Chemisches Zentralblatt.
777
1927 Band II. Nr. 6. 10. August.
A. Allgemeine und physikalische Chemie.
A. Magnus, Der Bau der Moleküle in chemischen Verbindungen. Elementare Darst. der Valenztheorie. (Umschau 31. 450— 53.) E . J o S E l'H Y .
S. A. Korff, D ie Härte von Metallen in Beziehung zur Periodizität. D ie H ä rte der M etalle, die m it dem M END ELEJEW schen S yste m in keiner Beziehung steht (vgl.
M a l l o c k , N a tu re 119. 2 7 6 ; C. 1927.1. 2 68 2 ), p a ß t ebenso wie die F F . in die 18-period.
spektroskop. T ab elle, die auf Seite V im A n h an g von „ A stro n o m y “ von R u s s e l l , D u g a n u. S t e w a r t gegeben ist. V f. erklärt das durch die E lektronenanordnung.
(Nature 119. 8 18 . N e w Jersey, Princeton U n iv .) E . J o s e p h y .
E. K. Plyler, Isotope des Calciums. Unters, der selektiven Reflexion von Calcit bei ca. 6,5 ¡i ergab 3 kleine M axima bei 6,36, 6,54 u. 6,62 /u; Verhältnis der Inten
sitäten ca. 1/20: 1 : l/s- V f. schließt, daß Ca aus Isotopen m it den At.-G ew w. 39, 40 u. 44, deren Mengen] sich wie x/ 6: 1 : 1/20 verhalten, besteht. (Science 65. 578— 79.
Univ. of North Carolina.) Kr ü g e r.
F. Wratschko, Volumchemie. Spezieller Teil. II. Die Halogenkohlenwasserstoffe.
(Vgl. Pharmaz. Presse 32. 114; C. 1927. I. 2626.) Vf. stellt an Hand eines umfang
reichen, dem Be i l s t e i n (4. A u fl.), entnommenen Materials folgende Lehrsätze auf:
1. „D er 2?-W ert für ein Cl-Atom beträgt 35, weniger so vielmal 7,5, als an demselben Kohlenstoff noch H -A tom e vorhanden sind.“ Auffallende Unregelmäßigkeiten zeigen wieder die den Tetra-, Penta- u. Hexaalkylbenzolen entsprechenden Mono- bis Tetra- ohlorderivv., sowie die Cl-Derivv. dor Benzolacotylene. Anomalien bei den 2J-Werten von in der Seitenkette chlorierten cycl. Verbb. kann V f. durch die Annahme ausschalten, daß das letzte H -Atorn der Seitenkette an ein K ern-C-Atom springt, w om it gleich
zeitig ein Ringschluß verbunden ist:
H GHC1 H C H , • CHC1
C-CHsCl ' " 'C " ”’ /
H CH
„ O " - " Ü “ h S l >
CH CH CH
Der 1. Lehrsatz wird erweitert n a c h : ... Jedoch ist in den Seitenketten cycl.
Verbb. ein H -A tom des Endgliedes an den K ern versetzt zu denken.“ (Z. B. statt C6H5 • CH2C1: CjHg • CHC1 oder statt C6H4(CH2-CHC12)2 : C„H6(CH2-CC12)2. Die so er
mittelten E -W orto für CI weichen von den gefundenen kaum ab, soweit nicht Best.- oder Formulierungsfchler vorliegen. Differenzen bis -j- 5 Einheiten können durch Stellungsisomerien bedingt sein. — Den W ert (i?), (Grundkohlenwasserstoff, von dem die zu untersuchende Verb. abgeleitet gedacht wird), läßt Vf. jetzt so ermitteln, „d a ß man an Stelle eines jeden in dor Verb. außer C u . H noch vorkomm enden Elementes, ein C-Atom einsetzt u. die restlichen Valenzen m it H absättigt.“ Z. B. C2H s - 0 - C3H7 — >- (R ) = C2H6-C H2-C3H7 oder C5H u - O H — >-C5H u -CH 3. — Für Br-Kohlenwasserstoffe lautet der Lehrsatz 2. ebenso, nur ist an Stelle von 35: 45 einzusetzen; bei J-K ohlen- wasserstoffen „5 3 weniger sovielmal 5 . . Reine F-Kohlenwasserstoffe sind in zu geringer Anzahl bekannt, um daraus oine Regel ableiten zu können. Dagegen ergab die Durchrechnung gemischter Halogen-Kohlenwasserstoffe, daß keine gegenseitige Beeinflussung der Halogeno existiert. Aus dieser Tatsache kann wieder der Lehrsatz 2. abgeleitet worden, worin für F-Verbb. 35 durch 15 u. 7,5 durch 5 zu ersetzen ist.
Der W ert E E ergibt sich auch in den kompliziertesten Fällen rein additiv aus den
^-W erten der einzelnen Halogene. (Pharmaz. Presse 32. 130— 35. 172— 74. 205
bis 209.) Harris.
IX . 2. 50
778 A . Al l g e m e i n e u n d p h y s i k a l i s c h e Ch e m i e. 1927. II.
R. L. Aston, D ie Dehnungsdeformation großer Aluminiumkrystalle an den Krystall- grenzflächen. V f. untersucht die D eform ation, welche ein aus großen Einzelkrystallen zusammengesetzter A l-Stab nach erfolgter Dehnung aufweist. Es wird eine Anzahl röntgenograph. Aufnahmen an einzelnen, besonders markierten Punkten in der Nähe der gegenseitigen Grenzflächen der Krystalle gemacht, nachdem der Stab in ver
schiedenem Maße gedehnt wurde. D ie makroskop. Deform ationen, sowie die röntgeno
graph. festgestellte gegenseitige Verschiebungen der krystallograph. Orientierungen der K rystalle werden eingehend für die Einzelkrystalle untersucht u. beschrieben. Es zeigt sich, daß in der longitudinalen Richtung des Stabes starke gegenseitige Ver
schiebungen der Einzelkrystalle gegeneinander auftreten, hingegen die Gestalt der Grenzflächen selbst sich nicht wesentlich ändert. (Proceed. Cambridge philos. Soc. 23.
549— 60.) Fr a n k e n b u r g e r.
R. L. Aston, Einige Fortschritte in der Röntgenstrahlenanalyse von Einkrystallen.
(Vgl. vorst. R ef.) Vf. schildert die röntgenograph. Methoden, mittels welcher durch Best. des Reflexionswinkels an den Oberflächenschichten von Einkrystallcn deren krystallograph. Orientierung ermittelt wird. N ach der von A. Mü l l e r (Proceed. Roy.
Soc., London. Serie A. 105. 500; C. 1924. II. 884) angegebenen M ethode wird die Orientierung von Fe-Einkrystallen durch Messung zweier charakterist. Reflexions
winkel eindeutig festgestellt. Vf. gibt über die, m it verschiedenem Antikathodenmaterial (Cu u. Fe) an Al- u. Fe-Einkrystallen ausgeführten Messungon ausführliche tabellar.
Zusammenstellungen. Auch bei Verwendung von kontinuierlicher X -Strahlung läßt sich die Lago der krystallograph. Achsen im Raum ermitteln. Es werden die Fälle besonders gestalteter Einkrystalle im einzelnen erörtert u. eine besonders zweckmäßige A rt der diagrammat. Aufzeichnung der Ergebnisse angegeben. (Procced. Cambridge philos. Soc. 23. 561— 77. Sydney, U niv.) Fr a n k e n b u r g e r.
G. Borelius, Löslichkeit und D iffusion von Wasserstoff in Metallen. Vf. zeigt auf Grund einer Zusammenstellung der experimentellen Resultate von S i e v e r t s u.
dessen Mitarbeitern, daß die Löslichkeit c des Wasserstoffs in Metallen beim Druck p u. der Tem p. T durch die empir. Gleichung: c = a - e ~ -)/y> gegeben ist, wobei ß eine charakterist. K onstante des betreffenden Metalls darstellt u. a. eine, bei hohen Tempp.
bei allen Metallen ziemlich gleiche Tem p. Funktion ist. Vf. berechnet mittels An
sätzen aus der statist. Mechanik die W erte der Konstanten a u. ß in befriedigender Übereinstimmung mit den experimentellen W erten, w obei eino Erklärung der obigen Gleichung gewonnen wird. Eino besondere Stütze der diesen Ansätzen zugrunde ge
legten Theorio besteht darin, daß durch Vergleich m it der Erfahrung der Bruchteil des Metallvolumens der den darin gel. H -Atom en zur Verfügung steht, sich von der Größenordnung 1 jedoch kleiner als 1 ergibt. Weiterhin diskutiert Vf. den Befund von B o r e l i u s u. L in d b l o m (Ann. Physik [4] 82. 201; C. 1927. I. 1542), daß die Durchgangsgeschwindigkeit m von H2 durch eine Metallwand, an deren Seiten die Drucke p u. 0 herrschen, bei konst. Tem p. sich ergibt zu m — K onst. (]/p — ]/pt), wo der „G renzdruck“ p t eine Tem p.-Funktion darstellt. D ie allgemeine Form dieser Beziehung sowie die Größenordnung von p t u. seine bei Fe gemessene Tem p.-Abhängig- keit werden gut m it der Annahme gedeutet, daß der Durchgang des H2 m it der Strömung von Gasen durch poröse Stoffe vergleichbar ist u. daß die Korngrenzen der Fe-Krystallite die R olle der Hindernisse in der Bewegung der H -A tom e spielen. Aus der gleichen Annahme folgt die Beziehung m = K onst. c T, die für F e u. P t sowie P d /P t bei höheren Tem pp. gut erfüllt ist. Eine Abweichung davon bei P d P t bei tieferen Tem pp. u. bei Ni kann dadurch gedeutet werden, daß hier nur ein Teil der gel. H -A tom e frei beweglich ist. (Ann. Physik [4] 83. 121— 36. Stockholm , Physikal. Inst. d. Techn. H och
schule.) F r a n k e n b u r g e r .
H. H. Gray, Oxydkatalyse. Vf. wirft die Frage nach dem Zusammenhang zwischen der elektr. 'Ladung der O xyde u. ihrer katalyt. W rkg. bei Oxydoreduktionsrkk. auf.
(Journ. Soc. ehem. Ind. 46. 218.) E . Jo s e p h y.
A. v. KissundL. v. Zombory, Über die Katalyse der Reaktion zwischen Persulfat- und Jodionen. Der Mechanismus der R k . zwischen Persulfat- u. Jodionen, stöchio- metr.: S20 8" -f- 2 J ' = 2 SO.," + J 2> wurde untersucht. Bestimmend für die Ge
schwindigkeit des Verlaufs ist die Rk. S20 8" + J ' = S208J ' " ; darauf folgt die viel raschere R k. S208J " ' + J ' = 2 S O /' + J 2. Die R k. ist in geringem Maße licht
empfindlich. Im Sinne der BRÖNSTEDschen Theorie stellt die reaktionsfördernde Wrkg. von Cu- u. Fe-Ionen eine homogene Katalyse dar, während die reaktions-
1927. II. A , . At o m s t r u k t u k. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 779
förderndo Wrkg. der CO-, Cr-, Mn-, Ni-Ionen eine Neutralsalzwskg. ist. O ie über den K atalysator ablaufende Rk. ergibt sieh als eine Ionenrk. mit negativem Salz
effekt. (R ec. Trav. chim. Pays-Bas 46. 225— 39. Szeged [Ungarn], Univ.) E. Jos.
F. A. Madenwald, C. 0 . Henke und 0 . W. Brown, Katalytische Wirkung von Blei. Vff. stellen P b-K on takte nach verschiedenen M ethoden her, insbesonders durch Überführung von umkrystallisiertem P b (N 03) 2 in P b C 03 u. „R ö ste n “ des letzteren bei 430° zu Mennige, sowie durch direktes „R ö ste n “ des Pb(N Ö3)2 bei 430°. Im L u ft
strom wird die Mennige bei etwa 600° in PbO übergeführt. Es wird die A ktivität der beiden so präparierten Mennige- u. PbO -Probcn nach ihrer R ed. mit H2 bei 308° an der katalyt. R ed. des Nitrobenzols mit H2 studiert. Ähnlich wie bei Cu-Kontakten steigt die A ktivität der Präparate m it dem Gebrauch. D ie einzelnen Proben zeigen anfänglich verschiedene W irksamkeit; sind aber nach 8-tägigem Gebrauch einander gleich. Ein aus dem P b (N 03)2 gewonnener P b-K on ta kt zeigto sehr langanhaltende Wirksamkeit u. lieferte 97°/0ige Ausbeuten des Gesamtumsatzes an Anilin. f l2 wurde in etwa 5-fachem Überschuß m it dom N itrobzl.-D am pf über die K ontakte geleitet; ein Teil derselben lieferte anfangs beträchtliche Anteile von Azobenzol. H2 allein deaktiviert die K ontak te; dieselben scheinen in einer Fe-R öhre rascher ihre optimale A ktivität zu erreichen als in einer Glasröhre. Es zeigt sich, daß für die R ed. des Nitrobzl. zu Anilin bei 308° P b den besten K ontakt darstellt. Pressung der K ontakte zwecks E r
höhung ihrer D ichte blieb ohne Einfluß auf ihre A ktivität; diese läßt sich vorüber
gehend durch Erhitzen im H 2-Strom bei 450° aufhebon. Das bei der K atalyse ent
stehende P b stellt ein graues, metallunähnliches Pulver dar. ( Journ. physical Chem. 31.
862— 66. Indiana, “U niv.) Fr a n k e n b ü r g e r.
R. Lang, Notiz über katalytische Wirkungen des Silberchlorids bei Oxydations- reduktionsvorgängen. (Vgl. Ztschr. anorgan. allg. Chem. 152. 197; C. 1926. I. 3563.) Eine braune M n -(I I I , lV)-Chloridlsg. (2,5-n. HCl) wird durch 1/i0-n. A g N 03 schnell entfärbt unter Auftreten von Cl-Geruch u. Überführung des gesamten Mn in Mangano- salz. Bei 1/2-n. H Cl-K onz. bewirkt der A g N 0 3-Zusatz erst bei Siedehitze rasche Red. — Auch in alkal. Lsg. gefälltes Mangandioxydhydrat wird in 1/2-n. H Cl-K onz. -)- AgNOa ' bei Siedetemp. reduziert. — Eine V r n - salpetersaure Cerinitrathg. zeigt nach Zusatz von HCl ( 1 : 1 ) zunächst keine Veränderung; sie entfärbt sich augenblicklich nach Zusatz der HCl 4 - 1/i0-n. A g N 03-Lsg. unter Entw. von CI. — Offenbar ist die Wrkg.
von AgCl durch heterogene oder K ontaktkatalyse zu erklären, bei der Adsorptions- wrkgg. eine bedeutende Rolle spielen. (Ber. D tsch. chem. Ges. 60. 1389— 90. Brünn,
Deutsche Techn. H ochsch.) Bu s c h.
Henry Edward Armstrong, Essays on the art and principles of chemistry, including the first Messel Memorial lecture. New Y ork: Macmillan. (307 S.) 8°. $ 4 .— .
Board ot Education, Chemistry : Report on instruction in pure chemistry in technical colleges and schools in England. London: H. M. S. O. 1927. 3 d. net.
[russ.] M. Centnerszwer, Bilder aus der Geschichte der Chemie. Wissenschaftl.-populäre Vorträge. 2. verm. Aufl. Leningrad: Wissenschaftl. chemisch-technischer Verlag 1927.
(328 S.) Rbl. 2.75.
F. W. Dootson and A. J. Barry, First principles of chemistry. New York: Macmillan 1927.
(345 S.) 12°. S 2.— .
Laboureur et Pépin-Lehalleur, Cours de chimie. T. II. Chimie minérale industrielle. Analyse minérale industrielle. Paris: Ch. Béranger 1927. (557 S.) Br.: fr. 57.— .
[russ.] D. Mendelejew, Grundlagen der Chemie. 9. verm. Aufl. Bd. I. Moskau u. Leningrad:
Staatsverlag 1927. (527 S.) Rbl, 8.— .
Samuel Schmucker Sadtler, Chemistry of familiar things; 5tli ed., rev. and enl. Philadelphia:
Lippincott 1915— 1927. (349 S.) 8°. $ 3.— .
A !. A to m stru k tu r . R a d io c h e m ie . P h o to c h e m ie .
J. C. Ghosh, Über die relative Masse eines Protons und eines Elektrons. Vf. geht von folgenden Voraussetzungen aus: W enn 2 Lichtquanten der Frequenz v m it
einander zusammenstoßen, wandelt sich ein Teil E der Energie des Quants in Materie in Form eines Elektrons u. eines Protons um u. der R est geht in Wärmebewegung des Protons u. des Elektrons über. Jedes „P h o to n “ wird bei dem Zusammenstoß in einen „H oh lrau m “ umgowandelt. Diese Betrachtungen führen den Vf. zu dem bekannten Verhältnis der Massen von Proton u. Elektron. (Naturwiss. 15. 445.
D acca [Indien], Univ.) E. Jo S E P n Y .
J. C. Slater, E influß von Strahlung und Störungen auf Atome. Vorwiegend theoret. physikal. u. mathemat. Abhandlung, in der unter Benützung der SCHRÖDINGER -
50*
780 At o m s t r ü k t u b. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1927. II.
sehen Ansätzo für die Wellenmechanik atomarer Vorgänge die Ähnlichkeit der Vor
gänge diskutiert wird, die in atomarem System in Strahlungsfeldorn einerseits, zufolge störender Einflüsse andererseits hervorgerufen werden. Besonders w ird die Frage nach der Breite der Emissionslinien derart angeregter Systeme erörtert. (Proceed. National Acad. Sciences, W ashington 13. 104— 11. Jcfferson Physic. Lab.) Fr a n k e n b u r g.
0. W. Richardson, Der gegenuiärtige Stand der Atomphysik. (Proceed. physical
Soc. London 3 9 . 171— 8G.) Be n j a m i n.
Masamichi Kimura, D ie Zahl der leicht entfernbaren Elektronen in den Atomen verschiedener Elemente. A u f Grund der B oilR schen Atom theorio wird von dem Auf
treten des Bogenspektrums, des ersten bzw. höherer Funkenspektren, auf die Zahl der bei Entladungen entfem baren Elektronen geschlossen. Es ergibt sich, daß diese Zahl im allgemeinen mit der Zahl der in der höchsten j^-Bahn befindlichen Elektronen zunimmt, daß aber ?i2-Elektronen der Entfernung von wr Elektronen entgegen wirken.
D ie Sättigung niedrigerer Bahnen erleichtert nicht nur die Entfernung von Elektronen der höchsten Bahn, sondern ermöglicht in einzelnen Fällen auch die Entfernung von Elektronen von niedrigeren Bahnen. Die Elektronenzahl in den höchsten Bahnen der Elemente Sc bis N i scheint gleich der des Ca-Atoms zu sein. (Japan Journ. Physics 4. 71— 74. K y o to , U niv., Physic. Inst.) Le s z y n s k i.
T. Engset, D ie Bahnen und die Lichtstrahlung der Wasserstoffelektronen. (Vgl.
Ann. Physik [4] 82. 184; C. 1927. I. 1785.) Ergänzende Betrachtungen über Bahn
formen u. Strahlungsfrequenzen. (Ann. Physik [4] 82. 1017— 24. Oslo.) L e.
L. Thomassen, Transmutation der Elemente. Vf. hat die Verss. von Sm i t s
u. Ka r s s e n (Ztschr. Elektrochcm . 32. 577; C. 1927. I. 1920) nachgemacht. Die Vers.-Röhre des Vf. war von ähnlicher K onstruktion, aber geringerer Dimension wie die von Sm i t s u. KaRSSEN, dafür waren aber die Strom dichten höher. Die angewandte Pb-M enge war ebenfalls geringer als die von Sm i t s u. Ka r s s e n. Obgleich diese Bedingungen den Nachweis der Umwandlung des Pb-A tom s üi H g u. TI erleichtern müßten, konnte doch keine Umwandlung des Pb-A tom s nachgewiesen werden.
(Nature 119. 813. Pasadena [Cal.], Inst, of Technol.) E . Jo s e p h y.
W . Bothe und H. Franz, Untersuchungen von Atomtrümmern mit dem Spitzen
zähler. Durch Benutzung eines sehr reinen Po-Präparates als a-Strahlenquelle ist es den V ff. gelungen, die Atomtrümmer nicht nur m it dem GEiGERschen Spitzen
zähler nachzuweisen, sondern auch ihre Absorptionskurve in derselben Weise auf
zunehmen, wie es bisher m it R a C u. Szintillationsschirm geschah. Untersucht wurden nach der direkten Methode folgende Elem ente: B, C, N, O, F, Na, Mg, Al, Si, P, Ca, Cu. Nur 4 von diesen ließen Atomtrümmer mit Sicherheit erkennen: B ( > 20), N (16), M g (13), A l (ca. 16). D ie beigefügten Zahlen bedeuten die Reichweiten der A tom trümmer in cm Lu ft von 15°. Paraffin ergab H -Teilchen von 15 cm Reichweite.
(Naturwiss. 15. 445. Berlin-Charlottenburg, Physikal.-Techn. Reichsanstalt.) E. J o s . Alex Müller, Eine Röntgenstrahlenuntersuchung gewisser langkettiger Verbindungen.
Es wurden Substanzen der allgemeinen Formeln CH3-(C H 2)mA oder CH3(CH2)nCH ■ CH (CH2)pA, die aus der C-K ette u. dem R est A (— CH3 oder — COOH oder — CH- B r-C O O H ) dem sog. „E n drest“ bestehen, röntgenspektroskop. untersucht unter Be
nutzung von Fe-Strahlen für die Aufnahmen nach der Drehkrystallmethode u. einer M o-Antikathode für die Lauediagrammo. Untersucht wurden Stearinsäure, a-Brom stearinsäure, Stearolsäure, Behenolsäure. Alle 4 K rystalle sind monoklin prismat.
u. gehören zur Raum gruppe C2A. Dio Elementarkörper enthalten 4 Moll. Das Gitter gehört zum Typus P . Es wurde gefundon für Stearinsäure: a — 5,546, & = 7,381, c = 48,84 A ; ß — 63° 38 '; für Bromstcarinsäure: a = 11,039, b — 4,904, c = 52,84 A ; / 5 = 4 3 ° 1 7 '; für Stearolsäure: a = 9,551, 6 = 4,686, c = 49,15 A ; /3 = 53° 4 '; für Behenolsäure: a = 9,551, 6= 4,686, c = 59,10 A ; ß = 53° 30'. D ie D urchschnitts
flächen durch die Elementarkörper sind fast gleich für alle 4 Substanzen, ß ist aus der Intensitätsverteilung in den Photographien berechnet und derart gewählt, daß den stark reflektierenden Ebenen kleine Indices zukommen, ß stellt dann den Winkel zwischen der Grundfläche des Krystalls u. der K ottenachse dar, vorausgesetzt, daß dio Krystalle eine offene Struktur haben. Diese Voraussetzung wird dadurch be
stätigt, daß die Berechnung des Elementarkörpers der Stearinsäure 1792X 10-24 ccm ergibt, während kub. Packung der C- u. O-Atom e der 4 Moll. 2 7 2 X 1 0 -2-1 ccm ergeben müßte. Uber die K rystallmodelle läßt sich folgendes aussagen: In allen 4 Krystallen gibt es K etten von C-Atomon. Dio C-Atom e sind in geradlinigen Reihen mit gleichem A bstand der C-Atome innerhalb derselben Reihe angeordnet. Die K etten sind so
1927. II. A j . At o m s t r u k t ü k. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 781
gepackt, daß ihre Achsen parallel zueinander liegen. Die Entfernung zwischen 2 auf
einanderfolgenden C-Atomen in der K ette ist beträchtlich kleiner als die Entfernung zwischen 2 benachbarten K etten. D ie Anzahl der C-Atome in einer K ette des Krystall- mol. ist gleich der im ehem. Mol. Diese Kettentheorie wird gestützt durch die B e
trachtungen über den Strukturfaktor der Stearinsäure u. durch krystallograph. Mes
sungen an Stearinsäurekrystallen. — Vf. geht fernor noch kurz auf die unvollkommene Krystallisation ein (vgl. Nature 117. 721; C. 1927. I. 527). (Procccd. R oy. Soc.,
London, Serie A. 114. 542— 61.) E. Jo s e p h y.
G. v. Gleich, Veränderliche Elementarladung. Die Hypothese von der ver
änderlichen Ladung, oder richtiger der veränderlichen elektrodynam. Wrkg. der Elementarladung, leistet für das Atom m odell genau dasselbe, wie die H ypothese von der Massenveränderlichkeit. (Ann. Physik [4] 83. 247— 54. Ludwigsburg.) Ul m a n n.
J. R. Oppenheimer, Zur Quantenmechanik der Jlichtungsentartung. Es wird ge
zeigt, daß man in der Quantenmechanik die Störungen entarteter Systeme ohne
„H ilfsfelder“ untersuchen kann. Die spontane Ausstrahlung solcher gestörten A tom e wird nach der D lR A C schcn Theorie berechnet. Dio Theorio wird auf verschiedene Probleme des Stoßleuchtens angewandt; die anomale Polarisation der Hg-Resonanz- linie wird als Resonanzeffekt gedeutet. (Ztschr. Physik 43. 27— 46. Göttingen, Inst.
J. A. Anderson und Sinclair Smith, Allgemeine Erscheinungen an elektrisch explodierten Drähten. Unter elektr. Explosion verstehen Vff. dio Verdampfung von dünnen Drähten durch Entladung eines starken Kondensators. Diese Explosion ver
folgen sio nach verschiedenen M ethoden: direkte Photographie, rotierender Spiegel, rotierender Spektrograph, Schallgeschwindigkeit, opt. Brennebenenverschluß, magneto- opt. Verschluß, paralleler Funkenschlitz. Es wird festgestellt, daß, während der Strom im Draht von 0 auf einige 1000 Am p. wächst, der D raht schm., verdam pft (nach ca.
4,5- IO- 7 sec.), dann steigt dio Spannung plötzlich stark an, bis nach Einsetzen der Ionisation endlich durch steigende Temp. u. fallenden Druck der Widerstand rasch abnimmt. Die maximale Tem p., die Vff. zu ca. 20000° schätzen, wird erreicht, wenn Strahlungsverlust u. zugeführte Stromwärme gleich werden, m it einem Widerstand von ca. 0,2 Q . Sodann folgt allmählicher Temp.- u. Druckausgleich. (Astrophysical Journ. 64. 295— 314. 1926. Mt. W ilson Observatory.) R . K . MÜLLER.
Werner Kolhörster, Forschungen über Höhenstrahlung. Zusammenfassender Bericht über die Unterss. des Vf. über die Höhenstrahlung mit Abbildungen der In strumente u. der Orte, an denen die Messungen ausgeführt wurden. (Umschau 31.
H. Kerschbaum, Uber Messungen der Leuchtdauer der Atome an Alkalimetallen, Sauerstoff und Stickstoff. ( Sitzungsber. Bayr. Akad. Wiss. 1926. 19— 25. — C. 1926.
II. 163.) Le s z y n s k i.
Georg Joos, Das Abklingleucliten in der Schrödingerschen Atomtheorie. Im Falle der Resonanzlinien liefert die SciiRÖDiNGERsche Theorie genügend Gleichungen zur Berechnung der Abldinqungsie.it. (Sitzungsber. Bayr. Akad. Wiss. 1926. 399— 404.
Jena.) Le s z y n s k i.
Thomas H. Johnson, Intensitäten von Molekularstrahlen. Vf. diskutiert den Befund von K n a u e r u. S t e r n (Ztschr. Physik 39. 775; C. 1927- I. 630), daß die Intensität eines Hg-Molekularstrahls bei Erhöhung des Ofendrucks ein Maximum er
reicht, wenn die mittlere freie W eglänge im Ofen etwa gleich der Breite des Ofenspalts geworden ist, u. bei weiterer Erhöhung des Ofendruckes abnimmt. Es ist nicht möglich, Zusammenstöße außerhalb des Ofens für den A bfall der Intensität verantwortlich zu machen, da die Wahrscheinlichkeit für derartige Zusammenstöße unter den beschrie
benen Vers.-Bedingungen zu gering war. Vf. nim m t an, daß der A bfall der Intensität auf Streuung infolge von Reflexion an den ungekühlten W andungen der Apparatur zwischen Ofenspalt u. Abbildespalt zurückzuführen ist. Verss. des V fs., bei denen der Raum zwischen Ofenspalt u. Abbildespalt bis auf einen kleinen Teil unmittelbar am Abbildespalt m it fl. L u ft gekühlt war, ergeben bei Erhöhung des Ofendruckes von 0,1 bis auf 30 mm einen gleichförmigen Anstieg der Intensität; oberhalb 30 mm wird der Anstieg flacher, u. bei 100 mm, d. i. bei einem um etwa das 1000-facho höherem Drucke als bei den Verss. von KN A U E R u. STERN, wird erst ein Maximum erreicht.
Das Auftreten dieses M aximums kann vielleicht durch den schmalen ungekühlten Teil am Abbildespalt erklärt werden, es können allerdings bei diesen hohen D ruckcn Zu-
f. tlieoret. Physik.) E. Jo s e p h y.
453— 57.) E. Jo s e p h y.
sammenstöße vor dem Ofenspalt eino R ollo spielen. (Nature 119. 745— 46. Sloane
Pliysic. Lab., Y ale U niv.) LESZYNSKI.
G. P. Thomson und A. Reid, Beugung von Kathodenstrahlen durch einen dünnen Film. Vf. gibt eine Aufnahme, die die Beugung homogener Kathodenstrahlen durch einen dünnen Celluloidfilm (ungefähr 3-1 0- 6 cm dick) zeigt. Der Fleck auf der Platte, der von den nicht gebeugten Strahlen herriihrt, ist von Ringen umgeben, die von den gebeugten Strahlen herrühren. (Nature 119. 890. Aberdeen, U niv.) E. Jo s e p h y.
C. G. Barkla, A u f Grund von Überlagerung modifiziert gestreute Röntgenstrahlung.
Systemat. Unterss. der von verschiedenen Dicken streuender Substanzen gestreuten Röntgenstrahlung beweisen, daß m odifiziert gestreute Röntgenstrahlung auf Über
lagerung nicht modifiziert gestreuter Strahlung beruht. (Nature 119. 778— 79. Edin
burgh, Univ.) E. Jo s e p h y.
A. Carrelli, Über das Comptonphänomen. Vf. zeigt die Vorteile der Sc h r ö d i n g e r- schen Wellentheorie (Ann. Physik 82. 257; C. 1927- I. 1791) für die Erklärung des Comptonphänomens. (N uovo Cimento 4. 142— 45.) Kr ü g e r.
T. H. Osgood, Weiche Röntgenstrahlenspektren. Vf. hat m it H ilfe eines kon
kaven Glasgitters, das unter hinreichend großem Einfallswinkel aufgestcllt werden muß, etwa 50 Linien zwischen 40 u. 200 A erhalten. Als Strahlungsquelle diente dabei die Antikathode einer Röntgenröhre. Die Deutung der Linien ist schwierig.
Auf allen Platten ist die K -Linie des C (44 A). Am deutlichsten ist das Mi, u-D ublett des Sr {/. = 159; 160,1 Ä ). Im ylZ-Spektrum wird eine A rt Bande m it einer scharfen Grenze bei 166,6 A gefunden. Schumannplatten sind mindestens 50-mal so emp
findlich wie Röntgenplatten, auch wenn diese mit einem fluorescierenden Öl behandelt werden. (Nature 119. 817. Chicago, Univ.) E. JOSEPHY.
Emst Lau, Über die Jntcnsitätsverteilung von Absorptionslinien unter Berück
sichtigung der Messungen mit dem Interferometer. Zusammenfassender krit. Bericht.
(Physikal. Ztschr. 2 7 - 8 70—73. 1926.) Ul maNX.
C. Runge, Ein Verfahren zur Auswertung von Spektrallinienmessungen. Vf. gibt eine mathemat. Methode in Anlehnung an die Bldg. des ersten u. zweiten Differential
quotienten bei Ordinaten gleichen Abstandes. D ie Ordinatendifferenzen werden durch die Differenzen der bzgl. Abszissen dividiert u. gegen das Mittel der Abszissen auf
getragen. An einem Beispiel wird die Anwendung des Verf. erläutert. (Astrophysical Jou m . 64. 315— 20. 1926. Göttingen.) R . K . MÜLLER.
F. Hund, 7mr Deutung-der Molekelspektren. II. (I. vgl. Ztschr. Physik 40. 742;
C. 1927- I- 155 0 .) Vf. untersucht theoret. eine Reihe von Eigg. der Molekelspektren u. behandelt des Näheren die Feinstrukturen. An den Spektren von BO, CO+, CN, CO u. CaH werden die Regeln zur Aufstellung des Termschemas einer Molekel mit zwei ungleichen Kernen u. die Kombinationsregeln diskutiert. Bei Molekeln m it zwei gleichen Kernen hat man auf die Symmetrie der stationären Zustände in bezug auf die Kerne zu achten. Man erhält so eine Erklärung für gewisse empir. gefundene Kombinationsregeln u. vor allem für die verschiedenen Arten des Intensitätsweehsels in Banden. Als Beispiel eines Tennschemas wird das der tiefen Terme der / / 2-Molekel angegeben. Die Betrachtungen des Vfs. ermöglichen eine theoret. Ableitung des Ver
laufes der spezif. W ärm e des H 2. D abei ergibt sich die Möglichkeit, auch für Protonen nur die Existenz eines der beiden Termsysteme verschiedener Symmetrie anzunehmen;
man muß aber — im Gegensatz zu Elektronen — gerade das symmetr. Termsystem als existierend voraussetzen. (Ztschr. Physik 42. 93—120. Kopenhagen.) ULMANN.
B. Rosen, Resonanz-, Fluorescenz- und Absorptionsspektra in der sechsten Gruppe des periodischen Systems. Ausführliche Wiedergabe der bereits kurz in Naturwiss.
14. 978 (C. 1927- I. 232) mitgeteilten Ergebnisse. — Aus den opt. Daten ist die D is
soziationswärme des zweiatomigen Schwefels zu 112 000 ± 5000 cal bestim mt worden, fü r Se2 u. Te2 ist diese roh zu 84 000 cal bzw. 65 000 cal abgeschätzt. (Ztschr. Physik
43. 69— 130. Berlin, U niv.) E. Jo s e p h y.
Masamichi Kimura, Über die Umkehrbarkeit von Spektrallinien. Eine Zus. des vorhandenen Materials (unter Einbeziehung noch unveröffentlichter Verss. des Vf.
über die Unterwasserfunkenspektren des Gu, A g, M g, Ca, Zn u. Cd) ergibt, daß bei den Metallen der zweiten u. dritten Gruppe des period. Systems die niedrigeren Glieder der einzelnen Serien leichter in den Absorptionsspektren der nichtleuchtenden Dämpfe zu erhalten sind als die höheren, während im Unterwasserfunken zwischen den Metall- elektroden Linien der höheren Serien leichter absorbiert werden als die der niedrigeren.
Zur Deutung wird angenommen, daß der Absorptionsprozeß durch ein auf das ab- 782 Aj. At o m s t r u k t o r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1927. II.
1927. II. A,. At o m s t r u k t d r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 783
sorbierende A tom einwirkendes Feld beeinflußt wird. (Japan. Jou m . Physics 4.
75— 80. K y oto, U niv., Physic. Inst.) Le s z y n s k i.
Chr. Füchtbauer und Herrn. Meier, Über das Intensitätsverhältnis der Haupt- seriendubletts von Alkalimetallen. D ie Verbreiterung der Z)-Linien des N a durch ver
schiedene Gase (H 2, Ar, N 2) stim m t m it der Verbreiterung der H g-Linie 2537 durch die nämlichen Gase überein, sowohl in der K urvenform wie im Verhältnis der H alb- breiten. An den durch fremde Gase verbreiterten Absorptionslinien der G's-Haupt- serie zeigt V f., daß das Intonsitätsverhältnis der Dubletts hier nicht konstant 2 : 1 ist, sondern m it wachsender Gliednummer in der Serie ansteigt. Für das 3. Paar wird das Verhältnis 5,6 : 1 gefunden. (Physikal. Ztschr. 27. 853— 56. 1026. R ostock.) U l.
H. Beining, Zeemaneffekt am Wolfram. Unters, des Spektrums des W im Gebiete von 2600— 5800 A ergab Bestätigung des von La p o r t e gefundenen PD -M ultipletts im Bogenspektrum, nicht dagegen eine SP -K om bin ation. Die ¡¡r-Werte entsprechen den von La n d e aufgestellten Gesetzmäßigkeiten nur in ganz wenigon Fällen. (Ztschr.
Physik 42. 146— 59. Bonn, U niv.) Ul m a n n.
Vivian M. Ellsworthund J. J. Hopfield, Sauerstoff banden im Ultraviolett. Durch die Formel von Bi r g eu. Sp o n e r (Physical R ev. [2] 28. 259; C. 1926. II. 2276) werden in neu gemessenen ultravioletten Banden des Ö2 die Übergänge 7— 0, 8— 0, 9— 0, 10— 0, 9— 1 u. 10— 1 dargestellt. Außer einer 0— 9 Bande wurden auch noch weitere, nicht näher aufgeklärte Banden gefunden, die offenbar noch niedrigeren Endzuständen entsprechen. (Physical R ev. [2] 29. 79— 84. Univ. of California.) R . K . MÜLLER.
Günther Cario, D ie Wellenlänge der grünen Nordlichtlinie. D io grüne Nordlicht- linie wurde durch Vergleich mit einer benachbarten Ar-Linie zu 5557,348 ± 0,005 A gemessen, in Übereinstimmung m it der von Ba b c o c k (Astrophysical Jou m . 57. 209 [1923]) u. anderen gemessenen 02-Linie. Warum sie im N ordlicht als einzige Linie des 02 auftritt, wird noch untersucht. (Ztschr. Physik 4 2 .1 5 — 21. Göttingen, II. Physik.
Inst.) ‘ R . K . MÜLLER.
Masamichi Kimura, D ie Linienabsorption in den nichtleuchtenden Dämpfen des Selens und Tellnrs. Im Te-Bogen treten die Linien 2081, 2143, 2147, 2209, 2259, 2383, 2386 als Selbstumkehrlinien auf. H iervon werden mit H ilfe eines elektr. Ofens, der in der Beobachtungsröhre Tem pp. von etwa 1600° lieferte, als Absorptionslinien im nichtleuchtenden D am pf (Cd-Bogen als Lichtquelle) die Linien 2143 u. 2259 wieder
gefunden; bei tieferen Tem pp. überwiegt dio Absorption der Linie 2143. Im Se-Bogen werden die Selbstumkehrlinien 1960, 2040, 2063, 2075 beobachtet; hiervon werden die ersten beiden als Absorptionslinien des nichtleuchtenden Dampfes wiedergefunden.
Die Linien 2143 des T o u. 1960 des Se werden als erste Glieder der Hauptsingulett- serien I S — 1 P interpretiert. (Japan. Jou m . Physics 4. 81— 84. K y oto, Univ.,
Physic. Inst.) Le s z y n s k i.
Kwan-ichi Asagoe, Große Verschiebungen und Verbreiterungen von Spektrallinien des Broms und Jods. (Vgl. Memoirs Coll. Science, K y o to Im p. Univ. Serie A. 10. 15;
C. 1927. I. 237.) Vf. beobachtet in Br„ u. J 2 mit wachsendem Druck u. wachsender Strom dichte Verbreiterungen von Linien u. Verschiebungen ins Gebiet längerer Wellen bis zu 2 A. Es sind wie bei Cl2 (1. c.) nach A rt der Verbreiterung drei Linientypen zu unterscheiden. (Japan. Journ. Physics 4. 85— 102. K y oto, U niv., Physic. Inst.) L e .
P. Bovis, Absorptionsspektren und Pleochroismus des Jods und des Herapathits.
Es gelang Vf. zwischen zwei Quarz- oder Glasplatten Jodkrystalle in der Dicke von etwa 1 fi zu erhalten. Die Dickebest, erfolgte durch Interferenzfarben. Für diese wurden nun quantitative Absorptionsmessungon für natürliches u. polarisiertes Licht, vorgenommen. D ie gleiche Anordnung wurde für Herapathit (Jodchininsulfat) benutzt. D ie opt. D ichte ist für beide in natürlichem Licht dieselbe für 0,650 /t. Ein H erapathit von Ba u m e zeigt den ausgeprägtesten Pleochroismus. Das feste Jod zeigt oine breite Absorptionsbande in einer Dicke von 1 /i mit dem Maximum bei 0,255 fi. (Compr. rend. Acad. Sciences 184. 1237— 39.) En s z l i n.
Maria Guillery, Über den Bau der sogenannten dritten positiven Stickstoffgruppe.
(NO-Banden). Aufnahme des Spektrums der NO-Banden u. Analyse desselben. Dio NO-Banden werden in ein Kantcnschema eingeordnet u. eine genaue Analyso der Feinstruktur an vier Bandon ausgoführt. Sämtliche Linien, die zur gleichen D oppel
bande gehöron, ließen sich zu acht Serien zusammenfassen. D urch eine vom V f. auf
gestellte K ombinationsbeziehung wird jede Linie einer bestimmten Laufzahl u. zwei Termen zugeordnet. Die Rotationsterm e, die Terme der Elektronenenergie, die Träg-
784 A j . At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o x o c h e m i e. 1927. II.
heitsmomente u. Kernabstände werden berechnet. (Ztschr. Physik 42. 121— 45. Bonn,
U n iv .) Ul m a n n.
William V. Houston, D ie Feinstruktur des Bogenspektrums von Helium. Vf.
weist darauf hin, daß bisher das Spektrum des H e als ein Singlett-Dublett-Spektrum galt, während theoret. H e als ein 2-Elektronensystem ein Singlett-Triplett-Spektrum emittieren müßte. Es gelingt nun, mittels eines FABRY-PEROT-Interferom eters für die Linie 5876 der diffusen Serie, sowie mittels eines gewöhnlichen, m it schwacher G oldschicht versehenen Interferom eters die Linie 7065 so aufzulösen, daß die Triplett
struktur u. zwar gemäß der HEiSENBERGschen Voraussage m it anormalem Verhältnis der Frequenzdifferenzen — nachgewiesen werden kann. D ie Entladungsrohre wird m it fl. L u ft gekühlt u. eine niedrige Strom dichte verwendet. Vf. gibt tabellar. die Frequenzen der Einzelkom ponenten der Linien an, welche auf Standardlinien bezogen sind, der mittlere Fehler beträgt 0,003 Ä ; auch die Intensitäten der Einzellinien werden durch Schätzung bestim m t. V f. diskutiert die Frage, inwieweit die Triplettstruktur durch Selbstumkehr einer D ublettlinie vorgetäuscht sein könnte u. kom m t aus ver
schiedenen Gründen zu dem Schluß, daß die Auflösung eines wahren Tripletts vorliegt.
Es wird weiterhin eine schemat. Aufzeichnung, der den betreffenden Übergängen zugrundeliegenden Energieniveaus gegeben u. gezeigt, daß diese m it He i s e n b e r g s
theoret. Entwicklungen in Einklang stehen. (Proceed. National Acad. Sciences, W ashington 13. 91— 94. H arvard-U n iv.) Fr a n k e n b u r g e r.
A. Wolf und B. B. Weatherby, Absorptionskoeffizient von Helium fü r seine eigene Strahlung. D ie A bsorption der H e-Linie 584,4 Ä (1 S — 2 P ) durch H e wurde unter
sucht. V on 0,04— 0,016 mm H g ist der M assenabsorptionskoeffizient ziemlich konstant
= 1,2 4-107, bei niedrigeren Drucken steigt er m it fallendem Druck schnell an. (Physical R ev. [2] 29. 135— 40. Philadelphia, U niv.) R . K . MÜLLER.
George D. Birkhoff, Das Wasserstoffatom und die Balmersche Formel. Im Anschluß an eine allgemeine Theorie der Materie u. Elektrizität w endet V f. seine mathemat. Formulierungen auf den Fall des H -A tom s an u. gelangt zu Frequenz
differenzen, die der Ba l m e rsehen Serienformel entsprechen. (Proceed. National Acad. Sciences, W ashington 13. 165— 69. H arvard U n iv.) Fr a n k e n b u r g e r.
S. Frisch, Über das Funkenspektrum des Na. Vf. hat gemeinsam mit Frl.
A. Ferchmin ein Verf. gefunden, die Funkenlinien aller Alkalien zu erzeugen. In die Capillaro eines Geißlerrohres aus Quarz wird etwas Alkalihalogenid eingeführt.
D ie R öhre wird m it H2 oder H e bei kleinem D ruck gefüllt. W enn die Capillare erhitzt ii. ein Entladungsstrom von einem großen Induktorium durch die Röhre geschickt n . die R öhre in ein Magnetfeld gebracht wird, dann nim m t das Bogenspektrum des Alkalim etalls an Intensität ab, es treten neue Linien auf, deren Intensität bei Steigerung des Magnetfeldes zunimmt. Diese Linien gehören dem Funkenspektrum des Metalls u. dem Bogenspektrum des Halogens. N och intensiver treten diese Linien in einem Entladungsrohr m it H ohlkathode nach Pa s c h e n auf. Vf. hat nach diesen Methoden zahlreiche Linien von N a+ beobachtet, deren Termgrößen in Tabellen zusammen
gestellt sind. (Naturwiss. 15. 507. Leningrad, Opt. Inst.) E. Jo s e p h y.
Hans Bartels, Zur Polarisation des Natriumrumpfes. Vf. hat die hohen Glieder der 1. Natriumnebenserio von 2 p — 7 d bis 2 p — 17 d in der ersten Ordnung eines 3-m -Konkavgitters gegen F e gemessen u. aus den Termen die Polarisierbarkeit des Atom rum pfes berechnet. D abei ergab sieh, daß die Polarisierbarkeit sich bis zum 11. Glied nur sehr wenig ändert. Bei den höheren Termen scheint dagegen das A n wachsen schneller zu erfolgen. Negative Polarisierbarkeiten, wie von Sc h r ö d i n g e r
(Ann. Physik [4] 77- 43; C. 1925. I. 1509) berechnet u. als Resonanz zwischen A tom rum pf u. Leuchtelektron gedeutet worden sind, treten in der 1. Natriumnebenserie jedenfalls bis zum 17 ¿-T erm sicher nicht auf. (Naturwiss. 15. 487— 88. Breslau,
U niv.) E. Jo s e p h y.
E. H. Johnson, Das Viellinienspektrum von Natriumhydrid. Um ein einwand
freies H ydridspektrum zu erhalten, erwies es sich als notwendig, bei verhältnismäßig hohen Drucken (bis zu 30— 40 mm H g) u. m it nur 20— 30 V zu arbeiten. Unter diesen Bedingungen trat zwischen einer wassergekühlten Fe-K athode u. Na-Anode in H»
ein Viellinienspektrum auf, das zwischen 3900 u. 5100 A näher untersucht wurde.
Für die K em abstände berechnen sich aus der Bande 4333 A Anfangszustand 1,51-IO-8 . Endzustand 1 ,8 0 -10-8 cm, aus der Bande 4655 Ä Anfangszustand 1 ,4 2 -10-8, E nd
zustand 1,60-10-« cm. (Physical R ev. [2] 29. 85— 96. Chicago, U niv.) R . K . MÜLLER.
1927. II. At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 785
Hermann Schüler, Weitere Untersuchungen am ersten Li-Funkempektrum. (Vgl.
Ann. Physik [4] 76. 292; C. 1925. II. 1278. Ztschr. Physik 37. 568; C. 1926. II. 984.) Aufnahme u. Analyse der Ortholithium-'Funkordmio 5485 u. Unters, einiger anderer Linien auf etwaige Feinstrukturen m it einem A pp. von großer Dispersion u. Auflösung.
(Ztschr. Physik 42. 487— 94. Potsdam , Einstein-Inst.) Ul m a n n.
A. Filippow, Intensitätsmessungen in den Spektren des Cäsiums und des Kaliums.
D as zweite Hauptserienglied des Cs weist eine starke Abweichung von der Intensitäts
regel von BURGER u. DORGELO auf. A n der diffusen u. Bergmannserio des Cs, sowie an der diffusen u. scharfen Serie des K war dagegen keine Abweichung zu erkennen.
(Ztschr. Physik 4 2 . 495—98. Leningrad, O p t. Staatsinst.) U l m a n n .
A. Filippow und E. Gross, Uber Feinstruktur im Funkenspektrum des Cäsiums.
Im Funkenspektrum des Cs (Entladungsrohre mit H o gefüllt) haben Vff. m it Stufen
gitter 14 Linien zwischen 4264 u. 5371 Ä gemessen, von denen sich 6 als einfach, die anderen als kom plex erwiesen. Ihro Feinstruktur wird tabellar. gegeben. (Ztschr.
Physik 42. 77— 80. Leningrad.) R . K . Mü l l e r.
F. H. Newman, Das „fla sh “ Bogenspektrum des Cäsiums. Vf. untersucht nach einer früher (Philos. Magazine [7] 3. 229; C. 1927- I. 1925) angegebenen M ethode das
„flash“ Bogenspektrum des Cs u. findet außer den von DüNOYER (Journ. Physiquo R adium [6] 3. 261; C. 1923. III. 186) gemessenen Linien noch folgende: 7. 6648, 6078, 5845, 5664, 5102, 5086, 4622 A . Das Spektrum wird, analog wie beim X e, in 2 Gruppen eingeteilt. (Philos. Magazine [7] 3. 843— 48. Exeter U niv.) R . K . Mü l l e r.
E. Hulthön, Uber das Bandenspektrum von Calciumhydrid. Vf. unterscheidet im Bogenspektrum des CaH2 (Ca-Elektroden in H 2) 3 Bandengruppen. Es werden die zugehörigen Elektronenniveaus dargestellt. (Physical R ev. [2] 29. 97— 111. Univ.
of Michigan.) R . K . Mü l l e r.
William C. Pomeroy, D ie Quantenanalyse des Bandenspektrums von Alum inium
oxyd (5200— 4650 Ä ). V on den 3 Banden des A120 3-Spektrums 0,0, 0,1 u. 1,0 werden die Linienfrequenzen tabellar. aufgeführt u. durch Formeln dargestellt, ebenso auoh die Dubletttrennungen. Das K om binationsprinzip wird auf 50 Linien angewendet, die K oeffizienten berechnet u. zu den Schwingungsdifferenzen in Beziehung gesetzt.
Für den Anfangs- u. Endzustand berechnen sich aus den Trägheitsmomenten die K ern abstände zu 1,6 65-10-3 u. 1,617• 10- 8 cm. (Physical R ev. [2] 29. 59— 78. U niv. of
California.) R . K . MÜLLER.
W. Kleinewefers, Neumessungen an Normalen ziceiter Ordnung aus dem Bogen- speklrum des Eisens von X 5167 bis 7. 6678 Ä -E . Zwischen 5167 u. 6677 A werden von Vf. .sekundäre iV N o rm a le n , deren Brauchbarkeit in Zweifel steht, interferometr. neu gemessen u. m it anderen Beobachtungen verglichen. — N och so exakte Messungen eines einzelnen Beobachtors auf spektroskop. Gebiete dürften bei dem jetzigen Stande der Untersuchungsverff. nicht hinreichende Sicherheit gewähren. (Ztschr. Physik 42.
211— 21. Bonn, U niv.) Ul m a n n.
N. K. Sur, Uber das Bogenspeklrum von Blei. (Vgl. Philos. Magazine [7] 2. 633;
C. 1927. I. 853.) Das Pb-Bogenspektrum wird nach der Theorie von H U N D ausgedeutet u. die einzelnen Terme besprochen. (Philos. Magazine [7] 3. 736— 39. Allahabad,
Univ.) R . K . Mü l l e r.
Francis A. Jenkins, D ie Linienspektren von Quecksilber- und Chlorisotopen. Die Spektren von 2 H g -Sorten mit einem Unterschiede von 0,18 A t.-G ew .-Einheiten zeigten für die H auptlinien zwischen 5500— 4000 Ä keino Wellcnlängendifferenz über die Meßfehler. Auch Intensitätsunterschiede bei den Begleitern wurden nicht fest- gestellt. Dagegen zeigte sich bei zwei Chlorisotopen von At.-G ew . 35,42 u. 35,52 eine deutliche Differenz v on etwa 0,001 A in der Richtung, daß das schwerere A tom die kleinere W ellenlänge gab. D ie Messungen wurden in einem H 2-gefüllten R oh r m it AgCl auf P t-K athod o ausgeführt. (Physical R ev. [2] 29. 50— 58. H arvard U niv.) R . K .M .
Rudolf Ritschl, Über den Bau einer Klasse von Absorptionsspektren. Außer den Bandenspektren der Cu-Halogenide in Absorption (vgl. Naturwiss. 14. 1035; C. 1927- I. 402) behandelt V f. das Absorptionsspektrum v o n CrCl20 2. Dieses wird in fünf ver
schiedene DESLANDRESseho Serien eingeordnet u. die Formeln berechnet. (Ztschr.
Physik 42. 172— 210. Bonn, U niv.) Ul m a n n.
J. B. Green und R. A. Loring, Termslruktur und Zeemaneffekt des Bogenspektrums von Zinn. Vorl. M itt. V ff. geben eine kurze Aufstellung der von ihnen beobachteten Linien u. eine Angabe ihrer Versuchsanordnung. Die Linie ). 3009 zeigt keine zentrale Kom ponente. Die Linien 1 3300, 3009, 2661 u. 2851 zeigen alle Fehlen einer ungestörten
786 A , . At o m s t r u k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 1927. II.
K om ponente. D ie y-Werte für 3P 1, 3P2 u. 3P 1 u. SP 2 betragen 1,43; 1,46 u. 1,38; 1,43 also ungefähr 34/24; 35/24 u. 33/24; 34/24. (Proceed. National Acad. Sciences, Washing-
Peter Pringsheim, Das Absorptionsspektrum des festen Benzols bei — ISO0. Nach Versuchen m it A. Kronenberger. D a das Fluoreseenzspektrum des Bzl. nur bei der Tem p. der fl. L u ft gut aufzunehmen ist (vgl. A. Re iMANN, Ann. Physik [4] 80. 43;
C. 1926. II. 539), andererseits das Absorptionsspektrum des Bzl. seinem Fluorescenz- spektrum weitgehend analog ist, werden vom Vf. die Unteres, bei tiefer Temp. am Absorptionsspektrum fortgesetzt. Es ergab sich, daß abgesehen von der Feinstruktur sich die Spektra sowohl des Dampfes, als auch des festen Bzl. bei — 180° durch Glei
chungen der Form v — v0 -f- an — b p darstellen lassen, w o n u. p Laufzahlen sind u. i’0 ~ 37000 dem vom Elektrononsprung herrührcnden Energiebetrag entspricht, während a ( ~ 920) u. 6 ( ~ 80) den Kernschwingungen im Innern des Moleküles zu
zuschreiben sind. Eine Einordnung der Bzl.-Banden wird versucht. (Physikal. Ztschr.
27. 856— 59. 1926. Berlin.) ÜLM ANN.
W . R. Orndorif, R. C. Gibbs, S. Alice Mc Nulty und C. V. Shapiro, Die Ab
sorptionsspektra von D i- und Triphenylmethanen, ihren Carbinolen und von Triphenyl- methylchlorid. (Vgl. Or n d o r f f, Gi b b s u. Sh a p i r o, Journ. Amer. ehem. Soc.
48.
1327; O. 1926. II. 537.) D ie Absorptionskurven wurden in neutralen alkoh. Lsgg.
bestim mt. D ie Frequenzzahlen der Banden sind: Diphenylmethan: 3712, 3765, 3814, 3845, 3942, 4009, 4112. Diphenylcarbinol: 3723, 3773, 3818, 3860, 3954, 4040, 4130.
Triphenylmethan: 3708, 3738, 3766, 3813, 3832, 3861, 3908, 3933, 4006, 4106. Tri- phenylcarbinol: 3715, 3770, 3817, 3861, 3952, 4031, 4137. Triphenylmethylchlorid:
3712, 3762, 3807, 3857, 3944. (Journ. Amer. ehem. Soc. 49. 1541— 45. Ithaca [N. Y .],
Univ.) Ki n d s c h e r.
W . R. Orndorif, R. C. Gibbs, S. Alice Mc Nulty und C. V. Shapiro, D ie Ab- sorptionsspektra vonFuchson, Benzaurin und A urin. (Vgl. vorst. R ef.) V ff. bestimmten die Absorptionskurven dieser Verbb. sowie des p-Oxytriphenylcarbinols in frisch her
gestellten, neutral alkoh. Lsgg. D ie Ergebnisse machen es wahrscheinlich, daß Fuchson, Benzaurin u. A u rin anfänglich in der chinoiden F orm zugegen sind, daß sie dann aber in Gleichgew.-Gemische der chinoiden H ydrate u. Carbinolformen über
gehen. Dies bestätigt auch die Änderung der Absorption beim Altern einer alkoh.
Lsg. des p-Oxytriphenylcarbinols. Weiterhin wurde die Wrkg. des Zusatzes wechselnder Mengen von HCl auf die Absorption von Fuchson u. Aurin in alkoh. Lsgg. studiert.
Zuerst scheint Salzbldg. einzutreten, der beim Stehen mehr oder weniger vollständige R ed. dieser Verbb. in den konzentrierteren sauren Lsgg. folgt. Auch wurden die Absorptionskurven von Lsgg. des Fuchsons, Aurins u. Triphenylcarbinols in konz.
H2SO., u. v on Aurin in konz. K O H bestim mt, sowie diejenigen alkoh. Lsgg. von Fuchson u. Aurin mit wechselndem Geh. an K O H . (Journ. Amer. ehem. Soc. 49. 1545— 56.
W . R. Orndorff und S. Alice Mc Nulty, Das Absorptionsspektrum des o-Kresol- benzeins. (Vgl. vorst. R ef.) Vff. studierten die Absorptionskurven der Lsgg. von o-Kresolbenzein in neutralem absol. A ., alkoh. HCl u. K O H , 9 3 % ig . H2S 04 u. 33% ig- K O H . Wahrscheinlich liegt die Verh. in neutralem absol. A. als Gleichgew.-Gemisch des chinoiden H ydrats m it der Carbinolform vor, in sauren Lsgg. als Hydrochlorid oder Sulfat, in der gefärbten alkal. Lsg. als chinoides K -Salz u. in stark alkal. Lsg.
(3 3 % ) als D i-K -Salz des Carbinols. Ein Vergleich der Frequenzzahlen der Absorptions
banden des o-Kresolbenzeins u. Benzaurins in gleichartigen Lösungsmm. zeigt die Übereinstimmung m it H a r t l e y s Gesotz. (Journ. Amer. ehem. Soc. 49. 1588— 93.
Ithaca [N. Y .], Univ.) Ki n d s c h e r.
H. Hunecke, Lichtabsorption einiger aromatischer Aminosäuren im Ultraviolett.
(Vgl. Ber. D tsch. ehem. Ges. 51. 1700. 59. 510; C. 1924. II. 2480. 1926. I. 2666.) Nachdem in früheren Arbeiten festgestellt war, daß Salzbldg. die Äbsorption der ali- phat. Carbonsäuren nach Ultraviolett verschiebt u. auch Esterbldg. kein opt. in
differenter Vorgang ist, sondern durch Einfluß von Alkylen die Absorptionskurve in spozif. Weise verändert wird, wurden die Absorptionsverhältnisse einiger Am ino
säuren untersucht, um Beziehungen zur K onst. zu finden. Als Säure von unveränder
licher K onst. mit verhältnismäßig einfacher Absorptionskurve wird zuvor noch die Sahcylsäure (Absorptionskurven im Original), ihr Na-Salz u. der Methylester unter
sucht. _ Das Maximum der Säure liegt bei 1/A = 3360 (log e = 3,64), das des Na-Salzes etwa 50 r. A.-Einheiten zum Ultraviolett verschoben. Esterbldg. hat einen kleinen
ton 13. 347— 50.) Be n j a m i n.
Ithaka [N. Y .], U niv.) Ki n d s c h e r.
1927. II. A P At o m s t r ü k t u r. Ra d i o c h e m i e. Ph o t o c h e m i e. 787
auxochromen Effekt. — Bei aromat. Aminosäuren hat man außer der echten Säure
form I. noch die Zwitterionenform II. u. die Salzform III. zu berücksichtigen.
I. N H j-R -C O O H II. -H3N - R - C 0 2' III. N H2- R - C 02H.
Zwischen II. u. I II. wird kein wesentlicher Unterschied im Absorptionsspektrum sein, da II. gewissermaßen die intramolekular dissoziierte Form von III. darstellt. Aber I. wird v o n II. u. II I . verschieden sein, weil durch Salzbldg. die N H 2-Gruppe aus
geschaltet wird, so daß die Absorption der Salzform der der Säure R -C O O H ähnlich wird. — Liegt also in der Aminosäure die echte Säureform I. vor, so sollte durch Salzbldg. die A bsorption um einen geringen Betrag nach kurzen W ellen verschoben werden, tritt sie abor als Salzform auf, so hat die Salzbldg. eine bedeutende V er
schiebung nach langen Wellen zur Folge.
Die o-Aminobenzoesäure, Maximum bei 1/A = 3080 (lö g e = 3 , 3 2 ) ist nach ihren Absorptionsverhältnissen vorwiegend aus echter Säureform bestehend. D ie A b sorption des Na-Salzes zeigt eine Verschiebung nach Ultraviolett, die etwas größer ist als bei der Salieylsäuro. Der Ester ist zwischen 1/7. = 2700 u. 3000 opt. mit der Säure annähernd ident., zeigt aber ein um das D oppelte tieferes Minimum. Die den Hydrochloriden zukommenden Absorptionen nähern sich der D im ethyl-o-am inobenzoe- säure bzw. dem Betain. — N-Methyl-o-aminobenzoesäure hat ein Maximum bei 1 / / = 2900 (log e = 3,03) u. ein schon beim Ester der Aminobenzoesäure beobachtetes tiefes Minimum bei 1/ / = 3500 (log e = 2,03). — Dio N-Dimethyl-o-aminobenzoesä/ure zeigt ein Maximum bei 1/A = 3660, ist also schon in das Gebiet des Betains bzw. der Benzoe
säure gerückt. Auffällig stark ist die Rotverschiebung beim Übergang der Säure in das Na-Salz. So läßt sich m it Sicherheit ableiten, daß bei der Dim ethyl-o-am ino- benzoesäure dio Zwitterform vorherrscht. Bei der o-[Trimelhylamino]-benzoesäure ondlich, d. h. dem bestreffenden Betain, kann nur dio Zwitterform vorhanden sein.
Die Absorptionskurve ist am weitesten nach Ultraviolett verschoben, das Maximum liegt bei 1 / A = 3800 ( l o g e = 3,0), d. h. in der gleichen Region, wo Benzoesäure ihre Hauptabsorptionsbande besitzt. — Schließlich geht aus Messungen der Absorption der Picolinsäure, Nicotinsäure, Chinaldinsäure u. Cinchoninsäure sowie ihrer Salze hervor, daß auch bei diesen die Säureform bevorzugt ist. (Ber. D tsch. ehem. Ges.
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sucht, u. es werden die K on stan ten der MASCARTschen G leichung;
n — 1 = K p (1 + ß p)
ermittelt, ß nim m t den W ert 0 an, wenn der D ruck p des Gases durch die D. o ersetzt wird, d. h. es g ilt: (n — 1 )/d — const. (Ztschr. Physik 42. 160— 71. Bonn, U niv.) U l.
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