, 22 SEP. 1982
ÀRCHEF
I ectinische nogescnui
Priktische Hinweise für die Anwendung von festen oder drehbaren Dû
ei
Von Dipl.-Ing. W. Seiko, KDT, VEB Schiffswerft ,,Edgar Andrd", Magdeburg
Dicier 1ei1aq sn/i keiie thcorstseluy. fierce/inn iiq von ¡)iiscn behandeln., eondern hinweise für di
.1 ii irendung von ¡)üse.n geben.
¡ni folgeinicii. wird ¿ion ein kurzer Überblick über die bisherigen Ergebnisse in der Kai u,ickl ung der 1)iiscnpropclier gegeben. Es wird weiterhin gezeigt, wie durch dic Anordnung einer Düse der
Wirkungs-grad der .3!asch inenonla gen ,,on ,Schleppern verbessert und dadurch wirtschaftlicher gestaltet werden fran n.
i Allgemeines
1)i \Virkung der von Kort entwcke1ten Düse ais pio. pnìsioiìsverbesserniles Orgnii ist chon seit längerer Zeit
bekannt. und in der Praxis mit Erfolg nachgewiesen
worden.
Die Wirkungsgradverbesserung ist in erster Linio auf
zwei Faktoren zurückzuführen:
1.1 Die Düse ermöglicht., bedingt durch ihre Form, daß
citier größeren Menge Wasser eine kleinere
Besohlen-ikigung crt eilt wird. Das entspricht., wie an Hand der St rahitheorie nachgewiesen werden kann, einer Wir-kungsgradverbesserung.
1.2 Durch dic ITmmantelung des Propellers wird, bei
genügend kleinem Liiftspal zwischen
Propeller-flügel und Düsenwand und bei breiten Flügelenden (Kaplanpropeller), die Bildung von Spitzenwirbcln
Verflue(Icn.
Dio Wirkungsweise eines Propellers in einer Düse
knnn also etwa
uit. einer Adalpumpo verglichenwerden.
In den letzten Jahren wurdén Düsen in verstärktem Maße gleichzeitig als Stcuerorgane ausgebildet, d. h.,
sie wurden drehbar angeordnet. Durch Umienkung des gesamt cii Propellerst.rahlcs wird eine wesentlich größere
Steucrvirkung als beim Ruder erzielt.
2 Forderungen an eine Düse, die gleichzeitig als Ruder verwendet werden soli
Aus den Erfahrungen in der Anwendung von Diisen
ergaben sich im wesentlichen folgende Forderungen: 2.1 Die Aust.rit.t.suiäche der Düse soll etwas größer als
die Fläche am Orte des Propellers soin (Verbesse-rung des Wassorzustromes bei Rückwürtsfahr).
610
Lab. v.Sp1ouwkü'
i t
il
I
2.2 Zur Erreichung eines guten Wirkuiiigsgrades in der Vorausfahrt, muß da Verhältnis von Eintrittsfläche
zur i'ropellorflächo in Abhängigkeit vom
Schub-helastungsgrad gewählt werden.
2.3 Das Liingcn-Diccen.Verhältnis sollte 0,15 betragen (Vergrößerung des Düsenschubanteiles).
2.4 Die Ruderdüse muß mindestens bis 30, möglichst
bis 350 schwenkbar sein.
2.5 Dio in Voraus?ahrt vor der Schraube befindliche
Düsenwandung (Einlauf) muß mit einer wirksamen
Abrcißkant, vorsehen sein, um ein einwandfreies
Steuern in der Rückwärtsfahrt zu ermöglichen.
3 Düsenformen 3.1 Kortdüse
Bereits vor nun fast 30 Jahren beschäftigte sich Kort mit (1er Uinmantelung von Schrauben. Seino erste Ent-wicklung war ein Schlepper, bei dem die Düse ungefähr 2/3 der Schiffslitnge betrug [1]. Jedoch schon kurze Zeit
später ging er von dieser Bauausführurig ab und kam
zmn kurzen profilierten Düsenring.
Als Düsenprofil wurde vön ihm das Tragflügelprofil
genommen (Bild 2). Entsprechend den üblichen
Pro-pellern mit einer Neigung der Erzeugenden lag der
kleinste Durchmesser etwa auf 2/3 der Gesamtlänge,von vorn gemessen. Es konnten demzufolge große Öff. nungswinkel sj vorgesehen werden, wodurch ein guter Wasserzustrorn zum Propeller erzielt wurde. Bis heute wird diese Form, allerdings in verbesserter Ausführung,
noch mit Erfolg verwendet. Entsprechend dem vor-handenen Platz im Hinterechiff wird sie als
Vollring-düse oder als Teilringdüso ausgebildet, wobei dem Voli-ring der Vorzug zu geben wäre.
Bild I
Schematische Darstellung einer Düse
zur Erlüuterung der Grundbegriffe FE Lintrittstliiche cl Profildicke F Propdllerfläche j Wölbung F4 Austrittsfläche ; Öffnungswinkel L Prollilänge e Luftspalt Bild 2 Kortdilse Schiffbnutechnik 11 12/1961
ilild 3
Düse, abgeleitet von der NACA-Wülbungslinte 2O
An Hand systematischer Versuche der NSP
Wage-ningen mit, uinnìantelten. Propellern [2] wurden Unter-lagen geschaffen, die es ermöglichen, optimale Systeme
.,Schraube + l)üso" zu entwerfen (Bp-ö-Diagrainme) bzw. Systeme fur bestimmte Forderungen zu projek.
t ier'i1 Oder uneliztirechnen (ks', km-ADingrainme). Es
wurden Schrauben der Serie B 4.55 im koaxialen
Zyliuder und sieben verschiedene Düsen untersucht. Die Ergebnisse sind grafisch aufgetragen, wobei die Düsen im l/D-Verhältnis und Öffnungswinkel variiert wur-,
den. Dein Konstrukteur bleibt es überlassen, die für seinen Propulsionsfall günstigste Düsenform
auszu-wählen. Allgemeine Entwurfsempfehlungen sind unter
Punkt 5 aufgeführt.
3.2 DiLsenprofile, die von er NACA-Wöbungslinie 2.50
abgeleitet wurden
Dieo Düsenform wurde für die in neuerer Zeit
durch-geführten Versuche mit Kaplan-Propellern für das
System ,,Düso + Schraube" gewählt. Die
Entwick-lungen sind abgeschlossen [3] und in gleiche Fassung
wie in [2] gebracht worden. Die engste Stelle liegt etwa
auf Mitte der Düsenliinge (Bild 3), so daß sie sich be-sonders für den Einsatz als Ruderdüse eignen.
3.3 Sowjetische Dü.een
Diese Form wurde aus den normalen NACA.Profilen entwickelt, indem die Wölbiingen durch Kegelstümpfe
ersetzt wurden. Die Düse entstand unter den
Voraus-setzungen, Sie auch als Steuerorgan zu benutzen. Auch für dieso Düsen gibt es Berechnungsmöglichkeiten [4]. Allerdings ist es nicht möglich, das System Schraube + Düse" zu entwerfen, sondern nur nachzurechnen. Es muß
also
eine Variationsrechnung durchgeführt und die
Schlitbaiitechnlk 11 12/1ß61
BIld 4
Sowjetische Düse
Bild5 Düse mit Stabilisator
günstigste Variante gesucht worden. Dio Berechnung
des Pfa.hlzugos ist möglich (Bild 4)
4 Anwendungsbereich für Düsen
Die Anwendung einer Düse empfiehlt sich grund-satzlich bei schwerbelastoten Propellern (Schleppern) und bei Schiffen, die infolge Tiefgangsbcschränkung
keinen optimalen Propeller unterbringen können
(Binnonschiffe).
Bei Handelsschiffen, die im allgemeinen normal oder
leicht belastete Propeller haben, kann, hei günstiger
Wahl der Düse, eine Propulsionsvorhcsserung erreicht
werden.
Für sehr schnelle Schiffe ist (lie Anordnung von Düsen'
nicht mehr zu empfehlen, da bei großen Fortschritts.
graden der Schubbeiwert der Düse negativ wird,
was gleichbedeutend mit einer Widerstandsorhöhungist.
Als allgemein gültiges Kriterium kann angegeben
werden:
[5]
5 Entwurfsempfchlungen
Der Projektant muß sich bei der Lösung seiner Auf.
gabe darüber im klaren sein, was er mit der Düse
erreichen will - Vergrößerung des Schubes:Zur Erreichung eines höheren Trossenzuges
(Schlepper) oder
zur Erzielung einer höheren Freifahrtgeschwindig-keit.
Das ist die Grundkonzeption.
Als grundlegende Auswahlrichtlinien sind folgende
Hinweise zu beachten:
5.1 Das Öffnungsverhititnis Fe/Ed muß dem
Schub-belastungsgrad proportional sein, d. h.,
schwer-bolastete Propeller (Schlepper) werden mit einer
Düse mit großem Fe/Ed ummantelt,
leichtbela-stete (Handelssehiffe) erhalten Düsen mit kleinem Fe/Ed, so daß bei hohen Schubbelastungsgradcngroße f/i (e 0,05) und bei kleinen Sehubbelastungs-graden kleine f/i (ee 0,03) auftreten.
5.2 Von seiten des Gesamtwirkungsgrades (Düse + Propeller) aus betrachtet, hat sich ein Öffnungs-winkel von 10,2° als am günstigsten erwiesen.
Er genügt sowohl kleinen wie auch großen Schub-belastungsgraden und empfiehlt sich damit für alle Propulsionsprobleme.
:.:i ei1 die Düse gleichzeitig nis S euerorgan betuitzt, \v'r, len so ist ¡a t r i tsureli St rai li n lenkung et no
löncre J)iist' einer ka tzell vorzuziehen (i/i) 0,8).
131'jni Eut wurf der flüso sind die unter Punkt. 2
genannt t'ti Forderungen möglichst. einzultnit.en. Sie
eben die Erfahrungen wieder, dio bisher bei tier Erprobung von Düsen an Schiffen verschiedenster
Art geniaclit nu rden.
6 Vorteile des S-cstems ,,Schraubc ± Düse" gegenüber
dem f tejen Propeller
1)ieso Vorteile können wie folgt kurz zusanimciigefußt werden:
6.1 Die Anordnung einer Düse bringt., je nach
Fort.-sein it t s- und i3olastun gsgratl. cine
Schubvergrö-lierung bis zu 35%, d. h.,
bei gleichem Schub können bis zu 35% i½laschinenleistung eingespartwerden.
6. Die Leistungsfühigkeit in der Rückwärtsfahrt wird
verbessert.
6.3 Cuter Zitstroni des Wassers zum Propeller, da der
Einfluß (1er Hint,crscliiffsform weitgehend aus-geschaltet. wird.
(i.4 Der optimale Propellerdurchmesser wird verringert,
unti zwar um etwa 10% bei den Wageninger
Propellern und um etwa 30% bei der Anordnungeines Kaplan-Propellers.
6.5 Dio Düse schützt don Propeller gegen Beschädigung
durch im Wasser treibende Gcgenstndo unti Eis. 6.6 Weiterhin dürfte es eine bekannte Tatsache sein,
daß durch cinc Düse die Kursst abilitiit erhöht wird (Vergrößerung der Lateraiplanfiöche).
Bild 6 Günstige Ausbildung des flhtiterseltitFes zur earantie guter Steuer-eigenschaften in der Rücktvlrtsfnhrt.
7 Anordnung von Rudcrdiisen an Stelle von Rudern
Bezüglich der Anordnung kann folgendes gesagt
verden:
7.1 Die Rudorwirkung einer schwenkbaren Düse ist größer als die eines Ruders, da dcr gesamte Pro-pelleustrahi umgelenkt wird. Rocher [6] gibt an, daß nur etwa der halbe Ausschlag gegenüber dom
Ruder nötig ist, um dic gleiche Ruderwirkting zu er-zielen. Durch clic Anordnung eines St.abilísat.ors an
cher Austrittsflächc wird dem Schraubenstrahl der
Prall genommen, also Energie zurückgewonnen und außerdem die Ruderwirkung erhöht (Bild 5).
Die Wahl der Stabilisatorlitnge muß durch eine
Ruderrechnung ermittelt werden, da sie wesentlich
von der Drehachsiage der Ruderdüse abhingig ist
und das Rudormoment sowohl verkleinern wie auch
612
ihid 7 11/0-Verteilung zur Vermeidung von Druckseit,nknxitation (Sch ti und Hafen (1959))
vergrößern kant. Besonders ist darauf zu achten, daß dio Rückwürtsrnomente nicht zu groß worden
(s. auch [13]).
.7.2 Sollen gute Eigenschaften auch in tier Rückwärts-fahrt erzielt worden, so ist, neben einer wirksamen Abreißkant.e am vorderen Teil der Düse die
Hinter-sch iffsform soweit wie möglich wegzuHinter-schneiden (Bild 6), damit der umgelenkte Strahl nicht gegen
cias Schiff geworfen und ein Teil der Ruderwirkung dadurch vernichtet wird.
7.3 Die Düse kann als Schwebodüse ausgebildet 0(1er
aber auch wio ein normales Ruder in einer Hacke
gelagert werden. Letzteres empfiehlt sich bei
hohen Schüben (Hafenschlepper), um die beim
Manövrieren auftretende Biegebeanspruchung desSchaftes zu reduzieren.
8 Wahl des Propellertyps
Grundsützlich stehen zwei Propellertypen zur
Aus-wahl, die in Düsen untersucht wurden: 8.1 Wageninger B-Propeller,
8.2 Kaplan-Propeller.
Der Kaplan-Propeller hat erst in den letzten .Jahren
in zunehmendem MaJ3e im Düsenpropellerbau
Anwen-dm1g-.gefnden. Die Erfahrungen sind gut, der Einbau
ist zu empfehlen.
Was Ist nun bei der Projektierung zu beachten:
Bei beiden Propellertypen
tritt, wenn man die
Standardausführung nimmt, Druckseitenkavitation auf.
Durch Veränderung cher Steigung kann hier Abhilfe geschaffen werden. Die Verteilung des HID über den
Durchmesser zeigt Bild 7.
Des weiteren besteht Kavitationsgefahr, wenrdfó
Flügelenden wie bei
freien Propellern abgerundetwerden
Druck- unii Saugseitenkavit.ation treten auf, wenn die Düse z. T. durch don Sehiffskörper gebildet wird.
Der Kaplan-Propeller ist dem B-Propeller überlegen,
cia er einen kleineren optimalen Durchmesser hat und infolge seiner breiten Flügeispitzen weniger kavita.
tionsgefährdet ist.
9 Erfahrungen mit Ruderdüsen
Die Schiffswerft Edgar Andró", Magdeburg, liai te den Auftrag, Motorgüterschiffe, die für den Export in
die Sowjetunion bestimmt sind, mit schwenkbaren
Ta/ri 7 Vr'puihiirtiehe
Düsen an Stelle der vorhandenen feston Kortdiison
auszurüsten. Zunächst wurde eine, der festen Düse sehr
ähnliche, drohbare Düse entworfen, und mit einem
Schiffs iodeli wurden in der Schiffbau-Vcrsuchsanstalt Pot sdain-Ma rquardt. Manövrierversuche gefahren. Die Ergebnisse der Vorausfahrt varen durchaus zu
frieden-stellend, ein Steuern in der Rückwärtsfahrt war jedoch
Yiicht möglich. Das ist. im wesentlichen auf zwei Punkte zurückziifiihren:
9.1 Infolge eines zu völligen l'roflls an der Eintritts-kaute löste sich die strömung in der Rückwärts-fahrt nicht ab.
9.2 Der Wasserzutritt war, bedingt durch die
Düsen-farm, schlecht.
Auf Grund dessen wurde eine neue Düse entwickelt (s. Bild 4), und es wurden erneut Versuche gefahren.
Der Erfolg war zufriedenstellend. Dio Düse gewährt dein
Wasser sowohl in der Voraus- wie auch in der Rück-viirtsfahrt guten Zustrom zum Propeller und bewirkt in beiden Fahrtrichtungen ein einwandfreies Abreißen der Strömung. D je durchgeführt en Versuche zeigten, daß durch die Anordnung von Ruderdüsen die
Steuer-eigenschaften eines Schiffes wesentlich verbessert werden können. Die amModell erprobten Eigenschaften
wurden in der Praxis bei der Erprobung des ersten
Schiffes mit schwenkbaren Düsen bestätigt, so daß die Serienfertigung aufgenommen werden konnte.
Hier die Ergebnisse, die bei der Erprobung des ersten
Motorgüterschiffes mit schwenkbaren Rudordüsen
er-zielt wuiden:
g.
JWfi S IIi'ei«nisicht eineMotorgiiterschiffes mit Ruderilflsen Und
ròil-knmmei geschlossener Ileckachtìrze (Foto Mailer) sehutri,agiiteelnik 11 i/1OG1
Zunächst die Hauptdaten:
La
67,30 inL1.
= 63,80 m
BSPt = 8,16 trI
V = 998,5 in3.
Zweischraubenschi mit zwei langsamlaufenden Die-selmotoren 8 NVD 36, 300 PS bei 360 U/mm dea
Sehwermaschinonbau Karl Liebknecht" Magdeburg.
Propellerd aten:
Pa/F = 0,49.
Dio Erprobung, Propulsions- und Manövriorversuche wurden auf der Stralsunder Meile durchgeführt und die
Resultate mit einem Fahrzeug gleicher Hauptclaten,
aber mit festen Düsen und Hitzlerrudor verglichen. Die Werte sind den Tafeln 1, 2 und 3 zu entnehmen.
Die Messungen ergaben, daß bei dem Schiff mit
schwenkbaren Ruderdüsen eine Probofahrtgeschwin. digkeit von 17,6 km/h gegenüber 17,1 km/h bei der Bauausführung mit festen Düsen erzielt wurde. Die benötigte Leistung bei Nenndrehzahl betrug 525 PSgegenüber 604 PS.
Zu bemerken wäre hier, daß die Wassertiefen bei beiden Versuchen nicht die gleichen waren, denn (las
-Bild 9 Rmlerdüsen toit Stabilisator und Seiten flossen bet 35' Riuleraus-schlug. Deutlich ist das parallele Mittelstück in (lcr Düse zu er. kennen. Die Aufnahme zeigt schon die SchUte neuen Typs mit
Kaplan-Propelleni (Foto Müller)
613 Typ U zii'tuiiil J) [t] T. [iii] T h [in] Tto ill] Maiì6ver N ii [i''] (min l V [kuh
volle J?alirt voraus 525 3(32 17,57 iiiittleriì Filin voraus 232 279 14,32
helium 980 2.05 2,15 2.10 langsame Fahrt voraus 73 188 9,71
)lotorgütuirseluilt volle Fahrt rüekwiirts 526 337 12,99
nit Ruiderdilse rnittl. Fahrt rüvkiviirts 11)1 258 9,04
Rau-Xr. 930
vu,lle Fahrt. voraus 508 8)34 20,50
l,.'er 301 0.2:1 I .23 (1,7:3 nu li l're l'nlurd voraus 237 282 lIt.132
mugan ui' 'ii Irl. VuirlUis 713 litt Il li
vol in l'ali rl. voruguis 604 :tno 17,11)
Il ot iiriut mrst'li 6 lu.'lailu'n 1)80 2,12 2,12 2,12 uuuitt.lcrc Fahrt voruilis 205 285
15/ut)
uuIt fi'i't ('O ortiliisi'i nod
liuzlcr-Ru,lc'r,
lsn.Nr.025; 926
1)25 langsame l'abri voraus 82 184 10,00
leer 334 0,40 1,10 0,80 volle Fahrt vorausmittleri, Fahrt voraus 274
-360 288
20,20 17.12
026 volle Fahrt rtickwiirts 360 3 luis 4
D
= 1,30m
HID = 1,12
TafZ 2 flr,'lnisfalirten
Mot orgüterschiff 025 wurde auf dem Beetzseo (Bran-denburg) erprobt, wo dio Wassertiefen zwischen 6 und 12 ni liegen, während die Stralsunder Meile 10 m tief ist. Daß die Leistung nieht voll ausgenutzt werden konnte,
liegt im System ,,Düse + Propeller" begründet. Es
wurde niimlich der Propellertyp aus der festen Kort-(IjiSe auch für die Ruderdiise verwendet.. Diese weist aber giinzlich andere Profilforinen auf, so daß beidenicht mehr harmonieren können.
Durch die vollkommen geschlossene Schürze bei der Ausführung der Ruderdilsen (Bild 8 und 0) wurde
Luft-einbruch in allen Fahrtzustiinden vermieden. Daraus
dürfte auch die hohe Geschwindigkeit vOn 13,0 km/h
des beladenen Schiffes in (lcr Rückwärtsfahrt resul-tieren, während (1cc alte Typ, sogar in Leerfahrt, nur
3 bis 4 km/li erreichte.
Die nächsten Fahrzeuge des Typs mit schwenkbaren
Düsen wurden mit
Kaplan-Propellern ausgerüstet(Bild 9). Meßergebnisse des Schiffes 936 liegen vor,
haben jedoch keiné AussagekraÇt, da nicht die gleichen Versuchsbedingungen herrschten (dio Außenhaut wurde beim Austauschen der Propellcr'gereinigt). Die nächsten
Messungen werden noch im Jahre 1961 durchgeführt,
so daf3 dann eine vergleichende Auswertung und Gegen-überstellung beider Propellertypen ei-folgen kann.
Dic Werte zeigen, daß sich die Drehkreisdurchmesser beider Schiff& gleichen, jedoch liegt dio
Drchgeschwin-digkeit des Typs mit Ruderdüse bei leerem Schiff um
etwa 25% höher.
Gleiche Versuche wurden in der Rückwärtsfahrt
durchgeführt. Bemerkenswert ist, daß sowohl bei
beladenem wie auch bei leerem Schiff Drehkreise mit
,,voll zurück" gefahren werden konnten, wobei es
Ta/i t Stpp ersuche614
Bild IO Kaplan-Propeller in einer Plise
gelang, das beladene Schiff unter Zuhilfenahme der
Maschinen zu stützen.
Dies ist ein beachtlicher Erfolg, wenn man bedenkt,
daß das Stützen im Drehkrcis wohl als die härteste
Forderung anzusehen ist. Bei Kursabweichungenzwi-schen 5°und 7° ist das Stützen noch durch Drehen der
Düsen, ohne Maschinenhilfe, möglich. In der Leerfahrt gelang zwar einwandfrei (las Ausschwenken aber nicht
mehr cias Stützen. Man muß dabei die starke
Vertriminung des Schiffes und den geringen Tiefgang vorn
-damit also die große Windangriffsfläche -
berück-sichtigen. Da der Angriffspunkt des Wasserwiderstandes
bei hecklastigem rückwiirtsfahrendem Schiff vor dem
Massenschwerpunkt liegt, wird ohnehin das Ausbrechen
itt eine Richtung begünstigt, cias Stüt.zvermögen aber
weitgehend vermindert. Der Mißerfolg ist also nicht auf zu geringe Steuerkräfte zurückzuführen.
Die Kurstabilität des beladenen Schiffes in der Rück.
wärtsfahrt ist gut. Die Stralsunder Meile wurde z. B.
rückwärts durchfahren. In Leerfahrt gelang es, nur
2 bis 3 Schiffslängen geradeaus zu fahren.
Betrachtet man dazu vergleichsweise die
Steuer-eigenschaften der älteren Bauausführung, so ist zu
sagen, daß weder mit Sicherheit rückwärts
ausge-schwenkt, geschweige denn gestützt werden konnte.Mit leerem Schiff konnte auch kein Drehkreis gefahren werden. Der Lufteinbruch dürfte hier eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Zum Stoppverthögen des neuen Typs ist zu sagen, daß dieses gut ist. Der Stoppweg des leeren Schiffes beträgt nur noch etwa 50% desjenigen der alten Aus-führung. Für das beladene Schiff konnte keine
Ver-besserung erzielt werden.
Abschließend kann
fol-gendes gesagt werden: Durch die Anordnung schwenkbarer Düsen wurde
das Fahrzeug propulsions-technisch und
marìövrier-mäßig, besonders in der Riickwärtsfahrt, verbessert.
Das Schiff kann auch bei
flachem Wasser und
stehen-den Schrauben im Auslauf
mit ausreichender
Sicher-heit gesteuert werden. Es
genügt damit den gestellten Forderungen. Schiffbautechnik 11 12/1061 Typ
Be-IIi
7.Ilstand Fahrstufe Anfalirl I alirstufo im Drehkreis . größter Drchkrcis-Ø in Schitfs-ltngcn ¿eit 1er 1 Dinor. U voraus aoll \OTIIUS voll vorausI SI ¡is,'li voll rocalla
i 51) 2,2 1' 10'' beladen I Slasch. vull zuirduk 140 .- ,1 4 30
yoU voraus roll voraus 355 '
Stotorzùtersclnffmit
ruderin.eu
voll zurück voll zurück 125 1,0 5' 43"
laiugsam voraus Izuiguanu voraus 140 __ 2,1 5' 40
Bau-Xr. 936'
Izuigsain voraus voll voraus ISO 2,6 2' 26" voll voraus vili retaIls 180 2,6 2' 10" lcr langsam zurück langsam zurück nicht durchführbar
voll zurück voll zurück < 1,0 1' 31"
Im Slauid 1 Maseh. voll vorausi Maseh, voll zuruick Schiff dreht auf der Stelle Stotorgütcrschilïinit.
festen Kortutüsen u. ilitzler-lmnder
voll voraus roll voraus 130 2,2 2' 55"
leer
ltau-Nr. 925; 028 028 voll vernis voll voraus 180 2,0 2' 55"
'15p Stanoa er Beladungs-¿u. an
na Stoppwcg
Schiffsliingc
Stoppzeit Zeit'cerbr. f'.t
Fahriwechsei Bemerkung tiötorgüter- von ,vollvoraus" beladen 235 3,5 1' 24"45" 15"
Modell-scluittmit
lertlisen
auf,,voll zurück leer 70 1,0 aus
versuch der 8VA Bauu-Nr. 1136 v,oll,orauis leer 200 1' 45 ,..
tlotorgütcr-schiff unit von vollvoraus" beladen 250 3,7 1' 42" 8"
esten Kortdit en u.
ltitcler-auf voll zurück" leer 140 2,1 1' 10" 7" Ruder, Bau- von ,,vollvoraus" beladen 1500 22,0 0' 2" r. 025; 028 auf stop" leer 400 6,7 0' '29" 2"
10 Verh.tlteii von Schiffen mit Kortilüsen im Eis
Diese Fratze ist. lijißerst akut und wird immer von
neuem aufeeworfen, wobei Reedercien großo Bedenken
bei der Anordnung an Fahrzeugen äußern, dio häufig mit Eis in Berührung konunen. Hauptbedenken sind
nachstehende:
Dio Düse wird beschädigt.
Flinsat.zverlu8t durch Blockierung des Propellers.
Diiseewand
Bild ii
Verschieben der Flügeispitze an dic Eintrittkantc, nut das Ejukicutnien von Treibholz zu vermeiden
Es soll an dieser Stelle auf zwei Artikel verwiesen
werden, in denen das Verhalten ummantelter Propeller
im Eis behandelt wird [0] und [8]. Extrakt beider
Abhandlungen ist, daß bereits etwa2250 Schlepper mit Kortdüsen (fest und schwenkbar)
im Einsatz und
erst sehr wenige Ausfälle durch Eis zu verzeichnen sind. Ja, im Gegenteil! Selbst in zusammengoschobenem Eis arbeitete der Propeller einwandfrei, während Schlepper
ohne Düsen starke Propellerschäden zu verzeichnen
hatten und aus dem Dienst; genommen werden mußten. Die Düse schützte den Propeller und brachte außerdem einen großen Gewinn an Schubkraft, der es ermöglichte, auch stärkeres Eis zu brechen.
BeiBeachtungfolgender Konst.ruletionsgrundsät.ze ist
der Anbau einer Düse an Schlepper ohne weiteres
möglich und führt zu keiner Gefährdung des Fahrzeuges.
10.1 Der Propeller sollte nicht mehr als drei Flügel
haben, urn dem Eis genügend Durchlaß zuge-währen (Bild 10).
10.2 Aus dem gleichen Grund ist auch eine möglichst
kleine projizierte Propellerfläche vorteilhaft. Diese Fläche wird im wesentlichen durch Wirkungsgrad,
Kavitationsgefahr und Stoppvermögen bestimmt. Es muß auf jeden Fall versucht werden, mit dem
kleinsten Flächenverhältnis auszukommen, um eine genügende Sicherheit gegen das Zusetzen durch Eis zu haben.
10.3 Ein Tunnel vor der Düse ist möglichst zu
ver-meiden, da sonst das Eis zwangsläufig in die Düse
geführt wird, ist seine Anordnung auf Grund der
Raun-averhijlt.njsse erforderlich, so sind seitliche Schürzen vorzusehen, die das an der Wasserober-fläche schwimmende Eis abweisen.
10.4 Abgerundete Flügelspitzen sind zu vermeiden bzw.
die Spitze an die Eintrittskante
zu verschieben, damit ein evtl. Einklemmen von Eis oder Holz mit Sicherhojt vermieden wird (Bild 11).Allgemein gilt noch:
Die \Va.sscrgeschwindigkeit in der Düsenmitte ist
größer als am Rand, d. h. in der Mitte ist ein geringerer
hydrodynainischer Druck als außen (Bernoulli).
Dem-zufolge werden alle Teile, die izi diOE Düse gelangen,
schulrhauteehnik 11 12/1001
automatisch zur Mitte gezogen. Da dort die Profile
bereits wesentlich kräftiger als am Rand sind, ist (lieGefahr der Beschädigung des Propellers goring. rößo Eisschollon, die die hauptsächlicho Gefahr für
(len Propeller bilden, werden durch die Düse abge-halten, so daß Propellerbeschädigungen nicht zu
er-warten sind.
11 Beispiel
Der Vorteil der Anwendung einer Düse soli in
folgen-dem theoretischen t i'--an44&R4-..iniger. Zahlen
erläutert werden.
Man nehme als Aufgabenstellung an:
Es ist ein Hafonschlepper zu entwerfen, der eine
Zugloistung von 10 Mp am Pfahl erreicht. Der größteTiofgang hinten soli 3,45 m nicht überschreiten. Es werden drei Fälle des Antriebs untersucht:
Dieselmotordirektantrieb auf freien Propeller.
Dieselmotor über Wendountersetzungsgetriebe auf
freien Propeller.
e) Dieselmotor über Wondountersetzungsgetriebe auf
Propeller in einer Düse.
Der max. Propellerdurehmesser beträgt für die Fälle a) und b) 2,70 m, für (len Fall e) 2,20 in.
Variante a):
Als erster Entwurfsüberschlag kann angenommen
werden, daß ein normaler Propeller einen spezifischen Trossenzugsgütegrad von etwa 12 kp/WPS hat. Das
würde bedeuten, daß am Pfahl 835 WPS benötigt
werden. Als Motor dieser Größenordnung käme der8 Sv 55 u des GMB mit einer Nennleistung von 920 PS bei 333 U/mm in Frage.
Die Berechnung wurde nach den Propellerdiagrammen
von Danckwardt durchgeführt, der Propeller für eine
Schleppgeschwindigkeit von 2,5 kn ausgelegt. Es ergaben sich folgende Werte:
Ne = 885 WPS
= 330 U/mm
=
2,12mHID =
0,50Wageningen B 3.50.
Am Pfahl werden 10,55 Mp Zug bei 844 WPS erreicht. Das entspricht einem spez. Trossenzug von 12,5 kp/WPS. Variante b):
Ausgangswerte für dieso Berechnung sind Schub,
Propellerdurchmesser und Eintrittsgesehwindigkeit des Wassers in den Propeller:
ve = 1,0 rn/s
s
11700 kp=
2,70 na.Die Berechnung wurde wieder nach
Danckwardtdurchgeführt. Es ergab sich:
=
808WPS=899PS
N =
197 U/mm615
HID =
0,575.Damit ergibt sich am Pfahl:
N1 =
747 WPSN 183 U/mm
S = 11400 kp
Die spez. Zugleistung bett dann 14,5 kp/\V t'S.
Variante e):
})1c' Au fst elbing lcr Dingiomme ermöglicht, eine
s1egung des Propel 1ers au f den Pfahizug. Fur einen reinen H afensehlepper ist diese1 Wrahi auch vertretbar.
Für die Rechnung ivu rden folgende Ausgangswerte
angenommen:
= 2,20 ni
=
5G0.PS,
die durch die Anordnung eines Getriebes auf 504 WPS vermindert werden.
Bei Wahl cines Kn1)1an.Propellirs in der Düse Nr. 20
ergibt sich:
spez. Zugleistung 21,0 kp/WPS.
Vergleicht man die notwendigen WPS, so ergibt sich:
\Tqi.i&iiìte a): SSS \VPS = 100%
Variante b): 747 WPS = S4,5% von a)
Variante e): 504 WPS = 57 % von a).
Die Xennleist.ungen für die einzelnen Varianten
bei ragen:
Variante a): 920 PS = 100% Varinnte b): 899 PS = 98% von a) Vamiante e): 560 Ps = 61% \rofl a),
d. h.. daß durch die Anordnung einer Düse 39%
Leist ming gegemiliber Varinule a) und 37,0 0 Leistung
gcizenci ber Vuriniit.e 1)) ei migespcu't w-crdon können. Es soll diesem Beispiol noch ein Kostenvergleieh
angeschlossen iverden, um die Auswirkung auch auf die Wirtschaftlichkeit zu demonstrieren.
Bereits die Anlagekosten sprcchenklar zugunsten des
Antriebes mit einer uncmantelt.en Schraube. Hinzu
kommt weiterhin die jiihrliche Einsparung anKraft-sloff. Für 3000 Betriebsstunden je Jahr und einen
pez. Kraftstoffverbrauch von 190 g/PSh ergibt sichfolgendes Bild:
Vante a): 920 PS
525 t./JahrVariante b): 890 Ps 512 t/Jahr
Variante e): 560 PS 320 t/Jahr.
Pie Einsparung gegenüber a) betrügt also 203 t,
gegenüber b) 192 t.
Bei einem mittleren Preis von
560 DM/t Kraftstoff sind das 115 TOM bzw. 108 TDM jiihrlieh.
Das Beispiel zeigt. deutlich, wie durch (lie Anordnung
einer Düse die
VirIschaftlichkeit (les Fahrzeugeserhöht werden kann. Eng verbunden damit ist
aller-dings die Entwicklung der Getriebe dieser
Größen-ordnung, da sie bisher in der volkseigenen Industrienicht angeboten werden. Ohne sie Ist es aber unmöglich,
derartige Schiffstypen in Zukunft technisch und
öko-(316
mimmnisch dem derzeitigen Stand anzugleichen und das
Wel iiiveiui zu er.eichcn. Mit disem l'roblein mmci 13 ni an siclm iii nüclmstcr Zoit unbedingt befassen, um in Zukunft konlcurrenzfiihigo Schlepper amil' (1cm Weltmarkt an-bieten zu könnom
Abschließend sei noch ein Vergleich ausgcfiihrter
Schlepper mit dem eben berechneten Beispiel gebracht:
Dic Tafel zeigt die gute 'Übereinstimmung der
Rech-nung mit den gemessenen Werten an der ,,AbeiIle 2" (Frankreich) und der ,,Johanna" (Westdeutschland). Beide Schlepper stellen in leistungsmüßiger Hinsicht
ein Spit.zenerzougnis dar und dürften damit Vorbild für die Projektierung sein.
Schlußbetrachtungen
Vorliegender Beitrag ist
in erster Linie für cien
praktischen Entwurf von Düsen bestimmt. Nach einem allgemeinen Überblick und (len notwendigen
Entwurfs-grundregeln wird an Hand eines Beispiels die Über-legenheit eines Schleppers mit Düse gegenüber einem
normalen Schlepper gezeigt. Der Beitrag soil sowohl cien
Projektanten wie auch den Reeder dazu anregen, sieh
(liOsOs relativ einfachen Mittels zum bedienen, um ein Maximumi in an Wirtselialil ichkeit, zum -erreichen. Die
(ìegoiuiiborslclliung dec Reelunuuuig nil i an Sehloppern
gemessenen Werten dürfte beweisen, uliiß ea sich hier nicht um eine theoretische Zahlonspieleroi handelt,
son-dern daß diese Werte in der Praxis bereits erreicht
wurden und bei entsprechender Wahl der Gesamtanlage jederzeit erreicht werden können.
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- SbA 3601 Schiffbamttechnik 11 12/1061 Variante a) b) e) Motortyp S Sv 55 n 8 Sv 55 u 8 NVD 36 A Preis für Motor (DM) 291000 201000 110000 Getriebe