• Nie Znaleziono Wyników

Glückauf, Jg. 64, No 5

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Share "Glückauf, Jg. 64, No 5"

Copied!
32
0
0

Pełen tekst

(1)

GLOCKAUF

Berg- und Hiittenmannische Zeitschrift

Nr. 5 4. Februar 1928 64. Jahrg.

Der Felderbesitz im niederrheinisch-westfalischen Bergbaubezirk.

Von Dr. Ernst J i i ngst , Essen.

(Hierzu die Tafel 2.) Das Bergwerkseigentum im niederrheinisch-west­

falischen Bergbaubezirk hat im einzelnen nach seinem heutigen Umfang eine verschiedene R echtsgrundlage.

In dem siidlichsten Teil des Bergbaugebietes, dort, wo im Tale der Ruhr das Kohlengebirge zu Tage tritt und sich die Wiege des niederrheinisch-westfalischen Steinkohlenbergbaus, des »Ruhrbergbaus«, befindet, griindet es sich auf die cleve-markische Bergordnung.

Diese hatte fiir eine Verleihung von Bergwerkseigentum neben dem Besitz des vorgeschriebenen bergamtlichen Schiirfscheines das Auffinden und EntbloBen eines Flozes zur Voraussetzung. Hiernach war also die Lagerstatte an dem Fundpunkte »auf den Augenschein zu entbloBen«, so daB sie in vollem, frischem Anbruch gezeigt werden konnte.

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhren diese scharfen und schwerfalligen Bestimmungen eine Milde- rung. Durch Zirkuiarverfiigungdes PreuBischen Handels- ministers vom 2. November 1853 wurde die Verleihung von Lagerstatten, die nur erbohrt waren, in besondern Fallen fiir zulassig erklart. Das Allgemeine Bergge- setz von 1865 sah von dem Erfordernis des »Ent- blóBens auf den Augenschein® tiberhaupt ab, was schon im Hinblick auf das Fortschreiten des Bergbaus nach Norden, in welcher Richtung die Machtigkeit der das Steinkohlengebirge iiberdeckenden Gebirgsschichten zunimmt, geboten war. Das Allgemeine Berggesetz blieb, was die Vorschrift fiir die Verleihung des Berg- werkseigentums anlangt, unverandert bis zum Jahre 1905 bzw. 1907 in Geltung. Durch die mit Gesetz vom 18. Juni 1907, welches das vorausgegangene Not- gesetz (Lex Gamp) abloste, verfijgte Mutungssperre wurde der Bergbaufreiheit, welche bis dahin bestanden hatte, ein Ende gemacht. Es konnte nunmehr in dem niederrheinisch-westfalischen Bergbaugebiet kein Privater mehr auf Grund des Nachweises der Fundigkeit und daraufhin eingelegter Mutung die Verleihung von Bergwerkseigentum beanspruchen. Der Erwerb von Bergwerkseigentum war kiinftig dem Staate vorbehaIten, wozu er den Nachweis der Fundigkeit nicht mehr zu erbringen hatte. Ausgenommen von dieser Reglung waren die ehemaligen standesherrlichen Regalinhaber, dereń Anspriiche hinsichtlich des Feldererwerbs in ihren Regaigebieten durch das Gesetz von 1907 nicht beriihrt wurden. Beim Ubergang des Rechtes zur Erhebung der Bergwerksabgabe auf den preuBischen Staat im Jahre 1920 wurden auch diese Anspriiche der Regalinhaber aufgehoben, mit der MaBgabe aller­

dings, daB in bestimmten Fallen innerhalb einer fest- gesetzten Frist noch eine Anzahl von Maximalfeldern erworben werden kann.

Auf Grund der vorstehend angedeuteten Rechts­

grundlage besteht zurzeit im niederrheinisch-west­

falischen Bergbaubezirk eine Berggerechtsam e von 4906 km2, d. s. etwa 2230 Normalfelder. Die Verleihung des kleinern Teils hiervon, 609 km2, liegt zeitlich vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Die ihn ausmachenden Felder sind ganz iiberwiegend auf Grund der cleve- markischen Bergordnung verliehen. Daneben kommt fiir die friihere Grafschaft Dortmund auch das ahnliche Verleihungsbestimmungen aufweisende PreuBische All­

gemeine Landrecht in Frage. In dem Zeitraum von

Abb. 1. Umfang des verliehenen Felderbesitzes im Ruhrbezirk.

1850 bis 1900 traten hierzu weitere 1701 km

2

Berecht- same, die bis auf die ersten 15 Jahre unter der Herr- schaft des Allgemeinen Berggcsetzes verliehen worden sind. Von 1900 bis 1927 hat sich der Bergwerks- besitz im Industriegebiet reichlich verdoppelt, indem er einen Zuwachs von fast 2600 km

2

erfuhr. Doch sind hiervon 435 km2, die auf Grund des Gesetzes vom 18. Juni 1907 dem PreuBischen Staat verliehen worden sind, nicht durch Bohrungen aufgeschlossen. Es fehlt deshalb die unbedingte Sicherheit dariiber, ob in diesen Feldern Kohle ansteht und gegebenenfalls, ob auch sonst die Vorbedingungen fiir einen gewinnbringenden bergbaulichen Betrieb gegeben sind.

Die Entwicklung des Felderbesitzes ist nach seiner A u s d e h n u n g in dem Schaubild 1, nach seiner geo- graphischen Erstreckung fiir die gleichen Zeitraume in dem zugehórigen Kartchen (Abb. 2) dargestellt.

Der bis zum Jahre 1850 verliehene Felderbesitz ist in erheblichem Umfang bereits wirtschaftlich bedeutungslos geworden. Zum Teil mogen die zugehórigen Felder

(2)

138 O l u c k a u f Nr. 5

Abb. 2. Geographische Entwicklung des Felderbesitzes im Ruhrbezirk.

uberhaupt nicht in Angriff genommen worden sein, zum weitern Teil sind sie so weit abgebaut, daB sich eine Aufrechterhaltung des Betriebes nicht mehr lohnt. Bei andern hat die der hier anstehenden Magerkohle un- gunstige Verfassung des Marktes in Verbindung mit andern Verhaltnissen den Bergbaubetrieb nicht mehr wirtschaftlich erscheinen lassen. Dieser AbsterbeprozeB hat sich ais natiirliches Ergebnis der bergbaulichen Ent­

wicklung in all den Jahren, in denen Bergbau im Ruhr- gebiet uingeht, vollzogen, neuerdings aber besonders scharfe Formen angenommen. Wir begreifen diesen Vor- gang unter der Bezeichnung »Zechenstillegungen« und haben dabei, wenn wir die letzten Jahre betrachten, nach zwei Richtungen hin zu unterscheiden. Einmal handelt es sich dabei um solche Anlagen, die erst in der Kriegs- und Nachkriegszeit unter dem EinfluB des zeit- weise bestehenden groBen Kohlenmangels den Betrieb

aufgenommen hatten und nach der Umkehrung der Verhaltnisse bei dem jetzt eintretenden KohleniiberfluB ganz von selbst der Stillegung verfallen muBten. An derartigen Anlagen zahlt man 41 mit einer Gesamt- | belegschaft von 2969 Mann und einer durchschnittlichen Belegschaft je Anlage von 72 Mann.

Die sich alsbald nach AbschluB der Micumver- handlungen Ende 1923 geltend machende Absatznot und das daraus herruhrende Bedtirfnis der Rationali- sierung unterwarf aber auch Anlagen der Stillegung, die nichts weniger ais Eintagsfliegen waren und grofie Belegschaftsziffern aufwiesen. So wurden in den ge­

nannten Jahren 35 Zechen mit einer Belegschaft von 47 892 (durchschnittlich 1368) Mann stillgelegt. Dabei griff dieser Absterbevorgang, wie die Kartę auf Seite 139 zeigt, auch bereits iiber die Nordgrenze der 1850 ver- liehenen Felder hinaus.

Z a h le n t a fe l 1. Yerschiebung des Ruhrbergbaus von Stiden nach Norden.

Bezirk 18

insges.

50 von der Summę

%

Beleg 19 insges.

schaft 00

von der Summę

%

19 insges.

26 von der Summę

%

18 insges.

1000 t 50

von der Summę

°/o

Ford 19 insges.

1000 t erung 00

von der Summę

°/o

19 insges.

1000 t 26

von der Summę

°/o S u d ...

M i t t e ...

N o r d ...

6 726 5 512

54,96 45,04

27101 155 481 46 111

11,85 67.99 20,16

10146 219 753 154 338

2,64 57,19 40,17

1106

855 56,40 43,60

6 343 41 729 12 047

10,55 69,41 20,04

2 675 64 550 44 965

2,38 57,54 40,08 insges. 12 238 100,00 228 693 100,00 384 237 100,00 1961 100,00 60 119 100,00 112192 100,00

Das V orriicken des Bergbaus von seinem Ausgangs- gebiet, der Ruhr, nach N o rd e n , wird auch durch die vorstehende Zahlentafel und die zugehórige Abb. 4 veranschaulicht. Im Jahre 1850 brachte der sudliche Teil des Bezirks

1

noch rd. 56 °/o der damals allerdings noch sehr geringen Fórderung auf. 43,6 % entfielen

i Es sind das die Kreise Essen-Land (sudl. Teil), Schwelm, Hattingen, Hagen, W itten, Horde-Stadt und -Land.

auf den mittlern Teil1, und im nórdlichen Teil

2

ging uberhaupt noch kein Bergbau um. Im Jahre 1900 war der Anteil des Siidens auf 10,55 % zuruckgegangen,

1 Essen-Stadt und -Land (nordl. Teil), Oelsenklrchen-Stadt und -Land, Mfilheim, Oberhausen, Duisburg, Bochura-Stadt und -Land, Wanne-Eickel, Herne, Dortmund-Stadt und -Land.

2 Osterfeld, Sterkrade, H am born, Hamra-Stadt und -Land, Reckling- hausen-Stadt und -Land, Buer, Oladbeck, Boltrop, Dinslaken, Mors, Beckum-Land, Ludinghausen-Land.

(3)

4. Februar 1928 O 1 ii c k a u f 139

Abb. 3.DiestillgelegtenZechen im RuhrbezirknachdemStandevon Ende 1927. (Bei den senkrecht schraffiertenFeldernhandeltessichumZechen, die vor Ende 1918, bei den wagrecht schraffiertenFeldernumZechen, die seit1919stiiigelegt sind.)

(4)

140 G l u c k a u f Nr. 5

S u d - SfM e- Afordbezir/f

mo mo r&6 rsso mo we 7S50 7900 J926 Abb. 4. Verschiebung des Ruhrbergbaus von Siiden nach Norden (Anteil an der Fórderung).

der der Mitte hatte sich auf fast 7/io erhóht, und die inzwischen im Nordbczirk errichteten Werke trugen bereits 20 % zu der Gesamtgewinnung bei. Im Jahre 1926 hatten sie ihren Anteil verdoppelt; die Mitte war mit einem Anteil von 57,54 % immer noch aus- schlaggebend, wahrend der Siiden bei 2,38 °/o jede gróBere Bedeutung verloren hatte.

In den Anfangen seiner Entwicklung fórderte der Ruhrbergbau lediglich Mager- und die ihr nahe ver- wandte EBkohle. Die wertvolIern Partien der Fett- sowie der Gas- und Gasflammkohle wurden erst im Verlauf seines Vorriickens nach Norden erschlossen.

Leider fehlt es fiir die friihere Zeit ganz und gar an Angaben, in welcher Weise sich die Fórderung auf die verschiedenen K ohlenarten vertei!t hat. Erst vom Jahre 1900 ab stehen solche zur Verfugung, und zwar nach den Anschreibungen des Kohlen-Syndikats; in- folgedessen entbehren sie der Vollstandigkeit, solange das Syndikat nicht, wie gegenwartig, praktisch die Gesamtheit der Zechen umfaGte. Die in der nachstehen- den Zusammenstellung enthaltenen Angaben iiber die gefórderten Mengen nach Kohlenarten, welche den vom Syndikat festgestellten Prozentsatz auf die gesamte Fórderung iibertragen, sind daher nicht ganz richtig.

Z ah le n ta fe l 2. Verteilung der Kohlengewinnung nach Arten.

Jahr

1900 1905 1910 1913 1924 1925 1926

Fettkohle Fórde­

rung 1000 t

\ von der i Oesarnt- i fórde­

rung

°/o ■ 34 935

43 570 57 277 73 664 62 529 71 637 76 661

58.11 65.11 64,13 64,49 66,43 68,66 68,33

Gas- und Gasflammkohle

Fórde­

rung 1000 t

von der Gesamt- forde-

rung

% 17 783 16 080 21 471 26 969 20 407 21 232 23 403

29,58 24.03 24.04 23,61 21,6S 20,35 20,86

E8-und Magerkohle Fórde­

rung 1000 t

von der Gesamt- fórde-

rung

°/o 7 401 7 267 10 566 13 593 11 192 11 467 12128

12,31 10,86 11,83 11,90 11,89 10,99 10,81 Mit seinem Fortschreiten von der Ruhr nach Norden muBte der Bergbau, nachdem das Kohlenvorkommen erstmalig im Jahre 1839 durch Tiefbau erschlossen worden war (die hier in Frage kommende Zeche Graf Beust nahm 1841 den Betrieb auf), in g ró fie re Teufen hinabsteigen. Einschiagige Zahlen hierfiir sind erst vom Jahre 1892 ab verf£igbar. Fiir dieses Jahr

7900 79 0S 7970 7973 7 9 *4 7925 7926 Abb. 5. Verteilung der Fórderung nach Kohlenarten.

ergibt sich eine durchschnittliche Teufe von 408 m.

Im Jahre 1904 hatte sich die Durchschnittsteufe um reichlich 100 m erhóht, indem sie auf 513 m ange-.

wachsen war. Bis zum Jahre 1912 erfuhr sie eine weitere Steigerung auf 577 m; dann verlangsamte sich

Abb. 6. Entwicklung der Schachtteufe im Ruhrbergbau.

ihre Zunahme, so daB der Zuwachs in den 14 Jahren bis 1926, der sie auf 607 m brachte, nur 30 m betrug.

Zu diesen Teufenangaben ist zu bemerken, daB sie den gewogenen Durchschnitt aus den tiefsten Schacht- teufen der einzelnen Zechen darstellen; da aber die Fórderung zu einem wesenllichen Teil auch aus geringem Teufen stammt, so geben sie die tatsachlichen Verhalt- nisse nicht richtig wieder. Bei verschiedenen Gesell­

schaften, die bei der GróBe der auf sie entfallenden Fórderung (1927 rd. 25 °/o der Gesamtgewinnung) fiir die Verhaltnisse des Gesamtbezirks kennzeichnend sein

(5)

4. Februar 1928 G l u c k a u f 141

Z a h le n t a f e l 3. Fórderung aus den yerschiedenen Teufengruppen.

Zahl der Schacht-

m

anla 1924

gen

1926 1892 1904 1909 1912 1924 1926 1892 1904 1909

u

1912 1924 1926

Stollen 17 9 500 695 85 789 228 138 154 748 115 920 136 861 1,35 0,13 0,28 0,15 0,12 0,12

bis 99 8 6 58 561 _ 19 725 21 996 53 413 62 814 0,160,02 0,02 0,06 0,06

1 0 0- 149 7 47 325 185 186 308 872 297 732 361 2050,13 0,27 0,37 0,30 0,38

150— 199 2 2 376 307 378 450 133 194 287 940 330 690 555 148 1,02 0,56 0,16 0,29 0,35 0,49

2 0 0 - 249 6 2 1 291 094 1 08S 062 48S 663 542 199 402 084 223 756 3,48 1,61 0,59 0,54 0,43 0,20

2 5 0 - 299 5 4 3 340 808 1 407 134 1 230 540 1 800 043 864 566 1 012 387 9,01 2,08 1,49 1,80 0,92 0,90 3 0 0 - 349 10 7 3 854 822 2 670 839 3 257 774 2 980 851 2 193 435 2 438 361 10,40 3,95 3,94 2,97 2,33 2,17 350— 399 12 10 9 097 401 4 704 512 5 196 725 4 748 728 3 834 167 3 207 347 24,54 6,97 6,28 4,74 4,07 2,86 4 0 0 - 449 15 10 7 397 096 10 238 577 6 861 258 5 920 274 5 105 087 4 949 814 19,95 15,16 8,29 5,91 5,42 4,41 4 5 0 - 499 28 18 4 913 533 11 878 430 11 620 119 12 303 007 11 546 569 11 075 900 13,25 17,59 14,04 12,27 9,87

12,56 12,27 5 0 0 - 549 31 27 3 319 686 8 159 047 1 1 0 1 4 1 9 3 12 595 762 12 906 744 15 047 425 8,96 12,08 13,31

15,02

13,71 13,42 550 - 599 28 30 1 0 0 6 0 7 5 10 197 188 12 422 817 14 460 721 11 422 500 14 733 156 2,71 15,10 14,42 12,14 13,13 6 0 0 - 649 25 26 1 673 145 8 798 345 9 846 318 12 628 000 13 554 758 19 118 980 4,51 13,03 11,90 12,60 14,40 17,04

6 5 0 - 699 19 18 2 559 540 7 037 730 12 445 624 8 179 725 10 217 7513,79 8,51 12,41 8,69 9,11

7 0 0 - 749 22 16 198 338 3 215 842 8 011 092 10 707 913 9 594 793 8 428 844 0,53 4,76 9,68 10,68 10,19 7,51

7 5 0 - 799 13 18 1 506 035 3 043 536 3 749 365 6 001 331 10 456 5872,23 3,68 3,74 6,38 9,32

8 0 0 - 849 7 7 _ 460 705 491 940 603 385 3 103 261 3 733 2990,69 0,59 0,60 3,30 3,33

8 5 0 - S99 3 61 087 336 2 67 6 1 1 8 1 208 153 3 720 218 — — 1,31 2,67 1,28 3,32

9 0 0 - 949 1 _ _ 436 459 1 0 2 9 8 2 8 389 391 — — — 0,53 1,03 0,41

9 5 0 - 999 2 2 _ _ 7 248 299 486 1 477 198 1 432 726 — — 0,01 0,30 1,57 1,28

1000- 1049 _ ___ _ _ _ — — — — — — — — --

1050 - 1099 3 3 — — — 4 694 1 482 740 1 640 745 — — — — 1,58 1,46

zus. 264 221 37 074 8S6 67 533 681 82 743 677 100 258 414 94 127 730 1 1 2 1 9 2 1 1 9 100 100 100 100 100 100 Durcbschnittl.

Teufe . . . 408 513 554 577 594 607

Von[der Summę

In der Zahlentafel 4, welche durch das zugehorige Schaubild verdeut!icht wird, finden sich die Gesell- schaften des Ruhrbergbaus fiir die Jahre 1924, 1926 und 1927 nach Fórderm enge und Belegschaft, dazu fiir das letzte Jahr auch noch nach ihrem Felderbesitz

aufgefiihrt. Die Reihenfolge ist in Zahlentafel und Schau­

bild nach der Fórderung vom Jahre 1926 gewahlt, da bei der Anfertigung der Felderkarte die Angaben fiir 1927 noch nicht vorlagen. Eine Verschiebung hat das Jahr 1927 ubrigens nur in wenigen Fallen gebracht.

diirften, stellt sich gegeniiber einer in gleicher Weise berechneten Teufe von 628 m die tatsachliche Teufe, aus der die Kohle gehoben wurde, auf 529 m, das sind rd. 100 m oder 15,76% weniger.

Was die aus den yerschiedenen Teufen gewon- nenen Forderm engen anlangt,''wobei fiir die einzelne

Abb. 7. Verteilung der Gewinnung nach Teufenklassen in den Jahren 1892 und 1926.

dagegen die Teufenstufe von weniger ais 400 m sehr stark zuriick, auf sie entfielen nur noch rd. 7 % der gesamten Fórderung. Der Anteil der 401-600 m tiefen Gruben hat sich mit 41 % annahernd gehalten, wo- gegen die Gruben mit einer Teufe von mehr ais 600 m nunmehr 52 % der gesamten Fórderung aufbrachten.

Einzelheiten uber die Verteilung der Fordermengen auf die yerschiedenen Teufenklassen bieten die folgende Zahlentafel und das zugehorige Schaubild fiir die darin berucksichtigten Jahre.

Zeche stets die gróBte Teufe zum MaBstab genommen ist, so stammten 1892 rd. 50 % aus einer Teufe von 400 m und weniger; 45 % entfielen auf die Teufenstufe von 401-600 m, wahrend rd. 5 % von mehr ais 600 m tiefen Gruben gefórdert wurden. Im Jahre 1926 trat

o

r<S92

d/s 400/77

Abb. 8. Entwicklung der Kohlenfórderung nach Teufenklassen.

(6)

142

G 1 ii ck a u f Nr. 5 Z a h l e n t a f e l 4. Fórderung und Belegschaft der Wirtschaftseinheiten im Ruhrbezirk 1924, 1926 und 1927

und dereń Felderbesitz Ende 1927.

1 Lfde.Nr.1

Konzern, Gesellschaft oder Einzelzeche (nach dcm Stande

von Ende 1927) 1924 t

Fórderung 1926

t

1927 t

V on der Gesamtfórderung 1924 1 1926 1927

% i % ! %

Belegschaft (angelegte Arbeiter)

1924 j 1926 1927

Von der Gesamtbelegschaft

1924 1 1926 j 1927

% 1 % 1 %

Felderb insges.

tn- esitz

in % der Gesamt- berecht-

same Lfde. Nr.

1 Vereinigte Stahlwerke . . . . 21 871029 24 310261 26600402 23,24 1 21,67 22,54 109626 82661 90242 23,69 21,50 22,14 499891076 10,19 1 2 PreuBischer S t a a t ... 7965628 9775808 99S7 280 8,46 i 8,71 8,46 41873 33655 33891 9,05 8,75 8,32 844 270 604 17,21 2 3 H a r p e n ... 6285914 7 942692 8021049 6,68 7,08 6.S0 33025 25/88 262-16 7,14 6.58 6,44 176682 498 3,60 3 4 K ru p p ... 5507590 6544 355 6992735 5,85! 5,83 5,92 25419 23707 25 833 5,49 6,17 6,34 105460869 2,15 4 5 Rheinstahl... 4177 648 5042740 5431408 4,44 4,49 4,60 22331 18183 19607 4,83 4,73 4,81 85096381 1,73 5 C Hoesch-Kóln-Neuessen. . . . 4268730 5031685 5798810 4,54 4,48 4,91 20708 18186 20277 4,48 4,73 5,00 140194470 2,86 6 7 S t in n e s ... 3158217 4 203165 4254212 3,36 3.75 3,60 14 339 13601 13835 3,10 3,54 3,39 352493482 7,18 7 8 G u te h o ffn u n g s h u tte ... 3452125 3988905 4119942 3,67 3,56 3,49 15037 13653 13976 3,25 3,55 3,43 119656309 2,44 8 9 K ló c k n e r ... 4 133057 3972319 4 387818 4,39 3,54 3,72 19636 12674 13879 4,24 3,30 3,41 123286640 2,51 9 10 M a n n e s m a n n ... 339444S 3929327 4100056 3,61 3,50 3,47 16864 13208 13762 3,64 3,44 3,38 16159602 0,33 10 11 M a n i e ! ... 3649792 3901781 3973118 3,88 3,48 3,37 16130 12397 13224 3,49 3,22 3,24 360393368 7,35 11 12 Essener S te ink o h le n... 2799430 3 522 877 3982253 2,97 3,14 3,37 11459 11361 13055 2,48 2,95 3,20 178882691 3,65 12 13 L o t h r in g e n ... 2671300 3041055 3069897 2,84 2,71 2,60 124S9 9609 10065 2,70 2,50 2,47 7987S758 1,63 13 14 Deutsche E r d o l ... 2 028619 2866846 2756613 2,16 2,56 2,34 10291 10756 10901 2,22 2,80 2,67 20726873 0,42 14 15 Ewald ... 2 0S1 037 2652771 2625278 2,21 2,36 2,22 8690 8575 8793 1,88 2,23 2,16 45432064 0,93 15 10 S t u m m ... 1955077 2641658 2793581 2,08 2,35 2,37 9050 8265 9234 1,96 2,15 2,27 78195193 1,59 10 17 de W e n d e l ... 1647 362 2260433 2411049 1,75 2,01 2,04 860S 9114 9545 1,86 2,37 2,34 77938970 1,59 17 18 C o n c o rd ia... 1 102896 1 544 962 1478324 1,17 1,38 1.25 4974 5730 5491 1,08 1,49 1,35 23360797 0,48 18 19 Konig L u d w i g ... 1478416 1 420934 1439516 1,57 1,27 1,22 7128 4S77 5119 1,54 1,27 1,26 55270291 1,13 19 20 Rhein.-Westf. ElektrizitŚtswerk 1217454 1328934 1292952 1,29 1,18 1,10 5359 4153 4091 1,16 1,08 1,00 6420133 0,13 20 21 M a n s f e ld ... 907 239 1 140513 1 170488 0,96 1,02 0,99 4601 3S20 4052 0,99 0,99 0,99 42091790 0,86 21 22 D iergardt-M evissen... 730166 1 115386 1 160515 0,78 0,99 0,98 3730 3989 4127 0.81 1,04 1,01 41656466 0,85 22 23 Friedrich der G r o fie ... S46439 1071024 1 141905 0,90 0,95 0,97 5347 4 740 5215 1,16 1,23 1,28 8962352 0,1S 23

fllsedcr Hiitte)

24 Dalilbusch ... 916142 1070165 1041617 0,97 0,95 o,ss 4200 3503 3 547 0,91 0,91 . 0,87 3731995 0,08 24 25 Oelsenkirchen... 925850 1012442 1 169310 0,98 0,90 0,99 4609 3672 4 325 1,00 0,95 1,06 173976004 3,55 25 26 Augustę V i c t o r i a ... 664 905 992789 900427 0,71 0,88 0,76 3022 3481 3437 0,65 0,91 0,84 23449462 0,48 26

(I. G . Farbenindustrie)

27 A d l e r ... 753160 990689 1105159 0,80 0,88 0,94 3463 3127 3729 0,75 0,81 0,91 15 851 524 0,32 27 28 M a x h iitt e ... ... 691 352 9S6024 1035434 0,73 0,88 o,ss 4 394 3829 4026 0,95 1,00 0,99 29 148 363 0,59 28 29 Westfalen : ... 573736 791 5S4 834 904 0,61 0,71 0,71 3214 3444 34S1 0,69 0,90 0,85 133 504402 2,72 29

(Deutsche Cont.-Gas-Ges.)

30 L a n g e n b ra h m ... 557136 775547 752723 0,59 0,69 0,64 2571 2S00 2927 0,56 0,73 0,72 29349444 0,60 30 31 Vcr. Elektr.-Werke Westfalen 544587 642461 928663 0,58 0,57 0,79 3287 2435 3452 0,71 0,63 0,85 48225135 0,98 31 32 Niederrheinische Bergw.-Ges. 274 165 458724 4S0351 0,29 0,41 0,41 1023 1399 1461 0,22 0 36 0,36 48785964 0,99. 32 33 K lo s te r b u s c h ... 136098 346444 356283 0,14 0,31 0,30 690 1 100 1093 0,15 0,29 0,27 3704865 O.dS 3J 34 H e r m a n n ... 443365 280799 0,47 0,25 3280 14S4 . — 0,71 0,39 9332345 0,19 34 35 Rhein.-Westf. Schachtbau-Ges. 85949 208 704 126161 0,09 0,19 0,11 344 683 464 0,07 0,18 0,11 1 033138 0,02 35 36 Alter H e llw e g ... 93500 191800 208450 0,10 0,17 0,1S 635 699 741 0,14 0,18 0,18 18918082 0,39 36

(Continental Caoutclumc)

37 Alte S te in k u h le ... 8047 61 910 49420 0,01 0,06 0,04 98 200 157 0,02 0,05 0,04 . — 37

38 Miirkische B e r g b a u ... 25546 61903 5993 0,03 0,06 0,01 161 238 32 0,03 0,06 0,01 _ 38

39 Emil 1 (friiher Flora) . . . . 29426 16019 0,03 0,01 80 4 J 0,02 0,01 39

40 F l o t ę ... 1 981 18625 32 0,02 12 50 2 0,01 S2S32 40

41 Verlohrner S o l i n ... 17 359 _ _ 0,02 105 0,02 1033138 0,02 41

42 ver. H e r m a n n ... 6739 10257 0,01 0,01 23 39 0,01 0,01 42

43 Gutgliick und W rangel . . . 5893 0,01 _ 35 _ ■ 0,01 _ 43

44 S c h c lle n b e r g ... 5297 0,01 55 0,01 44

45 U n n a ... 4225 36 . — ' 0,01 4 432819 0,09 45

46 M u h lh e im e rg lu c k ... 6630 3564 270 0,01 60 18 5 0,01 46

47 S t r a ls u n d ... 3427 _ _ 19 — ■ 47

48 Deutsche Solvay-Werke . . . 3226 -■ — ■ 75 0.02 94040910 1,92 48

49 F ern e rg liick ... 1071 3153 724 5 11 5 49

50 Tannenberg ... 2707 — . — . 46 0,01 1033138 0,02 50

51 2661 _ —'• r 17 — - _ :_ 51

52 1710 _ __ S • — 52

53 1880 _ 12 _ 53

54 A u g u s tę ... 1630 560 1266 40 13 14 0,01 988043 0,02 54

55 S tock erdreckb ank ... 1530 ~ ■ 9 - 55

56 Anna und S y b i l l a ... 14S1 _ _ 8 __ _ _ __ 56

57 N a c h tig a li... 542 1340 5 3 57

58 Olga (NOckerskottenbank) . . 1224 6 — ' • — — " 58

59 K d n ig s k r o n e ... 1065 _ _ 5 —■ —’ 59

60 T a u g e n ic h t ... 3454 9S0 2349 35 4 16 0,01 - 60

61 K a th a r in a ... _ 979 47 __ _ 2 1 _ _ 61

62 Hermanns ges. Schiffahrt . . 862 — • _ 5 62

63 R o b e r t ... 29153 833 0,03 _ 206 3 0,04 — ■ 63

64 H elen e- G ertru d... 459 _ 3 _ _ __ _ ' 64

65 Fortuna ins W e s t e n ... 390 - 2 - - 05

66 Neugliick und Stettin . . . . 228 3367 0.01 1 16 __; __ .. _ 66

67 N e u g liic k ... 8141 0,01 _ __ 112 — ■ 0,02 " — 67

68 Gewalt und Gottvertraut . . 126 _ 4 _ ‘1995020 0,04 68

(Faulefott i

69 Dachs- und Grevelsloch . . . 2525 ■— ■ 14 __ 69

70 E lis a b e th e n g lu c k ... 130 . — 1 70

71 E n g e lb e r t... __ 270 _ ? . _ __ _ 71

72 B o r b a c h t a l... _ 735 13 _ __ 72

Ohne Fórderung:

73 T hyssen... ... . —- __ _ 375862444 7,66 73

74 R h e i n b e r g ... . — _ ' —- ‘ _ 38908748 0,79 74

75 , — ; — ■ 24464574 0,50 75

76 Hum boldt I ... . ■;__ . __ _ _ _ __ __ 15656068 0,32 76

77 H um boldt 1 1 ... — . .'— _ 15656054 0,32 77

78 Sonstige ... 310724650 6,33 78

insges. |94127730 112192119 |118022 OS6|100,00}100,00 100,00 |4G2 693 384507 407 5731100,001100,001100,0014 906 290 838 100,00 1

(7)

4. Februar 1928 G l u c k a u f 143

Niederrfr. S e r gro. Ges.

Oeu/sche tSo/rou-Wer/re

/Ses{/#/e/7^

\<S. ęyfehofl(7u/7gs/7u//e

m m m m m m S.ttoesc/r-/fdZr>-//eues5.

g a g a

5. fifrew s/a frf^X

■ -

■ ...

/.->

ęe/senMBerffm. A. ę.

2. Preu/ś. ś/ a sf\

Ende 1927 wurden im Ruhrbergbau 50 fórdernde Wirtschaftseinheiten gezahlt, von denen jedoch 14 ais ausgesprochene Zwergbetriebe mit einer Gewinnung von je weniger ais

20000

t und einer durchschnitt- lichen Gewinnung von 3140 t auBer Betracht bleiben kónnen. Zusammen mit einer weitern Einheit, dereń Forderung unter 100 000 t bleibt, trugen sie 1927 zu der Gesamtfórderung des Bezirks nur 93 400 t oder 0,08 % bei. Dagegen brachte eine einzige Gesellschaft, die im Laufevon 1926 gegriindete Ver. Stahlwerke A.G., welche fur dieses Jahr sowie fiir 1924 mit der ihrer letztjahrigen Zusammensetzung entsprechenden Fórdermenge in Zahlentafel und Schaubild

aufgefuhrt ist, eine Gewin­

nung von 26,6 Miii. t auf und erzielte damit einen Anteil an der Gesamtfór­

derung von 22,54 % . In 1924 war dieser Anteil bei 23,24 °/o noch etwas gróBer.

Die Zahl der Gesellschaften mit einer Kohlengewinnung von

100

000-500

000

t betrug 1927 nur 4, der mit einer Forderung von 500000 - 1 Miii. t eben- falls 4. Der Anteil beider Gruppen an der Forderung des Bezirks belauft sich auf 3,89 °/o, so daB fiir die 27 Einheiten, dereń jede mehr ais 1 Mili. t gewinnt, ein Anteil an der Gesamt­

fórderung von 96,03 % ver- bleibt. Von den 10 gróBten Gesellschaften zusammen wurden 1924 annahernd 7/io der Forderung aufgebracht, in den beiden spatern Jahren hat sich ihr Anteil (1927:

67,5% ; 1926:

66,6

%) etwas ermaBigt. Die durch- schnittliche Gewinnung der mehr ais 1 Mili. t fórdern- den Gesellschaften stellt sich auf 4,2 Mili. t. Dieser Durch­

schnitt wird auBer von den Ver. Stahlwerken noch be­

sonders stark iiberschritten

vom PreuBischen Staat mit fast 10 Mili. t, Harpen

(8

Mili. t), Krupp (annahernd 7 Mili. t). Mehr ais 5 Mili. t fórder- ten auBerdem noch Hoesch-Kóln-Neuessen (5,8 Mili. t) und Rheinstahl (5,4 Mili. t). Eine Forderung von mehr ais 4 Mili. t findet sich ferner bei Klóckner (4,4 Mili. t), den Stinnes-Zechen (4,3 Mili. t), der Gutehoffnungshiitte (4,1 Mili. t) und Mannesmann (4,1 Mili. t). Die Zu­

sammensetzung dieser und der weitern vorstehend namentlich nicht aufgefiihrten Wirtschaftseinheiten ist aus dem diesem Aufsatz folgenden Na me n s v e r - zei chni s zur F e l d e r k a r t e zu ersehen.

Ahnlich wie die Forderung ist auch der F e l d e r ­ besitz in der Hauptsache in wenigen Handen zu- sammengefaBt. Uber den gróBten Felderbesitz verfiigt der PreuBische Staat. Sein Bergwerkseigentum ist alier- dings iiberwiegend nicht durch Bohrungen erschlossen, sondern auf Grund des Mutungssperrgesetzes verliehen.

Von seinem Gesamtbesitz im AusmaBe von 844,3 Mili.

m

2

entfallt mit 409 Mili. m

2

auf die beiden ihm ge- hórigen Bergwerksgesellschaften Recklinghausen und Hibernia weniger ais die Halfte, und auch von diesem Besitz ist erst der geringste Teil durch Schachtanlagen aufgeschlossen. Die zweite Stelle unter den Felder- besitzern nehmen die Ver. Stahlwerke ein; sie verfiigen einschlieBlich ihres Anteils an den Feldern der Rheinisch- Westfalischen Bergwerksgesellschaft iiber 500 Mili. m

2

oder 10 % der insgesamt verliehenen Felder. Dem nachst hohen Anteil begegnen wir bei Thyssen, der mit 376 Mili. m

2

oder 7,66 % der gesamten Berechtsame den Ver. Stahlwerken nicht beigetreten ist; Kohle wird

%

20 /me/n. h^esffC/e/rtr fSXOncorc//3 f7!oe łve/7(/e/

f5.Łrva/d Deutsche £rc/ó/

7P. £sse/?er S/e/n/f.

70 // n3/7/'e/

7, Ker. Sfe/r/suer/re /O

7326 7927 fe/deróes/fz

Abb. 9. Anteil der Konzerne im Ruhrbezirk an Forderung und Felderbesitz.

aber aus diesem Besitz noch nicht gefórdert, doch be­

findet sich hier eine Doppelschachtanlage (Walsum) im Abteufen. In ahnlicher Weise hat auch die Gelsen- kirchener Bergwerks-A. G. sich einen Teil ihres Berg- werksbesitzes (Zeche Monopol und die Felder Prinz Schónaich, Aachen sowie Hermann) mit 174 Mili. m

2

oder 3,55 % erhalten. Rheinstahl, das nur mit seinen Eisenwerken in die Ver. Stahlwerke aufgegangen, aber ais Bergwerksgesellschaft bestehen geblieben ist, ver- fiigt iiber einen Anteil von 1,73%. Der Felderbesitz der Familie Haniel belauft sich auf 360,4 Mili. m

2

oder 7,35 °/o, und wenn man ihm, was angangig erscheint, das Bergwerkseigentum der Gutehoffnungs- hiitte noch zuschlagt, sogar auf 480 Mili. m

2

oder 9,78 °/o. Sehr erheblich ist auch der Besitz der Familie Stinnes, die nach Ubergang der Zechen Graf Beust, Friedrich Ernestine, und Victoria Mathias an das Rheinisch-Westfalische Elektrizitatswerk noch immer

(8)

144 G 1 ii c k a u f Nr. 5 iiber 352,5 Mili. m

2

oder 7,18 % der Gesamtberechtsame

verfugt. Der geringste Teil ist jedoch erst erschlossen;

der Besitz besteht in der Hauptsache aus dem Anteil an der Rheinisch-Westfalischen Bergwerksgesellschaft.

Einem annahernd gleich groBen Felderbesitz begegnen wir bei den Essener Steinkohlenbergwerken und Harpen mit 179 Mili. m

2

oder 3,65% bzw. 176,7 Mili. m

2

oder 3,60% . In gróBer werdenden Abstanden folgen die groBen gemischten Konzerne wie Hoesch-Kóln-Neu- essen (2,86 %), Dessauer Gas (2,72 %), Klóckner (2,51 %), Krupp (2,15%), Lothringen (1,63%), Stumm und de Wendel (je 1,59 % ); sie weisen abersamtlich 1 % iiber- schreitende Anteilziffern an der Gesamtberechtsame auf.

Dasselbe gilt von der »reinen« Bergwerksgesellschaft Kónig Ludwig (1,13%). Der grofie Felderbesitz der Deutschen Solvay-\Verke (1,92%) ist fiir die Kohlcn- gewinnung vorlaufig ohne jede Bedeutung, da der dort umgehende Kohlenbergbau in den Anfangen stecken- geblieben ist.

Der Felderbesitz der mehrfach erwahnten R h e i ­ n i s c h - We s t f a l i s c h e n Be r g we r k s g e s e l l s c h a f t , der in Zahlentafel 4 und dem zugehórigen Schaubild den einzelnen Mitgliedern zugeschlagen ist, belauft sich auf 613 Mili. m 2; an ihr sind folgende Gesellschaften beteiligt:

S t i n n e s ... mit 36 % Miilheimer Bergwerks-Verein . . „ 14%

August-Thyssen-Hiitte . . . . „

6

% Gutehoffnungshiitte... „ 3 % Rheinpreufien... 2 % Rheinische Stahlwerke . . . . „ 4 % C o n c o r d ia ... 2 % Kónig L u d w ig ... „ 2 % Kóln-Neuessener Bergwerks-Verein „ 2 % Essener Steinkohlenbergwerke . . „ 7 % Yereinigte Stahlwerke. . . . 2 2 % Der innere Wert einer Gesellschaft wird in hohem Grade von dem Umfang ihres Bes i t z es an G r u b e n - feldern bestimmt, der in Verbindung mit der Hohe ihrer Forderung fur ihre Lebensdauer weitgehend maBgebend ist. Allerdings ist mit diesem Besitz iiber ihren Kohlen- reichtum nur ein sehr unsicheres Urteil gegeben, da dieser ja nicht allein von der Anzahl ihrer in Bau befindlichen und in Reserve gehaltenen Felder abhangt, sondern daneben von der Zahl und Machtigkeit der darin in abbauwurdiger Teufe enthaltenen Flóze. Hieriiber fehlt es jedoch an allgemein zuganglichen Angaben. Dem nachstehend gebotenen Vergleich iiber die bei den ein­

zelnen Gesellschaften auf ein Normalfeld entfallende Fórdermenge liegt die allerdings unzutreffende An- nahme zugrunde, daB der Kohlenreichtum je Normal- A u f 2,2 Mi l i . m

2

F e l d e r b e s i t z ( No r ma l f e l d )

e n t f a l l e n d e F ó r d e r m e n g e . t

Ver. Stahlwerke . . 117 000 PreuBischer Staat . 26 000 H a r p e n ... 100 000 K r u p p ... 146 000 Rheinstahl . . . . 140000 Hoesch-Kóln-

Neuessen. . . . 91000 S t in n e s ... 27 000 Gutehoffnungshutte. 76 000 Klóckner... 78 000 Mannesmann . . . 558 000 H a n i e ! ... 24 000 Essener Steinkohlen 49 000 Lothringen . . . . 85 000 Deutsche Erdól . . 293 000 E w a l d ... 127 000

feld bei allen Gesellschaften der gleiche ist. Er ist also sehr cum grano salis zu nehmen. Ferner muB dabei berucksichtigt werden, daB in dem hier zugrunde- gelegten Felderbesitz der einzelnen Gesellschaften auch die Felder elngeschlossen sind, die zu bereits stillge- legten Zechen der betreffenden Unternehmungen gehóren.

Da diese Felder nach Stillegung der in Frage kommenden Zechen vielfach noch von Nachbarschachten derselben Gesellschaft abgebaut werden — ein Umstand, iiber den nicht in allen Fallen Klarheit zu schaffen war — , so erscheint es richtiger, den fraglichen Felderbesitz nicht auszuscheiden. Die hierin liegende Fehlerquelle ist jedoch, namentlich bei den groBen Gesellschaften, nicht allzu hoch zu veranschlagen. Anders liegen die Ver- haltnisse beim preuBischen Staat, dessen Felderbesitz auch die nicht durch Bohrung erschlossenen, ihm auf Grund des Mutungssperrgesetzes verliehenen Felder zugerechnet sind. LaBt man diese beiseite, weil es fur ihren Kohlenreichtum an jedem MaBstab fehlt, so ergibt sich fiir den Staat je Normalfeld anstatt der in der Zahlentafel angegebenen 26 000 t eine Forderung von 54 000 t. Am giinstigsten steht, was das Verhaltnis von Forderung zu Felderbesitz anlangt, Westfalen (14 000 t Forderung je Normalfeld), sodann Gelsenkirchen (15 000 t), soweit es ais selbstandige Bergwerksgesell­

schaft bestehen geblieben ist, ferner die Familienkonzerne Haniel (24 000 t) und Stinnes (27 000 t). Das un- giinstigste Verhaltnis ergibt sich bei Dahlbusch (614 000

1

), Mannesmann (558 000 t), Rheinisch-Westfalisches Elek- trizitatswerk (443 000 t) und Deutsche Erdól (293 000 t).

Der Verfasser ist sich sehr wohl bewuBt, daB dieser ganze Vergleich, in Anbetracht der Unsicherheit, die ihm an- haftet, nicht einwandfrei ist, glaubt aber gleichwohl, j dafiir ebensosehr Interesse beanspruchen zu konnen wie auch zu finden.

Wenn man die in Zahlentafel 4 enthaltenen Angaben iiber den Anteil der einzelnen Konzerne an der Fórde- rung einerseits und an der Belegschaftszahl des Bezirks anderseits in Beziehung zueinander setzt, so ergibt sich ein Bild von der vergleichsweisen Hohe des Jahres- f ó r d e r a n t e i l s der einzelnen Gesellschaften. Ist die Belegschaftsanteilziffer gróBer ais die Fórderanteilziffer, so liegt die sogenannte »Leistung«, der Forderanteil, unter, im andern Fali iiber dem Durchschnitt des Be­

zirks. Da es sich jedoch in der genannten Zahlentafel um die g e s a mt e Belegschaft handelt, welche auch die in der Kokerei, Brikettfabrik und Nebenprodukten- gewinnung beschaftigten Leute enthalt, so miissen sich bei dem verschiedenen Stand, den die einzelnen Gesellschaften in diesen weiterverarbeitenden Bctrieben des Steinkohlenbergbaus aufweisen, Schiefheiten in dem Vergleich ergeben. Diese werden vermieden, wenn, wie das in der nachstehenden Zahlentafel geschehen ist, der Forderanteil nicht auf den Kopf der Gesamtbeleg­

schaft, sondern auf den Kopf der b e r g m a n n i s c h e n Belegschaft, das ist die Gesamtbelegschaft abziiglich der in den Nebenbetrieben beschaftigten Arbeiter, be- zogen wird. Die Zusammenstellung enthalt einmal die absoluten einschlagigen Zahlen fiir die Jahre 1924, 1926 und 1927, sodann die Verhaltnisziffern, welche sich in den drei genannten Jahren fur die einzelnen Gesellschaften ergeben, wenn man die Durchschnitts- ziffer fur ihre Gesamtheit mit 100 % einsetzt. Da aber dem Ergebnis des einzelnen Jahres leicht etwas Zu- falliges anhaftet (im besondern infolge der wechselnden j Zahl von Feierschichten), ist, um dieses Zufalligkeits- t

S t u m m ... 79 000 de Wendel . . . . 68000 Concordia . . . . 139000 Kónig Ludwig . . 57 000 Rhein.-Westf.

Elektrizitatswerke . 443 000 Mansfeld . . . . 61 000 Diergardt-Mevissen . 61 000 Friedrich der OroBe . 280 000 Dahlbusch . . . . 614000 Oelsenkirchen . . . 15 000 Augustę Victoria . . 84 000 A d le r ... 154 000 Maxhutte . . . . 78000 Westfalen . . . . 14000 Langenbrahm . . . 56 000

(9)

4. Februar 1928 O l u c k a u f 145

Z a h l e n t a f e l 5. Jahresfórderanteil eines Arbeiters der bergmannischen Belegschaft der hauptsachlichsten Wirtschaftseinheiten im Ruhrbezirk.

Lfde.

Nr.

Konzern, Gesellschaft oder

Einzelzeche

1924

t

vom Durch­

schnitt

%

1926

t

vom Durch­

schnitt

%

1927

t

votn Durch­

schnitt .--o/o:

Mittel aus 1924,1926,1927

vom Durch­

schnitt t %

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

11 12

13 14 15 16 17 18

20

19

21

22 23 24 25 26 27 28 29 30

Vereinigle Stahlwerke A.G.

PreuBischer Staat . . . . H a r p e n ...

K r u p p ...

R h e in s t a h l...

Hoesch-Kóln-Neuessen Stinnes...

Gutehoffnungshiitte . K ló c k n e r...

Mannesmann . . . H a n ie l...

Essener Steinkohlen , Lothringen . . . . Deutsche Erdól-A.G.

E w a ld ...

Stum m ...

de W e n d e l ...

Concordia

Kónig L u d w ig ...

Rhein.-Westf. Elektrizitatswerk . Mansfeld . ...

Diergardt-Mevissen...

Friedrich der G roB e...

D a h lb u s c h ...

Gelsenkirchener Bergwerks-A.G.

Augustę V ic to r ia ...

A d l e r ...

M axhiitte...

Westfalen...

Langenbrahm ...

213.0 207.4 206,8 233.6 195.2 217.4 236,9 249.4 221.6 212.0 237.2 250.5 233.2 203.5 245.6 251.2 206,0 237.3 221,1 240,5 207.0 197.0 167.8 228.4 209.4 235.9 221.0 169.9 186,3 217.5

97,75 95,18 94,91 107,21 89,58 99,77 108,72 114.46 101.70 97,29 108,86 114,96 107,02 93,39 112.71 115,28 94,54 108,90 101.47 110,37

95.00 90,41 77.01 104,82 96,10 108,26 101,42 77,97 85,50 99,82

322.5 312.9 334,2 297.7 297.1 292.2 327.7 323.3 328.6 313.9 328.0 322.6 339.2 273.3 316.2 354.9 268.6 283.8 316.5 339.9 323.2 281.7 238.2 326.5 288.1 306.9 324.9 277.9 237,0 279.7

103,17 100,10 106,91 95,23 95,04 93.47 104,83 103.42 105,12 100.42 104.93 103,20 103,51

87,43 101,15 113,53 85,92 90,79 101,25 108,73 103,39 90,12 76,20 104,45 92,16 98,18 103.93

88,90 75,82 89.48

316,8 314.7 325.1 284.4 293.7 302.5 322.8 327,4' 327.6 312.8 319.2 315.8 331.0 257.8 305.5 322,4 273.6 281.2 305.7 334.7 312.0 283,3 229.9 313.9 284.8 282.8 307,8 281.7 244.7 259,2

103,06 102,37 105.76

92,52 95,54 98,41 105,01 106,51 106,57 101.76 103,84 102,73 107,68 83,86 99,38 104.88 89.00 91,48 99,45 108.88 101,50 92,16 74,79

102,11

92,65 92.00 100,13

91,64 79,60 84,32

284,1 278.3 288.7 271,9 262,0 270.7 295.8 300.0 292.6 279.6 294.8 296.3 301.1 244.9 289.1 309.5 249.4 267.4 281.1 305.0 280.7 254.0 212.0 289.6 260.8 275.2 284.6 243.2 222.7 252,1

101,72 99.64 103,37 97,35 93,81 96,92 105,91 107,41 104,76 100,11 105,55 106,09 107.81 87,68 103,51 110.81

89,29 95.74 100.64 109,20 100,50 90,94 75,90 103,69 93,38 98,53 101,90 87,07, 79.74 90,26 Durchschnitt | 217,9 [ 100,00 | 312,6 100,00 | 307,4 ] 100,00 279,3 I 100,00 1 YorlUufige Zahl.

moment nach Móglichkeit auszuschalten, auch aus den drei Jahren eine Durchschnittsziffer fiir die Gesamtheit der Gesellschaften errechnet und zu dieser (=100) der dreijahrige Durchschnitt fiir jede einzelne Gesellschaft in Beziehung gesetzt worden. Geht man bei dem Ver- gleich des Forderanteils von der eben behandelten Grundlage aus, so ergibt sich fiir einige Gesellschaften ein auBerordentlich starker Abstand von dem Durch­

schnitt. Es sind dies die Gewerkschaften Friedrich der GroBe, die 24,10% unter dem Durchschnitt liegt, und Westfalen, die 20,26 % dahinter zuruckbleibt. Ober- schritten wird der Durchschnitt entfernt nicht in dem gleichen MaBe. Die Hóchstleistung liegt bei Stumm nur 10,81 °/o iiber der Durchschnittsleistung, bei dem Rheinisch-Westfalischen Elektrizitatswerk 9,20%, bei Lothringen 7,81 % und bei der Gutehoffnungshiitte 7,41 %. Der Durchschnitt bei den einzelnen Gesell­

schaften wird sich um so niedriger stellen, je mehr in den Jahren 1926 und vor allen Dingen 1924 die Rationalisierung (Zechenstillegungen, Mechanisierung usw.) noch in Riickstand war. Deshalb ist in der nachstehenden Tabelle und der zugehórigen Ab- bildung der 1 e t z t j a h r i g e Vergleichsstand des Forderanteils wiedergegeben. Dabei scheint es rich- tig, nicht von dem gewogenen Durchschnitt aus- zugehen, der in gróBtem MaBe durch die Verhalt- nisse der Riesengesellschaften bestimmt wird, son­

dern anstatt seiner das arithmetische Mittel zum Ausgangspunkt zu nehmen, um so in hoherm Grade den Vergleich von Gesellschaft zu Gesellschaft, die

hier ohne Rucksicht auf ihre GroBe ais gleichbedeutende Einheiten erscheinen, zu bieten.

Z a h l e n t a f e l

6

. Die wichtigsten Gesellschaften des Ruhrbergbaus nach der Hohe des Jahresforderanteils je Kopf der bergmannischen Belegschaft im Jahre 1927 (das arithmetische Mittel aus der Summę deś Forderanteils

der einzelnen Gesellschaften 299,16 t = 100 gesetzt).

Konzern, Gesellschaft oder Einzelzeche R. W . E ...

Lothringen . . . . Klóckner...

Gutehoffnungshiitte.

H a r p e n ...

S t in n e s ...

S t u m m ...

H a n i e l ...

Ver. Stahlwerke . . Essener Steinkohlen.

PreuBischer Staat Dahlbusch . . . . Mannesmann . Mansfeld . . . . A d le r ...

°/o 111,88 110,64 109,51 109,44 108,67 107.90 107,77 106,70 105.90 105.56 105,19 104,93 104.56 104,29 102,89

Konzern, Gesellschaft oder Einzelzeche Kónig Ludwig. . . . E w a l d ...

Hoesch-Kóln-Neuessen R h e in stah l...

Gelsenkirchen . . . . Krupp...

Diergardt-Mevissen . . Augustę Victoria . . . M a x h iit t e ...

C o n c o rd ia ...

de Wendel . . . Langenbrahm . . Deutsche Erdól . . . Westfalen . . . , . Friedrich der GroBe. .

■' °lo 102,19 102,12 101,12 98,17 95,20 95,07 94,70 94,53 94.16 94,00 91,46 . 86,64 86.17 81,80 76,S5 Wie der Abb. 10 zu entnehmen ist, haben 12 der aufgefuhrten Gesellschaften eine unterdurchschnitt- liche und 18 eine iiberdurchschnittliche Leistung. Da­

bei entfernt sich die schlechteste Leistung (auch hier Friedrich der GroBe —23,15%) um das Doppelte von dem Durchschnitt wie die beste (R. W. E. + 11,88 % , das in der Zahlentafel 5, letzte Spalte, an zweiter Stelle steht).

Bei der Mehrzahl der Gesellschaften mit unterdurchschnitt-

(10)

146 G l i i c k a u f Nr. 5

Hoesc/i-Zfo/n-Neuessen

Ewa/c/

/fontff l-u<//viff A d/er fla n sfeM M annesmann Dah/busch Preu/s.tS/aaf EssenerSfein/r.

/er. iS/a/j/wer/re /fe n ie / ófum m ófinnes Harpen ęu/e/><yfhi/nęsi Moc/fner lb//ir!ngen\

/i. ME. |

rr ro

©

/f/jeinsfaM ęf/sen/f//~c/?en /frupp

/?fergard/-A/ey/ssen duffus/e MMoria //ax/>u/?e Concord/s c/e Wen c/e/

den besserstehenden Konzernen bleibt bei vieren der Vorsprung im Forder- anteil gegeniiber dem Durchschnitt unter 3 % . Bei drei fernern bewegt er sich zwischen 4 und 5 % , iiber- schreitet letztern Prozentsatz bei drei andern, darunter auch dem PreuBi- schen Staat und den Vereinigten Stahlwerken. Zwischen

6

und

8

% bewegt er sich wiederum bei drei Oesellschaften, geht iiber

8

% hinaus bei einer, iiber 9 % bei zweien und

; uber

10

und

11

% wieder bei je einer.

Neben der Zusammenfassung des Ruhrbergbaus in Wirtschaftseinheiten (Gesellschaften und Konzerne) darf auch seine Zusammenfassung nach Bet ri ebsei nhei ten Aufmerksamkeit beanspruchen. Der Begriff Werk war fruher nicht klar gefaBt; je nachdem wurde darunter eine ganze Gesell- 23 schaft mit allen ihren Schachtanlagen Abb. 10. Die wichtigaten Oesellschaften des Ruhrbergbaus nach der Hóhe verstanden oder auch jede einzelne

des Jahresfórderanteils im Jahre 1927. Schachtanlage einer Gesellschaft. Diese Unklarheit hat das Oberbergamt durch eine neuerliche Verfugung (5. Juni 1924) beseitigt, nach der jede raumlich getrennte Schacht­

anlage einer Zeche, die Arbeiter beschaftigt, ais selbstandig betriebenes Werk zu zahlen ist. Wenn man diesen Begriff auch den fruhern Jahren zu- grundelegt, was bis 1900 móglich und in Zahlen­

tafel 7 geschehen ist, so erhalt man fiir die Werks- zahl von diesem Jahre ab vergleichbare Angaben.

Danach ist in der Werkszahl, wobei nur die in Forderung stehenden Werke beriicksichtigt sind, im Laufe der Zeit keine sonderlich groBe Veranderung eingetreten. Im Jahre 1850 (die Zahl fiir dieses Jahr ais vergleichbar an‘genommen) wurden 190 Werke gezahlt; im Jahre 1900 waren es bei einer annahernd licher Leistung liegt der Fórderanteil um 5 - 6 % unter

dem Durchschnitt, eine weitere verzeichnet ein Minus von

8

»/

2

®/o, zwei Gesellschaften von 1 3 - 1 4 % und eine von mehr ais 18%. Hier erscheint noch der Hinweis angebracht, daB die Jahresleistung bei einigen Gesellschaften durch Abteufbetriebe ungunstig beein- fluBt wird. Das tritt naturgemaB bei den kleinern mehr in Erscheinung ais bei den gróBern. Beachtung verdient auch der Umstand, daB von drei Gesell­

schaften mit verkiirzter Schicht (heiBe Betriebspunkte) zwei (Westfalen, de Wendel) auf der Minusseite stehen, wahrend Hoesch-Kóln-Neuessen, das auf einer seiner Zechen (Radbod) ebenfalls mit verkiirzter Schicht ar­

beitet, die letzte Stelle auf der Plusseite einnimmt. Unter

Z a h l e n t a f e l 7. Yerteilung der Forderung auf " " " ” Zahl der selbstandig betriebenen

in Forderung stehenden Werke 1924 1926 1927

10014 197 801 202 033

2 383 6 904 27 307 409 848 36 594

4 435 11 283 16174

2 208 10 799 5 993 31 892 19 000

10 000

-

100 000 - 199 999 200 000 - 299 999 300000 - 399 999 400000 - 499 999 100000 - 499 999 500 000 - 599 999 600 000 - 699 999 700 000 - 799 999 800 000 - 899 999 900 000 - 999 999 500 000 - 999 999 uber 1 000 000 Summę und Durch­

schnitt . . . . Betriebs- groBenklassen

t

361 625 856 438 423 395

99 0S4 144 220

843 263 914 259

18 625 120 798 637 875

26 276 97 798 351 456 475 530 777 298

6 172 291 12 661 560 13 659 607 10 812 889

455 371 3 898 178 7 568 512 18 753 910 30 675 971 7 212 026

1 942 142 2 969 495 2 597 087

969 120

13 257 144 19 144 464 7 391 230 7 485 425 9 556 664

11 371 054 11 192 219 10 354 755 7 641 583 2 877 258 15 689 870 56 834 927 43 436 869 15 266 882 3 206 840

60 119 3781114 225 657 94 127 730 112 118 022 086 i 1 641 458 1 086 567 526 740 1 125 843

35 2 319183

5 015 268 14 860 708 19 377 309

3 675 766 14194 949 16261 748 152 628 43 306 347 [ 41 572 468 46 285 091

Cytaty

Powiązane dokumenty

tung naturgemaB nachteilig war, weil ihre Wirkung erst nach langerer Zeit und weniger deutlich hervor- treten konnte ais bei einer Fórderung, bei der die Seile

Daneben hat man Maschinen beschafft, die nach einer gewissen Betriebszeit abgelegt worden sind, weil sie sich entweder fiir die gegebenen Verhalt- nisse ais ungeeignet

Wir wenden hier wie auch friiher absichtlich stets Has scheinbarc spezifische Gewicht und nicht das Schiittgewicht an, das von zwei ganz verschiedenen OróBen. namlich

Die Eisenbahn konne hiernach iiberzeugt sein, daB auch die Zechen alles taten, um den Wagenumlauf zu beschleunigen; sie befanden sich aber haufig in einer durch

Dieses kann dadurch geschehen, daB die Fulltrichter hóher ais es bisher ublich ist, uber den Kammern angeordnet, bei ihrer Entleerung gehoben oder mit in

So ist es auch verstandlich, daB-sich eine der Be- schaffenheit und Menge nach gleiche Schlacke zweier Brennstoffe auf dem Rost ganz verschieden verhalten kann,

leben 2 , das im wesentlichen die Grubenbetriebe west- lich von Eisleben umfaBte, sich aber nordostlich bis in die Gegend von Besenstedt und Schmittersdorf er-

ratur und hohem Druck mit praktisch belangloser Oeschwindigkeit verlaufen, wenn nicht geeignete Katalysatoren, hiiufig Mehrstoffkatalysatoren, Ver- wendung fiinden.