P R Z E G L Ą D Z A C H O D N I O P O M O R S K I ROCZNIK XXXIII (LXII) ROK 2018 ZESZYT 4
Paweł Migdalski
Wydział Humanistyczny, Uniwersytet Szczeciński E-Mail: [email protected]
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olenSchlüsselwörter: Reformation, Geschichtsschreibung, Gedächtnis, Westpommern Keywords: Reformation, historiography, memory, West Pomerania
Die Teilung Pommerns war eine der Folgen des Zweiten Weltkrieges. Der größ-te Teil kam zu Polen. Die Bevölkerung, die bis dahin in Pommern gelebt hatgröß-te, wurde ausgesiedelt, polnische Siedler nahmen ihren Platz ein. Mit ihrer Ankunft begann die Legitimation des Besitzstandes, die sich auf die Tradition des polni-schen Westgedankens und historische Rechte stützte. Damals wurde der Mythos der Wiedergewonnenen Gebiete1 geschaffen, der darauf verwies, dass die Gebiete
1 Zum Mythos der sogenannten Wiedergewonnenen Gebiete siehe Z. Mazur, O
legitymizo-waniu przynależności Ziem Zachodnich i Północnych do Polski, in: Ziemie Odzyskane / Ziemie Zachodnie i Północne 1945–2005. 60 lat w granicach państwa polskiego, hrsg. v. A. Sakson,
Po-znań 2006, S. 27–44; G. Strauchold, Myśl zachodnia i jej realizacja w Polsce Ludowej w latach
1945–1957, Toruń 2003; J. Wawrzyniak, Die Westgebiete in der Ideologie des polnischen Kommu-nismus. Symbolik und Alltag am Beispiel der Soldatensiedler, in: Wiedergewonnene Geschichte. Zur Aneignung von Vergangenheit in den Zwischenräumen Mitteleuropas, hrsg. v. P. O. Loew,
Ch. Pletzing, T. Serrier, Wiesbaden 2006, S. 300–309; P. Migdalski, Nazwy jako środek
kreowa-nia mitu Ziem Odzyskanych na przykładzie Rejonu Pamięci Narodowej Cedykreowa-nia-Gozdowice-Sie- Cedynia-Gozdowice-Sie-kierki, in: Nazwa dokumentem przeszłości regionu, hrsg. v. J. Nowosielska-Sobel, G. Strauchold,
W. Kucharski, Wrocław 2010, S. 65–68; P. Migdalski, Pamięć pomorska po 1945 roku, „Przegląd Uniwersytecki. Pismo Uniwersytetu Szczecińskiego“, Nr. 10–12, 2016, S. 34–38; P. Przybyła,
Nar-racje (i) infrastruktury. „Mit Ziem Odzyskanych“ w pamięci politycznej wczesnej Polski Ludowej (na przykładzie Góry św. Anny i Ślęży), Poznań 2016, S. 11 f. Zum Begriff der Wiedergewonnenen DOI: 10.18276/pz.2018.4-15
einstmals – Tausend Jahre zuvor – zu Polen gehört hätten und nun lediglich zum Mutterland zurückgekehrt seien. Allen Verbindungen, die zwischen Pommern und Polen bestanden, spürte man nach und man „vergaß dabei, dass dieses Land mehr als fünfhundert Jahre lang deutsch gewesen war“2. Am Schaffen dieser In-halte und ihrer Verbreitung mit allen verfügbaren Methoden waren nicht nur Ver-treter des kommunistischen Regierungslagers beteiligt, sondern auch VerVer-treter aller gesellschaftlichen Bereiche, darunter der Kirche.
Da man sich bei der Mythenschöpfung damals oft auf die alte Geschichte Pommerns berief, beabsichtigt der vorliegende Aufsatz aufzuzeigen, wie die Re-formation in Pommern in Publikationen, die im kommunistischen Polen (1945– 1989) erschienen, dargestellt wurde. Ich konzentriere mich dabei auf politische Fragestellungen, die vor allem die Folgen der Reformation und die darauf beru-henden Aspekte betreffen. Diese wurden oftmals herangezogen, um sogar his-torische Probleme mit großem zeitlichem Abstand zur Reformation zu erklären. Auf Detailfragen, die den Verlauf der Reformation in ganz Pommern bzw. in verschiedenen Landesteilen oder Städten betreffen, gehe ich nicht ein. Schließlich möchte ich aufzeigen, welche Rolle die Geschichtserzählungen zur Reformation innerhalb der Sichtweise auf die historische Vergangenheit Pommerns einnehmen und wie sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg herausbildete. Zu diesem Zweck habe ich die wichtigsten wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Ver-öffentlichungen untersucht, aber auch literarische Werke und Reiseführer sowie Kirchenschriften. Das untersuchte Material stammt also aus verschiedenen ge-sellschaftlichen Zentren und Bereichen.
Besprochen werden zunächst wissenschaftliche Werke, von denen die ers-ten direkt nach dem Zweiers-ten Weltkrieg erschienen sind, wobei festzuhalers-ten ist, dass die polnische Forschung davor, vom Mittelalter einmal abgesehen, wenig Interesse an der Geschichte Pommerns zeigte. Die erste Einzeldarstellung der Geschichte Pommerns nach dem Krieg stammt aus dem Jahr 1946. Der Verfas-ser Józef Mitkowski schreibt, die Reformation habe in verschiedenen Städten zu Ausschreitungen geführt, insbesondere in Stralsund, wo 1525 eine Menge fana-tisierter Protestanten die Kirchen stürmte, um Altäre und Bildnisse zu zerstören.
Gebiete siehe: J. Jasiński, Kwestia pojęcia Ziemie Odzyskane, in: Ziemie Odzyskane / Ziemie
Za-chodnie i Północne 1945–2005. 60 lat w granicach państwa polskiego, hrsg. v. A. Sakson, Poznań
2006, S. 15–25.
2 E. Rymar, Dziedzictwo piśmiennicze księstwa Gryfitów ze szczególnym uwzględnieniem
Die pommerschen Herzöge wandten sich in ihrer Bedrängnis zunächst an Polen und schlossen 1525 in Piotrków mit Sigismund dem Alten ein Bündnis gegen die Heiden und Häretiker, doch am 13. Dezember 1534 führten die Greifenherzöge unter Protesten die Reformation ein. Mit der Kirchenreform wurde der bekannte, aus Pommern stammende Reformator Johannes Bugenhagen betraut. Die Herr-scher sahen in der Kirchenreform eine Möglichkeit, sich Kirchengüter anzueig-nen, Unterstützung fanden sie bei den deutsch geprägten Städten. Die Landbe-völkerung hingegen, die östlich der Oder ganz polnisch und ansonsten zu einem erheblichen Anteil polnisch war, blieb passiv und dem alten Glauben verhaftet, sie stellte somit eine Gefahr für die protestantischen Prediger dar, die sich um diese Bevölkerung nicht kümmerten. Aus diesem Grund dauerte es noch lange, ehe die ersten Schriften in polnischer Sprache erschienen. Der deutsch geprägte Klerus blieb dem Volk fremd, erreichte es nicht und konnte sich nicht auf das Volk stüt-zen, dies galt auch für Geistliche, die sich den Neuerungen entgegenstellten wie Bischof Erasmus. Letzten Endes bereitete die Übernahme des Schulwesens durch die Reformatoren den Boden für die Reformation, wodurch der neue Glauben noch tiefere Wurzeln schlagen sollte. Mitkowski betont, dass Pommern infolge der Reformation hinsichtlich Kultur und Glauben an Deutschland angebunden wurde, Pommern wurde durch „die religiöse Teilung noch mehr abgedrängt“3 von Polen.
Ähnliche Thesen vertrat Kazimierz Piwarski in seiner Publikation zu Pom-mern, die in der Serie „Ziemie Staropolski“ (Altpolens Länder) des Posener Westinstituts erschienen ist. Er hob noch mehr die Rolle der Herzöge bei der Einführung der Reformation hervor. Beweggründe für ihre Entscheidung waren demzufolge die bedrohliche innere Situation, der Widerstand der Landstände so-wie finanzielle Probleme. Das direkt dem Kaiser unterstehende Bistum Cammin war ein besonders fetter Bissen, 1556 wurde es endgültig von den Herzögen, die die Bischofswürde übernahmen, vereinnahmt. Die Herzöge verlegten ihre Resi-denz nach Köslin (Koszalin), was die Entwicklung der Stadt förderte. Die Mittel aus den Kirchengütern erlaubten es den Herrschern, ein Leben in Luxus zu füh-ren, aber auch Kultur und Bildung zu fördern.4
3 J. Mitkowski, Pomorze Zachodnie w stosunku do Polski, Poznań 1946, S. 156–162, 164. 4 K. Piwarski, Zmierzch panowania książąt pomorskich, in: Pomorze Zachodnie, hrsg. v. J. De-resiewicz, T. 1, Poznań 1949, S. 120–124.
Ein ähnliches Bild zeichnete 1947 Leszek Gustowski. Er betonte, dass die Reformation „faktisch die germanisierenden Einflüsse in Pommern verstärkte“5, während das katholische Polen „eher passiv“ zusah. Was hier fehlte, war ein Bi-schof vom Format des Stanislaus Hosius. Angesichts des Widerstands der Städ-te und des Adels forcierStäd-ten die Herzöge, die eine schwache Position hatStäd-ten, auf dem Landtag in Treptow (Trzebiatów) die Einführung der Reformation. So verlor das katholische Polen seine bis dahin bestehende Anziehungskraft auf Pommern, fortan gab es keine weiteren verwandtschaftlichen und dynastischen Verbindun-gen zwischen den polnischen KöniVerbindun-gen und den pommerschen HerzöVerbindun-gen. Auch Verbindungen zwischen dem polnischen und dem pommerschen Adel gehörten nun der Vergangenheit an,
jedoch erfasste das Luthertum eher die Stadtbevölkerung und die deutschen Ko-lonisten. Die slawisch-polnische Volksmasse blieb noch lange Zeit außer Reich-weite der meist fremdsprachlichen Lutherprediger. […] Man kann getrost sagen, dass der polnische Charakter Pommerns bis heute weitgehend erhalten geblieben wäre, wenn der Katholizismus in Pommern sich gehalten hätte oder die sogenannte Gegenreformation gesiegt hätte. Indirekt beweisen dies die katholischen Kaschu-ben, die noch Ende des 19. Jahrhunderts, zu Zeiten des sogenannten Kulturkampfes unter Otto von Bismarck eine nationale Wiedergeburt erlebten. Die katholischen
Kaschuben erklärten sich damals massenweise zu Polen.6
Ähnliche Töne schlugen selbst bedeutende Forscher an, die an der Herstellung des polnischen Westgedankens beteiligt waren und nach 1945 die Grundlagen für die polnische Pommernforschung legten wie Gerard Labuda. 1947 schrieb er, das von reformatorischen Strömungen erfasste Pommern sei zur Beute deutscher Kultu-reinflüsse geworden, wodurch das Land, das bis dato seinen slawischen Charak-ter selbst in den odernahen Gebieten nicht verloren habe, schneller germanisiert worden sei.7 Einen ähnlichen Standpunkt vertrat später Kazimierz Ślaski, der die Geschichte des Polentums in Pommern erforschte. Er wies unter anderem darauf hin, dass die Reformation die Entwicklung des polnischen Schul- und Schriftwe-sens in Pommern förderte, wovon die 1545 auf der Stettiner Synode vorgebrachte Petition zu Einrichtung einer Internatsschule mit wendischer Unterrichtssprache
5 L. Gustowski, Polska a Pomorze Odrzańskie, Warszawa 1947, S. 61. 6 Ebd., S. 61–62.
in Stolp (Słupsk) zeugt.8 Er fügte mit Verweis auf Friedrich Lorentz hinzu, dass das Pomoranische sich am längsten dort hielt, wo die Reformation entweder nicht stattgefunden hatte bzw. man zum Katholizismus zurückgekehrt war.9 Diese Sichtweise prägte lange Zeit auch die populäre Geschichtsschreibung. Sie findet in den 1960er Jahren ihren Niederschlag unter anderem in der Ausgabe der Quel-len zu Mittelpommern in polnischer Sprache10 sowie in der populären Synthese von Bogdan Dopierała11 aus dem Jahr 1970 und bei den Stettiner Archivaren Ka-zimierz Kozłowski und Jerzy Podralski, die in den 1980er Jahren in ihrem weit verbreiteten Buch über die Greifenherzöge anmerkten, das Luthertum habe die deutsche Sprache und Kultur gestärkt und zur fortschreitenden Germanisierung auch in den östlichen Landesteilen beigetragen.12
Wie man sieht, beurteilte die entschiedene Mehrheit der bisher zitierten Au-toren die Reformation aus polnischer Sicht negativ. Doch tauchten bereits in den frühen 1960er Jahren im Zuge der intensiven Quellenforschung zur Geschichte Pommerns in Vorbereitung der von Gerard Labuda herausgegebenen syntheti-schen Darstellung der Geschichte dieser Region auch positive Einschätzungen auf, besonders deutlich bei Bogdan Wachowiak. Bereits in dem ersten schmalen Band mit Quellen zur Geschichte Pommerns in polnischer Sprache, der 1961 er-schienen ist, wies Wachowiak auf die positiven Folgen der Reformation hin, wo-bei er auf die mit der Reformation verbundene Renaissance und den bedeutenden Einfluss auf die kulturelle Entwicklung Pommerns abzielte, insbesondere was das Schulwesens betraf, für dessen Ausbau ein Teil der Einkünfte aus den sä-kularisierten Kirchengütern bestimmt war.13 An diese Ausführungen sollte
Wa-8 K. Ślaski, Polskość Pomorza zachodniego w świetle źródeł XVI–XVIII w., in: Szkice z
dzie-jów Pomorza, hrsg. v. G. Labuda, Pomorze nowożytne, hrsg. v. G. Labuda, S. Hoszowski,
War-szawa 1959, S. 42; K. Ślaski, Przemiany etniczne na Pomorzu zachodnim w rozwoju dziejowym, Poznań 1954, S. 153.
9 Ślaski, Polskość Pomorza, S. 46–47; Ślaski, Przemiany etniczne, S. 143, 146–147.
10 M. Sczaniecki, K. Ślaski, Dzieje Pomorza słupskiego i innych terenów województwa
kosza-lińskiego w wypisach, Poznań 1961, S. 99. Erwähnt wird u. a Michał Mostnik nach einem Aufsatz
von Jan Posmykiewicz, Michał Mostnik i jego zasługi w przetrwaniu ducha słowiańskiego na
Po-morzu Zachodnim, „Zapiski Koszalińskie“, 1 (1958), S. 5–9.
11 B. Dopierała, Polskie losy Pomorza Zachodniego, Poznań 1970, S. 145. Er schreibt unter anderem, der Sieg der Gegenreformation und des jesuitischen Geistes der Intoleranz habe dazu geführt, dass sich antipolnische Stimmungen in Pommern ausbreiteten.
12 K. Kozłowski, J. Podralski, Gryfici: książęta Pomorza Zachodniego, Szczecin 1985, o. S. – historischer Teil.
chowiak im 1976 publizierten zweiten Teil der erwähnten Synthese anknüpfen, in dem er die Parallelen zwischen den Prozessen in Pommern und in anderen europäischen Ländern und den deutschen Gebieten betonte. Er verwies auf das Kloster Belbuck (Białoboki) als Wiege der Reformationsbewegung in Pommern. Die gesellschaftliche Schicht, aus der die Wanderprediger hervorgingen, waren die Armen und das mittlere bzw. bald das gesamte Bürgertum. Es kam zu Aus-schreitungen wie 1525 in Stralsund. Die Beteiligung der Landbevölkerung, also der Bauern und des Adels, bei denen die Neuerungsbewegung auf schwächeren Widerhall stieß, ist laut Wachowiak schwer einzuschätzen.14 Zwar sei es in Pom-mern nicht zu antifeudalen Ausschreitungen gekommen, doch habe sich der Klas-senkampf (!) zugespitzt, was dazu geführt habe, dass die Grundbesitzer sich auf die Seite des Bischofs stellten. Der Standpunkt der Herzöge war nicht eindeutig. Nachdem sie zunächst den katholischen Glauben unterstützt hatten, wendete sich das Blatt nach 1530 durch den Tod Georgs I. und die Grafenfehde. Erste Ent-scheidungen zur Einführung der Reformation fielen im Rahmen eines Treffens in Cammin im August 1534. Die vorgeschlagenen Veränderungen stießen jedoch auf den Widerstand des Bischofs, der Stände des Bistums sowie teilweise der Städte und des Adels, der die Klostergüter in seinen Besitz bringen wollte. Ihre Vertreter verließen demonstrativ den Landtag in Treptow, der für den 13. Dezem-ber 1534 einDezem-berufen worden war, um üDezem-ber die Einführung der Lutherschen Lehre zu entscheiden. Wachowiak schreibt dazu:
Auf längere Sicht – führte die Reformation jedoch dazu, dass die Beziehungen zwischen Pommern und dem Reich enger wurden, indem es engere Verbindungen einging mit den deutschen Kultur- und Glaubenszentren. Den Kontakten zwischen Pommern und Polen hingegen waren die nun auftretenden Glaubensunterschiede abträglich.15
An anderer Stelle verweist er darauf, dass die Entwicklung des Bildungswesens und der Druck von Büchern in den Volkssprachen „das nationale Gesicht der protestantischen Kirche prägte“, die daher die Germanisierung förderte, dass „al-lerdings in Gebieten, die nach wie vor von großen Gruppen der alteingesessenen pommerschen Bevölkerung bewohnt waren“, das Kaschubische oder Polnische
14 B. Wachowiak, Pomorze Zachodnie w początkach czasów nowożytnych (1464-1648).
Od-rodzenie się i upadek państwa pomorskiego, in: Historia Pomorza, hrsg. v. G. Labuda, Bd. II bis
1815, T. 1, Poznań 1976, S. 802–817. 15 Ebd., S. 823.
für den Gottesdienst und als Unterrichtssprache eingeführt wurde, sodass die Re-formation „sich auch positiv auswirkte dahingehend, dass die slawische Minder-heit ihre nationalen Unterschiede aufrechterhalten konnte“16.
Ich möchte den Überblick über die wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Hinweis auf einen Aufsatz von Janina Węgier abschließen, der die Polemik zwi-schen Daniel Cramer und dem polnizwi-schen Jesuiten Piotr Skarga zum Gegenstand hat. Die Verfasserin verweist auf den politischen Charakter dieses polemischen Streits, fügt jedoch hinzu, Skarga habe das Vorgehen Sigismunds III. Wasa kri-tiklos gutgeheißen und in typischer Jesuitenmanier nicht zwischen Angelegen-heiten des Glaubens und des Vaterlandes unterschieden.17 Diese Arbeit knüpft zum einen an die Verbindungen zwischen der pommerschen und der polnischen Geschichte an und zeigt zum anderen die im kommunistischen Polen virulente kirchenfeindliche politische Haltung.
Wesentlich zur Verbreitung des geschichtlichen Wissens über einzelne pom-mersche Landesteile trugen die in den 1960er und 1970er Jahren veröffentlich-ten Monografien zu den Landkreisen und Städveröffentlich-ten in Pommernbei. Obwohl sie sich auf die Zeit des frühen Mittelalters und die Zeit nach 1945 konzentrierten, behandelten sie in kurzen Abrissen auch die dazwischenliegende Zeit. So weist die 1971 publizierte Geschichte zu Łobez (Labes) und Umgebung auf die gro-ße Bedeutung der Reformation für die inneren Verhältnisse hin. Infolge der Be-schlüsse des Landtages in Treptow sollte die gesamte Bevölkerung der Stadt zum Protestantismus übergehen, während die Familie Bork, in deren Besitz sich La-bes befand, beim katholischen Glauben blieb und erst Ende des 16. Jahrhunderts den reformierten Glauben annahm. Es soll daher mehrfach zum Streit um die vor der Stadt gelegene Kapelle gekommen sein.18 Andere Monografien belassen es bei der Erwähnung der Reformation, so der Band zur Stargarder Geschichte, in dem darauf hingewiesen wird, dass der Klerus nach der Reformation seine Bedeutung verlor und die Kirchengüter in Staatsbesitz übergingen. In einigen Veröffentlichungen, beispielsweise zur Geschichte Wollins und Umgebung, wird die Reformation überhaupt nicht erwähnt, es fällt auch kein Wort über Johannes
16 Ebd., S. 855.
17 J. Węgier, Polemika księdza Piotra Skargi z Danielem Cramerem ze Szczecina, „Przegląd Zachodniopomorski“ 16 (1972), H. 2, S. 54.
Bugenhagen, den berühmten Sohn dieser Stadt.19 Die Veröffentlichungen zu den mittelpommerschen Gebieten widmen der Reformation mehr Raum. Ich möchte hier auf zwei Beispiele eingehen: In der Geschichte Kolbergs (Kołobrzeg) aus dem Jahr 1979 stellt Hieronim Kroczyński in dem von ihm verfassten Teil fest, dass die Autonomie der Stadt durch die Reformation geschwächt wurde, da sie zusammen mit dem gesamten Fürstbistum direkt den Greifenherzögen unterstellt wurde. Der Verfasser betont, dass die Bewohner Kolbergs die Luthersche Leh-re sehr schnell annahmen, was im Zusammenhang stand mit gesellschaftlichen Bewegungen innerhalb der Stadt und einer ablehnenden Haltung gegenüber der Geistlichkeit. Eine Folge der Reformen war die weitere Germanisierung der sla-wischen Restbevölkerung.20 Die von Bogusław Drewniak und Henryk Lesiński herausgegebene Geschichte Köslins (Koszalin) berichtet weit ausführlicher über die Reformation. Lesiński beschreibt ihren Verlauf in der Stadt und betont, dass sie sich belebend auf das pommersche Geistesleben auswirkte, des Weiteren zählt er mit Petrus Artopeus, Johannes Freder, Jakob Fabricius und Johannes Micrae-lius renommierte Kösliner Gelehrte der Reformationszeit auf.21
Unter den Veröffentlichungen zu verschiedenen Städten ist vor allem die in belletristischer Form gehaltene Darstellung zu Stettin (Szczecin) von Benedykt Zientara hervorzuheben (Szkice szczecińskie, 1958). Der Autor widmet der Re-formation ein ganzes Kapitel und beschreibt detailliert das Wirken der Prediger in der Stadt. Er betont dabei, dass der Geist des religiösen Fanatismus das ganze Land beherrschte, nahmen doch die religiösen Verfolgungen mit der Reformation durchaus kein Ende, nur dass nun anstatt der Protestanten die Katholiken sowie später die Calvinisten und Wiedertäufer verfolgt wurden.22
Ein interessanter Bericht zu den Vorgängen der Reformation findet sich in den Veröffentlichungen der katholischen Kirchenleitung, und zwar in einer Pro-grammschrift anlässlich des tausendjährigen Bestehens des Bistums Millenium diecezji gorzowskiej (racje historyczne, w zarysie). Der von Bischof Ignacy Jeż verfasste Text erschien im Kirchenanzeiger „Gorzowskie Wiadomości Kościelne“
19 Z dziejów Ziemi Wolińskiej, hrsg. v. T. Białecki, Szczecin 1973.
20 H. Kroczyński, T. Gasztold, H. Rybicki, Kołobrzeg. Zarys dziejów, Poznań 1979, S. 30–31. 21 Dzieje Koszalina, hrsg. v. B. Drewniak, H. Lesiński, Poznań 1967, S. 127–131.
und konstatiert, dass die pommersche Diözese „unter dem Einfluss religiöser Neuerer Mitte des 16. Jahrhunderts einen Niedergang erfuhr“23.
Erst 1972 richtete Papst Paul VI. dauerhafte Kirchenstrukturen in den pol-nischen Westgebieten ein. In Pommern entstanden so zwei Diözesen: die Diözese Stettin-Cammin (Szczecin-Kamień) und Köslin-Kolberg (Koszalin-Kołobrzeg).24 In seinem Hirtenbrief anlässlich der Einsetzung des Bischofs der Diözese Stet-tin-Cammin findet sich ein kurzer Abriss der pommerschen Kirchengeschich-te und des Bistums bis zum Tod von Bischof Erasmus im Jahre 1544. Danach ging das Domkapitel laut Bericht zum Protestantismus über. Nach Rückkehr des polnischen Volkes in diese Gebiete wurde das Bistum 1945 als neues Bistum Szczecin-Kamień wiederbelebt.25 1974 beging man die 850-Jahrfeier der Pom-mernmission Ottos von Bamberg.26 Aus diesem Anlass erschienen im Amtsblatt der Diözese zahlreiche Texte zur Kirchengeschichte Pommerns.27 Doch auch hier wurde lediglich erwähnt, dass der Niedergang des Bistums mit dem Tod des Bischofs Erasmus 1544 einsetzte.28 Einer der Texte weist darauf hin, dass die Einnahme Pommerns durch katholische kaiserliche Truppen während des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert eine teilweise Wiedereinführung des Katholizismus möglich erscheinen ließ, ähnlich wie die Zuwanderung polnischer
23 [I. Jeż], Millenium diecezji gorzowskiej (racje historyczne, w zarysie), „Gorzowskie Wiado-mości Kościelne“ 11 (1967), Nr. 1, 2, S. 6.
24 Vgl. u. a. K. Kozłowski, Powstanie diecezji szczecińsko-kamieńskiej w 1972 roku, „Prze-gląd Zachodniopomorski“ 19 (2004), H. 3, S. 75–90; K. Kozłowski, Wprowadzenie, in: Narodziny
diecezji szczecińsko-kamieńskiej i koszalińsko-kołobrzeskiej (1945–1975), bearb. v. K. Kozłowski,
Szczecin 2007 („Źródła do Dziejów Pomorza Zachodniego“, Bd. 14), S. 9–29; G. Wejman,
Or-ganizacja kościoła katolickiego na Pomorzu Zachodnim i ziemi lubuskiej w latach 1945–1972,
Szczecin 2009; R. Masalski, Dzieje diecezji szczecińsko-kamieńskiej 1972–1992, Szczecin 2016. 25 „Prezbiterium. Pismo urzędowe diecezji szczecińsko-kamieńskiej“, 1973, Nr. 1–2, S. 23–24. 26 Ausführlicher dazu siehe H. Czuma, Przygotowania do jubileuszu 850-lecia
chrześcijań-stwa w diecezji kamieńskiej, „Prezbiterium. Pismo urzędowe diecezji
szczecińsko--kamieńskiej“, 1974, Nr. 6–8, S. 75–81; K. Sasadeusz, Inauguracja obchodów 850-lecia chrztu
ziemi szczecińskiej, ebd., S. 86; R. Kostynowicz, Jubileusz kamieński, ebd., S. 86–87.
27 „Prezbiterium. Pismo urzędowe diecezji szczecińsko-kamieńskiej“, 1974, Nr. 6–8. Vgl. u. a. den Text von M. Chorzępa, Od Ottona do Erazma, in dem er auf S. 45 den Reformator Johannes Bugenhagen als „abtrünnigen Priester“ bezeichnet.
28 List biskupa J. Stroby do Ojca Świętego, „Prezbiterium. Pismo urzędowe diecezji szczeciń-sko-kamieńskiej“, 1974, Nr. 6–8, S. 12, List Ojca Świętego Pawła VI do bp. J. Stroby, „Prezbite-rium. Pismo urzędowe diecezji szczecińsko-kamieńskiej“, 1974, Nr. 9–11, S. 9.
Bevölkerung ins Grenzgebiet oder die Eroberung Lauenburgs (Lębork) und Bü-tows (Bytow) im Jahre 1637.29
Entschieden häufiger wurden historische Aspekte zu Pommern in der Amts-zeit des Bischofs Kazimierz Majdański aufgegriffen. Majdański selbst bezog sich immer wieder auf die Geschichte des ehemaligen pommerschen Bistums.30 Laut Majdański entstand das Bistum im 12. Jahrhundert und entwickelte sich unge-stört über vier Jahrhunderte hinweg, bis es „dem Sturm der Protestanten erlag“. Bischof Erasmus von Manteuffel versuchte vergeblich, das Bistum zu retten, 1544 schließlich „starb er aus Gram über das Unrecht, das man der Kirche Christi zugefügt hatte“. Verantwortlich dafür war der Landtag in Treptow (Trzebiatów), auf dem „Laien die Auflösung der Kirche beschlossen“. Der katholische Glauben wurde verboten, wer an ihm festhielt, dem drohte die Todesstrafe. Im Treptower Erlass sieht Majdański eine Erniedrigung und ein Unrecht für die katholische Kirche31, die erst vierhundert Jahre nach dem Tod des Bischofs Erasmus wie-deraufleben sollte: „Inmitten der gewaltigen Kämpfe des Zweiten Weltkrieges und der Veränderungen, die dieser Krieg nach sich zog, kehrte die Kirche nach Pommern zurück.“ Majdański hebt hervor, dass die Rückkehr der Kirche mit der Wiedereinrichtung des polnischen Staatswesens in diesen Gebieten einherging. „Nach Jahrhunderten kehrte die Kirche hierher zurück, nach Jahrhunderten kehr-te auch Polen hierher zurück. Die Kirche kam also zurück, weil Polen zurück-kam“, schreibt Majdański und fügt hinzu, dass „genauso wie die Kirche ohne Polen hier nicht wäre, ist und war die heilige Mission der Kirche unabdingbar dafür, dass die Polen hier überdauern“32. Diese Aussagen wurden zu Leitsätzen seiner Amtszeit.
Darstellungen der Reformation in literarischen Werken bleiben nah an de-nen der Geschichtsschreibung. Sie finden sich in den erzählerischen Reportagen
29 E. Wiśniowski, Losy katolicyzmu na Pomorzu Zachodnim od czasów reformacji do II
woj-ny światowej, „Prezbiterium. Pismo urzędowe diecezji szczecińsko-kamieńskiej“, 1974, Nr. 9–11,
S. 69–70.
30 K. Majdański, Wrócił tu Kościół. Z posługi słowa Biskupa Szczecińsko-Kamieńskiego 1979–
1985, Szczecin 1985, S. 166, 172; K. Majdański, Listy pasterskie 1979–1992, Szczecin 1997, S. 456.
31 Majdański, Wrócił tu Kościół, S. 69, 214, 259, 392, 527; Majdański, Listy pasterskie, S. 244, 590.
32 Majdański, Wrócił tu Kościół, S. 57, 76, 95–96, 166–167, 392, 589, 743; Majdański, Listy
Stanisław Helsztyńskis33, des ersten Bildungsbeauftragten der Woiwodschaft, so-wie in historischen Romanen. Besonders typisch ist die narrative Gestaltung im letzten Teil der Trilogie um Bogislav X. von Teresa Bojarska. Der Pommernherr-scher wird hier als polenfreundlicher Verfechter der katholischen Religion darge-stellt, der laut den Worten der Gegner einer Annäherung zwischen Pommern und Polen – was der Leser aus dem Munde Bugenhagens vernimmt – auf die Macht der Klöster setzte.34 Sein Sohn Barnim hingegen unterstützt die Reformation und führt seinem Vater die innere Verderbnis der Kirche vor Augen sowie den finan-ziellen Gewinn, der aus der Säkularisierung der Kirchengüter zu erwarten sei.35 Bogislav selbst fürchtet, die Verbreitung der Lutherschen Lehren könne dazu führen, dass die heiligen Schriften ins Deutsche übersetzt würden und so selbst „das einfältige Volk“ auf Deutsch beten würde:
Dadurch [durch das Gebet, J. M.] wird Pomeranien nicht länger ein Land der Wil-zen, der Slawen sein, und der Weg zur polnischen Krone wird auf Jahrhunderte verschlossen bleiben. Luthersche Glaubenssätze werden das Schicksal des
Slawen-tums in diesen Gebieten endgültig besiegeln.36
Die Reformation taucht als Thema auch in Touristenführern auf. Meist bleibt es allerdings bei einer kurzen Erwähnungen der Tatsache, dass so etwas wie eine Reformation stattgefunden habe (mitunter ergänzt durch den Hinweis, dass diese die Bindungen zu Polen geschwächt und die Germanisierungsprozesse gefördert habe)37. Manchmal geht es darum, dass ein Gebäude im Zuge der Refor-mation zur protestantischen Kirche wurde.38 Viele Veröffentlichungen erwähnen
33 S. Helsztyński, W piastowskich grodach Pomorza Zachodniego, hrsg. v. M. Frankel, Szczecin 21995, S. 28.
34 T. Bojarska, Czas samotności, Warszawa 1967, S. 225, 226, 230. 35 Ebd., S. 160–162.
36 Ebd., S. 239, vgl. S. 269.
37 C. Piskorski, Pomorze Zachodnie. Ilustrowany przewodnik wczasowy turystyczny i
uzdrowi-skowy, [o. O.] 1951, S. 21; Cz. Piskorski, Ziemia słupska. Słupsk, Ustka, Warszawa 1952, S. 9–10;
C. Piskorski, Wyspa Wolin, Warszawa 1955, S. 55; C. Piskorski, Na szczecińskiej ziemi, Warszawa 1958, S. 93.
38 T. Garczyński, Połczyn Zdrój i okolice. Przewodnik, Poznań 1971, S. 31, bei der Grabplatte für E. v. Manteuffel wird die Reformation nicht erwähnt – vgl. ebd., S. 32.
die Reformation überhaupt nicht39, so auch die verschiedenen Auflagen der Pom-merschen Legenden, die sich auf die Slawenzeit beschränken.40
Ziel der nach dem Zweiten Weltkrieg propagierten Erinnerungspolitik in den sogenannten Wiedergewonnenen Gebieten war es, einen neuen polnischen Kulturraum zu gestalten, der es den polnischen Neusiedlern erleichtern sollte, in diesem ihnen kulturell fremden Gebiet heimisch zu werden. Dies geschah durch den Verweis darauf, dass die Polen nach 1945 nicht einfach in dieses Ge-biet gekommen, sondern vielmehr zurückgekehrt seien. Folglich bezog man sich häufig auf die slawische – will sagen polnische – Vergangenheit dieser Gebiete, ungeachtet der Tatsache, dass sie über Jahrhunderte dem deutschen Kulturkreis zugehörig waren. Historikern, aber auch Archäologen kam, wie Gerard Labuda betonte41, eine besondere Rolle bei der Gestaltung dieser Geschichtserzählung und ihrer wissenschaftlichen Grundlagen zu. Wider den Anschein fügten sich Berichte über die Reformation nahtlos in diese Richtung ein, obgleich sie nicht die alte slawische Piastenzeit, als Pommern zu Polen gehört haben sollte, zum Ge-genstand hatten. Die Berichte über die Reformation wurden verwebt mit dem As-pekt der Germanisierung in Pommern. Der rechts der Oder liegende Landesteil, so betonte man, sei vor Einsetzen dieses Prozesses slawisch, also polnisch gewe-sen, die pommerschen Herrscher hätten enge Verbindungen zu Polen unterhalten. Diese Darstellungsweise war im Prinzip einheitlich, unabhängig davon, in wel-chem gesellschaftlichen Umfeld sie formuliert bzw. weitergegeben wurde. Erst einige Zeit später wurden – und auch nur in wissenschaftlichen Veröffentlichun-gen – weniger antideutsche Töne angeschlaVeröffentlichun-gen. Am weitesten verbreitet ist die gängige Geschichtserzählung in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen, selbst dann, wenn hinter ihnen professionelle Forscher stehen, während das Motiv in nichtwissenschaftlichen Veröffentlichungen eine Randerscheinung bleibt. Man muss betonen, dass die polnische Wissenschaft bis 1989 recht wenige Veröffentli-chungen zur neuzeitlichen Geschichte Pommerns hervorbrachte, da sich Wissen-schaftler – Historiker wie Archäologen – auf das frühe Mittelalter und die neuere Geschichte konzentrierten. Ein entsprechendes Bild der Geschichte der Region
39 J. Mityk, Stargard Szczeciński i okolice, Warszawa 1962; W. Stanisławski, Chojna, Cedynia
i okolice. Szkolne i harcerskie wycieczki, Warszawa 1961.
40 W krainie Gryfitów. Podania, legendy i baśnie Pomorza Zachodniego, hrsg. v. S. Świrko, Poznań 1986; G. Bojar-Fijałkowski, Wróżba Swantewita, Koszalin 1984.
41 G. Labuda, Jestem Kaszubą w Poznaniu, in: ders., Zapiski kaszubskie, pomorskie i morskie.
bieten auch die Einzeldarstellungen zur Regionalgeschichte, die von Stettiner und Kösliner Wissenschaftlern ab Mitte der 1960er Jahre verfasst wurden. Mit dem 16. Jahrhundert, das der polnischen Geschichtsschreibung als goldenes Zeitalter gilt, beschäftigen sich bis heute nur wenige Forscher, wie zuletzt Zygmunt Szult-ka in seinen Bestandsaufnahmen des Forschungsstandes dargelegt hat.42
Übersetzung: Torsten Salzer
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Większa część Pomorza Zachodniego po 1945 r. stanowiła część polskich ‘Ziem Odzy-skanych’, których legitymizacji szukano w prawach historycznych. Celem artykułu jest ukazanie, w jaki sposób ukazywana była reformacja na Pomorzu Zachodnim w publika-cjach wydanych w okresie Polski Ludowej (1945–1989). Autor skupił się tu na kwestiach politycznych, dotyczących zwłaszcza skutków reformacji oraz odniesień do niej w tłu-maczeniu procesu dziejowego. Omówiono obraz reformacji w najważniejszych pracach naukowych, w monografiach powiatów i miast, piśmiennictwie autorstwa katolickich hierarchów kościelnych, literaturze pięknej i reportażach, przewodnikach turystycznych i zbiorach legend.
the pictuReof the RefoRmation in pomeRania in the wRitingof the polish people’s RepuBlic
aBstRact
After 1945 a bigger portion of West Pomerania became part of the Polish Recovered Ter-ritories; the legitimisation of the fact was looked for in the history of those lands. The ar-ticle is an attempt to demonstrate how the Reformation in West Pomerania was depicted in the publications printed in the period of the Polish People’s Republic (1945–1989). The author concentrates on political questions – especially the ones concerning the ef-fects of the Reformation – and on references to the Reformation in the fragments where the historical process is explained. The author analyses the image of the Reformation in the most important academic works, monographs of counties and towns, the literature written by Catholic ecclesiastical hierarchs, belles-lettres, pieces of reportage, tourist guides and collections of legends.