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Das Eis auf den Niederländischen Flüssen und die Klimaänderung seit dem Jahre 1879

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Academic year: 2021

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Sonderabdruck aus „ Geologie der Meere und Binnengewässer", Bd. 3, Heft 3, S. 375- 379, Jahrg. 1939

Das Eis auf den Niederländischen Flüssen und die

Klimaänderung seit dem Jahre 1879

Von J. VAN VEEN, Den H

aao-M.it 2 Textfiguren

Wie bekannt, wird von den Meteorologen eine Klimaänderung im nörd -lichen Teil der Erdkugel gemeldet.

ScHERHAG hat in Heft II des Jahrganges 1939 der Annalen der H ydro-graphie dazu noch eine Ergänzung gegeben, indem er auf die folgenden Tat-sachen hinweist. An der norwegischen Küste hat sich die Lufttemperatur von mittel 5,9° C (1866/75) geändert in 6,8° (1926/35). Auf Spitzbergen zeigte die mittlere Wintertemperatur (Nov. bis März) eine Erhöhung mit nicht we

-niger als 8,5°C in nur 27Jahren (1911- 1938). Die Wassertemperaturen des Golfstromes zeigen auch eine Steigerung.

Die Frage, ob eine Klimaänderung auch in Holland zu spüren sei, führte mich zu einer Untersuchung der Eisverhältnisse auf den niederländischen Flüssen. Diese Untersuchung war leicht, weil jedes Jahr seit 1879 genau in den „Verslagen Openbare Werken" notiert worden ist, wann und wo das erste Treibeis gesehen ist, die Zeitabschnitte, wo die Schiffahrt gesperrt war und der Tag, wo das letzte Eis wieder verschwunden war.

Als Beispiel habe ich die W aal genommen. Die Sperrungen auf den anderen Flüssen wie Lek, Maas, Merwede, Yssel usw. zeigen nur Abweichungen, welche uns wenig interessieren. Auf den kleineren Flüssen setzt das Eis sich schneller fest und bleibt auch länger als auf den großen. Vor 1879 sind die Angaben leider nicht zuverlässig.

In Fig. 1 ist mit dicken Linien die Dauer der Schiffahrtssperrungen und mit dünnen Linien die Dauer des Eisganges angegeben.

Es fällt augenblicklich auf, daß diese Sperrung jetzt viel weniger vor -kommt als vorher. Die Grenze bildet etwa das Jahr 1910.

Die mittlere Anzahl der Sperrtage ist:

vor 1910 . . . . 14,8 Tage pro Jahr

nach 1910 . . . 3,2 „ also ein Rückgang der Dauer von nicht weniger als 41/.: 1.

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3 Van Veen Pro Jahrzehnt findet man:

1879/89 . 14,3 Sperrtage pro Jahr 16,9 1889/99 1899/1909 1909/19 1919/29 1929/39 DEZEMBER 7 14 21 1879/80 ~ 1889/90 ~ 1899/1900

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TREISEIS UNO SCHIFFAHRTSPE:RRUNG AUF DER WAAL

_ _ T~EIBEIS - -SPERRUNG

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MONATSMlTTEL DER SPERRUNGEN 1879/B0-1908/09

~ 1909/10-1938/3"

Fig. 1

Die Verteilung der Sperrtage über die Wintermonate war: 1879/1909 1909i39 Dezember 2,7 Tage 0,6 Tage

Januar 8,2 ,, 0,4 ,,

Februar 3,4 ,, 1,8 ,,

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Das Eis auf den Niederländischen Flüssen und die Klimaänderung seit 1879 377

Im Monat Januar kommen im allgemeinen die meisten Sperrtage vor. Es muß als zufällig betrachtet werden, daß während der letzten 30 Jahre Februar mehr Sperrtage zeigt als Januar.

Man soll dabei in Betracht ziehen, daß die früher allgemein vorkommende Segelfahrt eher gestört oder gesperrt war als die heutige Dampfschiffahrt oder Motorschiffahrt. Die Flüsse waren damals auch weniger tief als heutzutage und das Eis setzte sich daher eher fest. Man fing auch nicht so bald an, das Eis zu brechen und war damit auch nicht so schnell fertig.

Die Erfahrungen, gemacht im Winter 1929, waren die Ursache, daß man in den Jahren 1933, 1934 und 1938 schon sehr früh anfing, das Eis zu brechen.

Es ist keinem Zweifel unterlegen, daß, wenn man nicht so frühzeitig zu brechen angefangen hätte, das Jahrzehnt 1929-1939 viel mehr Sperrtage aufgewiesen haben würde, als es jetzt der Fall gewesen ist.

Weil die Schiffsmaschinen im Laufe der Zeit kräftiger geworden sind,

kann man also die Frage, inwieweit Klimaschwankungen Einfluß ausgeübt

haben, besser beantworten, wenn man nicht die Sperrzeiten, sondern die ganzen Eiszeiten (Treibeis und festes Eis) auf der Waal betrachtet, welche in Fig. 1 mit dünnen Linien angegeben sind. Die Graphik zeigt, daß ha upt-sächlich die Frequenz der Eisperioden sieb verringert bat. Während der Jahre 1899/1910 kommen noch 14 Eisperioden vor, 1929/1940 nur drei, und dies ist unabhängig von der Schiffahrtsperrung.

Folgende Tabelle zeigt deutlich die Abnahme der Eiswinter: 1879/89 1889/99 1899/09 1909/19 1919/29 1929/39 13 Perioden mit 14,3 Eistage pro Jahr 10 „ 19,2 14 „ 13,6 5 7 3 6,5 6,3 4,1

Selbst wenn man die letzte Zahl (4 Eistage) infolge stärkeren Eisbrechens als zu niedrig erachtet im Vergleich mit den anderen Zahlen, kann man sich der Einsicht nicht verschließen, daß unsere Winter bestimmt· milder werden. Auf der Waal und auf den anderen großen Flüssen bildet sich jetzt viel weniger Eis als ein halbes Jahrhundert früher.

Ein Winter mit einer oder mit zwei Eisperioden war damals Regel, jetzt kommt das nur noch ausnahmsweise vor.

Nimmt man das Mittel eines fünfjährigen Zeitabschnittes, jedesmal um ein Jahr weiter rückend, und setzt man diesen Wert für die Mitte dieses fünf-jährigen Zeitraumes an, so entsteht eine Vorstellung, welche die Schwankungen der Eissperrung deutlicher zeigt als es der Fall sein würde, wenn man die jährlichen Angaben genommen hätte. Statt fünf Jahre kann man auch einen längeren Zeitabschnitt nehmen, aber dann läuft man Gefahr, die kleinen Schwankungen aus dem Auge zu verlieren. Fig. 2 zeigt deutlich eine gewisse Schwankung und auch eine Senkung der Eissperrungslinie. Die Gipfel der

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378 Van Veen

Schwankungen finden sich etwa 1882 ( 1), 1893, 1906, 1917 und 1929 und zeigen also Verwandtschaft mit dem Sonnenfleckenvotkommen, welche Schwankungen von ungefähr 11 Jahren zeigen. Die Sonnenflecke n-maxima sind in den Jahren 1883, 1893, 1905, 1917 und 1929 vorgekommen.

Aus dem Vergleich der Eisgraphiken mit der Niederschlagsgraphik für

Amsterdam (veröffentlicht von P. M. VAN RrnL in „Hemel en Dampkring"

Oktober 1938) zeigt sich weiter eine Steigerung des Niederschlages seit dem

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~ .,., ., o,· 0 !!) " Fig. 2 0 '!. "' ., Jahre 1888 mit Schwankungen, deren Gipfel, obgleich nicht ganz genau,

doch einen Synchronismus zeigen mit den Maxima der Eissperrung. Die Maxima des Niederschlages zeigen sich etwas eher als die der Sonnenflecken ·und auch eher als die Maxima der Eissperrungen.

Es ist die Frage, ob Amsterdam ein Ausnahmefall ist. Vielleicht kommt

diese Steigerung des Niederschlages nicht überall in Holland vor.

Der Einfluß der Sonnenfleckenperioden auf den Niederschlag und auf

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Das Eis auf den Niederländischen Flüssen und die Klimaänderung seit, 1879 3 7 9

Das letzte Maximum der Sonnenfleckenperiode scheint im Jahre 1938

gewesen zu sein und demzufolge sollten wir gerade einen Maximum-Niede

r-schlag erlebt haben und zwischen den Jahren 1938 -1940 eine Periode

ziemlich bedeutender Eissperrungen.

Was auch die Ursache der Änderung sein mag, jedenfalls zeigt sich

eine Abnahme der Eisperiodenfrequenz auf unseren großen· Flüssen,

eine Milderung unserer Winter_ und eine Abhängigkeit davon vom

Sonnenfleckenvorkommen. Vor einem halben Jahrhundert war die Sc

hiff-fahrt auf der Waal meistens während eines halben Monats pro Jahr ge

-sperrt, heutzutage nicht länger als drei Tage. In wirtschaftlicher Hinsicht ist das von Bedeutung.

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