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Anpassung der polnischen Bankaufsichtsnormen an die Standards der Europäischen Gemeinschaft

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Jerzy Węcławski

Anpassung der polnischen

Bankaufsichtsnormen an die

Standards der Europäischen

Gemeinschaft

Annales Universitatis Mariae Curie-Skłodowska. Sectio H, Oeconomia 28, 127-145

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A N N A L E S

I T N I V E R S I T A T I S M A R I A E C U R I E - S K Ł O D O W S K A L U B L I N — P O L O N I A

VOL. X X V III, 11 SECTIO H 1994

Z a k ł a d G o s p o d a r k i R y n k o w e j W y d z i a łu E k o n o m ic z n e g o U M C S w L u b l i n i e

J e r z y W Ę C Ł A W S K I

Anpassung der polnischen Bankaufsichtsnormen an die Standards der Europäischen Gemeinschaft

D o sto so w a n ie p olsk ich norm nadzoru b an k ow ego do sta n d a rd ó w EWG

Polen h a t sich d u rch den A bschluß des A ssoziierungsvertrages m it den M itglied staaten d e r EG 1 v e rp flic h te t, das n atio nale Recht, d a ru n te r auch das B anken rech t, an die fü r die g eg en w ärtig en und k ü n ftig e n M itglied- srtaaten d e r EG g eltend en rec h tlic h en R egelungen anzupassen. Im Zuge d e r R ealisierung d iese r in te rn atio n a le n V erp flich tu n g h a t die Regierung d er R epublik Polen ein A npassungsprogram m des polnischen B anken­

system s a n die A nfo rd eru n g en d e r EG v o rb ereitet.

D er vorliegende A ufsatz h a t zum Ziel, die gru n d sätzlich en B an kau f­ sichtsnorm en in P olen auf ihre G leich artig k eit m it dein S tan d ard s der E G -L änder h in zu u n tersu ch en . Dabei w erden die R ech tsvo rschriften ü b er die V oraussetzungen f ü r die E rteilu n g von Lizenzen, die F estlegung des E igenkapitals d e r B anken und des S olvabilitätskoeffizienten, B estim ­ m ung d e r O bergrenzen d e r K red itrisik o k o n zen tratio n , G rundsätze d er V erhin d erun g d er A u sn ützu n g des B ankensystem s zu r Geld w asche und nicht zuletzt die E inlagensicherung besprochen. Die vorliegende Analyso bezieht sich au f den R ech tzu stan d am Ende des Ja h re s 1993.

1 Der E uropavertrag über A sso ziieru n g zw isch en den M itg lied sta a te n der E uro­ p äisch en G em ein sch a ft und der R ep u b lik P o le n w u rd e am 16. D ezem ber 1991 in B rü ssel u n terzeich n et und durch d en p o ln isch en S ejm am 4. Ju li 1992 ratifiziert.

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G R U N D SÄ T Z E FÜ R DIE ERTEILUN G DER B A N K L IZ E N Z U N D DER B A N K A U F SIC H T

Die sta rk e D ifferen zieru n g d e r B ankensystem e in n erh a lb d e r EG h a tte zur Folge, daß d e r in d en 70er J a h re n u n tern o m m en e V ersuch d er E ntw icklung eines ein h eitlich en B ankenrechts in d e r P ra x is unm öglich w urde. Dies w äre um so schw ieriger, als daß im n äch sten J a h rz e h n t L än d er m it w esentlich nied rig erem S tand d e r w irtsc h a ftlic h en E ntw ick­ lung d e r EG b e itre te n wollen. Infolge d e r fo rtsc h re ite n d e n G lobalisierung des W eltm ark tes, d a ru n te r auch d e r F in an zd ienstleistu ngen , und im H inblick auf den g ep lan ten europäischen B in n en m ark t w u rd e jedoch eine bestim m te H arm onisierung d er rech tlich en G run dlag en f ü r die T ätigk eit d er K re d itin stitu te unum gänglich. A uf diese A rt und W eise w ollte m an den Banken, und zw ar unabhängig vom S tan d o rt, gleiche V o rau ssetzu ng en fü r ihre D ien stleistu n gen sch affen und gleichzeitig gem einsam e S tan d ard s im B ereich d e r S ich erun g d e r B ankgeschäfte festlegen.

Dies bed eu tete, daß m an v o r dem H in terg ru n d des F o rtb esteh en s natio n aler R echtsystem e in den E G -L ändern in d er g egenw ärtigen In te ­ grationsphase die E in fü h ru n g e in e r e rste n S tu fe d er H arm on isieru ng d e r rechtlichen R egelungen in A nlehnung an R ichtlinien und E m pfeh lun g en d er EG -O rgane beschlossen h at. M it H ilfe d ieser R ech tsak ten w e rd e n die B ankaufstichtsnorm en stufenw eise v erein h eitlich t. Die M itg lied staaten d er EG siind v e rp flic h te t, die in d en R ichtlin ien b estim m ten N orm en in ihre R echtsystem e aufzunehm en. Sie können hingegen freiw illig die m den E m pfehlungen g en an n ten F estlegungen berücksichtigen. Die einzel­ nen L än d er können dabei zusätzliche, bzw. stre n g e re R egelungen ein fü h ­ ren, die dann a b e r allein fü r die K re d itin stitu te m it S ta n d o rt in dem jew eiligen Land gelten. Die d u rch die EG erlassen en R ich tlinien bilden dem nach ein M indestm aß an einh eitlichen V oraussetzun gen f ü r die Sicherung des B ankgeschäfts und des W ettbew erbs.

U n ter den R egelungen, die die G ru n d stein e fü r d en k ü n ftig zu b ild en ­ den ein h eitlich en B an k en m ark t legen sollen, kom m t d e r zw eiten R icht­ linie ü b e r die K oord inieru n g des B ankenrechts eine besondere B edeu tun g zu.2 Diese R ichtlinie h a t folgende P rin zip ien f ü r die B an k en g rü n d u n g und B ankaufsicht ein g efü h rt:

a) die B ank m uß zu r A ufnahm e d e r G e sch äftstätig k eit eine einm alige Lizenz einholen, die d u rch die B ankau fsichtsbeh örde des Landes e rte ilt

2 Z w eite R ich tlin ie des R ates zur K oord in ieru n g der R ech ts- und V e r w a ltu n g s- Vorschriften über die A u fn a h m e und A u sü b u n g der T ätigk eit der K red itin stitu te und zur Ä n derung der R ich tlin ie 77/780/EWG „ A m tsb latt der E u ro p ä isch en G em ein sch a f­ te n ” Nr. L 386 vom 30.12.1989.

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A n p assu n g der p oln isch en B an k au fsich tsn orm en _ 129

w ird, in dem die Bank ih ren S ta n d o rt h a t (P rinzip d er einm aligen B ank­ lizenz),

b) die G esch äftstätig k eit d e r B ank u n terlie g t auf dem G ebiet d er EG d er b ehö rdlich en A ufsicht des H erk u n ftslan d es (Prinzip d e r H e rk u n fts­ land ko n trolle),

c) B anken, die au f dem G ebiet d e r EG ih re G esch äftstätig keit ausüben, sind v e rp flic h te t, alle V o rsch riften d er EG -O rgane ü b er die B ankengeschäfte e in zu h alten (Prinzip d e r m in im alen H arm onisierung der w ich tig sten B ankaufsichtsnorm en),

d) die einzelnen L ä n d e r e rk en n en gegenseitig die R echtsnorm en und die F o rm en d e r B ankaufsicht an, die in d en n atio n alen B ankensystem en gelten (P rinzip d e r gegenseitigen A n erk enn u ng d e r G leichheit d er natio ­ nalen V o rsch riften des Aufsiichtsrechts).

Die g e n a n n te n v ier P rin zip ien b ilden die G ru n d lag en fü r die L ib erali­ sieru n g des F in an zm ark tes auf dem G ebiet d er EG, die d a rin zum A us­ d ru ck kom m t, daß die M itglied staaten ü b e r die einm alige Banklizenz, die A ufsicht im H e rk u n ftsla n d sowie d en m in im alen H arm onisierungsbereich des B an k en rechts überein stim m en. A uf diese A rt und W eise w urde ein in d ire k te r D ruck auf die V erein heitlichu n g d er B ank enrechtsn orm en ausgeübt, w eil die E in fü h ru n g s tre n g e re r R egelungen im jew eiligen Land die Schw ächung d e r W ettbew erbsposition d e r K re d itin stitu te gegenüber au slän d isch en P a rtn e rn zur Folge haben w ürde.

Die zw eite R ichtlinie h a t insbesondere folgende R egelungen ü ber die E rte ilu n g d e r B anklizenz ein g efü hrt:

a) A n fang sk ap ital in M indesthöhe von 5 M illionen ECU,

b) m indestens zwei K an d id aten fü r die S chlüsselpositionen in d er Bank, die die V oraussetzungen fü r die B ekleidung d e r P o sten d e r G e­ sc h ä ftsfü h re r erfüllen ,

c) V orlegung des G eschäftsplans.

Die g enannte R ichtlinie e n th ä lt auch eine Reihe w e ite re r N orm en, die die B edingungen d e r G esch äftstätig k eit d e r B anken bestim m en. Zu den w ich tig sten gehören:

— E inschränkung d e r d ire k te n und in d ire k te n A nteile, bzw. S tim m ­ rech te, an einem e x te rn e n U n tern eh m en auf 15% des E igenkapitals sowie das G esam tvolum en d ieser A nteile auf 60%,

— E in fü h ru n g d e r P flich t, die au fsich tau sü b en d en O rgane d a rü b e r zu in fo rm ieren , daß ein D ritte r die A nteile d e r B ank in Besitz nehm en w ill und daß die H öhe d e r A nteile g eän d ert w erd en soll,

— A usdehnung d e r K o ntrollbefugnisse seitens d e r au fsich tsau sü b en ­ d en O rgane au f Personen, die d ire k te oder in d irek te A nteile, bzw. S tim m ­ rechte, an d e r B ank in Höhe von 10% oder m eh r besitzen.

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130 Jerzy W ęcław sk i

Die Regelung d e r Voraussetzungein fü r die G ründ ung von B anken w u rde in Polen w eitgehend an die zw eite R ichtlinie angepaßt. Das B an­ k en rech t 3 sieh t vor, daß die B ankg ründun g erfolgen kann, wenn:

1) Die A u sstattu n g m it E igenkapital d e r Bank in ein e r Höhe g e w ä h r­ leistet ist, die d en vorgesehenen T ätigkeitsbereichen d er B ank e n tsp ric h t,4 und w enn die Bank en tsprechende, an den G eschäftsraum gestellte V oraussetzungen erfü llt.

2) Die G rü n d e r d e r B ank und die K a n d id aten fü r die fü h ren d en Pos­ ten eine die In teressen d er K unden sicherstellende G esch äftstätig k eit d e r Bank g ew ährleisten.

3) M indestens zwei von den fü r die B ekleidung d e r fü h ren d en P osten vorgesehenen P ersonen entsp rech ende A usbildung und berufliche E rfa h ­ ru ng besitzen.

4) D er d u rc h die B an k g rü n d er vorgelegte G eschäftsp lan d e r B ank m it G eltu n g fü r d rei J a h re g ew ährleistet, daß die W irtsch aft m it den in d e r B ank angelegten M itteln sicher ist.

Die E rlaubnis fü r die G rü n d u n g ein er P riv a tb a n k m it in- oder au s­ ländischem K ap ital au f dem G ebiet Polens w ird d u rch den P rä sid e n te n d e r Polnischen N ationalbank (PNB) e rte ilt.

S tre n g e r als in den E G -L ändern w u rd e n die V o rsch riften des p o ln i­ schen B an k en rech ts ü b er F luß des A ktieneigen tum s in d e r B ank geregelt. Dies kom m t in folgenden E ntscheidungen zum A usdruck:

a) Die Person, die A ktien ein e r Bank ü b e rn e h m en will, m uß die E rlaub nis d er PNB bekom m en, w enn diese A ktien als A k tienpak et zu ü b er 10%, 20%, 33%, 50%, 66% oder 75% d e r S tim m rech te auf d e r A k tio n är­ versam m lu n g berechtigen.

b) D erjenige, d e r A ktien m it ü b er 5% S tim m re c h t auf d e r A k tio n är­ v ersam m lu n g erw o rb en hat, m uß d a rü b e r die b etre ffe n d e B ank in K en n tn is setzen.

c) Die B ank m uß im N am en d e r Person, die A ktien d e r B ank m it ü b e r 10% S tim m rech t erw erb en will, die E rlaubnis fü r den V erkauf bei d e r PN B beantragen.

S tre n g e r sind in P olen auch die N orm en fü r den K ap italeinsatz d e r B anken geregelt. Die B anken können A nteile sowie A^ktien und S ta a ts a n ­ leihen erw e rb e n und sich k ap italm äß ig bei a n d eren ju ristisch e n P erson en beteiligen, sofern d er K ap italein satz nicht g rö ß er ist als 25% des Eigen­

3 D as G esetz „B a n k en rech t” vom 31.01.1989. „D zien n ik U sta w ” [G esetzb latt] 1992 Nr. 72 P os. 359 m it nachf. Ä nderu n gen .

4 In B ezug a u f au slä n d isch e B an k en w ird das E igen k ap ital in M in d esth öh e v o n 6 M illio n en U S D ollar v erla n g t, die H öhe des E igen k ap itals der in lä n d isch en B an k en w u rd e in den letzten Jah ren in fla tio n sb ed in g t m eh rm als neu fe stg e le g t. In der R egel betrug sie un ter 5 M illio n en ECU.

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A n p a ssu n g der p o ln isch en B an k aufsichtsnorm en... 131

kapitals. Diese O bergrenzen können bis 50% des E igenkapitals n u r m it E rlaubnis des P rä sid e n te n d e r PNB ü b e rsc h ritte n w erden. Das polnische B an k en rech t e n th ä lt hingegen keine R echtsgrundlage fü r die A usübung d er K o ntrolle von P ersonen d u rch die B ankaufsichtsbehörde, die an einem

K re d itin stitu t A nteile oder S tim m rech te haben.

EIG EN M ITTEL D ES K R E D IT IN ST IT U T S U N D DER SO L V A B IL IT Ä T SK O E FFIZ IE N T

Eine d er w ich tig sten K ateg o rien fü r die B estim m ung d e r B edingungen und den G eschäftsbereich des K re d itin stitu ts sind die Eigenm ittel. Die A u sstattu n g an en tsp rech en d hohen E ig enm itteln h a t einen w esentlichen E influß au f G ew äh ru n g d e r S ich erh eit d e r K re d itin stitu te und d e r ange­ legten G eldbeträge. Aus diesem G runde sind viele N orm en an den Eigen­ m itte ln o rie n tie rt. Die V erein h eitlich u n g d e r V o rsch riften ü b e r die Eigen­ m ittel d e r K re d itin stitu te w a r d a h e r fü r die H arm on isierun g d er B an k­ aufsich tn o rm en im R ahm en d e r E uropäischen G em einschaft und f ü r die S ch affung von V oraussetzungen fü r d en la u te re n W ettb ew erb in n erh a lb d e r EG von en tsch eiden d er B edeutung.

Die im A pril 1989 v erab schiedete R ichtlinie ü b e r die E ig en m ittel von K re d itin stitu te n 5 h a t den B estand d e r E igenm ittel wie folgt festgelegt:

— eingezahltes K ap ital, w elches d er rechtlich en Form des jew eiligen K re d itin stitu te s entsprech en d alle d u rch G esellschafter oder E ig entüm er eingezahlten G eldbeträge um faßt,

— offene Rücklagen,

— N eubew ertu ng srü o k lagen , d.h. nicht realisierte G ew inne bei Be­ teiligungen, W ertp ap ieren und G rundstück en ,

— Fonds fü r allgem eine B ankrisiken,

— W ertberich tig u ng en, dfe F o rd eru ng en an B anken und K u nden sowie S ch uldverschreibungen, A k tien und andere nich t festverzinslichen W e rt­ p apiere b etreffen ,

— sonstige B estandteile.

H insichtlich d e r verschied en en Q u alität d e r B estandteile w e rd e n die E igenm ittel in das B asiskapital (eingezahltes K apital, offene R ücklagen sowie u n te r Zuw eisung des endg ü ltig en E rgebnisses vorgetragen e E rgeb ­ nisse) sowie in die erg änzen d en E igenm ittel (sonstige R ücklagen, W e rt­ berichtigungen, V orzugsaktien und sonstige B estandteile eingeteilt. Die ergänzenden E igenm ittel des K re d itin stitu ts können nicht h ö h er sein als

5 R ich tlin ie des R ates über d ie E ig en m ittel v o n K red itin stitu ten . „A m tsb la tt der E u ropäischen G em ein scsh a ft” Nr. L 124 vom 5.05.1989.

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100% des B asiskapitals und b estim m te B estand teile d e r ergänzenden E igenm ittel können 50% des W erts des B asiskapitals nich t ü b erschreiten.

Im polnischen R echtssystem gibt es z. Z. keine Sonderregelung ü ber die E igenm ittel d e r K re d itin stitu te . Die V o rsch riften des B ankenrechts b eschränken sich allein allgem ein a u f die G liederung d e r E igenm ittel:

a) in d e r B ank m it d er R echtsform ein er A ktiengesellschaft — A k tien­ k ap ital sowie R ückstellun g en und R ücklagen a lle r A rt,

b) in d er G enossenschaftsbank — M itgliedsbeitragsteil, F in an zrü ck ­ stellu n g en und R ücklagenteil,

c) in d er staatlich en B ank — G ru n d k a p ita l la u t Satzung, R ü ck stellu n ­ gen und R üoklagentöil,

d) sonstige Fonds, die d u rch den P rä sid e n te n d e r PN B zu den Eigen­ m itte l bestim m t w u rd e n .6

Die B estandteile d e r E igenm ittel w u rd en in d e r V erordnung des P räsid en ten d e r PN B ü b e r den Solvabilitätskoeffiziienten 7 bestim m t. In dieser V ero rd n u n g sind folgende K ategorien d e r E igenm ittel genannt:

1) B asiseigenm ittel (B asiskapital, V o rratsk a p ital, K apitalrücklagen, A nlageverm ögenskapital, u n a u sg esc h ü tte te r Gewinn vom V orjahr),

2) ergänzende E igenm ittel II. K ategorie (R isikorückstellungen, I n ­ v estitio nsm ittel, E igenm ittel fü r tec h n isch -w irtsch aftlich en F o rtsc h ritt, R ückstellungen fü r d en allgem einen B ankrisikofonds, R ückstellungen fü r A u fw ertu n g des A nlageverm ögens),

3) auf D auer zur V erfü g un g steh ende M ittel III. K ategorie.

Ä hnlich wie bei den V o rschriften d e r E G -L än der m ü ssen die einzelnen B estandteile d er E igenm ittel im e n tsp rech en d en V erh ältn is zueinander stehen. Die Schlüsselb edeu tu n g d er E igen m ittel fü r die S icherun g d er L iq u id itä t un d d e r Z ahlungsfähigkeit d e r B anken bew irk t, daß viele N or­

m en, die an d er S icherung des reibungslosen B ankgeschäfts o rie n tie rt sind, an den E igen m itteln d er B ank angelehnt sind. Zu den w ich tigsten gehört au ß er Zw eifel d er S olvabilitätskoeffizient, d e r die R elation d e r gew ünsch­ ten E ig en k ap italau sstattu n g des K re d itin stitu ts zu d en risikotragenden A ktiva und den au ß erb ilan ziellen Positionen bestim m t.

Die R ichtlinie des EG -R ates ü b e r den S o lv abilitätsk oeffizien ten w urde gegen Ende 1989 verabschied et.8 Sie v e rp flic h te t die K re d itin stitu te aus den E G -L ändem , das V erh ältn is des E igenkapitals zu den A ktiva und den au ß erbilanziellen P ositionen nach einem R isikom aßstab u n te r 8%

6 B anken rech t, Art. 35, A bs. 5.

7 V erordnung des P rä sid en ten der P N B Nr. 7/93 vom 20.05.1993 über N orm en der A k tiv a durch E ig en m ittel der K red itin stitu te, „D zien n ik U rzęd ow y N B P ” [A m tsb latt der PN B ] Nr. 6 P os. 11.

8 R ich tlin ie des R ates für e in e n S o lv a b ilitä ts k o e ffiz ie n te n fü r K red itin stitu te. „ A m tsblatt der E uropäischen G em ein sch a ften ” Nr. L 386 vom 30.12.1989.

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A n p assu n g der p oln isch en B an k au fsich tsn orm en .. 133

einzuhalten. Dabei wunde auch die nächste V oraussetzung ein g efü hrt, daß die A ktiva und die au ß erb ilan ziellen P ositionen m it m in destens 4% des B asiskapitals und im üb rigen Teil d u rch and ere B estandteile d e r

E igenm ittel (ergänzende Eigenm ittel) gedeckt sein m üssen.

Ein w ichtiges B estan d teil des Solvabilitätskoeffizienten ist die E in ­ fü h ru n g d e r G ew ichtungsfaktoren, die den einzelnen A rten d er G eschäfts­ tätig k e it im Z äh ler zugeordnet sind. Die R isikogew ichtung w ird nach zwei K rite rie n vorgenom m en: nach dem H e rk u n ftsla n d des S chuldners und nach d e r A rt des Bankgeschäfts. Es w u rd e n 5 G ew ich tun gsfak to ren (0, 10, 20, 50 und 100) angew endet, was zu r Folge h at, daß bestim m te, als sicher geltende F o rd eru n g en keine D eckung d u rc h das E igenkapital des K re d itin stitu ts h ab en m üssen, w äh ren d an d ere je nach Risiko im S olvabilitätsk o effizien ten en tw e d er ganz oder teilw eise aufgehen, d.h. d u rch die E igen m ittel d e r Bank gedeckt sein m üssen.

Die Polnische N atio n alb an k h a t eine V erordnung ü b e r das V e rfa h re n z u r E rm ittlu n g und E in h altu n g des S o lvab ilitätsk oeffizien ten d u rch K re d itin stitu te noch im A ugust 1990 erlassen. In der rech tlich en K on­ stru k tio n d iese r V ero rd nu n g w u rd e ein noch rigoroseres Risikogew ich­ tun gssy stem angew endet als dies in den E G -L än d em d er F all ist. Dies re su ltie rte d araus, daß die polnischen B anken und K re d itin stitu te keine Z ielrückstellu ng en zur A bdeckung d e r risik o träch tig en F o rd eru n g en besaßen un d die finanzielle Lage vieler K re d itn e h m e r u n k la r w ar. Die höchste R isikogew ichtung b e tru g 300%. Im Z usam m enhang dam it, daß die K re d itin stitu te seit 1993 v e rp flic h te t w urden, die Z ielrückstellun g en zum Risikoausgleich aus den g ew ä h rte n K re d ite n und an d eren F o rd e ru n ­ gen zu bilden, w u rd e n R isikogew ichtungsraten ein g efü hrt, die denen in den E G -L ändern se h r n ah e kom m en (d.h. 0, 10, 20, 30, 50 und 100%).9

Von B edeutun g ist dabei n ich t n u r die B eu rteilu n g d er Ä hnlichkeit zw ischen b estim m ten N orm en des polnischen B anken rech ts und den N or­ m en d er E G -L änder, sondern auch d e re n R ealisierung d u rch die K re ­ d itin stitu te . In Bezug auf N eu g rü n du n gen e rh ä lt kein K re d itin stitu t die Lizenz, solange es n ich t das E igenkapital in e rfo rd erlic h e r Höhe ausg e­ wiesen hat. Viel k o m p lizierter ist das P roblem d e r b ereits bestehen d en K re d ita n sta lte n . In den staatlich en B anken h a t d e r S ta a t fü r die a u s­ reichende K ap itald eck e gesorgt. Die P riv a tb a n k e n in d e r R echtsform von A ktiengesellschaften erh öh en allm ählich ih r E igenkapital, um nicht die Lizenz fü r die A usübung d er B ankgeschäfte zu verlieren . Am schw ierig­ sten ist dagegen die S itu a tio n in den G enossenschaftsbanken. K eine d e r 1650 G enossenschaftsbanken besaß Ende 1993 E igenkapital in e rfo rd e r­ lich er Höhe von 70 M illiarden Zloty. Dazu kom m t, daß d e r D u rch schn

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134 Jerzy W ęcła w sk i

Tab. 1. E igen k ap ital und S o lv a b ilitä tsk o e ffiz ie n t der größ ten p oln isch en B an k en K apitał w ła sn y i w sp ó łczy n n ik w y p ła ca ln o ści n a jw ięk szy ch polsk ich b an k ów

K red itin stitu t

E igen k ap ital A in M id B Ä n derung in % S o lv a b ilitä ts- k o effizie n t in % A B

Bank H an d low y S.A. 3.798 9.657 254 7,8 12,9 B ank P rzem y sło w o -H a n d lo w y

S.A. 1.437 3.735 260 8,6 20,5

P olsk a K asa O pieki S.A. 1.054 3^501 170 12,2

B ank G dański S.A. 1.301 3.455 266 7,6 34,8 Bank D ep ozytow o-

- K red y to w y S.A. 928 3.136 338 7.1 22,7 B ank G ospodarki

Ż yw n ościow ej 1.628 2.950 18 P o w szech n y Bank

K red ytow y S.A. 2.288 2.881 126 9,4 24,8 P o w szech n y Bank

G ospodarczy S.A. 790 3.37b 301 6,1 P om orski B ank

K red ytow y S.A. 1.003 2.024 202 9,5 8,3 Bank Zachodni S.A. 1.131 1.802 159 14,2 12,2 P o lsk i B ank R ozw oju S.A. 1.000 L.760 176 80,6 59,5 Bank Ś lą sk i S.A. % 382 1.630 — 68 14,1 11,4 B ank R ozw oju Eksportu S.A. 544 1.021 188 10,6 14,2 P ow szech n a K asa O szczędności 40 1.000 2.500 0,1 W ielkopolski Bank K red y to w y S.A. 1.373 92.1 — 6« 8,3 9,1 B ank In icja ty w G ospodarczych S.A. 228 519 228 7,0 15,2 B u d -B an k S.A. 46 481 1.046 31,,0 133,0 K red yt B ank S.A. 210 363 173 26,9 10,3 B ank K om ercyjn y

P osn an ia S.A. 146 294 201 19,4 18,4

B ank O chrony

Środ ow isk a S.A. 152 287 189 44^5 15,5

B PH Gecobamk S.A .239 — — 71,9

B ank Ziem i R adom skiej S.A .234 — — 52,1

A grobank S.A. 88 225 256 11,1

Iinvest B ank S.A. 60 205 342 31,7 8,1

B ank R ozw oju R o ln ictw a S.A. 110 169 154 14,3

Q uelle: S elb st au f G rund der R a n g liste der p o ln isch en B an k en der „G azeta B a n - k o w a ” 1992, Nr. 25 und 1993, Nr. 38.

A — Z ustand am 31.12.1991 B — Z ustand am 30.09.1993

w e rt bei den G enossenschaftsbanken bei ca. 1 M illiarde Z loty liegt. Die G enossenschaftsbanken agieren v ornehm lich in d e r L a n d w irtsc h aft und können auf G ru n d d er K rise in diesem S e k to r d e r N a tio n a lw irtsch a ft ih re E igenm ittel, d.h. das M itg lied b eitrag sk apital un d das Rücklagentedl, nicht erhöhen. D er einzige A usw eg aus d ieser S itu a tio n w äre eine schnelle K o n zen tratio n auf d e r regionalen Ebene oder auch ein Zusam m enschlui3 d er schw ächsten G enossenschaftsbanken. Diese Prozesse en tw ick eln sich

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A n p assu n g der p o ln isch en B an k au fsich tsn orm en .. 135

allerdings viel zu langsam , was nicht n u r V erluste am M ark tan teil son­ d ern leider auch im m er ö fte r die Schließung infolge d er Illiq u id itä t zur Folge hat.

Ebenso ist die E in haltu ng des Solvabilitätskoeffizien ten d u rch die K re d itin stitu te auf en tsp rech en d em S tand als u nzureichend zu bew erten. Selbst w enn d e r S ek to r d e r G enossenschaftsbanken a u ß e r acht gelassen w ird, zeigt sich, daß sich auch ein G roßteil d e r K re d itin stitu te in Form von AG nicht m it d e r optim alen K ennzahl ausw eisen kann. Diese S ituation lä ß t sich auf zw eierlei W eise e rk lären . Zum einen liegen die S o lv abilitäts­ koeffizienten bei den n eu g eg rü n d eten K re d itin stitu te n v e rstä n d lich e r­ weise oft ü b e r 8%, w eil sie ih r K red itg esch äft noch nicht voll e n tfa lte t haben. Zum zw eiten ist ein Teil d e r „ a lte n ” staatlich en B anken m it K re ­ diten b elastet, die noch vor 1989, also noch v o r d eren A usgliederung aus d e r S tru k tu r d e r Z en tra lb a n k und d e r V erleihung d e r A utonom ie, v e r­ g eb en w urden. D er Prozeß d e r Erzielung des optim alen S olvabilitäts­ koeffizienten w ird also noch einige J a h re dauern .

Die A ngaben ü b e r die E igen kap italq uo ten von den 25 größ ten pol­ nischen K re d itin stitu te n sam t dem S o lvabilitätskoeffizienten sind in der Tabelle 1 d arg estellt. Die h ie r au fg elisteten B anken k o n zen trieren ins­ gesam t ca. 90% des E igenkapitals a lle r in Polen tätig en K red itan stalten .

NORM EN Ü BER K O N ZEN TR A TIO N DER K R ED ITG ESC H Ä FTE

Von g ro ß er B edeutung fü r die R eduzierung des S tab ilitätsrisik o s des K re d itin stitu te s aus dem A ktivgeschäft ist die F estlegung d e r O b ergren­ zen fü r die überm äßige K red itk o n zen tratio n . D er zulässige Einsatz d e r F in an zm ittel g egenüber den K u n den bem ißt sich nach den E igenm itteln des K re d itin stitu tes. Diese S ich erh eitsn o rm en sind ein A usdruck des S treb ens nach d e r R isikostreuung und b e tre ffe n die A nzahl und die Höhe von sog G roßkred iten.

Die N orm en ü b er die zulässige K o n zen tratio n d e r K red itg eschäfte w urd en in d e r EG d u rch die R ichtlinie ü b e r Ü berw achung und K ontrolle d e r G ro ßkred ite 10 ein g efü h rt. Die K re d itin stitu te w urd en d ad u rch bezüg­ lich d er Höhe d er K red ite eingeschränkt, die einem K red itn eh m er, bzw. ein er G rupp e v erb u n d e n e r K red itn eh m er, e rte ilt w erd en d ü rfen. Die K red ith öh e d a rf nicht 25% des E igenkapitals eines K re d itin stitu te s ü b e r­ steigen. Die neu e in g efü h rte N orm b ild et som it eine w esentliche V e r­ schärfu ng d er bis d ah in gelten d en Regelung von 1986, wonach die O ber­

10 R ich tlin ie des R ates über die Ü b erw ach u n g und K on trolle der G roßkredite v o n K red itin stitu ten . „A m tsb latt der E uropäischen G em ein sch a ften ” Nr. L 29/1 vom 5.02.1993.

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136 Jerzy W ęcla w sk i

grenze bis 40% vorgesehen w urde. Als E igen kapital w erd en dabei die m d e r R ichtlinie ü b e r E igenm ittel von 1989 b estim m ten M ittel v erstand en. W enn die M u tterg esellsch aft bzw. T ochtergesellschaft des K red itg eb ers einen K re d it au fn eh m en w ill, ist die O bergrenze m it 20% des E igenkapitals des K re d itin stitu te s gesetzt. Die E rhöhung d e r O bergrenze ist n u r dan n m öglich, w en n besondere K o n tro llm aß n ah m en in Bezug auf den G roß ­ k red it angew endet w erden.

Eine nächste B a rrie re fü r die überm äßige K red itk o n z en tratio n in d e r gen an n ten R ichtlinie ist die V ereinbarung, daß alle G ro ß k red ite eines K re d itin stitu te s insgesam t 800% seiner E igenm ittel nicht übersteigen d ürfen . G ro ß kred it ist in diesem Sinne ein K red it, d er 10% des Eigen­ k ap itals des K re d itin stitu ts ü b ersteigt.

Die N orm en fü r die G roß k red ite g e lte n nicht n u r den einzelnen K re ­ d itn e h m e rn sondern auch G ru p p en von organisatorisch, bzw. finanziell verb u n d en en U ntern eh m en. Die engen V erbindungen zw ischen den K re ­ d itn e h m e rn erfo rd ern eine en tsp rech end e B ehan dlu ng im H inblick auf die B eu rteilu n g des K reditrisikos. Die gen an n te R ichtlinie bezeichnet all diejenigen n a tü rlic h e n oder ju ristisch e n P erso nen als v erb unden , d eren gegenseitige V erbindung d a rin b esteht, daß eine P erson als M u tte rg e se ll­ schaft eine d irek te, bzw. in d irek te K on tro lle ü b e r die an d ere P erson au süb t, oder auch daß zw ischen beiden P erso n en eine V erbin dung besteht, die auf die A nw endung ein e r solidarischen U n te rstü tz u n g seitens d e r G ru p p en m itg lied er im F alle d e r finanziellen S ch w ierigkeiten eines M it­ gliedes schließen läßt.

Die R ichtlinie sieht ebenfalls vor, daß die A ktiva und die außerbilaiir- ziellen G eschäfte, die im Sinne d e r R ichtlinie ü b e r d en S o lv a b ilitä tsk o e f­ fizienten nach 0, 20 und 50 gew ichtet w erden, bei d e r E rm ittlu n g d e r O bergrenze d e r K re d itk o n z en tratio n u n te r A nw endung d ieser G ew ich­ tu n g b erü ck sich tig t w erden.

Die N orm en ü b e r die K re d itk o n z en tratio n w u rd e n im P olen im B an­ k en rech t 11 geregelt. Das B an ken recht sieh t vor, daß das gesam te V olu­ m en d er K red ite (mit A usnahm e d e r K re d ite m it B ü rg schaften d er Re­ gierung bzw. d e r in te rn atio n a le n F in an zin stitu te), d e r G elddarlehen, der F o rd eru n g en aus B an k g aran tien und -b ü rg sch aften , d e r A k k red itiv a (m it A usnahm e des d u rch B an k g u th ab en gesicherten Teils) sow ie a n d e re r V erp flich tu ng en d e r K re d itin stitu te , die im A u ftra g des K u n d en aufg e­ nom m en w urden, in Bezug au f einen K re d itn e h m e r oder eine G ruppe m itein a n d e r v e rb u n d e n e r K re d itn e h m e r den S atz von 15% d e r E igenm ittel nicht ü b ersteig en d arf. Die o.g. O bergrenzen können n u r m it E rlaubnis

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A n p assu n g der p o ln isch en B ankaufsichtsnorm en„. 137

des P rä sid e n te n d e r PN B ü b e rsc h ritte n w erden, allerdings auch höchstens bis 50% d e r E igenm ittel des K re d itin stitu tes.

Im polnischen B an k en rech t w urde dem nach eine stre n g e re Norm ü b er die K re d itk o n z en tratio n als in den E G -L än dern eingefü hrt. Dies ist aber d ad u rch bedingt, daß das K reditrisik o in d e r gegenw ärtigen w irtsc h a ftli­ chen Lage Polens insgesam t h ö h er ist. Es w u rd e hingegen n ich t eindeutig fo rm u lie rt, w as u n te r den k ap italm äß ig oder o rgan isatorisch v erbun denen K re d itn e h m e rn zu v e rste h en ist. In d e r P ra x is w erd en sie als die gegen­ seitigen K ap italb eteilig un g en , die gem einsam e G eschäftsführu ng, gegen­ seitige G a ra n tie- und B ürgschaftleistungen, A usstellen von W echseln und d ire k te, b estandsfähige K ooperations- oder G eschäftsv erbindu ng a u f­ gefaßt.

In Bezug au f die polnischen K re d itin stitu te feh lt es an einer Norm , die das G esam tv o lu m en von G ro ß k red iten eines K re d itin stitu ts bestim m en wü rde. Im polnischen B ankensystem h ab en w ir es m it ein er v e rh ä ltn is­ m äßig großen K re d itk o n z en tratio n zu tu n , die einerseits aus d e r K re d it­ po litik vor 1989 re s u ltie rt u nd an d ererseits du rch niedrige E igenm ittel d e r B anken bedingt ist. In d e r z e n tral g elen k ten W irtschaft w u rd en fü r das jew eilige G ebiet zuständige A u ßen stellen d e r Z e n tra lb a n k m it der F inanzbedienung d e r jew eiligen U n tern eh m en b e tra u t. Nach d e r A usglie­ d e ru n g aus d e r S tru k tu r d e r Z e n tra lb a n k h ab en die kom m erziellen K r e d it­ in stitu te die G ro ß k redite geerbt. A uf d e r an d eren Seite w u rd e n vor d e r E in fü h ru n g d e r V o rsch riften ü b e r zulässige O bergrenzen fü r G ro ß k re­ d ite im M ärz 1992 K red ite g ew äh rt, die zw ar in absoluten W erten nicht s e h r groß, groß genug aber im V e rh ä ltn is zu den niedrigen E igenm ittel w aren .

EIN LA G E N SIC H ER U N G SSY ST E M E

Ein fü r jedes B ankensystem se h r w ichtiges P roblem ist die Schaffung von G a ra n tien f ü r die Rückgabe d e r G uthaben. Dies h a t eine große B ed eu tu n g im H inblick auf die S chaffung ein e r V ertrau ensbasis zu den K re d itin stitu te n , insbesondere seitens d e r K leineinleger. Die Schaffung des B in n en m ark tes im R ahm en d e r E uropäischen G em einschaft und die M öglichkeiten fü r freies A nbieten von D ienstleistu n gen im jew eiligen L and du rch K re d itin stitu te aus d en a n d e re n E G -L än d ern ist ein A nlaß f ü r die E in fü h ru n g eines ein h eitlich en S icherheitsgrades fü r die K u n ­ den, und zw ar u n ab hän g ig vom K re d itin stitu t, in dem sie ih r Geld ein ­ gelegt haben. Eine zufried en stellen d e Lösung dieses Problem s stößt seit J a h r e n auf ein H indernis in Form d e r rec h t u ntersch ied lich en Lösungen in diesem B ereich in den zehn E G -L ändern und d e r feh lend en E inlagen­

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138 Jerzy W ęcław sk i

sicherungssystem e in den ü b rig en zwei E G -L ändern. Aus diesem G ru n d w ar bis jetz t n u r eine E m pfehlung in dieser A ngelegenheit m öglich.12 E rst vor kurzem w u rd e d e r E n tw u rf ein er R ichtlinie des R ates ü b e r E inlagensicherungssystem e e ra rb e ite t,13 die die A nnahm e e in h e itlic h e r Regelungen in diesem B ereich erm öglichen w ürde.

Im E n tw u rf d e r R ichtlinie w urde ein se h r w eit g e fa ß ter B egriff d e r Einlagen eing efü h rt. Dazu zählen M ittel auf S p arg u th ab en , a b e r auch Saldo d e r K o n to k o rre n tk o n te n sowie F o rd eru ng en, fü r die das K re d it­ in stitu t übereignungsfähige D okum ente au sg estellt h at. Die E in lag en ­ sicherung u m faß t g leicherm aßen alle K u n d en g ru p p en (n atürliche P e rso ­ nen, U n tern eh m en etc.) a u ß e r B anken, w eil die B anken leic h te r die L iq u i­ d itä t eines K re d itin stitu te s b e u rte ile n können als andere S u b jek te.

Die Z ugehörigkeit von K re d itin stitu te n zum E inlagensicherun gssystem ist als obligatorisch vorgesehen. Dies entscheidet allerdings n ich t ü b e r die Frage d er O rg a n isa tio n sstru k tu r und d e r R echtsform , d e r F u n k tio ­ n ieru ng und ebensow enig ü b e r die A nzahl d e r im jew eiligen Land an ge­ w end eten S icherungssystem e. Es w u rd e d e r G ru n d satz angenom m en, daß die G eldeinlagen in einem K re d itin stitu t und auch in seinen ausländ ischen A ußenstellen im E uropäischen W irtsch aftsrau m d u rch E inlag ensicheru ngs­ system e aus dem U rspru ng slan d des K re d itin stitu te s geschützt w erden. D adurch ist die k on sequente A nw endung des G rund satzes des U rsp ru n g s­ landes im Sinne d e r zw eiten R ichtlinie ü b e r K o ord inierun g des B an k en ­ rech ts in n erh alb d e r EG, w orin es h eißt, daß die B ankaufsich tso rg ane zur D u rch fü h ru n g d e r K ontrolle a lle r G eschäftsfeld er einschließlich d er A uslandsgeschäfte des jew eiligen K re d itin stitu te s b erech tig t sind, ge­ w äh rleistet. Die B ankaufsicht und die In stitu tio n d e r E inlagensicherungs- system e erfü lle n ähnliche F u n k tio n e n und es ist eine logische K onsequenz, daß beide dem selben G ru n d satz u n te ro rd n e t sind. B edenken kom m en dabei allerdin gs bei dem V orschlag, ausländischen B an kfilialen die Mög­ lichkeit einzuräum en, die E inlagensicherungssystem e im Land d e r G e­ sch äftstätig k eit zu übern ehm en. Die ausländischen B anklifilialen k ö n n ten d an n gegebenenfalls g ünstigere M öglichkeiten d e r E inlag ensicheru ngssy­ stem e des jew eiligen Landes fü r sich in A nspruch nehm en, ohne gleich­ zeitig d e r B ankaufsicht zu unterlieg en.

Eine besondere B edeu tu ng kom m t dabei im R ahm en des E in lag en­ sicherungssystem s d er F rage nach d er F estleg u n g d e r Höhe d e r E n t­ schädigungsansprüche im F alle des K onkurses eines K re d itin stitu te s zu.

12 E m p feh lu n g der K om m ission zur E in fü h ru n g v o n E in la g en sich eru n g ssy stem en in der G em ein sch aft. „A m tsb latt der E u rop äisch en G em ein sch a ften ” Nr. L 33/16 vom 4.02.1987.

13 V orsch lag für ein e R ich tlin ie des R ates über E iin lagen sich eru n gssystem e. „A m tsb latt der E u ropäischen G em ein sch a ften ” Nr. C 163 vom 30.06.1992.

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A n p assu n g der p o ln isch en B an k au fsich tsn orm en .. 139

D er E n tw u rf d e r R ichtlinie bestim m t die Höhe des E n tsch äd ig u n g san sp ru ­ ches m it m ind esten s 15.000 ECU in Bezug auf E inlagen in einem K re d it­ in stitu t. D ieser B etrag e n tsp ric h t d er d u rch sc h n ittlic h en E inlagensiche­ rung, die z.Z. in den E G -L än d em gilt (m it A usnahm e D eutschlands und Italiens, wo die S ich eru ng sb eträg e w esen tlich h ö h er sdnd). Es ste h t den einzelnen E G -L än d em , genau w ie im F alle a n d e re r d u rch die R ichtlinien festgelegten N orm en, selb stv erstän d lich frei, in ihre E inlagensicherungs­ system e h öhere B eträge aufzunehm en.

Die A uszahlung d e r E ntschädigung soll in n erh alb von 3 M onaten ab F e stste llu n g d er Illiq u id itä t des K re d itin stitu te s erfolgen. Diese F rist k an n n u r einm al d u rch das O rgan d e r B ank aufsich t um w eitere 3 M onate v e rlä n g ert w erden, sow eit d e r V erp flichtete einen b e g rü n d e ten A ntrag vorlegt

In Polen sind die E inlagen in einem Teil d e r K re d itin stitu te gesichert, und zw ar gilt das n u r fü r die S p areinlag en von n a tü rlic h e n P ersonen in sta a tlich e n und genossenschaftlichen K re d itin stitu te n . Es feh len nach wie vor entsprech en de R egelungen dieses P roblem s und die besteh en den G a­ ra n tie n sind n u r allgem ein im B an ken rech t fo rm u lie rt.14 F ü r die R ück­ zahlung d e r S p arein lag en (außer den G u th ab en d e r G ew erbetreibenden) h a fte t d e r Staat. Diese H aftu n g ist a b e r n u r auf G u th ab en bei den sta a tlich e n und genossenschaftlichen K re d itin stitu te n beschränkt, die vor 10.02.1989 en tstan d en . Dies b ed eu tet, daß die S pareinlag en bei den eini- gezehn K re d itin stitu te n , die nach diesem D atum e n tsta n d en sind, gar nicht g esichert sind. Die Höhe d e r H a ftu n g des S taates fü r die R ücker­ s ta ttu n g d e r S p arein lagen ist nicht b egrenzt, d.h. sie genießen vollen

Schutz. In d e r P ra x is ist die F rage des R ü c k e rsta ttu n g sv erfah re n s und -te rm in s u m stritte n . Das F in an zm in isterium als V e rtre te r des S taates v e rsu c h t das A usm aß seiner H aftun g zu begrenzen, indem es die D ebito­ ren zu erst zum K o n k u rsv e rw alter schickt. E rst w enn die D ebitoren auf diesem W ege n ich t an ihre G u th ab en kom m en, ü b e rn im m t d er S taat die V erp flich tu n g des K re d itin stitu tes.

Seit einigen J a h re n enden die B em ühungen um V erabschiedung von V o rsch riften ü b e r einheitliche G run d sätze d e r S parein lagen sicheru n g in allen K re d itin stitu te n m it M ißerfolg. Die letzte Fassung des e n ts p re ­ ch enden G esetzesen tw urfs sieht die G rü n d ung eines V ereins zu r B ank­ g u th ab e n g a ra n tie als In stitu tio n d e r ö ffen tlichen H and vor, dem alle K re d itin stitu te obligatorisch gehören w ü rd en. Die G aran tie soll alle Ein­ lagen u nabhängig von d e r L au fzeit u n d d e r B an kg u th ab en w äh ru n g um fassen. S pareinlagen in Höhe bis 1.000 ECU in einem K re d itin stitu t sollen voll und die Sparein lag en in Höhe von 1.000 bis 3.000 ECU in 90%

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140 Jerzy W ęcła w sk i

g a ra n tie rt sein. E inlagen in Höhe ü b e r 3.000 ECU sollen dagegen nicht gesich ert bleiben. W enn m an die D u rch schn ittslö hn e als V ergleichsbasis nim m t, so kan n m an feststellen, daß die in P olen vorgeschlagene Höhe d e r G aran tien den M indestan ford eru ngen d e r R ichtlinie des EG -R ates en tsp rich t. In beiden F ällen sind es doch Lösungen, die die k lein en G eld­ an leg er schützen und sie z u r U n te rh a ltu n g von B an kg u th ab en in v e r­ schiedenen K re d itin stitu te n a n h a lten sollen.

V ER FAH R EN GEG EN GELDW Ä SC H E

In d en letzten J a h re n w u rd e in d en w estlichen L än d ern ein v e rs tä rk te r K am pf dem L egalisierungsprozeder d e r G eld m itteln ü b e r K re d itin stitu te, die aus ein e r S tra fta t stam m en, angesagt. D ieser K am pf kam in d e r Ein­ fü h ru n g d e r V orschriften ü b e r V orbeugung d e r A u snutzung des F inanz­ system s zu diesem Zw eck zum A u sd ruck.15 Die K re d itin stitu te w u rd en v e rp flic h te t, die Id e n titä t des K unden, m it dem sie die G eschäftsbeziehun­ gen pflegen, insbesondere bei d er E röffnung von K onten und bei d er V e r­ m ietun g von S icherheitssch ließ fäch ern , zu ü b e rp rü fen . Bei jedem anderen G eschäftsvorgang ist die Id e n titä t des K u n d en zu ü b e rp rü fen , w enn d er W ert des B ankgeschäftes ü b e r 15.000 ECU liegt. Die K re d itin stitu te sind eben falls v erp flich tet, die G eschäfte m it K u nd en in ih re n U n terlag en zu d o k u m en tieren , und zw ar so, d am it sie gegebenenfalls als B ew eism aterial im G e rich tsv erfah ren b e n u tz t w e rd e n können. Diese U n terlag en m üssen m ind esten s 5 J a h re lang nach d e r jew eilige G eschäftsabw icklung a u f­ b e w a h rt w erden. Die K re d itin stitu te h aben auch gleichzeitig die P flich t d e r K ooperation m it den O rd n u n g sk rä fte n bei d e r V erfolgung von T ätern , die das P ro zeder d e r G eldw äsche b etreiben , und es von d e r A bw icklung d e r B ankgeschäfte u n te r V erdacht d e r Geld w asche abzusehen.

In Polen w u rd e n dieselben R egelungen, die d e r G eldw äsche Vorbeugen sollen,16 wie in d en E G -L ändern ein g efüh rt. Die B anken in Polen w urd en so v erp flich tet, bei d e r G eschäftsabw icklung, insbesondere bei B argeld­ geschäften, die Id e n titä t des K u n d en festzu stellen und die Inform atio n ü b e r ihn und ü b e r das G eschäft fü n f J a h re lan g aufzub ew ah ren. Diese P flic h t gilt B ankgeschäften m it W ert ü b e r 200 Mio. Zł bzw. dem G egen­

15 R ich tlin ie des R ates über V orbeugung der A u sn u tzu n g des F in an zsystem s zur G eld w äsch e. „ A m tsb latt der E u rop äisch en G em ein sch a ften ” Nr. L 166 vom 28.06.1991.

16 V erordnung des P rä sid en ten der P N B über die V erfah ren sgru n d sätze der K red itin stitu te im F alle des V erdachts a u f U m stän d e, daß G eld m ittel oder andere V erm ö g en sw erte, d ie in fo lg e ein er S tra fta t g ew o n n en w u rd en , bzw . im Z u sam m en ­ hang m it ein er S tra fta t steh en , a n g eleg t oder auch G eld ein za h lu n g en über ein en b estim m ten N en n w ert gem ach t w erd en , vom 1.10.1992 „D zien n ik U rzęd ow y N B P ” [A m tsb la tt der P N B ] v o n 1992, Nr. 9 P os. 20.

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A n p assu n g der p oln isch en B ankaufsichtsnorm en.., 141

w e rt dieses Z lo ty-B etrages in frem d en W ähru ngen (Ende 1993 w aren es ca. 8.500 ECU). W enn bei d e r G eschäftsabw icklung, u nabhängig von dem W ert, ein b e g rü n d e te r V erd ach t auf d en V ersuch d e r G eldw äsche a u f­ kom m t, h ab e n die K re d itin stitu te u n verzüglich die S ta atsa n w a ltsch a ft d a rü b e r in K en n tn is zu setzen.

V ER G L E IC H SA N A LY SE DER B A N K A U F SIC H T SN O R M E N IN DER EG U N D IN PO LEN

Die S childeru n g d e r w ichtigsten R egelungen des B ankenrechts im B ereich d e r B an k au fsich t in d e r EG und in Polen e rla u b t die F eststellu n g , daß P olen die m eisten N orm en, die in den letzten Ja h re n in d e r EG verabschiedet w u rden , in sein R echtssystem e in g e fü h rt hat. Einige sind z w ar w eniger präzise bestim m t, w eil sie allein im G esetz „ B a n k e n re c h t” e n th a lte n sind, a b e r au f d er an d eren Seite sind die angenom m enen K oeffizienten oft rigoroser. Es feh len z.Z. in Polen noch V o rsch riften ü b e r K onsolidierung d e r B ankaufsicht ü b er die K re d itin stitu te , die in d er EG b e re its die Form ein er R ichtlinie angenom m en h ab en .17 Eine Z usam m en stellu n g d e r B ank au fsichtsno rm en in Polen und in d er EG e n th ä lt die Tabelle 2.

PRO BLEM E DER P O L N ISC H EN B A N K E N AM VORTAG DER IN T EG R A TIO N

Polen h a t form al 10 J a h re Zeit, um das eigene B ank enrech t und die an d e re n R ech tsv o rsch riften an die in d e r EG geltende Regelung a n z u ­ passen. Dabei k ö n nte d e r E indruck en tsteh en , als ob diese Zeit lange genug w äre, insbesondere w eil viele N orm en bereits im polnischen R echts­ system b e rü ck sich tig t w urden. B e tra c h te t m an a b e r die w esentlichen U n terschiede in d e r E ntw icklungsstufe des B ankensystem s in Polen u n d in den L ä n d e rn d e r E uropäischen G em einschaft, so ist leicht einzusehen, daß d e r A npassungsprozeß auf große Schw ierigkeiten, nicht so seh r d e r rech tlich en , so n d ern m eh r d e r w irtsch aftlich en N a tu r stoßen kann. A uch in den E G -L än d ern selbst h a t m an den B anken eine bestim m te Ü bergangs­ zeit z u r A npassung an die n eu en N orm en gelassen, und die Im p le m e n tie ­ ru n g einiger N orm en w u rd e tro tzd em im H inblick auf die N otw endigkeit d e r Ü b erw in d u n g d e r D ifferenzen in den E ntw ick lun gsstadien d er B an ­ kensystem e zeitlich verschoben. W ir d ü rfe n uns nicht d a rü b e r h in w e g tä u ­ schen, daß diese S chw ierig k eiten in Polen etw a n icht Vorkommen w erden.

17 R ich tlin ie des R ates über die B ea u fsich tig u n g v o n K red itin stitu ten au f k o n ­ so lid ierter B asis. „ A m tsb latt der E u rop äisch en G em ein sch a ften ” Nr. L 110 vom 28.04.1992.

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142 Jerzy W ęcla w sk i

Tab. 2. Z u sa m m en stellu n g der B a n k a u fsich tsn o rm en in der EG u id in P o len Z esta w ien ie norm nadzoru b a n k ow ego w EWG i w P o lsce

G ebiet

R egelu n g E u ropäische G em ein sch aft P o len L izenzvergabe,

E igen k ap italq u ote und -flu ß

E in m alige L izen z im G e­ sa m tg eb iet der EG a u f der G rundlage von drei V orau s­ setzu n gen :

a) M in d esteig en k a p ita l 5 Mio. ECU,

b) zw ei p ro fessio n elle G e­ sch ä ftsfü h rer,

c) G esch äftsp lan .

E inschränkung der B an k - b eteilig u n g en in N ich tb a n ­ k en au f 60% des E ig en k a ­ p itals und der ein zeln en B eteilig u n g en au f 15%, In - form ationspfldcht über den E rw erb v o n q u a lifizierten A n te ile n (über 10%), B e a u f­ sich tigu n g der A n teilseig n er der K red itin stitu te (über 10%) seiten s des B a n k a u f- sich ts organs.

L izen zvergab e durch d en P rä sid en ten der P N E a u f d er G ru n d lagen von v ie r V o r a u s­ setzungen:

a) M in d esteig en k a p ita l ca. 5 Mio. ECU, b) v ertra u en sw ü rd ig e G r ü n ­ der und G e sc h ä ftsfü h ru n g , c) zw ei p ro fe ssio n e lle G e ­ sch äftsfü h rer, d) G e sch ä ftsp la n fü r 3 Jah re. E inschränkung der B a n k b e ­ teilig u n g und des A k tie n - und S ta a tsa n le ih e n k a u fs a u f 25% des E igen k ap itals, m it der E rlaubnis des P r ä sid e n te n der P N B a u f 50%,

Inform atiotnspflicht ü b er d en K auf von über 5% A n te ile am K red itin stitu t,

E rlaubnis des P r ä sid e n te n der P N B fü r d en K a u f v o n q u a lifizierten A n te ile n des K r ed itin stitu tes (10, 20, 33, 50, 66, 75%) erfo rd erlich . D efin itio n und

B esta n d teile der E igen m ittel der K red itin stitu te

B estim m u n g der B esta n d ­ te ile der E igen m ittel: a) B asisk a p ita l (ein g eza h l­

tes G rundkapital, A gio, a u sg e w ie s e n e R ü ck lagen , ein b e h a lte n e G ew inne), b) ergän zen d es K apital

(R ü ck stellu n gen , W ert­ b erich tigu n gen , V orzu gs­ ak tien , so n stig e B esta n d ­ teile)

B estim m u n g der B e sta n d te ile der E igen m ittel:

a) Basdskapitai,

b) ergän zen d es K ap ital, c) au f D auer zur V erfü g u n g

ste h e n d e M ittel III. K a ­ tegorie.

S o lv a b ilitä tsk o effizien t B estim m u n g ein er ein h eitli - ch en N orm über die g a ra n ­ tierte E igen k ap italq u ote zu den A k tiv a und den a u ß er­ b ila n z ie lle n P o sitio n en je nach dem M in d estrisik o fa k ­ tor 8%, R isik ogew ich tu n g: 0, 10, 20, 50, 100%,

R isik o g ew ich tu n g bei den a u ß erb ila n ziellen P o sitio n en : 0, 10, 50, 100.

B estim m u n g ein er e in h e it­ lich en N orm über die E ig e n ­ k ap ita lq u o te im V erh ä ltn is zu den A k tiv a und den au ß erb ila n ziellen P o sitio n e n je nach dem R isik o fa k to r 8%.

R isiikogew ichtung fü r d is A k tiv a und die a u ß erb ila n - z ie lle n P o sitio n en : 0, 10, 20, 30, 50, 100%.

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A n p assu n g der p oln isch en B an k aufsichtsnorm en.., 143

O bergrenzen für die K red itk on zen tration

D er G roßkredit ist e in s o l­ cher K redit, der 10% des E igen k ap itals des K red it­ in stitu tes ü b ersteigt. D ie O bergrenze für ein en K re­ d itn eh m er bzw . ein e K re­ d itn eh m ergru p p e beträgt 25% des BigenkapitaLs. D ie G esam tsu m m e der G roß k re­ dite isit au f 800% des E igen ­ k ap itals begrenzt.

D er au f G rund ein es K red it­ vertrages gew äh rte K redit k an n 10% des E igen k ap itals nich t ü b ersteigen . D ie O ber­ gren ze ein es G roßkredits lü r e in en K red itn eh m er bzw. eine K red itn eh m ergru pp e beträgt 15% des E igen k ap itals. D ie Erhöhung der O bergrenze auf 50% m it der Erlaubnis der P N B m öglich.

E in lagen s icheru ngs - sy stem (E ntw urf)

M in d estsch w elle für E in- la gen sicn eru n g 15.000 ECU. D ie S icn cru n g um faßt a lle F orderungen m it A u sn ah m e von Z v sch en b a n k em ia g en . A u sz a .u u r g in n erh alb von 3 M onaten (in A u sn a h m efä llen 6 M onate).

100% S ich eru n g fü r a lle E in ­ lagen bis 1.000 ECU, 90°ö S ich eru n g fü r E in lagen im W ert von 1.000 bis 3.000 ECU

G eld w ä sch e Ü b erprüfung der Id en tität im W ert v o n über 15.000 ECU. des K u n d en bei G esch äften D ie A u fb ew a h ru n g sp flich t v o n U n terla g en im Z eitraum von 5 Jahren. D ie P flich t der K ooperation m it den O rdnungskräften.

Ü berp rü fu n g der K u n d en ­ id en titä t bei G esch ä ften im W ert v o n über 200 Mio. ZL (ca. 8.500 ECU).

D ie A u fb ew a h ru n g sp flich t von U n terla g en im Z eitrauin v o n 5 Jahren. D ie P flic h t der K oop eration m it den Orü- n u n gsk räften .

Q uelle: S elb st a u f G rund en tsp rech en d er n orm ativer A k ten .

Die K re d itin stitu te in Polen befanden sich gleichsam m it d e r gesam ten N atio n alw irtsch aft ein halbes J a h rh u n d e rt (1945— 1989) u n m itte lb a r in d e n H änden oder stan d en u n te r dem v o rh errsch en d en E influß des Staates. D er S ta at g a ra n tie rte die S o lvab ilität d e r K re d itin stitu te und sorgte nicht f ü r eine en tsp rech en d e E ig en k ap italau sstattu n g . Die G eschäftstätig keit d e r K re d itin stitu te w u rd e gleichzeitig in großem Maße auf die T ätigkeit von K assen red u ziert, die im sta a tlich e n A u ftra g die Finanzbedienung der w irtsc h a ftlic h en E in h eiten d u rc h z u fü h re n h a tte n . U n te r diesen B edingun­ gen haben die K re d itin stitu te w eder die K re d itw ü rd ig k eit ih re r K u nd en g e p rü ft noch m ark tw irtsch a ftlic h e V e rk a u fsin stru m e n te d e r B ankdienst­ leistu n g en angew endet. Nach d e r E in fü h ru n g d e r m ark tw irtsch a ftlic h e n S pielregeln im J a h re 1989 fanden sich die K re d itin stitu te in ein er doppel schw ierigen S ituation. Zum einen h a t die unzureich end e E igenkapital- a u s ta ttu n g den G rad ih re r S ich erh eit un d d am it die M öglichkeiten fü r die E n tfa ltu n g des K red itg eschäfts eingeschränkt. Zum zw eiten h a tte das n ich t ausreichende W issen ü b e r V erh alten sw eisen u n te r den W ettb ew erb s­ bedingungen d e r M a rk tw irtsc h aft S chw ierigkeiten bei d e r G ew innung k re d itw ü rd ig e r K u n d en ausgelöst.

(19)

144 Jerzy W ęcła w sk i

Auf d e r R angliste d e r 1000 g rö ß ten B anken d e r W elt befindet sich die größte B ank Polens (Bank H andlow y in W arschau S.A.) e rst a u f P latz 487 m it d e r E ig e n k ap ita la u ssta ttu n g von 398 Mio. D ollar. Das E igen­ k ap ital d ieser Bank bild et dabei ca. 20% des G esam tkapitals des polni­ schen B ankensystem s. U n te r den 1000 g rö ß ten B anken befinden sich noch w eitere 6 K re d itin stitu te m it d e r E igenkapitalqu o te von 125 bis 286 Mio. US D ollar.18 Das gesam te E igenkapital a lle r polnischen B anken ist n ie ­ d rig e r als das E igenkapital d e r einzelnen g rö ß ten B anken d e r W elt. Diese einfache G egen üb erstellu n g w eist auf die Skala d e r S chw ierigkeiten hin, die vor dem polnischen B ankensystem stehen.

Eine u n m itte lb are Folge d er K apitalschw äche d e r polnischen B anken ist die unzureich en d e E ntw icklung des B ankennetzes. In P olen sind eigen t­ lich n u r d rei U n iversalb an k en tätig , die au f dem gesam ten G ebiet Polens eine verh ältn ism äß ig gut entw ickelte und gleichm äßig v e rte ilte V e rtrie b s­ s tr u k tu r besitzen. Die ü b rig en K re d itin stitu te h aben regionalen bzw. gar ö rtlich en W irk u ng srad iu s oder h ab en sich auf ein bestim m tes G ebiet spezialisiert. Die E n tsteh u n g von ü b e r 80 p riv a ten K re d itin stitu te n in den letzten v ier J a h re n h a t an d er D istribution d er B a n k d ie n stle istu n ­ gen nicht viel g eänd ert, w eil es kleine E inh eiten m it m eistens bis zu einigezehn A ußenstellen sind. A uf eine B ankstelle in Polen kom m en ca. 10.000— 12.000 E inw ohner, was von den en tsp rech en d en K en n ziffern d e r E G -L änder sta rk d iffe riert.

Die W irksam keit des polnischen B ankensystem s leidet zusätzlich am M angel eines m od ernen V errechnungssystem s u n te r den K re d itin stitu te n . Die einzelnen K re d itin stitu te h ab en in den letzten Ja h re n in te rn e com ­ p u te rg e ste u e rte V errechnungssystem e in sta llie rt, ab er dieser Prozeß befindet sich im m er noch e rst au f d e r S tufe d e r E in fü h ru n g d e r V e r­ rechnungssystem e u n te r d en einzelnen A bteilungen. Die Polnische B ank­ v errech n u n g sk am m er fu n k tio n ie rt im m er noch als eine „ P a p ie rk a m m e r”, d.h. die B ankfilialen liefern ihre V errech n u n g su n terlag en an die Regio­ n alzen tren, die e rst an die Z en trale angeschlossen sind. Die ,,on-line”-V er- rechnungssystem e fu n k tio n ie ren dagegen im m er noch nicht.

Schon diese ku rze C h a ra k te ristik d er E n tw icklun g sstu fe d er B anken in Polen v eran sch au lich t die Problem e, die im Z usam m enhang m it der In teg ratio n m it d e r EG gelöst w erd en m üssen. A uf diese A ufgabe m uß m an sich nich t n u r d u rch die E in fü h ru n g e n tsp re ch e n d e r rec h tlic h er Regelungen, sondern vo r allem auch d u rch die E ig en kapitalstärkung , d u rch organisatorische und W eiterb ild u n g sm aß n ah m en vorb ereiten . Diese Prezesse h ab en in d e r polnischen N a tio n a lw irtsch a ft schon begonnen. Die stä rk ste n K re d itin stitu te erhö h en k o n tin u ierlic h ihre E igenkap ital­

(20)

A n p assu n g der p o ln isch en B ankaufsichtsnorm en.., 145

qu oten und b au en das D istribu tio n sn etz aus. Z ur Zeit e x p an d ieren die polnischen K re d itin stitu te ausschließlich auf dem B in n enm arkt. N u r zwei K re d itin stitu te haben eigene A ußen stellen im A usland und eine w eitere E ntw icklung in dieser R ichtung ist z.Z. noch nicht in Sicht. Es sind eher die w estlichen B anken, die in Polen ihre F ilialen g rü n d en (z.Z. drei) und A nteile an den polnischen B anken ü b ern eh m en (z.Z. sind m ehere B anken, d a ru n te r sieben B anken in 100%, bzw. m eh rh e itlic h in d en H änden des A uslandskapitals).

D er Prozeß d e r w irk lich en A npassung des polnischen B ankensystem s an die w estlichen S tan d ard s w ird lan g w ierig er sein, als es aus d er Ä nderung d er rech tlich en Regelungen allein herv o rg eh t. Die G rundidee d e r Regelung d e r F u n k tio n ie ru n g des europäischen B in n en m ark tes d e r F in an zd ien stleistu ng en b ildet d e r V ersuch, den G ru n d satz d er V orsicht m it dem G ru n dsatz d er W irtsch aftsfreih eit, des freien K ap ital-, W aren- und D ienstleistungsflusses in E inklang zu bringen. Die in d en N orm en des B ankenrechts d e r E uropäischen G em einschaften e n th a lte n e n E rfa h ­ ru n g en d e r h o chen tw ick elten M a rk tw irtsc h afte n sind fü r P olen deshalb so wichtig, w eil sie die M öglichkeit d e r B eh errsch un g des S ystem risikos u n te r den B edingungen d e r Ä n d eru n gen und G lobalisierung des F in a n z ­ d ien stleistu n g sm ark tes geben. V or d e r vollständ igen Ü b e rtra g u n g dieser N orm en nach Polen und dem B e itritt Polens zu r EG m üssen die pol­ nischen K re d itin stitu te ein en tsp rech en d hohes E ntw icklungsniveau e rre ic h t haben, d am it sie gegen ü ber d en ausländischen F in an zin stitu ten ih re W ettb ew erb sfäh ig k eit v erb essern können.

S T R E S Z C Z E N I E

Coraz ściślejsza w sp ółp raca i p ersp ek ty w a czło n k o stw a P o lsk i w U nii E uropej­ sk iej sk ła n ia ją do d o sto so w y w a n ia jej p raw a b an k ow ego do stan d ard ów ob o w ią zu ­ jących w tym u gru p ow an iu . D o tyczy to w p ierw szy m rzędzie norm nadzoru b an k o­ w ego. Z asady u d zielan ia k o n cesji na działaln ość b an k ow ą są w P o lsce w zasadzie id en ty czn e jak w krajach czło n k o w sk ich U nii. P od ob n e jest rów n ież ok reślen ie stru k tu ry k ap itału w ła sn eg o banku. D o p od sta w o w y ch norm nadzoru b an k ow ego zalicza s ię w sp ó łczy n n ik w y p ła ca ln o ści, k tórego k on stru k cja i w y m a g a n y poziom są id en ty czn e jak w k rajach U n ii. W P o lsc e o b ow iązu ją ostrzejsze lim ity d otyczące k on cen tracji k red ytów , co jest u zasad n ion e w ięk szy m ry zy k iem k red y to w y m w ob ec­ n y ch w aru n k ach gospodarczych. W prow adzono ró w n ież ry g o ry sty czn e p rzep isy m a ­ ją ce zapobiegać praniu p ien ięd zy za p ośred n ictw em sy stem u ban k ow ego. B rak n a to ­ m iast, w od różn ien iu od w ięk szo ści p a ń stw U nii, zad o w a la ją cy ch rozw iązań o d n o ś­ n ie do zab ezp ieczen ia lokat b an k ow ych .

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