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Die biblische Inspiration der Barmherzigkeit des Heiligen Vinzenz von Paul

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Academic year: 2021

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Teofil Herrmann

Die biblische Inspiration der

Barmherzigkeit des Heiligen Vinzenz

von Paul

Collectanea Theologica 53/Fasciculus specialis, 45-54

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C ollectanea T h eologica 53 (1983) fasc. sp ecialis

TEOFIL HERRMANN CM, GOSCIKOWO-PARADYŻ

DIE BIBLISCHE INSPIRATION DER BARMHERZIGKEIT DES HEILIGEN VINZENZ V O N PAUL

Das J a h r 1981 w u rd e als Ju b ilä u m sja h r des hl. V inzenz v o n P aul aus A n la ss sein es v ie rh u n d e rts te n G e b u rtsta g es gefeiert. D er allg e­ m ein b e k a n n te A p o ste l d e r B arm h erzig keit ist am 24. A p ril 1581 in P ouy in F ra n k re ic h g eb o ren. D er O rt P o u y h e isst je tz t Saint- -V incent-D e-Paul. V on ihm g e g rü n d e te W e rk e , d ie h e u te no ch e x i­ stie re n , sind: die K o n g re g a tio n d e r M issio n sp rieste r — L azaristen, die K o n g re g a tio n d e r B arm herzigen S c h w e stern — V in zen tinerin- nen, die G esellschaft d e r H e rre n u n d D am en d e r C a rita s u n d v iele a n d e re , die n a c h sein em G eiste leben.

D ie ste ts a k tu e lle F ra g e d e r p ra k tisc h e n V erw irk lich u n g des g ro sse n L iebesgebotes C h risti ru ft u n s zu r B e tra c h tu n g auf, d am it w ir seh en , w ie sie sich beim hl. V inzenz re a lisie rte . K o n k rete B eispiele d e r B arm h erzig k eit des H eilig en find en w ir in se in e r Spi­ ritu a litä t, d ie e r w e ite rg ab , in d en S ch riften u n d D o k u m en ten seiner A n s p ra c h e n 1.

1. Im H e b rä e rb rie f lese n w ir folgendes: „Denn G o ttesw o rt ist lebendig, k ra ftv o ll u n d s c h ä rfe r als jed e s zw eisch n eid ig e Schw ert. Es d rin g d u rc h bis zu r T re n n u n g v o n Seele und G eist, v o n G elen k und M ark , un d ist e in R ich ter d e r W ille n sreg u n g e n u n d G ed anken des H e rz en s" (H ebr 4,12).

Ew iges, u ra lte s G o ttesw o rt, d as in d e r W e lt leb e n d ig u n d w irk ­ sam ist, g e s ta lte t das H erz des M enschen. G ott sp ric h t zu d e n M en ­ sc h en d u rc h se in W o rt. V on sein em W o rt h ä n g t u n se r geistlich es Leben ab. W e n n G ottes W o rt in te n siv in u n s aufgenom m en w ird, v e rm e h rt u nd b e re ic h e rt sich u n se r S eelen leb en , w e n n es aber n u r g e rin g o d er o b erfläch lich auf gen o m m en w ird , d a n n v e rrin g e rt sich u n se r S eelen leb en . Das H in h o rch e n auf die Stim m e des H errn , d e r zu u n s sp ric h t u n d A n tw o rt e rw a rte t, b ild et die S eelen g esch ich ­ te, d e r g ro sse n M en sch en 2. So a u ch ist es im Leben des hl. V inzenz v o n P aul, d e r sich v om G eiste u n d vom W o rt G o ttes in sp irie re n

1 V gl. Saint V i n c e n t d e P a u l , Correspondance, Entretiens, Docu­ ments. Edition publiée et annotée par Pierre C o s t e , Paris 1920, 14 Bd.

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46 T E O FIL H E R R M A N N C M

liess. A ls so lc h e r bleibt er für die W e lt gleich sam das S yno ny m der B arm h erzig k eit G ottes.

M an ch er k ö n n te sagen, d ass die so zialen V e rh ä ltn isse u n se re n heiligen V inzenz zw angen, die k a rita tiv e n W e rk e au szuü ben , und dass sein e B em ühungen auf dem G ebiete d e r B arm herzigk eit nichts an d e re s seien, als b lo sser A u sd ru c k des re in e n H um anism us, d e r in d e r sozialen A rb e it sic h tb a r w u rd e. A uf d iesen V o rw u rf h in h a b en w ir e n tsc h e id e n d e A u ssa g e n in d e n W o rte n des h eilig en V inzenz selbst: ,,W ir m ü sse n u n s ü b e r das W e se n d e r C a rita s im k la re n sein, um sie n ich t m it e in e r allg em ein en S o zialarbeit zu v e rw e c h ­ seln. C a rita s ist das E rb arm en G ottes, d e r sich in d e r P e rso n J e s u C hristi dem M enschen, d e r arm ist, zuw en d et. W e r sich lieb end zum H e rrn b e k e n n t, w e n d e t sich d e sh alb w ie e r in Liebe dem M en sch en zu, um ih n au s sein em se elisc h e n u n d m a te rie lle n Elend h e ra u sz u fü h re n " 3. „E rbarm en ist das in n e rs te G eheim nis G ottes. So h e isst es a u c h in d e r L iturgie, es sei G o tt eigen, sich zu e rb a rm e n und d e n G eist des E rb arm ens zu v e rle ih e n " 4.

F ra g en w ir zu erst, w as w ir u n te r dem W o rt B arm h erzig keit v e r ­ stehen.

Im allg em einen ist B arm herzgkeit die E in stellu ng un d B ereit­ schaft, e in e r a n d e re n P erso n zu h elfen, die sich in N o t befindet. D iese E instellu n g e n ts te h t aus M o tiv en d er Liebe. D iese H ilfe für d en N äch sten , d e r in N o t ist, ist ein W e rk d e r B arm herzigkeit.

Die B arm h erzig k eit ist ein e m o ra lisc h e T ugend, die d e n M en­ schen g en eig t m acht, d u rc h M itleid die N o t des a n d e re n zu b e se i­ tigen. D iese N o t des M en sch en b ew eg t zum M itleid u nd zu r A b w en ­ d u n g d e r N ot. M an k a n n sag en , dass d ie B arm h erzig keit sich seh r v o n d e r n a tü rlic h e n Liebe u n tersc h eid e t, d e n n die n a tü rlic h e Liebe k ü m m ert sich n u r um die M enschen, d ie in u n s e re r G unst ste h e n u nd d e n e n w ir W o h lw o lle n e n tg e g e n b rin g e n . D ieser g efü h lv o lle Zu­ sta n d ist in d e r B arm h erzig k eit n ich t w esen tlich , d e n n d e r b a rm ­ herzig e G ott, als d e r re in s te G eist, h a t k e in e g efü h lv o llen Z u stän d e w ie w ir, d e n n u n s e re G efü h le sin d d e n S tim m ungen u n terw o rfen . Das O b je k t d er B arm h erzig k eit ist also d as T ra g e n u n d die H ilfe d e r P erson , die m ate rie lle , geistig e, in te lle k tu e lle od er m o ralisch e M ängel h a t u n d d a d u rc h H in d e rn isse h at, z u r V o llk o m m en h eit und E rreich u n g u n se re s Endzieles zu g e la n g e n 5.

2. V inzenz b e g rü n d e t das p e rsö n lic h e M itleid d u rc h die b i­ b lisch e E rk läru n g : „Da d e r Sohn G ottes in se in e r H e rrlich k e it, die er v o n E w igkeit h e r im H im m el besitzt, k e in e G efühle des M itlei­ den s zeig en k o n n te, w u rd e e r M ensch, um m it u n s leid e n zu k ön n en .

8 V gl. IX, 591. 4 V gl. XI, 340.

5 V gl. J. M a j k a , K ośció ł j a k o d a ls z y cią g m iło sie rdzia Chrystusa, in:

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DIE B A R M H ER Z IG K EIT DES HL. V IN Z E N Z 47

W e n n w ir n u n an se in e r H e rrlic h k e it im H im m el A n te il h a b e n w ol­ len, m ü ssen w ir am L eiden se in e r ird isch e n G lieder teiln e h m e n , also an d e n L eiden d e r A rm en u n d V e rla sse n en , d e r B ed rü ck ten und G e m a rte rte n " 8.

Den D ienst am n o tle id e n d e n N ä c h ste n b e g rü n d e t e r g e rn d a ­ m it, dass alle M en sch en ein en g eh eim n isv o llen Leib b ild en und dass alle u n te re in a n d e r G lieder sind: ,,Die C h risten , die doch G lie­ d e r ein u nd d e sse lb e n Leibes sind u n d G lieder u n te re in a n d e r, m üssen M itgefühl haben. W ie k a n n m an C h rist sein und se in e n B ruder im U nglück seh en , o h n e m it ihm zu w ein en u n d m it ihm zu leiden? Das h iesse o h n e Liebe sein; das h iesse ein S ch ein ch rist zu sein, k e in e M en sch lich k eit besitzen , sc h le c h te r sein als ein Tier. Es ist die Liebe, die bew irk t, dass w ir n iem and leid en se h e n k ö n ­ nen, ohne m it ihm zu leiden. Die Liebe öffnet einem d as H erz für den a n d e re n u nd lässt ihn sp ü ren , w as d er a n d e re e m p fin d et"7.

„Em pfinden w ir G efühle des Schm erzes u n d d er T ra u e r m it u n se re n M itm enschen. W as tu n die L eute bei einem T rau erfall? Sie k leid e n sich sch w arz, g e h en auf d en T ra u e rn d e n zu, der se in e n V ater, sein e (M utter) F ra u o d er ein en V e rw a n d te n v e rlo re n hat, und sagen: «Ich k a n n Ih n en g a r nich t au sd rü c k e n , w e lc h en Schm erz ich em pfinde, w eg en des V e rlu ste s, d en ich m it Ih n en e rlitte n habe. Ich bin u n trö stlic h d arü b er» . Solche u n d a n d e re sch ö n e W o rte s a ­ g e n sie. A b e r das Schlim m e ist, dass d iese W o rte oft nich t m it ihrem In n e re n ü b erein stim m en . Es feh lt d e r G eist J e s u C hristi, der uns in dem a n d e re n u n s e re n B ruder e rk e n n e n lä s s t”8.

D er heilig e V inzenz e rk lä rte : „A uch freu d ig e E reign isse bei a n d e re n so llen w ir so an seh en , als b e tra fe n sie u ns selbst. Die Liebe lässt uns auf die U rsach e d ieser F re u d e sch au en . D er H e rr w o llte d u rc h sein e L ehre die M en schen zu F re u d e u n d Leid zu sam m en­ führen. Er m öch te, dass d e r ein e die G efühle des a n d e re n teilt. Jo h a n n e s d e r T äu fer sa g te v o n sich u n d v o n Je su s: „Der Freund des B räutigam s fre u t sich ü b e r die Stim m e des B räutigam s. Er m uss w ach sen , ich a b e r m uss k le in e r w e rd e n ". F re u e n w ir u n s ebenso, w en n w ir die Stim m e u n se re s B ruders h ö ren , d e r sich freu t. Er ste llt für u ns u n s e re n H e rrn dar. F re u e n w ir uns, w e n n ihm etw as g elu n g e n ist, w e n n e r u ns an E hre und A n seh en, a n T a len te n , G na­ d e n und V o rzü g en ü b e rtrifft" 9.

„W ir m ü ssen u ns in die G efühlsw elt d e r a n d e re n h in ein d e n k en und m it ih n e n leiden. N ie d arf die K lage auf u ns zutreffen, die u n se r H e rr d u rc h e in e n P ro p h e te n au ssp ra c h : „Ich w a rte te , ob e in e r m it m ir tra u e rte , ab e r n iem an d w a r da, ich w a rte te , ob e in e r m eine L eiden m it m ir litte, ab er es fand sich k ein er. D aher m ü ssen

3 V gl. XI, 77. 7 V gl. XII, 271. 3 V gl. XII, 272. 3 V gl. XII, 271.

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48 TE O F IL H E R R M A N N CM

w ir v e rsu c h e n , u n se r H erz w eich zu m ach en u nd es für die Leiden und S o rg en des N ä c h ste n em pfän g lich m a c h e n ”10.

W e n n V inzenz v o n ein em b e so n d e re n Elend re d e te , sa h m an, w ie se h r se in H erz v o n M itleid erg riffen w ar. Das w a r ja ein p e r­ sö n lich es E ng ag em en t des H eilig en — die S o rg en d e r a n d e re n zu s e in e n e ig e n e n zu m ach en. Er sag t selbst: „Das M itleid en des H e rrn m u ss in u ns ü b e rströ m e n . D eshalb m ü ssen w ir uns zu n ä ch st vom Leid des M itm enschen zutiefst e rg re ife n lassen . D ann soll das M it­ gefühl a u ch ä u sse rlic h bei uns sic h tb a r w erd en , n a c h dem Beispiel u n s e re s H e rrn , d er üb er die vom U nheil b e d ro h te S tad t J e ru sa le m w ein te. In u n s e re n W o rte n an d e n L eid end en soll zum A u sd ru c k kom m en, dass w ir se in e Schm erzen nach em p fin den . U nd sch liesslich m u ss m an ihm helfen, so g u t m an irg e n d k a n n u n d v e rsu c h e n , ihn

aus se in e r N ot zu b e fre ie n ”11.

W ie m an das p e rsö n lic h e M itgefühl dem L eidenden zeigen k a n n e rk lä rte d e r hl. V inzenz so: „M eine S ch w estern , b em ü ht e u ch d arum , d e n K ra n k e n m it g ro sse r H erzlich k eit zu dienen. T eilt m it ih n en ih re L eiden u n d h ö rt e u ch ih re k le in e n K lag en an, w ie e s eine M u tte r tut. D enn die A rm en b e tra c h te n e u c h als ih re M ü tter, die fü r ih re N a h ru n g so rg e n u n d die ih n en v o n G ott zur H ilfe g esch ickt w erd en . Ihr seid d azu b eru fen , die G üte G o ttes sic h tb a r w e rd e n zu lassen. U nd da d iese G ottes G üte zu d e n B ek üm m erten sich im m er als lieb ev o ll u n d san ft e rw e ist, m üsst au ch ih r die arm en K ra n k e n m it d e rse lb e n G üte b e h a n d eln , die G ott u ns leh rt, also m it M ilde, M itleid u n d Liebe; d e n n die A rm en sin d e u re u n d a u c h m eine H e rre n . Ja , es sind w irk lic h g ro sse H e rre n im R eiche G ottes! Ih n en s te h t es zu, e u ch die H im m elspforte zu öffnen, w ie es im E v an g e­ lium h e is s t" 12.

V inzenz v on P aul ist w o h l d er, d e r am m eiste n das M itleid a ls e in e w e se n tlich e F orm d e r N ä c h ste n lie b e h e ra u sg e ste llt hat. Die Liebe w eiss an d e r F re u d e teilzun eh m en , sie w ein t a b er au ch m it d en W e in e n d e n (Röm 12,15). In se in e n G e sp räc h e n m it d e n D am en d e r C a rita s o d er d e n T ö c h te rn d e r c h ristlic h e n Liebe oder m it d e n P rie s te rn b e ste h t V inzenz auf dieses M itleid u n d auf die A n teiln ah m e.

D er hl. V inzenz b esitzt ein e ganz p e rsö n lic h e u nd m en sch lich e G abe. Er lieb t d en M enschen, er lieb t das G esicht des M enschen, d e r so v o n L eiden g e p la g t ist, ab er in se in e n A u g e n d esto sch ö n er ist. D er A n b lick ein es so lc h e n M en sch en e rre g t in ihm sp o n ta n e und s ta rk e G efühle. Dies gibt se in e r Stim m e ein en b e so n d ere n m ü tte rlic h e n und lie b e v o lle n K lang, w e n n e r zu d en A rm en, d en L andleu ten , d e n B e ttle rn o d er zu den v e rla s se n e n K in d ern s p ric h t13.

10 V gl. XI, 340. 11 Vgil. XI, 77. 12 Vgl. X, 331.

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DIE B A R M H ER Z IG K EIT DES HL. V IN Z E N Z 49

3. Das M itleid und die Barm herzigkeit führte den hl. Vinzenz d o ch zur R ealität in se in e n H an d lu n g en . B ew eis d afü r sin d — w ie b e k a n n t — z a h lreic h e In stitu tio n e n , die d e r H eilig e g e g rü n d e t h at u nd die, die ih n als P a tro n g e w ä h lt h ab en . P ap st Leo XIII. h a t ihn zum P a tro n a lle r W e rk e d e r c h ristlic h e n N ä c h ste n lie b e ern an n t. M an m uss a b er die B arm h erzig keit des H eilig en in d en E inzelh eiten des tä g lic h e n Lebens b e a ch te n , u n d h ier m ü sste m an se in e n gan zen Lebenslauf anfügen. A b er h ö re n w ir ih n b e sse r selbst: „Lieben w ir G ott, m ein e B rüder, ab e r lieb en w ir au f K o sten u n s e re r A rm en und im Schw eisse u n se re s A ngesichts! D enn oft sind A k te d e r Liebe zu leiden, sich zu ü b e rw in d e n , die A rm en zu u n terw e isen , die ver- s a ite te n H erzen s, so g u t u n d w ü n sc h e n sw e rt sie a n sich sind, doch hö ch st v e rd ä c h tig , w e n n sie sich n ich t in d e r P rax is au sw irken . «D adurch, d ass ihr re ic h e F ru c h t trä g t — sa g t u n se r H e rr ■— w ird m ein V a te r v e rh e rrlic h t» (Jo h 15,8). D arau f m ü sse n w ir ganz besön- d ers ach ten : d e n n es gibt m eh r als g e n u g so lch er M ensch en, die m einen, es sei d am it g etan , sich ä u sse rlic h k o rre k t zu v e rh a lte n , im In n e rn e rh a b e n e G efühle zu G ott zu pflegen. W e n n es ab e r dan n auf T a te n ankom m t und G eleg en h eit zum H an d eln da ist, d ann v e rs a g e n sie. Sie sch m eich eln sich m it ih re r ü b e rs te ig e rte n Ein­ b ildu ng u n d b eg n ü g e n sich m it sa n fte n Z w ieg esp räch en , die sie im G ebet m it G ott h alten . Ja , sie re d e n w ie die Engel. Sind aber d iese Z u stän d e v o rü b e r und g e h t es d aru m , für G ott zu arb e ite n , z u leiden, sich zu ü b erw in d en , die A rm en zu u n terw e isen , die v e r­ irrte H e rd e zu suchen, sich m it W en ig em abzufinden, K ra n k h e iten oder irg e n d e in e U n an n eh m lich k eit zu e rtra g e n , ja, d a n n ist n ie­ m an d m eh r da, d an n fehlt ih n en d e r M ut. N ein, tä u sc h e n w ir uns nicht: u n se re g anze A ufgabe ist — H andeln!!!"14

V inzenz ste h t v o r uns als ein R ealist, d e r die e n tsp re c h e n d e n K onseq u en zen aus dem E vangelium zieht. Er sagt: „N ichts e n tsp ric h t dem E v an geliu m m eh r als, e in e rse its die E insam keit m it G ott su ­ chen u n d im G ebet u n d in d e r Lesung E rle u c h tu n g u nd K raft für die eig en e Seele zu su ch en , und d a n n h in zu g e h e n und den M en­ sch en v o n d iese r g eistig e n N a h ru n g m itzu teilen. So h a t es u n ser H e rr g e ta n u n d n a c h ihm die A p o stel. Es kom m t d a ra u f an, das T un d er M a rth a m it dem V e rh a lte n d e r M aria zu v e rb in d e n , w ie w ir es im E van g elium bei Lukas lesen (11,38). Es g ilt a u ch die T aube nachzuah m en , die n u r H älfte ih res F u tte rs selb st frisst u nd den R est des F u tte rs im S ch n abel für ih re J u n g e n m itnim m t. So m üssen w ir h a n d e ln u n d d u rc h u n s e re W e rk e bezeugen, d ass w ir G ott lie­ ben. U n sere ganze A u fgab e ist H a n d e l n ! " 15

13 V gl. J. C a l v e t , Sw. W i n c e n t y а Paulo, W arszaw a 1954, 267. 14 V gl. XI, 40.

15 V gl. XI, 41.

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50 T E O F IL H E R R M A N N CM

Und w ied er a p p e llie rt V inzenz an G ottes W o rt: „ D e r A p ostel

e rk lä rt: N u r u n se re W e rk e folgen uns ins a n d e re Leben nach. D a r­ über so llten w ir n a c h d en k e n " (Apg 14,13)16.

In e in e r a n d e re n K onferenz sagt er: „M an d arf die V erk ü n d i­ gung der F ro h e n B otschaft an die A rm en nich t so v e rste h e n , als w en n w ir ih n en n u r die H eilsg eh eim n isse zu v e rk ü n d e n h atten . W ir m ü ssen v ielm eh r die g esam ten H eilsg ü ter, die die P ro p h e te n v o ra u sg e sc h a u t h a tte n , v e rm itte ln u n d so das E vangelium e rs t rec h t w irk sam m achen. W e n n sich die P rie ste r um die A rm en küm m ern, d an n tu n sie d asselb e, w as Je su s u nd v iele H eilige g e ta n haben, die nicht n u r sch ö n e W o rte m ach ten , s o n d e rn die A rm en p e rsö n ­ lich trö s te te n , ihr Los e rle ic h te rte n , sie pflegten. W e n n also ein P rie ste r sagt, er sei b e ru fe n d en A rm en das E vangelium zu v e r ­ k ü n d en , nich t ab er ih re N o t zu lin d ern , e r h ab e nu r g eistlich e nicht a b e r m a te rie lle H ilfe zu leisten , d an n a n tw o rte ich: w ir h a b en auf j e d e W eise zu helfen, w ir selb st u n d d u rc h an d ere. M ögen die W o rte des h ö c h ste n R ich ters a u ch für u ns g elten : Kom m t h er, ihr G e seg n eten m eines V a te rs, n eh m t das R eich in Besitz, das für e u ch geschaffen ist; d en n ich w a r hu n g rig, u n d ihr h abt m ir zu e ssen g e ­ geben; ich w a r n ackt, u n d ihr h a b t m ich b ek leid et; ich w ar k ran k , un d ihr h a b t m ich b e su ch t (Mt 25,34—36). So h a n d e ln h eisst: In W o rt und T at das E vangelium v e rk ü n d e n , das h e isst ch ristlic h e V ollkom m enheit. D as ist es, w as u n se r H e rr g e ta n h a t und w as au ch w ir tu n m üssen. W ir, die v o r allen a n d e re n sein e S endung d u rc h die W e ih e u n d d en p rie ste rlic h e n D ienst auf E rden fo rtfü h re n sollen. So m ü ssen a n d e re V erp flich tu n g en , die w ir in d iese r W elt h aben, v o r d ieser A u fg ab e z u rü c k tre te n " 17.

Die Liebe d er B arm herzigen S c h w e stern so ll au ch nich t n u r gefühlvoll, so n d e rn a k tiv sein, d en n sie soll d e n A rm en sow ohl leiblich als au ch g eistlich dienen. Der hl. V inzenz b e le h rte die S ch w estern , sie se ie n v erp flich tet, d en A rm en zw eifache N a h ru n g zu geben: die für d e n Leib un d die für die Seele. „G ott h at eu ch b erufen, d en K ra n k e n e in g u tes W o rt aus e u re n G ebeten zu sagen. Es k ö n n e n fünf o der sechs W o rte sein, die die K ra n k e n e rm u n te rn u nd zur G eduld u n d c h ristlic h e n Pflicht a n reg en . Ihr seid berufen, den A rm en so zu d ien en , w ie es u n ser H e rr selbst g e ta n h a t!" 18.

4. D er hl. V inzenz b e n u tz te ste ts d en T ex t des E vangelium s u nd d er H eilig en Schrift im A llgem einen. Er selb st las oft in d er H eilig en Schrift. In d er d am alig en Zeit w a r die S ch riftlesu ng nichts A lltäg lich es. W o h l gab es sie in d e r hl. M esse, u n d es gab au ch L ek tü re ü b e r das Leben Je su , a b er d er hl. V inzenz las täg lic h im

16 V gl. ibid. ” V gl. XII, 73. « V gl. X, 333.

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DIE B A R M H ER Z IG K EIT DES HL. V IN Z E N Z 51

N e u e n T estam en t. Er lie b te b e so n d ers die T e x te des L u k a se v an g e ­ lium s, w eil sie in b e so n d e re r W e ise die G üte J e su zeigen, und w eil es die F ro h e B otschaft an die A rm en ist. Schon im e rs te n K apitel fin den w ir das H e rv o rh e b e n d e r P e rso n „der A rm en im Sinne des H e rrn " , n äm lich die G estalt M arias, die sich „die M agd des H e rrn " n en n t. Das M agnificat ist ein H y m n u s d e r A rm en Ja h w e s. Im zw ei­ te n K apitel e rh a lte n die arm en H irte n N a c h ric h t v o n d e r G eburt C h risti, des E rlösers. Im v ie rte n K ap itel b e ric h te t d e r hl. Lukas vom e rs te n A u ftre te n J e su in d e r S y n ago g e zu N a z a re th , w o e r die W o rte des Isaias auf sich a n w e n d e t: „Der G eist des H e rrn ru h t auf m ir. D arum h a t e r m ich g esan d t, den A rm en das E vangelium zu v e rk ü n d e n " (Lk 4,18). Für d e n hl. V inzenz ist Je su s C h ristu s d er B ringer d e r F ro h b o tsc h a ft an die A rm en. N u r d e r hl. Lukas hat uns die g ro sse n G leich n isse v o n G ottes B arm herzigkeit ü b e rliefe rt: z.B. das G leichnis vom v e rlo re n e n Sohn, vom v e rir rte n Schaf o der vom b arm h e rz ig en S a m arite r (Lk 15, 11—32; 15,177; 10,30—37).

Lukas b e ric h te t u n s ü b e r die M e n sc h w erd u n g J e s u d u rc h den H eilig en G eist u n d ü b e r die T ä tig k e it u n te r dem A n trie b des H ei­ lig en G eistes. Lukas u n d a u c h d e r hl. P au lu s v e rk ü n d e n uns die T h eologie des H eilig en G eistes, d e r die N eu sch ö p fu n g d e r W elt b rin g t19.

D en M issio n sp rieste rn sa g te d e r hl. V inzenz: „1. W ir w o llen m it g ro sse r Fröm m ig k eit d e r tre u e n Lesung ein es K apitels aus d e r Hl. Shrift e rg e b e n sein u n d am A n fan g A k te d e r A n b e tu n g und d e r V e re h ru n g des G ottes W o rte s e rw e ck e n ; 2. w ollen w ir e in g e h e n in die G efühle, m it d e r u n se r H e rr sie a u sg esp ro c h en h a t u n d die Ü b ereinstim m ung su c h e n m it se in e n W a h rh e ite n ; 3. w o llen w ir V o rsä tz e fassen, um sie zu re a lisie re n , w ie z.B. Selig die A rm en im G eiste (Mt 5,3). Ich ste lle m ir v o r, w ie sich d iese W a h rh e it u n te r b estim m ten U m stän d en in m ein em Leben v e rw irk lic h e n k a n n " 20. In d e r K onferenz ü b e r das Them a: das S uchen des H im m el­ reich es, b e z eic h n et d e r hl. V inzenz se h r p ra k tisc h die B eziehung zum W o rt G ottes d u rc h die E rk läru n g d e r A u ssag e C h risti in d e r B ergpredig t: „Suchet z u e rst das R eich G o ttes u n d sein e G e re ch tig ­ keit, un d alles a n d e re w ird e u ch d azu g eg eb en w e rd e n (Mt 6,33). W e n n u n s e r H e rr das em pfiehlt, m ü ssen w ir es uns n ä h e r anseh en. Er ist es, d e r sagt, w ir so llten au fm erk sam h in h ö re n u n d d a rü b e r n ac h d en k e n , um sein W o rt in die T at u m setzen zu k ö n n e n " 21.

A u sse r Lukas, die P a u lu ste x te u n d d e n hl. M a tth ä u s in d e r B erg predig t z itie rt e r b e so n d e rs T e x te des hl. Jo h a n n es. Zum Bei­ spiel: sic h auf die L ehre des Jo h a n n e s stü tzen d , h ä lt e r die N a c h ­ a h m ung des Lebens J e s u als V e rlä n g e ru n g des Lebens Jesu . „U nser

19 V g l. A. D o d i n CM, Die Spiritualität des heilig en V in zen z von Paul, Fulda 1968, 21.

20 V gl. XI, 112. 21 V gl. XII, 130.

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52 T E O F IL H E R R M A N N C M

H e rr m uss in uns b leib e n u n d w ir in ihm " (Jo h 15,1). V o r allem m uss es d e r G eist J e s u C h risti sein, d e r in uns lebt. Die W e rk e C h risti k ö n n e n n u r g e ta n w erd en , w e n n m an d e n G eist C h risti hat. D ies ist d e r G eist d e r v o llk o m m en en Liebe u nd d e r V e re h ru n g u n d A n b e tu n g g e g e n ü b er dem V a te r. Das ist d e r G eist u n se re s E rlösers, m it dem w ir un s b e k le id en m ü sse n "22.

D er In h alt des Jo h a n n e se v a n g e liu m s in sp irie rt d en hl. V in­ zenz zu r B arm herzig k eit g e g e n ü b er dem N ä c h ste n , w ie in d e n M ah n u n g en , die e r dem S u p erio r in S ed an M ark u s C oglée u n te r a n d e re m sc h re ib t: „ W er als L eiter in d e r G esellschaft w irk t, soll d e n a n d e re n n ich t als U n tertan , so n d e rn als B ruder ach ten , w ie u n se r H e rr zu se in e n J ü n g e rn sp rich t: Ich n e n n e e u c h nich t m eh r K nech te, s o n d e rn ich h a b e e u c h F re u n d e g e n a n n t (Joh 15,15). M an m u ss also je d e n m it D em ut, Sanftm ut, N ach sich t, H erzlich k eit un d Liebe... b e h an d eln . Ich b e h a u p te nicht, d ass ich das im m er tu e, a b e r w e n n ich d a g e g en h an d le, b in ich m ir m ein e r F e h ler bew usst. W ir sin d jed o c h v e rp flic h te t, in ein z e ln e n F ällen u n s e re n B ruder w e g e n se in e r F e h ler zu m ahn en . M an so ll d ab ei folg end es beach ten :

1. es n ich t so fo rt tu n ; 2. es san ft u n d ric h tig tu n; 3. die B eg rün ­ d u n g für die M ah n u n g an g e b en — des u n g e b ü h rlich e n B enehm ens — in fre u n d lic h e r u n d an g e n eh m e r Form , dam it e r sehe, dass es n ich t aus ü b ler Laune g e sch ie h t o d er dass es sich g egen sein e P e rso n r ic h te t" 23.

5. Und w ie w eit sich die Barm herzigkeit des hl. Vinzenz gegen d ie e n ta rte te n G lieder d e r G esellsch aft ric h tet, zeig en sein e W o rte in dem Brief an R ené A lm eras, d e n s p ä te re n N ach fo lg er im A m t als G e n e ra lo b e re r d e r K o n g re g a tio n d e r M issio n sp riester. W ir le ­ se n d ort: „W as u n s e re n B ruder N. b etrifft, so g lau b e ich nicht, dass e r sich ein m al ä n d e rt. Im G egenteil, ich fü rch te, d ass e r in u n se re m H aus n o c h v iel S ch äd en v e ru rs a c h t, u n d dass ich n ich t n u r A n gst d a v o r habe, so n d e rn ich e rfa h re das schon. Ich b e stä tig e , d ass es fü r u n s e re G esellsch aft v e rn ü n ftig e r w ä re , das b ran d ig e Glied ab zu sch n eid en , ab e r m an soll a u ch a n d e re T u g e n d e n üben, w ie G eduld, N a c h sic h t, Liebe, m it d e r A b sich t ih n d a d u rc h zu b e sse rn . G ott selb st h a t in se in e r G ü te so g etan . P e tru s h a t d e n H e rrn d re i­ m al v e rle u g n e t, a b e r e r h a t ihn n ich t v e rtrie b e n o d er v e rsto sse n , a u c h n ich t Ju d a s, obw o h l e r in se in e r S ünde ele n d um kam . Ich d e n k e auch, d ass es G ott in se in e r G üte lie b e r ist, w e n n w ir G üte geg en die e n ta rte te n G lieder zeigen, u n d d ass w ir alles m ögliche tu n sollen, um sie zu G ott zu rü ck zu fü h ren , zw ar n ich t so, dass w ir k e in e E n tsch eid u n g v o rn eh m e n , sie zu en tfe rn e n . Dies w ird uns nich t e rs p a rt b le ib e n " 24.

22 V gl. XII, 107. 2* V gl. IV, 50. 24 V gl. IV, 36.

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DIE B A R M H E R Z IG K E IT DES HL. V IN Z E N Z 53

Solche H in w eise k o n n te u n se r H eilig e n u r im Lichte des G o ttes­ w o rtes u n d im B eispiel J e su geben. Das e rg ib t sich au ch u n m itte lb ar aus se in e n e ig e n e n W o rte n , die e r in d e r K onferenz am 6. D ezem ­ b er 1658 a u ssag te. Er s p ric h t v o n d e n g e istig G esch äd ig ten , W a h n ­ sinnigen, d e n M o n d süch tig en usw . u n d sag t: ,,Es k ö n n te jem an d frag en : W a ru m so llen w ir d ie g eistig G esch ädig ten, d iese sc h w ieri­ g e n Leute, d ie un s n u r stö re n , annehm en? D iesen k a n n ich a n tw o r­ ten : u n se r H e rr w o llte a u c h m it d e n M o n d sü chtig en, d e n W a h n ­ sinnigen, d en B esessen en zu tu n h aben. V o n allen S eiten fü h rte m a n sie zu ihm, u n d er b e fre ite u n d h e ilte sie. W e n n er sich der G e iste sk ra n k e n u n d B esessen en an nah m , so llten w ir nich t auch d asselb e tun? W er w eiss, ob e r uns n ich t h elfen w ill, d iesen arm en M en sch en zu heilen! H a t e r sich n ich t selb st als N a rr u n d geistig B esch äd ig ter b e z eic h n en lassen , um so d iese n Z u stan d in das E rlö­ sun g sg eh eim n is einzu sch liessen?" Da die S ein en es h ö rte n , m ac h ten sie sich auf, ih n zu e rg reifen , d e n n sie sag ten : Er ist v o n Sinnen" (Mk 3,21). U nd d e r hl. V inzenz sc h lie sst m it fo lg en d er B itte: „O m ein G ott, gib u n s die G nade alles in d ein em Licht zu s e h e n " 25.

Im Lichte d e r L ehre J e s u au s dem E vangelium sa h e r die G rösse in d en u n g lü ck lich en , v e rla sse n e n , arm en, sc h w e rb e la d en e n M enschen. U nd d e sh alb sp ric h t e r in d e r K onferenz üb er d e n G lau­ b e n sg eist fo lg en d e W o rte : ,,Ich d a rf e in e n arm en B au ern o d er eine arm e F ra u n ich t n a c h ih rem Ä u sse re n b e u rte ile n oder n a c h d er F assu n g sk ra ft ih re s G eistes. O ftm als ist ih r A u sse h e n kau m n o ch d as ein es M enschen... A b er, d re h e n w ir die M edaille, d a n n seh en w ir im Lichte des G laubens, d ass sich d e r Sohn G ottes, d er arm se in w ollte, in d iesen A rm en d a rste llt. In sein em L eiden sa h e r a u c h fast n ich t m eh r w ie e in M en sch aus. D en H eid en e rsc h ien er w ie ein N a rr, für die J u d e n w a r e r ein S tein des A n sto sses. A b er g e ra d e d a d u rc h e rw ie s e r sich als d e r F re u d en b o te d e r A rm en: «Den A rm en die F ro h b o tsc h a ft zu v e rk ü n d e n , h a t e r m ich gesandt» s a g t Je su s. О G ott, w ie a n d e rs se h e n w ir die A rm en, w e n n w ir sie in G ott sc h au e n u nd m it d e r A ch tu n g , die Je su s C h ristu s ih n en e n tg e g e n b ra c h te " 26.

Ein a n d e rm al sa g t d e r hl. V inzenz: „Die A rm en sind u n se re H e rre n . Sie sind u n se re K önige. Es ist k e in e Ü b ertreib u n g , sie so zu b ezeich n en , d e n n in d e n A rm en ist u n se r H e rr g eg en w ärtig ". D eshalb re g te d e r hl. V inzenz an zu r A c h tu n g g e g e n ü b er allen A rm en, K ra n k e n u n d L eidenden. D ie M än n er so llen d en H ut in d en H ä n d e n h a lte n u n d die F ra u e n sic h tie f v e rb e u g e n , u n d in b e so n ­

d e re n F ällen soll m an d e n A rm en die F ü sse k ü s s e n 27.

Die A u ssa g e n des H eiligen, die in sp irie rt w a re n vom W o rte G ottes, h a b e n au f se in e Z eitg en o ssen ein e n w u n d e rb a re n Einfluss

25 V gl. XII, 88. 26 V gl. XI, 32. 27 V gl. X, 610.

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54 TE O F IL H E R R M A N N CM

gew onn en . F ra u Lam oignon sa g te zu Luise M aria G onsaga, d er sp ä ­ te re n K önigin v o n Polen, als sie m it ih r n a c h d er V ersam m lu n g d er C aritas-D am en h era u sg in g : „K önnen w ir nicht, w ie die J ü n g e r v o n Em m aus sagen, dass u n se re H erzen die G lut d e r G o ttesliebe sp ü ren , w e n n H err V inzenz zu uns sp ric h t? 28

D er G eist des E v angelium s ist dem S a u e rte ig ähnlich. Er d u rc h ­ d rin g t die W e lt u n d v e rw a n d e lt die M enschen, die sich v o n ihm b e e in flu sse n lassen. Die b ib lisch en G ed an k en u nd E ingebungen, die die w o h lw o llen d e T ä tig k e it des hl. V inzenz b eleb en , zeig en uns die Q u e lle se in e r G rösse. Das m ach t es uns zur A ufgabe, aus den g leich en Q u e lle n zu sch ö p fen und uns n ach dem G eiste C hristi form en zu lasse n u n d e n tsp re c h e n d e In itia tiv e n zu entw ick eln.

28 Vgl. J. G ü l d e n , Das G eheimnis der Gro sstaten des Herrn Vinzenz, Leipzig 1961, 26.

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