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Vierter Bericht über die Verwaltung der Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, 1916

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Academic year: 2022

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Vierter

Bericht

überdie

Verwaltung

der

Deutschen Bücherei

des Börfenvereins f

l

der

Deutschen Buchhåndlerzu Leipzig imJahre 1916

H

.

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Vierter Bericht

über dieVerwaltungder

Deutschen Bücherei

des

BörsenvereinsderDeutschenBuchhåndlerzuLeipzig

imJahre 1916.

Ä Erstattet von der Direktion

Mit zTafeln.

L

Lei p z i g BörfenvereinderDeutschenBuchhåndler

1 9 1 7

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OOUOVIIBONH

.Allgemeines .

Inhalt

.Verwaltungskörper . . .

.Finanzen.

.Werbctätigkeitund VermehrungderBestände

.Neubau und Einrichtung . .Personalien

.Fortgang derArbeiten . .Benutzung

.Verfchiedenes

Tafeln

.DieEinweihungderDeutschen Büchereiam 2.September 1916.

.Denkmünzezur Einweihung derDeutschen Bücherei, Vorderfeite.

.Dasselbe,Rückseite.

Seite

10 1 2 22 24 25 28 31

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IDEALIST-W

.is

l

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1.Allgemeines.

uchimJahre 1916 haben dieKämpfe unseres Volkes um Dasein und Zukunft des Vaterlandes den Aufbau und die Entwickelung der Deutschen Bücherei im einzelnen zwar beein- trächtigen,inder Gesamtheitaber nicht hindern können. Zunächst istden hohen Förderern derDeutschenBüchereifürdievielseitige Unterstützungzudanken, durchdiesiedieWeiterentwickelungund das Weitergedeihen derDeutschen BüchereiauchindiesemKriegs- jahre ermöglicht haben. DieserDank gebührtinerster Linie der Königlich Sächsischen Staatsregierung, die zusammen mit der Landesvertretung auf alle nurmögliche Weiseam Ausbau des Werkes geholfen hat und allen in Angelegenheit der Deutschen Büchereian siegerichteten Wünschen reichsteErfüllung hatzuteil werden lassen.Neben derKöniglichen Staatsregierung und dem Sächsischen Landtage istmit dem Gefühl besonderen Dankes wiederum zu nennen dieStadtgemeinde Leipzig,die dem neuen

wissenschaftlichen Institut in ihrem Weichbilde das regsteund fördersamsteInteresse trotz aller Schwierigkeiten der Zeit ent- gegengebrachtund betätigthat. Wie inden früheren Jahren, so haben sichebensowie dieBehördendesReichsundderdeutschen Bundesstaaten, GsterreichsUngarnsund derSchweiz,dieLandes- verwaltungen und Stadtgemeinden, die kirchlichen Körperschaften aller Bekenntnisse und Behörden, Gesellschaften und Verbände aller Art mit der Lieferung ihrer amtlichen und auf amtliche Veranlassung hinherausgegebenen Drucksachenan derFörderung derAufgabenderDeutschenBücherei ebenso wirksamalsdanke-ts- wert beteiligt. In gleicherWeise haben die gelehrten Akademien, dieUniversitätenund Hochschulen,dieMittelschulen und Fach- schulenusw. ihreZeitschriften,Iahresberichte undEinzelveröffent- lichungen in stärkerem Maße überwiesen. Auch wissenschaftliche und wirtschaftliche«Vereinealler Art, jederRichtungund jeden Zieles haben durchUbersendungihrerDrucksacheninnochreicherer Menge als bisherdieAbsichtenderDeutschenBüchereiüberaus bereitwillig gefördert.So tritt immer mehr neben dieständige

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Opferwilligkeit desdeutschen Verlagsbuchhandels, jades gesamten Buchhandels überhaupt,der diein seinenKreisenerscheinenden Veröffentlichungendem ArchivdesdeutschenSchrifttums zuführt, dietätige Mithilfe und UnterstützungweitesterKreisedes ganzen Volkes ineinem Umfange, der das Zielder Vollständigkeitder Erfüllung immer näher bringt. Der deutscheBuchhandel,orga- nisiert im Börsenverein der DeutschenBuchhändlerzuLeipzig, und derDeutsche Verlegerverein habendafürgesorgt,daßderGe- danke der Deutschen Bücherei inimmer weiteren Kreisen ihrer Fachgenossen Eingangund Verständnisunddamit auchForderung gefundenhat.Insbesondere habensich auchimletzten Jahre viele Einzelversonenundvor allenDingendieSortimentsbuchhandlungen als Sammler fürdieDeutsche Büchereimit erfreulichstemErfolge betätigt.Es istüber einJahr so reichan Arbeit und Mühen zuberichten,wieesan dieserStelle und mitdenindiesen Blättern gegebenen Zahlen nichtannäherndumschriebenwerden kann. Auch mußes sichdie Verwaltung versagen, zumal inAnbetracht der inderDenkschrift zur Einweihung derDeutschen Bücherei1916 gegebenenListen,jedem einzelnen Freunde und Spender mit An- führung seinesNamens und seiner Gabe hierzudanken. Diein der Denkschriftgegebenen Listender Förderer sindin dem kurzen Zeitraum, der seitdem verstrichen ist, längst überholt und unvoll- ständiggeworden. Es wird einer ruhigeren Zukunft vorbehalten bleiben müssen,dieFördererderDeutschen Büchereiinsorgfältigen und vollständigenVerzeichnissender Nachwelt zuerhalten.

Im Anfange desJahres 1916 istdie Deutsche Bücherei noch imBuchhändlerhausuntergebracht gewesen.DerBorsenverein der Deutschen Buchhändlerhat aufallemögliche WeisedenSchwierig- keiten derRaumverhältnisseRechnung getragen und dasvon ihm gehüteteund geförderte wissenschaftliche Institut sozweckmäßig wienur irgend möglichimBuchhändlerhausbeherbergt. Freilich

waren die Raumverhältnissedieser kostenfreienUnterkunft am

Gerichtswegmit jedemTage,mit jedemhinzukommenden Buche und vor allen Dingenmit jedemnet-eintretenden Beamten unzu- reichender geworden. Noch inden letztenInonaten vor dem Um-

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zuge haben großeUmräumungenvon Büchern zur Beschaffung

weiteren Platzes vorgenommen werden müssen. Die für den

22.Mai 1916 inAussichtgenommene Einweihung desNeubaues der Deutschen Bücherei hat leider nicht statthaben können,daes infolge der Kriegszeit derstaatlichen Bauverwaltung nicht mög- lichgewesenist,die innere Einrichtung der neuen Arbeitsräume inder gehörigen Weisezufördern. Dagegenistam 22.Mai mit dem Umzuge der Bestände und des gesamten Betriebes der Bücherei begonnen; In sechsArbeitstagen biseinschließlich27. Mai war der ganze Umzugvollendet. DieVorbereitungen dazusindin sorgfältigerWeiseund mit genauen Einzelanweisungenvon der Direktion getroffenworden unter Beteiligung lediglichder An- gestelltender Bücherei, ohne Inanspruchnahme irgendwelcher fremden Hilfe. Der eigentliche Transport istvon der Firma Meyers Möbeltransport glatt und zur vollstenZufriedenheit er- ledigt.ÜberdiesenUmzughatderdamaligeDirektor derDeutschen Bücherei,HerrDr. Wahl, einen AufsatzimBörsenblattfürden Deutschen Buchhandelund imZentralblatt fürBibliothekswesen verössentlicht.Ein Teil derArbeitsstellen mußtenochim Buch- händlerhauszur Erledigung der dort zurückgelassenenArbeiten verbleiben. Ebenso istdie Eingangsstelle der Büchereiinden alten Räumen noch einigeMonate geblieben, um denVerkehr mit der Bibliographischen Abteilung des Börsenvereins nach Möglichkeitzu erleichtern. Ende Juli 1916 sind auchdieletzten Arbeitsstellen der Bücherei inden Neubau übergesiedelt.Die Einweihung desNeubaues hat am 2.September 1916 inGegen-

wart Sr. Majestät des Königs und eines großenKreises an-

gesehenergeladener Gästestattgefunden. Dieaußerordentlich zahl- reicheBeteiligung staatlicher und wissenschaftlicher Kreise an dieseminjederWeise würdig verlaufenen Festehatbezeugt,daß die Deutsche Büchereimit Rechtimmer mehr inden Vorder- grunddes Interesses gerückt ist.Der glanzvoll verlaufene Tag darf als derBeginn einer Zeit glücklichenAufstiegsund segens- voller Entfaltung fürdieDeutsche Bücherei festgehaltenwerden.

Um 4.September wurde ihrer BestimmunggemäßdieDeutsche 7

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BüchereiderOffentlichkeit,wenn auchinbeschränktemUmfange, übergebenundderZeitschriftenlesesaalgeöffnetworden. Am20. No- vember hat auchdieEröffnungdesGroßenLesesaals fürdieall- gemeineBenutzung erfolgen können.

Es darf an dieserStelle erwähnt werden, daß Herr Seminar-

direktor Schulrat Dr. Seyffert in Zschopau, Mitglied der

2.Kammer und Referent daselbst fürdieAngelegenheitender Deutschen Bücherei,am 6.März1916dem Betriebe derBücherei inden alten Räumen und dem neuen Hauseeinen längerenBe- suchgeschenktund von allen Einrichtungen eingehendKenntnis genommen hat.

Außerordentlichstark ist auch im letztenJahre der Briefauss gang derDeutschen Bücherei gewesen.Dahierineingewisser Grad- messer fürdiegeleisteteArbeit liegt,mag esgestattetsein, darauf hinzuweisen,daß60 876 Postausgänge gezähltsind.Wenn auch von dieser AnzahlfastdieHälfteDrucksachenausgängeundMassen- versand betreffen, so hat dertäglicheBriefverkehr dochweit über 20000 Schriftstückein Anspruchgenommen.

2.Verwaltungskörper.

DieZusammensetzungderVerwaltungskörper hatimJahre 1916 mancheAnderungerfahren. Nachdem mit Kantate 1916dieWahl- periode des bisherigen erstenVorstehers desBorsenvereins, des HerrnGeheimenHofrats Kommerzienrats Karl Siegismund in Berlin, abgelaufen war, istzum erstenVorsteher des Börsew vereins HerrKommerzienrat Artur Seemann inLeipzig gewählt worden. DieserhatdementsprechendauchsatzungsgemäßdenVor- sitzimVerwaltungsrat sowieim Geschäftsführenden Ausschuß der Deutschen Büchereiübernommen. Herr Geheimrat Siegis- mund istalszweiterVorsteher desBörsenvereins weiterhin Mit- glieddesVerwaltungsrates unddesGeschäftsführenden Ausschusses.

Gesundheitsrücksichtenhaben Herrn Professor Dr. Paalzow, Abteilungsdirektoran derKöniglichenBibliothek inBerlin, ver- anlaßt, nachdreijährigerAmtsperiodeaus demGeschäftsführenden Ausschußund demVerwaltungsrate derDeutschen Büchereiaus-

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zuscheiden. Mit Herrn Professor Paalzow hat die Deutsche Bücherei einen mit reicher Erfahrung auf dem Gebiete des Bibliothekswesens und mit warmem Interesse für ihr Gedeihen begabten Berater verloren. Es sei gestattet, Herrn Professor Paalzow fürseine eindringende und rührigeMitarbeit an der Gestaltung der Deutschen Büchereiden wärmstenDank auchan dieserStelle auszusprechen.AnStelle desHerrn Professors Paals zow ist Herr Dr. Fick,Abteilungsdirektor an der Röniglichen Bibliothek in Berlin, unter Zustimmungdes Herrn General- direktors Dr. von Harnack, Exzellenz,in dieVerwaltungskorper derDeutschen Bücherei gewählt.Herr Direktor Dr. Fick steht je- dochzurzeitals Hauptmann im Heeresdiensteund hat sichbis- her nur schriftlichan den Beratungen des Geschäftsführenden Ausschussesbeteiligenkönnen. Das Kgi.Ministerium desInnern hat bestimmt, daßSe. ExzellenzWirkl. Geheimer Rat Herr Ministerialdirektor im Kgi.Finanzministerium Dr. Schroeder weiterhin demGeschäftsführendenAusschußderDeutschen Bücherei als Vertreter derKgL Regierung angehöre.Der Vollständigkeit wegen seiauch hier vermerkt,daßHerrHofrat Dr.Ehlermann an StelledesHerrn HofratMeiner denVerlegervereinundHerr Hofrat Meiner anStelle desHerrnHofrat Dr.Ehlermann denBorseni verein derDeutschenBuchhandlerneben dessen erstemund zweitem Vorsteher in den Verwaltungskörpern der Deutschen Bücherei vertritt. Der Verwaltungsrat hat seine ordentliche Sitzung am 19. Mai abgehalten und den Iahresbericht sowie dieRechnung geprüftund genehmigt, sowieverschiedene neu aufzunehmende wichtige Aufgaben derDeutschen Bücherei in dieWege geleitet.

DerBörsenverein der Deutschen Buchhåndler hat sichinseiner Hauptversammlung am 21.Mai mit der Deutschen Bücherei satzungsgemåßbeschäftigt.Diemit derEntwickelungderDeutschen Bücherei sichinrascher Folge ergebenden vielfachen Fragenund problemehaben einehäufigeTagungdesGeschäftsführendenAus- schusseserfordert. Es haben 10Sitzungen stattgefunden. In he.

sonderem MaßehatderGeschäftsführendeAusschußneben seinen zahlreichen sonstigenUmfassenden Geschäftenfürdie Verwaltung

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und den Betrieb der Deutschen Büchereisichim verflossenen Jahre mit Baufragen zu beschäftigengehabt. Er hat über die Einrichtung und Dienstverteilung im Neubau, über die Ein- weihung, dieNutzbarmachung und den Betrieb derBücherei, ihrenganzen weiteren Ausbau eingehend beraten und beschlossen, sowiedendurchdiezahlreichen Einberufungen sichimmer schwieriger gestaltenden Personalfragen erhöhteAufmerksamkeit zugewandt.

In Baufragen haben die Beamten der Königlichen Bauver- waltung, insbesondere Herr Geheimer Baurat Karl Schmidk aus Dresden unddieHerren Bauräte Baer und PuschalsLeiter und Architektdes RöniglichenNeubauamtes, an den Sitzungen teilgenommen und fachmännischenRat gegeben. Die Sitzungen haben vom 24.Juni ab zumeistinden Räumen der Bücherei stattsinden können.

Z.Finanzen.

Überdie finanzielle LagederDeutschenBüchereimag hierin aller Kürze folgendeGegenüberstellung Aufschlußgeben:

a) Einnahmen:

Beitrag desKgLSächs. Staatsfiskus für1916 . M 85 OOO.——

Beitrag der Stadtgemeinde Leipzigfür1916 . . » 115 OOO.——

Rückerstattungdes Kgi. Sächs. Staatsfiskus für Aufwendungen an Mobiliar . . . . . . » 18000..—

zinsen . . . . . . . . . . . . . . . » Iz o6z.«70

Kassenabzüge. » 512.13

Entnahme vom Vermögenzum Ausgleich . . » 19756.72 Gesamteinnahmen M 251 332.55

b)Ausgaben:

Kanzleibedarf und Unkosten. . . . . . . . Nk 18872.95 FestschriftundJahresbericht, Herstellungskosten. » 13117.20 Werbetåtigkeit einschließlichPorto . . » 5042-51 Bucheinband und Vermehrung der Sammlung

(Handbib1iokhek). . . . . . . . . . . » 62 o76.54 10

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Gehälterund Löhne . . . . . . . . . . M 120176.6l

versicherungen . - s . . » 7 848.67

Reiter-oftenund Tagegelder - ,, 5495.15

Mobiliar und Einrichtungen . . . . » 2167.82

Grundstück (Heizungund Beleuchtung usw.). . ,, 12367.56

Kursverlust . . . . . . . . » 620.—

Umzuggkosten. ,, z 403.90

Zinsen ,, 14z.64

Gesamtausgaben NI 251 332.55 c)Vermögensübersicht:

Das Reinvermögen der Deutschen Büchereiam l.Januar 1916 . . . . . . . . . . . M 259 566.Zz Abgang in1916.

» l9756.72 mithin reines Vermögen am 31.Dezember 1916 M 219809.61 Das Vermögender Deutschen Büchereiistinder Hauptsache infünfprozentiger deutscher Reichsanleiheangelegt; kleinere Posten sindals Guthaben bei der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt beziehungsweisebeimRat derStadt Leipzig verfügbar.Diegegen das vorigeJahr erhöhtenAusgaben sindinersterLinie aus dem BezugdesNeubaues undderVermehrung derBeamten undaus den Zeitumständenzuerklären.Jnsbesonderehaben auchdierückständigen Buchbinderarbeiten große Ausgaben erfordert. Ferner hatdieEin- stellungvon Ersatzkråften fürdiezum Heeresdienste eingezogenen Angestellten denEtat belastet. AuchdieAusgaben fürdieHeizung

desneuen Gebäudes,dieBeleuchtung unddieReinigungsindzumal

im ersten Jahre nichtgering gewesen.Die Druckkosten fürdie Veröffentlichungender DeutschenBücherei,der Umzugund die hohenPreisefüralleRohmaterialien habendieAusgaben gesteigert.

Jn Anbetracht dieserUmständeistdieEntnahme vom Vermögen sehrgeringgewesen.Es sind nichteinmal M 20 000 aufgebraucht, währendder Voranschlag 1916 schonmit einer Entnahme von M 45 000 gerechnet hat. Somit istdieFinanzlageder Bücherei als nicht ungünstigzubezeichnen,und derZinsenertragdesVer- mögenskann weiterhin als einbeachtlicherPostenimHaushatks.

ll

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plane gerechnet werden. Allerdings ist fürdienächstenJahre bei den wachsendenBedürfnissen dessichfortgesetztausdehnenden und verstärkendenBetriebes mit steigendenAnforderungenan dieVer- mogensbeständezurechnen.Umsomehr muß daher aufdieVermeh- rung der laufenden Einnahmen Bedacht genommen werden.

4.Werbetätigkeitund Vermehrungder Bestände

Mit dem l.Januar 1916hatdieBibliographischeAbteilung

desBörsenvereinsderDeutschen BuchhändleranStelle derJ.C.Hin- richs’schenBuchhandlung dieBearbeitungder täglichen,wöchent- lichenund halbjährlichenVerzeichnissederimdeutschen Buchhandel erschienenenund vorbereiteten Neuigkeiten übernommen. Seitdem arbeiten dieBibliographische Abteilung des Börsenvereins und dieDeutsche Büchereiimengsten Einvernehmen, das sichinzwie- facherWeise gestaltet. Einmal erhältdie DeutscheBüchereidie imBuchhandel erschienenen Neuigkeiten alsbald nachErledigung der endgültigen Aufnahme imwöchentlichen Verzeichnis, anderer- seits empfängtdie Bibliographische Abteilung Mitteilung von allen derDeutschen Bücherei unmittelbar vom Verleger, Selbst- verleger, von Vereinen, Behörden und Privaten zugegangenen Drucksachen.Die Bibliographische Abteilung ihrerseits istdann inder Lage, durch Rückfragebei diesenEinsendern festzustellen, ob die eingesandten Veröffentlichungen im Handel vertrieben werden sollenundzuwelchemPreisesieangekündigtwerden sollen.

So wird einerseits die DeutscheBücherei durch die buch- händlerische Bibliographie gespeistund bereichert, andererseits werden deren Verzeichnisseinbemerkenswerter Weise durch ver- schiedene Druckwerke,die demBuchhandel und seinerBibliographie sonst entgehen würden, ergänzt. Für die Ausnahmen selbst jedoch ist lediglichdieBibliographische Abteilung des Borsen- vereins und nichtdieDeutsche Büchereiverantwortlich. Das Zu- sammenarbeiten zwischenDeutscherBüchereiundBibliographischer Abteilunghatsich nochenger gestaltet, nachdemdieBibliographische AbteilungnachÜbergabedesNeubaues imOktober 1916 indas HeimderBüchereiübergesiedelt ist. Nunmehr werden täglichdie

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etwa 10Tage zuvor inder Bibliographie desBorsenblattes auf- genommenen Werke an dieBücherei weitergegeben, soweit nicht besondere Abmachungen zwischenderBüchereiund denVerlegern einen anderen EingangswegderNeuerscheinungen festgesetzthaben.

Mit besonderer Freude istzu bemerken,daßdieser WegdenEin- gang der Bücher beschleunigtund der DeutschenBücherei eine große Anzahlneuer Stifter zugeführt hat. Dasistum so freudiger zubegrüßen,alseine WerbetätigkeitdurchReisenimvergangenen Jahre ziemlichausgeschlossen gewesen ist. Doch hat derersteVor- steherdes Börsenvereins zugleichin seinerEigenschaftals Vor- sitzender des GeschäftsführendenAusschusses bei gelegentlichen Reisen durch persönlichesEinvernehmen im Verlagsbuchhandel aufklärendund werbend fürdieDeutsche Bücherei gewirkt. Einen sogenannten Uberweisungsschein,enthaltend die Bereiterklärung kostenfreier Lieferung des gesamten Verlages auf mindestens 10Jahre, haben im vergangenen Jahre 320VerlegerderDeut- schenBücherei eingesandt.Damit istdieZahlderStifter neben vielen Schenkernauf2570 gestiegen.

Während es der Deutschen Bücherei verhältnismäßigwenig Schwierigkeiten macht,die in denbuchhändlerischenBibliographien festgehaltenen Veröffentlichungeneinzuziehen, bedarfdieVollständig- keitderaußerhalbdesVerlagsbuchhandels erscheinenden Veröffent- lichungeneingehenderWerbetåtigkeit.Das istbesonders wesentlich für die Einziehung der rückständigenZeitschriften. Die Voll- ständigkeitdieser Abteilung hat neben den vielen unaufschiebbaren Arbeiten noch nicht überall den angestrebten Fortschritt zeigen können. Es hatsichdarum handeln müssen, nichtnur neue Zeit- schriftentitel festzustellen,sondern auchdiezur AbgabedieserZeit- schriften Berechtigten über die Deutsche Büchereizuunterrichten.

Das hat auchim letzten Jahr eine vielseitigeWerbetätigkeiter- fordert. Immerhin sindzuden 16000 imVoriahrevorhandenen periodischen Veröffentlichungenetwa 2500 neue gekommen,und somitbesitztdie Deutsche Bücherei18500 deutsche Zeitschriften.

Allerdings istdabei zuberücksichtigen,daßmanchedieserVer- öffentlichungennichtseit1913Vollständigbeschafftwerden konnten,

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und vor allen Dingen-, daßeine großeAnzahl von Zeitschriften für die Dauer des Krieges ihr Erscheinen eingestellt hat und vielleichtnichtwieder aufleben wird. Daneben besitztdieDeutsche Büchereiein Titelmaterial weiter zu bearbeitender Zeitschriften von etwa 7600 Stück.

Vielfach werden Zeitschriften und auch Einzeldrucke von amt- lichen Stellen aller Art herausgegeben. DieseDrucksachenge- langen nur in ganz geringem Umfangeindie buchhändlerische Bibliographie, weil von vornherein von den Herausgebern mit einem nur geringenInteressentenkreis gerechnet wird. Dochge- hörendieseVeröffentlichungendurchausin dasvorgeseheneSammel- gebiet, und sohatsichdieDeutsche Bücherei veranlaßtgesehen, ihreBemühungen um dieSammlung amtlicher Drucksachenmit besonderer Tatkraft fortzusetzenund zuverstärken.Nach wie vor hatsichdieDeutsche Bücherei hierbeiderdankenswertesten Förde- rung derKöniglich Sächsischen Staatsregierung, insbesonderedes KöniglichenMinisteriums desInnern erfreuen dürfen.DieWerbe- tåtigkeitwurde nach verschiedenerRichtung hin ausgeübt.Einmal sind durch dieVermittelung derKöniglichenStaatsregierung in Dresden die obersten Staats- und Landesbehörden um Unter- stützungund Anweisung an die nachgeordneten Stellen gebeten worden. Ferner hatsichdieDeutsche Bücherei durchVermittelung zweiter und dritter Stellen an nachgeordnete Organegewandt.

Schließlichhatdie DeutscheBüchereiaber auchdieBitten um

Uberlassungvon Drucksachenan dieHerausgeber selbst gerichtet.

Durch Vermittelung des KöniglichenMinisteriums des Innern istimJuli 1916 eine ZusagederGroßherzoglich Luxemburgischen Regierungeingegangen, nach welcherdiedeutschenundzweisprachigen amtlichen Drucksachender GroßherzoglichenRegierung der Deut- schenBücherei kostenlos überwiesenwerden sollen.DieKöniglich PreußischenBehördenliefern ihreDrucksachenin überwiegender Mehrzahlbereits an dieDeutscheBücherei.Dienochausstehenden Veröffentlichungensind, soweit sie nichtimBuchhandel erscheinen, durchdas KöniglicheMinisterium desInnern inDresden erneut erbeten worden. Ebenso hat das KöniglicheMinisterium des

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Innern feinewertvolle Hilfebei derErlangung zahlreicher öster- reichischerund ungarischer Drucksachenindeutscher Sprache in dankenswerter Weise gewährt. Wertvolle Vermittelung hat der Deutschen Bücherei bei Erlangung amtlicher Drucksachen die Königliche Hof-UndStaatsbibliothek in München gewährt.Die Königlichen Staatsministerien des KöniglichenHauses und des Äußern,desInnern, desInnern fürKirchen-undSchulangelegen.

heiten,derFinanzen und fürVerkehrsangelegenheitenhaben am 10.Januar 1916 angeordnet, daß jeein Stück der imBereiche der bayerischen Zivilstaatsverwaltung seitdem 1.Januar 1913 herausgegebenen und inder Folgeerscheinenden amtlichen Druck- sachenderDeutschen Büchereizur Verfügunggestelltwerden wird.

DieKöniglicheHof-und Staatsbibliothek inMünchen ist beauf- tragt, die inBetracht kommenden Stücke von den Königlichen Stellen und Behörden jeweils einzuholenund weiterzubefördern.

Die KöniglicheHof- und Staatsbibliothek in Münchenhatdie håusigen Und umfangreichen Wünscheder Deutschen Bücherei gern entgegengenommen und imLaufe desJahres mehrere wert- volle DrucksachensendungenderDeutschen Bücherei zugeführt.Der Dank der-Deutschen BüchereigebührtderKöniglich Bayerischen Staatsregierung fürdie gütige FörderungderSammelaufgaben der DeutschenBücherei,derKöniglichenHof-undStaatsbibliothek aber fürdie freundlicheErfüllung aller ausgesprochenen Wünsche und fürdieumgehende und hilfreiche Auskunft beiallen Schwierig- keiten und Anfragen.

Weitere dankenswerte Vermittelung hat wie imVorjahre auch diesmal die Geschäftsstelleder Bibliographie der Sozial- wissenschaften in Berlin geleistet, durch deren HilfedieDeut- sche Bücherei auf viele ihrem Gesichtskreis bisher fernstehende Veröffentlichungen aufmerksam gemacht worden ist.Besonders bemerkenswert sodann istdieHilfe,dieSeine BischöflichenGnaden der Herr ApostolischeVikar im Königreich Sachsen, Bischof Dr. FranzLöbmann inDresden, der DeutschenBüchereizuge- wandt hat.Es habensich wohlsämtlicheBehördenderkatholischen KircheimDeutschenReichOhneAusnahme zUrAnlieferungihrer

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