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Academic year: 2021

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THEMATISCHER SCHWERPUNKT: Anspielungen

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In Anspielungen wird „Wirklichkeit dargestellt, verfremdet, kritisiert, ironi-siert, glossiert oder absichtsvoll verändert“, so der Linguist Wolfram Wilss. Damit wird die vor allem von Paul Grice problematisierte Spannung zwischen Gesagtem und Gemeintem zu einem produktiven Wechselspiel zwischen dem verbalisierten Wissen des Autors im Prätext und dem unterstellten Rezeptions-wissen von Lesern.

Vor diesem Hintergrund hat Edyta Błachut an Beispielen aus der deutschen Tagespresse verschiedene Anspielungstypen sowohl nach ihrer Form (Wort-spiele, Abwandlungen formelhafter Wendungen, Metaphern u. a.) als auch nach der Wahrscheinlichkeit ihrer Erkennbarkeit untersucht. In einem zweiten Schritt zeigt sie dann typische Funktionen von Anspielungen auf (Kritisieren, Ironisieren, negatives Bewerten, Warnen, Aufmerksamkeit wecken, Manipu-lieren, Beeinflussen der Meinung, Positives Bewerten sowie textstrukturie-rende Funktionen von Anspielungen).

Am Beispiel von Artikelüberschriften aus der Publizistik zur deutschen Ein-wanderungsdebatte untersucht Attila Mészáros besondere, die Aufmerksam-keit von Rezipienten steuernde Funktionen von Anspielungen. Unter dem Titel „Wir schaffen das, wenn...“ werden dabei Anspielungen nicht nur als Mani-festation von Intertextualität, sondern vor allem als kreative Mittel im Interak-tionsprozess zwischen Autor/in und Leser/in untersucht. Im empirischen Teil überraschen in den Artikelüberschriften die vielen Anspielungen ausgerechnet aus der Kunst (Musik, Literatur und dem Film) neben der Gastronomie und der Politik.

In den Texten des deutschen Gangsta-Rappers Haftbefehl sind Anspielungen häufig zu beobachten. Ayaal Herdam zufolge verweisen sie auf spezifische kulturelle Kontexte und unterstützen die vom Publikum erwartete Inszenierung http://dx.doi.org/10.18778/2196-8403.2016.02

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urbaner, gewalttätiger Kriminalität. Eine Aufwertung der Hauptfigur und Ab-wertung der Gegenspieler sowie typische Inszenierungskomponenten werden bei Haftbefehl durch Anspielungen und Anspielungscollagen realisiert. Der Künstler benutzt Anspielungen unter anderem, um einen Authentizitätseffekt zu erzielen. Gelegentlich werden dem Publikum durch Anspielungscollagen neue Bezüge als kohärent suggeriert.

Eine besondere Form der Anspielung hat Kleist in seinen Berliner Abendblät-tern gefunden, wie Gregor Babelotzky zeigt. Die Zeitungsmeldung verwandelt sich bei genauem Lesen in einen quasi poetischen Text, wenn der Leser bzw. die Leserin bereit ist, sich darauf einzulassen, womit „die Elemente der Realität zu einem suggestiven, anspielungsgesättigten Gefüge von Sinn zusammen-gefügt“ werden.

Wie kann bei einem sich aus der jüdischen Tradition ergebenden Bilderverbot auf Bilder dichterisch angespielt werden, ohne sie zu beschreiben, ohne Ekphra-sis? Es ist das Problem, vor dem Rose Ausländer steht. Wie sie es löst, führt Beate Sommerfeld anhand der Analyse zahlreicher Gedichte minutiös aus. Es ist ein facettenreiches Thema. Mehrere Sammelbände könnten hierzu verfasst werden, aber aus den vorliegenden Texten geht auch hervor, in welch großem Ausmaß das Verständnis der Anspielung von den Rezipierenden abhängt. Je geringer das Wissen, desto geringer das Verständnis. Das Spiel mit den Allusionen verändert sich aber auch immer wieder. Am besten erkennt man das an der Rapp-Kunst mit den Verweisen auf die verschiedensten Kulturen. Und es gibt einerseits ein Übermaß von Anspielungen, andererseits ein Verbot des direkten Benennens. Wir rechnen mit einer anregenden Lektüre.

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