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Uebersicht von August Hermann Franckens Leben und Verdiensten um Erziehung und Schulwesen. Nebst fortgesetzter Nachricht von den bisherigen Ereignissen und Veränderungen im Königl. Pädagogium […]

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Academic year: 2022

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von

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Leben und Verdien ten : |

um

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fortge ester Nachricht i 6

von dén „Pishecigen

- ES

Á Ereigni en und Veränderungen

im Könial, Pâdagogiun.

MS

WoduLi <L

:

zu der öffentlichen Schulprüfung und Redeúbung

ám 3,Ôët.

geh orfarm und t ergeben einladet Augu t Hermann Riemeyer

Otëdentl. Prof. der Theöôlogié

des Königl, Pédag. ‘und Wai enhau es Ritdirector

und des er teren ordentl. Auf éhée.

H à [ [ 7

in der Buchhandlung des APai enhau es.

1788-

i

La reep y fik

(6)
(7)

SD alte Sitte un rer Schule, diejetiigen ihrerZôg- linge, welche den Unterricht der obern Cla ge en

nof en haben , auch mit. dffentlichen Zeugni und guten en Wün chen zu entla , en giebt rnir eine naturlicheGelegen- heit , mich wieder einige Augenblicke mit den Freunden des dffentlichenSchul

-

und Erziehungswe zu ens unterhalten.

Sie i t mir um toillflommner, e o bequeiner ie i t, dás

Andenken eines Mannes zu ertteuern, de Näâine en bisher dfcer in un erm Krei genannt e i t, Denngerade {htfind

wieder fünf und zwanzig Jahr verflo eit en, dié Schule ihr er tes Jubelfe feyerte, kt und die Dánkbatkeit , die uns alle, Lehrer und ternende, gegen ihßteti Stifter be eelt, hat den Schluß, des Jahrhunderts ihrer Stiftung nicht abe

warten und es er den t kütftigen Bewohnern übetla ett

wollen , ihm ein öffentliches Denkmakhl zu tiften.

Zwar ind die Denkmähle, die eine Frömrigkeit

ünd einè Men chenliebe ich erbaut hat , betédtere Zeugen de vas en, et war und was er wüúrfte , als die teinerne Tafel, in die wir einen Namen gegrabenhaben. Aber Dankbarkeit Und Verehrung will ich, wenn durch be ondre

Veranla ungen die Seele mächtiger davon ergrifferi wird,

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auf irgend eine Art ausdrúcfen, und ie hat choneit den

*

alte ten Zeiten, die Namen, die ihr heilig waren, o icher

als ie vermochte, der pätern Nachweltaufzubewahren ge- trebt , oder doch ich gern bey ihrenDenk teinen verweilt,

Und o oll auch der A chenkrug , der cinen Mamen trägt,

nur un ern Nachkommen agen, wie heilig uns Frankens

Andenken war ; nur den Plaß , den Er der jugendlichen Fröhlichkeit pflanzte , zugleich zum Orte des tillen Nach- denfens in den Stunden der Ruhe weihen; oll Gefühle

in jeder edeln Bru t erwe>en, wie Er Gutes zu'thun

und nicht müde zu werden , oder den der ich bewußt eyn darf es gethan zu haben, mit der frohern Ahndung er- füllen, auch wie Ex zu erndten ohne Aufhören.

Man erwarte übrigens in dem Folgenden , weder eine ausführliche Be chreibung des Lebens und der ganzen

Würk amfeit des unvergeßlichen Stifters un rer Schule, noch eine genaue Entwickelung einer Verdien te.Beydes

leidet der Naum die er Blâtter nicht. Man betrachte es

(s Entwurf de en, was künftigvielleicht mit größerer Ausführlichkeit dem Publicum mitgetheilt werden oll.

Augu t

(9)

Y vaut öffentliche Herniaänn Schul: und Franke, Erziehungswe de Einfluß e in Deut auf en das ch-

land nur von wenigen ganz gekannt zu werden cheint, war

der Sohn Johann Frankens , der zuer als t Syndicus

bey dem Domcapitel des Stifts zu Lübe>, und zuleßt bey

Ern t dem Frommen von Gotha als Hof- und Ju tiz- rath tand. Er rwoard noch zu tübe> im Jahr 1663 ge- bohren, fam aber {on imdritten Jahr mit cinen Eltern nach Gotha, wo er im iebenten Jahr einen Vater ver- lohr , und er Privatunterricht t , hernach den öffentlichen

im dortigen Gymna ium genoß. Er muß em ig tudiert

und {nell gefaßt haben.

Schon im dreyzehnten Jahr

rückte er in die ober ten Cla en, und eine Lehrer erklärten ihn im vierzehnten reif , die Akademie zu beziehen. Man

fand es aber be , ihn er nicht zu früh die er Laufbahn zu

überla und en, o widmete er noch zwey Jahr dem hâäuss ichen Fleiß ,„ tudierte mit großenEifer Philologie und Philo ophie , bereitete ich auf das eigentliche theologi che

Studium vor , bezog im Jahr 1697 zuer die t Akademie Erfurt, die er aber noch in dem A elben Jahre mir Kiel ver-

3 wech elte,

(10)

6 ==

wech elte, und ich be onders durch den Umgang und Un- terricht C. Kortholds bildete; ‘auch chr viel bey Morho } horte, Jm Jahr 1682 ward er nah Gotha zurückgeru- fen , brachte aver vorher noh zwey Monate in Hamburg

bey cinem der damaligen berúhmteßen Orientali icn, Esra Edzard, zu, wo er eine chon erworbene hebräi che Sprachkenntniß vervollflommnete, Er tudierte hierauf

andre zwey Jahre fürfich in Gotha, und verband be on-

ders mit den älteren Sprachen die Erlernung des Fran- d i chen , Engli chen und Jtaliäni chen. Jm Jahr 1684 ging er nach Leipzig, wo er theils elb unterrichtete,theils t noch manche Vorle ungen benuste, ich öfter in dfentlichen Neligionsvorträgen úbte, und im folgendenJahr zum afa- demi chen Privatdocenten durch eine dfentliche Disputa- tion habilicirte. Jn die Zeit fallen e auch einige qus dem Ftaliäni chen und tateini chen über eßte Schriften des be:

fannten Molinos, worüber ihm hernach die unfreundliche Nechtgläubigkteit einer Zeitgeno manche en Vorwürfe ge- machr hat, Denn Molinos war ja von der rômi chen Kirche! Um eben die Zeit e führte er neb einigen t einer Freunde die Jdee aus, Vorle ungen über die Bibel anzu- fangen , die be onders fúr fünftigeLehrer nußbarer wären

als die trocfene {ehrart der Dogmatik und Polemik, welche fa die t einzige Be chäffcigung der Theologen auf Univer itä

ten geworden war, und davon. iehernach in ihren Pre- digten o unglücklichen Gebrauch machten, Er las deut ch,

und führte alle Schrifterkflärung in die em philobibli chen Collegium auf die practi che Anwendung zurú>. Der Beyfall, den die neue e ich durch ihre Brauchbarkeit und durchihr Intere e o ehr empfehlendeMethode fand, war unglaublich, Man irdmtedie en Vorle ungen zu, aber

ie

(11)

=> F

fie entgingen natürlich dadurch dem Neide und den gehä igen

Beurtheilungen derer nicht, die für ihren Beyfall und ihre lehrart zu fürchten Ur ach hatten , und gern den ent-

fernte ten Mißbrauch, dem jeve gute Sache ausge i eßt t, ergriffen, um ie nah und nach durch Gewalt zu untere

drücfen: Dis war in der Folge um o leichter , als man es

dahin gebracht hatte, den Dresdni chen Oberhofprediger F. F. Spener , der ie vorzüglich aufgemuntert hatte,

aus Sach en wegzudrängen.

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Im Jahr 1687 verließ er Leipzig wieder, blieb eine Zeitlang in túneburg , um des dortigen Superintendent

Sandhagens Umgang zu benußen, ging von da nach

Hamburg, in dem folgenden Fahr aber wieder über Dres- den, wo er einige Monate in Speners Hau lebte, e nach

Leipzig, wo er eine Vorle ungen mit großemBeyfall und Nuben fort eßte. Er würde ohn treitig auf die tauf- er

bahn geblieben eyn, wenn er nicht auf einer Rei den e Ruf bey der Augu gemeinde tiner zu Erfurt erhalten hätte, Er

trat die Stelle im Jahr 1690 anz predigte mit unglaub- lichem Beyfall, gewann ich alle Herzen, zog viele Fremde nach Erfurt , entging aber dadurch dem Neide um o we- niger. Jn Erfurt wohnen bekanntlich ehr viele Catho- lifen, und die Stadt gehört dem Churfür ten von Mainz.

Es war al oleicht, ißn bey Hofe verdächtig zu machen,

da man viele Rômi chcatholi eine che Predigten be uchen

und prote tanti werden ch ah, Er ward nun als ein Stifter von Unrußen als Verführer des Volks verdammt,

und durch einen Churfür Befehl tl. chon im September 1691 gendthigt binnen zwey Tagen die Stadt zu verla en,

„ohne ihm, ,, wie er ich in einem an den Erfurti chen Magi trat am Tage einer Verbannung erla enen Schrei:

:

A $ ben

(12)

Ss «ausdrü>t, „cinem Un chuldis gen, Unverhörtên, Un-

y Übertvie enen, das Ge uch zu. gewähren , ihm vor einer

* Verurtheilung , nach allen göttlichen , weltlichen und. na-

y türlichen Rechten eine Defen ion zu ver tatten , die man

»

Dieben und Mördern nicht ver agen würde, Judeß

war der Ruhm einer Ge chicklichkeit und einer Rechts

chaffenhcit chon o verbreitet , daß man ihn von allen Seiten, in Coburg , in Gotha und LWeimar anzu tellen

uchte. Er zog aber die am Tage eincx Verwei aus ung

Erfurt ihm zugekommene Einladung des Churbrandenbur-

gi chen. Hau , es in un re Lande zu fommen , allen andern vor, ward beyder erf ge tifteten Univer ität zum Profe or der griechi und chen morgenländi Sprachen chen berufen, und ihm zugleich die er te Prediger Stelle bey der Kirche

zu Glaucha übertragen, Nach einem ziemlich langen

Aufenthalt zu Berlin trat er feine beyden Aemter zu Anz

fang des Jahrs 1692 an, ward 1698 ordentlicher Profe ox

der Theologie, und im Jahr 1715 er ter Prediger dex Ulrichsfirche zu Halle, Jn diejer Stelle blieb er bis an

das Ende cines Lebens, das im Jahr 1727 erfolgte, ährend die Zeit er feines halli chen Nufenthalts , be ons ders aber von dem Jahr 1695 an, i ex der Sti allex ter

der An talten geworden , die man unter deu Mamen des

Pâdagogiums und WWai enhau begreift es + obwohl beyde noch eine Menge andrer Jnßitute in ichvereinigen, Die Anlegung einer Armen chule , die er in cinex hoch unwi t enden und verwilderten Gemeine für nd- thig fand, gah den er ten Stof, Jn unglaublich kur-

zer Zeit erweiterte fichdiefezu einer VerpAegungsauftalt für zweyhundert Wai zu en, einer Bürger chule für Kna-

ben und Mädchen, in dex die Anzahl der Lehrlinge oft auf

¿wey

(13)

zweytau ge end tiegen i und t, worin ich zu manchen Zeiten

gegen hundert lehrer zu üben Gelegenheit fandenz zu einex

Erziehungsan für talt junge teute vom Stande, zu einep weiblichen Erziehungsan talt für unerwach ene Tdchter, adlichen und bürgerlichen Standes, einer lateini chen ge- lehrten Schule, in der oft an fünfhundert Zöglingezugleich

tudiert haben; einem Witwenhau einem e; Seminarium

für lehrer und Hofmei ter, einem Collegium Orientale,

einer Verpflegungsan talt für franfe und bedürftige Durch- rei ende, eizier der beträchtlich Buchhandlungen ten Deut ch-

lands, vieler andern Einrichtungen nicht zu gedenken , die

ämtlich zu wohlthätigen Zwecken getroffen wurden , und die Beförderung wahren Men cheuwohls zur Ab iche

hatten.

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Selb| die e von ihm ämtlich ausgeführten Jdeen thaten einem thätigenGei t niche genug. Jh finde in

dem hie igen Archiv einen Auf aß vom Jahr 1712, worinn Plane zu noch neuen An talten entworfen ind,in denen

man den unermüdeten Eifer , Gutes zu thun , nichtohne innige Rührung le en kann, -die aher theiiss aus Mangel

an Zeit und Mitteln, theils weil iedurch andre getroffne An talten überflüßig wurden , nicht ausgeführt find ).

Gewiß würde vieles noch ge chehen eyn, wenn ex ein hô- heres Aiter exreicht hâtte, Er tarb aber chon im vier

und echzig Jahre, ten in der Nähe und Ferne beklagt, wie

A 5 wenige,

*) So if er z, B, der Verfa der er er ten Allmo ènordnung,

die Halle gehabt hat, und al gewi o ermaßen der Stifter des Allmo encollegii, Er wollte auch” ein Arbeitsbaus erbauen,

Der Magi trat that dis aber hernach elb |i,

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Chronik. Ò

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(14)

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wenige, und unvergeßlich in den Herzenaller, die ihn ge:

fannt und gehört hatten.

Von Jugend auf hatte er ch durch PAichteifer aus- gezeichnet. Er ge ieht in einigen Fragmenten einer tebens-

be chreibung, die er hinterla hat, en daß er nicht immer

mit den Quellen de elben habe zufrieden ewn fönnen , und tadelt es mit großer Strenge , die ich aus einer nachma-

ligen durchaus o religid Denkungsart en erklart , an ich, daß Ehre vor der Welt ein mächtiger Sporn fúr ihn als Júnglinggewe en , dutch großes Wi en ein zu glänzen,

und daß er feine Anfirengung und Mühe -ge cheut, um ich

Über das Gemeine in Kenntni und en im Umgange zu er-

heben, So ehr dis in der Folge durch höherePrincipia

veredelt war , da er feine Aufopferung elb der t Ehre für

zu {wer hielt, obald er glaubte , daß ie Gott und ein

Beruf fordere, o blieb doch das Wahre und Gute darin auch zu die er Zeit noch ichtbar. Seine Frömmigkeit,

die ihn zu allen trieb, was er unternahm, fonnte nicht jene dú tere in i ver chlo , blos ene eufzende Frömmigkeit

“werden , die hinterher einer Schule oft einen übeln Na-

men gemacht har, Sie war ächt und äußerte ich al o durchihre unverkennbar Begleiterin, innige te Men chen- liebe, die aus einem freyen offnen Ge icht, aus einem

edlen An tande, aus einen gefälligen Sitten , jedem ent- gegen prach und ihm aller Herzen gewann. Selb t die Vorwürfe einer Zeitgeno , daß en er zu duld am gegen

Per onen ey , die verdächtigen Meinungen zugethan wä-

ren, ind die be ien (ob prüche auf ein Herz, das ich durch KBorurtheile des Partheygei nicht tes irre führen ließ, und

den guten Sinn nicht o abhängig: von Privatvor tellungen hielt. Am allerlaute aber ten pracheneine Handlungen,

die

(15)

die eine Kette von Wohlthaten für die leidende und irgend

einer morali chen oder phy i Hülfe chen bedürftige Men ch- heit waren.

Es i t, wie chon bemerkt, nicht der Zwedie er Blátter , weder eine voll tändige Dar tellung eines Cha-

racters zu ver uchen , noch einen Begriff von der ganzen

Wüúrk amkeit des Mannes zu geben, de frühere en tebens-

jahre es allerdings chon vermuthen ließen, daß er nichtauf

der gemeinen Bahn bleiben wúrde, Wie viel er auf der

einen Seite durch jene wohlthätigen Stiftungen für die Armen gethan, und welchen Einfluß auf der andern Seite

die durch ihn und die Stiftungen e bey weiten am thätig- ten ausgebreitete Parthey der practi chen Theologenauf die hernach erfolgten wichtigen Revolutionen in der Theologie

‘gehabt, und wie er namentlich der freyern und gemeinnüßigern (ehrart , im Gegen der aß Anhänglichkeit am chola ti che Subtilitäten, die Bahn gebrochen habe, dis alles bleibe, o

wie die Aufzählung aller der Widerwärtigkeiten und leidet,

mit denen er in den Jahren einer kräftig Thätigkeit ten zu

fampfen gehabt, außer un ern Plan, und einer voll tändigen Ge chichteeines {ebens und einer Werke aufbehalten, Man erwarte auch eben o wenig eine unbegrenzte Bewoun-

derung aller einer Anlagen, da ie zum Theil in ihrer Aus- führung von den Um tänden abhängend o waren, daß ie nicht ohne alle Fehler bleiben konnten z als eine Vertheidigung

der Vorwürfe, die man ihm in ältern und neuern Zeiten gemacht hat, Der größte Theil der leßtern trifft ohnehin nicht ihn, ondern den Zu tandeiner Stiftungen in pâtern Zeiten, Oder Per onen , die, ohne von einem Gei t be-

eelt zu eyn, ich an ihn und eine Werke an chlo en,

oder ¿zufällige Folgen und Misbräuche des Guten, die jede

:

nüßliche

(16)

52 Eo as

núhliche Sache erwarten muß. Das billigere Urtheil un:

erer Zeit überhebt mich jenerVertheidigung um fo leichter,

da die berúhmte Ge ten chicht chreiber der kirchlichen Bo-

‘gebenheiten des achtzehnten Jahrhunderts ür der Werth- _\hâßung einer Ab ichten und einer Verdien Úberein te tim-

men, und ihm, de per en nliche Frómmigkeit nie in den Verdacht der Heucheley temen“ konnte, de thätiges en Chri tenthum in zu unroiverleglichen Bewei vor en den Au-

gen der Welt da teht , de kühner en und vielumfa ender

‘Gei t, und de großer en Ver tand ich zu unvertennbar in

feinen Einrichtungen gezeigt hat , die Gerechtigkeit wieder-

fahren la en, die ihm ein Zeitalter eben oft o ver agt, als zuge tanden hat.

Liebe für die Jugend und Sorge für ihr Wohl gab den weitverbreiteten Stiftungen ihr er tes Ent tehn

und ihre ganze Form. Man erinnre ich hier noch ein-

mal des chon berührtenUm tands. Er ieht einen Hau-

Fen armer Kinder ich in einer Pfarrwohnung ver ammeln,

hält das Schärflein , womit ich die gemeine Wohlthàz tigfeit des Anlaufs entledigt , für eine zu arm elige Hülfe, Fühlt das große Bedúrfniß des Unterrichts die Verwahr- er lo eten , forgt für einen lehrer und verwandeit die Gabe in

‘das Mittel, ie für die Belehrung geneigt zu machen.

Bald mehrt ich der Haufe, und es werden mehrere tehrer,

¡mehr Raum und mehr Entwürfe nöthig, Auch der min- der bedürftige Bürger woún cht einen Kindern be ernUnter- richt, als er in den gemeinen Winkel chulen gefunden hat.

Der er te Anfang der Armen fálle chule im April 1695,

‘gegen den Winter war ie chon in mehrere Schulen ver- breitet, die an Zahl der Lehrlinge unglaublich\{nell wuch-

en, und ín vigigen Jahren zu anderthalbtau angewach- end

en

(17)

= 13

en waren. Dis alles war Bürger

-

und Volks chule,

vie ich aber dadurch chon von allen ähnlichen unter chied, daß ieniht von gemeinen Schulmei tern ,

|

ondern

von lauter Studierenden be ebt , und daß Söhne und Tôchter von einander abge ondert, alle in viele Cla verz en theilt, und nach ihren Fähigkeiten weiter fortge , eßt úber-

haupt aber nach einem be timmten Plan unterrichtet wur- den, woran in den wenig ten Volks chulen zu denken i ts Hâtten alle ; die von jeher hier unterrichtet haben , die

ganze Wichtigkeit des Volfsunterrichts gefühlt , und ihr Ge chäft mehr aus die em als aus dem Ge ichtspunkt des

fleinen damit verbundenen Gewinns ange ehen , hätten ie Uebung im mündlichenVortrage und Bekanntwerden mit

dem Stufengang der tmen chlichen Erfenntniß mit zu dem

Gewinn gerechnet , der aus die em Unterricht erwach en fann, o wüßteih faum einen Ort in Deut chland, wo

man eine gleich volllommene Bürger chule auf tellen könnte,

weil ich nirgends oviel glückliche Um tände als in Halle vereinigen, Gewiß i es t auch, daß man eit ihrem Ents

tehen an allen Orten zu Prediger

-

und Catecheten tellen

niemand lieber gewün cht hat, als Männer, die die Gez e legenheit mit Weisheit und eignem Jntere genusßt, e und

ich dabey von manchenzufälligen Fehlern der Methode-

oder des Tons, der von Zeit zu Zeit ausgeartet i t, frey erhalten ute

Kaum warb es indeß austvärts bekannt, daß Franke

ich dex Erziehung der Jugend annahm, als man von viez-

len Gegenden her fich an ihn wandte, um Privatlehrer,

die fich unter ihm gebildet hätten , zu bekommen. Er

hatte , Dis war nun chon bekannt genug, großenTheil an

der Revolution, die ich in der Religiondurch den Eifer

‘einiges

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einiger fa dürchgängig t verehrten"Mätitter erelgtet hätte,

und die daraus ent teheitde Parthey vermehrte ich ichtbar.

5 Die Heftigkeit, Um mit den Worten eines charf innigen Beurtheilers vie Auftritte er zu reden , „die Keßermache-

„rey, die unfruchtbaren cola ti Wort chèn treite ihrer

„Segner machten vie den e gemeinen Chri ten bald gleich-

„gültig, Die Welt war des elenden unchri ilichen Wör-

„„terfrieges müde, und alle Herzen dfneten ich den war-

„men Empfehlungen des thätigenChri tenthums , womit

„fich die neue, mit den Namen der Pieti ten bezeichnete

»; Parthey , hervorthat , mit Vergnügen. Die Anführer

„die er Parthey waren Männer von glätizenden Gaben,

„von cinnehmender Bered amkeit , duld am, anftmüthig,

a “herabla und nachgebend. end Sie verbanden mit der

„„Außer Dernuth ten und Einfalt in ihrem Betrágen den

„„brennenb Eifer, ten nicht bloß für alle Arten gei tlicher

H Uebungen, aa auch für alle gemeinnúßige Unterneh-

„mungen *).,„, Jn welche Hände glaubte man al wohl o

die Jugend ichrer geben zu können, als in bie Hände

von Männern, die von eben die em Gei be t eelt wurden.

Jene Wün che regten in Franken zuer die t Jdee

ant , elb fúr t die Erzichutg junger {leute aus den höhern Standen zu orgen , o wie hernach der nemliche Antrag

von minder Begüterten, eine Schule auch für ie zu tif-

ten»,

-

die zugleichfür morali che Bildung orgte. Gez

nau bekannt mit den Mängeln der gewöhnlichen Schulen

voll heißer liebe für das heranwächfende Ge chlecht ; ver-

eintgt mit Per onen, denen gleicherEifer jedeSchwierig

keit leicht machte , entwarf er noch -am Ende des vorigen Jahrs

*) Allgem. deut che Bibl, 20 Bands,

(19)

iti gh e:

Sahrhunderts einen Plan, der faum bekannt wäárd , als

man von allen Gegenden her Söhne und hernach auch Tôchter chite , die man danach erzogenwi wollte, en Erfahrung und tets fortge eßter Beobachtungsgei vervoll- t

fommnete die en Plan, und er i für eine großeMenge

von Schulen und Gymna ien die Norm geworden, nach

der iegebildet ind, oder wenig tens beträchtliche Ver- be erungen angenommen haben. Was die er Plan mic

den gewöhnlichen Schulen gemein hatte, würde unzwe>-

máßig eyn hier auszuführen. Aber das , was ihm eigen

war und wodurch er die in jenen bemerkten Mängel zu vers be ern hoffte, gebeich hier wenig in tens einer furzen Ue-

ber icht, größtentheils gerade o

M er ich {on am

Ende des vorigen und am Anfan(

%) Die Plane zu den neuen Schuler, und nattientlich zu un erm Pádagogium, indnoch in dem hie igen Archiv, und von dem Jahr 1696, 1699, 1703, 1712, Vom Jahr 1698 finde ih ein gedrucêtes Prôjekt für die Anführung einiger Zerren

_vom Stande, adlicher und andrer fürnehmen Jugend veran talter und eingerichtet, Von eben die em Jahr : Praccipua Capita, quibus Paedagogium Glaucha

-

Hallen-

e difert à plerisque cholis publicis. “Vom Jahr 1699:

Kinrichtung des Pâôdagogü zu Glaucha. Vom Jahr

1699: eine gusfúhrliche Ordnurig und Lebrart für dag

Pâdagogium, Vom Jahr t700: eine Erläuterung dér

1699 edirten Einrichtung, Vom Jahr 1702: eine kleine

Erziebhungs chrift, wie Kinder zur Gott eligteit und

Klugheit anzufúhren ind. Vom Jahr 1707 und 109:

der er te und fortge ehte Plan eines Seminarii Schola tici, o wie vom Jahr 1714 das eigenhändige Projet eines Seminarii mini terieccle ia tici und eines andern Seminari elegantiorit

litrerarurae. Hierauf ind noch ver chiedene andre Schriften gefolgt, die aber nur zum Theil Fovr ehungen und Wiederhss

lungen der vorigen ind. E

des ebigen Jahthun-

verts darúber geäußert hat *), ohne etwa das, was in

neueren

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(20)

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neuteten Zeikenge chehen i , mit dem was man ibm allein.

chuldig war» zu vermengen,

Diefe Verbe erungen, die er in Etjiéßung und

N iis zu machen uchte, la en ich bequem unter drey Ge ichtspunkte bringen. Sorge für be Leh- ere

rer

Sorge fúr die ittliche Bildung

Sorge für zwe>mäßigen und fruchtbarenUnterricht.

Sorge für beßre Lehrer, Manhat gar rich:

tig deu neuèrn Zeiten einge daß ehen, feine Verbe erung,

weder iù höhen, noch in Volks chulen zu chaffen i , che

man den tehrei nicht verbe tanv die, ern, welché erzichit

und unterrichten ollen, dazu vorüben, an Methode und Umgang mik

jungen Mn gewöhhen , und, ele ran ie.

an eßt , \lb genauT t eobachten und kennen lecnén fann.

Schon Franke yächte die Bemèrkuhg, é bie Îeuete ich

\ó oft zügeeigne#haben. “Kaum twaren die er ten Einrich:

tungen der. néüen Schulen getröffen » verband o er vamit

ein Seminßrium , de Mitglieder, en wenn ie den ge-

wöhnlichen äfademi Cur chen us geendigt hatten und Beruf

in ih fühlten, ih der Schule e zu widmen, uun ganz

nach die em Plan fudieken mußten *).

-

Man hielt ißnen

LE Vorle über ungen Schulwi en chaften, ie ivurden durch

-*) Aus der tioch vorhandénen Nathwéi ung, tvás in dem Semi-

‘fario’ Philologico ‘oder elegantioiis lifterdturde getrtebei

-

‘i t, ieht man, wie zweckmäßig für jene Zeit cirigerichtet war.

Es hat auch: ehr. gute Humani ten gebildet, die ich überall empfohlen haben, indèm auch nur nah de eignen Worteit

des Stifters olche darin aufgenommen wutden

,

„die hört

z; eine hinlängliche“ Wi en cha des Latein t und Gricchi chen

zz Unid der Hülfswi en chaften der Ge chichte, alter und neuer

è

Geographie, erlangthätten, und die

Litteratur

ex

profe lo

treiben wollten, y

;

(21)

titeanz 7

durch be tändige practi Arbeiten e geubk; le hatten die Erlaubniß#o oft ie wollten bey dem Uncerkicht älterer,

geûbterer tehrer gegenivärtig zu eyn und Methode zu ler-

nenz fie wurden in leichtern Cla ange en tellt und geprüft,

babey äußerlich unter tüßt, und immer verbindlich ich wez nig tens fünf Jahr dem Ju tikute zu widmen , fúr dás ie

erzogen wurden. Die Pflanz e chule lieferte owohl fúv

das Pádagogium als für die lateini Schule.lehrer, che und

man wird ich bey die Einrichtung er nicht wundern , wie

auch die lebtere Schule den großen Ruf der Trefflichkeit

des Unterrichts zu gewi Zeiten en erlängen könnte, da es noch möglich war , ge chickte tehrer Jahre lang zu halten,

und jene traurige Eilfertigkeit von detAkademie noh uner- hôrr war, die ebr allgemein zu werden anfänger.

:

Doch nicht nur durch die Vorbereitung e der Lehret

uchte et der Schule zu helfen, Auch durch die Art ihret An tellung in der Schule èlb Soviel , Aehnlichkeit das Pávagogium mit andern Gymna ien in Ab icht des Zwecks

und der darin zu gebenden Unterwei ung hatte, und ähnlich es ihnen auch darin roar, daß es tehende lehrer an eßte, die zum Theil ehs, acht und mehrere Jahrè

daran arbeiteten, o wich es doch auf eite bis dahin ganz

ungewöhnliche und elb eit t die Zeit er viel zu wenig nah- geahmte Einrichtung von ihnen ab, wodurch jeder lehrer in

dem Fach und in den Cla unterrichtet, en wozu er diè

mei ten Kettni Talente e, und Neigungen batte, Es wurde gleich in den er ten Plan gelegt, daß es für eben #8.

verdien tlich gehalten ward, in den öber ten als in den mitt- lern und untern Cla Unterricht en zu geben, Man hatte hier feinen Reftor, der niche aus den Mauern feiner Pri-

ma, feinen Conrefktor , der nir úber die Schwelle ei:

2

:

nec

(22)

18 =>.

ner Secunda, keinen Tertius, der nicht in eine Cla e, deren Titel unter einem Titel gewe en wäre, zu gehen gez

wagt hâtte, ‘ohne für ein ganzes An ehn zu fürchten ; on-

dern wenn ich der Mann, der vielleicht ein trefflicher (a-

keiner war, nicht o ge chickt zur Bildung des deut chen Stils fühlte , o hielt er es michefür Schande, ncben dér

er ten lateini chen tection vielleicht in der unter ten deur chen Unterricht zu geben

,

wo es nur auf die Kenntni antam, e die jeder Gelehrte haben muß.

-

Wie-viel i durch. die en einzigen Gedanken gewonnen. Schulen, in denen ein

Mann in ämtlichen Sprachen und Wi en chaften unter-

richten muß, haben, wenn der Mann nicht von eiter

ganz eltenen allumfa enden Gel ehr amfeit i t, wenig vor

dem Privatunterricht, der auch von einem lehrer alles

verlangt voraus, und Quintilians

tcb auf ptah die e

zweckmäßigere Vertheilung des Unterrichts*), hôrt- bey

die Einrichtung er auf anwendbar zu eyn. “Aber er if es ganz da, wo man weder nach. dem. Titel noch nach dem Alter be timmt, in welcher Lehr tunde der lehrer un-

terrichten oll, ondern wo die genannten Eigen chaften

allein ent cheiden, Es war úbrigens die Gedanke er auf

dem Lege, jeden lehrer am brauchbar zu tei machen, natürliche Folge des Schulplans „, de Vorzügewir en

unten nenien werden. Daß man. jenen einer einleuch- tenden Vortrefflichkeit ohnerachtet , dennoch o par am

i

aufgenommen hat, i aus der fehlerhaften Einrichtung

un rer mei ten

nr und Symna begreiflich. ien Das

y Dividetur, (Inter plures) qui ub æno a Virde labor ?

er

crit i.

PES peris" viie puri arilior, In tit. Orat. lib:

IL, GT

j A

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Fn

(23)

ZS 19

Das’ ganze Intere hângt e ja oft dainit zu ammen , daß jeder Schulcollege eine eigene Cla wie e ein eignes Reich hat, und keiner dem andern in ein Gehege kommt. Aber dennoch beginnt die wichtige e Reformation da, wo eine Schule das Glúck hat fúr das gemeine Be te arbeitende Männer zu haben, da bequemt man i< na< und nach,

da tau chen lehrer mic den Unterriehts tunden, va zieht

man dürftige Stellen , die keine Familie nähren fönnen, ein, und eht junge thätige Männer an. Das lutheri che Gymna iumun rer Stadt hat ohnläng hierin t andern Schulen ein rühmliches, Bey piel gegeben. Aber elten

inddoch die Bey e piele noch immer, und werden es blei- ben, o lange ich der Staar nicht blos begnúge Projecte

für Schulverbe erungen zu entwerfen, oder alte Einrich-

tungen zu tadeln , ondern auch die Mittel

Es die

Verbe erungen möglich zu machen,

Noch ein Um tand verdient hier bemerêftzu wétbeik

Die lelzer tellen waren nach einer Ab icht bey un ern Jnz titut zwar tehend , aber doch nicht vott der Art, daß ein

Mann wün chen fonnte , ein ganzes teben darin zuzubrin-

gen. Jenes {üßte die Schule vor dem Uebel unauf- hôrlicher Veranderungen , welche dem Gleichförmigen des

“Plans, wonach gearbeitet und erzogen werden oll, gemeiz- niglih ehr nachtheilig ind. Die es icherte ie vor dent oft noch größern Uebel, unter welchen unzählige lehtbegiee rige Júnglinge eufzen,

vor veralterten Schulmännern,

die durch die tânge der Zeit, durch das Einfdrmige ihrer Be chä ftigungen , durch das Drúckende ihrer tage, durch häusliche und Fämilien orgen , durch körperliche Schwä- hen, oft dur< Stumpfwerden aller Sinne, unlu tig, _mürri ch, pedanti ch, und zu allem cher, als zum Um-

B42

|

gang

(24)

20

gang mit der lebendigen Jugend ge chickt ind, und in dereit Hânden gleichwohl olange der Unterricht bleiben muß, bis

ie durchihren Tod wieder jungen, thätigen Männern Platz

machen , oder bis, was o elten ge chieht , ih der Staat ihrer und der Schule erbarmt, und jenen oft ehr ver-

dien tvollen Veteranen , eine an tändige Ruhe ver chafft.

Bey Frankens Einrichtung konnten die ange tellten lehrer gerade ihre voll te Männerkraft der Schule widmen, Sie

famen , was hernach bey dem eingegangenen Seminarium nicht immèr der Fall bleiben konnte, vorbereitet und vor

gebt, elten vor dem fünf und zwanzig ten Jahre, in ihre ordentlichen Lehrer tellen , und arbeiteten nun eine Neihe

von Jahren für die An talt, ohne des Amts müde oder durch andre Sorgen zer treut zu eyn; verließen die Schu-

le gemeiniglicheher , ehe ie ich er chöpft fühlten, und dachten fa t ohne Ausnahme an die Zeit e ihrer Thätigkeit

mit einen Vergnügen zurück, woomit man an eine froh ten Jahre zurücfzudenfen pflege. Es würde die er ganzer Einrichrung , an die bey den wenig ten Schulen Deut ch:

lands gedacht i , und die alle die auszeichnet, welche nach der un rigen gebildet ind, nichts an Volikommenheit gefehlt haben , wenn-die äußere tage der be tändigen téhrer

etivas bequemer hâtte cyn können. Ein Theil die er Un- bequemlichkeit ent tand daher , daß ie zttzleich Erzieher

eyn , und al in o der eng ien Berbindung mit den Zöglin-

gen leben ollten. Eine andere aus der Art , wie der th:

tige Mann bauen und falariren mußte

ohne Fond, blos _nach dem Verhältniß de was en, ihm die Vor ehung dutch

wohlthätige Men chen zuwarf, ohne alle Uncter tüßung von

dem Staat, der

ELE für die An e talt noch nie das

gering gethan te hat,

Vielleicht konnte ex ich auch weni

ger

(25)

= AL

gek das Drúcfende, die lagen er denten, wenn et, wie es

guten Men chen gemeiniglich geht , andre zu ehr nach ich beurtheilte; Er, der in einer ra tlo Thätigkeit en eine Ta-

ge und Mächtezubrachte , dem die Aufopferung eines

Abende ens nichts war, wenn er dadurch Zeit gewann et-

was zum Be ten einer armen Familie zu chreiben ; der ich

in das eng Stübchen te eines mittelmäßigen Pfarrhau es zurúcfzog, um den armen Kindern Plaß zu machen , die

er unterrichten ließ, Indeß konnten die ausführenden Per onen nicht das Intere des e Unternehmers haben,

der in dem Gelingen des Unternommenen Er aß fand. Für ie blieben manche Entbehrungen unangenehm. WLPLo aber vie Unbequemlichkeiten e wegfallen, und o, wie z. B. jebt

in Klo terbergen , das unter Breithaupt und Steinmeß

völlig nach un erm Pädagogiumumgeformt ward, jener Plan im Ganzen beybehalten, aber durch mehr Bequem- lichkeit den ältern Lehrern erleichtert i , da weiß ichkaum,

ob man ich etroas zwe>mäßigeres denken fann.

Die ittliche Erziehung und Bildung war ein

gweites Augenmerk für Frankens thätigen Gei t. Es

war freilich nicht die kün tliche Pädagogik un rer Zeit , die

er zu reali iren trebte, und er fündigte ich in feiner ein- zigen einer dahin gehörigen Schriften als Reformator ‘an.

Aber ob ihn ein ge under Ver tand , verbunden mit der

innig Theilnehmung ten an dem Wohl eyn junger leute auf

die richtigenWege geleitet und die fa allgemein t herr chen:

den fehlerhaften Methoden entde>en gelehrt habe; ob er

in den neuern Vor chlägen würklich viel neues gefunden ha-

ben möchte, mag man aus dex folgenden ganz furzen Ue- ber icht der Grund äße chließen, die ex über die ittliche

BT I

|

_Er-

Sy

(26)

a1

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22 =

Erziehung in un rer An talt fe ige eßt, und dadurch alles Gute, was durch fie ge chehen i , t gegründethat.

Das er te von allem war , daß man auf Schulen zu wenig auf Bildung des Herzens, zu aus chließend auf Bildung des Ver tandes arbeitete, und doch gebe innere _MRecht chaffenheit und guter Sinn gegen Gott und Mens

chen eigentlich allem Wi en er den t wahren Werth, weil

davon die Anwendung abhange, die der Jüngling ein von t einem Wi en machen werde. Daher ollte es der Haupts zwe> aller hie igen Erziehung bleiben, „die anvertraute

Jugend nichr blos zu lehren, was gut und gottgefällig en, fondern durch fleißige und anfte Ermahnungen und gute

Bey piele , die bey weitein das mei auszurichten te und ich

den Gemüthern an tief ten einzuprägen pflegten, zur würf- lichen Nusübung der gefaßten Lehren zu bringen.

,

„Sehr viel, fährt er in einer der oben genannten Schriften fort ®), „ ehr viel trägt hiezu bey, daß man die Leiden:

chaften und Neigungen aufs genaue beobachte. te „> Um

die Lehrer in

BEE teten Aufmerk amkeit zu erhalten, mache er die Ordnung *), „daß alle, die mit den jungen leuten

y ôu thun haben, jedes Vierteljahr ihre Urtheile über den

y, ganzen córperlichen und morali Zu chen tand ihrer Zöglinge

auf ehen , woraus alsdann ein Auszug gefertigt, und in

z ein eigenes Buch niederge chrieben werden olle, damit

"“mán nicht nur wi wie e, es ich mit jeden von Zeit zu

‘Zeit geändert , ondern daß auch einem jedemnach einen

„Zu be tande begegnet er werden fönne. Denn es ey gar

zs O genug

3

bloß einen Quit, bes am mei

|

ten hervor nb DB, teche,

%*)Ordnung und Lehrart im Pâdagog, S. 19,

+) Am ang, Ort. S. 11,

(27)

e SS 23

zB. Wollu und t ihr verwandte (a ter auszurotteiî.

„Man e ich eben \s ehr bemühen, ie auch von andern

, fehlerhaften Meizungen, Hochmuth," Neid, Geiz zu

„„entwöhnen. Man müßte zwar niche zu ehr in einzele

„nen Charaftern grübeln, abcr es múßtedoch feiner un-

“E ‘‘Besbachtée bleiben „ oder “durch Ver tellung ein fal ches Bild von fich zu erwee>ken vermögend eyn.

Bey

der Erwecung wahrer Frömmigkeit, die ihm mit den be- währte ten Erzichern alréx und neuer Zeit immer das höch-

te und icher Principium te alles Gutem blieb, bemerkt er ausdrüdlich 253 „man olle ich ja hüten äußern Schein

;

„der elben mit ihr elb t zu verwech eln Heucheley thue

», zwar im gemeinen We en uicht unmittelbar o viel Schä-

„den als ein lüderliches und ärgerliches Leben ,- aber in Ab-

„ficht der Religion elb und ihrer Ausbreitung reiße ie

„mehr nieder, als offenbare Bosheit. Daher mú man e

„eben o fehr von Hencheley als ofenbarer ta terhaftig-

‘„„feit abmahnen, und bey aller Gelegenheit ein chärfen,

„nichts zu denken oder zu thun, was niht vor dem all:

iGehénten Auge Gottes be ichen könne.

,

“Die Erziehung elb} oll nach einer Vor chrift bitig-

aus anft und vâaterlich eyn.Harte Zucht mache fúhllos

“und wider pen Be tig, chämungen , rührende Vor tellun-

‘gen , ern thafte Verwei e ind ihm die be ten Mittel; här-

‘tere Strafen nur die leßteZuflucht, wenn alles andre fehl:

\hlage; nur Bedúrfniß fúr rohe verwilderte Gemüther, die

nur innlich zu lenfen wären, Sehr rührend i der no<

vorhandene Auf , aß úber die Anwendung der Strafen ‘in

den neu errichteten Schulen , worin die Stufenfolge der- elben mit der _vütét lich ten Sorg BD amkeit fe tge und eßt, die

4 untér

_*) Ebenda S. . 12

(28)

WW dean

unter ihm arbeitenden lehrer aufs dringend tekgebeten wer-

den , nicht zu verge , daß en ie mic der; Jugendßzu thun haben , und jede unfreundliche Hârte, jeden Ausbruch des

Zorns bey ich zu befämpfen , womit nichts gebeßert wer-

de, I t dis nicht immer in einen Stiftungen ge chehen, o if er wahrlichun chuldig daran, Wie ehr ich jene

Grund aber äße von der mönchi Sclavenzucht chen die

um jene Zeit die Schulen mit ei ernem Scepter beherr chte, unter cheiden „ darf ich dem Kenner ihrer Ge chichte nicht agen,

Weit mehr, als auf trenge Zucht, rechnete er auf trenge Auf icht , und vielen Umgang der Erziehenden mit den Zöglingen, Auch hierin gaben eine Schulen ei-

nen Ton an, der bis datin noch unbekannt war, Jun den gewöhnklichen Clo ter chulen , wo zugleichjunge Leute „ein- heimi waren, ch herr chte und herr cht noch durchgängig

die Einrichtung , daß entweder zwey oder drey in engen Eellen bey einander wohnen, und von Zeit zu Zeirt von dem die Woche habenden Schulcollegen oder In pector vi-

itirt , oder des Tags. in gemein chaftlichen großenSälen

einge chlo und des en, Nachts ihren Cellen überliefert wer- den, wo ie auf mancherSchule die chön Sommer- ten

abende in Unmuth ver chmachten , und da die Celle fein

icht erlaubt, mit der fürchterlich Langenweile ten der langen Winterabende kämpfen mú en. Von die er für Gei t

und {eib gleich drückenden Einrichtung, wich Frankens Er- ziehungeplan durchaus ab. Er bemúhßte ich durch. eine

hinlängliche Anzah{ von Lehrern und Erziehern alle Vor- theile der Privaterziehung mit den Vortheilen der öffent- lichen zu vereinigen, Jedem der elben übergab er fünf,

hoch tens echs oder ieben Zöglinge, und brachte ie mit

:

ihm

(29)

tt i

ihm in die naheVerbindung, in welcher Hauserziehermit ihren Eleven zu eyn pflegen. „Die Jugend,

„„

agt erin

der oft angeführten Schrift,

„,

weiß ich in die en Jahren

5 nicht elb zu gouverniren, und nimmt, wenn fie den

4» größtenTheil der Zeit allein oder bey ihres gleichen ohne 5» Auf icht gela wird, en zum Müßiggang und zur Aus-

„Übung vieles Bö en Anlaß , wodurch ie nicht allein an

5 der Seele, ‘ ondern auchoft an Ge undheit und {eben in

» Gefahr gerathen fann, Durch treue be tändige Auf icht

5 werden nicht nur die Ausbrúche des Bö en verhindert,

9» folglich der Strafen immer weniger , ondern durch die

»

abge chnittnen Gelegenheiten werden ie von innerlich bd-

9, en Begierden nach und nachentwdhnt, und angewohnte

¿a ter und Unarten nach und nach in Verge enheit ge-

gz bracht, Dadurch mußTugend und Fleiß im Studieren

„nothwendig gewinnen, Jmmer wird denen Erwach enen,

5 von deren Denkungsart man ver ichert i t,auch darin

5» mehr anvertraut werden können , als andern, deren man 5»weniger ichereyn kann, ,„, Jch eße hinzu , daß durch

eine olche Einrichtung , obald nur der Lehrer würklich der Freund einer Anvertrauten ey, und ich eben o weit von mürri hem Ern t, als pielender Familiaritätentfernt halten will , das gegen eitige Vertrauen nothwendig: mehr

‘gewinnen muß, als wenn der Jüngling in einem Vorge- ebten blos den Mann fürchtet, der von Zeit zu Zeit fommt

und nach ehen muß, ob auch Unfug vorgeht. Wenig tens pflegtdie Jdee auf e den mei ten klö terlichen Schulen die er te Veranla zu ung eyn , die Gemüther junger leute zu allen Kün ten des Betrugs und zu jenem heimlichen We- en zu führen,welches die Keime alles Edlen in ihnen ex-

ficke, Fs

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Bz Uebers

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