf. Const. A post. 1. c. p. 4—10.

2) Vgl. c. 29. X. de praeb. et dign. III. 5; c. 37. 1. c.

3) Ygl. die eigenen AussprUche derPapste — Literaturzusammenstellung — Const, Apost. p. 10 n. 1. — Klagen auf den Konzilien des XIII., X IV . u. XV. Jahrhunderts, w elche von ernsten, kirchlich treugesinnten Mannern erlioben wurden. Phillips a. a. O. V, 474 ff. u. 514 ff. — B. Hiibler, D ie Constanzer Reformation S. 77 ff. u. 222 ff.

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je n e s ungem ein yerhaB te Provisionssystem . GroBen U nw illen e rre g te n vor allem die zah lreich en unbestim m ten A n w artsch afte n , w elche in den DiOzesen viel U nfried en stifteten. Zu diesen P rovisionen und R eser- y atio n en k a m d a n n noch die se h r v e rb re ite te K um ulation d e r Benefizien, w elche in se h r vielen Fftllen eine g e o rd n e te S eelsorge unmOglich m aehte. U nd doch k an n m au nicht sag en , daB die K irche d am als „sine le g e u re g ie rt w orden sei, es fehlte d u rc h a u s nicht an heilsam en B estim m ungen d es kirch lich en R ech ts, a b e r es fehlte den P iipsten bei d e r auB eren be- d ra n g te n L a g e und den politischen W irre n haufig g enug a n M acht, d iesen B estim m ungen iiberall G eltung zu verschaffen und es stan d d enselben leid er auch k ein e B e am ten sch a ft zur S eite, a u f w elche sie sich in je d e r Be- ziehung y erlassen k o n n ten . E s s te h t zw eifellos fest, daB se h r viele Pro- y isionsbriefe den P a p s te n m ehr m it G ew alt a b g e n o tig t!), ais freiw illig von ihnen b e w illig t w urden. D ie auB ere G ew alt d e r P e te n te n und die hohe S tellu n g ih re r F tirsp re c h e r v eranlaB ten n ic h t selten die im E x il befindlichen P a p s te zu K o n zessio n en , w elche d ieselb en sonst w ohl niem als g em ach t h a tte n .

D ie p ap stlich e n D ispensen vom g elteu d en R echt w a re n in je n e n T a g e n b e re its n ich t m ehr die A usnahm e, sondern eh e r zur R egel g ew orden. H a tte schon P a p s t Inuozenz III. a u f dem L a te ra n en se IV. in die D e k re ta le „D e m u lta “ 2) bez. d e r K um ulation d er Benefizien die K lausel aufnehm en la sse n : „circa sublim es tam en et lite ra ta s p ersonas, quae m aioribus su n t beneficiis h o n o ra n d a e , quum ra tio p o stu la v e rit, p e r sedem apostolicam p o te rit d isp e n sa riu, so v erm e h rte sich die Z ahl solcher D isp en sen g e ra d e in d e r avignonesischen P erio d e tiber G ebtthr. Zu d iesen „p erso n ae sublim es e t lite ra ta e u re ch n eten sich eben seh r viele L e u te , w elche die P a p s te m it B itten um P rovisionen und D ispensen aller A rt b esturm ten. A n d e re rse its muB a b e r auch d a ra u f hin g ew iesen w e rd e n , daB sich in

■) Sehr bezeichncnd ist in dieser Beziehung der Anfang der Bulle „Exsecra- bilis“ Johanns X X II. (c. un. de praeb. 3. in Extrav. Joh. XXII.) „Exsecrabilis quo- rundam tam religiosorum quam saecularium ambitio . . . et improbitas importuna petentium a nobis et praedecessoribus nostris Romanis Ponticifibus non tara o b - t i n u i s s e quam e x t o r s i s s e plerumąue noscuntur . . . “ — Vgl. auch die treffenden Bemerkungen Klemens V. beziiglich der zahlreichen Provisionen in Frankreich; der Papst hebt ausdrlicklich hervor, daB er zu Erteilung vieler Anwartschaften „etiam ultra voluntatis suae propositum11 genOtigt worden sei. Const. Apost. p. 23.

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p a p stlic h e n R e se rv a tio n e n vorfinden. So ist z. B. die B em erk u n g bei M a n c h 1) d u rc h a u s n ic h t d e r W irk lic h k e it e n tsp re c h e n d , daB d e r P a p s t (g e m e in t ist Jo h a n n X X II.) sich au ch die B esetz u n g a l l e r g e r i n g e n g e i s t l i c h e n A m t e r , von den P riila tu re n und K a n o n ik a te n bis zu den k le in ste n P f a r r e ie n , K a p e lla n ste lle n und V ik a ria te n rese rv ie rte. Auch solche S tellen k o n n te n pro casu einm al re se rv ie rt s e in , a b e r doch nur d a n n , w enn ih re B ese tzu n g w egen b e so n d erer U m stan d e (z. B. w enn d e r In h a b e r an d e r K urie sta rb ) nach d en allgem einen K o n stitu tio n en vom P a p s te vorgenom m en w e rd e n muGte, od er w enn d e r P a p s t aus b eso n d eren G rtlnden sich ein solches B enefizium „ s p e c ia lite r“ re se rv ie rte. In b eid en F a lle n w u rd e je d e s m a l in dem P rovisionsbrief'e die A rt d e r R eserv atio n (ob „ g e n e ra lite r" o d er „ sp e c ia lite r“) au sd rttck lich an- g eg eb en .

D a s S tu d iu m d es p a p stlic h en R eserv atio n s- und P ro y isio n sw esen s ist n ic h t m in d e r flir die B eu rteilu n g d e r k i r c h e n g e s c h i c h t l i c h e n V o rg an g e des X IV . J a h rh u n d e rts von W ich tig k eit. Mit R ec h t n a n n te schon M u n ch 2) die p ap stlic h e n R eg ister, w elche je n e P rovisionen e n th a lte n , „die tre fflic h ste Q uelle fiir d ie G eschichte d es M itte la lte rs“ . A us je n e n P ro v isio n sb riefen e rh a lte n w ir die w ertv o llsten A ufschltlsse liber die d a- m aligen B eziehungen zw ischen P a p st- und K aisertu m , tiber die stau n en s- w e rte W irk s a m k e it d e r K u rie , w elche tie f in alle V erhiiltnisse des offentlichen und p riv a te n L ebens ein g riff, tiber die h e rv o rra g e n d sten P e rso n lic h k e ite n a lle r L a n d e r , w elche zu A vignon ais B ittste lle r bzw . F iirsp re c h e r e rsc h ie n e n , Uber die k irch lich e und politische S te llu n g des h o h ere n u n d n ied e ren K le ru s , tib er w ich tig e E re ig n is s e , w elch e die G eschichte d e r D io z esen , D om - u n d K o lle g ia tk a p ite l, d e r S tifte und K lo s te r, S ta d te u n d D o rfe r, des A dels- und B tirg erstan d es betrefFen. A uch ftir die K u ltu rg e sc h ic h te ist m anches zu v e rz e ic h n e n , z. B. bez. d e r Schulen u n d U n iv e rs ita te n , des E in w a n d e rn s von A u slan d ern , be- so n d ers von Ita lie n e rn n ach den n o rd isch en D iozesen, w elche S p rach e, S itte n und G ew o h n h eiten des S tidens in ih re r neuen H eim at v e rb re ite ten ,

*) a. a. O. S. 102. — Const. Apost. p. 36 (gegenliber den Ausfuhrungen bei Hinschius a. a. O. III. 132 bez. der Kollationen Klemens VI.)

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desg leich en auch bez. des d am alig en \V eltv erk eh rs, d e r A rt und Schnellig- k e it d e r R eise usw.

W a s endlich die p ap stlich en P ro v isio n en speziell in d e r B r e s l a u e r D i o z e s e an la n g t, so d tirfte diese v o rliegende A rb eit w ohl ein w en ig da- zu b e itra g e n , eine liingst b e k a n n te L ticke auszuflillen. B isher fehlte es an ein er a u f G rund d e r v a tik an isch en bzw . d e r avignonesischen R e g iste r b e a rb e ite te n G eschichte d e r p ap stlich en P ro risio n e n in d e r B r e s l a u e r D i O z e s e . D ie avignonesischen und v a tik an iscb en R eg ister en th a lte n aus den P o n tifik aten K lem ens V., Jo h a n n s X X II., B en ed ik ts X II., K lem ens V I., Innozenz V I., U rb a n s V. und G regors X I. ca. 500 *) P rovisionen, w elche d ie B re sla u e r DiOzese betreffen. A lle diese P rovisionen w erd en in bezug a u f die B re sla u e r D io zesan g esch ich te e in g eh en d e V erw en d u n g finden.

§ 2 .

NShere Besprechung und Bewertung der benutzten Quellen.

(Vatikanische Pergam entregister, avignonesische Papierregister, Supplikenregiater.)

Ais H au p tą u ellen fiir d as S tudium d e r p ap stlich en R eserv atio n en im X IV . J a h rh u n d e rt sin d die v atik a n isc h e n und aviguonesischen R e g iste r sow ie die S u p p lik e n re g iste r zu n e n n e n , iiber w elche im folgenden des n a h e rn g e h a n d e lt w ird. D iese d rei R eg isterserien liegen in ih re r G esam t- h e it noch n ich t g e d ru c k t vor und es w e rd en an sch ein en d noch viele J a h r e v e rg e h e n , bis die einzelnen n atio n a len In stitu te am v atik an isc h en A rchiv d ie se sch w ierig e A rbeit b e w a ltig t h a b en w erden. W as speziell die B re sla u e r D iozesangeschichte b e trifft, so kOnnen die b ish er in d e r „B ib lio th eąu e des E coles F ra n ę a ise s d ’A thenes e t de R o m e“ fu r je n e P e rio d e ersch ien en en P u b lik atio n en zum Studium d e r hiesigen p ap stlich en P rovisionen g a r n ich t v e rw e n d e t w e rd e n , d a je n e R e g esten w erk e aus- drlicklich n u r die „ L e ttre s des P a p e s d ’A vignon se ra p p o rta n t a la F r a n c e “ en th alten .

Von d en w enigen v o rh an d en en und vom V erfasser b en u tz ten g e - d r u c k t e n Q uellen seien nam entlich folgende an g efiih rt:

Codex D iplom aticus Silesiae.

Codex D iplom aticus e t E p isto la ris M oraviae. t. V— V III. (1294— 1355). Briinn 1850/74.

(13)

G. D o b n er, M onum enta H isto ricaB o h em iae. 1.1 — VI. P ra g a e 1764— 85. J . E m le r, R e g e sta d ip lo m atica necnon e p isto la ria B ohem iae et

M oraviae. P . II— IV . (1253— 1346). P ra g a e 1882— 92.

A. H u b e r, D ie R eg esten d es K aise rre ic h s u n te r K a ise r K a rl IV. (1346— 1378). In n sb ru c k 1877. A d d itam en tu m prim um . In n s ­ b ru c k 1889.

L . K lic m a n 1), M o num enta V a tic a n a R es G estas B ohem icas Illu stra n tia . P ra g a e 1903. t. I. (A cta C lem entis VI. 1342—1352.)

R egestum C lem entis P P . V. ex V atican is a rc h e ty p is cu ra e t studio m onachorum O. S. B. R om ae 1884 sqq.

S. R ie z le r, V a tik a n isc h e A k ten zur d eu tsch en G eschichte in d e r Z e it K a is e r L u d w ig s des B a y ern . In n sb ru c k 1891.

G. S chm idt, P a p stlic h e U rk u n d e n und R eg esten a u s den J a h r e n 1295 — 1352 u n d 1353— 1378. (G esch ich tsąu ellen d e r P ro v in z S ach sen u n d a n g re n z e n d e r G ebiete. Bd. X X I und X X II. H alle 1886/89.) S c rip to re s R eru m S ilesiac aru m .

G. A. S te n z e l, U rk u n d e n zur G eschichte d e s B istum s B reslau im M itte la lte r (1227— 1358). B re sla u 1845.

Aug. T h e in e r 2), V e te ra M onum enta P o loniae e t L ith u a n ia e etc., t. I (1217— 1409). R om ae 1860.

E . W e ru n sk y , E x c e rp ta ex re g istris C lem entis VI. et Inn o cen tii V I. etc. U n te r C 300 finden sich im B re sla u e r Kgl. S ta a ts a rc h iv A bschriften aus dem v a tik a n isc h e n A rchive in k u rz e r R e g e ste n fo rm , w elch e in den J a h r e n 1887— 88 D r. Ig. K ollm ann zu Rom a n fe rtig te . D iese A b sch riften betreffen zum eist p a p stlich e P ro v isio n en in d e r B re sla u e r D iozese in den J a h r e n 1316— 1371 , e n th a lte n a b e r n ich t d a s v o llstan d ig e M ateriał. B e n u tz t w u rd en d ieselb en z u e rst von D r. A. W a g n e r ftir eine in d e r Z e itsc h rift des V ereins ftir G eschichte und A ltertu m S chlesiens Bd. X X V S. 287— 305 u n te r dem T ite l: „S ch lesisch es a u s dem v a tik a n isc h e n A rchive in Rom a u s den J a h re n 1316— 1371“ ersch ie n en e A bhandlung.

*) D iese Publikation umfaBt auch Mahren, PreuBisch- und Osterreich-Schlesien und die Lausitz.

2) Gerade bez. der Kollation der Benefizien enthalten die Monumenta nur w enige Angaben in unzureichender Regestenform. Dazu kommt, daB Theiner die R egistra A venionensia erat von Klemens VI. ab und die Supplikenregister gar nicht benutzte. Vgl. W . Abraham, Sprawozdanie z pozzukiwań w archiwach i bibliotekacli rzymskich w latach 1896—97, 1897—98. W Krakowie 1899. S. 29.

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U n ter C 300 b e n th a lt d as B re sla u e r Kgl. S ta a tsa rc h iv eine w ert- volle sp iitere E rg a n zu n g zu r g en an n ten A bschriftensam m lung, w elche d en T ite l flih rt: „S chlesisches aus dem v a tik an iscb en A rchive in Rom aus den J a h re n 1307— 1326“ — m itgeteilt von Dr. Jo s. T e ig e , A d ju n k t am P ra g e r S ta d ta rc h ire . B eide K ollektionen (C 300 u. C. 300 b) sind bei d e rW e ite rb e a rb e itu n g d e r Schlesiscken R eg esten a b 1301 v e rw e rte t w o rd en .

Bei dem augenscheinlicben M angel au g e d r u c k t e n Q uellen w a r es u n b e d in g t e rfo rd e rlich , die v a tik an isch en und avignonesischen R eg ister, sow ie die S u p p lik e n re g iste r im v atik a n isc h e n A rchive se lb st n achzuseben. E in solches U n tern eh m en b a t je d o c h fu r eine , e i n z e l n e P e rso n bei d e r groB en M enge d e r vo rh an d en en R e g iste rb a n d e n ich t u n erb eb licb e S c h w ie rig k e ite n . D ies hab en b isb er alle d iejen ig en herv o rg eh o b en , w elche sich m it U n tersu ch u n g en bez. irg en d w elch er L o k alg esch ich te e in es b estim m ten L an d e s zu b efa ssen h atten .

D ie A rb eit k o n n te von m ir, w enn d ieselbe iib e rh a u p t zu einem ersprieB licheu Ziele fiihren so llte , n u r in d e r W eise b e w a ltig t w erd en , d ali ich zu n a ch st d a s „Sum m arium G e n e ra le u Ł) d e r avignonesischen R e g iste r in bezu g a u f die irg en d w ie die B reslau er D iozese b etreffenden U rk u n d en d u rc h s u c h te , alle A ngaben nach In h a lt, D atum und F u n d o rt k u rz n o tierte , d iese N otizen sodam i m it dem T e x t d e r einzelnen R e g iste r selbst v e rg lic h , nach den k irch en rech tlich und kirch en g esch ich tlich w ichtigen S tellen e rw e ite rte und endlich beso n d ers b ed eu tsam e S tu ck e in extenso absclirieb o d er d er Z e ite rsp a rn is w egen durch am A rchiv beschiiftigte S c h re ib er ab sch re ib en lieli und die A bschriften w iederum nach dem O rig in altex t d e r R e g iste r k o llatio n ierte. Auf d iese W eise hab e ich nach den A ngaben des S um m arium s siim tliche B an d ę d e r

avigno-l) D asselbc wurde zu Avignon durch den Arcliivar Peter Montroy aus Clermont nacli D iozesen angelegt — aber nicht erst unter dem Prolegaten Raynerius de Ilcio (d’Elci) in den Jahren 1719 und 1721, w ie in den Wiirttemb. Geschichtsquellen 11,362 zu lesen ist, sondern sohon in den Jahren 1715 und 1716.

In Reg. Aven. Joh. X XII. t. 26 fol. 1 findet sich die Notiz: „Omnes et singulae Litterae in praesenti Regestro contentae fuerunt relatae in summario seu repertorio generali istius Archivii facto per me Petrum Montroy Claramontensem levis arma- turae hnius legationis equitem, de mandato Illmi et Excellentissimi dni Alamanni Salyiati eiusdem legationis Aven. P rolegati, qui praefatum Regestrum putredine fere consumptum, nudum et lacerum alligari iussit et Pontificio atque suo stemmatibus gentiliciis desuper insigniri a. s. 1715.“ Ahnliche Bemerkung ibid. t. 35 a. 1716.

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n esischen R e g iste r a u s d e r Z eit P a p s t J o h a n n s X X II. bis G reg o r X I. (in k i.) d u rc h g eseh en u n d z w a r z u n a c h st bez. d e r speziellen R eser- v atio n en d e r B re sla u e r Benefizien, d a n n a b e r auch in b etreff d e r g e n e ­ rellen R e se rv a tio n sd e k re te , w elche b e re its veroffentlicht sind. D ie vati- k a n isc h e n R e g ister, w elche ihrem In h a lte nach im allgem einen g en au d ieselb en A k te n sttic k e in n ac h den ursp rttn g lich eren avignonesischen Re- g iste rn a n g e fe rtig te n A b sch riften e n th a lte n , w urd en s te ts d an n zu R ate gezo g en , w enn b eso n d ers w ich tig e S tellen , P erso n en - und O rtsn a m en o d e r ein zeln e d u rch N asse g an z v e rd o rb e n e , fa st in P u lv e r zerfallen e, u n leserlich e o d er ttb e rh a u p t fehlende B la tte r d er avignonesischen P a p ie r- re g is te r d a s Aufsuchen- in d en e rste re n n o tw en d ig m ach te. E in e absolut g leich zeitig e B e riick sich tig u n g b e id er S e rie n , bei w e lc h e r, w ie spiiter d a rg e ta n w ird , auch n ich t w esen tlich m eh r h erau sk o m m t, k a n n sich n u r d e rje n ig e g e s ta tte n , dem zu diesem e i n e n Z w eck e eine g a n z e R eihe von J a h r e n zu r V erftlgung s te h e n .1) E in a n d e re s V e rfa h ren flir die Be- n u tz u n g d e r R e g iste r ein zu sch lag en , w a r filr mich n ic h t an g an g ig , w enn in B e tra c h t gezo g en w i r d , dafi filr die Z eit von Jo h a n n X X II. bis G reg o r X I. (inki.) folgende A nzahl von R eg iste rb śin d e n 2) v o rh an d en is t:

Avignon. Reg. Vatik. Reg.

Jo h . X X II.: 46 Bde. 55 Bde. B ened. X II. : 8 * 19 = K lem . V I.: 6 6 * 82 = Innoz. V I.: 29 * 28 = U rb. V .: 23 = 19 * G reg. V I.: 32 = 31 * S a . : 204 B de. 234 Bde.

B eriick sich tig t m an fe rn e r, daB je d e r B and d e r R e g istra A venionensia e tw a 7 0 0 — 800 S e ite n z a h lt u n d n ach o b ig er A ufstellung tiber 200 B an d ę d u rch zu seh en w a re n , so ist schon d a m it d e r U m tang d e r zu leisten d en A rb eit g e niigend g ek en n zeiclin et.

*) Vgl. E. Goller, Mitteilungen und Untersuchungen liber das papstliche Register- und Kanzleiw esen im XIV. Jahrhundert. Rom 1901. S. 6 ff.

2) Vgl. G. Palmieri, Ad V aticani Archivi Romanorum Pontificum R egesta Manuductio. Romae 1884. — Goller a. a. O. S. 11 ff. — D ie Zahlweise der Ilegister- biinde ist sehr verschieden.

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11

A uB erdem w aren noch ais eine seh r w ichtige Q uelle die S u p p lik en - re g iste r K lem ens VI. (22 B de.), Innozenz VI. (17 Bde.) und U rb a n s V. (10 B de.), im g an ze n 49 B andę g en au n ach W ra tisla v ie n sia zu du rch - forschen. Von diesen R e g iste m is t ein In d ex n ieh t vo rh an d en .

Mein V orgehen in b e treff d e r S am m lung des M aterials w a r a b e r nicht n u r durch die n o tw en d ig e Z e ite rsp arn is, sondern au ch d urch d i e S a c h e s e l b s t g e re c b tfertig t. D ies e rg ib t sich au s ein er k u rzeń B etra c h tu n g tiber E n tsteh u n g , In h a lt und g eg en seitig es V erhiiltnis d e r avignonesischen (P a p ie r) u n d v a tik a n isc h e n (P e rg a m e n t) R egister.

H a tte d e r P a p s t die ihm vorgelegte S u p p lik irgend eines K le rik e rs m it seinem H an d zeich en g en eh m ig t, so w u rd e d ieselbe in die ftir die S u p p lik en eigens an g eleg ten R eg ister ein g etrag en und nach d erselb en in d e r C an cella ria A postolica die O rig in al-P ro v isio n su rk u n d e an g efertig t. D iese le tz te re w u rd e sodann vom V izek an zler sig n iert und in d er C am era A postolica m it einem T a x e n v e rm erk versehen. E ndlich w u rd e d e r W ort- la u t d e r P rovision m it einigen u n b ed e u ten d e n K tirzungen n ac h d e r O rig in alau sfertig u n g und n u r a u sn ah m sw eise nach d e r M inutę in den P a p ie rre g is te rn v e rm e rk t und e rst s p a te r zur grOBeren S ich erh eit in die P e rg a m e n tre g is te r U bertragen. J e d e s A k ten sttick w u rd e h a u p tsach lich dre im al re g istrie rt. (S u p p lik — P a p ie r — P e rg a m e n t). D ie E in tra g u n g nach dem O riginal w a r bei den G ra tialsach en zw eifellos die R e g e l1) ; eine A usnahm e hiervon m achten n u r die sog. S e k re tre g iste r, bei w elchen die R e g istrieru n g nach K onzepten geschah. D ie avignonesischen P a p ie r- re g istę r sin d d em n ach die u r s p r t i n g l i c h e n 2) oder, w enn m an so sagen w ill, die O riginal-R egister. D ieselben bild eten die V o rla g e n 8) ftir die P e rg a m e n tre g iste r, in w elche tibrigens im allgem einen nu r d a s W ich tig ere au s den P a p ie rre g iste rn tib ertrag en w urde. D ie le tz te re n sind d aru m schon ih re r P rio rita t w egen m it R ech t d er A rbeit zugrunde g eleg t w orden. D ie R e g iste r selb st sollten ein fo rtlau fen d es am tliches D u p lik a t d e r von d e r K urie au sg este llten U rkunden bilden und d ien ten auch ais solches

*) Vgl. Tangl, D ie papstl. Register von Benedikt XII. bis Gregor XI. (Fest- gabe zu Ehren Max Biidingers). Innsbruck 1898. S. 291.

*) Vgl. E. W erunsky, Beraerkungen iiber die im Vatik. Archiv befindlichen liągister Klein. VI. u. Innoz. VI. in MIOG. VI, 140 ff. — GOller, a. a. O. S. 7.

9) Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen, daB „gracie" sogleich in die Pergam entregister eingetragen wurden. — Vgl. Denifle, Specilegium etc. p. 50.

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nicht selten sow ohl zu r P rttfu tig d e r E c h th e it von p ra se n tie rte n p ap st- lichen R e sk p rip te u ais au ch zu r e rb e te n e n W ie d e ra u sfe rtig u n g 1) verloren g e g a n g e n e r D o k u m en te. Bei den Provisionsbullen d e r d a m alig en Z eit w a r von seiten d e r E x e k u to re n die g e n a u e ste P rttfu n g g eb o ten , d a es bei d e r grofien M enge d e r piipstlichen K ollationen au ch nicht an ge- sch ic k te n F a ls c h u n g e n 2) fehlen konnte.

N ach v o llsta n d ig e r A u sa rb e itu n g d e r P e rg a m e n tre g iste r e rla n g te n d iese s p a te r offizielle G eltung. D a h e r e r k la r t es sich a u c h , daB die P a p ie r- re g is te r bis 1784 in A vignon v erb lieb en , w a h re n d die P e rg a m e n tre g iste r g eg en E n d e d e s X IV . J a h r k u n d e r ts 3) m it nach Kom g e b ra c h t w urden.

D ie P a p ie rre g is te r litte n in A vignon seh r d u rch F e u c h tig k e it, w elche die T in te an vielen S tellen g an z erb la sse n lieB; g a n z e Q u atern i w u rd en au ch d u rch M ausefraB z e rstiirt — und doch bilden d iese R e g iste r h eu te noch die w e r t v o l l s t e Q u e l l e a u s d e r a v i g n o n e s i s c h e n Z e i t . W as nun O rd n u n g und In h a lt b e id e r R e g iste rse rie n an b etrifft, so sei zu n ach st bez. d e r P a p ie rre g is te r b e m e rk t, daB die O rd n u n g in den einzelnen B a n d en d e rselb e n viel zu w iinschen tibrig laBt. A uch von den Provisions- b riefen fu r die B re sla u e r D i8zese fa n d ich eine g a n z e R eihe d o ppelt, ein zeln e so g a r d re ifa c h e in g e tra g e n 4). D a tib erd ies die R eg istrieru n g haufig g en u g n ich t gleich zeitig m it d e r A u sfertig u n g d e r „ L itte ra e A p o sto licaeu vorgenom m en w u rd e, so sin d die A b sch riften in d en P ap ier- re g iste rn d u rch a u s n ich t im m er chronologisch g e o rd n e t — indessen kom m en a b e r auch in d en P e rg a m e n tre g iste rn do p p elte E in tra g u n g e n u n d M angel an ch ro n o lo g isch er O rd n u n g vor. U n te r Jo h a n n X X II. und K lem ens VI., j a noch w a h re n d d e r e rste n J a h r e In n o zen z VI. is t im allg em ein en d e r In h a lt b e id er R e g isterserien d e rs e lb e ; s p a te r ersch ein en g e ra d e die flir die v o rlie g en d e A rb eit w ichtigen P r o v i s i o n s b r i e f e (L itte ra e Com m unes)

*) Vgl. W tirttem bergisches aus romischen Arcliiven bcarbcitct von Eugcn Schneider und Kurt Kaser, S. 359.

2) Ein solches gefiilschtes papstlicbes Schreiben zeigte der angebliche Benediktinerabt B ogusco von Orlau (Osterreich-Schlesien) vor; der Brief wurde in der papstlichen K anzlei: „in carta, scriptura, stilo et earura (sc. litterarum) serie ac appensione bulle clare et dilucide“ ais Falsifikat erkannt. \ gl. Klicman, a. a. 0 . no. 566.

3) Vgl. Kiezler a. a. O. S. 11. — Dudik, Iter Romanum II, 5- — E h rle, Zur G eschichte des Schatzes, der Bibliothek und des Archivs der Papste im XIV. Jahr- hundert in: Archiv f. Literatur u. Kirchengesch. I. Berlin 1885. S. 1 ff.

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13 —

in (len P e rg a m e n tre g iste rn in b e sc h ra n k te re r A nzahl *). Von Innozenz VI. an sind d aro m in je d e m F alle die P a p ie rre g iste r ahnlichen A rb eiten zu- g ru n d e zu le g e n 2). U berdies w u rd e u n ter U rban V. und G reg o r X I. eine v o llstan d ig e C b e rtra g u n g sa m tlich er B riefe aus den P a p ie rre g iste rn in die P e rg a m e n tre g is te r U berbaupt nicht m eh r re rsu c h t. — D ie P e rg a m e n t- re g iste r verloren d a d u rc h trotz ih res offiziellen C h a ra k te rs ihre eh em alige B edeutung.

N ur fttr die Z e it B en ed ik ts X II. sind die P e rg a m e n tre g iste r (19 B andę) im allgem einen re ic h h a ltig e r ais die P a p ie rre g iste r (8 B an d ę). D e r G ru n d hierftir ist d a rin zu sucben, dafi die sog. L itte ra e se c re ta e d ire k t in die P e rg a m e n tre g is te r e in g etra g en w u rd e n 3). Um m oglichste V ollstiiudigkeit zu erzielen, h ab e ich beide R eg isterserien B en ed ik ts X II. d urcbgesehen. D ie P e rg a m e n tre g iste r zeigen fe rn e r viele durch d a s A bschreiben aus den P a p ie rre g iste rn e n tsta n d e n e F e h le r, j a zuw eilen verm i6t m an g an ze S atze. Bei solchen D ifferenzen en tsch eid en ste ts die P a p i e r r e g i s t e r ais die O riginale. N icht selten e n th a lte n die P a p ie rre g is te r B riefe, w elche aus irg e n d einem G runde sp iiter d u rch strich en und darum in die P e rg a m e n tre g iste r tib erh au p t n ich t aufgenom m en w u rd e n ; gleichw ohl sind solche d u rch strich en e P ro v isio n sb riefe ais G eschichtsąuellen oft von bed eu te n d em W e rte . E ndlich sei noch b em erk t, daB die P a p ie rre g is te r ftir d as S tudium des p ap stlich en R eg ister-, K a n z le i-4) und T a x e n w e s e n s 5) ungleich le ln re ic h e r a is die P e rg a m e n tre g iste r sind. In die P e rg a m e n t­ re g iste r sind die T a x e n m it A usnahm e d e r e rste n Biinde Jo h a n n s X X II. tib erh au p t nicht m ehr e in g etrag en w orden. N ebenbei tinden sich in den

*) Vgl. Kelir, Bemerkungen zu den papstlichen Supplikenregistern des 14. Jahr- hunderts. MIOG. VIII, 84 ff.

2) Vgl. Tangl a. a. O. S. 294. D ie Pergamentregister Innozenz VI. haben fttr das 7. und 8. Pontifikatsjahr nur e in e n Band (241). D as 9. und 10. Jahr sind gar nicht vertreten. D ie Papierregister w eisen dagegen fttr das 7., 8., 9. und 10. Jahr im ganzen z e h n Bandę auf.

3) Vgl. Giiller a. a. O. S. 12.

4) Uber die ganzliche Umgestaltung des K anzleiw esens durch Johann XXII. vgl. Tangl, Die papstlichen Kanzleiordnungen von 1200—1500. Innsbruck 1892. S. 83 ff.

6) Vgl. Tangl, D as T axw esen der papstlichen Kanzlei vom XIII. bis Mitte des XV. Jahrhunderts. MIOG. XIII, 1 ff. — Wiirttemberg. Geschichtsąuellen II, 361. (Taxenverzeichnis Johanns XXII.) — Munch a. a. O. S. 94. Erklarung der Ex- peditionsgebtthren. — J. Haller, Die Ausfertigung der Provisionen usw. — in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken II, 24, 25. — E. Giiller, D er Liber Taxarum der papstlichen Kammer. — Ebenda VIII, 113—173, 305—343.

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P a p ie rre g is te rn viel m ehr M arg in alb em erk u n g en und V e n n e rk e alle r A rt, w elch e d e r so rg ta ltig e n B each tu n g w e rt sind.

N ach d en obigen A usfU hrungen dttrfte zur G enilge d a rg e ta n sein, daG es zum Z w eck e e in e r U n tersu ch u n g bez. d e r p ap stlich en P rovisionen in d e r B re sla u e r DiOzese d e r rich tig e W eg w a r , in e rste r L inie die P a p ie rre g is te r zu b en u tzen und die P e rg a m e n tre g is te r n u r in b eso n d ers n o tw en d ig en Fiillen zum V ergleich bzw . zur E rg a n z u n g h e ra n z u z ie h e n 1).

D ie in d e r v a tik a n isc h e n S e rie en th a lte n e n sog. S e k re tre g is te r w eisen n u r seh r re re in z e lte P ro v isio n en a uf , w elche m ehr d u rch Z ufall d o rt aufgenom m en w u rd en . D ie S e k re tre g is te r d ien ten ih re r N a tu r nach v om ebm lich d e r po litisch en G eschichte — es gen lig t hier, a u t einige B e s p re c h u n g e n 2) d e rselb e n hinzuw eisen.

Von w eit gro B erer W ich tig k eit ftir die vo rlieg en d e A rb eit w a r die D u rch sich t d e r S u p p l i k e n r e g i s t e r 3) K lem ens V I., Innozenz VI. und U rb a n s V. D iese R e g iste r sind b e so n d e rs reich an b io g rap h isch en N o tiz e n , geb en AufschluB ttber d a s Z u stan d ek o m m en d e r einzelnen P ro v isio n en , n en n en viele hoch g e ste llte P erso n lic h k e ite n , w elche dam als an d e r K urie in A vignon a u s irg e n d w e lc h e n , haufig auch politischen G rtinden a n w e se n d w a re n und nun fiir ihre K lienteli beim P a p s te p e titio n ie rte n , liefern n eb en b ei re ic h h altig es M ateriał fllr die G eschichte d e r U n iv e rsita te n , d es A dels usw . L e id e r b esitzen w ir aus d e r Z eit K lem en s V ., Jo h a n n s X X I I ., B e n e d ik ts X II. und G regors X I. solche R e g iste r n ich t m ehr, obw ohl d ereń eh em alige E x iste n z m it G ru n d nicht b e zw eifelt w e rd e n k a n n 4).

Z u r E rla u te ru n g d e r b e so n d e rs die B re sla u e r D ioześe b etreffen d en A usfU hrungen ersc h e in t es u n b ed in g t g eb o ten , e tw a s n a h e r auf d a s g a n ze

*) Wenn z. B. Schmidt a. a. O. I, S. VII ans Zeitmangel auf die Durchsicht der Papierregister verzich tet, so hat dagegen geradc P. Kehr bei der Ilerausgabe des 2. T eils jen es R egestenw erkes die Notwendigkeit der Benutzimg der avigno- nesischen R egister betont.

*) Vgl. W erunsky a. a. O. VI, 153. — Goller a. a. O. S. 15, 26. — Abraham a. a. O. 8. 26.

”) Abraham a. a. O. S. 130 ff. — GOller a. a. O. S. 74 ff. — Kehr a. a. O. VIII, 84 ff. — Mirach a. a. O. S. 134 ff. — Repertorium Germanicum I, X V —X X . — J. Haller a. a. O. II, 3 ff. — J. T eige, MIÓG. XVII, 408 ff. — Berliere, Suppliąue de Clemens VI. (1342— 1352) in Analecta Vaticana belgica Bd. I. Das letztere Werk konnte ich bisher trotż aller BemUhungen nicht erlangen.

(20)

15 —

S u p p lik en w esen d e r dam alig en Z e it an d ieser S telle einzugehen. W ollte irg en d ein sch lesisch er K le rik e r bei d er durch die zah lreich en p ap stlich en R e serv atio n en au fs auB erste b e sc h ra n k te n K o llatio n sg ew alt d e r BischOfe a u f einigerm aB en sicherem W ege in d en B esitz eines B enefizium s ge- la n g e n , so v ersu ch te e r es m it ein er diesbezttglichen S u p p lik a n d e r K urie zu A vignon.

Z u diesem Z w eck e muGte e r e n tw e d e r personlich d o rth in reisen o d er seine B itte d urch einen P ro k u ra to r stellen. D as le tz te re w a r a b e r die A usnahm e, denn ais R egel g a lt, dafi die P e te n te n p e r s o n l i c h 1) in A vignon zu erscheinen h a tte n ; A usnahm en w u rd en im allgem einen nur bei P erso n e n von R a n g und h o h e r S tellung, w elche ih re S u p p lik en in v ersie g e lte r F orm d u rch einen tre u e n B oten an ihre stan d ig en P ro k u - r a to r e n 2) g e lan g en liefien, g em acht. D e r U m sta n d , dafi die n ied eren K le rik e r zu r B etreib u n g ih re r A ngelegenheiten fa st au sn ah m slo s in A vignon personlich v orsprechen m ufiten, h a tte leid er zur unau sb leib lich en F o lg ę, dafi die sog. „clerici v a g a n te s “ sch aren w eise d en p ap stlich en P a la s t u m lag erten und nicht eh er die w eite H eim reise a n tra te n , bis ihre B itten m eist in den dem P a p ste vo rg eleg ten „R otuli p au p eru m clerico ru m “ sum m arisch e rled ig t w urden. W elche tlb e rra sc h u n g e n und vielfache A rg ern isse solche K le rik e r durch d ie P ra se n ta tio n ih re r p ap stlich en P ro - visionsbriefe den D io zesan o rd in arien ih re r H eim at b ereiteten , soli v o re rst n u r a n g e d e u te t, im V e rla u f d e r A rb eit a b e r an g e e ig n e te r S telle n a h e r b e h a n d e lt w erden. D ie B estim m ung, dafi n iem an d la n g e r ais zw ei J a h r e 8) zu r B e treib u n g eigener oder frem d er A ngelegenheiten an d e r K urie w eilen so llte , h a tte p ra k tisc h w en ig B e d e u tu n g , d a es d en einzelnen P e te n te n an E ntsch u ld ig u n g en und A usfliichten a lle r A rt nicht fehlte. D ie O riginalsuppliken*), w elche nach gan z bestim m ten

•) Vgl. Bresslau, llandb. d. Urkundenlehre. Lei{)zig 1889, I, 681.

2) Bischofe und Orden hatten gewOhnlich ihre eigenen, standigen Prokuratoren. Vgl. Giry, Manuel de Diplomatique, Paris 1894, S. 687. Ein Beispiel fiir die Existenz eines standigen Prokuratora einer Privatper8on bringt Cod. Dipl. Sil. (C. D. S.) t. V. p. 127 no. 147. — Dort erklart der „Notarius Cominendatoris in Thorun, canonicus praebendatus YVladislaviensis“ ausdriicklich: ,quod in Romana Curia certum habeo procuratoreni, videlieet honorabilem virum dominum Henricum de Orlamunde/

8) Vgl. Bresslau a. a. O.

4) D ie Ansieht von Munch a. a. O. S. 137, dafi dem Papst nie Originalsuppliken) sondern stets nur umgearbeitete Auszlige vurgelegt wurden, trifft nicht zu. Nur dann

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F o rm e ln 1) a n g e fe rtig t w are n , w u rd e n zu n ach st von den piip stlich en N o ta ren , sp iite r H efe re n d are n gep riift, und d a ra u f vom V izek an z ler dem P a p s t zur E n tsc h e id u n g v o rg eleg t. D e r P a p s t b ew illigte nun e n tw e d e r d u rch ein „fiatu 2) m it seinem H a n d z e ic h e n 3) die S u p p lik in ih re r g an zen F orm , o d e r au s be stim m ten G rU nden4) n u r teilw eise, indem er selb st die Ab- iinderungen verfU gte, o d er e r sig n ierte endlich die S u p p lik g a rn ic h t und d a m it w a r d ieselb e a b g e le h n t5).

D ieses g a n z e V erfah ren w u rd e im S til d e r S u p p lik en se lb st schon a n g e d e u te t, so heiB t es z. B. in Reg. Suppl. U rb. V. t. 38 fol. 237: „D ig n e tu r S. V. su p p licacio n es p rem issas a d m itte re e t ex au d ire ac V estra m an u b e a tissim a , ut p e titu r, s ig n a re “ etc.

Z u w eilen sig n ie rte in d essen auch d e r Y iz ek an zler im A u ftra g e des P a p s te s . D ie vom P a p s t bew illig ten S u p p lik en w u rd en so d an n durch den „ R e g istra to r su p p licatio n u m “ in die S u p p lik e n re g iste r ein g e tra g e n u n d d iese E in tra g u n g e n w ied eru m d u rch einen b eso n d eren B eam ten (C ollator) m it d e r O rig in alsu p p lik v e rg lic h e n 6). D ie S u p p lik e n re g iste r sin d im allg em ein en n ich t sachlich, so n d ern chronologisch g eo rd n et, aller- d in g s fehlt es au ch bei d iesen n ich t a n sp iiteren N a c h trag u n g en . D ie S u p p lik en selb st w u rd en am hiiufigsten in d e r d ritte n P e rso n g etaB t

wurden Ausziige (Rotuli) dem Papst zur Signierung Ubergeben, wenn die groBe An- zahl von Petenten ciner bestimmten K ategorie ein solcbes Verfahren notw endig maehte. Daher die „Rotuli confirmationum auctoritate ordinaria, permutationum, resignationum , universitatum, regum, cardinalium usw. Vgl. Kebr a. a. O. VIII, 92, 97.

*) Dieselben werden w eiter unten niiher erliiutert.

2) Vgl. Ottenthal, R egulae Cancellariae A postolicae. Innsbruck 1888. (Job. XXII). n. 3, 5, 6, 8, 10, 12, 16,17, 20, 22, 24, 28, 30. (Bened. XII.) n. 3, 5 etc. tfbrigens war die Recbtswirkung des „fiat“ nur eine bedingte, dieselbe trat nur ein, wenn der Providierte die vorgeschriebcnen Taxen erlegte und die Exekution des Provisions- briefes innerhalb 6 Monaten beantragte. Vgl. Giiller, a. a O. S. 74 Aink. 1.

8) „fiat B “, „fiat R “ etc., vgl. Kehr a. a. O. VIII, 101.

*) Wenn z. B. ein Bischof sclion allzusehr mit Expektanzen bescbw ert war, wurde der P etent einer anderen D iozese iiberwiesen.

B) Vom Papst nicht signierte Suppliken durften garnicht registriert werden, und war dies doch gcschehen, so wurde die Eintragung nachtrSglich durchstrichen. Reg. Suppl. Klein. VI. t. 20 fol. 3 findet sieli die Bcmerkung: „non debebat re- gistrari, quia non erat signata.” Ahnlich R eg. Suppl. Innoz. VI. t. 31 fol. 185 f. „Nota, quod omnes iste (sc. supplicaciones) non debuerunt registrari, quia non erant in originali per dominum papam signate“ und am recliten Rande: „non valeant, quia non erant sign;ite.“

e) D ie Kollatoren verfuhren mit der groBten Genauigkeit, jed e Abweichung von der Originalsupplik wurde am Rande notiert; es folgen w eiter unten mehrereBeispielehierfiir.

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17 —

z. B. „ D ig n etu r S .( a n c tita s ) V . ( e s t r a ) “ o d er „ P la c e a t S. V .“ o d er: „S u p p lica t S. V. d evotus filius V ester Jo h a n n e s E ex B oem ie, q u a te n u s“ etc. o d e r: „ S u p p licat S. V. devotus o ra to r V ester P reczlau s eps W ratislav ien ., q u a te n u su etc. A bw eicheude F o rm en w u rd en sofort im R e g iste r ver- m erk t. So b eg in n t z. B. in Reg. Suppl. U rb. V. t. 35. fol. 28 t° eine S u p p lik m it d en unbestim m ten W o rte n : „Item su p p licat (? ), ą u a te n u s Jo h a n n i n a to Jo h a n n is P a c o sla i“ etc. Am R an d e findet sich sogleich die N otiz: „Sic incipit hec supplicacio B .“

In d e r e rste n P e rso n w u rd e die S u p p lik g e s te llt, w enn d e r P e te n t infolge seines eigenen A nsehens an d e r K urie eines b eso n d eren F U rsprechers n ich t b ed u rfte o d e r auch w enn ein solcher nicht zur S te lle 1) w ar.

W as endlich die p ap stlich en sog. „m otu p ro p rio “-B ew illigungen an- la n g t, so la g d iesen z w a r anfangs eine form elle S u p p lik n ich t zugrunde, in d e r ay ignonesischen P erio d e w u rd en d ieselb en je d o c h b ereits regel- miiBig d urch S u p p lik e n 2) veranlaB t. D as le tztere V erfah ren w id e rsp ra c h a b e r k ein esw eg s d e r B ed eu tu n g d e r W o rte „m otu p ro p rio “ , d enn d iese w ollten n u r a u d e u te n , daB die E ntschlieB ung des P a p s te s „ex m era lib e ra lita te ac b e n e v o le n tia“ geschah. D arum w urde d iese F o rm allgem ein gew ilhlt, w enn es sich um P rovisionen fur die K a rd in ale und die p a p s t­ lichen B eam ten d e r K urie h an d elte. D e r H au p tv o rteil solcher „m otu p ro p rio “ -B ew illigungen b estau d d a rin , daB d e r P ro v id ierte tiber je d e n V erd ac h t d e r su b rep tio erh ab en und auch die K ollation d e r B enefizien g tiltig w a r, selbst w enn die A nzahl d er schon besessenen Benefizien uu- rich tig o d er u n g en au im A postolischen S ch reib en an g eg eb en w u r d e 3). Solche K ollationen g a lte n ais „ex c e rta scient,ia“ verfiigt und w a re n „ la te u 4) zu in terp retieren .

U n ter dem P o n tifik at P a p st In n o zen z’ VI. zeigen die E in tra g u n g e n in die S u p p lik e n re g iste r grofie F ltich tig k eit. T om us 28 je n e r R eg iste r en th a lt tib erh a u p t n u r k u rz e A ufzeichnungen d e r verliehenen B

ene-*) Vgl. lleg . Suppl. Cleni. VI. t. 18. fol. 43, 45 t°, 68 t°; Reg. Suppl. Urb. V. t. 37. fol. 156 t° (fur den bek. Adalbertus Ranconis de Ericinio, ąuondam rector Univers. Parisien.)

2) Ygl. Reg. Suppl. Ciem. VI. t. 21. fol. 13 t°. Kehr, a. a. O. VIII, 96. J. Haller, a. a. O. S. 4.

8) Vgl. c. 23 de praeb. et dign. III. 4 in VI0. Ottenthal, a. a. O. S. 10 no. 6. 4) c. 24 1. c.

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fizien n ich t in F o rm von S u p p lik en , so n d ern m ehr von vollen d eten T a t- s a c h e n ł).

Im fo lg en d en soli d ie A rt u n d W eise d e r E in tra g u u g e n in die S u p p lik e n re g iste r d u rch ein e R eihe von m ir g esa m m e lte r M arginal- b e m e rk u n g e n noch n a h e r e rla u te rt w erd en .

Bei n a c h triig lic h e r S tre ic h u n g d e r S u p p lik heiBt e s : „C a n c e lla ta de p re c e p to d n i n ri q u ia alib i in m eliori fo r m a u (R e g . Suppl. Ciem. VI. t. 1. p. 117). „ C a n c e lla ta in supplicacione d e m anu V icecan cellarii e t de p re c e p to suo in R e g e stro u (fol. 136. t°). „ C a n c e lla ta de p re c e p to dni n ri q u ia fra u d u le n te r e t dolose im p e tr a ta “ (fol. 209. t°). „C ancellatum hic e t in o riginali de p recep to dni n ri p e r me P. G erm ani quod diu a n te fu e ra t co lla ta dno J . G uasii cap ellan o cap e lle eiusdem dni n riu (t. 18. fol. 19) — d a s Benefizium w a r dem nach zw eim al verliehen w orden.

„ C a n c e lla ta de p recep to dni nri sed postm odum voluit d n s nr quod v a le a t non o b sta n te cancellaeione et quod su m e re tu r de Re- g e s tro .“ (t. 19. fol. 45 t°).

„A tten d e , quod is ta g ra c ia fuit c a s s a ta in litte ris b u llatis p e r d. pen. e t hic de m a n d a to suo p e r me}N. de fonte a d rei. d. p. de M oss.u (R eg. S u p p l. Innoc. V I. t. 31. fol. 299).

Bei A n d eru n g e n d es D a tu m s:

„C o rre c ta d a ta in o rig in ali p e r dnm G. d e B ordis d e p recep to dni n ri e t hic p e r m e P . G e rm a n iu (R. S. Ciem. VI. t. 18. fol. 69 t°).

„ Q uinto decim o K ai. Mai an n o prim o is ta d a ta fuit m u ta ta in o rig in ali p e r dnm A venion. E pm e t p rim a c a s s a ta J o .u (R. S. Urb. V. t. 40. fol. 229.)

Bei A n d eru n g en von N am en o d er W o rten findet sich ste ts am R a n d e : „d e officio g ro s s a to r u o d e r „de officio s c rip to r.u

*) z. B. fol. 109 ff. „Beneficia collata in Polonia et Ungaria per dominum Innocen. papam VI. Anno quinto“ oder:

„De scolastria ecclesie Lubucen. fuit provisum petro de V ratislavia. IIII idus Ian.“ oder:

fol. 111 t°: „Suprascripta beneficia per dnm nrm papam collata in Polonia et Vngaria a. IV non. lunii inclusive pontificatus sili anno septimo fuerunt extracta et sigillata sigillis duorum Camerarii et Thesaurarii et fuerunt tradita Raymondo la Caussine servienti armorum dni nri pape die 28 mensis febr. pontificatus dni nri pape anno octavo qui dicta beneficia fratri suo misit collectori ibidem etc.

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19 —

Z uw eilen w a r in d e r S u p p lik d e r N am e d e r S u p p lik a n te n g a r n ich t g e n a n n t, d a n n steh t am R ande d e r betreffenden E in tra g u n g sogleich ein d iesb eziig lich er V erm erk , z. B .: „ e t ita co n tin eb atu r in supplicacione et non n o m in ab atu r nom en su p p lic an tis“ (R. S. Ciem. VI. t. 20. fol. 8) ; o d e r: „N on n o m in ab a tu r, qui su p p licab at sed re v e ra in dorso supplicacionis c o n tin eb atu r p re se n ta te p e r R a y n ard u s (sic) de foresio m ilitem " (ibid. fol. 162). Solche S up p lik en w a re n also au sn ah m sw eise n ich t in d er ttblichen F orm abgefaB t, ab e r doch vom P a p s t sig u iert w orden.

Bei sp a te re n N a c h trag u n g en lesen w ir: „A ttende, quod iste due suppli- caciones e ra n t in rotulo tra d ite pro tam ilia dni p a p e sed adh u c re g e stra te non e r a n tu (R. S. Ciem. VI. t. I. p. 1 3 ); o d e r:

„ d e b e b a t re g e stra ri in m ense d e c e m b ri“ (t. 18. zw. fol. 74 u. 8 6) — je n e S u p p lik w a r erst im Mai des folgenden J a h re s e in g etrag en w o rd en ; o d e r: „R otulus Im p e ra to ris sig n atu s in A nno prim o dni nri, quo d eb u it re g e stra ri, sed ta rd e fuit tra d itu s e t ideo hic re g e s tra tu s u (R. S. U rb. V. t. 40. fol. 227).

Bei n ochm aliger S ignation d urch den P a p s t: „ p o s t p r im a m 1) signacionem fuit ite ra to sig n a ta p er dum nrm e t hic correctum de m au d ato suo p e r me P. G erm an i“ (R. S. Ciem. VI. t. 19.

fol. 135 t°).

W a r d ie S u p p lik feh lerh aft abgefaB t u b erg eb en w orden, so w u rd en in d erselb en die n o tw endigen E rg an z u n g en g em ach t, die hinzugefugten W o rte a b e r auch ausdrticklich bei d er R eg istrieru n g v erm erk t, z. B .:

„iste add icio n es [et reservacionem ] . . . . [qui in itin ere Rom e obiit] fu eru n t posite in originali p e r dom. G. de B ordis de p recep to dni nri e t hic p e r me P. G erm a n i“ (R. S. Ciem VI. t. 20. fol. 167 t°); o d e r: „ is ta q u atu o r v e rb a [et capituli ecclesie] W ratisla v ien . [com m uniter

') Der Kardinal Hugo Iiogerii tit. S. Laurentii in Damaso hatte flir seinen Neffen Alanus um eine durcli den T od des Inhabers erledigte Pfarrkirche der D iozese TrOguier mit dem Bemerken gebeten, daB die Besetzung jener Pfarrkirche vor dem T ode des Pfarrers dem Apostoł. Stuhl reserviert gew esen sei. Der Papst hatte die Supplik signiert mit den W orten: „fiat R. E. q. t. s. a. 1. fiat R .“ [Et quod transeat sine alia leetione — in iiblicher Form]. Spater miissen Zweifel in betreff' jener angeblichen papstlichen Reservation der Pfarrkirche entstanden sein, die Supplik wurde nochmals dem Papst yorgelegt, von diesem die Worte „fiat R‘

und dafttr zur Sicherheit gesetzt: „fiat eciamsi non sit reservata“.

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vel divisim ] in G lossa p o sita e ra n t in originali J o .“ (R. S. U rb. Y. t. 36. fol. 4 0 10) .1)

Am R a n d e d e r R e g iste r ist d e r In h a lt d e r S u p p lik kaufig ku rz sk iz z ie rt, z. B .:

E s kom m en au ch Fiille vor, wo die erste b ereits b ew illigte S u p p lik des- w eg en d u rc h stric h e n w erd en m uli, w eil d e r P e te n t in n erh alb w en ig er T a g e au s irg e n d einem G ru n d e eine zw eite S u p p lik bez. eines a n d e re n B enefizium s stellt und d a s le tz te re au ch in d e r T a t erlan g t. D ie erste d u rc h stric h e n e S u p p lik erluilt sodam i am R an d e einen diesbeztiglichen Y erm e rk , z. B .:

„ C a ssa ta de m a n d a to dni nri ad relacionem dni E pi M agal. p e r me S y. de V a res, q u ia de a lia ecclesia fu it sibi provisum , ut in fra h a b e tu r

folio X .“ (R. S. Innoc. V I. t. 1. fol. 6 1°).2)

Z u w eilen steh en in d en R e g istern zw ei u n d u rch strich en e S u p p lik en n e b e n e in a n d e r, w elch e b e id e die S ig n a tio n des P a p s te s tra g e n und doch w u rd e n u r eine von b eid en zur A u sfertig u n g d es P ro v isio n sb riefes ftir d en P e te n te n b e n u tz t8).

N icht selten ste llte n au ch B reslau c r K le rik e r g leich zeitig zw ei B itten ; w u rd e ihnen die eine a b g esch lag en , so e rlan g ten sie m eist die E rh o ru n g

i) Jene Supplik lautete: „Supplicat S. V. dev. V ester Theodericus Archi-eps Magdeburg, consiliarius et secretarius dni Karoli Rom. impcratoris suppremus (sic), ąuatenus Nicolao Sym onis alias dictus Rosenberg Pomezanien. dioc. suo notario benef. cum cura vel sine cura (c. c. v. s. c.) spectans ad coli. Epi W ratislavicn. vacans uel vacaturum dignemini nunc reservare etc .‘ D ie obigen in Klammern gesetztcn W orte waren der V ollstandigkeit w egen hinzugefiigt worden.

!) Jacobus de Padua hatte am 19. Jan. 1353 auf Grund einer Supplik die Pfarrkirche in G uyervilla Konstanzer D iozese erlangt, am 5. Febr. desselben Jahres wurde ihm au f eine neue B itte die Ptarrkirche zu Frevilla in derselben D iozese zugesprochen und die friihere Kollation ausdriicklich zurilckgcnommen.

8) z. B. reichte „Nicolaus qu. Ysinhardi de Lobyn (Liiben) pauper presbyter Wra- tislavien. dioc.“ zw ei Suppliken zur Erlangung eines Benefiziums ein, das eine sollte zur Kollation des A bts und K onvents des St. Vinzenzklosters bei Breslau gelioren, das andere der Kollation des Abts und K onvents des Klosters zu Leubus unter- ste h e n ; beide Bitten wurden bew illigt, die letztere aber nur ausgeflibrt. R. S. Innoc. VI. t. 27 fol. 116 u. 118.

rem issio h a b ilita tio p rovisio d isp en sacio

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d e r a n d e r e n 1). H an d e lte es sich um versch ied en e B enefizien in ver- schiedenen D iozesen, so m uBten in solchen F a lle n zw ei S u p p lik en ge- stellt w e rd e n ; w tinschte ind essen ein K le rik e r ein Benefizium in d er B reslau e r D iozese oder, w enn d ies nicht an g an g ig w ar, in einer a n d e re n D iozese, so setzte er am S chlusse sein er S u p p lik einfach die W o rte hin- z u : „vel in ecclesia N .“ (v. gr. O lom ucen.)2). E in en b eso n d ers b each ten s- w erten F a li b rin g t R. S. U rb. V. t. 34. fol. 230. H ier ist von ein er zw eiten H an d m it a n d e re r T in te am Schlusse d er S u p p lik des B re sla u e r P res- b y te rs Jo h a n n e s von H e ren d o rf hin zu g efiig t: „vel de beneficio eccl. sine cu ra vac. vel v acat. ad coli. etc. E p i W ratislav ien . cum non ob- sta n tib u s e t clausulis u t supra. C orrectum in originali e t hic p e r m e B .“ E n tsc h e id u n g : „ h a b e a t sed non in c a th e d ra li.“ D ie vom P e te n te n zu- e rst g e ste llte S u p p lik bez. eines K a n o n ik a ts sub ex spect. p raeb . a n ein er K o lleg iatk irch e d e r B reslau e r D itjzese h a tte offenbar k ein e A ussicht auf B ew illig u n g ; es g e lan g a b e r oben g enanntem K le rik e r seine e rste S n p p lik d urch einen K u rialb eam ten (w ahrscheinlich G. de B ordis) u m arb eiten zu lassen und so k o n n te er A vignon doch w en ig sten s m it ein er A n w a rt- sch aft a u f ein Benefizium d e r B resla u er D iozese verlassen.

Auf G rund des S tu d iu m s d er p ap stlich en S u p p lik e n re g iste r sollen h ier noch einige notw en d ig e B em erk u n g en liber die A nlage d e r sog. „ ro tu li“, die N am en d e r S u p p lik an te n und tiber d as von d en zu A vignon P ro v id ie rte n ab zu leg e n d e E x am en folgen. Z uniichst sei hervorgehoben, daB besonders u n te r den P o n tifik aten Inn o zen z’ VI. und U rb an s V. die K ard in ale, die U n iv e rsitaten und d as rOmische V olk viele „ ro tu li“ ein reich ten . In R. S. Innoc. VI. t. 1. fol. 21 t° ff. reih en sich h in te re in a n d e r zw anzig rotuli von K a rd in a le n ftir ih re „fam iliares; d om estici“ etc. a n ; fe rn e r w ird g e n a n n t ein ro tu lu s U n iv ersitatis T h o lo san .3) ; rotulus M agistrorum U n iv ersitatis P a ris ie n .4) [m agistri in theologia, in d ecretis, in m edicina, in facu ltate arciu m .]; rotulus fa cu ltatis decretorum P a r is ie n .5) ; rotulus U n iv ersitatis m edicorum M o n tisp essu lan .B) ; rotulus studii A v e n io n .7) ; rotulus „pro

!) R. S. Innoc. VI. t. 31 fol. 246; R. S. Urb. V. t 34 fol. 3 9 1°. 2) R. S. Innoc. VI. t. 19 fol. 112.

3) R. S. Innoc. VI. 1 .1. fol. 49 t°. ,l) Ebenda fol. 195.

R. S. Urb. V. t. 34. fol. 76. 6) Ebenda fol. 186.

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studio P ra g e n .ttl) ; ro tu lu s P o p u li R om ani2) (v orgelegt von S te p h a n u s P alosci de U rb e a m b a x ia to r populi R o m a n i); rotulus a m b assiato ru m la y c o ru m 3), qui re d ire d e b e n t a d U rbem . F a s t alle L a n d e r und N atio n en d e r da- m aligen ch ristlic h en W elt stellten ih re eig en en sich im m er w ied erh o len d en rotuli — d a h e r folgen in b u n te r R eihe die rotuli provisionum in regno P o rtu g a lię , A nglie e t Ib e rn ie , P olonie e t U n g arie, nacionis P icard o rn m , N o rm an n o ru m , A n g lican e, re g is F ra n c ie , com itis F la n d ri, K aro li Rom a- norum im p e ra to ris e t B oem ie reg is, ducis B u rg u n d ie, ducis B rab an ., K asim iri re g is P olonie, B olconis ducis O polien., H enrici ducis Slesie, A nglorum g ra d u a to ru m e t p re sb y te ro ru m R o m ip etaru m etc. e tc .4) Ob- w ohl die A nzahl d e r p a p stlich en P ro v isio n en ftir D eu tsch lan d und speziell au ch ftir die B re sla u e r D iozese, w ie s p a te r n a h e r g e z e ig t w ird , seh r groB w a r, j a g e ra d e z u uberm aB ig d rttek en d g e n a n n t w erd en muB, so w u rd e n die D iozesen S p an ien s, F ra n k re ic h s u n d E n g la n d s noch w eit m eh r m it E x sp e k ta n z e n , P ro v isio n en und R e serv atio n en b e d a c h t, w elche zu la u te n K la g en AnlaB g a b e n . .

Yon b e so n d e re n K a te g o rie n d e r rotuli seien h ie r g e n a n n t: 1. D ie „ R o t u l i p a u p e r u m c l e r i c o r u m “ .

D ieselb en w u rd e n d urch den groB en Z uzug von K lerik ern d e r ver- sch ied e n en D iozesen n ach A vignon v eran lafit.

D as g an ze V e rfa h re n bei d er A n lag e solcher R otuli, d e reń B egriin- d u n g und S ig n atio n w ird am b e sten d urch d en eigenen W o rtla u t solcher S c h riftstu c k e d a rg e ste llt, z. B. R. S. Ciem. VI. t. 9. fol. 64 ff. heiBt es: „ Isti, qui non h a b e n t beneficia nec ex p ectacio n es, p e tu n t ad collaciones in fra sc rip ta s sibi de beneficiis eccl. p ro v id eri cum clausulis u t in form a u sąu e a d sum m am de q u a V estre p la c u e r it5) S a n c tita ti.

‘) R. S. Urb. V. t. 43. fol. 264 (2 P rovis. łlir die Bresl. Diozese). 2) R. 8. Innoc. VI t. 31. fol. 260.

a) R. S. Urb. V t. 37. fol. 89.

*) Erwahnt sei auch, daB nnter den Supplikanten sich viele Namen des hohen A dels und auch von anderw eitig in der Geschichte bekannten Miinnern vorfinden, z. B .: „Rupertus com es palatinus Reni, Archidapifer sacri Imperii et dux B avarie; Henricus comes de Sw atzburg dominus in A rnstede et in Sunderhuse: Lantgravius et com es de Luthenberge; Gerlacus comes de Hohenlohe etc.

8) Zu A nfang wurden demnach solche Bitten noch sehr zuriickhaltend ausge- driickt — spater aber wurde direkt gefordert.

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