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Lessing's Werke. Bd. 5

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f i f f f t u j j l s iU f f Ite.

£eraiiggegef>en »ott H i r l j a r b ( b o frije .

© r f t e i l i u f t r i r t e S l u S g a b e .

fü n fte r SBanb.

öambrn ju ftbrrots ^tntrr. — ifltufrls Jtpnllohnr. — ilEtmifrijte

greift«. — Jtrfltrutr Jtnmerhungcn übet bns (Epigramm. — grttung

brs (Eitrbnnus.

- grttung brs Inepti Religiosi. -

grttung brs

Cotfjliius. — ßereng.irius Tnroiicusis. -

lieber bte Agrippina in

iiresbeit. — Hont Jüftt ber frfnuilrrri. — Jlntiquarifilje grifft I. II.

- larifrljiing brr nntiqunrifiijrn grifft. — fniidnitrtit ju beit

nntiqiinrifdjrn grirfrn. — |rr Sttcnfnit (uns beit gclbftbrtiiidjiniigtn).

- - Ritt btt Jllttn ben fab gcbilbrt. — lieber bir Jl^nenbilber brr

(6)
(7)

ÜOIt

H i d j a t ' i ) C

6

o f d ) e .

( £ i ' | U i l l u f t r u t * A u s g a b e .

f ü n f t e r iB n tib

i'Crttßfilef pcit 3?o6er(

3

i o x ß e r g c r .

B e r l i n

(8)
(9)
(10)
(11)

atg ©ouBernementgfccretar beg ©eneratg Sauenjien ging, fo mar bieg redjt cigeut(icl) eine gludjt aug ber beengenben <Spt>äre eine» ßcitunggrecenfenten, ben ber m it itnabmenbbarer ißünftlidffeit täglid) ait bte S ljitrc ilopfenbe ® rüder junge, m it feiner ftummen ÜDialjnuug ntn tteueg Wanufcript, aus feinen ftfjöuften bidftevifdfen »Träumen unb miffett» fcf)aftitc£)en gorfdjungett tnecite itnb fdjrectte, in bie ©eift unb ©erniitt)

ermeiternbe Biel

6

eroegte Iriegerifdjc 2SeIt, ber grieb ridj ber ©rofse

feinen ©eift, feilte $f)ätig!eit, fein Selbftgefül)t eingebautst Ijatte. Sffiab man Bon bem groffenKönige bamalg in 83 e r l i n gemaljr mürbe,

mar nidjt geeignet, einen beutjdjen ®idjtergeift

51

t mecien unb gu

ftärten; über feine fjaugfrangofen madjte ftd) Sefftugg le rg e r in beijjenben (Epigrammen S u ft, unb menn er ifjn audj jebeg Sa b r pflicbtjdjulbigft in einer Dbe prieg, fo —r. me rite man bie 9(6» fid jt, unb marb Berftimmt. 1 6 e r Ijie r in 83regtau mar eg gang

anberg. S n «Berlin fab er ben alten S r ib im ©djlafrocf, tjier im

SSaffenrocE; Ijie r erft marb er jum echten fßreufjen, mätjreub er in SSerliu ftdj griebridjg grangofen gegenüber n u r attgemcin alg

tSeutfcben füfjlen gelernt Ijattc. lu d ) ualjm fein 9tmt iljn nidjt fo

febr in lu fp ru d j, bafs er nidjt fidj ijätte in ben Bollen S tru b e l bet

Sebeng unb ber aBiffenfdjaft ftürgen bürfen. Unb eg mar eine

geiftig Bielfad) beroegte S e it , bie gu iljrem ©ubftrat bie © ro fj»

tljaten beg ftebenjabrigen Sriegeg,

51

t tbrent giele aber bie «Befreiung

beg beutfdjeu ©eifteg Bon ber Autorität beg franjöfif^en tjatte. S n tote fern burd) ben ftebenjabrigen Stie g in bie beutfdje Siteratur

(12)

ein gans neuer ©eift futjr, bieg tut ©insetnen na^^utnetfen, fönnen m ir unä nad) ber autfjentifdjen ®arfteltung ©oetfje’d, ber fetbft auf bem Stoben biefer geiftigen SBemegung ftanb, fügtidj erfparcn. Stber

αηφ auf bem

0

-etbe ber Söiffenfdjaft unb S'unft mürben gemattige

©cf|tacf)ten gefdjtagen, and) tjier trat ber beutfdje ©eift atd füfjner gcctjter auf, fitdfte neue ©ebiete fid) su erobern unb rang gnglctd)

m it feinem großen ffiönig um ben Sorbeer bed ©teged. ®te antife

fi’unft marb burd) SSindetmann neu entbecft. 9?οφ mäßrenb Sefftngd Stredfauer Slufentfjatt erfcf)tenen bie Stortäufer su feiner berühmten „®efd)ict)te ber Sn n ft bed Sttterttjumd", sum S fje it in Siicotai’d „Stibtiottjef ber frönen SBiffenfc^aften"; ίφ neune n u r bie ,,S3e« l^reibung bed ®orfo im SMbebere", bie „SInmerfungen über bie Staufunft ber Sitten", „SSou ber © rasie in Sßerfen ber fiu n ft", be« fonberd aber bad „©enb^reiben bon beit tpercuianijdjeu ©nt* bedungen" unb bad fetbftänbig erfdjienene SBerf „SSon ber gä ljig « feit ber ©mpfinbung bed ©diötten in ber t u n f t " (®redben 1763). if ie r mar fü r Sejfiug ein Selb eröffnet, auf bem atte feilte geiftigen

Sätjigfeiteu einen meiteit ©pietraum

31

t ifjrcin tSTutitmefptajje tjatten.

©d fefjtte tfjnt η ίφ ί ait einer SKenge eiitpirtfdjer SBorfenutniffe; bie bäitben^e H is to ria N a tu ra lis bed tßtiniud fjatfe er fdjott auf ber SÄeißener g-ürftenfdjuie burdjgefefeit; mie austeijetib niufite cd fü r einen ©eift mie Seffing fetn, au ber §anb eined fo bemäfjrteu gütjrerd, mie SBincfetmann, bem in Statien bie © i u l j e t t bed grte« djifdjen ©djöuljeitöfinued in ber SOTanntd^f a t t i g f e i t ber tägtidj

itjn umgebenben ®c^öfifiingen beffct

6

eu anfgegangen mar, einsutreten

in bad .Öetligtfjum ber griedjtfdjen Stnnft unb feine serftreuten SH^amtngen, Sfenntniffe, söegriffe uttb Sfotisen über biefetbe unter

einem einljeittidjen ©e^tdpunfte fammetn unb orbnen

3

η ternen!

8

κ ί ί ί φ um bon btefem neugemonnenen εϊπ ^ είίίίφ εη ©efidjtdpuitfte

and flteici» mieber ίίφ in ©tn

3

eifor[djungen

3

η berfenfen, fo immer

meiter um fidj

31

t greifen unb nun αηφ bad ©t^etne für bte ©r«

fenntuifj bed ©atijen fn ^ tb a r

31

t madjett, mie SBiudetmann itt

feiner „ © ε ίφ ίφ ίε ber aftett fi'itn fi" fpäter üerfnfjr. Söenn man nun αηφ tjeute tnoijt atlgenteiit barüber einig ift, baß btefer bett Stegriff

ber ©djönfjeit

3

η ettg faßte, inbent er gänslidj badjenige babott

α ιΐ

0

ίφ ίο β , mad m ir jejjt djarafteriftifc^e, manicrirte © φ ΰ η β είί

(13)

orbentlidj fruchtbar unb anregenb; ja wäre aud) nur Sefftngg Saofoon aus i^tteu tjerborgegangen, fo mürbe bod) t ljr (Stnflufj felbft auf unfere (Segenmart ein uttberedjenbar großer fein.

©g War außerordentlich folgenreich, baß Seffing gerabe an eine S3emerfung Shtcfeimanng über bi efe ©ruppe aufnüpfte. Qu feinem erften im ®rncfe erfdjtenenen S e rfe Dom gaßre 1756: „SBon ber Statfjahmung ber grtedjifchen S e rie in ber Walerei unb Söilbfjauer»

fu n ft" hatte Sincfefmann ben ©efaminteinbrucf, ben er Born

Saofoon empfangen hatte, m it ben fchötten S o rte n Wtebergegebett: ,,©o mie bie SEtefe beg Stic er e l attejeit ruhig bleibt, bie OBerftödfe mag auch noch fo Wütfjen, ebenfo geigt ber Stugbrucf in ben gtguren ber ©riechen bei atteu Seibenfcfjaften eine große unb gefeßle ©eete. — Siefe ©eete fdfiibert fich in bem ©efidjte beg Saofoon, unb nicht

in bem ©efidjte alfeitt, bei bem ijeftigften Seiben. ® er ©djtnerj,

welcher fich >» adert W itsfeitt unb ©efjnen beg förperg entbecft, unb ben man ganj allein, ohne bag ©efidjt unb anbere SEheiie ju betrachten, au bem fchmergtid) eingejogenen Unterteibe beinahe fetbft ju empfinden glaubt; biefer ©cfjmerj äußert fid) benuoch m it feiner

S u t h in bem ©efidjte unb in ber förpertidjen ©tettung." Seffing

nun betrachtet biefe ©ruppe ganj m it Stncfeltnanng 9ittgen; er hott nur meiter au§ alg biefer, um fid) bett ©rnnb btefer ©rfdjeitiung

ftar jtt machen. Sincfeintattn Bermeinte iffit in bem grtedjtfdjen

Dcationatcharafter ju finben; Seffing gab bieg ju , ja er baute auf biefem ©runbfaßc noch meiter; er fatib, baß bie ©riedfen burdj if jr feitteg ©efühf fü r bag ©chöne inftiuctio bie beiben fünfte in ihren 33ef)anbiunggartcn aug einander gehalten haben, bie bie Steueren, auf bent Wißbraud) beg £>orajtfd)ett: U t pictura poesis fußenb,

äufamtiteugemorfen patten. Siachbettt nun feit mehr atg hunbert

gaßren bie Siefuttate Bott Sefftttgg unb Sincfetmanng mufterhafter Unterfudjung uttg Sttten itt gieifd) unb SBtut übergegattgett finb, ohne baß m ir ung immer beutitdj fetbft ihrer Quelle bewußt finb, fommen m ir teidjt itt ©efaf)r, unbanfbar gegen btefe beibett ©djöpfer ttnferer ganjen heutigen t u n f f f r it if ju merben, uttb m ir müffen bte Urtßeite uttb ©eßttberungen ber damaligen Settgenoffen ju £>itfe rufen, um ung bie freudige SBemegung ju erflären, bte bamatg be» fonberg bag jüngere ®eutfcßiaub erg riff, arg man fich allmählich

(14)

Benber nnb teprpafter ®icptung, unb mie alle biefe Qroittergattungen peifjen mögen, bte burep bie uuuatüriicpe SBermengung ber beibeit ftiinffc entftanben waren, perauüeiten tonnte. S3or Stilen ift e! wteber ©oetpe, ber, wie er ber Seffittg’fpen Stbpanbiung, unb w ir burep tpn, ba! Weifte Kerbantte, fo aucp am bereiteften, opne ftd) auf 3tu!ftetiuugen im ©injetucu einjuiaffen, ba! Sob berfetBen geprtefen pat. K u r einntat nop pat fiep ein foidje! Entlüden über eine wiffenfepafttiepe ©ittbecfung in ®eutfptanb wieberpott; e! War, at! ©petting bte ©inpett üon K a tu r unb ©eift üerfünbete. Opne u n ! nun weiter m it ben mieptigen ©onfequensen äu Befaffen, bie Seffing unb SSincfetmann au! tpreu Unterfupungen jogen, paben w ir pier um fo ntepr bie ©runbtagen ju Betracpten, boit benen fie

Betbe au!gtngen. Unb roapritp! e! war fettt fteiue! ilntcvtiepmeit

»on ©eiten Betber, gerabe an ber ©ruppe be! Saofoon bewetfen ju wollen, ma! w ir noep jept ipnen naepfpreepert, bap ba! Wap» patten ba! ©runbgepeimntp ber griepifpen fpönen ftunft mar.

©owopt bei ben

8

e>t

0

en° i i en 1B‘e ^eit 5^aPIonimen pat bie

Sßim Mm aun’fpe ®arftettung gerabe biefer ©nippe meprfapen

SSiberfprup gefunben. ® er m it ©oetpe befreunbete •‘p irt fprieb

fü r © p itte r! „So re n " einen Stuffap über biefe ©nippe, ber bem SBiucfeimaun’fpen S3egriffe be! Sbeat» ©pönen gegenüber gerabe ba! ©paraiteriftifp»©pone in ber griepifpen ftunft betonte; ©oetpe fetbft füplte fip berufen, in einem Stuffap über baffelbe ®pema bte SStucfeimann’fpe ®arfteltung mefenttip ju mobtfictren. SIber biefer fomopi wie Sefftng patten iprett Wuftertt ba! Wafjpatteu wenigften!

in tpren Sepauptungen unb gotgerungen abgeternt. Stt! jebop

bie Sßrübcr ©tolberg bie äBinctelmann’fpe Sepre Oon ber §armonie in ben griepifpen ftunftwerfen auf atte ©rfpeinungen be! ©riepeit* tpunt!, int Seben fomopt wie in ber ftunft, opne ben feinen © in n fü r ba! Snbfoibuette unb ©parafterifiifpe, opne wetpen jebe ft an ft» f r it if jum.btofjen ©pemen Wi r b, au!bepnten, ba traf fie ber ge= repte ©pott © p itte r!:

O ebip u ! träfet fiep bic Singen an «, Sotafte evljängt fiel), SBclbe fp u tM o ! — bai StiicE hat f ip havmonifch

gelöft-Sefftng patte feilte Unterfitpuitgcit m it ber forgfäitigften 33e* putfamteit, m it ber reiflipften Uebertegung, m it ber grünbtipften

(15)

® in

3

etforfd)ung angeftettt. (Eroßbem war er, atS SBincfetmannS ®efd)id)te her alten Kauft erfdjien, fofort Bei ber ftanb, bie flanke

Unterfudjung falten

51

t taffen, an ber tpaitb biefeg fdion bewährten

^ üfjre rs nod) einmal bag gan^e <3)cötet ber antifen Kunft

3

U bnrct)«

tüanbern itnb feine Stnfidften

31

t berichtigen, fobatb ifjtit biefe er­

neute gorfdjung bie Sirrig fe it feiner bisherigen bargettjan tjaben würbe. 9Kit welcher ©rünbiidffett er bieS gettjan, babon seugen feine

hanbfdjrifttidjen Slmucrfungen

311

beiu eben erwähnten SBerfe fo

Wie bie augfütjrticffen SluSgüge, bie er fid) in feinen (Sottectaneen aus früheren SSerfen SSinctetmannS antegte. (33b. IV .) Unb fo fd)tiefjt

ber crfte SL^eii be§ Saofoon, Wie ber

6

))a

3

iergang etne§ f)t)itofof3t)i'

fd)en ®id)ter§, ber, in einfanteS @ r ii

6

etn berfunfen unb ad)t(oS batb

hier = Batb batfin fchreitenb, (Jtoijtict) bor einer weiten Wuäfictjt in ein nur erft fcbwacf) erhelltes ©efilbe ftefjen bleibt. (Sr ftutst unb tjätt bie Jpanb bor bie ülugen, aber er fdjreitet nidjt weiter, elfe er bie tf|tn Don früfjer fjer befanden ißnnfte biefer ©egenb bon bem neuen Stanbpunft aus unb in ber neuen 33eteucl)tnng tuieber ertannt t)at.

SeffiugS Saofoon Wirfte Wie SantS K r it if ber reinen SSernunft, Wie ©oetlje’S Sa u ft, nidjt b lip tjn tid ), aber um fo nachhaltiger. Vorläufig ftanb nod) fein ebenbürtiger ©egner auf bent Samöffiiafi, ber ben Seljbetjanbfchul), ben Scffing ber lanbiaufigeit Stefttjetif in s

@eficf|t fdjteuberte, anf

5

Ut)eBen hätte wagen bürfen. ®ie ißeriobe

ber Kant unb ©djitter war nod) nid)t angebrodjen, unb @oett)c War erft in einem 9tttcr, wo er ber (Segnungen biefer neuen

K u n ftfritif fid)

3

War innig erfreuen unb bie Tragweite berjetben

inftinttio fütjteu, aber Weber fie m it ©rünben im ©inselncn be= fäntpfen, nod) auf berfetben ttjeoretiid) Weiter bauen tonnte. Seffing ftanb mirfitd) wie §eine’S Sidjtenbaitm einfam,

3

m SRorben auf fafjtcv

Unb wollten w ir ba§ 33itb weiter fortfüfjren, fo würbe auch bie fübtidje fßainte nidjt fetjten, bie öoit bent armen gtdjtenbaume

nur burd) eine gange ©ebirgSWanb getrennt war ; benn

31

t 28 in cf et«

niamt, ber iiberbteS m it ber StuSbitbung feiner eigenen Qbeett unb ber mögtidjft umfangreichen 3Serwertf)uug beS it)iu Born ©tücfe

gegönnten itatienifchen StufenttjatteS befd)äftigt mar, brang

2

lnfang§

nur fpärtidje tunbe bon ben gorfdjungen feineg großen 9feben= bntjterg, unb als er ben „Saofoon" getefeit, Wictj feine anfängliche

(16)

Stnerfennung batb einer erneuten SJtifjftimmung; itjin auf bag

©ebiet ber fßoefte

31

t folgen unb bie testen ©onfequenjen biefeg

Söedeg

31

t begreifen, baju mar überhaupt SBincfetmann ber SJtann

n id jt, fo tote umgefetjrt Sticotai uttb SJtenbetgfofjn fidj nidjt toie Seffittg itt bett (Seift uttb bag ©tubium ber Slittife berfenfett fountett. Unb fo toar benn n u r ein 22jäf)riger Siin g tin g üb rig , ber an Sefftng’fdjer S r i t i f fidj fjeranbitbete, iitbem er tfjr ttoiberfpradj uttb ©infeitigfeiten berfelben augäugfeic^en fudjte, fttie er fpäter audj n tit Seffingg SX&fjanbfnitg über bte ®arftedutig beg SCobeg bei ben

Sitten Oerfufjr: eg toar fjerber. © r fjalte ben Saofoott bei feinem

©rfdjeinen „einen Stadjinittag unb bie foigenbe 9<adjt burdj redjt

Ijeijjljuitgrtg breiiital ηαφ eiitanber bttrdjgeiefen."

3

mar fteffte er

fidj in bent erften feiner „ S ritifd je it SBätbcr" auf bte ©eite SBincfet* tnanng, aber mätjrenb er biefen ttnbebingt Ocrefjrt, „toag fantt tljnt ©füdftdtered begegnen, atg ati Seffingg κ ίφ ε η , fdjarf umgrenjteu Söegripbeftimmungen bte innerfte Straft feiner ©runbai^am nigen

uitb ©mftfinbnngen

31

t prüfen, fottte er αηφ tjöufig η ίφ ί fomotjt

mtberlegen atg tuiberfpredjen. ©ein g-reuttb unb Setjrer f j a t n a n n ,

toeidjer, feiner ganzen Statur ηαφ, fetbft Oott Sefftng ftdj nietjr

abgeftofjen atg ange

3

ogeit f ü llt e , fjat boφ in feiner ^fttgeige ber

fritifcUett SSSätber fo biet gefagt, bafj bag erfte (über Saofoott) über* Ijaupt fü r SBincfetmanu, ttttb too η ίφ ί ü b e r , boφ menigfteng

3

temitd) neben Sefftng gefdjrtebett

3

U fein ίφ είη ε. S ie ©φοί^ trug

ntφtg befto meniger bag SJteifte ba

3

u bei, bte SSeften ber Station um

bag SJieiftermerf Seffingg

3

U berfamntettt, bem Unberftanbe unb ber

fPebaitterie etne Stiebertage

31

t bereiten, toeldje gegen biefeg SBerf

fidj auftefjnte, ein SBerf, ,an metdjem bie brei .fjuibgöttinnen unter ben ιη εη ίφ ίίφ εη SKtffenfdjaften: bte SRufe ber f ß f j i l o f o p f j t e , ber f ß oef t e unb ber S u n f t beg © φ ο η ε η gefc^äftig gemefen; ein SBerf,, rneMjeg er m it ber S3tfbfäule, bon ber eg ben Stamen fjat, bergteidjen fönnte, menn nidjt bie SRiette beg SMenbeten, beg

fdjrtftftettertfc£jctt i ποίησε eben bte märe, bte biefer Saofoon am

menigften aunetjmen mottte1. SBag fjerbern aber empörte, mar bie

Qubringtitfjfeit foWjer S r it if e r , todtfje Sefftngen , auf Soften

SBincfeltnanng“ toben mottten, momit bor Stnberen Stoß (in ber fRecenfton beg Saofoon in feinen Acta litte ra ria ) gemeint unb

(17)

Saofoon feine @treitfcE)nft gegen SSincfelmann fei unb fein füllte. 9iun üergleidft er bie S3etben ηαφ ber SSerfdjiebenheit unb ©röjje

iljreg © e n tu g . ©dfarf nnb richtig wirb barauf fjingetbiefen,

«>afj eg bent SSerfaffer beg Saofoon ioeit meljr um bie f ßoef i e,

alg um bie f u n f t gu tlju n toar." (©fuljrauer, Seffing I I , 1,

© . 78.) „® ie S ritifd je n SSätber fcftrieö Berber als junger ißrebiger

ju 'Jtiga, unb feine Stellung fegte iljm ben gtoang auf, alg SSer* faffer fotoofjl ber Fragmente alg ber SBälber unerfannt ju bleiben. Sffg baher S to jj in feiner S3ibliotf|ef Herberg Sfamen toiber feinen JBtiien oor bag fßublifum Braute, erlieft biefer eine öffentliche ©rflärung in ber SlHgemetnen beutfchen SSibliotfjef, toorin er auf SeierficBfte feine Urtjeberidjaft an ben S£rtttfd)en Söäfbern ber* leugnete, ju m großen Untoiflen Hamanng nnb ber anberen greunbe tn ffionigsBerg, ΐοείφε ifjn an ber iljm eigentpmticheu unruhigen,

fpringenben «Schreibart nur gn batb erfannt hatten. Seffing feibft

würbe einen Slugenblicf irre , ohne ba| eg feiner Hochachtung bor bem herborftechenben Talente beg Serfafferg Eintrag tljat, mietoohf er toeit entfernt toar, fid) bon tljnt toiberfegt, ja auch nur bott*

tommen berfianben gu haften, © r fanb eg nidjt fü r nöthig, ftch

m it Herber in einen gelehrten S t re it eingttlaffen; nur einmal, unb 3'oar in ber Slbljanbiung: ,SSie bie Sllten ben SEob gebitbet1, toetft er einen aSiberftrudfj Herberg juruef, ,afö ben grünbfichften unter en über feine Sluglegung einer ©teile beg fjSaufantag gemadjten uttbitrfen, ber ftch bott einem ©efefjrten herfdjreibe, bem er Wi c h t i g e r e © r t n n e r u n g e n

3 1

t b a u t e n I j abe

. 1

Sin Sficofai QSer fchrieb Seffing um biefe £e it aug Hamburg ben 13. S lftrif : jStoch hat ftch feiner, aud) nidjt einmal Herber, träumen

Iaffen, too id) Ijinaug totK. Slber Herber lo tll ja bte K r it ik e n

h a lb e r η ίφ ί gefdjriebett haben, ©agett ©ie m ir bodj, tote idj

feine tßroteftation besfallg nehmen foH? ® cr SSerfaffer fei ittbeg, toer er Wolle, jo ift er bodj ber e i n z i g e , um ben eg m ir ber SKüIje

lo h n t, m it meinem &ame gang an ben £ag

31

t fommett.“ —

Herberg © φ ε ιι bor ber ©ntbeefung feineg Sianteng ging fo rneit, nB er η ίφ ί einmal in bem SSrtefe an Seffing, in toeMjent er ihm >e beborfteljenbe ©rfdjeinuug ber SBälber aufunbigte, R u n t e r *

1 eijrtebett hat. ©g giebt feinen rebeitbereit SSetoeig bon ber SSer»

(18)

©te (Reifet eg baritt) bte offenfte 58erfic£)erung meiner godjacßtung

a t t , bte audj attsS meiner ganzen © d jrift erßellen muß unb fünftig

nodj nteßr erteilen mirb. gebeg 38ort fei Oerbattitt, wag einen

Sefftug beleibtgeu Wollte; allein jebeg SBort Werbe audj um jo fdjärfer geprüft, wag ein Sefftttg fagt, beim tute biet Ijat ber nidjt Siadjfager!" (©benba, © .8 3 .) 38tr mußten bag SSerßältniß Sefftngg ju .gerber ßter notßwenbig ermähnen, um jenen mögltdjft gegen

ben SSorwnrf ber gänbelfucßt ju fdjüßen, ben man ißm Ber*

fdjicbeutiid) gemadjt ijat. ©g tuar bteg um jo nötßiger, ba m ir jejjt eg m it einem Wanne ju tßun Betommen, einem ber fdjlttntnften titerarifcEjen Sttopffecßter, beffen ©cgncrfdjaft Seffingeu Icidjt tu ben Sßerbadjt Bringen fonnte, alg ßaBc er troß ber äußeren geinbfdjaft bodj eine getuiffe ©eeienfjarmonte m it ißm geßabt; unb tuirf(idj ift biefer SBerbadjt and) in fattjrifdjer gorm auggefprodjen tuorbeu.

SIBer wenn ein Seffing gegen einen SHoß fieß weßrt, fo ift eS nidjt

bag gnbinibuum , gegen bag er p gelbe p ß t ; cg ift eine ganje ©djute, eine ©oterie, bie gegen iljit fcßarmüßelt, bte iß n m it Wücfen* fließen gern ju ®obe peinigen mödjte, bte ißm ben Siaum Berengen unb abfperren mödjte, auf bem ein großer ©eift ftdj bodj unBebingt

frei muß Bctoegen fönnen. @o Befämpfte Seffing in Sange bte

galtifcße Sid jte rfd juie , fo ©eßitter unb ©oetße in SHcotai bie Stuf»

ftärunggpßilofopßen. Unb biefe fötoß’fdje ©cßute tuar eg, bie toefenU

lid j

51

t E rfu rt ißreu © iß auffeßtug, bie ber Weiftcr toie Wietßg*

truppen ttt bag gelb füßrtc, unb auf bie Seffing toie §ttr ©rßoiung einige ©treidje füßrtc, tuctiu er im Stampfe m it bem Watabor ber=

feI

6

eit ermattet tuar. ®iefe ©efedjte nun itt einigem gufantmen*

ßange barpfielleit, ift ber Qwecf ber folgeitöcu geilen.

© ßriftiatt Slbolpß ft'toß, 1739 p Sifcßofgmerba geboren (mit* ß in 10 gaßre jünger atg Seffing), ijatte ftdj bureß eine fü r feine gugenb außcrorbeutlitße feßriftftelterifdjc fßrobuctiBität unb eine eble © reiftigteit itt feinem titerarifdjen Sluftreten feßott Bor feinem

S tre ite m it Seffing einen Bebeutettben Stuf erworben, ©abei war

er int Bürgertidjcn Sebett burd) griebrteß ben ©roßen, ber iß n auf ben 3iatß beg Wajorg Quintug gctliug Bon ©öttingen naeß gatte Berief ttttb fpäter p tn ©eßeimen diatß ernannte, fo geftetlt, baß

er, wie wenige ©eleßrte feiner

8

e't/ burdj Söoßtftanb unb Borneßme

(19)

fonnte. Stlä er int 32. Qabre feines! Sebenä ftarb, t)a tte er gegen giöfjere unb Heinere © ß rifte n Ijerauägegeben, barnnter bänbe= reidje Qeitfcbriftcn, tote bie Acta litte ra ria , bte Seiitfcbe 33ibIiotf)ct

unb bie tpallifc^eit geteerten Bettungen. Siber btefe S

8

tetgefd)äftig-

fe it, bte ttjm eine grofse Setdftigieit in ber g o rn t, im latetnifcben lote int beutfe^ett © ttl »erfdjaffte, uttb iffn üor ber fßebanterie allerbingä betoat)rte, madjte tlfn, toie ft'arl Seffing treffenb benterft,

gutn Itterarifdjeit ßiecien. © r öerntetnte eitblid) über Slllcä unb

Sebes! idfretbett gu Iönnen, ja gu ntüffen, toeit eä ihn Hielte, ben

literarifdjen 'fkeiäriebter

51

t fftielen. Staunt toar Saofoon crfdjtciten,

atä St'iob ftcb beeilte, ein böftidjeä ©djreibett att Seffing, ben er »on einer früheren flüchtigen Begegnung her fterfönlicb fannte, gu richten, unb ih n gleicbfant um bie ©rlaubntfs gu erfueben, benfelben in feinen Acta litte ra ria gu recenftren nnb einige Sluäftetlungen an ©ingelbeiten gu machen. SRatürlidj fiatte Seffing Sltcljts batoiber,

ttnb bte Siccenfton erfdjtcn. ®ettt (Denie Sefftng» tuar barin itt

gierlicben ^ lateinifcbeu «Rebenlarten getoaltig SBcibraud) geftreut, aber Seffing beging ben fjc ljle r über Sob uttb fEabel in btefer Stecenfiott gleicbgittig gu fdftueigen, toab St'lojs afö ein Qeicfjett ber -Beradjtung attfttabnt. S llS er fid) fttrg barauf bttreb eine Diecenfion feiner Opuscula et Carmina omnia itt 9Hcolat’ä S3ibliotbef ber ftflötten SBiffcufcbaften etnftfiitbltcl) öerlefjt fütjlte, grünbete er m it Jüebel, ber barnafe itt Sena alä fflrioatbocent ftcb a u fijie lt, ttttb

ntit © . Bacobt itt Siiffetborf, gu benen fpiiter StUeufel uttb

0

. ©djtradj

bingntraten, bie b e u tle «ib lio tb e f ber frönen SBiffenfcbaften in §aüe. ®teä toar guuadfft ber Itterarifdje ©antmelplab fü r Sflogenä 'Bartet, bereit näd)fte3 B ie l bie Slefatnftfuug ber ttott ihnen fo genannten SBerltner ©djute, gu ber fie and) Seffittg al3 einen »er=

ineintlicbeit Sföitarbeitcr ber SRicolat’fcbcn S

8

ibfiotl)ef (er batte jeboef)

int (Sangen n u r gtoet iRecenfioneit gu berfelben geliefert) rechneten. ® urdj fi'logenä ©ttiflufs tottrbe (tote toeitigftenä (Sarbe ii)tu ©djulb giebt) Diiebel itad) © rfu rt berufen, biefer gog toteberunt SKeitfel nad), unb atä IBahrbt, ber früher m it Stofs Oerfeinbet getoefett, aber nadj« i,er ü>egen öfteren Söefudfeä eitteä §urenhaufeä feiner Satedfeten* unb ®ocenten = ©teile in Seiftgig entfett, nach §atle gu S'lob ge* f üdjtet toar, gu bentfelben Pater peccavi fagte, tottrbe © rfu rt bitrcf)

(20)

tjatte bantatg eine allgemeine Steugeftattung ber © rfurter ItniBer* fität im © in n e , aber man ergriff nur tjalbe SJtafjregetn, bie SBer= tjättniffe befonberg in ber tfjeologifdjen gacuttät mürben megen ber SRiBatität ber Betben ©onfefftonen fdjlimmer atg je ; bie befferen Strafte, mie SSietaub, Weufet, ©djmib, Bertiefjen © rfu rt nad) einigen Sauren mieber, nnb Bott ba an ging mtfere U n iv e rsita s perantiqua

einem fdjteuntgen gctnslidjen «e rfa ti entgegen. $ e r nm bie

6

Jefd)id)te

meiner §eimatt)ftabt IjodjBerbiente 9trd)ioar Erwarbt erjätjtt in feinen „Ueberlieferungen p r Baterlcinbifd)en ©)efd)id)te" (,£>eft I I , 9Jtagbe= Burg 1827) golgenbeg; ,,©g mar richtig gebaut, bafi man m it Umgebung ber ©cbmiertgfeiten, tnetdje in ber alten SSerfaffnng ber Uniüerfität tagen, Bor altem auf bie ptjitofofilj'idje gacnltät unb

itjre neue SBetebung fein Slugenmerf richtete. ® er atte $arjeg in

g ra n ffu rt an ber Dber mürbe Borgefd)Iagen, aber abgetetjnt, bagegen Stiebet (1768) non gena berufen unb m it greuben angenommen, © r mürbe bie ©eele ber Itn iB e rfitiit, mag fo Biet fje ijjt, atg bafi ©Seift unb SRidjtung ber Stlojjifdjen ©djute in © rfu rt burd^ tijn

einen neuen © ijj ertjiett. Söäfjrenb er burd) einen a ttp freien

Sebengmanbet, bamafö aber ein Jtennpidjen beg ©Senteg, unb burdj einen bertrautidjen Umgang m it ben ©tubtrenben fid) einen Slntjang unter tfjnen bitbete, muffte Stiebet fid) pgietd) bei bem 3iegterungg= ra tlj ©Senau (einem Warnt Bon oberflächlichen ffienntniffen unb nieberer S e n ta rt, bem SSertrauteu beg ©tatttjatterg) in fotcfieg Stnfetjen p fegen, bag er fein entfcfjiebener Siebting unb faft e in ig e r Stathgeber mürbe; unb ba er fid) and) bei bem ©tatttjatter a ls guter Xifcfjgefellfdjafter unb macferer .gedjer (Sa tjrb t erjätjtt Bon itjrn , er I)abe beg Worgeng ben Sßein äug ä'affeetaffen getruitien) beliebt machte, fo tarn eg batjirt, bafi bie ßeituug ber UniBerfitätg*

angelegentjeiteu, bem gröfjten Zfyeik nach / bon itjm augging.

flo g , ben man gar p gern babei gehabt hätte, nafjnt ben Stuf nadj

© rfu rt nicht an. Sagegen lourbc aber and) bie Berufung Seffingg,

ben mau bantatg fetjr leicht, tnenn and) eben nidjt fetjr motjlfeil, hätte

itad) © rfu rt jteijen fönnen, jeittg abgemanbt." ©g ift m ir nicht

gelungen p ermitteln, ob fid) nod) Sieten über biefe Sierufungg-

frage in nuferen Strd)i

0

en Borfinben. ©id)er aber ift motjt, bafi

man, unter fo betnanbten llntftänben, Seffingen freilich fetjr leicht p tte cttiren fönnen, bafi er aber, mie bei jenem ißaftor bie ©Seifter,

(21)

überfi mme" lt' iire ' benn ίί)1!ΐ cfcite üor bein ®ocenteuu>ejett

” p t' Sefploeige in ©emeinfpaft m it einem

3

}iebet unb

if iif t r V i. ~ ekterer Sab

1 7 0 8

’«« eine Ueberfeßung bon ber

Seifi bCa 9lpoIIobor (»erau!, 5« ber Stoß ein »o rm o rt unb

Π «3 tn g 0Ige beffen eine Kecenfion fp rie b , bie er in ben

i r o

6

9Μ e ° trciP °nbcntcn" einrüdte, unb in m ei per er ipnt p r

ou 0r ■'! etnec e' nä«

3

en «einen ©teile bret grobe © p niße r naptoie!.

1 7 6 8

) c« ^ eit ^ rieb er alt Kicoia i (Snutburg, ben

1

. Stuguft

benten en ® ‘e bod> ÜI bem näPffei« ©tüd be! Kom p ott»

bon · b' e

9

,' ecel|fion

0011

SKeufet! Spottobor SIp t. ©ie ift

bon I,ätte ionft tl0tt, 5ei:ilcr 3cltll3 barin angeftripen,

B tp ietpt nttp eine SRecenfton fü r Sß re «Bibtiotpet maPen

t

011

nfe; aber ip tmbc n ip t S e it ." Stber fetbft ber ©orrector biefer

outtmg mar ii)m ber fßartetlipteit berbäptig. „©efjen ©ie ein»

fie b * l6 t Κ ίη bem foisenheu Briefe), m it toetpen ©rudfeptern

·* 111U S Ie ifi “bbruifen taffen. © r ift Stoßen! gefpntorener

ton ,enfr “9er; " 9Jiit biei er 3tecenfion War Weufel abgefnnben unb

eg m e . fi i r Baäbtge ©träfe bebanfcn. © p iim u te r aber erging

bet. r 1' belt

& i f ’ n 0

in ieiner €>auptftrettfc^rift gegen S io ß , in trä a" ; lC|uarti i en Briefen, at! einen anberen „gefpntorneu SBaffen»

«et be! S e rrn ©epeimenratß! bontapm unb pater nop bcffer

r t h M “ “ fici) üornapm. ® er Slnfang fiel fü r Diiebet nop

biefer To · r U§/ bcnn Sc iiin 0 r,otte toie er W am ©nbe

28», Λ Π fa0t' cnic Sonleiter gemapt, nap ber er auf feinen

'Oerfapern perumpiette. ©ie lautete: „©etinbe unb fcgmeigelnb a gen ben Slnfänger; m it «öenwnberung pteifeinb, m it Btneifel ünbernb gegen ben W e iß e r; abfprecfenb unb pofitib gegen ben unp er; ßöpnifp gegen ben d ra p ie r; unb fo bitter at! möqtidi ®en ben ©abatenmaper."

®te Stntiqnarifpen Söriefe ftitb bie fjortfepung be! potemifpen

i> J l Q Saofoon; einzelne SBepatptungen, bie Sefftng qm ©nbe

?ferm ° 0n ^"Seiborfen patte, toie bie, baß ber SorqpefifPe

luies n K

9

I t ^enii c^en Setbperrn ©pabrta! borftette, g riff er pier

bte Cr Unb ^ud,te f‘e burppfepten. Sieben ben erften «Briefen,

tete

61

m ba' Hamburger neuen Bettung p e rft bnicten ließ, arbei»

©ie !?· “ ' I su 3ic iP · nop eine anbere © tre itfp rift au!. „Baben

1 «ne (Stoßen!) «Bombe p ben Slbpanbtungen be! ©antu! ^efftrtg’a SSerie, V. 50b.

(22)

getefen?" fdjreibt er alt ÜRtcofat ben 9. guttt 1768. „§aben ©ie gelefen, Ina? er ba fü r eine ©ntbecfung bon ben Im aginibus majorum bei ben alten fRömern mitt gemadjt ßaben? ©d ift uu« befdjreiblicß, metdje Untoiffenßeit er burdj biefe ©ntbecfung berrätß.

3

d) ßabe ntidj ßingefeßt unb feine Ungereimtijeiten ein loenig jer«

gtiebert. Sion ungefätjr betrifft ed eine ©adje, bte ίφ m ir ίφοη

bortangft aufd fRettte gebraφt Ijatte, unb ίφ füljre ben © tre it auf

einem m ir jientltdj befannten Stoben. ®efto luftiger muß er

toerben. Stber benfen ©ie ja η ίφ ί, baß bad etroa eine iRecenfiott

fü r 3 ßre S3ibtiotßef toerben fott. @d muß eine eigene © d jrift

merben: lieber bte Sfljnenbiiber ber alten SRömer." ®iefe ©φνίβί

atfo, ΐη είφ ε jeßn btd ätoölf SSogen ffarf toerben unb itt SRtcoiai’d Stertag fjeraudfommen fottte, toäre ber Se it nnb ber Dieifje ηαφ

bte erfte, mefrße Seffing gegen Stoß in Slttgrtff naßnt. ©ie fottte

aber erft atd

3

m e it e r S tje it ber 9 Ιη ίίη η α η ίφ εη Striefe εοίφείηεη,

ba er fte teic£)t in ίοίφ ε jergltebern fönnte. ®οφ ben 29. Sio*

bernber 1768 fdmeibt er an Slicolat: „SBte toäre ed, wenn m ir bie Stbijanbtung über bte Slßnettbtlber befonberd brudten? ®οφ nein; ίφ mödjte lieber meine atttiquan|7ßett ©djreibereien ßübfdj bei« fammett in einer gotge Ijaben; ja, ίφ märe nidjt uugeneigt, αηφ bott Sta iien aud (tnofjtn er bamafd ju geßen beabfidjtigte) eine fernere gortfeßung ber Striefe ju maφetI, toenn ίφ erft müßte, baß

uttfere lieben Sanbötcute fo ettoad Iefen mottten." $uteßt mottte

er ben ganzen ©toff tn ben b r i t t e n ®ßeit ber Slntiquarifctjen Brie fe berarbetten; baju aber fam ed nidjt, unb fo ift ed bei bem erften Sfnfaß ju ber Slbßanbfung geblieben, ben m ir jeßt aud ben nadjgeiaffenen ßSapieren beftßen.

3 m Saofoon ßatte Seffing beßauptet (oben S3b. I Y , © , 5 6 ) ; „SBulß unb Stersmeiftung fdjänbeten leined bon ißren (ber Sitten)

SBerfen.

3

φ barf beßaupten, baß fie nie eine gurte gebiibet

ßaben." Stoß glaubte bied burφ eine demonstratio ad oculos

mibertegen ju fönnen. © r fügte feinem Stmije über ben „Slußen

unb ©εΡΓαηφ ber alten gefdjnittenen ©teine nnb iß re r Stbbrüde" (Sittenburg 1768) auf © . 237 bte Slbbitbung einer fokßett ber» ιη είη ίίίφ β η gurte auf einem gefφntttenen ©teine bei unb feßte @. 242 ß tn ju : „®tefer ©tein ift οΐείφβαίϊδ attd ber Sammlung

(23)

eine gurte bor, unb idj gäbe igtt meinem » η φ ε beigefügt, unt § e rr S e f f t n g en p überzeugen, bag bte alten Sü n ftle r w irf lieg gurten gebilbet gaben: welches er leugnet. § e rr Siebet gat bereit? αηφ biefe SJletnung m it guten ©rünben miberiegt (f. Sgeorte ber

fdjönen fünfte unb SSiffenfdjaften, © . 136).

3

ίοφ mug ίφ an«

nterfen, bag ber © ra f bon ©agtu? η ίφ ί allein p e i S lü n p n , fonbern αηφ eine ©olbptatte m it bem S ilb e einer gurie gefeßen

unb ΒβίφπεΒοη gat. S ie ©αφε ift alfo feinem S te ife t weiter

unterworfen." Sefftng gatte gier atfo p e rft f lo g , bann Siebet

abpfertigen. ,,9 ϊίφ ί genug wunbern fann ίφ m ίφ ", fdjreibt er im

ϊε φ ίΐε η «ntiguarifeljen »rie fe , „wie ίφ p ber ©gre fomnte, ba? SBerf

be? § e rrn Stob &ηοφ micg gefrönt p fetten, ® r fiat einige ©teine

ju feinem » η φ ε in Supfer fteφεη taffen, Wobon ber legte meinem

Unterricbte ganj befonber? gewibmet if t ." ΚαφΒειη er bann bie

obige ©teUe angeführt gat, fägrt er fo rt: „SBeMjel er leugnet!" 911? ob ίφ e? jo fdjtec^terbingg, fo ööttig ogne alte Sluonagme geleugnet gätte, bag ίφ b u ^ ba? erfte ba? befte »e ifp ie l wibertegt werben fönnte." — @r fteltt eine gurte bor, biefer © tein? — ©ans gewtfs? 3 φ erfcnne blog einen Sopf im fß ro fil, m it Wübem auf«

ftiegenben ®aare, peibeutigeu © είφ ίεφ ί? . Steg ein foldjer Sopf

notgwenbig ber Sopf einer gurte fein? S e r 9lu?brucf be? © ε(ίφ ί?,

luirb § e rr Stog fagen, ιηαφί ign bap. Slucg biefer 9lu?brucf ift

fegr p eib eutig ; ίφ fitibe megr »eraegtung at? SBulg barin. —

Sod) e? mag etne gurie fein. SBa? megr? SBa? liegt m ir baran?

SBäre e? bod) eine gurie auf einem gefφnίttenen ©teine; unb bie ββίφ η ίΐΐεηεη ©teine gäbe ίφ au?brücftict» an?genommen. — Slu?« brücfltt^ au?genommen? ÜtuSbriidticg; benn e? war m ir gar ηίφ ί?

Itnbefannte?, bag man auf

9

ε(φ ηίΙίεη εη ©feinen gurten unb gu«

rienföpfe fegen wollen. — ©ie fönnen biefe? fautn glauben, mein greunb, unb fragen: Wie e? bet biefer 9lu?nagme bent ogngeaφtet bem § e rrn flo g einfallen fönnen, ιη ίφ m it einem gefc^nitteneu

©teine gu wiberlegen? —

5

a, ba? frage ίφ ©i e! Sefett ©ie tnbeg

nur bte ©fetten meine? Saofoon." 3 Β « ϊ( ίφ gatte Sefftng in ber

P ber oben angefügrten ©teile be? Saofoon pgefügten 9lnmerfung gefagt: „fflian gege alle bie Sunftwerfe bureg, bereu ißltntu? unb ^aufania? unb Witbere gebenfen, man überfege bte ηοφ fegt oor« ganbetteit alten ©tatuen, »a?reltef?, ©emälbe, unb man wirb

(24)

nirgenbg eitte gurte ftnben,

3

cp neptne btejenigeit giguren m &>

bie mepr p r Silberfpracpe atg p r Suttft gehören, bergteidjeu bie

auf ben

9

J?ünjen bornepmttcp fin b ." ®attn beutet er p c i jnetbitcfje

©eftatten auf einem Sagretief bom ®obe beg ÜDWeager, bie ©pence

tit feinem ißolpmetig fü r gttrien attggegeben patte, unb bie mau

jept, tuie bieg fepon SKontfaucon getpait patte, fü r ißarjen pätt,

auf bie SDiägbe ber Stltpäa. ® ie g-tgurett auf gefepuitteuen ©teilten

nun geporett, biegen beg ©ebrauepg berfelben a ß ©ieget, niept im ftrengen ©inue p r f t p ö n e n ftn u ft, fonbern p r Silberfpracpe. Sind) bieg patte er fepon im Saofoon augbrücftkp perborgepoBen, ja auep bie ©tatnen ber gurten in ben Sempefn, bon betten tpau* fantag erpptt, patten tpnt feinen obigen ©ap niept umpftofjen ge=

fepienen, ba fte atg ©egenftänbe beg Gmttug niept atg freie

©cpöpfungett ber fepöneu it'nnft anpfepen finb. @r menbet fiep

baper nun gegen Siebet, ber in bem erften SSanbe feiner SEpeorie ber fepötten Siinfte unb äSiffcnfcpaften p m r an einer ©teile (© . 45) Sefftngen boUftänbig beigefttmmt patte, inbem erfagte: „|>err®iop pat p a r unter ben alten ®entmätern ber Sunft gurien gefunben.

(© . Acta L itte ra ria Y o l. I I I , p. 289). M e in £>err Seffing pat

fepott biejenigen gigurett auggenommett, bie mepr p r SBiiberfpradje atg p r ftunft gepören, unb bott btefer S lrt fcpcincn bte SSeifpieie

beg öerrtt Stop p fein." Stber an einer fpäteren ©teile patte er

ptnpgefügt (© . 1 35): „® e rr Seffing behauptet, bafe bie alten Zün ftle r feine gurten gebitbet, tuelcpeg icp fetbft oben pgegeben

pabe. Sept mufj icp tpnt, naepbent icp eine flehte (Sntbccfung ge*

maept pabe, miberfpreepen, aber aug einem auberett ©runbe atg

§ e rr Stop. ©g ift pier bem © nt. Seffing eben bag ^ begegnet,

mag er bom iprn, SBtncfetmann fagt; er ift bon bem 3 uniug ') ber=

füprt morben, Sermutpltcp pat er in bem Segifter ber atten it'unfh

merfe unter bem ®itet g u r i e n gefuept unb Scicpts gefnnben.

3

dj

jeptage natp: Eum enides unb finbe, bafi ©copag beren jmei unb

©atog bie britte p Sltpen gebitbet. SOian fann ben Söemetg im

eietueiig SlteEonbrinng fetbft naeptefen." Seffing leugnet biefeg »e r»

fepen; er pabe befonberg aug ber SJiptpotogie beg Sa u n ie r, bie er bamatg am tnetften tut Sopfe gepabt (er patte fte einmal fogar

(25)

üBerfeBen wollen int SaBre 1752 unb War anbertljaiB SaBre bamit befdjäftigt gewefen, mar aber baUon abgeftanben, ba er Börte, bafj ©cbiegel in Staumburg eine UeberfeBung Berau«geben mürbe), ge» mufjt, bafj feine foldfie Statuen m e B r O o r B a n b e n mären. SPtod^te er fidj nun aber αηφ OerfeBen Baben, ober nic£»t; au« ber oben

angefüBrten Ste lle be« Saofoon mar fia r, roa« er Stiebetn

3

U ant»

morten Batte: „® ie gnrien (fagt er), bie S ie m ir entgegenfejjen,

geboren

31

t !>en Sunftmerfen n id jt, Oon webten idj rcbe; e« ftnb

SBerfe, mie fie bie Steltgion befoBien Batte, bie bet ben finntidjen Sßorftettungen, mctdje fte ber Su n ft aufgicbt, ltteijr auf ba« Stebeu»

teitbc at« auf ba« ScBone p fcBctt faffcgt." Stber bamit nod) η ίφ ί

befriebigt, wie« er nocb, tag fdjon ißaufantag an ben ermäBnten gurten b u p a u « nid jt« ©djred^ofted, mie er au«brüditd) Oerfidjert

(oiäiv φοβίζόν) erblicft Babe, bafj alfo audj gerabe burd) biefe Sta » tuen ber p e rft angeführte Sa ft aus beut Saofoon: „SSutB unb SSer» p e iftu n g Batten feine« ber SBerfe ber Sitten gefdjiinbet", eine neue

Seftätigung erhielt. „Unb nun (fo fdjliejjt er), ma« meinen S ie ,

mein greunb? S ie feBen, Ijje rr Stiebe! mtbedegt bte ©inwürfe be« F e rrit StoB, unb f je rr fitoB giebt m ir SBaffen miber |>err Siiebelit. S ie bringen bon entgegengefeBten Setten in ntid); betbe motten ttttd) u m ftflrjeu: aber ba ίφ bem einen gerabe baBitt falten foli, mo nttcB ber anbere nidjt mit! Binfatten taffen, fo Beben ftd) ihre

Strafte gegen einanber auf, unb id) bleibe ftcBen. Qd) bädjte, tdj

fcBtebe gänjXich an«: fo liegen fte eittanber felbft in bett paaren.

$ ο φ bafür werben fie fidj moBt Buten. StielmeBr felje id) fie fdjon

im Sforau« in ihrer ®eutfd)en SSibtiotBef fo naBe pfammenrüefen, bafj id) bodj füppen ntufj, ίφ mag motten ober nicht; geben Ste nur Stdjt!"

S3t« jeBt mar e«, mie gefagt, m it Stiebet nod) gttmbfltd) ab» gegangen, ja Sefftttg Balte p Stnfaitg be« adjten SBriefe« bem

..Stnfänger" ba« aufmunternbe ©oniptiment gem alt: ,,^φ BQbe

l>err Stiebetn an« feinem 33ηφε at« einen jungen fDiaint fennett lernen, ber einen trefflichen Senfer ocrfjmdjt; Oerfbridjt, inbent er

ftd; in Oieten Stitcfen bereit« at« einen {οίφεπ geigt. 3>Φ traue

iBm ju , bafj er in ben fotgenben SOjeiicn ganj Batten mirb,

too er auf SKaterien ftojjen n tu fj, tn meIφen er Weniger borge»

(26)

trogen; feit Stiebet in © rfu rt mar, fmßte er Stoß in ber SStet«

fdjreifierei mo ntögticf) noeß

31

t überbieten. Süd ber jmeite ®ßei(

feiner ®ßeortc ber feßönen ffünfte erfeßten, feßrieb Seffing an Sitcotai (ben 13. S lp rit 1769): „®ctn ©cßtucicr juett aitcß bi eöant! Stber oßne gmeifet beitft er, baß icß feine S3rtefe über bad ißubltfuni unb bte pßitofopßifcße 93ibtiotßei ßier (in Hamburg) in ber neuen

geituitg recenfirt ßabe, mo er garftig mitgenommen rnorben. ®a

i r r t er fieß aber." tlub beit 30. Dctober an benfelben: „(Stoß)

muß fieß mirttieß auf bad Steußerfie gebraeßt füßten: benn er ißnt

feit einiger geit nießtd atd feßtmpfen unb broßen.

3

m ©eßtmpfen

fießt ißm Stiebet rebtieß bet; aber aitcß biefer fott in bem brüten

®ßeile ber antiquarifeßen Söriefe fein fßnefet befommen. SSad ber

SRenfcß fü r geug in feiner pßitofopßifcßen Siibitotßef miber ben

Saotoon feßreibt. SBad fü r Unmiffenßett er Oerrätß! Stucß S e f »

j i t t g t f e ß e 33r i e f e ßat er in ben ©rfuritßßen geitungen üerfprocßen, unb eine & e f e ß i e ß t d i t i t t e r u n g ber j e ß i g e n © a n b e i . Sion jenen ßat er and) feßon ben erften geliefert, unb ©ic toerben moßt getefen ßaben, mie er fieß nun ßeraudäuminben fueßt, megen feiner

33efrentbung über mtfer Oe^tebened U rtße it ooit ©etneien." ®ie

ertoäßnte © rfnrter ©cteßrte geitung erfeßien 1769 guerft unter

Stiebeid Stebactton. S n berfetben geigte e r, ^ ίεη ιίίφ oerfpätet

(1769, © t. 22, © . 169), bie 9ίηϋβηαπϊφεη S3riefe m it ben Sßorten

a n, bie Seffing

31

t Stnfang bed ©ntmurfd

311111

britteu ®ßeite ber

„Stntiquarifaen S3rtefe" anfiißrt.

Stber nur ber Stnfaug feiner ©ntgegnung ift audgefüßrt, bad

Uebrige blieb © figse, benn unOermutßet

3 0

g βφ Stoß int Saßre

1771 bamit and ber © φ ίί^ ο , baß er ρίοβϋφ ftarb, unb fo rußte ber © tre it, obglcicf) Seffing troßbem auf eilte gortfeßung ber anti«

q u a rre n 33riefe, n u r in einem anbereu ®one Βεδαφί mar. Sttd

er Sto ß’, ben 3 t. ®ecember 1771 erfolgten ®ob e rfu ß r, (φνίεΒ er

an feine SSrant bei Gelegenheit einer Steußerung über gemiffe

33

or*

ftfifäge iß it ηαφ SSten

31

t sießen: „SÄtr ift bange gemefen, baß βφ

αηφ Stoß m it in bad ©piet ηϋϊφοη η ιο φ ίε; aber ber SRanit ßat βφ badmat fiuger ermiefen, atd ίφ gebacljt ßatte, — er ift ge*

ftorben.

ηιοφίε gern über biefen gufati Ιαφεη: aber er raaeßt

ιη ίφ ernftßafter, atd ίφ αηφ gebaφt ßätte." Unb an Siicotai, beit

(27)

gorlfegmtg unferer antiquarifegen Srtefe notgwenbig, unb m it

flogen abgeftorben fein mug? S e r So n fann unb mug freiiicg

nicgt megr ber nämlicge fein: benn e? ift eben fo unanftänbig at?

unnüglicg, ficg m it einem Sohlen zu zanfen, ber ftd) felbft

toeber megr beffern noeg Stnbere megr berfügrett fann. Stber bie

troefnen Slnmerfungen gegen fein Sud) unb zwanzig anbere Siicger be? nümlicgeu Qngalt?, bte ftd) naeg ber ffetl bei meiner um« fegmeifenben Sectüre fegr bermegrt gaben, Wären bod) wogt ber Sftüge wertg, gefagt zu Werben." Sod) ber ©porn ber gubignation fegtte, unb bie gortfegung unterblieb.

Sagegen g riff Sefftng noeg bet Stog' Sebzeiten einen anberen © treitpunft auf unb ffeltte ign itt ber muftergaften Slbganblung

an? Siegt: „SBie bte Sitten ben Sob gebilbet." (1769.) © r Wie?

barin nad), ba§ bte Sitten bett Sob nicgt al? ©ertppe, fonbern al? ©eniu? m it einer umgeftürzten gacfel barftellteu, unb bag bie ©erippe, bie, wie er rnogl wugte, auf antifen S ilb e rn zu ftnben Waren, nicgt ben Sob, fonbern ÜDlaneu ober Sorbett bebeuteten. Stucg m it biefer Slbganblung, ber gteid)fall? wie beim Saofoott eine bon Berber über ben nämltcgen ©egenffattb ergänzenb unb beriegtigenb Zur ©eite tra t, erreid)te e r, befonber? bei ber gebilbeten, ftreb« famen, biegteriftgen Sugettb, eine fcglagägnltcge SBirfn n g , bon ber wogt freiiicg n u r SBeutge? zu feinen Dgren fant.

2)amal§ trat iein flräfjlidjeä ©erippe Siit ba§ 33ett bc§ ©teröenbeit: ein ®uf} 9tat)ni ba§ letzte £ebeit boit ber £ippe; ©eine fyacfel jentt’ ein ©eniitg.

S c in t ©rfcgetften be? „Saofoon" unb ber Slbganblung über ben Sob ber Sitten, fagt ©oetge, „gielteu W ir un? bon altem Uebet erlöft uttb glaubten m it einigem SRilletb auf ba? fonft fo gerrltcge feegzegnte Qagrgunbert gerabblitfen zu bürfen, wo man itt beittfcgen Sitbwerfen unb ©ebtegten ba? Seben nur unter ber gorm eine? fdfettenbegangenen Starren, ben Sob unter ber tlnform eine? flap« pernben ©ertppe?, fo wie bte notgwenbtgen unb zufälligen Uebel ber SBelt unter bem S ilb e be? fragengaften Seufet? zu bergegen« Wärtigen wugte",

Stber aueg m it biefer zweiten ©albe fottte ber S t re it zwifegen igm unb ®log noeg nicgt abgetgan fein. „Sagt tgn anfangen, wa?

(28)

er m it l", fagte er einmal, „ba td) tßn einmal aufg Storu gefaßt Ijabe, fo folge ich ii)nt allenthalben nad), unb tnennS andj ing

beutfdje ©taatgredjt loäre." g n feinem Slacßtaß hat fid) nod) ber

Slnfang p einer brüten ©treitfcßrift erhalten: „lieber bie Slßnen»

bilber ber alten

8

tömer." ®er geit nad) mar biefe fogar bie erfie,

meldje er in bag Singe faßte, beim er rebet baBon fctjon in einem

SBrtefe an Siicotai Born 9. g u n i 1768. Slber gerabe ba, mo bem

anntafsenben ©egiter ber ©enicifang gegeben unb er alg tßlagiator entiarüt merben follte, bricht bie ©chrift ab — gerniß ein guteg jfeugniß fü r Sefftngg Stufricßtigteit unb Siebe p r ©acße. ©g mieber« holt fid) hier baffclbe S k rß ä ltn iß mie bei bem brüten Sß e tl ber „Stntiquarifdjen Söriefe", bie fdjtießlid) Stloß alg einen albernen unb fläglidjen Slugfdjreiber SBindetmanng enttarbt haben mürben. Scffiitg mar, mie ©fdjcuburg berichtet, fcßon burd) einige greunbe auf ben äkrbacßt Ijingetettet morben, baß Stoß ein bretfteg Plagiat an ©hriftg SBorleiungen über bie 9Xrd)äoiogie begangen hätte (in ber Borgeblidjett ©ntbednng, bafi bie SlfjuenBübcr ber diömer nidjt, nadj ber gemößnltdjen Sinnahme, ang SSadjg boffierte Söilber, fonbern SBerfe ber e n f a u f t i f c ß e n W a l e r e t mären); nidjt lange ßernad) aber erhielt er eine Slbfdjrift Bon ©ßriftg ©oIIegienl)eft, bie K lo ß ' SBetrug an ben Sag brad)te.

SBurbe fo Seffing burdj ben S t re it m it K lo ß auf bag Cöebiet beg Sunftftubinmg, auf roetdjem m ir ii)it and) in ben §aupimerien beg Bortgeit S3aubeg thätig faitbett, prücfgefüljrt, fo ruhte biefeg ©tubiunt andj mäl)vcnb feineg SBolfenbnttler Slnfenthalteg nidjt g a n jlid j, moBon bie Heineren Sluffäße „Heber bie Slgrippina in

Sregbeit" unb „SSom Sitter ber Delm alerei, aug bem Sßeo*

ßhiluä ßßregbijter" geugniß abtegen. Slußerbem befdjäftigte ißn

hier eine p ettc Sluggabe feiner Ueberfeßung Bon Siberotg Shcatcr, 1781, fomie bie §erauggabc feiner „SSermifdjten © d jrifte n ", bie aber nur big p n t jmeiten 93ogett beg ätneiten S3anbeg gebiet), g ü r ben gnßatt ber Sib e ro t’fcßen llnterrebnngen hinter feinem „Sßeater" tjatte er fiel) ein Slegifter entmorfen, mctdjeg m ir aug beit S3reg= lauer papieren hier p m e r ft eit W a l e Beröffentlicßen.

(29)

I . Mcrnimitg.

I . SSon ben ©efefsen ber ©in* feiten, © . 162— 165, I I . S e it ben S3ebienten, @ .1 68 —

171.

I I I . SSon bem ©Ijarafter ber 2φ ε= refta, © . 1 7 1 - 7 4 .

I Y . SSertfietbigung einiger an»

feijeinenben Itnridjtigfeiten ber natürf. @i>f)ue, @. 174— 78. V . SSerfc£)ieben^eit gvoifc^en ©e*

lltä ib e n m tb S ij c a tc tf tr e ic ^ e n , © . 178— 80.

V I. llnOoHfommcnf)ett ber tljca* trait[djcn Stetion, @. 180— 83. V I I . SSon bem $^eaterftreic£|e im

natiirttdjen © oljitc , tote un»

ΐϋ α ήΓΪφ είηίίφ , ο

6

(φοη ietne

©rbidjtung, © . 183— 89. V I I I . ®ajs fcf^tuerlicE) ein ©tiic!

p ©nbe fotitniett toürbe, toenn jebe ^ScL'iott barin gicici) Sin* faitgä tifäte, trag fie itad) ber ; Strenge tljun foHte, @.189— 92. I X . SSott ben fiummen ©eberben,

tote rüftrcitb fte and; offne

Söortc fein föttucn, © . 192. I I . Slnlerrebiing. I· ©einen ifSerfonen feinen SStf!

ju geben, fonbern fte in foldje

Umftänbe

51

t jejjeit, bte tljuen

toe^eit geben, © . 200— 203. I I . Sion ber S3ortrefflid)feit ber

ifSatttomimen

1111

b toie fetjr fie

auf unferen Jijeatcrn oerttad)» läffigt tuerben, © . 203— 206. j

1) SBgt. 2. Stuft. I, S . 178.

I I I . © teilen, toie matt aud) bte Siebe faft ganj uttb gar ben ©djauffnetern überlaffett füllte, @. 206— 209.

I V . SSott ben Straben, © . 209—

210.

V . © iitlje it be§ Slcceittä tit ber

®eclamation, © .

2 1 0

1 2

.

V I. SSon bem Slccente, ber je» ber Seibeitfdjaft eigentljümltd),

©. 212.

V I I. Stotbluenbigfeit, bie SSaitto» mimen jufebretben; unbtoarum iticfjt fo itotljioenbig ben Sie» cent, © . 213— 14.

V I I I . SBertfj etneg guten ©d)ait= fftielerä. © . 214— 17. I X . 0 b bie SIoHe ber @d)öitf)ctt

bon ber Ipäfjlicfjfeit

51

t fftielen? © . 217.

X . SSon bem SKStberfpruc|e beä ©tiicfeä m it bett ΐυ ή ίίίφ ε η ©i t» teit beä ©djauffitelerä, @. 218. X I . SSott ber ©cctte m it Slrttol»

ben, cptfobtfd), aber nufjlid) unb patljettfdj, © . 219— 26. X I I . SSon barten Stuäbrücfen in

ber Seibeitfdjaft, @. 2 2 6 — 28. X I I I . SSott ben ÜDIoitologcit, © .

228. Sßaä tljre Sänge ertrag» ίίφ mad)t?

XIV.

SSerjierungen ber S3üf)ttc,

@. 230; uttb Shtjsen ber ©r* Weiterung berfelben, fo bafs

man berfdjtebene

0

rte gugieicf)

(30)

X V . S o n ben meepfclgmetg re* bettben unb [tummen ©eenen, © . 236.

X V I . ©tjiota, ein pr. >) SErauer* fptel in einem S lu fp © . 243.

X V I i . Ermunterung Sattiereg,

biefe QSaitung jtt bearbeiten, © . 245.

X V I I I . ®ag ttnnatürltcpe ttnfc* re r tpeatr. Sorftetiung, © . 247,

X I X . Ungefcptcfte Stacpapmung

ber prächtigen Serftfication ber Sitten, © . 247.

X X . ®ag tpeatraltfcpe ©pftem ber Sitten, © . 248.

X X I . SRenge ber Qufcpaucr, eine

notpmenbtge Slufmunterung,

© . 2 4 9 - 5 1 .

X X I I . ffliutpmafjuug, bafj bie

Stotpioenbigfeit einer Bernepm* licpcn ®ecIantation bie Soefte auf bem ®peater etngefüprt, unb erpalten, © . 252. X X I I I . Scrtpeibtgung ber ©eene

m it ®perefia, © . 257— 64.

X X I V . So n ber ffio ra i naep

bem ©eifte beg Qaprpunbertg, © . 265.

X X V . S o n bem gereinigten

Stugbruci unb ber ©cfättigfeit gegen attju prtlicpe Dpren, © . 271.

X X V I . Serfucp, ben natürlichen ©optt tpeatratifeper p maepen, © . 273.

I. So n ber mittleren ©attuug jtotffpeu bem ßomtfepen unb ®ragifcpcn, © . 281. ©in@£em*· pet beffelben bie $ e c p r a beg , ® e r e n ä ·

I I . ®ag ganp ©pftem ber bra* matifepen ©attungen, © . 283. I I I . ®afi man fiep in ber ernft*

paften §attnng p e rft p üben, © . 286.

I V . SBarum bie Xragüomöbie ntcptg tauge, © . 287. V . ®ic Befonbere ®icpttunft für

bte ernftpafte©attung, @ .289— 292.

V I. S ie ©ontöbten fotten feilte

3

nbt

0

ibua fepitbern loie bte

®ragöbtett. ®er § e a u t o t . beg ®erenj aug2) biefem ©runbe, © . 292.

V I I . ®ag üötittet jlntfcpen 3nbi* Bibuctt nnb Strten müffe anep ber ©parafter ber ernftpafteu ©omöbte fein, © . 295. V I I I . Searbcitnug begnatürtiepen

©opng naep atten bret ©at* tuitgcit, © . 297.

( IX . M it.)

X . Sefonberg naep bent ®ra*

gtfepen, © . 299.

X I . S o r p g ber ©emätbe Bor

SEpeaterftretcpen, © . 312. X I I . Sott bent Qittcreffe beg bür*

gerttepen SEräuerfpielg, ©· 313.

III. Slnfertebwiig.

1 ) b. Γ). r>ro(aifc()eä. SSßl. 2. Stuft. I , @ . 185.

2) ? falfct) au8. SBflt. 2. Stuft. I , S . 218. $ i e Stelle Wat int D figittat fdjltier ju tefett. ® gt. auclj „^am fiurget S ram aturgie" (Söb. V I), StiicE 87 unb 88.

(31)

X I I I . SBort tragifcßen ©einblütigen, toelcße man jetgen, uttb toelcße man ßinter bte ©eene Oer» meifen muß, © . 315,

X I V . Db man tn ber ©ragöbte

3

U ftarf rüßrett iönne, © . 320.

X V . Gange S ln ja ß l ber mtrfitcß fomtfeßen ©ßaraftere, © . 321. X V I . ©te ©tänbe anftatt ber

©ßaraitere aufgufüßren, © . 322. X V I I . SBott ber burtedfen unb

munberbaren ®attung, © . 326. X V I I I . U n tcrfeß ieb b e r © tttb ti» b u n g --- (unicj.) b a r » j u fcßiibertt, uttb ed in ben

Singen gitr SBiriiic ßfeit

31

t

bringen, © . 331.

X I X . SBott bem Göiterftjftem ber Sitten, © . 332.

X X . SÜBarum bte ©eiben ber

Sitten feinen ©ßarafter ßaben, © . 336.

X X I . SBon ber ©inßeit bed ©ßa« rafterd, © . 336.

X X I I . SBon bcnt Sgrtfcßen ®e*

bießte, tote ed Oernünftig

3

U

maeßen, © . 338.

X X I I I . SBerbefferuttg bed ®ati

3

ed, © . 342.

X X I V . Sffiad nad; bett Sitten ttoeß

3

U tßun, © . 352.

X X V . SBon üerfeßtebenent © tt ttt ber ©ompoftitott.

© in eigentßümitcßed ©rjeugniß bed Seffmg’fcßen ©e ifteS, oon bent m ir feßon an anberer ©tette bad Kötßige beigebraeßt ßabett, ftnb bie „Kettungen" (ügt. ©inteitung

31

t SBanb I I I ) , bte m ir biefent

SBanbe cinoerteibt ßaben. ©te erfte berfetben betrifft eilten ßöcßft

eigentßnmttcßen SRann, über ben Seffing fetbft iticßt gerabe Stuf« feßtufj giebt, fonbern auf ben Sirtife t in SBaple’d frittfeßem SBörter» btteße Oerioeift, ben m ir bedßatb ßier naeß ber Ueberfeßung Oon Gottfeßcb folgen taffen. S n betreff ber SBebeutnng bed Sefftng'fcßen

Stufjaßed fü r feinen Getfteggang möge man unfere ©inteitung

3

utn

„Katßan" im

3

meiten SBanbc naeßtefen. ©te übrigen „Kettungen" finb

Oon Seffing fetbft ßintängticß erläutert.

„©arban (©teronßmud), ein Strgt uttb einer_üon bett größten

Geifterit feiner geit, mar

3

U SßaOia ben 24. bed ©erbftmoitatd, 1501,

geboren. SBte feine Sftutter nnüerßetratßet mar, fo tßat fte bet

iß re r ©eßmangerfeßaft atted, ißre grueßt abgutreiben; allein bte

©ranie, bie fie Oerfdßtucfte, ßatten nießt bte S ra ft, bte fie münfeßte. S ie lag brei ©age in S ’inbeduötßen, unb man mußte bett ©oßn,

(32)

Bereit? ben Sopf m it fcgtoarjen unb Iraufen haaren bebecft. © r War bter Sagte a lt, at? man ign naeg SWailanb Bracgte, loo fein »a te r ein ©acgwalter loar: unb ba er in feinem aegten Sagte in eine gefägrlicge Sranfgeit fie l, fo wtbmete man ign bent g e il

hierongmu?. ©ein »a te r tgat biefe? ©elitbbc: er mottte IteBcr ju

bem »eiftanbe biefe? Zeitigen, at? feine? ©cguggeifte?, Suflud jt negrnen; er rügmte ftcg öffentlieg, bergleidjen zu gaben. ©ein ©ogn gat ficg ntemal? einfatten taffen, ign um bie Itrfacge biefe? » o r«

511

g? ju fragen. S m jmanjtgften Sagte ging er, ©tubiren? Wegen,

auf bie goge ©cgule

5

U φαοία: zwei Sagte barauf erflarte er

bafelbft ben ©nflibe?. © r ging int Qagrc 1524 nadj -pabua: er

ergielt in bemfetben Sagte ben S t ie l eine? Segrer? ber freien Sünfte; unb z « ©u^e be? 1525. Sagte? eine? Soctor? in ber

Slrjn e iiu n ft. © r bergeiratgete ficg zu ©ube 1531. Sagre?.

© r war bie jegn borgergegenben Sagte unöermögenb gewefen, m it einer grauen zu tgun z « gaben; Wetege? ign fegr beiümmerte. © r war böttig 33 Sagte a lt, al? er 'Jßrofeffor in ber SJiatgematif zu S M la n b würbe. 3w ci Sagte barauf trug man igm bie ffrofeffur ber 9lrznetiunft zu Φαοία ait, weiege er au?fcglug; weil er nicgt fag, wo man bie »ezaglung feiner Sefotbung gernegmen wollte. Qm Sagte 1539 warb er in ba? ©ollegium ber Strjneiberftänbigen ju SOtaitanb aufgenommen, unb im Sagte 1543 legrte er in eben

biefer ©labt bie Slrzn e ilunft öffentlich, © r tgat egenbaffelbe im

folgeitben Sagre zu ^Saöia; allein er hörte zu ©ttbe be? Sagte? auf, Weil man igm feine »efotbung nicgt bezagtte; unb ging naeg

ä M la nb zurücf. © r fcglug im Sagte 1547 eine oortgeitgafte

»ebienung ab, bie tgm ber Sönig bon Säitem ar! anbot. S ie

S u ft unb bie 3ieligton biefe? Sanbe? Bewogen ig n , biefelbe nidjt

anzunegmcit. © r tgat im Sagte 1552 eine fJietfe naeg ©cgottlanb,

unb fant nadj »e rla u f bon ungefägr

1 0

SKonaten naeg SJiaitaub

Zuriicf. ©r p(teb in biefer © lab t, bi? er

5

U Slnfange be? S e in «

monaf?, 1559, naeg φαοία ging, bon ba er im Sagte 1562. ηαφ

»ononien berufen Warb, © r legrte in biefer legieren ©tabt, bi?

in? Sa g t 1570: bamat? fegte man ign gefangen, unb uaeg »e rla u f

etlicger SRonate fügrte man ign wieber in fein hau?. Steg War

feine toöHige ©rlangung ber greigeit; benn er gatte feine Sognung

(33)

Sononien im §erbftmonate, 1 5 7 1 , unb ging bon ba nad) Slom.

© r i)at bafelbft oBne einige Sfebtenttng gelebt. 9Jian naBm iBn

in ba« ©ottegium ber Sterjte auf, unb er Butte bon bem ißaBfte

ein gaprgelb, © r ift ben 21. be« iperbftmonat«, 1573, ju Stom

geftorben, wenn W ir bem ®pnanu« bartnnen glauben, welcBer

bietteidjt niept aXIguridhtig gewefen." — ®iefe ©raäplung würbe

3

reicBenb fein, ben Sefern begreiflich

5

U madjen, bafj ©arban bon

einem fehr itnbeftänbigen ©emiitpe gewefen: allein man w irb ba« wuitberlidje Söefeit biefe« ©eifte« nod) beffer eriennen, wenn man ba«fentge unterfud)t, Wa« er un« felbft bon feinen guten nnb böfen

©igenjdjaften berichtet. ®icfe Offenhergigbeit allein ift ein offen»

barer SSewei«, bafj feine ©eele bon ganä befonberer

2

l r t gewefen.

© r beleprt u n « , baß er, wenn ipn bie Statur feine ©djmeraeit

cmpfinbcn laffen, fidj felbft biefe unangencBme ©ntpfinbung

311

mege

gebradjt,^ inbem er fidj fo lange in bie Sippen gebiffen unb an

ben gingern gegerrt, B i« er barüber

3

η weinen angefangen; baß

er fiep etlichemal fetBft entleiben wollen; bafj er eine Su ft gepabt, gange Städjte auf ben ©trafjen perumauf cp wärmen; baß er in ben SBottüften ber Siebe ntemal« au«gefdjweift; baß ipm aber, wenn er fich berfelBett mepr at« nötpig, gebraudjt, folcljc« leine große ÜBefdjwerltdjfeit berurfadjt; baß ipm niept« angenepmer gewefen, ai§ Sieben gu füpren, bie ber ©efellfcßaft Sßerbruß erwedt; baß er

311

gelegener unb ungelegener geit Sille « borgcBradjt, wa« er gewußt;

baß er ein fo großer Siebpaber ber ©lücl«fpiete gewefen, baß er audj gange ®age gum großen ©epaben feiner gamilie nnb feine« Slnfepen« bamit gugcbrad)t; benn er pat fogar ben §au«ratp unb ba« ©efepmeibe feiner ©pefrau berfpielt. © r ergäptt biefe unb biete aitbere ®tnge, m it ber größten Dffenpergigfeit, ©leicpwopl gweifle tri) nicpl, Wenn w ir fein Seben bon einem anbern richtig Befdjrieben hätten, baß w ir niept noep biete fdjämtiepere ®lnge barinuen ßnben füllten, at« w ir in biefem finben; in meldjem bennoep biete ©teilen finb, au« weldjen man noep flä re r, al« au« ben Bi«per getefenen, erfennen fann, baß er ein Wann bon gang befonberem Staturette

gewefen. © r rebet bon ungäpligen SBunberwerfen, burep weltpe er

entweber watpenb, ober fcptafenb erfannt, Wa« in gufunft gefepepen

follte. ® ie« pat ipn

3

« glauben Bewogen, baß er, wie ©ofrate«

(34)

©chußeitgeig ftünbe, SBaS foKen m ir bon üier ßefonberett Singen

jagen, bie ίβιπ bie Statur gegeben? Stämltd) 1) bafi er in fönt-

jücfung gefallen, wenn er gewollt;

2

) baß er gejeljen, wag er

gewoiit; 3) baß er Sttteg im Sraunte gefeljen, wag ihm begegnen jotten; unb 4) baß er foldjeS and) aug gewiffen SJterfmalen auf

feinen Stägetn ertannt. SJtan ßat gejmeifelt, ob er bie ttnfterb-

lid jfeit ber ©eele geglaubt. för ift ungiüdltdj in feiner g-amtlte

gewefen, SJtan ijat ifjn , wegen ber Skrwegentjeit, bie er getjabt,

m it Stedjte getabett, bem fie rrn © fjrifto bie StatiOitüt p ftetten.

SJtan giebt bor, baß feine aftrotogifdjen tßrobhepiungen fetjr oft

burdj ben Sluggang beftätigt worben: alteiu er befennt fetbft, baß bie Siegeln ber ©ternbeutfunft fid) bet feiner ifierfott fatfetj

Befnnben. föinige fageu, er tjabe Bemerft, baß er p einer ge-

Wiffett 3 e it fterben Würbe, unb ftif) ber Sjje ife enttjatten, bamit

fein Sob bie iprobbeptung beftätigen, unb fein Seben bie tu n ft

nießt oerfdjreten möchte, för fjat aifo befürchtet, bie Unricfjtigfeit

feiner iprofthejeiungen p überteben: er ift atfo fo p r t bei bem fßunfte ber ©tjre gewefen, baß er ben SSorw itrf, alg wenn er ein faifdjer fßroßhet gewefen unb feiner fprofeffion Stadjtfjeil pgepgen,

nießt Ijat erbulben fönnen. ©g Werben fidj Wenig Seute bei ber-

gleichen gatten fo bieter ^erjhafttgfeit unb fo Dieter Siebe gegen

ißre ftunft p rühmen fnetjen. SJtan tröftet fid j, man fchämt fid)

u id jt, man befinbet fidj Wohl- © r hat eine große S ln p tjt ^üdjer

gefdjriebeu, beim bie Slitggabe, wetdje mau Don feinen SSerfeit im ^ af)l'c 4663 p Sio n gemacht, beftefjt aug JO g-oiiobänben. ©eine Slrm uttj tjot P biefer SJtenge ©djrifteit geholfen, wo bie Slug- fdjwetfttngeu unb Snnfetheit beit Sefern öfters p ©feinen beg Stnftoßeg werben, för hat niefjt fo Diete tBüdjer gemacht, ohne baß er fich bag © nt etneS Stnberen pgeetgnet. © r redjtfertigt fidj burd) bag Se ifh ie t beg Satferg, SJtarcug Sluretiug, baß er fein Seben fetbft

Befdjrteben. Staube braucht eben biefe 3ied)tfertigung, altein eg ift

gewiß, baß biefeg ©jcetttpel übel angeführt ift ; weil bag SBerf, bag man bem SJtarcug STureting peignet, nidjt bag Seben biefeg taiferg if t : eg ift ein pfammengetragener Raufen Don moralifdjen Unterweisungen, bie er fid) giebt. ©inige haben gefagt: eg tjütte Staube ein Seben ©arbaitS herau^gegeBen; aber fie betrügen fid j: er hot n u r eine Unterrebung hoiouggegeben, worinnen er feine

(35)

©ebanten über bte ©emütljSart btefeS SOiattne» entbecft. © r Ijat ftdj

nidjt enthalten fönnen, P fagen: bafj er ein K a rr gewefen:

übrigens erweift er iljt n , wegen be§ ©eifteS, wegen ber ©eleljt»

famfeit u, b. nt. ©erechtigieit. ©caliger, ber SSater, ijat wiber ben

©arban gefd)rieben, unb ftdj otjne ©ruttb eingebitbet, bafj feine t r i t t ! beffen Job üerurfadjt."

Ueber feine „Slerwegenheit, bem § e rrn ©hrifto bte Katioität ju ftetten" änjiert 93aijie in einer Slnnterfung: „©abrtel Kaube

bemerfet jw o ©inge bei btefer ©adje. I , ©abelt er ben ^Jofcptj

©caliger, bafj er geglaubt, eS habe Kiemanb Bor bem ©arban ber»

gleichen unternommen. I I . äfeobadjtet e r, bafj ©arban bie ©itel»

feit gehabt, lieber fü r ben ©rftnber gcljatten p werben, a ls fid) m it ben Seifpieten berer ju rechtfertigen, bte ihm in biefer fredjen

Unternehmung borgegangen f i n b . " „hierauf nennet Kaube

toter © d jriftfte lle r, wetd)e lange Se it Bor bem ©arban an ber

Katioität be§ |>errn © fjrifti gearbeitet haben. © er atterneuefte ift

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