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Meilensteine in der Entwicklung der deutschsprachigen Phraseologieforschung

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Academic year: 2021

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Mariusz Milczarek

Meilensteine in der Entwicklung der

deutschsprachigen

Phraseologieforschung

Acta Universitatis Lodziensis. Folia Germanica 5, 61-68

2009

(2)

F O L I A G E R M A N I C A 5 , 2 0 0 9

M ariu sz M ilcza rek*

MEILENSTEINE IN DER ENTWICKLUNG

DER DEUTSCHSPRACHIGEN PHRASEOLOGIEFORSCHUNG

Di e deutschsprachige Phraseologie hat ihren U rsprung bereits im 17. Ja­ hrhundert. D ie Phraseologie von damals w ar aber noch nicht die U nter­ suchung von allen Typen der Phraseologismen, die im Rahm en der m oder­ nen Phraseologie behandelt werden. Diese erste Periode könnte m an ohne weiteres als Paröm iologie-Periode bezeichnen, und zwar wegen der Sprich­ w örter, die im Blickfeld der Forschungen standen. Als Untersuchungsgegen­ stand der älteren, an der Volkskunde orientierten Phraseologieforschung, galt v.a. „das phraseologische Sprachgut ohne genaue Spezifizierung, d.h., m an bem ühte sich in der Regel nicht um eine exakte Subklassifizierung des M aterials“ (Palm 1995, S. 108). Als eine der Arbeiten, die zum Zweck der Inventarisierung der Sprichwörter entstanden sind, ist Peters Der Teutsche Weißheit (1604) zu nennen - die erste ausführliche Sam m lung von Sprich­ wörtern. In Schottels (1663) Ausführlicher Arbeit von der Teutschen Haubt- sprache wurden neben den Sprichwörtern zum ersten M al auch sprichwör­ tliche R edensarten dargestellt (vgl. Fleischer 1997, S. 16). D er A u to r hat es bei der Erw ähnung bewenden lassen, ohne diese W ortgruppen weiter zu subklassifizieren.

A us der Unm enge parömiologischer Arbeiten ist wegen ihrer sachlichen Auseinandersetzung m it dem Problem der Sprichwörter und Redensarten die A rbeit von W ander (1838) m it dem Titel Das Sprichwort, betrachtet nach Form und Wesen, fü r Schule und Leben, als Einleitung zu einem volksthümlichen Sprachwortschatz zu nennen. Von Belang ist hier die Fests­ tellung, dass Redensarten im Gegensatz zu Sprichwörtern Wortschatzelemente sind (vgl. Fleischer 1982, S. 17). In der germanistischen Linguistik der zweiten H älfte des 19. Jahrhundert nim m t das Interesse an anderen festen W ortver­ bindungen zu - an geflügelten W orten, die parallel zu den Sprichwörtern untersucht wurden. U nd so erschienen entsprechende Sammlungen, darunter

* D r . M a r i u s z M i l c z a r e k , H o c h s c h u l e f ü r H u m a n - u n d W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t e n in Ł ó d ź .

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Geflügelte Worte. Der Zitatenschatz des Deutschen Volkes von Büchmann (1864). Diese verdient besondere Erw ähnung, weil ihr A u to r zugleich der U rheber des Term inus geflügelte Worte ist. Dieser Begriff wird von Büch­ m ann definiert als: „ein landläufiges Citat, d.h. ein geflügeltes W ort, ist ein in weiteren K reisen des Vaterlandes dauernd angeführter Ausspruch, Ausdruck oder N am e, gleichviel welcher Sprache, dessen historischer Urheber, oder dessen literarischer U rsprung nachweisbar ist“ , z.B. aus der Bibel: Der Teufel ist los (Offenb. 5, 1-6), Auge um Auge, Zahn um Zahn (2. M os. 21, 24) (vgl. Palm 1995, S. 109). 1871 wurde die A rbeit B egriff und Gebrauch der Redensa­ rten von Schnitzer veröffentlicht, der bestrebt ist, die festen W ortverbindun­ gen (sog. „Verbalbegriffe“) zu klassifizieren sowie den Verwendungszweck der Redensarten und ihr Verhältnis zu den Sprichwörtern darzustellen. In der A rbeit von Paul Prinzipien der Sprachgeschichte (1880) w urde au f eines der Hauptm erkm ale der festen W ortverbindungen hingewiesen - auf die Idiomati- zität. D er Prozess der Idiomatisierung wurde hier zum ersten M al angespro­ chen. D ie Idiomatisierung selbst wurde von ihm definiert als „Verdunkelung der G rundbedeutung, die sich auch im Bedeutungswandel vollzieht“ (vgl. Fleischer 1997, S. 16). D as wachsende Interesse der Sprachforscher an Redensarten beschränkte sich zuerst auf ihre Inventarisierung. Ihre Abgren­ zung von den übrigen festen W ortverbindungen erfolgte in den W erken von Schnitzer (1871), Schrader (1886), Borchard (1888) und Richter (1889).

Wie aus diesen ersichtlich ist, lag der Schwerpunkt der Untersuchungen in der deutschen Phraseologieforschung in der Zeit bis zum 20. Jahrhundert grundsätzlich n u r au f zwei Gruppen der Phraseologismen- den Sprichwörtern und den geflügelten W orten- während die anderen G ruppen der festen W ortverbindungen, die heute eigentlich den K ern dieser linguistischen Teil­ disziplin bilden, im Schatten blieben. N ur einzelne Sprichwörtersammlungen, die vor dem 20. Jahrhundert erschienen sind, berücksichtigten auch sprich­ wörtliche R edensarten- darunter sind sinngemäß Idiom e zu verstehen (vgl. Beyer, Beyer 1985, S. 16). Diese Studien sind jedoch au f keinen Fall zu unterschätzen. Sie haben einen großen Beitrag zu der weiteren Entwicklung der Phraseologie geleistet, weil mehrere Phraseologismen in den Sprichwör­ tern oder geflügelten W orten ihren U rsprung haben, wie z.B.:

Sprichwort: Stille Wasser sind tie f - ,äußerlich zurückhaltende, ruhige Menschen haben oft überraschende [Charakter]eigenschaften‘ (Duden 2002, Bd. 11, S. 782).

Idiom: ein stilles Wasser (ugs.; scherzh.) - ,ein ruhiger M ensch1 (Duden 2002, Bd. 11, S. 782).

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Sprichwort: M an muss gute Miene zum bösen Spiel machen.

Idiom: gute Miene zum bösen Spiel machen - ,etwas wohl oder übel hinnehm en, sich den Ä rger nicht anerkennen lassen1 (Duden 2002, Bd. 11, S. 487).

Neue Trends in den phraseologischen Forschungen brachte erst das 20. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde zum Teil nicht nur die alte Forschungs- richtung fortgesetzt (darunter verstehen wir Sprichwörterforschung und U ntersuchung der geflügelten W orte), sondern auch andere Typen fester W ortverbindungen m it berücksichtigt. 1922 erschien die A rbeit von Seiler Deutsche Sprichwörterkunde - ein Versuch der A bgrenzung der Sprichwörter von anderen Typen der festen W ortverbindungen, z.B. von Sentenz, Maxime, sprichw örtlicher Redensart.

Die Phraseologie hat sich etabliert und wurde endlich als linguistische Teildisziplin anerkannt (vgl. K aniuka 1980, S. 8). D er internationale Beitrag der A utoren des 20. Jahrhundert zur Entwicklung der Phraseologieforschung wurde in F orm einer Tabelle erfasst (siehe S. 66). Es wurden parallel sowjetische und amerikanische Beiträge dargestellt, dam it ihre Einflüsse auf die Entw icklung der deutschen Phraseologie durchschaubarer zu machen.

Als V orläufer der m odernen phraseologischen Forschungen ist die A rbeit Traité de stilistique française von Bally (1909) zu bezeichnen. D er A utor wies d arau f hin, dass das Wesen einer phraseologischen Einheit in ihrer Semantik liege - in der Nichtübereinstimmung ihrer phraseologischen Gesam­ tbedeutung m it der Summe der Bedeutungen ihrer K om ponenten (vgl. K am m er 1985, S. 33; Palm 1995, S. 106). Ferner führt er auch die erste Einteilung der Phraseologismen durch. Demzufolge sollte m an nach Bally unterscheiden (vgl. Fleischer 1982, S. 10; Nagy 1973, S. 71):

1) unités phraséologiques (phraseologische Einheiten) - die die Idiomati- zität aufweisen (heute als Phraseologismen im engeren Sinne bezeichnet);

2) séries phraséologiques (phraseologische Reihen) - ohne Idiom atizität (gegenwärtig als Phraseologismen in weitesten Sinne geläufig).

Ballys Studie hatte zwar anfangs keine A usstrahlung nach M ittel- und W esteuropa, fand aber fruchtbaren Boden in der sowjetischen Phraseologie der 1930er und 1940er Jahre. Arbeiten von Vinogradov (1946, 1947), der die G rundlage für weitere Entwicklung der Phraseologie legte, haben unm it­ telbar dazu beigetragen, dass sich die Phraseologie schon 1947 in der sowjetischen Linguistik als selbständige Disziplin etabliert hat. Die erste relativ ausführliche Einteilung der phraseologischen W endungen stam m t von V inogradov (1947) (vgl. Fleischer 1982, S. 23). Er unterscheidet:

1) phraseologische Ganzheiten ( = Idiome), in denen die freien Bedeutun­ gen der K om ponenten zu einer G esam tbedeutung verschmolzen sind;

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2) phraseologische Einheiten, in denen die wendungsexterne Bedeutung der K om ponenten teilweise noch erhalten ist;

3) phraseologische Verbindungen, in denen die K om ponenten - obwohl sie eine stabile Struktur haben - m it Synonymen austauschbar sind.

Vinogradovs Forschungsergebnisse w urden von K lappenbach (1968, S. 221) in D eutsch veröffentlicht, wobei sie gleichzeitig an der deutschsp­ rachigen Phraseologieforschung K ritik übte:

Die Sprachw issenschaft h a t sich lange Zeit m it der Phraseologie kaum beschä­ ftigt. M an wusste wohl, daß es in jed er Sprache aus zwei oder m ehreren W ö rtern bestehende Fügungen gibt, die eng zusam m engehören und einen gedanklichen In h alt haben, m an erkannte auch die V erschiedenartigkeit ihres Baus, erforschte aber nicht ihr Wesen und ihre S tru k tu r, so dass m an lange Z eit m it ganz verschiedenen und nicht klar definierten Bezeichnungen arbeitete wie Idiom e, R edew endungen, Redensarten, sprichw örtliche R edensarten, for­ m elhafte W endungen, unter denen m an sehr verschiedenartige Typen zusam ­ m enfasste.

1970 erschien die A rbeit von Ccrnyseva - eine ausführliche D arstellung der deutschsprachigen Phraseologie - der noch zu behandelnden Arbeiten deuts­ cher A utoren folgten. Diese hatten die Bestimmung des Rahmens der Phraseologieforschungen und die K lassifikation von Phraseologismen zum Ziel. Cernyseva (1975) h at Vinogradovs M odell um typenhafte Bildungen und lexikalische Ganzheiten erweitert (vgl. Fleischer 1982, S. 120):

1. Phraseologische Ganzheiten:

- phraseologische Einheiten (in den Eimer gucken)·, - phraseologische Verbindungen (ägyptische Finsternis)·,

- phraseologischer Ausdruck (Sprichwörter, sprichwörtliche Reden­ sarten);

2. Phraseologisierte Verbindungen (etw. in Frage stellen)·, 3. Typenhafte Bildungen (der kalte Krieg, das R ote Kreuz);

4. Lexikalische Einheiten (die kontrastive Grammatik, die Bundesrepublik Deutschland).

Ihre Einteilung erfolgt - mit den W orten der A utorin - nach allen wesentlichen K riterien und zwar nach der syntaktischen Struktur, nach der V erknüpfungsart der K om ponenten und nach der U m deutung der K om ­ ponenten eines Phraseologismus. Außerdem werden im Rahm en der deuts­ chen Phraseologie auch andere Aspekte, wie die Stabilität und der W ortg­ ruppencharakter der Phraseologismen, die U m deutung der lexikalischen K om ponenten sowie die Wechselbeziehung zwischen den einzelnen Bestand­ teilen und der ganzen Fügung berücksichtigt. Es gibt auch geringfügige Unterschiede in den Definitionen der Begriffe, die C'crnyscva von Vinogradov übernom m en hat.

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T a b e l l e 1 . D i e U n t e r s c h i e d e i n d e r D e f i n i t i o n e n d e r B e g r i f f e B e g r i f f V i n o g r a d o v C e m y s e v a ( 1 ) p h r a s . G a n z h e i t e n ( 2 ) p h r a s . E i n h e i t e n ( 3 ) p h r a s . V e r b i n d u n g e n S ie b i l d e n e i n s e m a n t i s c h e s G a n z e s , d i e G e s a m t b e d e u t u n g i s t ü b e r t r a g e n u n d n i c h t o d e r n u r s c h w a c h m o t i v i e r t D a z u z ä h l e n S p r i c h w ö r t e r , R e d e n s a r t e n , g e f l ü g e l t e W o r t e s e m a n t i s c h t e i l b a r f e s t e V e r b i n d u n g d e r K o m ­ p o n e n t e n S ie b i l d e n e i n s e m a n t i s c h e s G a n z e s m i t ü b e r t r a g e n e r G e s a m t b e d e u t u n g E i n e U n t e r g r u p p e i n n e r h a l b ( I ) s e m a n t i s c h t e i l b a r f e s t e V e r b i n d u n g d e r K o m ­ p o n e n t e n e i n e d e r K o m p o n e n t e n h a t i h r e w e n d u n g s e x t e m e B e d e u t u n g b e i ­ b e h a l t e n u n v e r ä n d e r l i c h e r K o n t e x t

Eine Z äsur in den phraseologischen Studien setzt die A rbeit von Koller (1977) m it dem pragm atischen Ansatz. D er A utor untersucht die phraseolo­ gischen Einheiten (und ihre ,textbildenden Potenzen1) im K ontext - in den Pressetexten aus dem Bereich der Politik - und deren Einfluss auf die Textgestaltung. Es wird dabei der Frage nach der F unktion und der Wirkung der phraseologischen W ortverbindungen in dieser Textsorte nachgegangen.

M eilensteine der deutschen Phraseologieforschung wurden u.a. von Pilz (1978) gesetzt: Seine umfangreiche A rbeit beschäftigte sich m it den Fragen der Systematisierung in der Phraseologie und hat ein reichhaltiges K orpus.

In den 1980er und 1990er Jahren hat sich der Schwerpunkt der Phraseo­ logie deutlich verlagert. Es wurden im Hinblick auf die Erweiterung und Vertiefung der germanistischen Phraseologieforschung folgende A spekte in Betracht gezogen:

1) psycholinguistische Aspekte (die Frage, wie die Phraseologismen vers­ tanden, gespeichert und aktualisiert werden);

2) pragm atische Aspekte (man untersucht die Phraseologismen in unter­ schiedlichen Medien, Textsorten und Situationstypen);

3) interlinguale Aspekte (kontrastive Arbeiten, wo es um Probleme mit der Übersetzung der Phraseologismen geht).

Aus dieser Zeit stamm en Arbeiten, die m an als G rundlage und Weg­ bereiter für die Entwicklung der deutschen Phraseologie bezeichnen kann: 1981: Phraseologie. Redensartenforschung von Pilz; 1982: Handbuch der Phraseologie von Burger, Buhofer, Sialm; 1982: Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache von Fleischer.

A n Bedeutung haben dabei Verwendungsbedingungen (Zugehörigkeit zu Sprachschichten und -Stilen) gewonnen (vgl. Łabno-Falęcka 1995, S. 142).

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Tabelle 2. Die Tendenzen in der P h ra s e o lo g ie fo rs c h u n g

Die russische P h rase o lo gicforschun g Internationale Beiträge Die germ anistische Phraseologie in D e u ts c h la n d___________ 1 9 3 0 e r-4 0 e r Jah re 1909 Ch. Bally v erö ffe n tlich t Bis in die 1960er Jahre werden unterschiedlich e Typen von fe ste n Unter dem Einfluss von Bally entw ick elt Traité de Stilistique Françe W endungen u n tersu c h t. 1935 erscheint eine Arbeit zu den M u n d a r-sich eine neue F orsch un gsrichtu ng der Phrase^ — ' ten und der U m gan gssp rach e im Deutschen (Atlas der d e u ts c h e n

ologic. Man versucht den Status eines Phra- 1923-1972 Volksmunde von G. G ro b b e r- G lü c k s ) seologism us zu bestim men 1 9 3 0 e r-1 9 4 0 e r J a h r e

Otto Jespersen - Urheber der 1961 Feste Verbindungen in der deutschen G e g e n w a r ts s p r a c h e

1936 - E. D. Polivanov sog. G enerativen T ransform a- von R. Klappenbach waren die erste ph raseologische Arbeit sen su plädiert für die E ig en stän d ig k e it der Phraseo- tionsgram m alik Seine N achfol- s tric to

logie im Hinblick auf ihren Umfang und ihre ger (u .a .)

Syntax N. C h om sk y, Y. B ar-H illel 1962 erscheinen Wörter und W endungen - W örterbuch v o n (M assachusetts Institute of Te- E. Agricola mit einer K lassifikation nach sem antischen K rite rie n 1946-1947 V. Vinogradov chnology in B o sto n )

Anfang der P h rase o lo g ie , die sich als selb- Mit P hraseologism en b e s c h ä ftig ^ , 1963 W. S chm idt p u b liz ie rt

ständige Disziplin etab liert. Er nim mt eine ten- sie sich aus Not, weil ""es L exikalische und aktuelle B ed e u tu n g , wo er u.a. den B e g riff erste Einteilung der P hraseologism en vor sich erwiesen h a t ^ d a s s diese .phraseologische B e d e u tu n g 1 anhand der verbalen P h ra s e o lo g is m e n

— — ■— W ortsc h atze je m en te ihre präzi- k lä rt 1950er J a h re ~~strT R e g e l n - b r e c h e n_______

Es werden V oraussetzun gen für eine theoreti- 1968 R. Klappenbach v e r ö ffe n tlic h t

sehe Basis der Phraseologie Geschaffen - Po- ' den Aufsatz u.d.T . P roblem e der P h ra seo lo g ie. Als Ziel hat sie sich tebnja, F. F. Fortunatov gesetzt: den Gegenstand der Phraseologie zu erfassen und P h ra s e o

-logismen zu k la s s ifiz ie r e n

1970 I. I. Cernyseva Einflüsse von V inogradov und C e m y s e v a hat die deutsche Phraseologie im Großen und

Ganzen d a rg e s te ü t. Als H a u p tm e rk m al der 1970er J a h r e

Phraseologism en nennt sie ihre R ep rod u zierb a- Das Interesse an der Phraseologie nim mt zu. Das Prinzip ist rkeit. Sie hat die Einteilung von Vinogradov dabei die G e g en stan d sb estim m u n g und K lassifizierung der P h ra -m o d ifiziert und erw eitert s e o lo g ism en . Sie en tw ickelt sich unter den Einflüssen von d e r russischen Phraseologie und der generativen T ra n s fo rm a tio n s - 1972 V. A r c h a n g e l’skij g ra m m a tik

definiert engültig (russisch e) P hraseologie als

selbständige D isziplin, die sich mit den festen 1980er J a h re Beginn der 1980er J a h r e

W ortg ru p p en lex e m e n befasst Kognitive S p ra c h w isse n sc h a ft Arbeit an der Erw eiterung und Vertiefung der g e rm a n is tis c h e n U rheb er: G. L akoff, M. Johnson P hraseologie H.m B urger, W. F le isc h er, G. G réciano, C. F ö ld e s ,

J. K o rh o n e n 6 6 M a ri u s z M il c z a re k

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Es werden im Deutschen weitere A spekte der Phraseologie als linguistis­ cher Teildiszipłin them atisiert, die v.a. au f der pragm atischen Verwendung im K ontext basieren (vgl. Gréciano 1992, S. 149). N icht ohne Bedeutung sind auch Forschungsergebnisse der kognitiven Sprachwissenschaft, deren U rheber - George Lakoff - in den 1980er Jahren den Weg für die U nter­ suchung der M etapher geöffnet hat. In den 1990er Jahren überwiegen zwei Tendenzen in der Phraseologieforschung (vgl. M itrache 1999, S. 89):

1) die Phraseosystematik - das sind die U ntersuchungen zur Struktur- und Inhaltstypologie m it lexikographischem Einschlag;

2) die v erw endungsorientierte P h raseo d y n am ik - sie ist Sprecher-, funk- tions- und textbezogen.

Um die Phraseologieforschung gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu chara­ kterisieren m öchte ich die W orte von DobrovoPskij (1992, S. 171) anführen:

D ie heutige P hase ist bei aller ihrer W idersprüchlichkeit dad u rch gekennzeichnet, dass das Pendel der Sprachwissenschaft eindeutig in R ichtung „M ensch“ aus­ schlägt. N ach d er „pragm atischen W ende“ d er 70er Ja h re verstärken sich solche Züge der linguistischen F orschung wie die O rientierung a u f Em pirie und M ü n d ­ lichkeit, a u f sem antische und kognitive Problem e, Lexikonzentralheit, Suche nach d er psychologischen R ealität linguistischer Modelle.

LITERATURVERZEICHNIS B e y e r H . , B e y e r A . (1 9 8 5 ) , S p r i c h w ö r t e r l e x i k o n . S p r i c h t w ö r t e r u n d s p r i c h w ö r t l i c h e A u s d r ü c k e a u s d e u t s c h e n S a m l u n g e n v o m 1 6 . J a h r h u n d e r t b i s z u r G e g e n w a r t , M ü n c h e n . B u r g e r H . , B u h o f e r A . , S i a l m A . ( 1 9 8 2 ) , H a n d b u c h d e r P h r a s e o l o g i e , B e r l i n . C e r n y s e v a I . (1 9 7 0 ) , F r a z e o l o g i j a s o v r e m e n n o g o n e m e c k o g o j a z y k a , M o s k v a . C e r n y s e v a I . (1 9 7 5 ) , P h r a s e o l o g i e , M o s k a u . C e r n y s e v a I . (1 9 7 7 ) , A k t u a l ' n y e p r o b l e m y f r a z e o l o g i i , M o s k v a . D o b r o v o P s k i j D . ( 1 9 9 2 ) , P h r a s e o l o g i e u n d s p r a c h l i c h e s W e l t b i l d . I n : F ö l d e s C . ( H r s g . ) , D e u ts c h e P h r a s e o l o g i e in S p r a c h s y s t e m u n d S p r a c h w e n d u n g , W i e n , S . 1 7 1 - 1 9 5 . D u d e n ( 2 0 0 2 ) , R e d e n w e n d u n g e n . W ö r t e r b u c h d e r d e u t s c h e n I d i o m a t i k , B d . 1 1 , M ü n c h e n . F l e i s c h e r W . ( 1 9 8 2 ) , P h r a s e o l o g i e d e r d e u t s c h e n G e g e n w a r ts s p r a c h e , L e i p z i g . F l e i s c h e r W . ( 1 9 9 7 ) , P h r a s e o l o g i e d e r d e u t s c h e n G e g e n w a r ts s p r a c h e , T ü b i n g e n . G r e c i a n o G . ( 1 9 8 7 ) , I d i o m u n d s p r a c h s p i e t e r i s c h e T e x t k o n s t i t u t i o n , l n : K o r h o n e n J . ( H r s g .) , B e i t r ä g e z u r a l l g e m e in e n u n d g e r m a n is t i s c h e n P h r a s e o l o g i e f o r s c h u n g , S . 1 9 3 - 2 0 6 . K a m m e r G . ( 1 9 8 5 ) , P r o b l e m e b e i d e r Ü b e r s e t z u n g v o n p h r a s e o l o g i s c h e n E i n h e i t e n a u s d e m R u s s i s c h e n i n s D e u t s c h e ( a n h a n d v o n W e r k e n V . F . P a n o v a s ) , M ü n c h e n . K a n i u k a W . (1 9 7 5 ) , S o c j o l i n g w i s t y c z n a a n a l i z a w y b r a n y c h s t r u k t u r i d i o m a t y c z n y c h j ę z y k a n i e m i e c ­ k i e g o n i e m i e c k i e g o p o l s k i e g o w a s p e k c i e t e o r i i p r z e k ł a d u i d y d a k t y k i j ę z y k ó w o b c y c h , Ł ó d ź . K a n i u k a W . ( 1 9 8 0 ) , A n a l i z a i d i o m a t y c z n o ś c i j ę z y k a n i e m i e c k i e g o i p o l s k i e g o w a s p e k c i e k o n f r o n - t a t y w n y m , Ł ó d ź . K J a p p e n b a c h R . ( 1 9 6 8 ) , P r o b l e m e d e r P h r a s e o l o g i e . I n : W i s s e n s c h a f t l i c h e Z e i t s c h r i f t d e r K a r l- M a r x - U n i v e r s i t ä t , B d . 1 7 , S . 1 7 2 - 1 8 7 . K o l l e r W . ( 1 9 7 7 ) , R e d e n s a r t e n . L in g u i s t i s c h e A s p e k t e . V o r k o m m e n s a n a l y s e . S p r a c h s p i e l , T ü b i n g e n . K o r h o n e n J. ( 1 9 9 1 ) , K o n t r a s t i v e V e r b i d i o m a t i k D e u ts c h - F i n n i s c h . E i n F o r s c h u n g s b e r ic h t. I n : S a b b a n A . , W i r r e r J . ( H r s g . ) , ( 1 9 9 1 ) , S p r i c h w ö r t e r u n d R e d e n s a r t e n i m i n t e r k u l t u r e l l e n V e r g l e ic h , O p l a d e n , S . 3 7 - 6 5 .

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6 8 Mariusz Milczarek L a k o f f G . , J o h n s o n M . (1 9 8 8 ) , M e t a f o r y w n a s z y m ż y c i u , W a r s z a w a . Ł a b n o - F a l ę c k a E . (1 9 9 5 ) , P h r a s e o l o g i e u n d Ü b e r s e t z e n : e i n e U n t e r s u c h u n g d e r Ü b e r s e t z b a r k e i t k r e a t i v - i n n o v a t i v g e b r a u c h t e r w ie d e r h o l t e r R e d e a n h a n d v o n B e i s p i e l e n a u s d e r p o l n i s c h e n u n d d e u t s c h e n G e g e n w a r t s l i t e r a t u r , F r a n k f u r t a . M . M i t r a c h e L . ( 1 9 9 9 ) , I n t e r t e x t u a l i t ä t u n d P h r a s e o l o g i e in d e n d r e i V e r s i o n e n d e r „ P a n n e ” vo n F r e d r i c h D ü r r e n m a t t . A s p e k t e v o n G r o t e s k e u n d I r o n i e , S t o c k h o l m . N a g y G . ( 1 9 7 3 ) , A b r i s s e i n e r f u n k t i o n e l l e n S e m a n t i k , B u d a p e s t . P a l m C h . ( 1 9 9 5 ) , P h r a s e o l o g i e . E i n e E i n f ü h r u n g , T ü b i n g e n . P i l z K . D . ( 1 9 7 8 ) , P h r a s e o l o g i e . V e r s u c h e i n e r i n t e r d i s z i p l i n ä r e n A b g r e n z u n g , B e g r i f f s b e s t i m m u n g u n d S y s t e m a t i s i e r u n g u n t e r b e s o n d e r e r B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r d e u t s c h e n G e g e n w a r ts s p r a c h e , G ö p p i n g e n . S e i l e r F . ( 1 9 2 2 ) , D e u t s c h e S p r i c h w ö r t e r k u n d e , M ü n c h e n . V i n o g r a d o v V . V . ( 1 9 4 6 ) , O s n o v y p o n j a t i j a r u s s k o j f r a z e o l o g i i к а к l i n g v i s t i c e s k o j d i s c i p l in y , L e n i n g r a d . V i n o g r a d o v V . V . (1 9 4 7 ) , O b o s n o v n y c h t i p a c h f r a z e o l o g i c e s k i c h e d i n i c v r u s s k o m j a z y k i e , M o s k v a , L e n i n g r a d . Mariusz Milczarek P U N K T Y Z W R O T N E W H I S T O R I I F R A Z E O L O G I I J Ę Z Y K A N I E M I E C K I E G O ( S t r e s z c z e n i e ) M ó w i ą c o h i s t o r i i f r a z e o l o g i i j ę z y k a n i e m i e c k i e g o , n a l e ż y w y r ó ż n i ć d w i e z a s a d n i c z e f a z y . P i e r w s z a z n i c h t o o d l e g ł y o k r e s s i ę g a j ą c y j e s z c z e X V I I w . , k i e d y t o w c e n t r u m z a i n t e r e s o w a n i a b a d a c z y s t a ł y p a r e m i a . N a t y m e t a p i e o k r e ś l a n i e z a i n t e r e s o w a n i a f r a z e o l o g i z m a m i t e r m i n e m d y s c y p l i n a b y ł o b y n i e c o n a w y r o s t . A u t o r z y t e g o o k r e s u o g r a n i c z a l i s ię b o w i e m d o i n w e n t a r y z a c j i f u n k c j o n u j ą c y c h w j ę z y k u p r z y s ł ó w . W t y m m i e j s c u n a l e ż y w s p o m n i e ć t a k i e n a z w i s k a , j a k P e t e r s ( 1 6 0 4 ) c z y S c h o t t e l (1 6 6 3 ) , k t ó r y c h p r a c e z e w z g lę d u n a j a k o ś ć z a s ł u g u j ą n a s z c z e g ó l n e u z n a n i e . D o w i e k u X I X n i e d o s z ł o d o p r z e ł o m u w b a d a n i a c h n a d i r a z c o l o g i z m a m i . J e d y n y m g o d n y m u w a g i j e s t f a k t , ż e p o j a w i a s ię t e r m i n i d i o m a t y c z n o ś ć ( I d i o m a t i z i t ä t ) , j e d n a z g ł ó w n y c h c e c h z w i ą z k ó w f r a z e o l o g i c z n y c h , w p r o w a d z o n y p r z e z P a u l a ( 1 8 8 0 ) . Z a o w o c o w a ł o t o p r a c a m i , k t ó r y c h a u t o r z y s t a r a l i s ię w o p a r c i u o t o k r y t e r i u m d o k o n y w a ć p o d z i a ł u z e s p o ł ó w w y r a z o w y c h . J e d n a k i c h z a i n t e r e s o w a n i e d a l e k i e b y ł o j e s z c z e o d s z c z e g ó ł o w e j a n a l i z y , a s k u p i a ł o s ię w y ł ą c z n i e n a i n w e n t a r y z a c j i . D o p i e r o w i e k X X z a s p r a w ą p r a c y T r a i t é d e s t i l i s t i q u e f r a n ç a i s e B a l l y ’e g o ( 1 9 0 9 ) p r z y n i ó s ł p r z e ł o m w b a d a n i a c h f r a z e o l o g i z m ó w i s t w o r z y ł f u n d a m e n t y , n a k t ó r y c h p o w s t a ł a n o w a d z i e d z i n a j ę z y k o z n a w s t w a . C h o ć p o c z ą t k o w o p r a c a n i e s p o t k a ł a s ię z w i ę k s z y m z a i n t e r e s o w a n i e m , t o w l a t a c h t r z y d z i e s t y c h i c z t e r d z i e s t y c h m i n i o n e g o w i e k u z n a l a z ł a u z n a n i e r a d z i e c k i c h b a d a c z y . T o d z i ę k i t a k i m j ę z y k o z n a w c o m , j a k V i n o g r a d o v c z y C e m y s e v a n a s t ą p i ł i s t n y r e n e s a n s b a d a ń z w i ą z k ó w f r a z e o l o g i c z n y c h , k t ó r y o s t a t e c z n i e d o p r o w a d z i ł t a m d o w y ­ k r y s t a l i z o w a n i a s i ę w l a t a c h c z t e r d z i e s t y c h X X w . f r a z e o l o g i i j a k o u z n a n e j d y s c y p l i n y j ę z y k o ­ z n a w s t w a . O s i ą g n i ę c i a r a d z i e c k i e j f r a z e o l o g i i p r z e n i o s ł a n a g r u n t n i e m i e c k i e j l i n g w i s t y k i R u t h K l a p p e n b a c h p o d k o n i e c l a t s z e ś ć d z i e s i ą ty c h X X w . W r o k u 1 9 7 0 I r i n a C e m y s e v a o p u b l i k o w a ł a s z c z e g ó ł o w ą p r a c ę , p o ś w i ę c o n ą n i e m i e c k i e j f r a z e o l o g i i . P o w s t a ł e p ó ź n i e j p u b l i k a c j e t a k i c h a u t o r ó w , j a k K o l l e r ( 1 9 7 7 ) , P i l z ( 1 9 7 8 ) , B u r g e r ( 1 9 8 2 ) c z y F l e i s c h e r (1 9 8 2 ) , s t a ł y s ię ż e l a z n y m k a n o n e m f r a z e o l o g i i j ę z y k a n i e m i e c k i e g o i n a s t a ł e u g r u n t o w a ł y p o z y c j ę n o w e j d y s c y p l i n y . K o l e j n e p u b l i k a c j e a u t o r ó w z c a ł e g o ś w i a t a , m a j ą c e c z ę s t o c h a r a k t e r i n t e r d y s c y p l i n a r n y , u k a z u j ą w c i ą ż n o w e k i e r u n k i b a d a ń f r a z e o l o g i z m ó w . T y m s a m y m s t a n o w i ą o n e n i e o c e n i o n y w k ł a d w d a l s z y r o z w ó j n i e m i e c k i e j f r a z e o l o g i i .

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